Gibt es eine christliche Kunst?

Bibel, Kunst und christliche Kultur 1 Gott als Künstler
„Einerseits hat das Christentum die Kunst großgezogen, wie vielleicht kein anderes philosophisches oder religiöses System“4 », andererseits ist das Christentum zumindest Teilen der Kunst auch immer mit großem Mißtrauen begegnet 5′. Wie ist diese Spannung zu erklären. Gibt es eine christliche Kunst, die das Christentum begrüßt und eine nicht-christliche oder unchristliche Kunst, die es verwirft? Läßt sich von der Bibel Alten und Neuen Testaments, also der heiligen Schrift des Christentums, Kunst begründen oder verwerfen? Die Antwort lautet wie so oft Ja und Nein. Der niederländische Kunstprofessor H.R. Rookmaaker hat auf die Frage, ob es eine biblische Rechtfertigung für Kunst gäbe, geantwortet: „Die höchste Rechtfertigung aller Schöpfung ist, daß Gott sie gewollt hat.“6 Deswegen bedarf es keiner Rechtfertigung und das schließt für ihn zu Recht die Kunst als Teil der Schöpfung und des Schöpferischen mit ein7».
Gott selbst ist der größte Künstler, denn während der Mensch von seiner Begabung her im Alten wie im Neuen Testament immer nur auf bestimmten Gebieten hervorragende Leistungen bringen kann und ansonsten auf die Begabungen anderer Menschen angewiesen ist, ist Gott ein .Universalgenie‘, da er alle Arten der Kunst beherrscht und ermöglicht. Gott ist Architekt und Dichter, Einkleider und Farbkompositor8 und der Mensch und der Christ sind sein Kunstwerk schlechthin (vgl. griech. ,poema‘ in Eph 2,10)9.
Gott liebt die Schönheit, ja, die Bibel kann in Ps 104,1-2 sogar davon sprechen, daß Gott selbst schön ist, weil Gottes Kleid das Licht ist – eine zur Thematik dieser Kunstwoche sehr gut passende Aussage: „Lobe den Herrn, meine Seele; Herr, mein Gott, du bist sehr herrlich, du bist schön und prächtig geschmückt; Licht ist dein Kleid, das du trägst.“
Kunst und Künstler im Alten Testament
Wenden wir uns nun aber den Beispielen für konkrete Kunst in der Bibel zu. Natürlich könnten wir über die Dichtung sprechen, die das Alte Testament über weite Strecken prägt oder auch über die Musik, heißt es doch „Singt dem Herrn ein neues Lied, spielt schön auf den Saiten mit fröhlichem Schall“ (Ps 33,3). Wir könnten über die Kunst in der Kleidung sprechen, denn für die Söhne Aarons, die Hohenpriester, sollten Kleider angefertigt werden, die „herrlich und schön“ (2Mose 28,40) waren. Wir wollen uns hier aber – wie auf der ganzen Kunstwoche – auf die bildende Kunst beschränken.
Am häufigsten erscheint im Alten Testament der „Künstler“ (z.B. 2Mose 31,6; 36,1 + 2 + 4 + 8) im Zusammenhang mit der Ausgestaltung von Stiftshütte und Tempel. In diesem Zusammenhang wird auch am häufigsten davon gesprochen, daß etwas „künstlerisch“ bzw. „kunstreich“ (z.B. 2Mose 26,1+31; 28,6+15 + 39; 31,4 + 5; 35,32 + 33 + 35; 36,8 + 35; 39,8; vgl. 2. Tempel: 2Chr 2,13; 3,10) ist oder sein soll. Ein längerer Text soll uns in diesem Zusammenhang den hohen Stellenwert der Kunst im Alten Testament vor Augen führen, Texte, die bereits Calvin in diesem Zusammenhang zitiert hat10:
„ Und der Herr redete zu Mose und sprach: Siehe, ich habe mit Namen berufen Bezalel, den Sohn des Uri, des Sohnes Hurs, vom Stamm Juda, und habe ihn mit dem Geist Gottes erfüllt, mit Weisheit, Verstand und Können und für jedes Kunsthandwerk, Pläne zu entwerfen, um in Gold, Silber und Bronze zu arbeiten. Auch mit (der Fertigkeit zum) Schneiden von Steinen zum Einsetzen und mit der Holzschnitzerei (habe ich ihn begabt), damit er in jedem (Hand)werk arbeiten kann. Und ich, siehe, ich habe ihm Oholiab, den Sohn des Ahisamach, vom Stamm Dan, (als Mitarbeiter) gegeben. Dazu habe ich jedem der ein weises Herz hat, Weisheit ins Herz gelegt, damit sie alles machen, was ich dir geboten habe, das Zelt der Begegnung, die Lade des Zeugnisses, die Deckplatte darauf und alle Geräte des Zeltes; dazu den Tisch und all seine Geräte, den Leuchter aus reinem (Gold) und all seine Geräte und den Räucheraltar; den Brandopferaltar und all seine Geräte, das Becken und sein Gestell; auch die gewirkten Kleider und die heiligen Kleider für den Priester Aaron und die Kleider seiner Söhne zur Ausübung des Priesterdienstes und das Salböl und das wohlriechende Räucherwerk für das Heiligtum. Nach allem, was ich dir geboten habe, sollen sie es machen.“ (2Mose 31,1-11, REÜ)
In ähnlicher Form erscheint der Text einige Kapitel später: „Darauf sagte Mose zu den Söhnen Israel: Seht, der Herr hat Bezalel, den Sohn Uris, des Sohnes Hurs, vom Stamm Juda, mit Namen berufen und ihn mit dem Geist Gottes erfüllt, mit Kunstfertigkeit, Verstand und Können und für jedes Kunsthandwerk, und zwar Pläne zu entwerfen, um in Gold, Silber und Bronze zu arbeiten. Auch im Schneiden von Steinen zum Einsetzen und mit der Holzschnitzerei (hat er ihn begabt), damit er in jedem künstlerischen Werk arbeiten kann. Dazu hat er ihm (die Gaben) zu unterweisen ins Herz gelegt, ihm und Oholiab, dem Sohn des Ahisamach, vom Stamm Dan. Er hat sie mit Weisheit des Herzens erfüllt, damit sie jeden Plan eines Kunsthandwerkers oder Kunststickers oder Buntwirkers ausführen können, mit violettem und rotem Purpur, Karmesinstoff und Byssus, und (die) des Webers; (die Arbeit) derer, die allerlei Arbeiten ausführen und Pläne ersinnen. Und Bezalel und Oholiab und alle Männer mit einem weisen Herzen, denen der Herr Weisheit und Verstand eingegeben hatte, damit sie die ganze Arbeit zum Bau des Heiligtums ausführen könnten, machten es ganz so, wie der Herr geboten hatte. So rief Mose Bezalel und Oholiab und jeden Mann mit einem weisen Herzen herbei, dem Gott Weisheit ins Herz gelegt hatte, jeden, den sein Herz willig machte, ans Werk zu gehen, um es auszuführen.“ (2Mose 35,30-35 + 36,1-2, REÜ).
