Das „Bilderverbot“ (2Mo 20,4-6) ist neben dem Sabbatgebot das ausführlichste Gebot im Dekalog. Dies unterstreicht seine Wichtigkeit. Es präzisiert was es bedeutet, neben dem einen HERRN keine anderen Götter zu haben.
Kein Gottesbild machen
Ein ganz grundsätzliches Verbot: „Nicht mache für dich ein Bild“. Gott untersagt dem Mensch, dass er ihn zum Zweck der Anbetung abbildet. Hier ist zunächst an eine Götterstatue, ein plastisches Bild gedacht, wie z.B. das goldene Kalb (vgl. 2Mo 32,1-6). Aber dieses Wort gilt natürlich auch für alle ideellen Bilder, die sich der Mensch von Gott macht. Präzisierend wird hinzugefügt: „weder von dem, was oben im Himmel, noch von dem, was unten auf Erden, noch von dem, was im Wasser unter der Erde ist“. Für ein plastisches Bild wählt der Mensch immer etwas, das ihm aus dem Bereich der Schöpfung vor Augen ist (Gestirne, Tiere, etc.). Viele Religionen der damaligen Zeit waren durch solche figürlichen Darstellungen geprägt. Doch wie Gott aussieht, weiß der Mensch nicht. Jede Darstellung greift daher zu kurz.
DAS EIGENE WERK NICHT ANBETEN
Zum grundsätzlichen Verbot des Machens von Bildern tritt ein weiteres grundsätzliches Verbot: „Bete sie nicht an und diene ihnen nicht!“. in der Anbetung liegt natürlich der eigentliche Grund des Machens. es gehört zum Wesen der Religion, dass Gott die ihm zustehende Verehrung im Gottesdienst erfährt und als Gott angebetet wird.
Wenn aber der Mensch das von ihm gemachte Bild – sei es plastisch oder ideell – anbetet, betet er nicht mehr ein Gegenüber an, dass sich ihm offenbart, sondern seinen eigenen „Wunsch-Gott“ und damit letztlich sich selbst.
DIE FOLGEN NEGATIV
Gott macht keinen Hehl daraus, dass die Herstellung und Verehrung eigener Gottesbilder Konsequenzen hat. eingeleitet wird diese Ankündigung mit dem Hinweis auf die Gottesbeziehung „ich, der HERR, dein Gott“. Wer sich ein eigenes Bild macht, verlässt diese Gottesbeziehung. Gott aber ist ein „eifernder Gott“. Der Begriff „eifernd“ begegnet an anderen Stellen, wenn ein Ehepartner den anderen betrügt oder verlässt. Gott hat Israel erwählt und befreit und einen Bund mit ihm geschlossen. er nimmt einen Bruch nicht gleichgültig hin, sondern sucht Sünde heim und reagiert – wie, das wird nicht konkret genannt.
Wer ist betroffen? „Väter und Kinder bis ins vierte Glied“. Diese Formulierung löst viele Missverständnisse aus.
Deshalb einige erklärende Worte.
– Das Wort meint die lebenden Generationen. Wenn in einer Hausgemeinschaft, in der die Generationen zusammenleben, der Vater, der Älteste sündigt und bestraft wird, dann hat dies Auswirkungen auf alle, die in dieser Hausgemeinschaft leben.
– Die Frage an die Folgegenerationen ist, ob sie den Weg des Vaters gehen oder nicht. Die Schlusswendung „die mich hassen“ bezieht sich auf alle Generationen, nicht nur auf die Väter.
– Der Begriff „heimsuchen“ meint nicht nur die Strafe, sondern zuvor auch die Prüfung. Gott prüft jeden einzelnen, wie er sich zu ihm verhält. Die Kinder können sich auch von den Sünden der Väter distanzieren.
– es ist deutlich zu unterscheiden zwischen der individuellen Schuld und der Folge von Schuld. im Blick auf Schuld ist jeder persönlich für seine Sünde verantwortlich. Die Folge von Schuld kann aber auch Unschuldige treffen.
