1.Petrus 5,9 Dem widersteht, fest im Glauben, und wisst, dass eben dieselben Leiden über eure Brüder in der Welt gehen.

Bisher war immer die Rede von Konflikten der Christen mit Menschen die immer auch unter missionarischem Aspekt gesehen wurden; hier ist dagegen die Rede vom Feind schlechthin. Eine derartig scharfe Konfrontation wie im V 9a760 (vgl. Jak 4,7) war bisher im Brief noch nicht gezeichnet worden. Den konkreten Widersachern, den Nichtchristen nämlich, sollten die Christen nach allen brieflichen Anweisungen mit der „Waffe“ (4,1) eines überzeugend guten Lebens und der Leidensbereitschaft begegnen. Hier ist dagegen von Widerstand und Härte die Rede.
„Widersteht“ bedeutet „entgegentreten“, „widersetzen“. Dem Teufel widersteht man nicht durch bestimmte Formeln oder durch Worte, die gegen ihn oder seine Dämonen gerichtet sind, sondern indem man fest im christlichen Glauben bleibt. Das bedeutet, dauerhaft in Übereinstimmung mit der Wahrheit des Wortes Gottes zu leben. Wenn der Gläubige die gesunde Lehre kennt und der Wahrheit Gottes gehorcht, widersteht er damit dem Satan (vgl. Eph 6,17).
Petrus beendet diesen Abschnitt mit einer Zusicherung an seine Leser, die ihre vielen Verfolgungen, Leiden und Prüfungen demütig, gehorsam, wachsam und mutig durchstanden, aber darin nicht allein waren. Er erinnerte sie daran, dass sich die gleichen Leiden erfüllen an ihrer Bruderschaft, die in der Welt ist. Gläubige an anderen Orten konnten mit ihnen mitfühlen, weil jeder Teil der christlichen Gemeinschaft die Angriffe des Feindes erfahren hat oder noch erfahren wird (vgl. Hebr 13,3).
Hier ist die Kirche nicht die „Herde Gottes“, auch nicht das „Haus Gottes“ und nicht der „Leib Christi“, sondern die „Gemeinschaft der Brüder“. Von Anfang an hatten die Christen den Brauch, sich untereinander „Bruder“ und „Schwester“ zu nennen.
Lassen Sie sich nicht von Ihrem eigenen Selbstvertrauen oder irgendeiner mittelalterlichen Karikatur eines koboldhaften Teufels in die Irre führen. Unser Feind ist ein Mörder, und außer Jesus Christus ist ihm keiner gewachsen. Wir können ihn zwar verabscheuen, aber wir tun gut daran, ihn wie alle lebensgefährlichen Feinde zu respektieren und auf Distanz zu gehen. Hier wütet ein Krieg!

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