Abstrakte Kunst im Alten Testament
Hier wird deutlich, daß Gott Menschen durch seinen Geist die Fähigkeit zu ganz verschiedenen Künsten gegeben hat. Dies galt genauso für den späteren Tempel, denn Davids Pläne für den Tempel (1Chr 28,11-12) waren nach 1Chr 28,12 Pläne, die durch den Geist in ihm waren“. Künstlerische Fähigkeiten sind — um zwei neu-testamentliche Begriffe zu verwenden — .Geistesgaben‘ (griech. .pneumata‘) und .Gnadengeschenke‘ (griech. .charismata‘).
Das bedeutet auch: Nicht jeder ist ein Künstler. Zur Kunst gehören eben, wie beide Texte zeigen, „Fähigkeit, Intelligenz, Wissen und Handwerksfähigkeiten“111 (2Mose 35,31). Gott schenkt den Menschen die unterschiedlichsten Begabungen, doch er schenkt jedem Menschen andere und erst aus dem Zusammenspiel der Begabungen und Fähigkeiten erwächst das Zusammenleben, die Nächstenliebe und die menschenwürdige Kultur. Für die neutestamentliche Gemeinde haben die Apostel Petrus und Paulus ausdrücklich festgehalten, daß nicht alle Christen von Gottes Geist gleich begabt sind, sondern erst das Zusammenwirken der Gaben des Geistes (.Gnadengaben‘, .Geistesgaben‘) die Gemeinschaft der Gemeinde ermöglicht (1 Petr 4,10-11; Rom 12,3-8; 1Kor 12-14; Eph 4,1-16).
Diese Einschätzung ist nicht selbstverständlich. Manche Künstler treten auf, als seien sie nicht nur auf künstlerischem Gebiet unantastbar12. Andere wiederum wollen jeden Menschen zum herausragenden Künstler erklären. Das führte schließlich dazu, daß Joseph Beuys behaupten konnte, daß der Mensch alles, was er tut und herstellt, unwidersprochen als Kunst bezeichnen könne13. Dann, so hat der Soziologieprofessor Helmut Schoeck zu Recht festgestellt14, dürfe sich aber auch jeder als Kunstkritiker betätigen und die modernen Künstler dürften nicht so empfindlich reagieren, wenn ihre Kunst abgelehnt wird.
An dieser Stelle muß auch die Sicht in Frage gestellt werden, daß an wirklich echter (und teurer) Kunst nur der Künstler selbst beteiligt sein dürfe. Warum seil es keine begabungsmäßige Arbeitsteilung in der Kunst geben? Peter Paul Rubens (1577-1640) unterhielt eine ganze Malerfirma, die – man könnte fast sagen mit Fließbandmethoden – ungezählte Bilder erstellte und es ist heute schwer zu sagen, welchen Anteil er selbst und welchen seine Mitarbeiter an den 1200 erhaltenen Rubensbildern haben15». Was sollte daran verwerflich sein? Im Mittelalter war die Malerei ein Handwerk. Seit dem 15. Jahrhundert ändert sich der Stellenwert der Malerei, wie ihn etwa die Dichtkunst längst innehatte16». Seit dem 18. Jahrhundert konnte der Künstler als „ein Genius, einer der großen Führer der Menschheit, ein Seher, ein Prophet, ein Hoherpriester der Kultur“171 gelten. Erst jetzt wurde es verpönt, andere an der Arbeit am eigenen Kunstwerk zu beteiligen. Müßte dann der Künstler nicht aber auf jede Mitarbeit verzichten, also etwa der Maler Farben und Pinsel selbst herstellen, den Rahmen schnitzen oder die Leinwand selbst spinnen? Im Zusammenhang mit Tempel und Stiftshütte werden auch zwei weitere Elemente der Kunst deutlich, nämlich erstens, daß Kunst um ihrer selbst und ihrer Schönheit willen existiert und keinen unmittelbaren Nutzen haben muß und zweitens, daß Kunst durchaus abstrakt sein darf und nicht nur fotographische Aufgaben hat. Es geht um „Schönheit“ (2Chr 3,6; 2Mose 28,2 + 3 + 40), – und zwar um Schönheit als Zweck in sich181. Kunst dienst „zur Herrlichkeit und zur Schönheit“ (2Mose 28,2). Vor dem Tempel standen zwei riesige verzierte Säulen (1Kön 7,15-22; 2Chr 3,7+16-17), die ausdrücklich keinerlei architektonische Bedeutung hatten191. Die Säulen hatten allerdings eine symbolische Bedeutung, denn sie hießen .Jachin‘ = ,Gott gründet‘ und ,Boas‘ = ,Er kommt mit Macht‘. Gott brachte durch die Säulen sein Wesen künstlerisch und symbolisch zum Ausdruck20». Symbole spielen in der Bibel überhaupt eine große Rolle21» und haben deswegen die Kunst immer wieder inspiriert. Die Sprache der Kunst ist die Sprache der Symbole.
