Bibelkreis München

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3.900 Teilnehmer beim „Münchner Marsch fürs Leben“

München (IDEA) – Am 25. März haben rund 3.900 Menschen am „Münchner Marsch fürs Leben“ teilgenommen. Er fand bereits zum dritten Mal statt.

Aus ganz Deutschland, Österreich, aber auch aus den Vereinigten Staaten waren Lebensschützer nach München gereist. Die Teilnehmer wollten mit ihrer Demonstration in der Münchner Innenstadt „ein deutliches Zeichen für den Wert, die Würde und die Schönheit jedes Lebens“ setzen, wie es in einer Pressemitteilung des katholischen Vereins „Stimme der Stillen“ (München) heißt. Er fungierte auch als Veranstalter.

Der Marsch solle „alle Lebensschützer in München, Bayern und dem süddeutschen Raum vereinen und ein sichtbares Zeichen für das Leben setzen“. Das sei dringend nötig, da die Angriffe auf das Lebensrecht aller Menschen zunähmen – insbesondere, wenn man Verlautbarungen der Bundesregierung zur geplanten Legalisierung von Abtreibungen betrachte, so die Vorsitzende des Vereins, Silja Fichtner.

Zum Hintergrund: Die Bundesregierung hat eine Kommission eingesetzt, die sich mit der im Koalitionsvertrag angekündigten Abschaffung oder Änderung des Paragrafen 218 im Strafgesetzbuch befassen soll, der Abtreibungen grundsätzlich, aber mit Ausnahmen verbietet.

Fichtner zeigte sich auf der Kundgebung „überwältigt von der Resonanz und der Begeisterung der Teilnehmer. Dies ist zudem ein wichtiges Signal an die Bundesregierung, das ungeborene Leben zu schützen, jedes Leben zu achten und die Pläne, Abtreibungen zu legalisieren, nicht weiterzuverfolgen“. Denn jedes Leben sei es wert, gelebt zu werden.

Der Vorstandsvorsitzende der christlichen Beratungsorganisation „Pro Femina“ (Heidelberg), Kristijan Aufiero (München), rief im Rahmen der Kundgebung auf dem Münchner Königsplatz insbesondere die zahlreichen jugendlichen Teilnehmer dazu auf, „Lifefluencer“ zu werden und eine „Kultur des Lebens“ zu bauen.

CDL Bayern gegen Abschaffung des Abtreibungsverbots

Vor Beginn des Marsches fand außerdem ein Studientag des bayerischen Landesverbandes der Christdemokraten für das Leben (CDL) zum Thema „Lebensschutz in Politik und Gesellschaft“ mit rund 180 Teilnehmern statt.

Dessen Vorsitzende, Christiane Lambrecht (Murnau am Staffelsee/Landkreis Garmisch-Partenkirchen), wies darauf hin, dass die Menschenwürde in Deutschland stark gefährdet sei. Das gelte etwa mit Blick auf eine mögliche Abschaffung oder weitere Aushöhlung des Verbots vorgeburtlicher Kindstötungen, die etwaige Einführung der Leihmutterschaft, die auf EU-Ebene vorangetrieben werde, sowie für aktive Sterbehilfe und Eingriffe in das Erbgut des Menschen. „Eines steht fest: Die Menschenwürde, unser Artikel 1 des Grundgesetzes mit allen Konsequenzen daraus, bleibt nicht von alleine erhalten – wir müssen sie immer wieder neu einfordern.“

Der Vorsitzende der „Ärzte für das Leben“, Prof. Paul Cullen (Münster), äußerte sich auf der Tagung kritisch zum Transhumanismus. Es gebe inzwischen Bestrebungen, den Menschen durch Technologie zu verändern. Cullen bezweifelt zwar, dass man die Unsterblichkeit des Menschen oder das Extrahieren des Bewusstseins technisch erreichen könne. Er habe auch keine Angst vor diesen Entwicklungen, es gelte jedoch, gewisse Gefahren dieser Anstrengungen im Auge behalten. Denn sie könnten Wünsche nach einer Selektion von Menschen nähren und damit zur Diskriminierung bestimmter Menschen führen. Sein Fazit: „Entweder haben alle Menschen auf diesem Planeten die gleichen Rechte oder keiner“.

Unterstützung von Lebensrechtlern aus verschiedenen Ländern

Der Marsch wurde von verschiedenen Lebensrechtsinitiativen unterstützt, darunter unter anderen von der „Aktion Lebensrecht für alle“ (ALfA/Augsburg) und deren Initiative „Jugend für das Leben“, der überkonfessionellen Gruppe „Sundays For Life“ (Sonntage für das Leben/Greve), der weltweit aktiven Gebetsinitiative „40 Days for Life“ (40 Tage für das Leben/Bryan im US-Bundesstaat Texas), der studentischen Initiative „ProLife Europe“ (Weißenhorn/Landkreis Neu-Ulm) sowie der Petitionsplattform CitizenGo (Madrid).

Die Polizei musste die Veranstaltungen jeweils absichern. Rund 300 Beamte waren dabei im Einsatz.

Im Vorfeld hatte das Bündnis „Für das Paradies auf Erden“ aus feministischen und linksgerichteten Gruppen zu Gegenaktionen aufgerufen, darunter die „Antisexistische Aktion München“ sowie das „Bündnis für sexuelle Selbstbestimmung München“. Etwa 20 Gegendemonstranten versuchten in diesem Zusammenhang, den Marsch zu blockieren. Die Sicherheitskräfte konnten die Lebensrechtler jedoch um die Blockade herumleiten. Laut Polizeiangaben versuchten Gegendemonstranten danach noch mehrfach, die Versammlung zu stören, was jeweils verhindert werden konnte.
Der nächste „Münchner Marsch fürs Leben“ soll am 13. April 2024 stattfinden.
https://www.idea.de/artikel/muenchen-3900-teilnehmer-beim-marsch-fuers-leben?fbclid=IwAR1SpV4qQdlI-m7L46Go7b8cEPiS94-nQfgd6kzEzm_DzizA6skqXDoAxns

Hassrede: „Todesstrafe für Homosexuelle“?

