“Mein Glaube war mir nichts anderes als ein Hausschlüssel, den man, wenn man des Morgens früh ausgeht, in die Tasche steckt, damit man des Abends wieder ins Haus hineinkömmt und nicht draussen zähneklappern müsse. Den ganzen Tag bekümmert man sich um ihn nicht; er nützt nichts, ja er ist lästig, man steckt ihn von einer Tasche in die andere, nur verlieren darf man ihn ja nicht – wie sollte man sonst ins Haus hinein?”
Die Geschichte von Gotthelf handelt vom Leben eines Lehreres. Das Leben als Schulmeister war Anfangs 19. Jahrhundert kein Zuckerschlecken.
Die Menschen waren zu dieser Zeit alle noch sehr fromm. Aber der Schulmeister bemerkte in einer schweren Lebensphase, dass der Glaube ihm keine Hilfe war. Eben wie ein Hausschlüssel. Wichtig dabei zu haben und doch eigentlich im Alltag nur lästig.
Wir leben heute in einer anderen Zeit. Aber dennoch hat mich dieses Bild angesprochen. So schnell wird der Glaube auch für mich nur noch zu einen lästigen Hausschlüssel, der keine Relevanz im Alltag hat. Am Sonntag gehe ich in die Kirche und der ganze Rest der Woche ist mir dieser Glaube mehr ein Hindernis als wirkliche Hilfe. Ich schäme mich vielleicht sogar ein bisschen dafür.
Mein Glaube soll kein Hausschlüssel sein. Ich wünsche mir einen Glauben, der jeden Tag im Leben relevant ist. Der mir weder im Ausgang, nicht bei meiner Arbeit oder bei meinen Hobbys lästig ist. Mit Jesus will ich in meinem Alltag leben. Er ist nicht mein Hausschlüssel, sondern mein Freund, der mir Tag für Tag zur Seite steht.
(Bildquelle sxc.hu | old key von User: sooperkuh)
http://toom80.wordpress.com/2012/04/19/der-glaube-soll-kein-hausschlussel-sein/
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