Postmoderne 10 Gebote (Auf zwei Samsung Tablets)

Ich. Du sollst nur das schätzen, was zum Erblühen deines Lebens beiträgt, wie du es siehst.

II. Du sollst keine Person, Institution oder Werte außer dir selbst ehren oder dienen.

III. Du sollst dich keinem sprachlichen Konventionen unterwerfen, die dich selbst in irgendeiner Weise beleidigen.

IV. Du sollst den Zeitplan und den Rhythmus deines Lebens nur nach deinen Gefühlen dafür ordnen.

V. Du sollst dich selbst und deine Bequemlichkeit vor allen anderen Menschen ehren.

VI. Du sollst jeden Kollateralschaden aus dem Projekt deines Lebens akzeptieren.

Vollendung. Du sollst deinen eigenen Gefühlen und Wünschen niemals untreu sein.

8. Du sollst alles angemessen machen, womit du davonkommen kannst.

Der erste Punkt. Du sollst die Wahrheit formen, um dir selbst zu dienen oder was auch immer.

X. Du sollst nicht wollen, irgendeinen Wert anzupassen, der nicht aus deinem Inneren kommt.

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Gefahr Esoterik. Einfluss auf Christen

Obwohl sich viele Menschen von den etablierten Kirchen abwenden und im Alltag eher atheistisch Leben, ist in ganz Europa eine gewisse Renaissance des Religiösen zu beobachten. Yoga, Meditation und Achtsamkeit sind Massenphänomene. Viele lernen schon im Kindergarten Mantras und Mandalas kennen. Menschen lieben Tee der nach den Prinzipien des Ayurveda hergestellt wurde. Sie bevorzugen anthroposophische Medikamente und richten ihre Wohnung nach dem System von Feng Shui ein. Bücher über Engel und Berichte über Jenseitserfahrungen boomen. Meditative Gottesdienste und Wallfahrten werden schon seit einiger Zeit auch gerne besucht. In Umfragen äußern immer mehr Menschen, an einen irgendwie gearteten Gott zu glauben. Dieser Gott, da sind sich die meisten postmodernen Gläubigen einig, spricht vor allem durch Gefühle und Eindrücke aus dem eigenen Innern. Nach dieser Form der Spiritualität leben alleine in Deutschland über 20 % der Bevölkerung. Keine andere Religion genießt hier derzeit eine größere Popularität.
Die momentan in ganz Europa weitaus beliebteste Form des Glaubens ist die Esoterik. Dabei handelt es sich nicht so sehr um ein System fest gefügter Glaubenssätze und Praktiken, sondern vielmehr um eine individualistische Ausbeutung anderer Religionen. Je nach momentaner Stimmungslage werden die Inhalte und Traditionen anderer Völker für sich vereinnahmt, zerlegt und nach eignen Vorstellungen wieder neu zusammengesetzt. Dabei geht es nicht so sehr um eine innere Logik des Glaubens, sondern vielmehr um die eigenen Bedürfnisse und die Ergänzung des eigenen Lebensentwurfs. Fremde Religionen werden geplündert, um das eigene Konzept des Glaubens zu stützen. Oftmals klingen die Glaubensaussagen der Esoterik großzügig und tolerant. Vor allem aber richtet sich das auf das eigene Leben. Postmoderne Menschen suchen nach keiner Religion, die ihren mit einem Wahrheitsanspruch begegnen und auf eine Veränderung des Handelns und Denkens ausgerichtet ist. Lediglich einzelne Elemente einer Religion werden verkonsumiert, wenn sie dem eigenen Ich oder der selbst gewählten Lebensweise entsprechen.
Bei der vorgeblich buddhistischen Meditation spielt es keine Rolle, dass der Buddhismus eigentlich das Individuum verneint. Beim Yoga wird schnell übersehen, dass es im Hinduismus nicht um mehr Wohlgefühl, sondern um die Kontrolle des Körpers und seine spätere Abschaltung geht. Reinkarnation wird als Chance für ein über den Tod hinaus verlängertes, abwechslungsreiches Leben betrachtet und nicht als Strafe wie sonst in Asien üblich. Aus dem christlichen Glauben übernimmt man gerne Aussagen von Liebe und Wertschätzung Gottes, ohne aber etwas von Gericht oder Sünde hören zu wollen. Eine solche Haltung nimmt keine Religion wirklich ernst. Außerdem ist in der Esoterik jeder Wahrheitsanspruch aufgegeben. Wahr ist nur noch was jeder einzelne als wahr anerkennen will, was zur spirituellen Ergänzung eines genussvollen Lebens brauchbar erscheint. Esoterische Menschen suchen nicht nach Wahrheit, um dann ihr Leben danach auszurichten. Ganz im Gegenteil, sie suchen nach einer Wahrheit, die gut zu ihrer Lebensform passt. Bei einer Veränderung der eigenen Vorlieben wird dann auch schnell das religiöse Wahrheitskonzept gleich mit verändert.
Auch viele Christen wechseln aufgrund der äußeren Attraktivität in die Esoterik. Der Übergang ist dabei zumeist fließend. Zuerst treten dann gewöhnlich die lehrmäßigen Aussagen der Bibel in den Hintergrund. Besonders die im Wort Gottes geäußerten Feststellungen zu Sünde, Leiden, Lebensveränderung und Gericht stoßen auf keinerlei Gegenliebe. Ganz im Gegenteil, solche Aussagen stellen das eigene Lebenskonzept und die eigene Richtigkeit ganz grundsätzlich infrage. In einer nächsten Phase sucht man das Reden Gottes nicht mehr in der Bibel, sondern im eigenen Innern, in Träumen, Stimmungslagen, Gefühlen, in der Ekstase oder in der Musik. Gedeutet werden diese vielfältigen Eindrücke gewöhnlich nach der bereits feststehenden, individualistischen Lebensrealität. Mit der Zeit meint man immer „weiter“ und „offener“ zu werden. Die vorgeblichen Grenzen des früheren christlichen Denkens meint man überwunden zu haben. Erst entdeckt man in anderen Konfessionen neue Glaubenselemente und öffnet sich für Wallfahrten, Ikonen oder kirchliche Rituale. Dann ist man überzeugt, dass alle Religionen irgendwie zusammen gehören, dass fromme, nette Menschen aus allen Religionen schlussendlich irgendwie auch zu Gott kommen. Ohne das ursprünglich beabsichtigt zu haben, hat man zwischenzeitlich vom christlichen zum esoterischen Glauben gewechselt. Die Zustimmung seiner Umwelt und ein gutes inneres Gefühl sind einem dabei sicher, schließlich befindet man sich zwischenzeitlich im religiösen Mainstream der Gesellschaft. Besonders offen für ein esoterisches Christentum sind gewöhnlich Mitglieder der evangelischen Landeskirche und Charismatiker. Immer stärker haben hier Rituale und fremdreligiöse Vorstellungen ursprüngliche christliche Überzeugungen verdrängt. Überall meint man nun das Reden Gottes zu hören und übt sich in Methoden, um übernatürliche Erfahrungen produzieren zu können.
Noch relativ lange bleiben einzelne Elemente des früheren, christlichen Lebens als stabilisierende Faktoren erhalten. Man schätzt die Gemeinschaft mit Gleichgesinnten. Man erbaut sich emotional mit Liedern. Man wiederholt christliche Begriffe, die einem wichtig geworden sind, auch wenn sie zwischenzeitlich ganz neu und jesusfremd interpretiert werden. Auch einzelne Bibelverse werden noch lange benutzt, allerdings nur solche, die sich gut ins neue esoterische Glaubenskonzept integrieren lassen. Wenn man dann doch gelegentlich noch auf Bibelverse stößt, die nicht zum eigenen esoterischen Glauben passen, dann beruhigt man sich damit, dass alles nur eine Frage der Interpretation sei und dass man auch nicht an die Bibel glaubt, sondern an Gott. Wer allerdings Jesus vertraut und dem Gott, auf den er hinweist, der wird sich entschieden von einer christlichen Esoterik abwenden. Zwar kann es auch außerhalb des christlichen Glaubens übernatürliche Erfahrungen geben. Jesus Christus aber benannte für seine Nachfolger positive und negative Kräfte des Jenseits. Demnach gibt es eben nicht nur Gott, den man übernatürlich erfahren kann, sondern auch okkulte Mächte. Um den Menschen innerlich zu fangen geben sich diese Wesen häufig positiv, versprechen Glück und liefern geistlich bereichernde Eindrücke. Längerfristig aber binden und zerstören diese Kräfte den Menschen der sich auf sie einlässt. Sie entfernen den Menschen von Gott und stellen ihn dann mit einem billigen aber angenehmen Ersatz zufrieden.
Wer Jesus vertraut, der muss feststellen, dass einzig und allein in der Bibel sein sicheres, authentisches Reden zu finden ist. Alle darüber hinaus gehenden Gefühle und Eindrücke müssen an diesen Aussagen geprüft werden, die ganz sicher von Jesus stammen. Hier allerdings wird jeder ehrliche Gottessucher auch offen auf seine Fehler im Denken und Handeln hingewiesen. Jesus fordert Veränderung und Korrektur. Jesus weist ganz deutlich darauf hin, dass nur er die zerstörte Verbindung zu Gott wiederherstellen kann und dass nur er dabei helfen kann, zuverlässig zwischen Gottes Reden und den Offenbarungen negativer Mächte zu unterschieden, die Menschen durch Erlebnisse und Versprechungen an sich binden wollen. Jesus selbst sagt von sich: „Niemand kennt Gott den Vater als nur der Sohn und wem es der Sohn offenbaren will.“ (Mt 11, 27) Und: „Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben; niemand kommt zum Vater als nur durch mich.“ (Joh 14, 6) (von Michael Kotsch)
https://xuvu7p.podcaster.de/2023/03/17/gefahr-esoterik-einfluss-auf-christen/?fbclid=IwAR2rgSViJqtmH1nfnKX7x56dOX_9CiThk9pnLpvatjmJQgHGYL_CsjIBqdg