Der erst vor wenigen Jahren gläubig gewordene Anselm Urban sieht sich als großer Gerichtsprediger im Kampf gegen Homosexualität und Unmoral, der aber nur wenig Kontakt mit anderen Predigern oder Ältesten braucht. Dabei dürfte ein geistlicher Neuling, nach biblischer Aussage, eigentlich gar kein geistlicher Leiter sein, wie Paulus seinem Mitarbeiter Timotheus mitteilt. Solche Leute sollten sich erst gründlich im Dienst unter der Leitung anderer Ältester bewähren. Irgendwie scheint der übermotivierte Urban aber Probleme mit Einordnung zu haben, weshalb er lieber gleich seine eigene Kirche eröffnet hat, die Baptistenkirche Zuverlässiges Wort in Pforzheim.
Obwohl das sonst eigentlich nicht Inhalt eines christlichen Glaubensbekenntnisses ist, meint die Gemeinde auf ihrer Homepage mit besonders heftigen Aussagen punkten zu müssen. „Wir glauben, dass Homosexualität Sünde und eine Schande ist, die Gott mit der Todesstrafe ahndet.“
In einer E-Mail an die Pforzheimer Zeitung stellt Urban klar: „Ich und wir als Baptistenkirche glauben, dass Homos mit der Todesstrafe bestraft werden sollen.“ In der Bibel würden „die Homos als unvernünftige Tiere und Hunde bezeichnet“ werden. Für die Durchsetzung der Todesstrafe sei aber der Staat verantwortlich.
Schon in Görlitz war Urban 2022 angeklagt und später verurteilt worden, weil er die deutsche Übersetzung eines amerikanischen Hass- Videos gegen Homosexuelle in Umlauf gebracht und beworben hatte. Darin wird unter anderem gefordert, Homosexuelle sollten „zurück in die Hölle“ gehen oder sich gleich „eine Kugel in den Kopf jagen“.
Urban arbeitet für die Faithful Word Baptist Church in Tempe / Arizona. Die amerikanische Muttergemeinde wurde 2005 von Steven Anderson gegründet, der in den USA unter anderem durch den Hinweis auf sich aufmerksam machte, er bete für den Tod des damaligen Präsidenten Barack Obama. Dieses Verhalten kann sich offensichtlich nicht auf das Vorbild der Christen des Neuen Testaments berufen.
Irgendwie drängt sich hier der Eindruck auf, dass es dem selbsternannten Evangelisten vor allem um seine Popularität geht. Leider gibt es einige evangelikale Christen, die sich mit radikalen und besonders provokativen Aussagen in den Mittelpunkt spielen wollen. Damit tragen sie allerdings weder zur Verbreitung des Evangeliums, noch zu einer Akzeptanz biblischer Ethik bei. Sie geben vor, im Sinne Jesu zu sprechen und tun es dann in Wirklichkeit doch nicht.
Weder Jesus noch einer der Apostel hatten in irgendeiner Ansprache an Nichtgläubige über Homosexualität gesprochen. Die meisten Stellen des Neuen Testamentes, die sich mit sexuellen Fragen beschäftigen, richten sich spezifisch an Gläubige in der Gemeinde, die sich besonders vorbildlich verhalten sollen. Obwohl Homosexualität in der antiken Umwelt des Apostel Paulus durchaus weit verbreitet war, ruft er den damaligen Staat an keiner Stelle auf, diese gesetzlich zu verbieten oder Homosexuelle zu töten. Hier sollten sich Prediger, die heftige Auftritte lieben, wohl besser an dem Vorbild der biblischen Apostel orientieren.
Anselm Urban hat sein Ziel zwischenzeitlich vielleicht schon erreicht. Mit seiner, zehn Mitglieder umfassenden Gemeinde, hat er deutschlandweite Aufmerksamkeit gewonnen. Sicher werden sich ihm nach dieser Aktion schon bald einige Christen anschließen, die davon überzeugt sind, dass heftigste Beschimpfungen anderer Menschen ein Zeichen besonderer Vollmacht oder Bibeltreue sei. Wenn Urban die Bibel wirklich ernst nehmen würde, dann hätte er sich ganz besonders kritisch gegen den Materialismus oder den pharisäischen Hochmut gewandt, genau wie Jesu das in vielen seiner Reden getan hat. Auch in Deutschland sind Egoismus, Materialismus und Gottvergessenheit offensichtlich problematische Verhaltensweisen, die Millionen Menschen betreffen und in ihrem Leben bestimmen. Allerdings hätte er mit einer solchen Kritik wohl weit weniger mediale Aufmerksam bekommen, als mit seinem Aufruf zur „Todesstrafe für Homosexuelle“.
Die Aufgabe eines Evangelisten ist es eigentlich, glaubensfernen Menschen das Evangelium von der Sündenvergebung durch den stellvertretenden Tod Jesu Christi nahezubringen. Sexualethische Fragen und Aufrufe zur Todesstrafe gehören eigentlich nicht zum Programm der Evangelisation.
Durchaus interessant ist es auch, dass sich in der Bibel weit mehr positive Aussagen über die ideale, von Gott geschaffene Sexualität finden, als über Sexualpraktiken, die abgelehnt werden. Hier sollte man dem selbsternannten Gerichtsprediger empfehlen, wie die Autoren der Bibel, für die guten Gebote Gottes zu werben, statt Menschen Verhaltensweisen vorscheiben zu wollen, die zumeist gar keine Christen sein wollen. Es war auch nie der Auftrag Jesu, einen säkularen Staat dazu zu drängen, alttestamentliche Gebote des Volkes Israel umzusetzen.
„Eure Worte seien immer freundlich und angenehm gewürzt! Ihr sollt wissen, wie ihr jedem Einzelnen antworten müsst!“ (Kol 4, 6) „Antwortet freundlich und mit dem gebotenen Respekt. Bewahrt euch ein reines Gewissen! Wenn die Leute euch dann etwas Böses nachsagen, werden sie beschämt, weil euer vorbildliches Leben mit Christus sie Lügen straft.“ (1Petr 3, 16) (von Michael Kotsch) https://xuvu7p.podcaster.de/2023/03/23/hassrede-todesstrafe-fuer-homosexuelle/

Was ist die Goldene Regel?

