Stephen Hawking verstarb am 14. März 2018.

Der große Entwurf – Eine neue Erklärung des Universums stellt der berühmteste aller Physiker, Stephen Hawking (zusammen mit seinem Koautor Leonard Mlodinow) den Glauben an die göttliche Erschaffung des Universums infrage. Ihm zufolge liefern die Gesetze der Physik, nicht der Wille Gottes, die wirkliche Erklärung dafür, wie das Leben auf der Erde entstand. Der Urknall, argumentiert er, sei die unausweichliche Konsequenz aus diesen Gesetzen: „Weil es ein Gesetz wie das der Schwerkraft gibt, kann und wird das Universum sich selbst aus dem Nichts erschaffen.“ Hawking behauptet: „Spontane Schöpfung ist der Grund dafür, dass es etwas gibt und nicht nichts, dass das Universum existiert, dass wir existieren.“ Die Folge: „Es ist nicht nötig, einen Gott heraufzubeschwören, der das blaue Zündpapier in Brand und das Universum in Gang setzt.“ Hawkings Argument ist keineswegs neu. Wissenschaftler stellen schon seit vielen Jahren ähnliche Behauptungen auf, nach denen die überwältigende Komplexität der Welt durch die ausschließliche Bezugnahme auf den Grundstoff des Universums (Masse/Energie) oder auf physikalische Gesetze wie die Schwerkraft erklärt werden kann.
In seinem Buch finde ich eine Reihe von Missverständnissen, die durch logische Fehlschlüsse verstärkt werden. Erstens ist Hawkings Gottesbegriff unzulänglich. Nach den oben zitierten Aussagen scheint er sich Gott als einen „Lückenbüßergott“ zu denken, der immer dann zur Erklärung herbeigezogen wird, wenn wir keine wissenschaftliche Erklärung für etwas haben – daher die Schlussfolgerung, die Physik lasse keinen Raum mehr für Gott, da sie den letzten Ort beseitigt habe, wo er hätte zu finden sein können – den Moment der Schöpfung. Doch das entspricht keineswegs dem Glauben der großen monotheistischen Religionen. Für sie ist Gott nicht nur bei der Schöpfung zu finden; er ist der Urheber schlechthin. Gott hat das Universum geschaffen, und er erhält es beständig im Dasein. Ohne ihn gäbe es für die Physiker nichts zu studieren. Gott ist der Schöpfer sowohl der Teile des Universums, die wir nicht verstehen, als auch der Teile, die wir verstehen. Und natürlich sind es gerade die Teile, die wir verstehen, die uns die stärksten Hinweise auf Gottes Existenz und sein Handeln liefern. So wie ich das Genie hinter einem technischen oder künstlerischen Werk um so mehr bewundern kann, je besser ich es verstehe, so nimmt auch meine Verehrung des Schöpfers zu, je besser ich verstehe, was er getan hat.
Dass nicht nur Hawkings Gottesbegriff, sondern auch sein Verständnis von Philosophie unzulänglich ist, zeigt sich, wenn er uns auffordert, uns zwischen Gott und den Gesetzen der Physik zu entscheiden. Hier vermischt er zwei völlig unterschiedliche Dinge: physikalische Gesetzmäßigkeit und persönliches Handeln. Das sind falsche Alternativen! Es handelt sich hier um einen klassischen Kategorienfehler. Seine Aufforderung, zwischen der Physik und Gott zu wählen, ist ebenso offenkundig absurd wie die Aufforderung, sich entweder für die physikalischen Gesetze oder für den Luftfahrtingenieur Sir Frank Whittle zu entscheiden, wenn man den Düsenantrieb erklären will. Die Gesetze der Physik können erklären, wie ein Düsenantrieb funktioniert, aber nicht, wie er entstanden ist. Es leuchtet jedem ein, dass ein Düsenantrieb nicht durch die physikalischen Gesetze allein erschaffen werden konnte – dafür waren die Intelligenz und Kreativität Whittles erforderlich – und das Vorhandensein entsprechender Bedingungen und Materialien. Die Welt des strengen Naturalismus, in der clevere mathematische Gesetze ganz von sich aus das Universum und das Leben ins Dasein rufen, ist reine Fiktion (bzw. Science Fiction). Theorien und Gesetze rufen keine Materie/Energie ins Dasein. Die Ansicht, sie wären irgendwie doch dazu imstande, erscheint als eine recht verzweifelte Ausflucht vor der alternativen Möglichkeit, die Hawking mit seiner Frage impliziert: „Oder braucht sie einen Schöpfer?“
Hawking sagt, die Existenz der Schwerkraft bedeute, dass die Entstehung des Universums unvermeidlich gewesen sei. Aber wie kam es überhaupt zur Schwerkraft? Welche schöpferische Kraft steckt hinter ihrer Existenz? Wer hat sie eingesetzt mit all ihren Eigenschaften und ihrem Potenzial, mathematisch beschrieben zu werden? In ihrem Bemühen, die klaren Hinweise für die Existenz einer göttlichen Intelligenz hinter der Natur zu umgehen, sind atheistische Wissenschaftler gezwungen, viel weniger wahrscheinlichen Kandidaten wie Masse/Energie und den Naturgesetzen schöpferische Kräfte zuzuschreiben. Wie jeder Physiker sieht sich auch Hawking mit eindrucksvollen Hinweisen auf einen Entwurf des Universums konfrontiert, wie er in seinem Buch erklärt:
Unserem Universum und seinen Gesetzen scheint ein Entwurf zugrunde zu liegen, der sowohl darauf zugeschnitten ist, uns zu erhalten, als auch, wenn wir existieren sollen, wenig Spielraum für Abweichungen lässt. Das ist nicht leicht zu erklären und wirft natürlich die Frage auf, warum dem so ist. … Die in jüngerer Zeit gemachte Entdeckung der extremen Feinabstimmung vieler Naturgesetze könnte zumindest einige von uns zurück zu der alten Vorstellung führen, dieser große Entwurf sei das Werk eines großen Entwerfers. … Das ist nicht die Antwort der modernen Wissenschaft … unser Universum scheint nur eines von vielen zu sein, von denen jedes andere Gesetze hat.
Damit kommen wir zum Multiversum. Der Grundgedanke, der hinter den verschiedenen Theorien des Multiversums steht, ist, dass es so viele Universen gibt (unendlich viele, wie manche meinen, was immer das bedeutet), dass alles, was passieren kann, in irgendeinem Universum auch passieren wird. Demnach ist es nicht überraschend, so das Argument, dass es mindestens ein Universum wie das unsere gibt. Auch hier tappt Hawking in die Falle der falschen Alternativen: Gott oder das Multiversum. Aus theoretischer Sicht könnte Gott so viele Universen erschaffen haben, wie es ihm beliebt.
Der Gedanke des Multiversums an sich schließt Gott nicht aus. Die Theorie vom Multiversum ist allerdings unter Wissenschaftlern sehr umstritten. Hawkings Argumente erklären sich zu einem großen Teil aus der Vorstellung, es bestünde ein tief sitzender Konflikt zwischen Wissenschaft und Religion. Doch einen solchen Zwist kann ich nicht erkennen. Für mich als gläubigen Christen verstärkt die Schönheit der wissenschaftlichen Gesetze meinen Glauben an einen intelligenten Schöpfer. Je besser ich die Wissenschaft verstehe, desto mehr glaube ich an Gott, weil ich über die Größe, Raffinesse und Vollständigkeit seiner Schöpfung staune. Dass die Naturwissenschaft im sechzehnten und siebzehnten Jahrhundert unter Männern wie Galileo, Kepler und Newton so sehr aufblühte, lag ja gerade an ihrer Überzeugung, dass die Naturgesetze, die damals entdeckt und formuliert wurden, den Einfluss eines göttlichen Gesetzgebers widerspiegelten. Der Glaube an Gott hat die Wissenschaft keineswegs behindert; im Gegenteil, er war der Motor, der sie antrieb. Die Tatsache, dass Wissenschaft (größtenteils) eine rationale Aktivität ist, führt uns zu einem weiteren Denkfehler Hawkings.
Wie so viele Atheisten möchte er uns glauben machen, wir Menschen seien nichts als „bloße Ansammlungen der fundamentalen Partikel der Natur“. Dabei scheint er gar nicht wahrzunehmen, dass dies, wenn es zuträfe, nicht nur den Glauben an Gott unterminieren würde, sondern gerade die Rationalität, die wir brauchen, um Wissenschaft zu treiben. Wenn es wahr wäre, woher sollten wir das überhaupt wissen? Denn wenn das Gehirn nur das Endprodukt eines geistlosen, absichtslosen Prozesses wäre, dann gäbe es keinen Grund zu glauben, dass es fähig ist, uns die Wahrheit erkennen zu lassen. Abschließend scheint mir wichtig zu erwähnen, dass eine rationale Untermauerung der Existenz Gottes nicht nur im Bereich der Naturwissenschaft zu finden ist. Die Geschichte liefert uns eindrückliche Hinweise darauf, dass Gott sich der Menschheit vor zwei Jahrtausenden durch Jesus Christus geoffenbart hat.
Mein Glaube an Gott beruht nicht nur auf dem Zeugnis der Naturwissenschaft, sondern auch auf dem Zeugnis der Geschichte; insbesondere auf der Tatsache, dass Jesus Christus von den Toten auferstand. Darüber hinaus lassen sich religiöse Erfahrungen von Millionen Gläubigen nicht einfach abtun. Hawking meint, die Möglichkeit der Existenz anderer Lebensformen im Universum untergrabe die traditionelle religiöse Überzeugung, auf einem einzigartigen, von Gott erschaffenen Planeten zu leben. Hawking liefert allerdings keinen Beweis dafür, dass es dort draußen andere Lebensformen gibt. Es ist eigentlich erstaunlich, dass Atheisten oft für die Existenz außerirdischer Intelligenzen streiten, während sie doch so sehr bestrebt sind, die Möglichkeit zu leugnen, dass es „da draußen“ ein unermessliches, intelligentes Wesen gibt – Gott.
Hawkings Attacke wird die Fundamente eines intelligenten Glaubens, der auf dem kumulativen Zeugnis von Wissenschaft, Geschichte, biblischer Darstellung und persönlicher Erfahrung beruht, nicht erschüttern können. Prof. John Lennox
https://www.soulsaver.de/blog/stephen-hawking-verstarb-am-14-maerz-2018/