Bei den Tempelverzierungen werden Figuren und Farbkompositionen von Gott angeordnet, die es in der Natur nicht gibt221. Offensichtlich gehörte es zur künstlerischen Freiheit, Blumen mit in der Natur nicht vorkommenden Farben und Blättern zu versehen, in der Natur vorkommende Elemente neu zu kombinieren, ja nicht in der Natur vorkommende Dinge darzustellen. Die Engel, die Gottes Thron bewachen – Cherubim genannt – sollten verschiedentlich dargestellt werden, ohne daß dazu eine sichtbare Vorlage existierte. Die abstrakten Cherubim fanden sich in modellierter Form auf der Bundeslade (2Mose 25,18-22) und in gestickter und stilisierter Form auf den „zehn Zeltdecken“ der Stiftshütte: „aus gezwirntem Byssus, violettem und rotem Purpur und Karmesinstoff sollst du sie machen, mit Cherubim, als Kunststickerarbeiten“. (2Mose 26,1). Und von den Gestellen der Kessel im Vorhof des Tempels heißt es: „und auf den Leisten, die zwischen den Sprossen waren (befanden sich) Löwen, Rinder und Cherubim und auf den Sprossen ebenso; (und) oberhalb und unterhalb der Löwen und der Rinder waren Kränze in gehämmerter Arbeit“ (1Kön 7,29, REÜ).
Sicher, Gott hat sich vor allem im ,Wort‘ der Apostel und Propheten in der Heiligen Schrift und im ,Wort‘ seines Sohnes offenbart – wobei die Sprache der Heiligen Schrift selbst bereits über weite Strecken hohen künstlerischen Wert hat – und die Sprache hat in der Vermittlung von Glaubensinhalten sicher den Vorrang23, aber Gott kann sich eben auch durch Bilder und Symbole darstellen.
Jede Kunst ist christliche Kunst
Die biblisch-christliche Rechtfertigung für Kunst ist also, daß Gott den Menschen mit der Fähigkeit, Kunst zu schaffen und Kunst zu bewundern geschaffen hat. Es gibt im Christentum letztlich keine Trennung zwischen einem religiösen-unsichtbaren und einem neutralen-sichtbaren Bereich, sondern nur eine Einheit unter dem Schöpfer. Francis Schaeffer schreibt deswegen in seinem Buch, Kunst und die Bibel‘: „Die Herrschaft Christi über das ganze Leben bedeutet, daß es keine platonische Trennung von Bereichen im Christentum gibt, keine Dichotomie oder Hierarchie zwischen Körper und Seele.“24
Deswegen ist zunächst die eine Seite festzuhalten: Es gibt eine christliche Kunst, weil alle Kunst von Gott ermöglicht wird und deswegen alle Kunst im Prinzip christliche Kunst ist. Auch der Künstler, der das Christentum nicht kennt oder ihm sogar ablehnend gegenübersteht, kann nach christlichem Verständnis nur Kunst schaffen, weil er Geschöpf Gottes ist und Gott den Menschen in seiner Gnade nicht alle seine Gaben und Begabungen entzieht, wenn sich der Mensch gegen ihn stellt.
Damit gilt von der Kunst, was von Kunst allgemein gilt. Gott hat den Menschen als Kulturwesen geschaffen und deswegen ist christliche Kultur nicht nur all das, worin ein unmittelbarer Bezug zum Christentum deutlich wird, sondern alles, wo Menschen ihre gottgegebenen Fähigkeiten gemäß des Willens Gottes einsetzen.
Christliche Kunst im speziellen Sinne
Natürlich gibt es auch eine christliche Kunst im speziellen Sinne als Kunst, die zur Gestaltung des Gottesdienstes und seines Umfeldes dient. Dies wurde am Beispiel der Kunst für Stiftshütte und Tempel bereits deutlich. Aber diese christliche Kunst bedeutet nicht, daß jede Kunst einen solchen Bezug haben müsse. Sie bedeutet höchstens, daß das Christentum immer die beste und allerbeste Kunst dafür reserviert hat. Wenn es um die unmittelbare Verehrung Gottes geht, ist die beste Kunst gerade gut genug. Die evangelikale ebenso wie die reformierte Welt, denen ich mich selbst zuzähle, haben dies nicht immer beherzigt, und für die Gottesverehrung oft gar keine Kunst oder nur drittklassige Kunst zur Verfügung gehabt, auch wenn es im Calvinismus viele rühmliche Ausnahmen gab.25
Daß die beste Kunst für die Gestaltung des Gottesdienstes und seiner Umgebung eingesetzt wurde, konnte dabei gerade bedeuten, daß ungläubige Künstler den Künstlern des Gottesvolkes vorgezogen wurden! Der Lutheraner26 Gene Edward Veith schreibt dazu: „Deswegen wandte sich Salomo, als er den Tempel baute, einfach an die besten Künstler, die ihm bekannt waren, und das waren die Phönizier.“271 (vgl. 1Kön 5-7; 2Chr 2).