Kirchenaustritte

Ein paar Gedanken zum massiven Anstieg der Kirchenaustritte:

– Das Modell Volkskirche geht mit wachsendem Tempo zu Ende. Die großen Kirchen stehen an der Schwelle zur Minderheits- und Freiwilligenkirche.

– Diese Entwicklung würde sich auch dann nicht wesentlich ändern, wenn die Kirche sich wieder auf ihren Evangeliumskern besinnen würde. Auch dann würden mit der Zeit immer mehr von denen austreten, die keinen aktiven Bezug zum Glauben haben.

– Aber: Wenn sich die Kirche nicht auf ihren Evangeliumskern besinnt, dann stürzt sie buchstäblich ins Bodenlose. Denn lebendige Gemeinden mit engagierten, opferbereiten Ehrenamtlichen entstehen dort, wo Menschen Jesus leidenschaftlich nachfolgen und sich von ihm rufen lassen, das Evangelium weiterzutragen.

– Deshalb ist es traurig, dass als Reaktion auf die stark steigenden Austrittszahlen vor allem der Nutzen der Kirchenmitgliedschaft betont bzw. ein bundesweiter Tauftag beworben wird. Denn nein: Der Kernauftrag der Kirche ist nicht, nützlich zu sein. Die Taufe ist nicht das Zentrum des Glaubens. Nur wenn der Ruf zum persönlichen Glauben und zur Jesusnachfolge im Zentrum steht, wachsen Gemeinden, die auch dann noch lebendig sind, wenn die Volkskirche endgültig Geschichte ist. Die Kirche sollte sich JETZT darauf besinnen, wenn sie Zukunft haben möchte. Markus Till

Corona: Kirche verhielt sich „gnadenlos“ gegenüber Ungeimpften

Hannover/Oberursel (IDEA) – Die Regionalbischöfin für den Sprengel Hannover der Evangelisch-lutherischen Landeskirche Hannovers, Petra Bahr, hat das Gottesdienstverbot für Ungeimpfte in der Corona-Pandemie bedauert. „Ich hätte mir – mit dem Wissen von heute – gewünscht, dass wir gesagt hätten: ausnahmslos Maskenpflicht im Gottesdienst“, sagte sie in einem Interview mit der Zeitschrift „Publik Forum“ (Oberursel).
Die Kirche habe sich „hinreißen“ lassen: „Die emotionale Polarisierung in dieser Debatte, ob man nur geimpft oder genesen mitbeten darf, die war meines Erachtens falsch.“ Gegenüber denjenigen, die Probleme mit der Impfung gehabt hätten, habe sich die Kirche „gnadenlos“ verhalten.
Bahr, die auch Mitglied des Deutschen Ethikrates ist, wies ferner darauf hin, dass es auch christliche Gruppen gegeben habe, die in der Pandemie Verschwörungserzählungen verbreitet hätten: „Es gibt leider auch in Kirchen einen Flirt mit dem Radikalen, Unbarmherzigen.“ Obwohl es um Leben und Tod gegangen sei, hätten Erklärungen in den Corona-Debatten keine Rolle gespielt. Dabei sähen sich die Kirchen für existenzielle Fragen als genuin zuständig.
Pfarrer sind „durch die Keller in Altenheime geschlichen“
Bahr wies den Vorwurf zurück, die Kirchen seien während der Pandemie nicht bei den Menschen gewesen. Zahlreiche Geistliche seien sehr kreativ gewesen. Sie hätten viel Zeit an Seelsorge-Telefonen verbracht und seien „durch die Keller in die Altenheime geschlichen“, um Sterbende zu begleiten: „Die Leute auf dem Land sind mit Traktoren durch die Gegend gefahren, auf dem Anhänger der Posaunenchor.“
An dem Gespräch war auch der katholische Theologe Prof. Joachim Negel (Freiburg/Schweiz) beteiligt. Er sagte, es habe ihn irritiert, mit welcher Selbstverständlichkeit die Bischöfe die Gottesdienste der Kar- und Ostertage abgesetzt hätten: „Ich spürte seitens der Bischöfe keinen ernsthaften Schmerz.“
https://www.idea.de/artikel/corona-kirche-verhielt-sich-gnadenlos-gegenueber-ungeimpften?fbclid=IwAR2AWNmOhAhzQ1w2QSfM0HqVY1WVuK_ZgMth5H8OZMR5_GVDRTUL1sjMmNs

