Johannes 1,7 Der kam zum Zeugnis, um von dem Licht zu zeugen, damit sie alle durch ihn glaubten. Der Prolog des Johannesevangelium Teil 8

Der kam zum Zeugnis, um von dem Licht zu zeugen, damit sie alle durch ihn glaubten. Johannes 1,7
Der Prolog des Johannesevangelium Teil 8
In den Versen 1 bis 6 haben wir die Herrlichkeit des Wortes in Verbindung mit Gott, dann mit der Schöpfung und zuletzt mit dem Menschen gesehen. In den folgenden Versen wird gezeigt, wie Gott dem Menschen das Licht in dieser Welt dargestellt hat. Gott gibt nicht nur das Licht, sondern Er sendet einen Vorläufer, um den Menschen auf das Licht aufmerksam zu machen. In anderen Evangelien bezeugte Johannes den König und Sein Königreich für das bußfertige Volk Israel; an dieser Stelle zeugt er von dem Licht für alle Menschen.
Der Auftrag von Johannes wird hier nicht im Zusammenhang mit dem Gesetz oder irgendeiner gesetzlichen Absicht gesehen, sondern im Zusammenhang mit dem Licht, auf dass er zeugte von dem Lichte, damit alle durch ihn glauben könnten. Es geht um persönlichen Glauben an Jesus, nicht nur um die moralische Ermahnung der Menge, der Zöllner und Soldaten und irgendwelcher anderen Leute wie im Lukasevangelium.
Johannes wird hier als „von Gott gesandt“ beschrieben, und als Zeuge.
Diese Zeugenaufgabe hat in den Augen des Evangelisten eine solche Wichtigkeit, dass er ihn das erste Mal ohne nähere Bestimmung als Zeugen darstellt, oder (wortwörtlicher) zum Zeugnis; das zweite Mal unter Angabe des Inhalts dieses Zeugnisses. Der erste Ausdruck hebt die Zeugeneigenschaft an sich hervor(im Gegensatz zu der höheren Würde des Mannes, der nach ihm kommen soll); der zweite vervollständigt den Begriff dieses Zeugnisses. Der Begriff des Zeugnisses ist einer der grundlegenden Begriffe unseres Evangeliums. Es steht in Wechselbeziehung und unzertrennlicher Verbindung mit dem Begriff des Glaubens. Das Zeugnis wird nur abgelegt im Hinblick auf den Glauben, und der Glaube ist nur möglich mittelst des Zeugnisses.
Das Zeugnis (sowohl als Substantiv, martyria, als auch als Verb, martyreo) ist ebenfalls ein Schlüsselbegriff des Johannesevangeliums (vgl. V. 15.32.34; Joh. 3,11.26; Joh. 5,31 – 34.36 – 37; Joh. 18,37; Joh. 19,35; usw.).
Wer den Auftrag hat, „Zeuge“ zu sein und „Zeugnis zu geben“, der hat nicht seinen eigenen Gedanken zu entwickeln oder zukünftige Dinge und Ereignisse anzukündigen; er hat auch nicht über die Meinungen oder Erfahrungen anderer zu referieren, er hat Tatsachen festzustellen, über die er eigene Gewissheit besitzt.
Das Wort “alle“ bedeutet alle jene, die mit Johannes in Berührung kamen während seines Dienstes. Der Gedanke, damit die Menschen glauben möchten, ist für das Johannesevangelium charakteristisch:1,50, 2,11, 3,16, 4,39, 5,24, 6,69; 7,38; 8,30; 9,38; 10,38, 11,26; sind typische Beispiele für jeweils verschiedene Umstände.
Zum erstenmal wird hier der Glaube erwähnt, der für Johannes die einzige sachgemäße Antwort auf die Offenbarung des Erlösers ist. Wort und Glaube sind typische Verbindungen im Joh. Ev.
Der Glaube ist die Antwort auf das Wort, das seinen Ursprung außerhalb des Menschen hat, nämlich in Gott.

Verwendete Literatur
Johannes Das Evangelium des Glaubens Merrill C. Tenney, Der Prolog des Johannesevangeliums ( Johannes 1,1-18) Joachim Jeremias, Multimedia Bibel, Kommentar zu dem Evangelium des Johannes Frédéric Godet, Brockhaus Kommentar zur Bibel III, Lutherbibel 1984
Was die Bibel lehrt Johannes (4)Kommentar-Reihe NEUES TESTAMENT John Heading
Das Evangelium des Johannes 1.Teil erklärt von Werner de Boor, www.soundwords.de,http://www.sinnvoll-leben.de/home/predev.htm, Der Eingang des Johannesevangeliums (Kapitel 1, V. 1 – 18).In Meditationen ausgelegt Dr. F. A. Philippi, Professor der Theologie zu Rostock,
Das Neue Testament Deutsch Band 4 Siegfried Schulz, Das Neue Testament Deutsch Band 4 Herman Strathmann

 

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