Todestag von Ludwig Feuerbach (deutscher Philosoph, zentraler Denker, Religionskritiker).

Zitate zum Atheismus

Für Feuerbach ist der Glaube an Gott eine Illusion. Er ist der Meinung: “Gott ist der personifizierte Gattungsbegriff des Menschen.” Somit soll man die Menschheit vergöttern. Dieser sogenannte Anthropotheismus besagt, dass der einzelne Mensch zwar sterblich, die menschliche Rasse aber unsterblich, der Einzelne zwar nur begrenzt verständig und mächtig, die Menschheit als Ganzes aber allwissend und allmächtig sei.

Diese Philosophie muss man in ihrem Hintergrund betrachten. Sie entstand, genauso wie Darwins Evolutionstheorie im 19. Jahrhundert zu einer Zeit, in der man meinte, die Gattung Mensch könne alles schaffen. In dieser Epoche der industriellen Revolution wurden immer leistungsfähigere Maschinen entwickelt. Das übertrugen die Philosophen auf ihr Bild von der Menschheit.

Katastrophale Auswirkungen hatten diese Gedanken im Nationalsozialismus. Man denke nur an den Volksgemeinschaftsgedanken und an die Vergötterung der “arischen Rasse”. Die Ideologien von Feuerbach, Nietzsche und Darwin hatten sich schon so in die Köpfe der Menschen eingefressen, dass es für die Nazis einfach war ihre menschenverachtenden Einstellungen dem Volk beizubringen.