DIE FOLGEN POSITIV
Ungleich größer ist Gottes erbarmen, das nicht nur drei oder vier Generationen im Blick hat, sondern Tausenden gilt. Was kennzeichnet diejenigen, die in dieser umfassenden Weise Gottes erbarmen erfahren? „Sie lieben Gott und halten seine Gebote“. ein interessanter Doppelaspekt. An erster Stelle steht die Liebe. Die Liebe richtet sich auf das Gegenüber und nimmt dieses an, ohne dazu eigene Bilder zu produzieren. Und diese Liebe orientiert sich an Gottes Willen, wie er sich in seinem Gebot ausdrückt. Bei Jesus finden wir einen ganz ähnlichen Zusammenhang: „Liebt ihr mich, so werdet ihr meine Gebote halten.“ (Joh 14,15). DR. HARTMUT SCHMiD
https://lgv.org/fileadmin/LGV-Verband/Medien/10gebote/10_Gebote_-_02_Kein_Bildnis_machen.pdf
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War das Alte Testament Jesus peinlich?
Einflussreiche Autoren in der christlichen Szene wie Richard Rohr und Brian Zahnd vertreten die Meinung, dass Jesus sich von zentralen Lehren des Alten Testaments nicht nur distanziert, sondern ihnen aktiv widerspricht und sie für ungültig erklärt. Stimmt das Bild von Jesus, das sie zeichnen? Was wären die Auswirkungen auf unseren Glauben, wenn sie recht hätten? In meiner Predigt (inklusive eindrücklichem Glaubenszeugnis am Anfang) lege ich dar, warum ich überzeugt bin, dass Jesus nicht auf Distanz geht zu den Alttestamentlichen Schriften.
Der Panentheismus-Mystiker Richard Rohr behauptet in seinem 2016 erschienenen Buch ‘Der göttliche Tanz’:
Interpretieren Sie die Bibel doch einmal so, wie Jesus es tat! Er ignoriert sie, leugnet sie oder widerspricht ihr, wo sie imperialistisch, strafend, ausschließend oder nach Stammesdenken klingt. (Richard Rohr. Der göttliche Tanz, Kindle Position 2167)
Mit dem ersten Satz dürften sich alle Christen einverstanden erklären. Das Problem fängt beim zweiten Satz an! Rohr fährt nämlich fort, Jesus auf eine Art zu beschreiben, die wir nirgends im Neuen Testament beschrieben finden. Rohr braucht das Wort ‘Jesus’, um über eine Person zu reden, die wir im Neuen Testament nicht finden. Nicht überall, wo ‘Jesus’ drauf steht, ist Jesus wirklich drin!
Einflussreicher Theologe und Autor Brian Zahnd toppt Rohr. Hier ein etwas längeres Zitat aus seinem 2017 erschienenen Buch ‘Sinners in the hand of a loving God’:
Verlangt Gott wirklich Tier-Opfer? In der Torah sagen die Priester und Leviten Ja. Mit der Zeit hinterfragen die Psalmen-Autoren und Propheten diese Überzeugung. David sagt: «An Schlachtopfern und Speiseopfern hast du kein Gefallen, aber du gabst mir Ohren, die offen sind für dich, Brandopfer und Sündopfer hast du nicht von mir verlangt» (Ps 40:7) In diesem Psalm widerspricht David auf krasse Weise der eindeutigen Lehre der Torah! Später behauptet Hosea, dass Gott keine Opfer will, sondern Barmherzigkeit. Schlussendlich kommt Jesus und bestätigt die Meinung von Hosea. (…) Die Bibel ist ein Buch, das sich auf der Suche befindet nach dem Wort Gottes. (…) Es ist Jesus, der den Disput klärt. (Brian Zahnd, Sinners in the hand of a loving God, Seite 14 — eigene Übersetzung).
