„Der Phil(ipperbrief) zeigt auf der Makroebene einen geschlossenen Aufbau. Im Zentrum des Briefes stehen die Mahnungen zur Einheit der Gemeinde und die Auseinandersetzung mit den Irrlehrern. Zwischen beiden Abschnitten besteht eine sachliche Verbindung, denn die Einheit der Gemeinde ist die Voraussetzung für die Abwehr der Irrlehrer. Kaum zufällig steht der Christus-Hymnus in der Mitte des Briefes. Als Urbild und Vorbild prägt Jesus Christus das Selbstverständnis und das Verhalten von Gemeinde und Apostel.“ (Udo Schnelle, Einleitung zum NT, 157f)
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Das sei alle meine Tage
Strophe 1
Das sei alle meine Tage
meine Sorg‘ und meine Frage:
Ob der Herr in mir regiert?
Ob ich in der Gnade stehe?
Ob ich zu dem Ziele gehe?
Ob ich folge, wie Er führt?
Strophe 2
Ob ich sorglos nichts versäume?
Nichts aus Lässigkeit verträume?
Ob mein Herz sich nicht zerstreut?
Ob mich jegliches Versehen,
deren täglich viel geschehen,
immer auch empfindlich reut?
Strophe 3
Ob mir Jesus alles werde?
Ob mich das Geräusch der Erde
nie ums stille Seligsein
im Genuss der Gnade bringe?
Ob ich trachte, streb‘ und ringe,
Jesu änhlicher zu sein?
„Gott … hat uns gesegnet mit jeder geistlichen Segnung“
Gelobet sei Gott und der Vater unsers HERRN Jesu Christi, der uns gesegnet hat mit allerlei geistlichem Segen in himmlischen Gütern durch Christum; Eph. 1,3 LU.1912
Als Christ besitzt du alle geistlichen Kraftquellen, die du brauchst, um Gottes Willen in deinem Leben zu erfüllen.
Von einem wohlhabenden Londoner Geschäftsmann wird erzählt, dass er viele Jahre nach seinem fortgelaufenen Sohn gesucht hat. Eines Nachmittags, als er gerade in die Stadt fahren wollte, erblickte er eine in schmutzige Lumpen gehüllte Gestalt, die auf dem Bahnsteig die Reisenden anbettelte. Zuerst wollte er den Bettler übersehen, doch dann kam ihm dieser seltsam bekannt vor.
Als der Bettler bei ihm war und fragte, ob er einige Schillinge entbehren könne, merkte der Geschäftsmann, dass er seinen lang vermissten Sohn vor sich hatte. Mit Tränen in den Augen und großer Freude in der Stimme nahm er ihn in die Arme: „Ein paar Schillinge? Du bist mein Sohn – alles ist dein!“
So geht es manchen Christen, die nicht wissen oder fahrlässig vergessen haben, welche Schätze sie besitzen. Sie sind Königskinder und leben wie geistliche Bettler.
Paulus sagt wiederholt, dass wir als Gläubige alles besitzen. In Kolosser 2,10 erklärt er, dass wir „in Christus vollendet“ sind. In Philipper 4,13.19 sagt er: „Alles vermag ich in dem, der mich kräftigt … Mein Gott wird alle eure Notdurft erfüllen nach seinem Reichtum in Herrlichkeit in Christus Jesus.“ Und Petrus fügt hinzu, dass „seine göttliche Kraft uns alles in Betreff des Lebens und der Gottseligkeit geschenkt hat“ (2. Petr. 1,3).
Das in Epheser 1,3 mit „geistlich“ übersetzte Wort spricht von der Arbeit des Heiligen Geistes. Jede Segnung, sei sie materiell oder immateriell, hat Gott zum Ursprung.
Als Christ bist du im Besitz jeder geistlichen Kraftquelle, die du brauchst, um in deinem Leben Gottes Willen zu erfüllen. Du brauchst z.B. nicht um mehr Liebe zu beten; denn Er hat bereits Seine Liebe in dein Herz ausgegossen durch den Heiligen Geist (Röm. 5,5). Das Gleiche gilt von der Freude (Joh. 15,11), dem Frieden (Joh. 14,27), der Kraft (Phil. 4,13) und von allem, was du nötig hast.