In den Kriegen und Morden der letzten Jahrzehnte hat hoffentlich jeder gemerkt, dass der Mensch nicht das Nonplusultra ist. Der Mensch ohne Gott hat keine moralische Instanz mehr, er mutiert zur Bestie und findet keinen Frieden.

„Allen Menschen ist der Glaube an Gott ins Herz gesät. Es lügen jene, die da sagen, dass sie nicht an die Existenz Gottes glauben; denn in der Nacht und wenn sie allein sind, zweifeln sie.“

(Lucius Annaeus Seneca der Jüngere, um 4 v.Chr.–65 n.Chr., römischer Dichter, Philosoph und Politiker)


„Ein wenig Philosophie führt zu Atheismus, aber tiefe Philosophie bringt den Menschen wieder zur Religion.“

„An Gott glauben nur diejenigen nicht, die ein Interesse daran haben, dass es keinen geben möchte.“

(Francis Bacon, 1561–1626, englischer Philosoph, Essayist und Staatsmann, entwarf die Methodologie der Wissenschaften)


„Der einzige Grund, warum viele meinen, die Existenz Gottes und das Wesen der Seele seien schwer zu erkennen, liegt darin, dass sie ihren Geist niemals von den Sinnen ablenken und über die Körperwelten erheben.“

(René Descartes, 1596–1650, französischer Philosoph, Mathematiker und Naturforscher)


„Mit dem Aufhören der Gottesfurcht beginnt die Entfesselung der Leidenschaften und die Herrschaft einer Sinnesart, welche die Welt mit einer Sündflut von Blut überschwemmen wird.“

(Gottfried Wilhelm Freiherr von Leibniz, 1646–1716, deutscher Philosoph, Mathematiker, politischer Schriftsteller und Forscher)


„Wo will der angebliche Freigeist seine Beweise hernehmen, dass es kein höchstes Wesen gebe?“

(Immanuel Kant, 1724–1804, deutscher Philosoph)


„Der Ungläubige glaubt mehr als er meint, der Gläubige weniger als ihm scheint.“

(Franz Grillparzer, 1791–1872, österreichischer Schriftsteller)


„Die Religion beruht auf dem wesentlichen Unterschiede des Menschen vom Tiere – die Tiere haben keine Religion.“

(Ludwig Feuerbach, 1804–1872, deutscher Philosoph)


„Ich könnte mir vorstellen, dass ein Mensch auf die Erde herabschaut und behauptet, es gebe keinen Gott; aber es will mir nicht in den Sinn, dass einer zum Himmel hinaufschaut und Gott leugnet.“

(Abraham Lincoln, 1809–1865, amerikanischer Politiker, Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika, für Abschaffung der Sklaverei)


„Unglaube und Aberglaube sind beide Angst vor dem Glauben.“

(Søren Kierkegaard, 1813–1855, dänischer Philosoph, Theologe und Schriftsteller)


„Ein vollständiger Atheist steht auf der vorletzten Stufe zum vollständigsten Glauben.“

„Gewissen ohne Gott ist etwas Entsetzliches. Es kann sich bis zur größten Unsittlichkeit verirren.“

„Einen Gottlosen habe ich noch nie gesehen. Nur Ruhelose sind mir begegnet.“

(Fjodor Michailowitsch Dostojewski, 1821–1881, russischer Dichter)


„Du wirst niemals mehr beten, niemals mehr in endlosem Vertrauen ausruhen. Du versagst es dir, vor einer letzten Weisheit, Güte, letzten Macht stehen zu bleiben. Du hast keinen fortwährenden Wächter und Freund für deine sieben Einsamkeiten. Mensch der Entsagung, in alledem willst du entsagen? Wer wird dir die Kraft dazu geben? Noch hatte niemand diese Kraft.“

(Friedrich Nietzsche, 1844–1900, deutscher Philosoph und klassischer Philologe)


„Einer, der Gott leugnet, gleicht einem, der die Sonne leugnet; es nutzt ihm nichts, sie scheint doch.“

(Julius Langbehn, 1851–1907, deutscher kulturkritischer Schriftsteller)


„Die moderne Physik führt uns notwendig zu Gott hin, nicht von ihm fort. – Keiner der Erfinder des Atheismus war Naturwissenschaftler. Alle waren sie sehr mittelmäßige Philosophen.“

(Arthur Stanley Eddington, 1882–1946, englischer Astronom)


Es gibt keinen Gott, ist der anschwellende Ruf der Massen. Damit wird aber auch der Mensch wertlos, in beliebiger Zahl hingemordet, weil er nichts ist.“

(Karl Jaspers, 1883–1969, deutscher Philosoph des Existentialismus und Schriftsteller, Friedenspreis des Deutschen Buchhandels 1958)


„Ich wünsche, es gäbe einen Gott. Ich sehne mich, ihn zu loben, ihm zu danken.“

(Katherine Mansfield, 1888–1923, neuseeländische Schriftstellerin)


„Religion ist Bindung. Atheismus eine höchst fragwürdige Ungebundenheit.“

(Ludwig Marcuse, 1894–1971, deutscher Literaturkritiker, Philosoph und Journalist)


„Gott wird es verschmerzen können, dass Atheisten seine Existenz leugnen.“

(John Boynton Priestley, 1894–1984, englischer Schriftsteller)


„Ohne Glaube wird der Mensch […] steril, hoffnungslos und bis ins Innerste seines Wesens furchtsam.“

(Erich Fromm, 1900–1980, amerikanischer Psychoanalytiker und Gesellschaftskritiker)


„Der Atheismus ist ein grausames und langwieriges Unterfangen. Ich glaube ihn bis zum Ende betrieben zu haben.“

(Jean-Paul Sartre, 1905–1980, französischer Schriftsteller und Philosoph)


„Ein Mensch ohne Religion ist ein Wanderer ohne Ziel, ein Fragender ohne Antwort, ein Ringender ohne Sieg und ein Sterbender ohne neues Leben.“

(Dom Helder Pessôa Câmara, 1909– , brasilianischer katholischer Theologe, Erzbischof, Einsatz für mehr soziale Gerechtigkeit)