Die Aussagen von Zahnd sind erstaunlich, weil wir Bibelstellen haben, die David und Jesus als Personen zeigen, welche das Opfer-System nicht nur einfach einhalten, sondern es respektieren und vielleicht sogar eine Liebe dafür zeigen. Zum Beispiel sehen wir in Psalm 51, wie David auf ähnliche Weise über das Opfer-System spricht, wie im von Zahnd zitierten Psalm 40:
Dir liegt nichts daran, dass ich dir Tiere als Schlachtopfer darbringe – ich würde es sonst bereitwillig tun. Nein, nach Brandopfern hast du kein Verlangen. Ein Opfer, das Gott gefällt, ist tiefe Reue; ein zerbrochenes und verzweifeltes Herz wirst du, o Gott, nicht zurückweisen. (Ps 51:18–19)
Bis zu diesem Punkt im Text müssten wir sagen: “Brian, vielleicht hast du recht!” Nimmt man sich aber die Zeit, den Text weiter zu lesen, entdeckt man folgendes:
Dann wirst du erneut Gefallen haben an den vorgeschriebenen Opfern, an Brandopfern, die vollständig in Rauch aufgehen. Dann werden auf deinem Altar wieder Stiere für dich dargebracht. (Ps 51:18–21)
Hier sehen wir nicht einen David, der proaktiv gegen das von der Torah bejahte Opfer-System vorgeht. Hier sehen wir einen David, der nach Busse des Herzens die Bedeutung des Tier-Opfers hervorhebt. David betont das Gefallen Gottes, dass die Opfer nun wieder auf richtige Weise eingesetzt sind. Und weil das Herz Davids nach seiner Busse wieder mit Gottes Herzen im Einklang ist, können wir vermuten, dass David hier auch Liebe zeigt für die Bedeutung des Opfer-Systems: Die stellvertretende Sühne.
Auch Jesus wendet sich nicht gegen das Opfersystem, wenn er dazu Gelegenheit hat. Wir sehen z.B. in Mt 8:4, dass Jesus einen kranken Menschen heilt und ihn anschliessend auffordert, das zum mosaischen Gesetz passende Opfer zu verrichten. Er nutzt die Gelegenheit nicht, um dem Mann zu sagen: “In meinem Reich sind solche Opfer zu verabscheuen — gehe partout nicht hin, um das nötige Opfer zu verrichten!”
Mein Verdacht ist, dass Zahnd in der aktuell weit verbreiteten Polemik gegen das Sühne-Denken der Bibel vorgeht und dafür eine sehr selektive Lektüre der Bibel in Kauf nimmt. Über etwas sind sich die meisten Christen einig, und ich auch: Jesu Tod und Auferstehung führt zur Aufhebung des Opfers-Systems. Dies geschieht aber nicht, weil Jesus ein Problem hat mit dem Opfer-System oder mit dem Prinzip der Sühne. Im Gegenteil: Durch seinen stellvertretenden Tod (siehe z.B. 1Pet 3:18) schickt er sich eben grad in das Sühne-System hinein und bestätigt es dadurch mit seinem eigenen Leben!
Liebe, nicht Distanz, prägt die Beziegung von Jesus zum Alten Testament
Der Jesus des Neuen Testaments hätte das Alte Testament nie in der Weise kritisiert und davon Abstand genommen, wie Rohr und Zahnd uns weismachen wollen. Im Gegenteil bestätigt und verstärkt er dessen Lehre (z.B. in seinen ‘Ihr habt gehört… ich aber sage euch’ Aussagen in der Bergpredigt). Jesus gründet seine Identität und seinen Lebensauftrag auf dem Alten Testament (siehe z.B. Lk 24:25–27). Jesus entschuldigt sich nirgends für die peinlichen Geschichten das Alten Testaments, sondern nutzt sie, um zentrale Elemente seiner Lehre zu begründen (siehe z.B. Lk 10:12 oder Mt 24:37–39).
Der Jesus des Neuen Testaments geht nicht auf Abstand zum Alten Testament, sondern liebt diese Bücher-Sammlung als seine Bibel mit der Gewissheit, dass sein Vater im Himmel das Buch inspiriert hat und es dessen höchste Autorität trägt.
Wer Jesus als einen Mann darstellt, der auf kritischen Abstand zum Alten Testament geht, riskiert Jesus selbst zu verlieren. Denn er kommt letzlich nicht darum herum, Jesus selbst zu kritisieren oder bezeugte Aussagen von ihm anzuzweifeln. Und genau das ist mein Eindruck bei Rohr und Zahnd: Sie glauben nicht an den Jesus, wie ihn das Neue Testament beschreibt. Dieser Jesus ist es aber, in den ich mein Vertrauen setze.
