Das ist keine einfache Angelegenheit. Auch für kleinere Organisationen
und Gemeinden kann der Wechsel des Hauptleiters oder wesentlicher Mitarbeiter
eine größere Herausforderung sein. Was sollte man über diesen Prozess wissen,
was vorher bedenken und berücksichtigen? Viele Fehler können passieren, die der
Organisation schaden und die leitenden Mitarbeiter verletzen.
Ein interessantes Beispiel: Bethlehem
Baptist Church, John Piper
Der Wechsel vom „Führungspersonal“ ist eine Frage, die
mir in der Beratung von Gemeinden häufiger begegnet ist. Heute will ich ein
weiteres umfangreiches Beispiel für einen Wechselprozess in diesem Blogeintrag
vorstellen: Die BETHLEHEM
BAPTIST CHURCH. Die Gemeinde ist in Minneapolis,
Minnesota und gilt als das „Flagschiff“ der Baptist General Conference der
USA. Douglas Weaver, Director of Undergraduate Studies and Associate
Professor of Religion at Baylor University, hat sie als die
„the best-known congregation in the Baptist General Conference at the turn of
the 21st century“ genannt.
Ihr einflussreicher und prominenter Leiter John
Piper ist im Begriff seine Leitungsaufgabe, die er 32 Jahre
lang inne hatte, aus Altersgründen aufzugeben.
Wie packen sie es an?
– Finden sie den
Nachfolger in den eigenen Reihen oder kommt er von aussen?
– Kommt der Nachfolger erst nach dem Ausscheiden von Piper oder wird er schon
berufen und angestellt, solange Piper noch der Leiter ist?
– Wenn sie gleichzeitig in der Leitung arbeiten, haben sie dann die gleichen
Vollmachten und Rollen, oder kommt der neue Leiter erst einmal in die zweite
Reihe für einen bestimmten Zeitraum?
– Kann die Gemeinde damit umgehen, wenn der neue Leiter erst einmal nicht der
Hauptleiter ist?
-Wäre es besser, wenn der neue Hauptleiter erst nach dem Ausscheiden der
bisherigen Führungskraft seinen Dienst beginnt?
– Auf wen hören die Leute
(Leitungsteams, Mitarbeiter, Gemeinde …) eher, wenn zwei „Platzhirsche“ da
sind?
– Welche Zeitachse ist sinnvoll?
– Kann man diese Frage nach dem Zeitfenster schon im Vorfeld umfassend klären?
– Oder sollte man „auf Sicht fahren“, also im Prozess nachregulieren, wenn es
nötig wird. Und zwar sowohl was die Rolle angeht als auch das Zeitfenster?
– Wie geht die Gemeinde mit einer möglichen, nachträglichen Veränderung der
„Spielregeln“ um?
– Wie könnte die Kommunikation der Änderung aussehen?
Die Gemeinde von Piper hat ihren Prozess über ihren Blog transparent gemacht,
was für uns alle eine tolle Möglichkeit zum LERNEN ist. Leider wieder in
englischer Sprache.
Unsere deutsche Gemeindelandschaft hat in der Regel eine nicht so ausgeprägte
Kultur der Offenheit zu diesen Prozessen. Deshalb fehlen uns zum Teil solche
Quellen, von denen wir lernen können. Und wie immer gilt: Kapieren, nicht
kopieren!
Pastorenwechsel: John Piper