Der Schlüssel zu Wachstum und Sieg liegt darin: Man muss das anwenden lernen, was man bereits hat, man braucht nichts Neues zu suchen. J.MacArthur
https://clv.de/andachten/v06065.htm
Ich habe dir einen Namen gegeben
Römer 16 ist im wohl spannendsten neutestamentlichen Brief das Kapitel, das im wahrsten Sinne des Wortes oft hinten herunterfällt. Dabei ist es voll vom Evangelium, nicht weniger als der Rest des Römerbriefs. Paulus grüßt eine ganze Reihe von Menschen, die entweder den Grundstein für den Glauben in einer Stadt gelegt haben (V. 5), die ihn im Leid der Gefangenschaft begleitet und getröstet haben (V. 7) oder die für ihn sogar “ihren eigenen Hals hingehalten haben” (V. 4)! Männer und Frauen werden gleichermaßen in einer langen Liste von Paulus gelobt, gesegnet und ermutigt. Man merkt ihm an, wie viel Liebe und Stolz er für seine Geschwister im Glauben hat.
Aber inmitten dieses Briefschlusses sticht für mich ein Vers ganz besonders heraus. Er mag sehr unscheinbar daherkommen, aber bei genauem Hinsehen hat er die Kraft, eine wundervolle Gesamtzusammenfassung der biblischen Botschaft zu sein. Es ist Vers 22: “Ich, Tertius, der ich den Brief niedergeschrieben habe, grüße euch im Herrn.” Ich verstehe, wenn du gerade die Stirn runzelst. Was mag an diesem Satz so geheimnisvoll sein?
Andy Crouch hat darauf hingewiesen, dass in der römischen Gesellschaft Sklaven nicht wie Personen angesehen wurden. Man maß ihnen so wenig Würde zu, dass man ihnen, wenn sie in einen Haushalt hineingeboren wurden, keinen Namen gab. Stattdessen bekamen neugeborene Sklaven, deren Leben für einen Kreislauf aus harter Arbeit, bitterer Undankbarkeit und würdeloser Behandlung bestimmt war, nur eine Nummer. Primus, Secundus, Tertius und Quartus. Wenn ein Herr vier Sklavenjungen besaß, war es also nicht ungewöhnlich, dass diese vier genau so hießen. Und da wird es spannend. “Ich, Tertius“. Der Schreiber, dem Paulus seinen Brief diktiert hat, war also – sehr wahrscheinlich – ein Sklave. Wir wissen nicht, ob er frei war oder immer noch einem Herrn untergeben, aber für Paulus spielt das keine Rolle. Es ist, als hatte Paulus ihn angesehen und zu ihm gesagt: “Tertius, ich bin fertig mit meinen Grüßen. Jetzt darfst du auch selbst etwas schreiben!”
Ich kann mir nur vorstellen, wie Tertius sich gefühlt haben muss. Endlich ist er jemand, dem man erlaubt, etwas zu tun, das er von Herzen möchte, anstatt ihm nur barsch einen Befehl zu geben. Endlich ist sein Name nicht einfach nur eine Nummer, die eins mehr wäre, wäre er später zur Welt gekommen, sondern ein richtiger Name, hinter dem eine Person mit Würde, Gedanken und Gefühlen steht. Vers 23 unterstreicht das: Dort grüßt Quartus. Vielleicht war er der kleine Bruder von Tertius. Aber auch er ist nicht mehr Quartus, der Sklave. Nicht mehr Quartus, die Nummer. Quartus, den man ersetzen kann, wenn er nicht mehr arbeitsfähig ist. Nein, es ist “Quartus, der Bruder“. Wow, oder? Wie gesagt, wir können nicht mit Sicherheit sagen, ob diese Männer in Freiheit leben dürfen. Aber für Paulus und die anderen ist das nicht entscheidend dafür, wie sie sie ansehen. Sie schauen nicht auf sie herab. Sie grüßen sie liebevoll, sorgen sich um ihr Wohlbefinden und äußern Freude darüber, sie hoffentlich bald besuchen zu können. Sie freuen sich, einen Brief von ihnen zu bekommen. “Hört mal, Tertius und Quartus, unsere Brüder, überreichen euch einen herzlichen Gruß. Wir sollen euch von ihnen küssen und euch erzählen, was Jesus an ihnen getan hat!” Für Paulus sind diese Männer “geliebt und ersehnt”, ihre “Freude und Krone” (Philipper 4, 1). Vom Arbeitstier, das jeder ausnutzt, zum Bruder, auf den man stolz ist.