Für mich ist es keine Frage, dass das Alte Testament für unsere Zeit anspruchsvolle und mitunter sehr schwierige Texte hat. Das Neue Testament hat sie übrigens auch! Aber ich denke nicht, dass wir die für uns unangenehmen Elemente aus dem Buch löschen können, das Jesus so liebt.
Unsere Aufgabe ist es, uns die Zeit zu nehmen mit dem Anliegen zu verstehen, weshalb Jesus sich ausgerechnet zu diesem Buch bekennt und es liebt.
Unsere Aufgabe ist es, die anspruchsvollen Lehren des Alten Testaments zu verstehen, und warum Jesus sie für gut befindet.
Lass uns lernen, ihre Lehren zu lieben, wie Jesus sie liebt.
Paul Bruderer
Jahrgang 1972, als Kind von Missionaren in Afrika aufgewachsen, 1998 Gründungsmitglied der erwecklichen ‹Godi›-Jugendarbeit in Frauenfeld. Seit 2001 Pastor in der Chrischona Gemeinde Frauenfeld. Paul lebt mit seiner Familie in Frauenfeld, Schweiz.
https://danieloption.ch/theologie/hat-jesus-an-das-alte-testament-geglaubt/
Was ist die Geschichte/Zusammenfassung des Alten Testaments?
Am Anfang existierte Gott bereits. Zu seinem eigenen Vergnügen schuf Gott Zeit und das Universum durch die Macht seines Wortes und machte aus nichts etwas. Am sechsten Tag der Schöpfung schuf Gott etwas Einzigartiges: die Menschheit – einen Mann und eine Frau – geschaffen nach seinem eigenen Bildnis. Als Gott die ersten zwei Menschen männlich und weiblich schuf, instituierte er den Bund der Ehe (1. Mose 1-2).
Gott platzierte den Mann und seine Frau in den Garten Eden, ein perfektes Umfeld, und gab ihnen die Verantwortung sich um den Garten zu kümmern. Gott erlaubte ihnen alle Früchte im Garten – außer einer – zu essen: der Baum der Erkenntnis von Gut und Böse war für sie verboten. Sie hatten selbst die Wahl zu gehorchen oder ungehorsam zu sein, und Gott warnte sie, dass der Tod das Ergebnis sein würde, wenn sie ungehorsam wären (1. Mose 2,15-17). In der Zwischenzeit rebellierte der mächtige Engel namens Luzifer im Himmel gegen Gott. Er und ein Drittel der himmlischen Heerscharen wurden aus dem Himmel verbannt. Luzifer kam in den Garten Eden, wo der Mann und seine Frau waren. Er nahm die Gestalt einer Schlange an und führte Eva, die erste Frau, in Versuchung Gott ungehorsam zu sein, indem sie die verbotene Frucht aß. Er sagte ihr, dass sie nicht sterben würde und dass die Frucht gut für sie wäre. Sie glaubte die Lüge und aß die Frucht. Dann gab sie die Frucht ihrem Mann Adam und er aß ebenfalls davon. Sofort erkannte das Paar, dass sie falsches getan haben. Sie schämten sich und fühlten sich verletzbar und entblößt. Als Gott nach ihnen sah, versteckten sie sich (Jesaja 14,12-15; 1. Mose 3).
Natürlich fand Gott sie. Das Urteil erging. Die Erde wurde wegen des Menschen von Gott verdammt: sie würde nicht mehr einfach Früchte hervorbringen; stattdessen muss der Mann arbeiten, um Ernte zu erwirtschaften. Die Frau wurde verdammt zu Schmerzen bei der Geburt von Kindern. Die Schlange wurde verdammt von da an im Staub herumzukriechen. Und dann machte Gott ein Versprechen: eines Tages wird jemand kommen, geboren von einer Frau, der mit der Schlange kämpft. Er wird den Kopf der Schlange zerschlagen, aber wird im Prozess verletzt werden. Gott schlachtete dann ein Tier, um dem sündigen Paar Häute als Kleidung zu geben, bevor er sie aus dem Garten Eden vertrieb (1. Mose 3,15-19 & 21).