Die sog. „Goldene Regel“ beschreibt ein Prinzip, welches Jesus bei seiner Bergpredigt lehrte. Der Ausdruck „Goldene Regel” steht nicht in der Bibel, genauso wie das Wort „Bergpredigt“ ebenfalls nicht genannt wird. Diese Begriffe wurden später durch Bibelübersetzerteams ergänzt, um auf unterschiedliche Passagen der Heiligen Schrift zu verweisen, um das Lesen und Studium der Bibel zu vereinfachen. Der Ausdruck „Goldene Regel“ wurde dieser Lehre Jesu im 16.-17. Jahrhundert zugeschrieben.

Was wir Goldene Regel nennen, verweist auf Matthäus 7,12: „Alles nun, was ihr wollt, dass euch die Leute tun sollen, das tut ihnen auch! Das ist das Gesetz und die Propheten.“ Jesus kannte das menschliche Herz und dessen Egoismus. Tatsächlich beschreibt er im vorhergehenden Vers die Menschen als von Haus aus böse (Vers 11). Jesu Goldene Regel gibt uns eine Vorgabe, durch die von Natur aus eigensüchtige Menschen ihre Handlungen messen können: in allen Dingen andere aktiv so behandeln sollen, wie man selbst gern behandelt werden möchte.

Die Gute-Nachricht-Bibel übersetzt die Goldene Regel so: „»Behandelt die Menschen so, wie ihr selbst von ihnen behandelt werden wollt – das ist es, was das Gesetz und die Propheten fordern.«“ Jesus verdichtete in dieses eine Prinzip grandios das gesamte Alte Testament aus 3. Mose 19,18: „Du sollst dich nicht rächen noch Zorn bewahren gegen die Kinder deines Volks. Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst; ich bin der HERR.“ Auch hier haben wir die Implikation, dass Menschen von Natur aus wegen der Sünde sich selbst lieben und dieses Gebot nutzt diesen menschlichen Makel als Ausgangspunkt für die Behandlung anderer.

Menschen verlangen universell Respekt, Liebe und Anerkennung, ob sie es verdienen oder nicht. Jesus verstand dieses Verlangen und verwendete es, um gottesfürchtiges Verhalten zu fördern. Man will, dass einem Respekt entgegengebracht wird? Dann sollte man andere respektieren. Man sehnt sich nach einem freundlichen Wort? Dann sollte man Worte der Güte zu anderen sprechen. „Geben ist seliger als nehmen.“ (Apostelgeschichte 20,35). Die Goldene Regel ist auch Teil des zweitgrößten Gebots, dem nur das Gebot, Gott selbst zu lieben (Matthäus 22,37-39) vorangeht.

Interessant an der Goldenen Regel ist, dass kein anderes religiöses oder philosophisches System seinesgleichen hat. Jesu Goldene Regel ist nicht die „Ethik der Gegenseitigkeit“, wie dies üblicherweise von nicht-christlichen Moralaposteln behauptet wird. Häufig versuchen liberale Kritiker und weltliche Humanisten, die Einzigartigkeit der goldenen Regel abzutun und sie als gemeinsame Ethik, die sich alle Religionen teilen, zu erklären. Das ist jedoch nicht der Fall. Jesu Gebot unterscheidet sich davon. Der Unterschied ist nur fein, aber sehr wichtig. Eine kurze Betrachtung der östlichen Religionen und Philosophien wird dies deutlich machen:

• Konfuzianismus: „Tu anderen nichts, was du nicht selbst willst, dass dir getan wird” Analekte 15,23 (aus Englisch übersetzt).

• Hinduismus: „Das ist die Summe der Pflicht: tue anderen nichts, was dir Schmerzen bereiten würde”. Mahabharata 5,1517 (aus Englisch übersetzt).

• Buddhismus: „Tue anderen nichts, was du selbst als schmerzhaft empfindest.” Udanavarga 5,18 (aus Englisch übersetzt).

Diese Sprüche ähneln der Goldenen Regel, sind jedoch negativ formuliert und beruhen auf Passivität. Die Goldene Regel Jesu ist ein positives Gebot, in Eigeninitiative Liebe zu zeigen. Die östlichen Religionen sagen: „Tue es nicht“; Jesus sagt: „Tue es!“ Die östlichen Religionen sagen, es reiche aus, sein negatives Verhalten im Zaum zu halten; Jesus sagt, man solle nach Wegen suchen, positiv zu handeln. Wegen der „umgekehrten“ Natur der nichtchristlichen Sprüche wurden sie als „Silberne Regel“ bezeichnet.

Einige haben Jesus beschuldigt, sich die Idee der Goldenen Regel von den östlichen Religionen „geliehen“ zu haben. Die oben zitierten Texte für Konfuzianismus, Hinduismus und Buddhismus wurden jedoch alle frühestens zwischen 500 und 400 v. Chr. geschrieben. Jesus übernimmt die Goldene Regel aus dem 3. Buch Mose, das um 1450 v. Chr. geschrieben wurde. Die Quelle Jesu für die Goldene Regel liegt also etwa 1.000 Jahre vor der „Silbernen Regel“. Wer hat von wem „geliehen“?