Die Hexen sind da

Heute leben in Deutschland weit mehr Hexen als im Mittelalter oder zu irgendeiner anderen Zeit. Minimale Schätzungen gehen von rund 20 000 Frauen aus, die sich stolz als Hexen bezeichnen und auch als solche praktizieren. Nach vorgeblich uralten Quellen wollen sie mit magischen Kräften das Leben ihrer zahlreichen Kunden beeinflussen. In jeder Stadt gibt es zwischenzeitlich einige Hexen, die zumeist kostenpflichtig ihre Dienste anbieten. Am leichtesten stößt man auf ihre Angebote allerdings im Internet. Hier bieten sie einem gewöhnlich positiv motivierten Publikum ihre Bücher, Seminare, Beratungen und magischen Rezepte an.
Eine noch immer starke Empörung über die Hexenverfolgung früherer Jahrhunderte kommt heutigen Hexen durchaus zugute. Zum einen bleibt das Thema Hexen dadurch in beständiger Erinnerung. Zum anderen genießen sie, als vorgebliche Nachfolger ehemals Verfolgter, einen gewissen Märtyrerbonus. Darüber hinaus gibt es in der Populärliteratur und in fast jedem Kindergarten seit Jahrzehnten eine beständige Werbung für die Hexerei. Zwischenzeitlich wurden Weihnachten und Ostern in viele Kindergärten weitgehend abgeschafft. Hexenfeste und Hexengeschichten aber gehören längst zum festen Programm. Und dabei sind die Hexen gewöhnlich positive Identifikationsfiguren. 
Zweifellos schwimmen viele Hexen mit ihrem breit gefächerten Zauberangebot lediglich auf der esoterischen Modewelle. Einige scheinen es aber durchaus ernst zu meinen und rechnen fest mit der Wirkung übernatürlicher Mächte. Obwohl sie als Hexen natürlich von der Existenz destruktiver Kräfte wissen, geben sie vor, lediglich weiße Magie zum Wohl ihrer Kunden anzuwenden. Eine Garantie für die Wahl der von ihnen benutzten Kräfte gibt es dabei allerdings nicht.
Materialistisch orientierte Menschen oder Personen, denen einfach an einigermaßen nachprüfbaren Fakten liegt, sollten Hexen gegenüber eigentlich skeptisch sein. Immerhin bezieht man sich hier fast ausschließlich auf irrationale Erklärungen und Mythen, die einfach geglaubt werden sollen, weil sie das Versprechen, was man sich eben wünscht.
Vor allem ist es wohl das Vertrauen ihrer Kunden mit dem die meisten Hexen arbeiten. Mit ihrem freundlichen und selbstsicheren Auftreten beeindrucken sie ihre Besucher. Ob die versprochene magische Energie dann durch Zaubersprüche, Edelsteine, Pflanzen oder kosmische Kräfte auch wirklich vermittelt wird, ist den meisten ziemlich egal. Wichtig für die Kunden ist vor allem das Gefühl, der Eindruck etwas Richtiges getan zu haben, auch wenn es nur ansatzweise vernünftig klingt.
Moderne Hexen wollen Krankheiten wegzaubern, Verliebte unterstützen, psychische Probleme beseitigen, die Zukunft entschleiern, Hoffnung vermitteln und  all das zum Verschwinden bringen, was sonst noch so an Defiziten in einer entchristlichten, materialistischen Welt belastet. Hexen sind die Repräsentanten einer neuen Religiosität, die zumeist aber streng nutzungsorientiert und diesseitig ist. Neben einem entsprechend geheimnisvollen Brimborium geht es vor allem darum, das Leben einfacher und angenehmer zu machen. Als wahr wird das empfunden, was sich momentan gut anfühlt, unabhängig davon, ob es nachweislich wirksam ist oder auf eine stimmige, rationale Erklärung zurückgeht. In einer kalten und unübersichtlichen Welt genießt man die emotionale Zuwendung, auch wenn man dafür verhältnismäßig teuer bezahlt. Der Alltag wird neu verzaubert weil man, so ganz ohne Gott und übernatürliche Instanzen, dann doch nicht leben will.
Christen freuen sich auf der einen Seite über das Auftreten der Hexen. Immerhin zeigt sich hier das Bedürfnis nach Gott und der Zweifel an einem strikt materialistischen Weltbild. Gleichzeitig sind Christen über die massive Zunahme der Hexen beunruhigt. Aus eigener Erfahrung und aufgrund zuverlässiger Warnungen Gottes wissen sie von betrügerischen übernatürlichen Mächten, die sich gerne als positive Kräfte ausgeben, um jeden der sich auf sie einlässt längerfristig gefangen zu nehmen. Immer mehr Menschen, die sich auf vorgeblich „weiße Magie“ der Hexen einlassen, geraten in psychische Probleme, Angstzustände und innere Bindungen, weil sie sich leichtfertig für Kräfte geöffnet haben, die sie destruktiv beeinflussen. Das passiert natürlich nicht bei den zahlreichen Lifestyle- Hexen, die lediglich ein bisschen esoterischen Zeitgeist mit einigen Motivationsweisheiten mischen und an gutgläubige Hilfesuchende verkaufen. Hexen aber, die echte übernatürliche Kräfte einbeziehen, können schweren geistlichen Schaden zufügen.
Während Jesus leibhaftig auf der Erde lebte, musste er viele Menschen von geistlichen Belastungen befreien, auf die sie sich leichtfertig eingelassen hatten, weil sie sich hier schnelle Hilfe erhofften. Auch heute gibt es zahlreiche Menschen, die aufgrund ihrer Bindung an negative übernatürliche Kräfte körperliche, psychische und geistliche Probleme bekommen. Wer sich einmal solchen negativen Energien gegenüber geöffnet hat, kommt aus eigener Kraft zumeist nicht mehr davon los. Jesus Christus ist geistlich gesehen aber weit mächtiger als diese destruktiven Kräfte. Wer sich ganz auf ihn einlässt und ihn um Hilfe bittet, der kann von dem Einfluss negativer Energien befreit werden. Wer nach übernatürlicher Hilfe in seinen Problemen sucht, der ist bei Jesus übrigens auch deutlich besser aufgehoben, als bei Hexen und Schamanen. Jesus meint es wirklich gut mit dem Menschen und seine Macht ist deutlich größer als die magischen Kräfte mit denen Hexen arbeiten.
„Als Jesus aus dem Boot stieg, rannte ihm ein Mann aus der Stadt entgegen, der von Dämonen besessen war. Er trug schon lange keine Kleidung mehr und hauste abseits von den Häusern in Grabhöhlen. Als er Jesus erblickte, schrie er auf, warf sich vor ihm hin und rief laut: ‚Was willst du von mir, Jesus, Sohn Gottes, du Sohn des Allerhöchsten? Bitte, quäle mich nicht!‘ Jesus hatte dem bösen Geist nämlich befohlen, den Mann endlich zu verlassen.“ (Lk 8, 27-29)
„Es gab auch einen Mann in der Synagoge, der von einem bösen Geist, einem Dämon, besessen war. Der fing plötzlich an, laut zu schreien […] ‚Schweig!‘, befahl ihm Jesus . ‚Verlass ihn sofort!‘ Da warf der Dämon den Mann zu Boden, verließ ihn aber, ohne ihm weiter zu schaden. Die Leute erschraken sehr und sagten zueinander: ‚Was für ein Wort! Welche Vollmacht und Kraft! Er befiehlt den bösen Geistern, und sie fahren tatsächlich aus.““ (Lk 8, 33, 35+36) (von Michael Kotsch)
https://xuvu7p.podcaster.de/2023/02/16/die-hexen-sind-da/

Zum 80. Todestag von Hans und Sophie Scholl

Für ihren Widerstand gegen die Diktatur des Nationalsozialismus bezahlten die Geschwister Hans und Sophie Scholl als Mitglieder der Widerstandsgruppe Weiße Rose am 22. Februar 1943, heute vor genau 80 Jahren, mit ihrem Leben.