Der Kampf zwischen Gut und Böse setzte sich in der Familie des ersten Paares fort. Einer ihrer Söhne, Kain, ermordete seinen Bruder, Abel und wurde für seine Tat verdammt. Der ersten Frau der Welt wurde ein weiteres Kind geboren. Sein Name war Set (1. Mose 4,8 & 25).
Einige Generationen später war die Welt voller Bosheit. Gewalt und Missachtung von Gott waren zügellos geworden. Gott entschloss sich, die Bosheit des Menschen zu vernichten und neu zu beginnen. Ein Mann namens Noah, ein Nachfahre von Set, wurde die Gnade Gottes zuteil (Gottes Segen für jemanden, der es nicht verdient). Gott offenbart Noah, dass er eine große Flut schicken wird, um die Erde zu zerstören und er gab Noah Instruktionen, wie er eine Arche bauen soll, um die Flut zu überleben. Noah baute die Arche und als die Zeit näher rückte, lies Gott Tiere jeder Rasse auf die Arche kommen. Diese Tiere wurden zusammen mit Noah und seiner Familie von der Flut verschont. Die Flut zerstörte jedes weitere Leben von der Erde (1. Mose 6-8).
Nach der großen Flut fingen Noah und seine Familie an die Erde neu zu bevölkern. Als ihre Nachfahren sich selbst zum Trotz gegen Gott ein Monument bauten, verwirrte Gott ihre Sprachen. Die Einwohner der Erde teilten sich gemäß ihrer Sprachen in Gruppen auf und verteilten sich über die Erde hinweg (1. Mose 11,1-8).
Gott begann mit seinem Plan einen Schlangen-Zerstörer der Welt vorzustellen. Der erste Schritt dazu war, dass er ein Volk für sich selbst bestimmte. Er wählte einen Mann namens Abraham und seine Frau Sara, mit denen ein neues Geschlecht (Rasse) begann. Gott rief Abraham fort von zuhause und führte ihn in das Land von Kanaan. Gott versprach Abraham eine Vielzahl von Nachfahren, die Kanaan als ihr eigenes Land besitzen würden. Gott versprach Abrahams Samen zu segnen und durch seine Nachfahren alle Nationen der Erde zu segnen. Das Problem war aber, dass Abraham und Sara sehr alt waren und Sara keine Kinder mehr bekommen konnte. Aber Abraham glaubte Gottes Versprechen und Gott erkannte Abrahams Glauben als Rechtschaffenheit (1. Mose 12,1-4; 15,6).
Gott segnete Abraham und Sara mit einem Sohn, Isaak. Gott wiederholte sein Versprechen vieler Nachkommen und Segen an Isaak. Isaak hatte Zwillinge, Esau und Jakob. Gott wählte Jakob, um den versprochenen Segen zu erben und änderte seinen Namen in Israel. Jakob/Israel hatte zwölf Söhne, die die Führer der zwölf Stämme Israels wurden (1. Mose 21,1-6; 25,19-26; 28,10-15; 35,23-26).
Wegen einer großen Hungersnot brachte Jakob seine Familie von Kanaan nach Ägypten. Bevor er starb, hinterließ er jedem seiner Söhne einen prophetischen Segen. Juda versprach er unter seinen Nachkommen ein König zu sein – jemand, der unter allen Nationen der Welt geehrt wird. Jakobs Familie wurde in Ägypten größer und sie blieben für die nächsten 400 Jahre dort. Dann fürchtete der König von Ägypten, dass die Kinder Israels zu zahlreich werden würden und versklavte sie. Gott baute einen Propheten namens Moses aus dem Stamm Levi auf und brachte das Volk Israel aus Ägypten heraus und zurück zu dem Land, welches Abraham versprochen wurde (1. Mose 46; 49; 2. Mose 1,8-14; 3,7-10).