Rousas J. Rushdoony hat treffend festgestellt: „Kunst ist ganz sicher eine Form der Kommunikation.“28 Deswegen können auch unmittelbar christliche Inhalte durch Kunst kommuniziert werden. Aber deswegen christliche Kunst auf solche Inhalte zu beschränken, wäre ebenso unsinnig wie die Beschränkung der Kommunikation allgemein auf rein biblische Themen. Je wichtiger jedoch die zu vermittelnde Botschaft ist, desto sorgfältiger ausgewählt und desto schöner und künstlerischer darf auch der Rahmen sein, in dem die Botschaft vermittelt wird. Was von der gottesdienstlichen Kunst im Verhältnis zur Kunst allgemein gilt, gilt vom Gottesdienst selbst ebenso. Die Bedeutung des sonntäglichen Gottesdienstes wird in der Diskussion oft mit dem Hinweis in Frage gestellt, daß nach Röm 12,1 das ganze Leben des Christen ein „Gottesdienst“ sein solle. Tatsächlich ist das ganze Leben einschließlich der sechs Tage Arbeit entweder ein einziger Dienst für Gott oder eine Rebellion gegen ihn. Doch in der Bibel findet sich beides. Daß das Leben ein Gottesdienst ist, kommt nach dem Gebot Gottes gerade darin zum Ausdruck, daß die christliche Gemeinde sich gemeinsam versammelt, gemeinsam das Wort Gottes hört, gemeinsam betet, gemeinsam singt und gemeinsam das Abendmahl als Bundeszeichen feiert. Man darf hier nicht Dinge gegeneinander stellen, die in der Bibel aufeinander bezogen sind. Nicht obwohl, sondern weil auch die sechstägige Arbeit Gottesdienst ist, feiert die Gemeinde einen geordneten Gottesdienst am 7. Tag – oder auch öfter. Nicht obwohl, sondern weil die Gemeinde immer der Leib Christi ist, wird die Schaffung und Erhaltung dieses Leibes durch den Tod Jesu im Abendmahl gemeinsam gefeiert. Dasselbe gilt für die Anbetung als wichtigstem Bestandteil des Gottesdienstes, da Anbetung das gesamte tägliche Leben prägen soll 29. Liturgie‘ (von griech: .leiturgia‘) bezeichnet seit der Alten Kirche sowohl den kunstvollen Aufbau des Gottesdienstes, das geregelte Gebets- und Anbetungsleben in der ganzen Woche und letztlich das ganze Leben als Dienst für Gott 30. Gleichzeitig bedeutet die Tatsache, daß der besondere, geordnete und gemeinsame Gottesdienst, die „heilige Versammlung“, nach Gottes Gebot nur am siebten Tag Pflicht ist, daß Gott unter einem Gottesdienst, der das ganze Leben umfaßt, kein ununterbrochenes Singen, Beten oder Versammeltsein versteht. Die Beschränkung des offiziellen Gottesdienstes auf einen Tag in der Woche macht gerade erst möglich, daß auch die alltägliche Arbeit dennoch dem Willen Gottes entspricht und nicht nur ein zurückgezogenes Leben als ständiger Gottesdienst verstanden werden kann.
Der Mißbrauch der Kunst aus christlicher Sicht
Wenn wir aber davon ausgehen, daß alle Kunst Kunst ist, die Gott ermöglicht hat, dann stellt sich sofort die andere Seite unserer Thematik ein: Kunst untersteht dem Schöpfer und ist nur dann wirklich gottgewollte Kunst, wenn sie sich nicht gegen Schöpfer und Schöpfung erhebt.
Neben den vielen positiven Erwähnungen wollen wir uns deswegen nun den biblischen Warnungen vor dem Mißbrauch der Kunst zuwenden. Francis Schaeffer faßt sie kurz zusammen: „Es ist nicht das Schaffen von Kunst, das falsch ist, sondern das Anbeten von Kunst.“31 Jeremia beschreibt, wie man von überall her wertvolle Arbeitsmaterialien herbeibringt und bearbeitet und am Ende sind die Götzen doch nur „das Werk der Künstler“ (Jer 10,9). Paulus hat die alttestamentliche Warnung vor der Vergötterung der Kunst aufgegriffen und sagte auf dem Areopag von Athen in der Kunsthochburg seiner Zeit: „Da wir nun göttlichen Geschlechts sind, sollen wir nicht meinen, die Gottheit sei den goldenen, silbernen und steinernen Bildern gleich, die durch menschliche Kunst und Gedanken geschaffen wurden.“ (Apg 17,29). Paulus hat zu Beginn des Römerbriefes dargestellt, daß die Ursünde des Menschen darin besteht, statt den Schöpfer zu verehren und ihm zu danken, einen Teil der Schöpfung – etwa Menschen, Tiere oder Abbilder – zu verehren (Röm 1,25) 32. Die Kunst hat ihren hohen Wert, weil sie Schöpfung ist, aber weder sie noch der Künstler darf als Schöpfer angesehen werden. Gene Edward Veith schreibt deswegen: „Kunst ist nach dem zweiten Gebot nicht heilig.“33
Dabei ist es nicht immer die Kunst selbst, die zwangsläufig zum Götzendienst führt. Das eindrücklichste Beispiel dafür ist sicher die „Eherne Schlange“. Als religiöses Symbol wurde sie im Auftrag Gottes geschmiedet. Wer auf diese Schlange sah, wurde vor den Folgen der giftigen Schlangenbisse bewahrt (4Mose 21,4-9). Zur Erinnerung an diese Bewahrung durch Gott wurde die eherne Schlange im Auftrage Gottes später in der Bundeslade in der Stiftshütte und dann im Tempel aufbewahrt 34 ».