Das Gebot zu lieben ist der Unterschied zwischen der christlichen Ethik und der Ethik jeder anderen Religion. Die Bibel ist tatsächlich so radikal in ihrem Gebot, aktiv zu lieben, dass Christen sogar ihre Feinde lieben müssen(Matthäus 5,43-44; 2. Mose 23,4-5), was in allen anderen Religionen nicht beachtet wird.

Dem christlichen Gebot, andere zu lieben, zu gehorchen, ist ein Kennzeichen eines wahren Christen (Johannes 13,35). Tatsächlich können Christen nicht behaupten, Gott zu lieben, wenn sie nicht aktiv auch andere Menschen lieben. „Wenn jemand spricht: Ich liebe Gott, und hasst seinen Bruder, der ist ein Lügner. Denn wer seinen Bruder nicht liebt, den er sieht, der kann nicht Gott lieben, den er nicht sieht.“ (1. Johannes 4,20). Die Goldene Regel birgt diese Idee und ist in der jüdisch-christlichen Heiligen Schrift einzigartig.
https://www.gotquestions.org/Deutsch/goldene-regel.html

Die bahnbrechende soziale Vision des christlichen Glaubens

Warum konvertierten in der römischen Welt immer mehr Menschen zum Christentum, obwohl es die am meisten verfolgte aller Religionen war und erhebliche soziale Nachteile mit sich brachte?

1. Abstammung spielt keine Rolle mehr

Die Christen glaubten, dass es nur einen wahren Gott gab und dass jeder an ihn glauben sollte. Das bedeutete, dass ihr Glaube nicht nur unabhängig von ihrer Abstammung war – er war viel grundlegender. Es gab Ihnen ein Band mit allen anderen Christen, das tiefer war als jedes andere

2. Starkes Engagement für die Armen und Ausgegrenzten

In jener Zeit wurde es als normal angesehen für die Armen und Bedürftigen der eigenen Familie und des eigenen Stammes zu sorgen, aber niemand fühlte sich verpflichtet, für alle Armen und Bedürftigen zu sorgen, schon gar nicht für Barbaren.

3. Nicht auf Vergeltung ausgerichtet, geprägt von der Verpflichtung zur Vergebung

Die frühen Christen zeichneten sich dadurch aus, dass sie, wenn man sie angriff oder tötete, sie keine Vergeltung organisierten oder Rache nahmen. Sie waren dafür bekannt, dass sie den Tod in Arenen oder durch Hinrichtung erlebten, während sie für ihre Verfolger beteten.

4. Entschieden und praktisch gegen Abtreibung und Kindstötung

Die Christen lehnten sowohl Abtreibung als auch Kindermord entschieden ab, aber nicht nur aus Prinzip. Sie fanden und nahmen Säuglinge auf, die zum Sterben weggeworfen oder von Sklavenhändlern erbeutet worden waren. Die frühe Kirche war “pro-life”, insbesondere in dem Sinne, dass sie keine Abstufungen des menschlichen Wertes anerkannte. In einer stammesgebundenen, sozial geschichteten Scham- und Ehrenkultur war das schockierend.

5. Revolutionäre Veränderung der Sexualethik

In der römischen Welt war Sex lediglich Begierde. Er diente der sozialen Ordnung. Verheiratete Frauen durften nur mit ihren Ehemännern Sex haben. Aber Männer – auch verheiratete – konnten Sex mit jedem Mann oder jeder Frau haben, solange es sich um jemanden von geringerer Ehre und Klasse handelte. Die revolutionäre Lehre des Christentums löste Sex und Ehe von der sozialen Ordnung und verband sie mit dem Kosmischen – mit Gottes rettender Liebe und Erlösung.

Aus: Tim Keller. How to Reach the West Again. (Online-PDF). S. 26-28
https://hanniel.ch/2023/03/10/zitat-der-woche-die-bahnbrechende-vision-des-christlichen-glaubens/

Jesus und die Frauen. Er hat sie befreit.

“Inmitten der griechischen, römischen und jüdischen Kultur, wo Frauen beinahe auf die selbe Ebene wie Besitztümer gestellt wurden, zeigte Jesus Liebe und Respekt für die Frauen. Obwohl die jüdischen Rabbiner ihre Frauen nicht unterrichteten und der jüdische Talmud sagt, dass es besser ist die Tora zu verbrennen, als das man diese die Frauen lehre, nahm Jesus niemals die Position ein, dass Frauen allein aufgrund ihres Frauseins spirituelle oder theologische Wahrheit nicht erfassen könnten. Er zog sie nicht nur in Seine Zuhörerschaft mit ein, sondern gebrauchte darüber hinaus auch Illustrationen und Bilder, die ihnen vertraut waren (Mt. 13,33; 22,1.2; 24,41; Lk. 15,8-10) und wandte Seine Lehren spezifisch auf sie an (Mt. 10,34ff.). Der Samariterin am Brunnen (Johannes 4) gab er preis, dass er der Messias war und diskutierte mit ihr Themen wie das ewige Leben und die Art des wahren Gottesdienstes. Er belehrte auch Maria – während er Martha ermahnte – und wies auf die Vorrangigkeit des Lernens geistlicher Wahrheit gegenüber „weiblichen“ Pflichten und Aufgaben – wie das bedienen der Gäste im eigenen Haus – hin (Lukas 10,38).
Obwohl Männer, zur Zeit Jesu, es Frauen normalerweise nicht gestattet hätten, in deren Hände Wechselgeld abzuzählen– aufgrund der Angst vor physischem Kontakt – berührte Jesus die Frauen um sie zu heilen und erlaubte ihnen gleichermaßen auch Ihn zu berühren (Lukas 13,10ff.; Markus 5,25ff.). Jesus erlaubte sogar einer kleinen Gruppe von Frauen mit Ihm und Seinen Jüngern herumzureisen (Lukas 8,1-3) – ein noch nie da gewesenes Ereignis zu jener Zeit. Nach Seiner Auferstehung erschien Jesus zunächst Maria Magdalena und sandte diese zu den Jüngern, um Seine Auferstehung zu verkünden (Johannes 20,1-18) – trotz der Tatsache, dass es Frauen nicht gestattet war als Zeugen in jüdischen Gerichten auszusagen, da diese als Lügnerinnen angesehen wurden.
Jesu Umgang mit Frauen macht deutlich, dass er ihnen eine weit höhere gesellschaftliche Stellung zumaß, als das es damals üblich war. Er erwies ihnen Mitgefühl und Respekt, was für sie eine völlig neue Erfahrung war. Das verdeutlicht ihre Gleichwertigkeit. Trotzdem erhob Jesus die Frauen nicht in eine Führungs- oder Vorrangstellung gegenüber Männern…….. Schon ganz zu Beginn der christlichen Gemeinde übten Frauen entscheidende Funktionen aus (Apg. 1,12-14; 9,36-42; 16,13-15; 17,1-4,10-12; 18,1.2,18,24-28; Röm 16; 1Kor 16,19; 2Tim 1,5; 4,19).” bibelgemeinde-berlin.de https://www.soulsaver.de/blog/jesus-und-die-frauen-er-hat-sie-befreit/