Der Auszug aus Ägypten (oder auch Exodus, wie das 2. Buch Mose genannt wird) war von etlichen großen Wundern begleitet, z.B. der Teilung des Roten Meeres. Nachdem die Kinder Israels sicher aus Ägypten gekommen waren, kampierten sie am Berg Sinai, wo Gott Moses die Gebote gab. Die Gebote – zusammengefasst die Zehn Gebote, sind das Gesetz Gottes und die Basis des Bundes zwischen Gott und Israel: wenn sie die Gebote halten, werden sie gesegnet, aber wenn sie die Gebote brechen, werden sie verflucht. Israel stimmte zu das Gesetz Gottes zu befolgen (2. Mose 7-11; 14,21-22; 19-20).
Über die Etablierung eines Moralkodex hinaus, definierte das Gesetz die Rolle der Priester und schrieb die Opfergaben zur Wiedergutmachung von Sünden vor. Die Wiedergutmachung/Sühne konnte nur durch Blutvergießen eines perfekten und reinen Opfers erreicht werden. Das Gesetz beschrieb auch das Allerheiligste, in dem Gott gegenwärtig sein würde, um seinem Volk zu begegnen (3. Mose 1; 2. Mose 25,8-9).
Nachdem Moses das Gesetz erhalten hatte, führe er die Israeliten an die Grenze des versprochenen Landes. Aber das Volk fürchtete sich vor den kriegerischen Einwohnern Kanaans, zweifelte Gottes Versprechen an und weigerte sich ins Land einzuziehen. Als Strafe schickte Gott sie zurück in die Wildnis, in der sie für 40 Jahre herumwanderten. In seiner Gnade versorgte Gott das gesamte Volk auf wundersame Weise mit Nahrung (4. Mose 14,1-4 & 34-35; 2. Mose 16,35).
Am Ende der 40 Jahre starb Moses. Eine seiner letzten Prophezeiungen betraf das Kommen eines weiteren Propheten, der wie Moses sein wird und auf den die Leute hören müssen. Moses Nachfolger Josua, führte durch Gottes Hilfe das Volk Israel ins versprochene, gelobte Land. Sie gingen mit Gottes Versprechen, dass keiner ihrer Feinde ihnen widerstehen könne. Gott zeigte seine Macht in Jericho, der ersten Stadt, auf die sie trafen, indem er die Stadtmauern einstürzen lies. In Gottes Gnade und Barmherzigkeit, verschonte er die Hure Rahab vor der Zerstörung Jerichos (5. Mose 18,15; Josua 6).
Über die nächsten Jahre waren Josua und die Israeliten erfolgreich in der Vertreibung der meisten Kanaaniter und das Land wurde unter den zwölf Stämmen aufgeteilt. Allerdings war die Eroberung des Landes nicht vollständig. Durch mangelnden Glauben und einfachen Ungehorsam haben sie ihre Aufgabe nicht vollendet und einzelne Kanaaniter blieben im Land. Dieser heidnische Einfluss hatte Auswirkungen auf die Israeliter, die die Götzenverehrung adaptierten. Dies war eine direkte Missachtung von Gottes Gesetz (Josua 15,63; 16,10; 18,1).
Nach dem Tod von Josua erlebten die Israeliter turbulente Zeiten. Die Nation verfiel in Götzenanbetung und Gott verurteilte sie dafür, indem er sie in Sklaverei an Feinde übergab. Das Volk Gottes bereute und rief Gott um Hilfe an. Gott lies einen Richter hochkommen, um die Götzen zu zerstören, die Leute zusammenzurufen und den Feind zu besiegen. Der Friede dauerte eine Weile an, aber nach dem Tod des Richters fielen die Menschen wieder in die Götzenverehrung zurück und der Zyklus wiederholte sich von vorn (Richter 17,6).
Der letzte Richter war Samuel, der zudem auch ein Prophet war. Während seiner Zeit verlangte Israel nach einem König, der über sie regieren sollte, um wie die anderen Nationen zu sein. Gott bewilligte ihren Wunsch und Samuel salbte Saul zum ersten König Israels. Saul war jedoch eine Enttäuschung. Er war Gott gegenüber ungehorsam und ihm wurde die Macht entzogen. Gott wählte David aus dem Stamm Juda, als Nachfolger für Saul. Gott versprach David, dass er einen Nachfolger haben würde, der ewig regieren wird (1. Samuel 8,5; 15,1 & 26; 1. Chronik 17,11-14).
