Nicht von ungefähr wurde das Wort “Humanismus” zu Beginn des 19. Jahrhunderts von einem Pfarrer, Friedrich Niethammer, erfunden. Das Begriffspaar “christlicher Humanismus” ist genauso untauglich wie der Begriff “weißer Schimmel”, denn Christentum und Humanismus, Gottes- und Nächstenliebe sind Jesus zufolge untrennbar miteinander verbunden. Ein reiner säkularer, bzw. naturalistischer Humanismus ist hingegen geradezu paradox, denn der Natur, bzw. der seelenlosen Materie ist das Wohlergehen des Menschen völlig schnuppe. Ein Weltbild, das auf blinden Zufall aufgebaut ist, kann keine Menschlichkeit begründen. Ein Gottesbild jedoch, bei dem Gott die Menschen aus Liebe erschaffen hat, schreibt Barmherzigkeit zwingend vor. Markus Spieker in “Jesus, eine Weltgeschichte”