„Die zunehmende Gottlosigkeit ist mitverantwortlich für die derzeitigen globalen Krisen!“

(Vaclav Havel, 1936–, tschechischer Schriftsteller und Politiker, Dissident und erster Präsident der CSFR)

https://www.soulsaver.de/blog/todestag-von-ludwig-feuerbach-deutscher-philosoph-zentraler-denker-religionskritiker-2/

Warum ich kein Atheist bin

Thesenpapier von Prof. Dr. Helmut Brückner
Objektive Gründe
(1) Frage nach dem Ursprung und dem Funktionieren unserer Welt
Ursprung des Universums
Warum ist etwas und nicht vielmehr nichts? Die Frage nach dem Ursprung des Universums führt letztendlich auf die Frage nach dem Uratom bzw. der ersten Singularität. Sie ist im Grunde nur axiomatisch beantwortbar. Von den Alternativen — (a) es gibt einen Schöpfer; (b) die Materie ist ewig; (c) wir können es nicht wissen — ist die des Schöpfers die beste (gegen b: es gibt Anti-Materie; gegen c: unbefriedigend).
Mathematische Beschreibbarkeit unserer Welt
Warum gibt es Naturgesetze? Warum gilt E = mc2? „Wer bläst den Gleichungen Odem ein und erschafft ihnen ein Universum, das sie beschreiben?” (Stephen Hawking).
Ursprung der Information
Jede Information braucht eine Quelle, einen Sender. Der genetische Code verweist auf einen Codierer (Programmierer). Es ist sinnvoll, Gott als Quelle der Urinformation anzunehmen.
Anthropisches Prinzip
Die Feinabstimmung des Universums mit der Gültigkeit der sog. Naturkonstanten und der physikalischen Gesetze ist ein Hinweis auf Planung.
(2) Frage nach der Wirklichkeit
Rationalismus kann nicht das oberste Prinzip sein
Der Rationalismus reduziert die Wirklichkeit unzulässig auf nur einen Teilbereich. Mit Ratio als alleinigem Werkzeug sind die Bereiche (Dimensionen, Sphären) der Liebe, Schönheit, Ästhetik und Kunst nur ungenügend erfassbar.
Transzendenz
„Wirklichkeit ist, was wirkt“ (Heidegger). Man kann die Wirklichkeit in all ihren Erscheinungsformen, Ausprägungen, Facetten besser verstehen, wenn man einbezieht, dass es Transzendenz (Bereichejenseits des Erkenntnishorizontes) gibt. So sind z.B. auch Wunder und parapsychologische Phänomene integrierbar.
Wahrheit vs. Wahrscheinlichkeit
Die Naturwissenschaften arbeiten experimentell nach dem Prinzip der Induktion. Daher sind ihre Aussagen mehr oder weniger wahrscheinlich. Bei Wahrheit handelt es sich um eine andere Kategorie, die damit nicht erfassbar ist. Die Geschichte der Naturwissenschaften lehrt Bescheidenheit. „Der nächste Einstein kommt bestimmt.“
(3) Frage nach der Ethik
Wertemaßstab
„Wenn es keinen Gott gibt, ist alles erlaubt“ (Dostojewski). Die Notwendigkeit der friedlichen Koexistenz aller Menschen auf dieser Erde erfordert ein Wertesystem, einen ethischen Kodex [? Dekalog (10 Gebote)].
Faszination Jesus von Nazareth
Jesus lebte in der Gewissheit, dass Gott sein Vater war. In ihm wird das, was wir als 4D-begrenzte Menschen von Gott wissen können, am umfassendsten offenbar [„In ihm hat die ganze Fülle der Wirklichkeit Gottes körperliche Gestalt angenommen und wohnt in ihm.“ (Kolosserbrief 2,9; Bibelübersetzung: Das Buch)]. Er verkörpert sozusagen die Spitze der Erkenntnispyramide. Das von ihm geforderte und selbst gelebte Gebot der Feindesliebe markiert das ethisch-moralisch höchste Niveau (vgl. Bergpredigt: Matthausevangelium, Kap. 5-7).
(4) Suche nach den Spuren Gottes in unserer Welt
Spuren in der Ethnologie
Die meisten Völker dieser Welt haben ein Wissen um einen (Schöpfer-) Gott.
Spuren in der Archäologie
Viele Funde und Befunde belegen die historische Glaubwürdigkeit der Bibel (Existenz der Hethiter, Hiskia-Tunnel, Qumran-Funde etc.).
Subjektive Gründe
(1) Vorbilder
Jeder Mensch braucht Vorbilder. Die Vorbilder, die den christlichen Glauben lebten und leben, laden zur Nachfolge Jesu Christi ein: Mutter Teresa, Elisabeth von Thüringen, Nikolaus Ludwig Graf von Zinzendorf, August Hermann Francke, Hildegard von Bingen, Albert Schweizer, Edith Stein, Dietrich Bonhoeffer…
(2) Erfahrung
Persönliche Erfahrung von Gottes Existenz im Wort Gottes, im existenziellen Angesprochensein von einzelnen Bibelstellen, in der Begegnung mit anderen Menschen, in bestimmten Lebenssituationen, im Leid, im Gottesdienst, im Alltag…
(3) Christsein als umfassendes Lebenskonzept
Orientierung an Jesus Christus als Gott und Herrn des Lebens; tragfähiges Fundament für Zeit und Ewigkeit; Geist Gottes als Quelle der Offenbarung und Inspiration; Zugehörigkeit zur weltweiten Gemeinschaft der Christen…
Denkzettel:
„Wir alle müssen uns für Grundannahmen entscheiden, von denen wir ausgehen. Dafür stehen nicht viele Optionen zur Verfügung — eigentlich nur zwei. Entweder verdankt die menschliche Intelligenz ihren Ursprung geistloser Materie, oder es gibt einen Schöpfer. Es befremdet, wenn einige behaupten, dass ihre Intelligenz sie dazu bringt, Ersteres dem Zweiten vorzuziehen“ (Lennox, 2009: S. 295).
Literaturhinweise
Institut für Glaube und Wissenschaft: www.iguw.de
Lennox, J. (2009): Hat die Wissenschaft Gott begraben? Eine kritische Analyse moderner Denkvoraussetzungen. — 327 S., SCM R. Brockhaus, Witten.
Lütz, M. (2007): Gott – eine kleine Geschichte des Größten. — 320 S., Pattloch Sachbuch.
McGrath, A. (2007): Der Atheismus-Wahn. Eine Antwort auf Richard Dawkins und den atheistischen Fundamentalismus. — 149 S., Gerth Medien, Asslar.
Werner, R. (2005) Christ werden – Mensch sein. — 64 S., Francke-Buchhandlung, Marburg. Werner, R. (2006): Zehn gute Gründe, Christ zu sein. — 96 S., 8. Auflage, Aussaat Verlag.
Werner, R. (2006): Zehn gute Gründe, Christ zu sein. – 96 S., 8. Auflage, Aussaat Verlag.

