Don Richardson war als Anthropologe und Missionar zum Stamm der Sawi in Neuguinea gekommen. Sein Ziel war es, die christliche Botschaft unter diesem Stamm zu verkündigen, der noch fast im Steinzeitalter lebte. Aber die christliche Botschaft Stieße mit den ungewöhnlichen Moralvorstellungen der Stammesleute zusammen, und so vergingen mehrere Jahre der Enttäuschung und Erfolglosigkeit.
Die christlichen Werte von Liebe und Vergebung sprachen nämlich die Sawis nicht an, denn für sie war Verrat die höchste Tugend. Sie sahen keinen Grund, warum sie ihre grausamen Gewohnheiten und auch den Kannibalismus aufgeben sollten. Als Richardson ihnen die Geschichte von Jesus erzählte, interessierten sie sich nur für eine einzige Tatsache: die Geschichte vom Verrat des Judas! Für die Sawis war Judas ein echter Held; listig war er in den inneren Kreis der Vertrauten Jesu gekommen und hatte ihn dann verraten.
Jeder Versuch Richardsons, den Sawis von Christus zu erzählen, schlug fehl.
Nachdem er vor seinem Haus die vierzehnte blutige Schlacht, die die Sawis mit einem der Nachbarstämme austrugen, mitangesehen hatte, war Richardson schließlich am Ende mit seiner Geduld. Wie sollte er jemals bei einem so gewalttätigen Stamm einen Durchbruch erzielen? Er beschloss, Neuguinea zu verlassen, obwohl ihn die Sawis baten, doch zu bleiben.
Kurz bevor Richardson aufbrechen wollte, führten die Sawis und ihre Todfeinde, der Haenamstamm, vor seinem Haus eine feierliche Zeremonie durch.
Es war ihr letzter Versuch, den Missionar zum Bleiben zu bewegen.
Das ganze Dorf versammelte sich, um sich das Ereignis anzusehen. Alle waren still, außer der Frau des Sawi-Häuptlings. Sie schrie laut, als der Häuptling ihr sechs Monate altes Baby aus ihren Armen nahm und es hoch in die Luft hielt. Dann trug er seinen Sohn zum Häuptling des feindlichen Stammes und gab ihn seinem Feind. Ein Stammesmitglied erklärte Richardson, dass der Haenamstamm dem Baby einen neuen Namen geben und ihn als einen der ihren aufziehen würde.
Richardson wusste, dass man einem Sawi niemals völlig vertrauen konnte, denn jede Tat konnte Teil eines raffinierten Verrats sein. Aber an diesem denkwürdigen Tag erfuhr er, dass es eine einzige große Ausnahme gab: das Friedenskind. Ein Häuptling, der seinen eigenen Sohn seinen Feinden überreicht – diese bedeutungsvolle, schwierige Tat würde alle Verdächtigungen zum Schweigen bringen. Nach beidseitiger Übereinkunft konnten zwischen den beiden Stämmen keine Kriege mehr geführt werden, solange das Friedenskind am Leben war.
Als Don Richardson diesem Schauspiel zusah, kam ihm ein Gedanke. Endlich hatte er in der Kultur der Sawis einen Vergleich- ein Beispiel – gefunden, das die Botschaft eines vergebenden Gottes zum Ausdruck bringen konnte. Er versammelte die Mitglieder des Stammes um sich und erzählte ihnen mit klopfendem Herzen und trockenem Mund vom Friedenskind Gottes. Gott hatte seinen eigenen Sohn Jesus gesandt, um unter seinen Feinden zu leben und mit den Menschen Frieden zu schließen. Jesus ist das Friedenskind von Weihnachten. Durch ihn können wir mit Gott Frieden schließen. Wer die Geschichte noch genauer lesen möchte, dem empfehle ich, das Buch von Don Richardson zu bestellen.
In dieser Geschichte wird deutlich, wie Jesus als Friedenskind als Friedenslicht aus Bethlehem in diese Welt leuchtet. Das Friedenskind hat diesen Stämmen Friedengebracht, das Friedenskind von Weihnachten kann auch uns Frieden bringen, lasst mich das zeigen:
• Taschenbuch: 248 Seiten
• Verlag: Liebenzeller Mission; Auflage: 7 (2001)
• Sprache: Deutsch
• ISBN-10: 3880020884
• ISBN-13: 978-3880020887