Die mutige Gruppe, deren Bedeutung erst in der Nachkriegszeit gewürdigt werden konnte, bestand im innersten Kern aus sechs Personen: Hans und Sophie Scholl, Alexander Schmorell, Christoph Probst und Willy Graf. Sie verfassten Flugblätter, die unter Geheimhaltung verbreitet wurden, und beschrieben die Wände im Universitätsbereich der Universität München mit Parolen wie „Freiheit“ und „Nieder mit Hitler“ oder „Hitler Massenmörder“ inklusive durchgestrichener Hakenkreuze. Am 18. Februar 1943 flog die Gruppe auf, als Sophie Scholl Flugblätter in den Lichthof der Münchener Universität warf und sie und ihr Bruder entdeckt und verhaftet wurden. Vier Tage später wurden sie durchs Fallbeil hingerichtet. Das Urteil lautete „landesverräterische Feindbegünstigung, Vorbereitung zum Hochverrat und Wehrkraftzersetzung“.

Leitmotive des Widerstands

Welche Überzeugungen und Motive bewegten Hans und Sophie Scholl? Ihr Protest fand mitten im Ausnahmezustand einer gewaltsamen, tyrannischen Kriegsmaschinerie statt, die auch nicht vor der Betreibung brutaler Vernichtungslager Halt machte. Sie müssen von vornherein gewusst haben, dass ihre Aktionen riskant waren. Aber welche Überzeugungen brachten sie an den Punkt, selbst das Todesurteil in Kauf zu nehmen?

Ich möchte vier Triebkräfte ihres Handeln skizzieren:

1. Solidarität mit ihrer Familie und ihren Freunden

Augenzeugen berichten auch noch nach vielen Jahrzehnten, dass sich die im Schwäbischen (Region Künzelsau) beheimatete Familie Scholl in einer beeindruckenden Weise einig war und überzeugend vorlebte, wie ein tiefgreifender, enger Familienzusammenhalt aussehen kann. Das war trotz unterschiedlicher Gewichtungen bezüglich der glaubensmäßigen Ausrichtung der Eltern möglich. Während der Vater dem christlichen Glauben distanziert begegnete, hatte die Mutter bis zur Heirat als Diakonisse gelebt und hielt am christlichen Glauben fest. Die Schollkinder waren zu fünft, nachdem das sechste Kind im ersten Lebensjahr verstorben war. Die Blutsbande sowie eine tiefe innere Bindung prägten ihre Familie und flossen über in ihrem Engagement in der Weißen Rose und für ihr Volk.

2. Intensives Fragen nach Wahrheit

Erziehung, Freunde, Einflüsse gebildeter Mitmenschen, anspruchsvolle, aber damals verbotene Literatur halfen den Geschwistern Scholl, die verführerische Nazipropaganda mit der Zeit zu durchschauen. Sie erkannten, dass sich die hohle, ideologisierte, machtgierige, aber inhaltsleere und dämonisierte Feindschaft gegen den Menschen als Geschöpf Gottes richtete. Das war das grundlegende Problem, nicht die Politik. Ihr Widerstand war damit letztlich von einem intensiven Fragen nach den tieferen Zusammenhängen des Lebens motiviert und von dem Wunsch, Wahrheit gegen die Lügen ihrer Zeit zu richten. Das führte zu der Bereitschaft, eine Überzeugung – wenn einmal als richtig erkannt – auch ins Leben zu übersetzen. In ihrer jugendlichen Hingabe und Begeisterungsfähigkeit ließen sich Hans und Sophie Scholl anfangs zwar von den Nationalsozialisten beeindrucken. Aber das Ringen um die grundlegenden Fragen drehte ihren bedingungslosen Gehorsam später in eine andere Richtung: Gott, der Wahrheit und einem davon geprägten Gewissen statt den Forderungen einer Ideologie sollte gehorcht werden! Barbara Beuys schreibt in ihrer Biographie über Sophie Scholl, sie habe ihre Hoffnung darauf gesetzt, „dass es Menschen gibt, die ihr ‚ganzes Denken und Wollen auf eines ungeteilt richten‘ – wie einst Mose für sein Volk Israel“1. Hier deutet sie an, dass die Frage nach Wahrheit und eine daraus folgende, ungeteilte Hingabe von ihr als wichtige Bedingungen erachtet werden, damit jemand in den Widerstand tritt.

3. Ihr christlicher Glaube

Das intensive Fragen nach Wahrheit und die Solidarität mit dem Nächsten wurzelten bei den Scholls in einem Weltbild, das sich zwar nicht ausschließlich, aber doch sehr konkret und klar aus einer christlichen Sicht heraus formte, wenn auch in einem intensiven Ringen um Klarheit. Die Kirchen standen dem Nationalsozialismus anfänglich nicht in grundsätzlicher Ablehnung gegenüber. Aber es gab andere Traditionen, die auch von gebildeten Kreisen vertreten wurden – und es gab Literatur. Stefan Zweigs Sternstunden der Menschheit, eine von den Nationalsozialisten verbotene Lektüre, wurde von Hans Scholl geliebt. Augustinus’ Gottesstaat taucht in den Flugblättern auf. Blaise Pascal und andere Wegbereiter für erneuertes katholisches Denken, wie der katholische Schriftsteller Georges Bernanos und sein Tagebuch eines Landpfarrers wurden für Sophie Scholl zur prägenden Lektüre. Hans Scholls Kontakt mit den Religionsphilosophen Theodor Häcker („der katholische Kierkegaard“) und Karl Muth mit ihrer radikalen Sicht und Kulturkritik gaben Denkanstöße, die für Hans zu Leitlinien seines Handelns wurden. Die Bezüge zum christlichen Glauben durchzogen deshalb ihre Argumentation in den Flugblättern.

Ihr Glaube blieb dabei nicht auf einer abstrakten Ebene stehen, sondern zeigte sich im persönlichen Ringen. Sophie Scholl schrieb z.B. im Dezember 1941 in ihr Tagebuch: „Ich habe keine, keine Ahnung von Gott, kein Verhältnis zu ihm … Und da hilft wohl nichts anderes als Beten.“

Im September 1942 betete sie: „Hilf mir einfältig werden, bleibe bei mir, o, wenn ich einmal Vater sagen könnte zu Dir. Doch kann ich Dich kaum mit ‚Du‘ anreden. Ich tue es, in ein großes Unbekanntes hinein, ich weiß ja, dass Du mich annehmen willst, wenn ich aufrichtig bin, und mich hören wirst, wenn ich mich an Dich klammere. Lehre mich beten.“

Hans erklärte im Januar 1942: „Ich habe endlich nach vielen, fast unnütz verflossenen Jahren das Beten wieder gelernt. Welche Kraft habe ich da gefunden! Endlich weiß ich, an welcher unversieglichen Quelle ich meinen fürchterlichen Durst löschen kann.“