https://www.charisma-magazin.eu/helmut_bruckner_-_warum_ich_kein_atheist_bin.html

Was Ex-Christen Nicht Sagen

„Wenn Menschen weg vom christlichem Glauben wandern, werden einige Gründe dafür häufig zitiert. Sie kommen oft von der fehlenden Bereitschaft sich an der Autorität der Bibel trotz lauter Kritik von der zunehmend säkularen Welt zu halten. In manchen Fällen fehlt diese Bereitschaft wegen Fragen der Moralität, in anderen wegen Fragen der Naturwissenschaft, oder in anderen wegen dem Widerstand von institutioneller Autorität.  

Aber eins höre ich niemanden sagen, der vom Glauben abfällt. Und das soll uns aufmerksam machen. Sie sagen recht wenig über Jesus.  

Wir hören nicht, dass diese Menschen sagen:
– Jesus ist unehrenhaft gewesen
– Jesus ist untreu gewesen
– Jesus hat uns betrogen
– Jesus ist nicht gut gewesen
– Jesus hat nicht selbstaufopfernd gedient
– Jesus hat’s nicht gegeben
– Jesus hat unsere Vorstellungskraft nicht gefesselt
– Jesus hat uns im Stich gelassen
– Jesus ist nicht das gewesen, wonach wir uns zutiefst gesehnt haben.  

Um ehrlich zu sein, Menschen, die vom Glauben abwandern, sprechen danach selten über Jesus. Er wird weder angeklagt, noch als Enttäuschung enthüllt. Vielleicht reden sie über die Kirche. Oder sie zucken bei der Lehre der Bibel zusammen. Oder vielleicht sprechen sie über ihre persönliche Reise. Aber Jesus? 

Jesus bleibt so wie Er vor Pilatus gewesen ist. Obwohl Jesus zentral zu der ganzen Diskussion ist, schauen die Menschen anscheinend an ihn vorbei. Wie Pilatus waschen sie sich die Hände, und durch ihr Schweigen über ihn, fügen hinzu, „Ich finde keine Schuld an diesem Menschen!“ (Luk 23:4). 

Diese Bemerkungen sind gar nicht übel gemeint. Ich empfinde tiefes Mitgefühl für die, die abgewandert sind. Christ zu sein ist ja schwer genug. Das Christsein vorzutäuschen muss unerträglich qualvoll sein. Sondern ich schreibe das hier als Warnung für bekennende Christen, dass wir „Jesus betrachten“ (Heb 3:1). 

Nach mehreren geistlichen Autopsien von Menschen, die von Christus weggegangen sind, ist mir eine Gemeinsamkeit aufgefallen. Der Weg zum Glaubensabfall ist mit Gleichgültigkeit gegenüber Christi Herrlichkeit gepflastert. Alle Christen sollen sich gegen diesen Abfall wehren, indem sie Christi Herrlichkeit sorgfältig studieren…“  Erik Raymond
http://mehrerekanonen.blogspot.com/2019/09/was-ex-christen-nicht-sagen.html

Atheismus: 5 Gründe, warum ich kein Atheist bin

Gibt’s das? Man stelle sich vor: Ein Atheist, ein Philosoph und ein Theologe sind zusammen in einen dunklen Raum gesperrt. Sie sollen eine schwarze Katze finden. Der Atheist sucht erst gar nicht. Für ihn steht fest: Es gibt keine schwarze Katze in diesem Raum. Der Philosoph tappt unsicher im Dunkeln herum, um die Katze zu suchen, die durchaus da sein könnte. Der Theologe schreit: „Ich hab sie!“ Es ist aber nur eine Behauptung. – Die Frage ist, ob sich die schwarze Katze tatsächlich im Raum befindet. Gibt es die Katze und kann man sie wirklich finden?

Ganz schön konsequent!

Eigentlich sind Atheisten konsequente Menschen. Sie schlussfolgern aus dem, wie sie die Wirklichkeit erleben, dass es keinen Gott geben kann. Schließlich kann man Gott nicht sehen, ja, man kann sich ihn nicht einmal vorstellen. Wenn man wirklich mal einen Gott braucht, so hilft er nicht. Man spürt ihn nicht. Man kann ihn nicht beweisen. Alle philosophischen Gottesbeweise gelten als widerlegt. Die vernünftige Konsequenz lautet: Es gibt ihn nicht. Basta! Von daher finde ich Atheisten sympathisch. Nur was man sehen, messen, beweisen kann, ist real. „Und was ein Realist ist, der weiß, dass das, was ist, ist“, dichtet der Dichter. Das heißt umgekehrt, der Realist weiß auch, was nicht ist. Gott nämlich!