Doch in 2Kön 18,1-4 lesen wir plötzlich, daß dieselbe eherne Schlange im Auftrag Gottes zerstört und unwiederbringbar beseitigt wird! Die Begründung ist eindeutig: das Volk hatte begonnen, das schöne künstlerische Symbol für die Bewahrung Gottes selbst anzubeten und göttlich zu verehren 35». Die Gefahr war nicht der Gegenstand an sich, sondern die Haltung des Menschen.
Die beiden Seiten des christlichen Kunstverständnisses – Kunst als Gottes Auftrag und Kunst als Gefahr – gehören immer zusammen. Dies wird besonders in 2Mose 31 und 32 deutlich 36. Die Anweisungen zur künstlerischen Gestaltung der Stiftshütte in 2Mose 31 haben wir bereits kennen gelernt. Doch unmittelbar im nächsten Kapitel mißbraucht der Hohepriester die Kunst, indem er ein wunderschönes Goldenes Kalb schmiedet, daß die Israeliten verehren. Im gleichen Atemzug werden auch Musik, Tanz und andere Künste mißbraucht – mißbraucht zur Verehrung der Schöpfung (eines Stieres) statt des Schöpfers und mißbraucht zum verantwortungslosen Umgang mit anderen Menschen – hier vor allem auf sexuellem Gebiet. Hier wird deutlich, daß Kunst unweigerlich eine ethische Komponente hat: sie trägt zum Zusammenleben des Menschen bei oder stachelt zur Zerstörung des Mitmenschen oder der Schöpfung auf, wie die Kunst des Nationalsozialismus unmißverständlich deutlich macht.
Es geht letztlich immer – um einen Aufsatztitel von Arthur H. Hofmann zu verwenden – um „Bildende Kunst unserer Zeit im Spannungsfeld zwischen Gott und Satan“37, zwischen dem was dem Schöpfer und der Schöpfung dient, und dem, was sich selbstherrlich an die Stelle des Schöpfers stellen und die Schöpfung zerstören will.
Vier Gefahren der Kunst
Es gibt vier Gefahren für die Kunst. Zum ersten kann sich der Künstler selbst für Gott halten, was einer Übertretung des 1. Gebotes gleichkommt. Die Überheblichkeit des Künstlers kann auch darin zum Ausdruck kommen, daß er sich nicht mehr auf andere Menschen mit anderen Begabungen angewiesen sieht. Zum zweiten kann das Kunstwerk göttlich verehrt werden oder dazu eigens geschaffen werden, was einer Übertretung des 2. Gebotes gleichkommt. Zum dritten kann sich Kunst direkt gegen den Schöpfergott wenden, was einer Übertretung des 3. Gebotes gleichkommt. Und zum vierten kann Kunst sich gegen die Menschen als Geschöpfe und gegen die Schöpfung als ganzes wenden und das Geschaffene nicht fördern, sondern zerstören wollen, was einer Übertretung der restlichen sieben Gebote der Zehn Gebote gleichkommt.
Die von Gott ermöglichte Kunst wird also nicht dadurch unchristlich, daß sie keine christliche Thematik im engeren Sinne enthält, von Nichtchristen gemalt wird oder in vielfältiger Weise variiert und neue Stile einführt. Sie wird unchristlich, wenn sie aus den Augen verliert, daß das Schöpferische im Menschen nur dann sinnvoll zur Geltung kommt, wenn es sich dem Schöpfer unterordnet und sich nicht gegen den Schöpfer und gegen die Schöpfung stellt.
Der Maler Paul Gauguin (1848-1903) schrieb 1888, daß das Kunstschaffen der einzige Weg ist, sich zu Gott aufzuschwingen 38 und Nicholas Wolterdorff sieht deswegen bei Gauguin zurecht eine Gleichstellung der Schöpferkraft des Malers mit der Gottes 39.
Picasso als Beispiel: Zerstörung der Schöpfung
Als Beispiel für ethische Dimension der Malerei kann uns der Maler Pablo Picasso (1881-1973) dienen, der als areligiös angesehen wird, durch sein Werk und sein Leben jedoch die Ethik vieler geprägt hat, beziehungsweise die Ethik unserer Zeit widerspiegelt.