Die alles entscheidende Frage ist: Was will unser HERR?

Nicht: Was sagen die Leute?
Nicht: Was passt in unsere Zeit?
Nicht: Wie kommen wir am Besten an?
Nicht: Wie gewinnen wir die Meisten?
Die alles entscheidende Frage ist und bleibt: Was will der HERR?
a. Gott hat diese Welt und die Menschen geschaffen. Das war sein Wille. Er hat also ein klares Ja zur Schöpfung (1. Mose 1).
b. Gott hat den Tieren und den Menschen einen Vermehrungsauftrag gegeben: Und Gott segnete sie und sprach: Seid fruchtbar und mehret euch und erfüllet das Wasser im Meer, und die Vögel sollen sich mehren auf Erden…und 28 Seid fruchtbar und mehret euch und füllet die Erde – übrigens ohne Begrenzungen. Das betone ich bewusst, weil heutzutage das Märchen der Überbevölkerung grassiert und die Frage, ob es verantwortlich sei, viele Kinder zu haben. Der biblische Auftrag kennt diese menschlichen Sorgen nicht. Der Vermehrungsauftrag ist Fortführung des Schöpfungshandelns Gottes.
c. Gott will, dass wir die Erde, die Schöpfung beherrschen, bebauen und bewahren. 1. Mose 1, 28: füllet die Erde und machet sie euch untertan und herrschet über die Fische im Meer und über die Vögel unter dem Himmel und über alles Getier, das auf Erden kriecht; 1. Mose 2,15: Und Gott der HERR nahm den Menschen und setzte ihn in den Garten Eden, dass er ihn bebaute und bewahrte.
d. Gott will alle Menschen als ebenbildliches Gegenüber, als Partner haben.
1. Mose 1, 27 27: Und Gott schuf den Menschen zu seinem Bilde, zum Bilde Gottes schuf er ihn; und schuf sie als Mann und Frau – und ich sage bewusst hinzu, also nicht in vielerlei unbestimmten Geschlechtern.
e. Gott will, dass alle Menschen durch Jesus Christus gerettet werden.
1. Timotheus 2,4: welcher will, dass alle Menschen gerettet werden und sie zur Erkenntnis der Wahrheit kommen.
f. Der HERR will, dass seine Kinder, seine Jünger, „Licht und Salz“ in dieser Welt sind (Matthäus 5,13-16).
g. Gott will, dass wir in dieser Welt, der „Stadt Bestes suchen“ (Jeremia 29, 5-7).
h. Der HERR will unsere Heiligung (1. Thessalonicher 4,3), dass wir also von ihm in Beschlag genommen sind. Dass wir in der Wahrheit „geheiligt sind und bleiben“ (Johannes 17,17), ja, sogar mit dem Vater und dem Sohn „eins“ sind (Johannes 17, 21-23) – in dieser Welt und in der ewigen Herrlichkeit.
Darum ist es nur folgerichtig, wenn Paulus im Kolosserbrief schreibt:
3,17: Und alles, was ihr tut mit Worten oder mit Werken, das tut alles im Namen des Herrn Jesus und dankt Gott, dem Vater, durch ihn.
Und Vers 23: Alles, was ihr tut, das tut von Herzen als dem Herrn und nicht den Menschen. Das gilt also auch für das „Untertan“ unter alle menschliche Ordnung. Hartmut Steeb