Und wie ist die Idee von Gott entstanden? Der Mensch hat einfach all seine Sehnsüchte, Hoffnungen und Fragen auf eine Fiktion projiziert, die er verehrt und von der er sich Hilfe und Sinnfindung erhofft. Das Christentum gibt dem Atheist recht – zumindest in der Problemanalyse, nicht in der Konsequenz. Gott kann man sich nicht vorstellen, weil er uns unendlich überlegen ist. Ein Gott, der in unseren Kopf passen würde, wäre kein Gott, sondern nur eine menschliche Idee von Gott. Wie kann der Ozean in eine Tasse passen? In der Bibel wird geschildert, wie Menschen die Erfahrung machen, dass kein Gott hört und hilft. Der Grund besteht aber nicht darin, dass es Gott nicht gibt, sondern darin, dass eine unüberwindliche Mauer der Entfremdung zwischen Gott und dem Menschen steht. Der Prophet Jesaja beschreibt das so: „Ihr meint wohl, der Herr sei zu schwach, um euch zu helfen, und dazu noch taub, sodass er eure Hilferufe gar nicht hört. O nein! Eure Schuld steht wie eine Mauer zwischen euch und eurem Gott.“

Eigentlich entstand der Atheismus aus der konsequenten Reflexion dieser Wirklichkeit. Das Christentum bleibt nicht bei dieser Wirklichkeit stehen. Es lädt den Menschen ein zu einem Weg, der ihm hilft, aus der Entfremdung des Menschen von sich selbst und von seinem Schöpfer zu Gott zu finden. Das Zentrum des christlichen Glaubens besteht darin, dass ein Mensch durch Jesus zur Erfahrung der Liebe Gottes finden kann. Wenn man heute in einer deutschen Großstadt Menschen auf der Straße fragen würde, was das Wichtigste am christlichen Glauben wäre, so wäre eine Antwort sicher der Spitzenreiter: „Nächstenliebe.“ Nächstenliebe ist gewiss sehr wichtig. Aber im Kern geht es darum, dass Menschen zu einer Vertrauensbeziehung mit ihrem Schöpfer finden.

Fünf Konsequenzen des Atheismus

Im Winter besuche ich immer ein Fitnessstudio. Während Gewichte gestemmt werden, kann man interessante Gespräche führen. Über die Boxen an der Decke läuft irgendein Berliner Popmusiksender. Eine kurze Nachricht über irgendetwas Kirchliches wird vermeldet. Ein älterer Herr in der Muckibude, der offensichtlich nicht wusste, dass ich Pfarrer bin, echauffierte sich über die Dummheit von Menschen, die sich auf Religion einlassen. Ich fragte ihn: „Sind Sie Atheist?“ Er bejahte diese Frage, nicht ohne einen gewissen Stolz. „Wie konnte Ihnen das passieren? Das ist ja furchtbar“, antwortete ich fröhlich besorgt. „Wissen Sie eigentlich, was Sie da sagen, wenn Sie sich als Atheist bezeichnen?“, wollte ich wissen. Er sah mich verdutzt an. Dann versuchte ich, ihm die Konsequenzen des Atheismus aufzuzeigen.

  1. Wenn es keinen Gott gibt, dann weiß der Mensch nicht, wer er wirklich ist, dass er geliebt und geschaffen ist. Er hält sich für einen Zufall.
  2. Der Mensch hätte kein letztes großes Ziel. Sein Leben wäre eine Reise ohne Ankunft. Wir glichen Kindern, die den Weg nach Hause nicht kennen. All unsere Hoffnungen und Erwartungen würden wir allein auf dieses Leben konzentrieren. Wir müssten aus ihm alles herausholen. Wir würden versuchen mitzunehmen, was sich uns bietet, und unsere Moral dem Lebensgenuss unterordnen. Eine unersättliche Lebensgier mit schrecklichen Folgen wäre das Ergebnis.
  3. Es gäbe keinen verlässlichen, absoluten Maßstab für Gut und Böse. Der Mensch wäre beliebig manipulierbar.
  4. Es gäbe keine letzte Rechenschaft, die der Mensch für die Früchte seines Lebens vor einem gerechten Gott ablegen müsste. Die Ausbeuter und Herrscher dieser Welt würden am Ende recht behalten und triumphieren. Menschen wie Martin Luther King oder Dietrich Bonhoeffer, die für das Gute gestorben sind, wären die großen Dummköpfe und Verlierer.
  5. Es gäbe keinen Gott, der die Herzensschreie von uns Menschen erhören würde. Der Mensch wäre in einem kalten und sinnlosen Universum völlig auf sich selbst gestellt. „Das finde ich alles so schrecklich“, fuhr ich fort, »dass ich mich aufgemacht habe, um die Wahrheit zu finden: ob es einen Gott gibt, ob er an mir interessiert ist und ob ich zu ihm finden kann.« Der Jünger des Unglaubens sah mich nur verdutzt an und meinte: „Sie sind wohl ein Profigläubiger?“ Ich hätte es toll gefunden, wenn wir ernsthaft ins Gespräch gekommen wären.

„Ein Atheist ist einer, der sich ein Bild macht und es verneint.“
Peter Horton (österreichischer Musiker und Autor)

Das Elend des Atheisten

Vor einigen Monaten: Vor mir saß ein verzweifelter, gebrochener Mann. Seine Frau war vor Kurzem gestorben. Von heute auf morgen. Eine strahlende Christin. Zwei Kinder im Schulalter hatten ihre Mutter verloren, ein Mann seine geliebte Frau. Wir weinten gemeinsam und verstanden Gott nicht. Warum lässt er so etwas zu? Was soll das? Ist Gott vertrauenswürdig? Und dann spielten wir die Frage durch: Wie könnte es weitergehen, wenn der so von Gott Enttäuschte seinen Glauben verliert und den Weg nun ohne geht, ohne Gott, ohne die Gemeinschaft der Kirche? Wie könnte ein Leben ohne Glauben aussehen? Was wäre, wenn es Gott nicht gäbe? Kann man nach so einem Schicksalsschlag überhaupt ein gläubiger Mensch bleiben? Was ist die Alternative zu Jesus? Wir entwarfen Szenarien eines künftigen Lebens ohne Glauben.