Davids Sohn Salomon regierte in Jerusalem nach Davids Tod. Während der Herrschaft von Salomons Sohn brach ein Bürgerkrieg aus und das Königreich wurde geteilt: der nördliche Teil wurde Israel genannt und der südliche Juda. Die Dynastie von David regierte in Juda (1. Könige 2,1; 12).
Das Königreich Israel hatte eine ungebrochene Serie von bösartigen und schlechten Königen. Keiner von ihnen war Gott wichtig oder versuchte die Nation nach Gottes Gesetz zu regieren. Gott schickte Propheten zur Warnung, inklusive Elija und Elisa, aber die Könige beharrten in ihrer Bosheit. Schlussendlich sprach Gott das Urteil und brachte die Nation der Assur über Israel. Die Assurer deportierten die meisten Israeliten und das war das Ende des nördlichen Königreichs (1. Könige 17,1; 2. Könige 2; 17).
Das Königreich Juda hatte auch bösartige Könige, aber die Reihe wurde durch gute Könige, die wirklich Gott liebten und versuchten das Land gemäß seinem Gesetz zu führen, hin und wieder unterbrochen. Gott war seinen Versprechen treu und segnete das Volk, wenn sie seinen Geboten folgten. Die Nation wurde während der Invasion von Assur erhalten und hielt vielen anderen Bedrohungen stand. Während dieser Zeit predigte der Prophet Jesaja gegen die Sünden von Juda und sagte die babylonische Invasion voraus. Jesaja prophezeite auch das Kommen eines Dieners des Herrn – er würde für die Sünden seines Volks leiden und verherrlicht werden und auf dem Thron Davids sitzen. Der Prophet Micha sagte voraus, dass der Versprochene in Bethlehem geboren werden wird (Jesaja 37; 53,5; Micha 5,1).
Jedoch verfiel auch die Nation Juda der Götzenverehrung. Gott brachte als Urteil für ihre Sünden die Nation von Babylon gegen Juda. Der Prophet Jeremia erlebte den Niedergang von Jerusalem und sagte voraus, dass die jüdischen Gefangenen in Babylon nach 70 Jahren ins gelobte Land zurückkehren werden. Er prophezeite auch einen zukünftigen Bund bei dem das Gesetz nicht auf Steintafeln geschrieben steht, sondern in den Herzen von Gottes Volk. Dieser neue Bund wird Gottes Vergebung der Sünden als Ergebnis haben (2. Könige 25,8-10; Jeremia 29,10; 31,31-34).
Die babylonische Gefangenschaft dauerte 70 Jahre. Der Prophet Daniel und Hesekiel dienten während dieser Zeit. Daniel prophezeite den Aufstieg und Niedergang vieler Nationen. Auch er sagte das Kommen des Messias, des Auserwählten, voraus der für andere getötet werden wird (Daniel 2,36-45; 9,26).
Nachdem Babylon den Persern zum Opfer fiel, wurden die Juden freigelassen und kehrten nach Juda zurück. Viele Juden kehrten Heim und bauen Jerusalem und den Tempel wieder auf. Nehemia und Esra führten diese Vorhaben mit der Ermutigung der Propheten Haggai und Sacharja. Eine der Prophezeiungen von Sacharja beinhaltete eine Beschreibung eines zukünftigen Königs, der demütig auf einem Esel reitend nach Jerusalem kommen wird (Nehemia 6,15-16; Esra 6,14-15; Sacharja 9,9).
Nicht alle Juden sind allerdings nach Juda zurückgekehrt. Viele blieben freiwillig in Persien, wo Gott sie weiterhin beschützte. Eine Jüdin namens Ester wurde zu einer Königin Persiens und war entscheidend für die Rettung aller Juden im Königreich verantwortlich (Ester 8,1).