Es begeistert mich, welche Kraft das Evangelium hat. Der Kreuzestod und die Auferstehung von Jesus Christus machen aus geistlichen Sklaven Kinder Gottes. Aber nicht nur in der vertikalen Ebene ändert sich alles, sondern auch in der Beziehung der Erretteten zueinander wird alles Bisherige auf den Kopf gestellt. “Hier ist nicht Jude noch Grieche, hier ist nicht Sklave noch Freier, hier ist nicht Mann noch Frau; denn ihr seid allesamt einer in Christus Jesus.“, schreibt Paulus in Galater 3, 28. Wer Sklave ist, bekommt Würde, Wert und Persönlichkeit zugesprochen. Er schmeckt vielleicht zum ersten Mal, welche Bedeutung das Wort Liebe hat. Die barschen Anweisungen oder die womöglich auch physische Gewalt sind nicht mehr das, was ihm seinen Wert absprechen. Die Worte Gottes sind ihm gewichtiger. Und gleichzeitig wird er Teil der Gemeinde, einer Gemeinschaft, in der man sich mit liebevoller Zuneigung begegnet, weil sie ein Ort ist, an dem jeder sich darüber im Klaren ist, dass er Sünder ist, sein Status vor Gott aber trotzdem “heiliges, geliebtes Kind” lautet.
Ja, unsere Gemeinden weichen leider sehr oft von diesem Ideal ab. Aber Jesus verspricht in Matthäus 16, 18, dass die Pforten des Totenreiches sie nicht überwinden können. Er umgibt und verteidigt sie. In ihr und durch sie baut er sein Reich. In ihr werden Nummern zu Namen. Sklaven zu Brüdern. Abhängige zu Freien. Verstoßene zu Angenommenen. Verletzte zu Geheilten. Gebrochene zu Aufgerichteten. Geächtete zu Geliebten. Fremde zu Kindern.
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Der Mann Gottes solle in seiner Gebetskammer besser zu Hause sein als in der Öffentlichkeit
Lk 18,1: Er sagte ihnen aber ein Gleichnis dafür, dass sie allezeit beten und nicht ermatten sollten.
Thomas à Kempis hat gesagt, der Mann Gottes solle in seiner Gebetskammer besser zu Hause sein als in der Öffentlichkeit. Es ist nicht übertrieben, zu behaupten, dass ein Prediger, der die Öffentlichkeit sucht, kaum die geistliche Fähigkeit dazu besitzt. Das rechte Beten kann einen Menschen davor zurückschrecken lassen, vor einer Hörerschaft aufzutreten.
Ein Mensch, der in der Gegenwart Gottes wirklich zu Hause ist, kann sich in einen inneren Widerspruch verwickelt sehen. Zutiefst spürt er die Verantwortung, die er auf sich lädt, so dass er alles andere lieber täte, als einer Gemeinde gegenüberzutreten, andererseits kann der Druck auf seinen Geist dermaßen groß werden, dass ihn nicht einmal eine Herde wilder Pferde von seiner Kanzel wegschleifen könnte.
Niemand sollte sich vor eine Zuhörerschaft stellen, der nicht zuvor vor seinem Gott gestanden hat. Viele Stunden der Gemeinschaft mit dem Herrn sollten einer Stunde auf der Kanzel vorausgehen. Das Gebetskämmerlein sollte ihm vertrauter als der öffentliche Auftritt sein.
Schulen lehren alles über das Predigen, nur das Wichtigste, das Beten, nicht. Das Beste, was eine Schule tun kann, ist das Beten lieb zu machen und zu seiner Ausübung anzuregen. Das Gebet selbst ist die Arbeit des Einzelnen. Dass dies gerade das fromme Werk ist, das mit dem geringsten Elan ausgeübt wird, muss man zu den größten Tragödien unserer Tage rechnen!
In wahrem Gebet muss jeder ein Original sein; denn wahres Gebet kann man nicht imitieren oder von irgendjemand lernen. Jeder muss beten, als könne es nur er allein! Aiden Wilson Tozer
«Petrus aber fuhr fort zu klopfen.» Apostelgeschichte 12,16
Petrus war im Gefängnis. Die Gemeinde war zusammengekommen, um für seine Befreiung zu beten. Ehe sie damit fertig waren, hatte Gott schon erhört. Aber sie glaubten nicht an eine so schnelle Antwort auf ihre Gebete. Sie ließen Petrus auf der Straße stehen und vergeblich an die Türe klopfen.