Das Fazit unserer atheistischen Fantasiereise war einfach nur deprimierend. Ich hörte die Worte des jungen Witwers: „Es gibt keine Alternative. Egal, was passiert ist, ohne Jesus ist alles noch viel schlimmer. Ohne Glaube gibt es für mich überhaupt keinen Sinn und kein Ziel.“ Der Entertainer, Journalist und TV-Moderator Robert Lembke (1913 – 1989) bemerkte treffend: „Atheist? Ein Mensch, der ohne unsichtbare Unterstützung auskommen muss.“


Alexander Garth ist evangelischer Theologe, Gründer der Jungen Kirche Berlin und seit 2017 Pfarrer an der Stadtkirche in Wittenberg.
Der Text oben ist ein gekürzter Abschnitt aus seinem Buch: Warum ich kein Atheist bin: Glaube für Skeptiker

Drei Arten von Atheisten

Ein deutscher Dichter unserer Tage berichtet, wie er einmal mit einigen jungen Leuten am gleichen Tisch saß, die sich über Gott und andere religiöse Fragen unterhielten. Sie bezeichneten sich selbst als Gottesleugner.

Als er eine Zeit lang ruhig zugehört hatte, sagte er endlich: „Meine Herren, es gibt drei Arten von Atheisten: Die einen sind tiefe Denker, die beim Studium der philosophischen Systeme alter und neuer Zeit auf Abwege geraten und endlich an Gott irre geworden sind. Ich weiß nicht, ob solche Studien Sie dahin gebracht haben.“ Sie verneinten schüchtern.

„Nun, die zweite Art bilden die, welche ohne jedes eigene Urteil, wie die Papageien, die Worte, die sie am meisten hören, nachplappern. Ich hoffe, dass Sie nicht zu diesen gehören.“ Sie verneinten mit lebhafter Entrüstung.

„Nun denn, die dritte Art besteht aus solchen, die kein gutes Gewissen haben, in deren Leben etwas faul ist, sodass sie wünschen müssen, dass es keinen Gott der Heiligkeit und Gerechtigkeit gibt. Darum trösten sie sich mit der Behauptung: ‚Nein, es gibt keinen Gott; sündige nur weiter nach Herzenslust!’ Meine Herren, eine vierte Art gibt es nicht…“ Und damit erhob er sich und ließ die Gottesleugner mit langen Gesichtern sitzen.

[Aus dem Buch „Anders als gedacht“. Dieses evangelitische Taschenbuch erschien beim CSV, Hückeswagen.] Friedhelm König

Wenn Gott existieren würde

Während ich Hitchens und Dawkins lese, frage ich mich manchmal, ob sie tatsächlich lieber Gott existieren würden. Ihre wilde Wut und ihre Litanei der Beschwerden würden sich dann gegen ein echtes Wesen richten, das vor seinen Anklagern geschleppt und zur Rechenschaft gezogen werden könnte. Wenn die Ferocity einiger New-Atheist-Schriftsteller und Blogger irgendetwas zum Vorschein bringt, würde Gott wahrscheinlich gelyncht werden. (Wenn ich darüber nachdenke, gab es das nicht einmal? )Alister McGrath

Metaphysische Obdachlosigkeit, Lisa Eckhart über Atheismus:

„Ich habe mir vom Atheismus sehr viel erhofft: Lebensfreude, Humor, Orgien. Letztlich aber ist man dann in dieser oft zitierten metaphysischen Obdachlosigkeit gelandet. Und jetzt ist die säkularisierte Welt fast noch lust- und lebensfeindlicher als die, gegen die man angehen wollte. Weswegen ich ganz bei Nietzsche bin, der sinngemäß sagt: ‚Gott ist tot. Wir haben ihn getötet, aber war diese Tat nicht etwas zu groß für uns?‘

Apologetik

QUESTION: I recall you once lectured on “apologetics as love”. A lot of people that I know, when they think about apologetics, don’t necessarily think about love or they reframe the word “love” as “tough love”. How can we genuinely talk about our faith and express love at the same time?

ANSWER: I’m not fond of the word “apologetics”. I use the word “kategorics” instead. Apologetics means defense, and the great commission is not, “Go into all the world and defend yourselves.” The defense can turn into attack, and the function of apologetics is sometimes to win and to defeat. I find that a bit counterproductive. Kategoria as apposed to apologia is to give the categories of reality, as in the ancient Greek court system. The prosecutor gave the categories of crime – the dead body, the motive, the knife, the witnesses. The apologia might claim that, “the witnesses were drunk, and they’re liars”, and “That’s not my knife, and I didn’t even know this guy”. The mantra of Christian apologetics is 1 Peter 3:15: “Always be prepared to give and answer to those who question the faith that is in you” (and do this with gentleness and respect). I believe that instruction is from the Holy Spirit, and that we should take it seriously. The difficulty is that no one is asking. I should be prepared to give an answer, but no one is questioning the faith that is in me, because nobody cares. The kategoria are pre-apologetics, involving giving the categories that stimulate the useful questions that people can ask about the faith that is in me. Serving the people with the questions that will be useful to them is love.Von „Atemberaubend zusammen mit Gott“ Pg. 142 Uhr.

FRAGE: Ich erinnere mich daran, dass du einst über “ Apologetik als Liebe “ belehrt hast. Viele Leute, die ich kenne, wenn sie an Apologetik denken, denken nicht unbedingt an Liebe oder sie das Wort “ Liebe “ als “ umrahmen. Wie können wir wirklich über unseren Glauben sprechen und gleichzeitig Liebe ausdrücken?