In einem Brief an ihren Freund Fritz Hartnagel schrieb Sophie: „Ja, könntest Du dort einmal in einer Kirche am Abendmahl teilnehmen. Welche Trost- und Kraftquelle könnte Dir das sein. Denn gegen die Dürre des Herzens hilft nur das Gebet, und sei es auch noch so arm und klein.“ Aber nur wenige Zeilen weiter konnte sie auch schreiben: „Ich bin Gott noch so fern, dass ich ihn nicht einmal im Gebet spüre. … Doch hilft dagegen nur das Gebet, und wenn in mir noch so viele Teufel rasen, ich will mich an das Seil klammern, das mir Gott in Jesus Christus zugeworfen hat, und wenn ich es nicht mehr in meinen erstarrten Händen fühle.“

Alles in allem lässt sich zugespitzt konstatieren, dass die Geschwister Scholl und auch einige Vertreter der Weißen Rose die Radikalität des in konsequente Taten des Glaubens umgesetzten christlichen Weltbildes als Gegenprogramm zur nationalsozialistischen Rassen- und Blut-und-Boden-Ideologie verstanden. In ihren Abschiedsworten liegt allerdings auch die ganz persönliche, verinnerlichte Überzeugung, dass letztlich alles in die Hände Gottes gegeben werden muss. Ihr Glaube zeigt sich nicht als politische Tat, sondern als persönliche Vertrauensüberzeugung in einen von Gott geschenkten guten Ausgang. Vielsagend und doch eindeutig sind die Trostworte, die ihre Mutter Magdalena Scholl nach dem Tod ihrer Kinder in einem Brief vom 25. Februar 1943 an Sophies Freund, den Offiziersanwärter und späteren Ehemann der älteren Schwester Elisabeth Scholl, Fritz Hartnagel, zitierte: „Aber, immer steht eine lichte Gestalt, die nun bei Gott ist. Ich sagte in den letzten Minuten, als ich ihrem lächelnden Gesicht ganz nahe war: Aber gelt, Jesus, da sagte sie überzeugend: Ja, aber Du auch.“2

4. Beflügelnde Freiheit, die geschleppt werden muss

Ein Abschnitt aus dem IV. Flugblatt deutet ein weiteres Leitmotiv der Bewegung an:

„Überall und zu allen Zeiten haben die Dämonen im Dunkeln gelauert auf die Stunde, da der Mensch schwach wird, da er seine ihm von Gott auf Freiheit gegründete Stellung im ordo eigenmächtig verläßt, da er dem Druck des Bösen nachgibt, sich von den Mächten höherer Ordnung loslöst und so, nachdem er den ersten Schritt freiwillig getan, zum zweiten und dritten und immer mehr getrieben wird mit rasend steigender Geschwindigkeit – überall und zu allen Zeiten der höchsten Not sind Menschen aufgestanden, Propheten, Heilige, die ihre Freiheit gewahrt hatten, die auf den Einzigen Gott hinwiesen und mit seiner Hilfe das Volk zur Umkehr mahnten. Wohl ist der Mensch frei, aber er ist wehrlos wider das Böse ohne den wahren Gott, er ist wie ein Schiff ohne Ruder, dem Sturme preisgegeben, wie ein Säugling ohne Mutter, wie eine Wolke, die sich auflöst.

Gibt es, so frage ich Dich, der Du ein Christ bist, gibt es in diesem Ringen um die Erhaltung Deiner höchsten Güter ein Zögern, ein Spiel mit Intrigen, ein Hinausschieben der Entscheidung in der Hoffnung, daß ein anderer die Waffen erhebt, um Dich zu verteidigen? Hat Dir nicht Gott selbst die Kraft und den Mut gegeben zu kämpfen? Wir müssen das Böse dort angreifen, wo es am mächtigsten ist, und es ist am mächtigsten in der Macht Hitlers.“
(Hervorhebungen durch den Verfasser)

Am 20. Jahrestag des Todes der Geschwister Scholl fasste der Hamburger Pastor und Theologieprofessor Helmut Thielicke zusammen, worum es der Gruppe letztlich ging: „Die Freiheit, ein Mensch zu sein, das war alles, was sie begehrten – und was sie zu bezahlen bereit waren“ (Hervorhebung im Original).3 Die Mitglieder der Weißen Rose erkannten, dass der Mensch im Ringen um Wahrheit und Lüge im Dritten Reich in der Gefahr stand, seine von Gott gegebene Freiheit aufzugeben. Sie wurden angetrieben von der Überzeugung, dass Freiheit bedeutete, „den Anruf zu je eigener Entscheidung vernehmen dürfen und von diesem Anruf zum eigenen Wollen und Handeln ermächtigt zu werden“4. Freiheit wurde für sie dadurch einerseits zu einer „schwingentragenden Macht, die in offene Bewegungsräume führte“, aber auch zu „einem Gewicht, das geschleppt werden musste“.5 Hans Scholls Aufruf „Es lebe die Freiheit!“, bevor das Senkbeil fiel, gewinnt vor diesem Hintergrund an Bedeutungsschwere.

„Einer muss doch anfangen“

Wie lässt sich das Erbe der Geschwister Scholl und der Weißen Rose heutzutage einordnen? Die vier aufgezeigten Leitmotive geben erste Hinweise:

Erstens ist festzuhalten, dass Hans und Sophie Scholl sich nicht einfach als Individuen verstanden, die sich selbst verwirklichen wollten, sondern als Teil einer Verantwortungsgemeinschaft. Nur auf dieser Grundlage kann ihr Handeln verstanden werden. Es stellt sich wohl die berechtigte Frage, ob der expressive Individualismus unserer Tage eine solche Triebkraft entfalten könnte.
Zweitens zeigt sich, dass ihr Engagement nicht primär politisch zu verstehen ist, sondern vor dem Hintergrund ihres Ringens um die Frage, welche Verantwortung der Mensch vor Gott hat. Die Kirche sollte sich deshalb nicht vor Theologie und tiefer liegenden Fragen scheuen. Nur auf diese Weise wird sie Menschen befähigen können, sich dem Bösen entgegenzustellen. Zudem muss sie sich die Frage gefallen lassen, ob sie sich heutzutage nicht genau umgekehrt primär von politischen Themen treiben lässt.

Drittens zeigt sich, dass die christliche Weltanschauung die Triebfeder war und der persönliche Glaube die Tragkraft bot für den Widerstand der Weißen Rose. Es erstaunt vor diesem Hintergrund, wenn beim Gedenken an den Widerstand der Weißen Rose gerne unter den Tisch fällt, dass ihre Aktionen stark im christlichen Glauben verwurzelt waren. Damit verdeckt man ein wichtiges Leitmotiv der Widerstandsgruppe.

Zuletzt zeigt sich, wie der christliche Glaube in der Tat sichtbar werden kann. Die Überzeugung, dass eine höhere Gerechtigkeit maßgebend für die Bewertung diesseitiger Entwicklungen ist, muss nicht zwingend dazu führen, erlittenes Unrecht direkt zu bekämpfen. Wenn eine fundamentale, allein Gott zustehende Autorität okkupiert wird, stellt sich aber die Frage, ob der Aufschrei eines an der Offenbarung Gottes geeichten Gewissens nicht auch unter Opferbereitschaft hörbar gemacht werden muss. Dies war für die Geschwister Scholl der Auslöser für ihr Handeln. Für Sophie Scholl war es im Sommer 1942 der Grund, sich ihrem Bruder und der Weißen Rose anzuschließen, als sie für ihr Biologiestudium nach München kam. „Einer muss doch anfangen“, waren Worte Sophie Scholls bei der Vernehmung. Für Christen heute stellt sich die Frage, ob wir bereit wären, einen Preis für die Freiheit zu bezahlen, die es uns ermöglicht, im Gehorsam vor Gott und in der Nachfolge Christi zu leben?