Sterbehilfe

Diese PROGRAMMBESCHWERDE habe ich soeben beim Rundfunkrat eingereicht:
„Am Mo., 21.11.22, um 22:20 Uhr wurde in „Das Erste“ die sog. „Story im Ersten“ mit dem Titel „Sterbehilfe: Harald Mayer kämpft um seinen Tod“ ausgestrahlt. Ich sah sie mir an und war insbesondere von dem darin beschriebenen Physiker und seinem unbändigen Lebenswillen zutiefst beeindruckt. Doch gegen Ende der Story musste ich voller Entsetzen den Fernseher ausschalten. Wie kann es sein, dass die ARD Mediathek & Das Erste im Abendprogramm in einem Film zeigt, wie man sich ganz konkret das Leben nimmt? Die Schulleiterin mit der Tüte über dem Kopf, dem Schierlingsbecher in der Hand, dem Gurt um den Körper – dieses Bild hat sich bei mir eingebrannt. Ich dachte dabei auch an Suizidgefährdete und Lebensmüde, die sich den Film ansahen (und in der Mediathek immer noch ansehen!), und dann mit ihren November-Gedanken und diesen Bildern in dieser Nacht des 21.11. alleingelassen wurden.Was, wenn sich Jugendliche diesen Film ansahen? Die möglicherweise noch durch das Fernsehprogramm zappten und bei dieser Szene hängen blieben? Oder Jugendliche, die ihn sich ansahen, weil sie ein Referat zu diesem Thema vorbereiten sollten? Ich bin geschockt, dass diese Sequenz über die geplante Selbsttötung durch die ehemalige Schulleiterin von der ARD-Programmdirektion genehmigt wurde. Eine entsprechende Begründung von Herrn Graebert (Redaktion) erhielt ich. Allerdings konnte sie meine massiven Bedenken nicht entkräften. Auch wurde mir keine Auskunft darüber gegeben, warum dieser Film keine Altersbeschränkung aufwies und auch die übliche Triggerwarnung nicht vor dieser Filmszene auftauchte. (Lediglich in der Mediathek entdeckte ich heute ein Hilfsangebot für Suizidale.) Beides hätte aus meiner Sicht bei der Ausstrahlung erfolgen müssen!Auch stellt sich mir die Frage, warum diese Szene überhaupt in den Film aufgenommen wurde. Denn sie ist für den Duktus des Films absolut unnötig. Ich kann dies nur so verstehen, dass die Filmmacher den Zuschauern schon heute einen Weg aufzeigen wollten, wie man sich schon heute selbst töten kann – auch wenn die von Herrn Mayer gewünschte neue gesetzliche Regelung noch nicht in Kraft getreten ist. Insofern kann man vielleicht sogar so weit gehen, dass hier illegales Handeln als Option demonstriert wird – und das im Öffentlich-rechtlichen Rundfunk!Bitte sorgen Sie neben einer Rüge dafür, dass dieser Film aus der Mediathek der ARD eliminiert wird und zukünftig keine derartigen Szenen mehr in Dokus oder Storys gezeigt werden!Vielen Dank!Regula Forth (Mutter und Lehrerin)“
FB 301122

Warum erlaubt ein guter Gott, dass das Böse existiert?

Eine der quälendsten Fragen, denen wir uns gegenüber sehen, betrifft das Problem des Bösen. Warum gibt es Böses in der Welt, wenn es einen Gott gibt? Viele denken, dass die Existenz des Bösen die Existenz Gottes widerlegt. Manchmal wird das Problem des Bösen dem Christen in Form einer komplexen Frage vorgelegt: »Wenn Gott gut ist, dann wird er wohl nicht mächtig genug sein, um mit all dem Bösen und der Ungerechtigkeit in der Welt fertig zu werden, da dies fortbesteht. Wenn er mächtig genug ist, Übeltaten zu stoppen, dann muss er selbst ein böser Gott sein, da er nichts dagegen tut, obwohl er dazu imstande ist. Was ist er also? Ist er ein schlechter Gott oder ein nicht allmächtigen Gott?«
Selbst die Verfasser der Bibel klagten über das Leid und das Böse. »Denn Leiden ohne Zahl haben mich umgeben« (Psalm 40,13). »Warum ward mein Schmerz denn ewig, ward meine Wunde unheilbar und will nicht gesunden? « (Jeremia 15,18). »Denn wir wissen, dass die gesamte Schöpfung bis zum heutigen Tag seufzt und in Geburtswehen liegt« (Römer 8,22). Wir geben also bereitwillig zu, dass das Böse ein Problem ist, und wir geben auch zu, hätte Gott die Welt erschaffen, wie sie heute ist, dann wäre er kein Gott der Liebe, sondern vielmehr ein böser Gott.
Doch die Bibel macht deutlich, dass Gott die Welt nicht in dem Zustand geschaffen hat, in dem sie sich heute befindet, sondern dass das Böse in Folge der Selbstsucht des Menschen kam. Die Bibel sagt, dass Gott ein Gott der Liebe ist und dass er wünschte, eine Person und schließlich eine Rasse zu erschaffen, die ihn lieben sollte. Aber wirkliche Liebe kann nicht existieren, wenn sie nicht frei gegeben wird, durch freie Wahl und Willen, und so wurde dem Menschen die Wahl gelassen, Gottes Liebe anzunehmen oder sie zurückzuweisen. Diese Wahl machte die Möglichkeit des Bösen real. Gott ist weder Böse noch schuf er das Böse. Der Mensch brachte das Böse über sich, indem er selbstsüchtig seinen eigenen Weg, getrennt von Gottes Weg, wählte.
Wegen des Sündenfalls ist die Welt jetzt abnorm. Die Dinge sind nicht, wie sie sein sollten. Der Mensch ist, als Folge des Sündenfalls, von Gott getrennt worden. Die Natur ist nicht immer freundlich zum Menschen, und die Tierwelt kann auch sein Feind sein. Es gibt Streit zwischen dem Menschen und seinem Mitmenschen. Keiner dieser Zustände existierte vor dem Sündenfall. Jede mögliche Lösung für die Probleme, denen die Menschheit gegenübersteht, muss berücksichtigen, dass die Welt, in ihrem heutigen Zustand, nicht normal ist.
Wenn das Böse auch heute real ist, so ist es doch vorübergehend. Das Böse wird am Ende vernichtet werden. Das ist die Hoffnung, die der Gläubige hat. Eine neue Welt wird kommen, in der es keine Tränen und kein Leid mehr gibt, weil alle Dinge neu gemacht werden (Offenbarung 21,5). Das verlorene Paradies wird wiedergewonnen werden. Gott wird zu seiner Zeit alles Falsche zurechtrücken und alles Böse ein für allemal beseitigen.
Die Christen haben eine Rechtfertigung, das Böse, die Unmoral und Verderbtheit zu bekämpfen. Die Welt ist nicht mit einem Platz für das Böse geplant worden, und der Gläubige besitzt eine reale Grundlage, um die sozialen Krankheiten zu bekämpfen. Er glaubt nicht, dass alles, was ist, richtig sei. Der Christ entschuldigt Übeltaten nicht, indem er sagt, es sei Gottes Welt, noch setzt er voraus, dass alles, was geschieht, von Gott gutgeheißen wird. Gott wünscht das Böse nicht, noch entschuldigt er es jemals. Er hasst das Böse, und auch der Christ soll das Böse nicht nur verabscheuen, sondern er ist auch verpflichtet, etwas dagegen zu tun. Wenn die Sünde auch real ist, so akzeptiert der Gläubige sie doch nicht als die Art, wie die Dinge sein sollten. Indem er sich mit Jesus identifiziert, hat der Gläubige die Pflicht, Dinge, die schlecht sind, auch schlecht zu nennen, und darauf hinzuweisen, wenn das Böse das Gute überwältigt.
Der Christ kämpft nicht gegen Gott, wenn er soziale Probleme bekämpft. Naturkatastrophen, Verbrechen und Geisteskrankheiten sollten nicht die akzeptierte Ordnung der Dinge sein, weil sie nie so geplant waren und weil sie es in Gottes künftigem Königreich nicht sein werden.
Doch manche Menschen sind immer noch verwirrt darüber, dass Gott das Böse, überhaupt zulässt. Sie fragen, ob es weise von ihm war, dem Menschen die Wahl zu lassen. Dorothy Sayers rückte das Problem des Bösen in die richtige Perspektive:
»Aus welchem Grund auch immer Gott beschlossen hat, den Menschen so zu machen, wie er ist – begrenzt und leidend, Trauer und Tod unterworfen –, er besaß die Ehrlichkeit und den Mut, seine eigene Medizin zu schlucken. Welches Spiel er auch mit seiner Schöpfung spielen mag, er hat seine eigenen Regeln eingehalten und fair gespielt. Er kann vom Menschen nichts fordern, das er nicht von sich selbst gefordert hat. Er ist selbst durch die ganze menschliche Erfahrung gegangen, von den alltäglichen Ärgernissen des Familienlebens und den beengenden Einschränkungen harter Arbeit und dem Mangel an Geld, bis zu den schlimmsten Schrecken von Schmerz und Demütigung, Niederlage, Verzweiflung und Tod. Als er ein Mensch war, spielte er den Menschen. Er wurde in Armut geboren und starb in Unehre, und fand, das war es wert« (Dorothy Sayers, Creed or Chaos? New York: Harcourt, Brace and Col, 1949, S. 4).
Die Bibel sagt uns, dass Gottes Ziele manchmal jenseits unseres Verständnisses liegen. »Denn meine Gedanken sind nicht eure Gedanken, und eure Wege sind nicht meine Wege, spricht der Herr, sondern so hoch der Himmel über der Erde ist, so viel sind meine Wege höher als eure Wege und meine Gedanken höher als eure Gedanken« (Jesaja 55,8-9). Paulus schrieb in ähnlicher Weise an die Kirche in Rom: »O Tiefe des Reichtums, der Weisheit und der Erkenntnis Gottes! Wie unergründlich sind seine Entscheidungen, wie unerforschlich seine Wege« (Römer 11,33).
Obwohl die Bibel uns informiert, wie und warum das Böse entstand, sagt sie uns nicht, warum Gott das geschehen ließ. Wir wissen jedoch, dass Gott allweise und allwissend ist und dass er Gründe dafür hat, Dinge geschehen zu lassen, die weit über unser Verständnis hinausgehen.
Aus „Das kann ich nicht glauben! Antworten auf skeptische Fragen“ von Josh McDowell. Christliche Literatur-Verbreitung (CLV), 33661 Bielefeld.