ANTWORT: Ich mag das Wort “ Apologetik “ nicht, sondern ich benutze stattdessen das Wort “ kategorik „. Apologetik bedeutet Verteidigung, und die große Kommission ist nicht: “ Gehe in die ganze Welt und wehrt euch.“ Die Verteidigung kann sich in Angriff verwandeln, und die Funktion der Apologetik ist manchmal zu gewinnen und zu besiegen. Das finde ich etwas kontraproduktiv. Kategoria als Entschuldigung ist es, die Kategorien der Realität zu geben, wie im antiken griechischen Gerichtssystem. Die Staatsanwaltschaft gab die Kategorien der Kriminalität – die Leiche, das Motiv, das Messer, die Zeugen. Die Entschuldigung könnte behaupten, “ die Zeugen waren betrunken und sie sind Lügner „, und “ Das ist nicht mein Messer, und ich kannte diesen Kerl nicht einmal „. Das Mantra der christlichen Apotheker ist 1 Peter 3:15 : „Sei stets bereit, denen zu geben und zu antworten, die den Glauben, der in dir ist“ (und tue dies mit Sanftmut und Respekt). Ich glaube, dass die Anweisung vom Heiligen Geist stammt, und dass wir sie ernst nehmen sollten. Die Schwierigkeit ist, dass niemand fragt. Ich sollte bereit sein, eine Antwort zu geben, aber niemand hinterfragt den Glauben, der in mir ist, weil es niemanden interessiert. Die Kategoria sind Vorapologetik, die die Kategorien geben, die die nützlichen Fragen anregen, die Menschen über den Glauben stellen können, der in mir ist. Den Menschen mit den Fragen zu dienen, die ihnen nützlich sein werden, ist Liebe. Ellis H.Potter

Soviel ich weiß, gibt es keine Christen, die Gebäude in die Luft sprengen.Richard Dawkins: Das Christentum als „Bollwerk gegen Schlimmeres“

Der Evolutionsbiologe Richard Dawkins lehrte an der Universität von Oxford und ist der wichtigste Vordenker des „Neuen Atheismus“. Vor einigen Tagen warnte er vor den Folgen der Krise des Christentums in Europa, da das Christentum im Vergleich zu anderen Religionen einen „gutartigen“ Charakter besitze. Bereits 2016 hatte er das Christentum als „Bollwerk gegen Schlimmeres“ bezeichnet.
Dawkins bekräftigte dabei seine Kritik an den Atheisten, welche die Krise des Christentums begrüßten. Er zitierte in diesem Zusammenhang einen Ausspruch des katholischen Historikers Hilaire Belloc, in dem dieser eines der Prinzipien konservativer politischer Philosophie ausgedrückt hatte. Demnach führe die bloße Zerstörung eines unvollkommenen Zustands nicht zur Herstellung eines besseren Zustandes („Always keep a-hold of nurse/For fear of finding something worse“).
Zuvor hatte Dawkins atheistische Religionskritiker zur Differenzierung aufgerufen. Atheisten müssten anerkennen, dass es gravierende Unterschiede zwischen Religionen wie dem Christentum und dem Islam gebe. Das Christentum stelle möglicherweise ein „Bollwerk gegen etwas Schlimmeres“ dar:
Soviel ich weiß, gibt es keine Christen, die Gebäude in die Luft sprengen. Mir ist nichts davon bekannt, dass es christliche Selbstmordattentäter gibt. Mit ist nichts davon bekannt, dass eine grössere christliche Konfession den Abfall vom Glauben mit dem Tod bestrafen will. Ich habe gemischte Gefühle, was den Niedergang des Christentums angeht, weil das Christentum ein Bollwerk gegen etwas Schlimmeres sein könnte.
Auch wenn man davon ausgehe, dass Gott nicht existiere, könne man Religionen dennoch danach bewerten, welche Folgen ihr Wirken in der Welt habe und diese Bewertung falle je nach Religion sehr unterschiedlich aus. Man müsse zudem anerkennen, dass das Christentum die wesentliche Grundlage der Kultur und Geschichte Europas darstelle.
Hintergrund und Bewertung
Dawkins war ursprünglich durch seine Werke über Evolutionsbiologie bekannt geworden, die wegen ihrer hohen Qualität auch von Kritikern seiner Ideen positiv gewürdigt worden waren. Später trat er vor allem durch religionskritische Schriften in Erscheinung, die anders als seine früheren Werke von einem polemischen Stil geprägt waren.

  • In diesen Schriften setzte Dawkins vor allem Strohmann-Argumente ein und stellte zentrale Konzepte christlicher Theologie unzutreffend oder stark verzerrt dar. Er rechtfertigte dies damit, dass religiöse Positionen so abwegig seien, dass man sich nicht näher mit ihnen auseinandersetzen müsse, um sie entschieden ablehnen zu können.
  • Dawkins differenzierte jedoch zuletzt stärker zwischen unterschiedlichen Religionen. Er äußerte sich vor allem deutlich positiver über das Christentum, während er seine Religionskritik auf die im Islam vorherrschenden Strömungen konzentrierte.

Seine aktuellen Darstellungen geben Aufschluss über die Argumente, denen atheistische und agnostische Gegner des Christentums im Dialog mit Christen potenziell zugänglich sind. Diese Argumente umfassen vor allem Verweise auf die kulturellen Leistungen des Christentums und die mögliche Rolle des Christentums bei der Bewältigung islambezogener Herausforderungen für Europa.
Offenbar beeindruckte es Dawkins auch, dass christliche Theologen und Philosophen auf seine Polemiken sachlich antworteten und die Debatte mit ihm suchten. Aus islamischen Kreisen sei ihm hingegen mit Drohungen begegnet worden und aus dem multikulturalistischen Milieu mit Aufrufen, dass ihm wegen „Islamophobie“ keine Plattform geboten werden dürfe.
Die Bewegung des „Neuen Atheismus“ war in den Jahren nach den Anschlägen des 11. September 2001 entstanden. Der katholische Publizist William Kilpatrick hatte in diesem Zusammenhang die These aufgestellt, dass allgemeine religionsfeindliche Tendenzen in westlichen Gesellschaften durch die Betonung von Gemeinsamkeiten zwischen Christentum und Islam durch Teile der Kirche gefördert würden.
Dies führe dazu, dass islamspezifische Probleme von Menschen verbreitet auf das Christentum übertragen würden. Um pauschaler Religionskritik entgegenzuwirken, sei daher eine stärkere Betonung der Unterschiede zwischen Christentum und Islam erforderlich. Der im Denken von Dawkins zu beobachtende Wandel, der anscheinend durch sein besseres Verständnis der Unterschiede zwischen den Religionen ausgelöst wurde, stützt Kilpatricks These. (ts) https://bundsanktmichael.org/2018/03/28/richard-dawkins-das-christentum-als-bollwerk-gegen-schlimmeres/