Angesichts der Tatsache, daß A.S. Huffington in ihrer monumentalen, unübertroffenen Picassobiographie 40 mit großer Sympathie für Picasso geschrieben hat, erstaunt der ununterbrochene Hinweis auf Schattenseiten, die schon im Untertitel „Genie und Gewalt“ angekündigt werden. Wie negativ wäre die Biographie erst ausgefallen, wenn sie ein Kritiker der Weltanschauung oder Kunst Picassos geschrieben hätte? Auch so ist es ,,die Geschichte eines Mannes, der unfähig war zu lieben“41, eines Mannes, der sich bereits im Alter von 14 Jahren ständig in Bordellen aufhielt, bis ins hohe Alter ununterbrochen neue Verhältnisse hatte und seine Liebhaberinnen gegeneinander ausspielte und zum Teil in den Selbstmord trieb, „doch nicht auf der Suche nach Liebe oder aus Besitzgier, sondern aus dem inneren Zwang heraus, zu zerstören“42, schreibt Huffington. Picasso selbst brachte es 1935 in einem seiner ganz wenigen Interviews auf die Formel: „Bei mir ist ein Bild die Summe der Zerstörungen. Ich mache ein Bild – und dann zerstöre ich es.“43 Sie fährt fort: „Picasso sah in der gesamten Schöpfung einen Gegner, und er war nicht Maler geworden, um Kunstwerke sondern um Waffen anzufertigen, … ein Manifest seiner destruktiven Kunstauffassung“44. Kunst war für ihn „eine Orgie der Zerstörung“45. Ein Lexikon schreibt deswegen über die mit Picassos Kubismus „beginnende Zertrümmerung der menschlichen Gestalt“ 46. Kunst bleibt jedoch nie Theorie. Sie spiegelt die Wirklichkeit wider oder prägt sie. Wie aber konnte sich ein Mann für Menschenrechte einsetzen, der in seiner Kunst eine derartige Verachtung des Menschen, insbesondere der Frauen, zum Ausdruck brachte? Verzweiflung, zerstörerische Leidenschaft, Haß und Zorn prägten Picassos Leben. Er hinterließ angefangen von seinem ihn verehrenden Vater, den er schachmatt setzte, bis hin zu seinen Kindern, deren Ansprüche immer nur gerichtlich durchgesetzt werden konnten, eine Spur von Frauen, Verwandten und Freunden, deren Leben durch ihn zerstört worden war. Seinen oft heruntergespielten Einsatz für Stalin und dessen .Friedensbewegung‘, für die er das berühmte Friedenstaubensymbol entwarf, hat er nie bereut. Sein ungeheures Genie stand eben im Dienst des Kampfes gegen die Schöpfung. Seine destruktive Weltanschauung prägte den Kunststil einer ganzen Zeit. „Genie und Gewalt“ 47, besser kann man es nicht ausdrücken. Der „größte Künstler unseres Jahrhunderts“ wird zu einem Spiegelbild unseres ganzen Jahrhunderts, das nachdenklich stimmen sollte. 48
Die Kunsthistorikerin Gerlinde Volland hat in ähnlicher Weise über Francisco Jose de Goya (1746-1828) eine Untersuchung Männermacht und Frauenopfer: Sexualität und Gewalt bei Goya 49 vorgelegt, in der sie davon ausgeht, daß Goya nicht aufgeklärt-emanzipatorisch war, sondern die sexuelle Macht der Männer über die Frauen darstellte und befürwortete. Dies zeigt sie besonders an Goyas Zyklen „Ca-prichos“ und „Desastres de la Guerra“.
Hier wird deutlich, daß sich Kunst nicht in einen neutralen Elfenbeinturm zurückziehen kann, in der niemand nach ihrer Ethik und ihren Konsequenzen fragt. Kunst prägt Weltanschauung und gerade die berühmten Künstler unserer Zeit haben so bewußt versucht, Weltanschauung zu vermitteln, daß sich ein Beweis erübrigen dürfte 50. Wie bei Picasso spiegelt Kunst die Weltanschauung ihrer Zeit ebenso wider wie sie diese Weltanschauung mit prägt.
Wir brauchen christliche Künstler
Der christliche Glaube wird sich deswegen der Kunst gegenüber nie neutral verhalten können. Er wird Kunst auf vielfältige Weise fördern, weil darin zum Ausdruck kommt, daß der Mensch Geschöpf und Ebenbild Gottes ist, wird aber auch immer wieder der Vergöttlichung der Kunst wehren und den Künstlern deutlich machen, daß sie ebenso für die Folgen ihres Wirkens Verantwortung tragen, wie jeder Politiker, Theologe oder Naturwissenschaftler.
Ich möchte mit einem Aufruf schließen. Auch wenn wir festgestellt haben, daß christliche Kunst nicht notwendigerweise von Christen geschaffen werden muß, sind Christen dennoch gefordert, ihren Beitrag auf dem Gebiet der Kunst wie auf jedem anderen Gebiet so zu leisten, daß der Schöpfer verherrlicht wird. Es ist immer nur eine Frage, ob Christen die Wertvorstellung und damit die Kunst anderer prägen oder umgekehrt. Lange Zeit war die beste Kunst Kunst, die für die Verehrung Gottes eingesetz wurde und diese christliche Kunst im engeren Sinne war das Vorbild für jede Kunst. Heute ist das weithin umgekehrt. Christen laufen oft nur dem hinterher, was andere vorgedacht und vorgemacht haben und können auch zerstörerischen Ansätzen in der Kunst kaum etwas wirklich Herausragendes entgegensetzen 51. Noch macht sich die einst weitverbreitete christliche Kultur auch in der Arbeit vieler Künstler bemerkbar, die keine offizielle Verbindung zum Christentum mehr haben. Doch der Vorrat an christlichen Werten, der sich in unserer Kultur erhalten hat, scheint aufgebraucht. Wir brauchen deswegen wieder Christen und Künstler, die bewußt deutlich machen, daß Christsein ganzheitlich alle Bereiche des Lebens umfaßt und bereit sind, ihre Kultur zu prägen, auch und gerade auf dem Weg der Kunst. Zeiten des geistlichen Aufbruchs sind immer von der Kunst mit vorbereitet worden – man denke an Albrecht Dürers (1471-528) 15 Holzschnittplatten zur Apokalypse von 1498 (2. Auflage 1511) am Vorabend der Reformation521 und hatte künstlerische Aufbrüche zur Folge, wie ebenfalls die Reformation zeigt531, denn „Ohne einen Luther hätte es keinen Bach gegeben.“54 »
„Kunst ist eine unausweichlich religiöse Aktivität“ 55 », schreibt Rousas J. Rushdoony, und deswegen gibt es christliche Kunst als von Gott initiierte Kunst oder es gibt überhaupt keine Kunst.