Transgender ist ein anderes hochemotionales Thema. Pubertierenden werden Wachstumsblocker verschrieben. Die einen sind begeistert, die anderen schockiert. Was ist die christliche Antwort?

“Gott hat mich gemacht – das ist eine der wichtigsten christlichen Grundannahmen. Er schuf nicht nur meine Seele, sondern auch meinen Körper. Damit verfolgte er eine besondere Absicht. Als Christen können wir die Frage nach unserer Identität nicht von unserem Körper trennen. Eben so wenig glauben wir daran, dass unsere Körper so bleiben, wenn Jesus wiederkommt und unsere Körper auferweckt.
Es gibt viele Wege, unsere Existenz im Körper als schwierig zu erleben. Einige erleben zum Beispiel chronische Rückenschmerzen. Andere kommen ihr ganzes Leben nicht damit klar, dass sie Mann oder Frau sind. Was bedeutet es für Christen, die mit ihrem eigenen Geschlecht nicht klarkommen? Sie können Jesus vertrauen, dass sie mit Absicht als Frau oder Mann geschaffen sind.
Es ist eine säkulare Kuriosität, dass die Menschen keinen Grund dafür sehen, dass wir mehr als unsere Körper sind. Dabei gehen sie von der Annahme aus, dass es etwas gibt, was nicht mit unserem Körper zu tun hat. Sie glauben an eine Geschlechter-Seele, die von unserem geschlechtlichen Körper getrennt ist. Wenn wir diese Trennung zwischen Identität und biologischem Geschlecht machen, können wir letztlich nichts mehr wissen, was das Wort «Frau» bedeutet. Alles, was übrigbleibt, sind Stereotypen. Es gibt Feministen, die aus diesem Grund gegen Transgender sind.” Rebecca McLaughlin

Rebecca McLaughlin Kreuzverhör Apologetik Confronting Christianity cvmd
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Wider die Vernachlässigung der Ethik