Der 80. Todestag von Hans und Sophie Scholl dient uns als mahnende Erinnerung, unsere Verantwortung vor Gott wahrzunehmen.

1  Barbara Beuys, Sophie Scholl Biographie, Carl Hanser 2010/2012, S. 267–268. 

2  Hartnagel, Thomas (Hrsg.). Sophie Scholl. Fritz Hartnagel. Damit wir uns nicht verlieren. Briefwechsel 1937–1943. Frankfurt a.M.: Fischer Verlag. 2005 (2. Aufl), S. 467. 

3  Helmut Thielicke, Von der Freiheit ein Mensch zu sein, Tübingen: Rainer Wunderlich Verlag, 1963, S. 6. 

4  Ebd., S. 16f. 

5  Ebd. 

Klaus Giebel Jahrgang 1955, verheiratet, geboren und wohnhaft in München, fünf erwachsene Kinder, einige Enkelkinder. Seit 1981 im aktiven Gemeindedienst, aktuell auch in der Mitarbeit bei der Gemeindeorientierten Initiative für biblische Beratung sowie im Martin Bucer Seminar, Studienzentrum München. Beschäftigt sich hobbymäßig mit Schach, liest viel, sieht aber u.a. auch gerne Sportsendungen (Fußball).

Bild: George (Jürgen) Wittenstein / akg-images

Erdbeben Türkei / Syrien

Anfang Februar 2023 wurde der Südosten der Türkei und Teile Syriens von einem Erdbeben erschüttert. Beide Länder waren in den vergangenen Jahren schon von mehreren anderen Katastrophen betroffen worden. In Syrien sind der brutale Bürgerkrieg und der Terror des sogenannten „Islamischen Staats“ noch immer nicht ganz verarbeitet. Zahllose Häuser und Felder wurden dabei verwüstet, Hunderttausende starben oder verließen das Land fluchtartig. Die türkische Bevölkerung leidet seit Jahren unter einer massiven Wirtschaftskrise und einer immensen Geldentwertung. Außerdem werden Kritiker des amtierenden Präsiden Erdogan eingeschüchtert und diskriminiert.
Das jüngste Erdbeben hat vermutlich etwa 11 200 Todesopfer gefordert. In Syrien starben rund 2600 Menschen, in der Türkei 8 600. 49 000 Personen wurden verletzt. 6000 Gebäude wurden ganz oder teilweise zerstört. Viele Menschen leiden, weil sie Freunde und Verwandte verloren haben. Die Region liegt in der Nähe des Ostafrikanischen Grabens, wo zwei Kontinentalplatten aufeinanderstoßen. Wenn diese aneinander reiben, kommt es immer wieder zu teilweise schweren Erdbeben. Ganze Städte wurden dabei in der Vergangenheit schon zerstört, wie Caesarea oder Bet Schean im heutigen Israel. 464 v.Chr. wurde das griechische Sparta von einem Erdbeben getroffen bei dem 20 000 Mensch starben. 217 v.Chr. zerstörte ein Erdbeben das ägyptische Alexandria, wobei 75 000 Mensch ihr Leben verloren. Die wahrscheinlich schlimmsten Erdbeben in der Umgebung von Antiochien kosteten in den Jahren 115 und 526 jeweils über 250 000 Menschenleben. Allein im 20. Jahrhundert ereigneten sich in der betreffenden Region 111 Erdbeben mit einer Stärke von 5,0 oder höher.
Erdbeben haben die Menschen immer wieder erschüttert und betroffen gemacht. Sie gehören zu den weitgehend unberechenbaren und unbeherrschbaren Kräften der Natur. Erdbeben werden schon in der Bibel erwähnt, beispielsweise etwa 1400 v.Chr. beim Einsturz der Stadtmauern von Jericho (vgl. Jos. 6, 1-21). Ganz deutlich wird in diesem Zusammenhang darauf hingewiesen, dass Gott diese Kräfte der Natur benutzt, wenn er das will. Manchmal müssen Erdbeben deshalb als Warnungen oder sogar Strafen Gottes verstanden werden.
Auch Mitteleuropa ist nicht vollkommen erdbebensicher. Im Jahr 1012 gab es ein schweres Erdbeben in Westfalen und 1062 im Gebiet der Fränkischen Alb. 1356 wurden Teile der schweizerischen Stadt Basel von einem Erdbeben zerstört. Das Erdbeben von Lissabon kostete 1755 rund 30 000 Menschenleben und führte in ganz Europa zu einer ausgedehnten philosophischen Diskussion über die Hintergründe des Leidens und die Gerechtigkeit Gottes. Eine wirklich befriedigende Antwort hat man aber weder damals noch heute gefunden.
Tatsächlich fordern Erdbeben, ebenso wie Flutwellen, Stürme oder Vulkanausbrüche immer wieder heraus. Sie führen die Grenzen der eigenen Möglichkeiten und des eigenen Lebens überdeutlich vor Augen. Keine moderne Technik kann Erdbeben oder die dadurch verursachten Schäden verhindern. Erdbebensichere Gebäude und schnelle Hilfseinsätze tragen natürlich dazu bei, die Zahl der Todesopfer gering zu halten. Für die trotzdem Betroffenen ist das allerdings nur ein beschiedener Trost. Jeder dieser Naturkatastrophen sollte auch dem entfernten Beobachter seine eigene Sterblichkeit deutlich vor Augen führen und ihn herausfordern, sein Leben sinnvoll und gezielt einzusetzen, statt es oberflächlich zu verschwenden.
Ganz gleich wie sehr das Mitgefühl durch die täglichen Schreckensmeldungen der Medien auch strapaziert wird, sollten Christen für die vom aktuellen Erdbeben in der Türkei und in Syrien Betroffenen beten. Gott kann dabei helfen, Schmerz und Verlust zu ertragen. Der Glaube gibt Menschen neue Hoffnung für die vor ihnen liegende Zukunft. Wer die Möglichkeit hat, kann natürlich auch ganz praktisch vor Ort helfen oder Geld spenden. Die betroffenen Menschen werden noch monatelang auf Unterstützung angewiesen sein. Darüber hinaus fordert das aktuelle Erdbeben heraus, sich auf das Ende des eigenen Lebens vorzubereiten und die persönliche Beziehung zu Gott wieder einmal in Ordnung zu bringen. (von Michael Kotsch)

Beyoncé: “Lieder voller Sex und Fluchen haben die Liebeslieder von einst ersetzt.”