Prof. Dr. mult. Thomas Schirrmacher
1) Schlußvortrag vom 2.10.1993 im Rahmen der Kunst-Woche „Kunst Er Leben“ der Präsenz Galerie (Leitung: Inge Simon), in Gnadenthal (27.9.-2.10.1993) — zuerst erschienen als Idea-Dokumentation
2) Thomas Schirrmacher promovierte in Theologie und in Kulturwissenschaften.
3) Geb. 1911, Studium der Architektur, Theologie, Philosophie und Pädagogik und im Zweitstudium der Psychologie, Religionsgeschichte und Kunstgeschichte, seit 1970/1978 Professor für Pädagogische Psychologie etc. und für Kunstgeschichte an der FETA Basel. Neben Hofmann führte uns Dr. Dr. Friso Melzer in Fragen der Kunst aus christlicher Sicht ein. Vgl. die Dissertationen der beiden genannten: Arthur H. Hofmann, Vincent van Gogh: Eine charakteriologische Studie mit besonderer Berücksichtigung der Wandlung seiner Persönlichkeit. Diss.: Leipzig, 1943; Friso Melzer. Die Kunst als theologisches Problem. Diss.: Tübingen, 1934
4) Gene Edward Veith. The Gift of Art. Inter-Varsity Press: Downer Grove (IL), 1983. S. 11
5) Ebd. Vgl. als Beispiel der fast völligen Verneinung christlicher Kunst im Gefolge Karl Barths Hans Vogel. Der Christ und das Schöne. Stuttgart, 1947
6) H.R. Rookmaaker. The Creative Gift: Essays on Art and Culture. Cornerstone Books: Westchester (IL), 1981. S. 113
7) Ebd. S. 113-115
9) Vgl. Jo. H. Kennison, Robert L. Arend. „God the Artist“. Education for Eternity (Christian Heritage College: El Cajon, CA) 4 (1981) 7 (Oct/Nov): 1-4; Jo. H. Kennison, Robert L. Arend. „God the Artist“ 2. Education for Eternity (Christian Heritage College: El Cajon, CA) 5 (1982) 1 (Dec 1981 /Jan 1982): 1 -4
10) So bes. Jo. H. Kennison, Robert Arend. „God the Artist“. Education for Eternity (Christian Heritage College: El Cajon, CA) 4 (1981) 7 (Oct/Nov): 1-4, hier S. 2
11) Johannes Calvin. Unterricht in der christlichen Religion. Institutio Christianae Religionis. Neukirche-ner Verlag: Neukirchen, 19885. S. 154 (Buch II. 2. 16) Vgl. außerdem Gene Edward Veith. The Gift of Art. a.a.O. Kapitelüberschrift S. 17-28 spricht deswegen von „The Gifts of Bezalel“ (vgl. ähnlich
11) So nach ebd. S. 22-25
12) Vgl. Jürgen Claus. Theorien zeitgenössischer Malerei in Selbstzeugnissen, rowohlts deutsche enzy-klopädie 182. Rowohlt: Reinbek, 1963
14) Ebd. S. 84
15) Vgl. Rousas J. Rushdoony. „The Meaning and Greatness of Christian Art“. Journal of Christian Re-construetion 10 (1983) 1:3-13, hier S. 4-5
16) So bes. Nicholas Wolterstorff. Art in Action: Toward a Christian Aesthetic. Wm. B. Eerdmans: Grand Rapids (MI), 1980 und H.R. Rookmaaker. The Creative Gift. a.a.O. S. 109-110
17) Ebd. S. 109
18) So vor allem Francis Schaeffer. Art and the Bible: Two Essays. Hodder and Stoughton, London, 1973. S. 15 und Jo. H. Kennison, Robert L. Arend. „God the Artist“. Education for Eternity (Christian Heritage College: El Cajon, CA) 4 (1981) 7 (Oct/Nov): 1-4, hier S. 2
19) vgl. Francis Schaeffer. Art and Bible. a.a.O. S. 16 und Gene Edward Veith. The Gift of Art. a.a.O. 1983. S. 44-47
20) Vgl. ausführlicher James B. Jordan. Thoughts on Jachin and Boaz. Biblical Horizons Occasional Pa-pers 1. Biblical Horizons: Tyler (TX), 1988) vervielfältigt)
21) Die beste Darstellung findet sich m. E. in James B.Jordan. Through NewEyes: Developinga Biblical View of the World. Transformation Press: Niceville (FL) 19932; vgl. Ray R. Sutton. „Clothing and Calling“, S. 227-240 in: James B. Jordan (Hg.). The Reconstruction of the Church. Christianity and Civilization Bd. 4. Geneva Ministries: Tyler, 1985; Ray R. Sutton. „Oath and Symbol“. Covenant Renewal 3 (1989) 4:1-4
23) Vgl. die Kritik bei Helmut Schoeck. Die 12 Irrtümer unseres Jahrhunderts. Herbig: München, 1985. S. 85-93
24) Ebd. S. 84
22) So bes. Francis Schaeffer. Art and the Bible. a.a.O. S. 14
23) So vor allem Gene Edward Veith. The Gift oft Art. a.a.O. S. 102-103
24) Francis Schaeffer. Art and Bible. a.a.O. S. 7
25) Vgl. zur positiven Sicht von Kunst und Kultur im calvinistischen Bereich Henry R. Van TB. The Calvini-stic Concept of Culture. Baker Book House: Grand Rapids (MI), 1959, sowie Calvin selbst in Calvin Johannes Calvin. Unterricht in der christlichen Religion a.a.O. S. 153-154 (Buch II. 2. 15-17).
