Ulrich Parzany |
Ich las gerade, dass der leitende Rabbi in der Ukraine die Christen aufgerufen hat, in dieser schweren Zeit gemeinsam Psalm 31 zu beten. Beten wir mit: | |
Herr, ich suche Zuflucht bei dir. / Lass mich doch niemals scheitern; / rette mich in deiner Gerechtigkeit! | |
Wende dein Ohr mir zu, / erlöse mich bald! Sei mir ein schützender Fels, / eine feste Burg, die mich rettet. | |
Denn du bist mein Fels und meine Burg; / um deines Namens willen wirst du mich führen und leiten. | |
Du wirst mich befreien aus dem Netz, das sie mir heimlich legten; / denn du bist meine Zuflucht. | |
In deine Hände lege ich voll Vertrauen meinen Geist; / du hast mich erlöst, Herr, du treuer Gott. | |
Dir sind alle verhasst, die nichtige Götzen verehren, / ich aber verlasse mich auf den Herrn. | |
Ich will jubeln und über deine Huld mich freuen; / denn du hast mein Elend angesehn, / du bist mit meiner Not vertraut. | |
Du hast mich nicht preisgegeben der Gewalt meines Feindes, / hast meinen Füßen freien Raum geschenkt. | |
Herr, sei mir gnädig, denn mir ist angst; / vor Gram zerfallen mir Auge, Seele und Leib. | |
In Kummer schwindet mein Leben dahin, / meine Jahre verrinnen im Seufzen. Meine Kraft ist ermattet im Elend, / meine Glieder sind zerfallen. | |
Zum Spott geworden bin ich all meinen Feinden, / ein Hohn den Nachbarn, ein Schrecken den Freunden; / wer mich auf der Straße sieht, der flieht vor mir. | |
Ich bin dem Gedächtnis entschwunden wie ein Toter, / bin geworden wie ein zerbrochenes Gefäß. | |
Ich höre das Zischeln der Menge – Grauen ringsum. / Sie tun sich gegen mich zusammen; / sie sinnen darauf, mir das Leben zu rauben. | |
Ich aber, Herr, ich vertraue dir, / ich sage: «Du bist mein Gott.» | |
In deiner Hand liegt mein Geschick; / entreiß mich der Hand meiner Feinde und Verfolger! | |
Lass dein Angesicht leuchten über deinem Knecht, / hilf mir in deiner Güte! | |
Herr, lass mich nicht scheitern, / denn ich rufe zu dir. Scheitern sollen die Frevler, / verstummen und hinabfahren ins Reich der Toten. | |
Jeder Mund, der lügt, soll sich schließen, / der Mund, der frech gegen den Gerechten redet, / hochmütig und verächtlich. | |
Wie groß ist deine Güte, Herr, / die du bereithältst für alle, die dich fürchten und ehren; du erweist sie allen, / die sich vor den Menschen zu dir flüchten. | |
Du beschirmst sie im Schutz deines Angesichts / vor dem Toben der Menschen. Wie unter einem Dach bewahrst du sie / vor dem Gezänk der Zungen. | |
Gepriesen sei der Herr, der wunderbar an mir gehandelt / und mir seine Güte erwiesen hat zur Zeit der Bedrängnis. | |
Ich aber dachte in meiner Angst: / Ich bin aus deiner Nähe verstoßen. Doch du hast mein lautes Flehen gehört, / als ich zu dir um Hilfe rief. | |
Liebt den Herrn, all seine Frommen! / Seine Getreuen behütet der Herr, / doch den Hochmütigen vergilt er ihr Tun mit vollem Maß. | |
Euer Herz sei stark und unverzagt, / ihr alle, die ihr wartet auf den Herrn. |