Wir beten so oft und erbitten etwas von Gott. Aber glauben wir wirklich, daß Er antworten kann und wird? Wie oft ist die Erhörung da, klopft aber vergeblich an die verschlossene Türe unseres Unglaubens!
Seit dem Tag der Pfingsten stand der Himmel offen über den Jüngern, und Gottes Geist wirkte mächtig. Alles war für diese ersten Christen möglich. Ja, Gott hatte eingegriffen. Petrus war frei. Aber die Gemeinde glaubte es nicht.
Gott gewährt uns manchmal Befreiungen, wir aber lassen sie vor der Türe stehen. Er schenkt uns Gebetserhörungen, aber wir erkennen sie nicht und kommen deshalb nicht in ihren Besitz. «Petrus» muß allzu oft fortfahren zu klopfen!
Wir beten in unseren Gebetsstunden immer wieder um dasselbe und wissen nicht, daß die Erhörung schon da ist; laßt sie uns doch ergreifen!
Auch auf unser persönliches Beten hat Er geantwortet. Laßt uns Sein Geschenk annehmen!
Im Bericht heißt es weiter: «Als sie öffneten, sahen sie ihn und erstaunten sehr.» Sie staunten über die Gebetserhörung! Tun wir das nicht oft auch, anstatt in der Wirklichkeit der Kraft Gottes, mit der Er Seine Verheißungen erfüllt, zu leben? Gott ist bereit, uns den Segen um den wir Ihn für unsere Arbeit gebeten haben, zu geben, wenn wir die Bedingungen der Erhörung erfüllen. Wir haben vielleicht die ganze Nacht gearbeitet und nichts gefangen. Aber der Herr rät uns, das Netz auf der
anderen Seite des Schiffes auszuwerfen. Wenn wir das tun, dann wird der Segen kommen!
Wir beten; wir bitten Gott um dies und jenes. Ist Gott taub? Ist Seine Hand zu kurz? Es steht geschrieben: «Das ist die Freimütigkeit, die wir ihm gegenüber haben, daß er uns hört, wenn wir seinem Willen gemäß um etwas bitten. Und wenn wir wissen, daß er uns hört, um was wir auch bitten, so wissen wir, daß wir das Erbetene haben» (1. Johannes 5,14-15).
1. Könige 18,41-45; Markus 11,24; Jakobus 1,5-8
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Luthers Abendsegen
Ich danke dir,
mein himmlischer Vater,
durch Jesus Christus,
deinen lieben Sohn,
dass du mich diesen Tag
gnädiglich behütet hast,
und bitte dich,
du wolltest mir vergeben
alle meine Sünde,
wo ich Unrecht getan habe,
und mich gnädiglich behüten.
Denn ich befehle mich,
meinen Leib und Seele und alles
in deine Hände.
Dein heiliger Engel sei mit mir,
dass der böse Feind
keine Macht an mir finde.
Amen.
Alsdann flugs und fröhlich geschlafen.
Weisheit: Die wahre Furcht des Herrn kennen
Eine Wahrheit, die in der Schrift deutlich gelehrt wird und sich in der persönlichen Erfahrung zahlloser heiliger Männer und Frauen aller Jahrhunderte bestätigt findet, kann man in dem folgenden religiösen Axiom zusammenfassen: »Niemand kann die wahre Gnade Gottes kennen, der nicht zuvor die Furcht vor Gott erfahren hat!« Das erste Mal verkündet Gott seine Erlösungsabsichten einem Mann und einer Frau, die sich in tödlichem Schrecken vor der Gegenwart des Herrn verbergen. Das Gesetz Gottes wurde einem Mann gegeben, der mitten in Feuer und Rauch vor Furcht bebte und vor der Stimme des Donners und der göttlichen Posaunen zitterte. Sogar die berühmte Ankündigung: »Friede auf Erden in den Menschen des Wohlgefallens«, wurde Hirten zuteil, die sich »fürchteten mit großer Furcht«, wegen der überwältigenden Gegenwart der himmlischen Heerscharen. Die Gegenwart des Göttlichen brachte immer Furcht über die Herzen sündiger Menschen – einen Schrecken, der nichts mit der Furcht vor körperlichem Schaden zu tun hat. Ich kann mir nicht vorstellen, dass irgendetwas bleibend Gutes von religiösen Aktivitäten kommen kann, die nicht in dieser kreatürlichen Furcht gewurzelt sind. Das Tier in uns ist sehr stark und überaus selbstsicher. Bevor es sich nicht geschlagen gibt, wird Gott sich dem Auge des Glaubens nicht zu erkennen geben. Es ist traurig, aber wahr: Die Liebe Gottes berührt ein fleischliches Herz überhaupt nicht – wenn aber doch, dann reagiert es feindlich. Das Wissen um Gottes Liebe allein bestätigt uns nur in unserer Selbstgerechtigkeit!