„Songs filled with sex and swearing have taken the place of the love songs of old.“
Das aktuelle Album von Beyoncé besteht eigentlich aus einer lange Aneinanderreihung expliziter Wörter. Mehrfache Grammy-Gewinnerin am vergangenen Sonntag. Ist also auch eine Diagnose über die gesamte Industrie-Elite. Vom Sam Smith / Kim Petras Auftritt will ich schon gar nicht reden.
Schade.
Beyonce zumindest ist Methodistin. Die sollte Römer 1 noch kennen: „Denn obwohl sie von Gott wussten, haben sie ihn nicht als Gott gepriesen noch ihm gedankt, sondern sind dem Nichtigen verfallen in ihren Gedanken, und ihr unverständiges Herz ist verfinstert. Die sich für Weise hielten, sind zu Narren geworden… und haben die Herrlichkeit des unvergänglichen Gottes vertauscht mit einem Bild gleich dem eines vergänglichen Menschen und der Vögel und der vierfüßigen und der kriechenden Tiere… Sie haben Gottes Wahrheit in Lüge verkehrt…das Geschöpf verehrt und ihm gedient statt dem Schöpfer, der gelobt ist in Ewigkeit.“
Es braucht Alternativen, die den Schöpfer ehren, statt aus dem Geschaffenen einen Gott zu machen. Peter Bruderer

ChatGPT. Künstliche Intelligenz!?

Derzeit wird viel über ChatGPT diskutiert, eine neue Anwendung Künstlicher Intelligenz. Bei Licht besehen handelt es sich eigentlich nur um eine verbesserte Suchmaschine, die ihre Ergebnisse gleichzeitig noch zu einem eigens erzeugten Text zusammenfasst. Der auf eine vom Nutzer gestellte Frage hin generierte Text ist dabei kein bloßes Plagiat, sondern einzigartig; obwohl keine wirkliche Leistung des Menschen dahintersteht. Sprachlich wirken manche Ausführungen noch etwas holprig, was in verbesserten Versionen ganz sicher noch nachgearbeitet wird.

Chancen

Für jeden, der in irgendeiner Weise an Textproduktion beteiligt ist, sind Programme wie ChatGPT eine technische Hilfe, mit der eine Internet- Recherche künftig deutlich abgekürzt werden kann. Auf der einen Seite ist das natürlich eine deutliche Arbeitserleichterung. Auf der anderen Seite steigt damit der berufliche Druck, weil ab nun erwartet wird, dass man einen Text mit solcher Hilfe schneller einreichen kann als bisher. In jedem Fall muss man sich auf die vom Programm vorgenommene Auswahl möglicher Quellen verlassen, die im Einzelfall sehr einseitig ausfallen kann. Außerdem besteht die Gefahr, dass das Programm besonders häufig oder prominent geäußerte Meinungen hoch wertet und damit einseitige oder besonders medial formulierte Meinungen zusätzlich verstärkt.

Vor allem werden zukünftig schwache Schüler oder Journalisten unter Zeitdruck zu Programmen wie ChatGPT greifen. Dadurch bekommen sie zwar ein schnelles, unter Umständen repräsentatives Ergebnis, wissen aber nicht mehr, wie die darin geäußerte Meinung zustande gekommen ist oder wie glaubwürdig sie ist.

Wer ChatGPT zukünftig sinnvoll nutzen will, der muss ganz gezielte und gut überlegte Fragen formulieren. Will ein Theologe beispielsweise erfahren, wann und von wem das Johannesevangelium verfasst wurde, wird er bei einer einfachen Frage nur die gängige aber bibelkritische Antwort vorgesetzt bekommen. Er sollte also gezielter nach „Verfasserschaft Johannesevangelium evangelikale Sicht“ oder „Verfasserschaft verschiedene Deutungen“ fragen. Dann muss er darauf vertrauen, dass die für ihn relevanten Daten in den Suchprogrammen auch hoch genug gelistet sind, damit sie in dem für ihn erzeugten Text erwähnt werden.

Risiken

Natürlich erleichtern Programme mit künstlicher Intelligenz, wie ChatGPT, im Idealfall die Routine von Recherche und Darstellung eines bisherigen Forschungsstandes. Gerade dieser oft mühsame Prozess aber ist absolut notwendig, damit ein Mensch, der dann kreativ weiterdenken soll, die Vielfalt und Komplexität seines Themas wahrnimmt und versteht, einschließlich aller wirklich relevanten Fakten und Gegenargumente.  

Wesentliche Probleme von Programmen wie ChatGPT liegen 1. In der zwangsläufigen Zunahme von indirekten Plagiaten, die aber deutlich schwerer erkennbar sind und 2. In einer abnehmenden Fähigkeit zur eigenen Analyse und Bewertung eines komplexeren Sachverhalts. Außerdem kann es schnell dazu kommen, dass die zur Beurteilung eigentlich benötigten Sachinformationen noch stärker als bisher ausgeklammert oder nicht gelernt werden.

Weil man weiß, dass neue Technik letztlich nicht zu verbannen ist, will man sie vernünftigerweise sinnvoll integrieren. Schüler sollen beispielsweise die von ChatGPT produzierten Aufsätze überprüfen und korrigieren. Wie ein Mantra wird von Bildungspolitikern widerholt, dass Faktenwissen überholt sei. Man braucht eben nicht mehr das Auswendiglernen, sondern das Bewerten. Dabei sollte allerdings klar sein, dass nur derjenige zuverlässig Fehler erkennt und Schlussfolgerungen überprüfen kann, der über ein umfangreiches Faktenwissen verfügt. Je mehr Schüler und Studenten auf ChatGPT und ähnliche Angebote zurückgreifen, desto weniger vertrauenswürdige Referenzgrößen zur Überprüfung werden sie aus eigener Erfahrung heranziehen können. Wer da die Fakten nicht genau kennt, der wird keine von ChatGPT produzierten Texte zuverlässig kontrollieren und korrigieren können. Weniger motivierte Schüler, werden erst gar nicht den mühsamen und langwierigen Prozess des Lernens und Prüfens gehen, weil sie ihre Ausarbeitungen dank reichhaltiger Internet- Ressourcen auch viel einfacher erstellen lassen können.

Mancher Lehrer hofft momentan noch, aufgrund von Wortwahl und Stil die echten von den per Künstliche Intelligenz erstellten Aufsätzen unterscheiden zu können. Das funktioniert natürlich nur, wenn ausreichendes Vergleichsmaterial zur Verfügung steht, was bei denen nicht vorliegt, die von Anfang an auf ChatGPT und ähnliche Angebote zurückgreifen. Außerdem ist nur eine verhältnismäßig geringe Anpassung nötig, um einem Programm auch solche Eigenheiten anzutrainieren. Zukünftig wird es für Schüler und Studenten deutlich schwerer, Abwägungen, Bewertungen und Prüfungen selbst zu lernen und einzuüben, weil diese für das Denken und Forschen absolut wichtigen Prozesse viel bequemer von Künstlicher Intelligenz vorgegeben werden.

Einer vorschnellen Euphorie müsste man auch entgegenhalten, dass mit ChatGPT und ähnlichen Programmen zwar immer neue Texte formuliert werden, dabei aber nichts wirklich Neues entsteht. In gewisser Weise kann man die Produktion neuer Medien- Inhalte mit Programmen wie ChatGPT noch einmal erheblich beschleunigen. Am Ende befindet man sich wahrscheinlich in einer endlosen aber wahnsinnig schnellen Informationsschleife, wie manche postmoderne Kulturkritiker schon seit längerem vermuten. Das Publikum bekommt immer neue Beiträge vorgesetzt, die lediglich schon bekannte Informationen neu formulieren und zugriffsoptimiert präsentieren. Schon jetzt drehen sich viele Internetnutzer fortwährend im Kreis, weil entsprechende Analyseprogramme ihnen immer wieder solche Beiträge empfehlen, die ihren einmal getroffenen Interessen und Meinungen entsprechen. Das wird sich durch ChatGPT noch einmal verstärken.