26) Nach Gene Edward Veith. The Gift of Art. a.a.O. S. 127
27) Ebd. S. 57; vgl. insgesamt S. 57-58
28) Rousas J. Rusdoony. „The Meaning and Greatness of Christian Art“. a.a.O. S. 8
29) Vgl. dazu bes. John MacArthur. The Ultimate Priority: On Worship. Moody Press: Chicago (USA), 1983
30) Vgl. Ray R. Sutton. „The Saturday Night Church and the Liturgical Nature of Man“. S. 177-208 in: James B. Jordan (Hg.). The Reconstruction of the Church. Christianity and Civilization Bd. 4. Geneva Ministries: Tyler, 1985
31) Francis Schaeffer. Art and Bible. a.a.O. S. 11
32) Vgl. dazu bes. Nicholas Wolterstorff. Art in Action. a.a.O. S. 87
33) Gene Edward Veith. The Gift of Art. a.a.O. S. 56
34) Vgl. ebd. S. 80-83 35) Vgl. ebd. S. 107-110
36) Darauf weisen besonders hin: Francis Schaeffer. Art and the Bible. a.a.O. S. 12 und Gene Edward Veith. The Gift of Art. a.a.O. S. 29
37) Arthur H. Hofmann. „Bildende Kunst unserer Zeit im Spannungsfeld zwischen Gott und Satan.“ S. 11-136 in: Samuel R. Külling (Hg.). Theologie unter dem Wort: Beiträge der FETA zu Lehre und Forschung. Immanuel-Verlag: Riehen, 1984
38) Zitat bei Nicholas Wolterstorff. Art in Action. a.a.O. S. 51
39) Ebd.
40) Arianna Stassinopoulos Huffington. Picasso: Genie und Gewalt. Droemer Knaur: München, 1988
41) Ebd S. 9 42) Ebd.
43) Pablo Picasso. Interview mit Christian Zervos. Cahiers d’Art 1935. S. 29 zitiert nach: Arthur H. Hofmann. „Bildende Kunst unserer Zeit im Spannungsfeld zwischen Gott und Satan“. a.a.O. S. 118
44) Ebd. S. 93 45) Ebd.
46) Meyers Großes Handlexikon. Bibliographisches Institut: Mannheim, 1974″. S. 647.
47) Untertitel von Arianna Stassinopoulos Huffington. Picasso. a.a.O. Vgl. den Titel des Buches John Berger. Glanz und Elend des Malers Picasso, rororo. Rowohlt: Reinbek; 1988™ sowie Wieland Schmied. „Genie mit Sex und Tabak“. Die Welt Nr. 51 vom 29.2.1992. S. 21. Der erste Band der neuesten, monumentalen Picassobibliographie John Richardson. Picasso. Bd. 1: 1881-1906. Kindler: München, 1992 bestätigt die Ausführungen Huffingtons.
48) Arianna Stassinopoulos Huffington. Picasso. a.a.O. S. 93 sieht Picasso ebenfalls als Spiegelbild einer ganzen Epoche.
49) Gerlinde Volland. Männermacht und Frauenopfer: Sexualität und Gewalt bei Goya. Dietrich Reimer: Berlin, 1993
50) Vgl. Francis Schaeffer. „Kunst und Weltanschauung“. Ethos (1990): 1. Teil: 3 (März): 32-34; 2. Teil 4 (April): 56-59; 3. Teil: 5 (Mai): 30-33; 4. Teil: 6 (Juni): 34-37; 5. Teil: 7 (Juli): 48-51; 6. Teil: 8 (Aug.): 48-51
51) Vgl. dazu Douglas Floyd Kelly (Hg.). Symposium on the Media and the Arts. Journal of Christian Re-construetion 10 (1983) 1 (ganz) und H.R. Rookmaaker. Modern Art and the Death of a Culture. Inter-Varsity Press: London, 1975 (Nachdruck von 19732)
52) H.R. Rookmaaker. The Creative Gift. a.a.O. S. 160-169
53) Vgl. dazu Gene Edward Veith. The Gift of Art. a.a.O. S. 73-74 (zum Wechsel zur Landschafts- und Porträtmalerei); Francis Schaeffer „Kunst und Weltanschauung“. 4. Teil: Ethos (1990) 6 (Juni): 34-37; Francis Schaeffer. Wie können wir denn leben? Aufstieg und Niedergang der westlichen Kultur. Hänss-ler: Neuhausen, 19913. S. 74-114
54) Ebd. S. 88. Francis Schaeffer verweist in diesem Zusammenhang ebd. 66 darauf, daß Michelangelo (1475-1564) vor der Reformation im Sinne des Humanismus schuf, so etwa seinen David (1504), einer Fiktion des vollendeten Menschen („Es gibt keinen Menschen wie David“)), dann aber vermutlich einen Gesinnungswechsel durch Kontakte mit reformatorischem Gedankengut erlebt, wie seine späten Pietäs zeigen.
55) Rousas J. Rushdoony. „The Meaning and Greatness of Christian Art“. a.a.O. S.
Bibel und Gemeinde 4/1993

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