Autor: Aiden Wilson Tozer
Zwei Lebenswege & ihr Reiseziel (Psalm 1)
Psalm 1 beschreibt zwei Lebenswege und ihr Reiseziel:
Glücklich zu preisen ist, wer nicht dem Rat gottloser Menschen folgt,
wer nicht denselben Weg geht wie jene, die Gott ablehnen,
wer keinen Umgang mit den Spöttern pflegt.Glücklich zu preisen ist, wer Verlangen hat nach dem Gesetz des HERRN
und darüber nachdenkt Tag und Nacht.Er gleicht einem Baum, der zwischen Wasserläufen gepflanzt wurde:
zur Erntezeit trägt er Früchte,
und seine Blätter verwelken nicht.
Was ein solcher Mensch unternimmt, das gelingt.Ganz anders ist es bei den Gottlosen:
Sie gleichen der Spreu, die der Wind wegweht.
Darum können sie auch nicht bestehen, wenn Gott Gericht hält.
Wer Gott ablehnt, hat keinen Platz in der Gemeinde derer, die nach seinem Willen leben!Der HERR wacht schützend über dem Weg der Menschen, die seinen Willen tun.
Psalm 1 nach der Neuen Genfer Übersetzung
Der Weg aber, den die Gottlosen gehen, führt ins Verderben.
1. Kurze Erklärung
In Psalm 1 werden verschiedenste Lebensweisen auf zwei mögliche Wege heruntergebrochen und gegenübergestellt (1,1-2):
- Die Lebensweise der Menschen, die Freude an Gottes Wort haben und darüber nachdenken, ist zu beglückwünschen. Sie werden als Gerechte bezeichnet. Sie leben in Beziehung zu Gott und tun seinen Willen!
- Die andere Lebensweise wird beschrieben als Hören auf den Rat gottloser Menschen, Beispiel nehmen an Sündern und als Umgang mit Spöttern. Diese Gruppe von Menschen wird deshalb auch „Gottlose“ und „Sünder“ genannt.
Die Auswirkungen der beiden Lebenswege werden mit einem fruchtbaren Baum an einer Wasserquelle und der verschwindenden Spreu veranschaulicht (1,3-4). Zuletzt hat die eine Gruppe ihren Platz in Gottes Gemeinschaft und die andere wird verurteilt und muss zugrunde gehen (1,5-6).
2. Hintergründe und Lehren zu den zwei Lebenswegen
Elementare biblische Lehren, auf denen der Psalm gründet und die durch diesen Psalm unterstützt werden, sind:
- Zur Bewertung unseres Lebens gibt es unabhängig von Faktoren, die für uns Menschen entscheidend scheinen (wie z. B. Familie, Erfolg & Wohlstand), in Gottes Perspektive nur zwei Lebenswege: Den Weg der Gottlosen und Sünder und den Weg der Gerechten und zu Gott Gehörenden. Vergleiche Matthäus 7,13-14; Offenbarung 20,11-15.
- Welchen Lebensweg wir gehen, hängt letztlich von unserer Gottesbeziehung ab, die sich an unserem Umgang mit Gottes Wort zeigt. Vergleiche Josua 1,7-8; Psalm 19,7; Jesaja 55; Römer 10,14-17
- Kein Mensch kann unabhängig von Gottes Gnade den Weg der Gerechten gehen bzw. im Gericht Gottes bestehen. Von Natur aus hören wir eher auf den Rat von Gottlosen, gehen den Weg der Sünder und haben Gemeinschaft mit Spöttern. Vergleiche Psalm 15; Römer 2,1-3,20.