„Wir haben euch gelehrt, wie ihr leben sollt, um Gott zu gefallen, und ihr handelt auch danach. Doch nun bitten wir euch im Namen des Herrn Jesus mit allem Nachdruck: Macht darin auch weiterhin Fortschritte! Ihr kennt ja die Anweisungen, die wir euch im Auftrag des Herrn Jesus gegeben haben. Gott will, dass ihr ein geheiligtes Leben führt…“ 1 Thess 4,1–3a
Eine der größten Schwächen der heutigen evangelikalen Christenheit ist unsere relative Vernachlässigung der christlichen Ethik – sowohl in unserer Lehre als auch in der Praxis. Als Folge davon sind wir besser bekannt als solche, die das Evangelium predigen, und weniger als die, die es leben und verehren. Es fällt Außenstehenden zu selten auf, dass wir eine Gemeinschaft sind, die sich der Heiligkeit des menschlichen Lebens verschrieben hat, die soziale Gerechtigkeit anstrebt, die persönliche Ehrlichkeit und Integrität im Geschäftsleben betont, die einen einfachen Lebensstil praktiziert – im Gegensatz zur Gier in unserer Konsumgesellschaft, und deren Heime von Stabilität gekennzeichnet sind, wo Untreue und Scheidung praktisch unbekannt sind und Kinder in der sicheren und liebenden Obhut ihrer Eltern aufwachsen. Zumindest in der Ehe- und Familienstatistik schneiden die Juden besser ab als die Christen!
Einer der Hauptgründe für all dies ist, dass unsere Kirchen im Großen und Ganzen zu wenig Ethik lehren. Wir sind so sehr damit beschäftigt, das Evangelium zu verkündigen, dass wir nur selten das Gesetz lehren. Wir haben Angst davor, uns den Vorwurf der „Gesetzlichkeit“ einzuhandeln. „Wir leben nicht unter dem Gesetz“, sagen wir fromm – als ob wir frei wären, es zu ignorieren oder ihm gar ungehorsam zu sein. Dagegen meinte Paulus doch, dass unsere Annahme bei Gott nicht von unserer Beachtung des Gesetzes abhängt. Christen sind jedoch immer noch verpflichtet, das moralische Gesetz und die Gebote zu halten. Tatsächlich war der Zweck von Christi Tod, dass „die Gerechtigkeit, vom Gesetz gefordert, in uns erfüllt würde“ (Röm 8,4), und der Heilige Geist, der in unseren Herzen wohnt, schreibt Gottes Gesetz in diese (s. Jer 31,33; Hes 36,27; 2 Kor 3,3–8).
Im Vergleich zu unserer heutigen Vernachlässigung der Ethik bietet der Apostel Paulus einen starken Kontrast. Er unterteilte seine Briefe in der Regel in zwei Hälften, die erste konzentriert sich mehr auf dogmatische Fragen, die zweite mehr auf Ethik. Darüber hinaus gibt er darin detaillierte Anweisungen für ein moralisches Verhalten der Christen, auch an junge Gläubige. Die paradosis (apostolische „Tradition“), die er an sie weitergegeben hat (2 Thes 2,15; 3,6), beinhaltete sowohl die Wahrheit des Evangeliums (1 Thes 1,5–6; 2,2.8.13), als auch moralische Anweisungen „wie ihr leben sollt, um Gott zu gefallen“ (1 Thes 4,1–2).
Tatsächlich ist eines der besonderen Kennzeichen der 2 Thessalonicherbriefe die Häufigkeit, mit der der Apostel sich rückbezieht auf das, was er ihnen bei seiner Anwesenheit gelehrt hat. Vielsagende Phrasen wie „von uns empfangen“ (1 Thes 4,1), „welche Gebote wir euch gegeben haben“ (4,2), „wie wir euch schon früher gesagt haben“ (4,6), und „wie wir euch geboten haben“ (4,11) ermöglichen es uns, den Inhalt von Paulus ethischer Lehre während seines Aufenthaltes in Thessalonich zu rekonstruieren.
Er betonte, daß Christen ein Leben führen sollen, das „würdig Gottes“ (2,12) ist und das „Gott gefällt“ (4,1); dass solch ein Leben von moralischer Gerechtigkeit gekennzeichnet sein wird; dass Gottes Gebote so profane Dinge einschließt wie unsere tägliche Arbeit (4,11–12; s. auch 2,6–9 und 2 Thes 3,7s) und vordringt bis in unser Privatleben, bis zu Sexualität und Ehe (4,3–6); dass Gott diejenigen bestraft, die sexuell eigensüchtig handeln; dass Aufrichtigkeit uns zwar von Gottes Gericht bewahrt, nicht jedoch vor Verfolgung, denn Leiden ist Teil unserer Berufung (3,3–4); und dass unser großer Ansporn zu Heiligkeit und Ausdauer die Erwartung der Rückkehr unseres Herrn ist (1,3.10; 2,12; 5,2–8). Ermahnungen zur Heiligkeit, Warnungen vor dem Leiden und Versprechen der Wiederkunft Christi gehörten alle zusammen zur Lehre des Paulus. Innerhalb weniger Wochen oder Monate hatte er den jungen Bekehrten aus Thessalonich nicht nur das Wichtigste der Guten Nachricht verkündigt, sondern auch das Wichtigste über das gute Leben, hatte nicht über Glaube an Jesus gepredigt, sondern auch über die Notwendigkeit von guten Werken, durch die rettende Glaube bestätigt wird und ohne die dieser Glaube tot ist (z.B. 1,3).
Angesichts der weiten Verbreitung von Pluralismus und Relativismus ist es heute äußerst wichtig, dem Beispiel von Paulus zu folgen und den Menschen klare, praktische ethische Lehre zu bringen. Christliche Eltern müssen Gottes moralisches Gesetz zu Hause ihren Kindern lehren. Sonntagschullehrer und Lehrer in der Schule müssen sicherstellen, dass ihre Schüler wenigstens die 10 Gebote kennen. Pastoren dürfen nicht davor zurückschrecken, auf der Kanzel biblische Standards für unser moralisches Handeln auszulegen, so dass die Gemeinde den Zusammenhang zwischen Evangelium und Gesetz versteht. Und vom Beginn des christlichen Lebens an muss Bekehrten gesagt werden, dass das neue Leben in Christus ein heiliges Leben ist, ein Leben, das Gott gefällt, weil wir seinen Geboten gehorchen. John Stott
Aus: John Stott, The Gospel & the End of Time – The Message of 1&2 Thessalonians; IVP, 1991
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