Nach einer bisher noch nicht bewältigten Welle von Plagiaten, Ghostwritern und gefälschten Forschungsergebnissen gibt es mit Künstlicher Intelligenz nun eine weitere Möglichkeit, im Bereich der Wissenschaft Scheinleistungen eindrucksvoll zu präsentieren. Weil sich andere Wissenschaftler in ihrer Arbeit auf diese unzuverlässigen Ergebnisse berufen, besteht die Gefahr einer weiteren Potenzierung zweifelhafter „Forschungsergebnisse“. Diese werden natürlich auch private und politische Entscheidungen beeinflussen. Außerdem könnten Programme wie ChatGPT die schon jetzt kaum überschaubare Flut wissenschaftlicher Veröffentlichungen weiter ansteigen lassen, weil es damit immer einfacher wird, neue Artikel zu produzieren. Auch das wird effektive, wissenschaftliche Arbeit eher erschweren als fördern.

Die hinter ChatGPT stehenden Unternehmen werden sich vermutlich hüten, die Verantwortung für alle von ihrem Programm formulierten Meinungen und Behauptungen zu übernehmen. Da das Programm über keine eigene Ethik, Moral oder echte Kritikfähigkeit verfügt, wird es eben immer wieder auch ganz falsche, tendenziöse Meinungen produzieren oder fehlerhafte Schlussfolgerungen ziehen. Herausfordernde und anregende Sondermeinungen, sowie eigene Wertungen und Schwerpunkt bei der Darstellung eines Sachverhalts werden durch den Einsatz dieser Programme stark in den Hintergrund treten.

Mit solchen, auf Künstliche Intelligenz setzenden Programmen, wird es künftig noch leichter sein, bestimmte Meinungen massiv zu fördern oder vollkommen zu unterdrücken. Unternehmen oder Staaten können das entsprechende Chat- Programm nach Wunsch justieren und nur noch die genehmen Internetseiten für eine künstlich erzeugte Zusammenfassung zulassen. Wahrheit und Wahrheitssuche werden dann noch stärker als bisher von der freien Beurteilung des jeweiligen Nutzers getrennt.

Ganz gleich aber wie man sie im Detail auch bewertet, man sollte sich keiner Illusion über diese neue und deutlich verbesserte Technik künstlicher Texterzeugung hingeben. Mit großer Sicherheit wird sie sich durchsetzen und weiter perfektioniert, mit allen denkbaren Nebenwirkungen.

Kritische Begleitung

Bei der Anwendung von ChatGPT stellen sich erneut wichtige technologie- ethische Fragen. In weiteren Bereichen des Lebens, die man bis vor kurzem kaum für möglich hielt, gibt der Menschen seine Autonomie und seinen individuellen Überblick auf. Damit verschwindet auch ein weiterer Teil seiner Verantwortlichkeit. Wer haftet, wenn aufgrund eines von ChatGPT produzierten Briefs sich ein Teeny das Leben nimmt, eine neue Verschwörungstheorie verbreitet oder sogar ein Krieg ausgelöst wird? ChatGPT und ähnliche Programme haben kein Gewissen, Lüge und Wahrheit als moralische Größen existieren für sie nicht. Auch die möglichen Konsequenzen im realen Leben spielen für künstliche Intelligenz eine untergeordnete Rolle. Computerprogramme leiden nicht, können nicht gefoltert werden noch hungern.

Es ist nur eine Frage der Zeit, bis künstlich erzeugte Texte nicht nur die Lern- und Bewertungsfähigkeit von Menschen deutlich vermindert, sondern auch in der übrigen, vom Internet beschleunigten Kommunikation zu Irritationen, Fälschungen und Konflikten führt. Das ist einerseits ein sich selbst verstärkender Prozess. Anderseits gibt es natürlich auch genügend kriminelle und ideologische Gründe diese Technik für die eigenen Zwecke einzusetzen.

Gerade angesichts sich schnell entwickelnder technischer Möglichkeiten müssen die mühsamen Fragen der Auswirkungen, der ethischen Legitimität und der Kontrollierbarkeit dieser Anwendungen gestellt und hoffentlich auch befriedigend beantwortet werden. Wenn man solche Neuentwicklungen nicht angemessen begleitet und auf ihre Folgen hin durchdenkt, dann werden sie höchstwahrscheinlich auch erhebliche Schäden verursachen. Momentan bereits absehbar sind eine abnehmende Lernmotivation, mehr arbeitslose Textproduzenten, eine zunehmend erschwerte Unterscheidung zwischen echten und erfundenen Informationen und eine sinkende Verantwortlichkeit für gesellschaftliche Prozesse, die durch KI-gestützte Berichte ausgelöst werden.

Je mehr Computerprogramme Informationen sammeln, neu kombinieren und auswerten, desto wichtiger sind die zugrundeliegenden Werte und Weltbilder. Deshalb ist die weitgehende Auflösung übergeordneter, allgemeingültiger Wahrheit in der Postmoderne ein noch größeres Problem. Wer Wahrheit weitgehend abgeschrieben hat – außer der eigenen, nicht mehr begründbaren – dem fehlen zunehmend die Möglichkeiten, Informationen und Schlussfolgerungen sinnvoll analysieren und beurteilen zu können.

Christen sollten in der Diskussion um Künstliche Intelligenz weder in eine altbekannte Technikfeindschaft verfallen, noch die deutlichen ethischen Probleme dieser Art der Textproduktion vernachlässigen. Hier eröffnen sich ganz neue Fragen über Urheberschaft, Wahrheit und Verantwortung für eine öffentlich verbreite Meinung, bzw. für vorgebliche Lernleistungen in Schule, Studium und Beruf.

Nicht zu unterschätzen ist beim Einsatz von ChatGPT die Gefahr von direkter oder indirekter Lüge und Falschinformation, bzw. der bloßen Vorspiegelung eigener Forschung. Hier aber unterstehen Christen einer eindeutigen biblischen Verpflichtung, auch wenn die mit größerer intellektueller Arbeit verbunden ist. „Am Tag des Gerichts werden die Menschen Rechenschaft über jedes [falsche und] nutzlose Wort ablegen müssen, das sie gesagt haben.“ (Mt 12, 36) Gläubige sollen persönlich und überzeugt hinter ihren Worten und Meinungen stehen können. „Ansonsten denkt über das nach, meine Geschwister, was wahr, was anständig und gerecht ist! Richtet eure Gedanken auf das Reine, das Liebenswerte und Bewundernswürdige; auf alles, was Auszeichnung und Lob verdient!“ (Phil 4, 8) Außerdem sind Christen angesichts zunehmender virtueller Wahrheitsdeutungen umso stärker herausgefordert, die grundlegenden Werte und Maßstäbe ihres Denkens beständig von Gott justieren zu lassen. „Und richtet euch nicht nach den Maßstäben dieser Welt, sondern lasst die Art und Weise, wie ihr denkt, von Gott erneuern und euch dadurch umgestalten, sodass ihr prüfen könnt, ob etwas Gottes Wille ist – ob es gut ist, ob es Gott gefallen würde und ob es zum Ziel führt!“ (Röm 12, 2) (von Michael Kotsch)
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