- Es gibt ein letztes Gericht Gottes, das so manchen „Erfolg“ entlarven wird und in dem Gott sich zu den Seinen stellen wird. Vergleiche Matthäus 7,21-23
Jesus hat seine Jünger gelehrt, die Psalme auf ihn zu beziehen und Ihn in ihnen zu suchen (Lukas 24,27+44):
Jesus ist der einzige, der den in Psalm 1 beschriebenen Weg der Gerechten vollkommen gegangen ist. Sein Leben war das eines fruchtbaren Baumes an der Quelle, das im Gericht Gottes Bestand hatte. Deshalb ist Jesus auch der Einzige, der uns durch seine Gerechtigkeit auf diesen richtigen Weg bringen kann. Die Erkenntnis seiner Liebe führt zur Liebe zu Gott und seinem Wort. Jesus ist dieser Weg zu Gott (Johannes 14,6; Hebräer 10,20) und deshalb unsere einzige Hoffnung!
3. Anwendungsfragen
Hilfreiche Fragen, die wir uns selbstkritisch stellen sollten, sind:
- Woran messe und bewerte ich mein Leben? Was ist mir das Wichtigste? Weiß ich um Gottes Perspektive, woran er mein Leben beurteilt? Wie halte ich mir vor Augen, worauf es im Leben wirklich ankommt?
- Worauf höre ich und woran orientiere ich mich? An Gottes Wort, seiner Weisheit und seinem Willen, oder an Menschen, ihrer Weisheit und meinem oder ihrem Willen? Welche Rolle spielen das Bibellesen, Auswendiglernen und darüber Nachdenken in deinem Leben? Wer sind die 5 einflussreichsten Personen in meinem Leben und wie beeinflussen sie mich?
- Wie sieht ein fruchtbares Leben und im Gegensatz dazu ein sinnloses Leben aus? Kenne und fühle ich die Konsequenzen und Endstationen der unterschiedlichen Lebenswege? Was bleibt von meinem Leben übrig?
- Wer oder was bringt uns von dem einen auf den anderen Lebensweg? Was verändert unser Leben tatsächlich so ausschlaggebend? Ist Jesus unser Leben und Weg, derjenige dem wir vertrauen und nachfolgen?
4. Nur zwei Lebenswege? Eure Gedanken und Fragen
So ein Blog wie dieser, bietet weiter unten die Möglichkeit eigene Gedanken und Fragen zum Artikelthema zu schreiben. Ich freue mich auf eure Kommentare!
Wenn unsere Väter eine Chronik schrieben, dann setzten sie vor die Jahreszahl ein „Anno Domini”.
Wenn unsere Väter eine Chronik schrieben, dann setzten sie vor die Jahreszahl ein „Anno Domini”. Das heißt auf Deutsch: „Im Jahre des Herrn.” Sie nannten ihre Jahre „Gottesjahre”.
Nun bricht das neue Gottesjahr an. Lasst uns dafür sorgen, dass es wirklich ein Gottesjahr wird. Das Psalmwort spricht von unseren Augen. Ja, wohin sind unsere Augen gerichtet beim Beginn des neuen Jahres?
Der Weltmensch schaut ängstlich oder trotzig in das Dunkel, das seinen Weg verhüllt. Da sind die Augen nach vorwärts gerichtet. Und dann sind da die Alten. Deren Augen schauen zurück. Sie kramen in Erinnerungen. Und sie sind sehr einsam darin.
Was tun unsere Augen? „Ich hebe meine Augen auf.” Die Christen schauen aufwärts, zu ewigen Höhen. Sie richten ihren Blick auf den, der in Jesus ihr lieber, gnädiger Vater ist.
In diesem Psalmwort ist alles gesagt, was über das neue Jahr zu sagen ist. Da kommt das Wörtlein „Hilfe” vor. O gewiss, so wird es sein, dass wir Hilfe brauchen. Es wird gehen „durch Angst und Plagen”, durch Anfechtung, Not und Versuchung. Aber das andere ist eben auch da, dass wir unsere Augen aufheben dürfen zu dem Herrn. Und ob wir das tun, davon hängt es ab, ob das neue Jahr für uns ein „Gottesjahr” wird. Amen.
Pastor Wilhelm Busch