An Not fehlt es nicht unter den Menschen; wo wir ein wenig tiefer hinein sehen, ist Not, oft große, anhaltende Not. Würde man die Menschen nicht kennen, so könnte man sich höchlich wundern, dass Gott sie auffordern muss, ihn in der Not anzurufen. Man sollte meinen, dass selbst Leute, die in gewöhnlichen Zeiten nicht beten, Gott wenigstens in Notzeiten von selber anrufen würden. Dem ist aber leider nicht so; es gibt eine Menge von Menschen, die alles auslaufen, überall Hilfe suchen, nur nicht bei Gott. Steigt die Not auf das Höchste und versagt alle Menschenhilfe, so murren sie am Ende gegen Gott; dazu ist er ihnen noch gut genug. Du armes Volk! Ein Ochse kennet seinen Herrn; aber du kennest deinen Gott nicht! – Andere rufen Gott an in der Not; sie werden von ihm erhört, aber sie preisen ihn nicht. Sie suchten nicht Gott, sie suchten nur Hilfe, sie wollten es leichter haben; dazu sollte Gott ihnen den Handlanger machen. Nachdem er seinen Dienst getan hat, kümmert man sich nichts mehr um ihn. Solche Leute sind schändliche Leute! Aber warum hilft ihnen Gott? Damit sie einst keine Entschuldigung haben. Durch Güte wollte er sie zur Buße leiten; aber sie wollten nicht. – Die rufen Gott in der Not recht an, welche sich durch die Not demütigen und in die Buße führen lassen; die nicht nur Erleichterung und Hilfe, sondern Gott selber suchen. Solche errettet der Herr am liebsten, nicht nur aus der Not, sondern aus der Sünde und diese Erretteten haben dann ein Loblied für ihren Gott, ein Loblied in Wort und Tat.
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Menge 1926/1949 (Hexapla 1989): | und rufe mich an am Tage der Not, / so will ich dich retten, und du sollst mich preisen!» |
Revidierte Elberfelder 1985/1986: | und rufe mich an am Tag der Not;-a- / ich will dich erretten-b-, und du wirst mich verherrlichen-c-! / -a) Psalm 77,3; 86, 5.7; Matthäus 8,25; Jakobus 5,13. b) Psalm 4,2. c) Psalm 34,5-7; 120, 1; Lukas 18,43. |
Schlachter 1952: | und rufe mich an am Tage der Not, / so will ich dich erretten, und du sollst mich ehren! / |
Schlachter 2000 (05.2003): | und rufe mich an am Tag der Not, so will ich dich erretten, und du sollst mich ehren!« |
Zürcher 1931: | Und rufe mich an am Tage der Not, / so will ich dich erretten, und du sollst mich preisen.» / –Psalm 91,15. |
Luther 1912: | und rufe mich an in der Not, so will ich dich erretten, so sollst du mich preisen.« – Psalm 81,8; Psalm 91,15; Hiob 22,27. |
Buber-Rosenzweig 1929: | Und dann rufe mich am Tage der Drangsal, ich will dich losschnüren und du wirst mich ehren.« |
Tur-Sinai 1954: | Und ruf mich an am Tag der Not / ich rette dich, du wirst mich ehren!‘ |
Luther 1545 (Original): | Vnd ruffe Mich an in der Not, So wil ich dich erretten, so soltu mich preisen. |
Luther 1545 (hochdeutsch): | Und rufe mich an in der Not, so will ich dich erretten, so sollst du mich preisen. |
Neue Genfer Übersetzung 2011: | Rufe zu mir in Tagen der Not. Dann werde ich dich retten, und du wirst mich preisen.« |
NeÜ 2021: | Und wenn du in Not bist, rufe mich an! / Dann will ich dich retten – und du wirst mich ehren! |
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