Maleachi schrieb das letzte Buch des Alten Testaments. Er prophezeite, dass der Herr zu seinem Tempel kommen würde, aber vor seiner Ankunft ein anderer Botschafter den Weg für den Herrn bereiten wird. Dieser Botschafter wird ähnlich wie der Prophet Elia von früher sein. Nach Maleachis Prophezeiung vergingen 400 Jahre bevor Gott wieder direkt mit den Menschen sprach (Maleachi 3,1; 4,5).
Das Alte Testament ist die Geschichte von Gottes Plan Erlösung für die Menschen zu bringen. Am Ende des Alten Testaments hat Gott ein einzigartiges gewähltes Volk, die die Wichtigkeit von Blutopfern verstand, die an die Versprechen von Abraham und David glaubten und auf einen Erlöser warteten. Kurz gesagt, sie sind bereit für den Schlangen-Zerstörer aus dem Buch 1. Mose, den Propheten ähnlich wie Mose, den leidenden Diener von Jesaja, den Sohn Davids, den Messias von Daniel, den demütigen König von Sacharja – alle eine Person, Jesus Christus.
https://www.gotquestions.org/Deutsch/geschichte-zusammenfassung-altes-testament.html
Das Buch Josua
Gottes kühner Kämpfer
Josua stritt in der Schlacht um Jericho, als die Mauern einstürzten.
Dies ist das erste der 12 historischen Bücher im AT. Die Bedeutung des Namens Josua passt sehr gut zu der wichtigen Stellung, die er innehatte. »Josua« bedeutet »der HERR ist Rettung«. Es ist eine frühe hebräische Form des neutestamentlichen Namens »Jesus«.
Autor und Abfassungszeit
Geschrieben von Josua ca. 1405 bis 1385 v. Chr.
Obwohl der Verfasser nicht erwähnt wird, war es mit höchster Wahrscheinlichkeit Josua, der wichtigste Augenzeuge der geschilderten Ereignisse (vgl. 18,9; 24,26). Ein vertrauter Assistent Josuas könnte das Buch vollendet haben, indem er den Bericht über den Tod Josuas hinzufügte (24,29-33).
Rahab lebte noch als Jos 6,25 verfasst wurde, was zu der frühen Datierung des Buches führt. Andere Indizien, wie z.B. die Präsenz der Jebusiten in Jerusalem (15,63) weisen auf eine Abfassungszeit des Buches Josua vor dem Herrschaftsantritt Davids hin (2Sam 5,5-9).
Schlüsselpersonen im Buch Josua
Josua – führte Israel in das verheissene Land (1–24)
Rahab – Prostituierte aus Jericho; wurde von Tor errettet, weil sie Gott gehorsam war; eine Vorfahrin Davids und Jesus (2; 6,17.22-23.25)
Achan – war Gott ungehorsam, indem er sich an dem gebannten Gut Jerichos vergriff; verschuldete Israels Niederlage bei Ai; wurde zur Strafe gesteinigt (7; 22,20)
Pinehas – Priester und Sohn Eleasars, agierte als Vermittler zwischen den Stämmen Israels und vermied dadurch einen Bürgerkrieg (22,13.31-34; 24,33)
Eleasar – Sohn Aarons; sein Nachfolger als Hoherpriester; unterstützte Josua bei der Führung Israels (14,1; 17,4; 19,51; 21,1-3; 22,13-33; 24,33)
Hintergrund und Umfeld
Als Mose vor seinem Tod den Führungsstab an Josua übergab (5Mo 34), stand Israel am Ende seiner 40-jährigen Wüstenwanderung. Josua war zum damaligen Zeitpunkt etwa 90 Jahre alt. Bevor er im Alter von 110 Jahren starb (24,29), hatte er mit Israel die meisten Kanaaniter aus dem Land vertrieben und es unter den 12 Stämmen aufgeteilt.
In den Ebenen Moabs, östlich des Jordans und des von Gott verheissenen Landes erwarteten die Israeliten Gottes Führung, um das Land zu erobern. So beginnt das Buch Josua. Westlich des Jordans begegneten ihnen Völker, die so in Gräueltaten versunken waren, dass Gott das Land sozusagen veranlasste, seine Einwohner auszuspeien (3Mo 18,25). Er würde Israel das Land durch Eroberung geben, um in erster Linie seinen Bund zu erfüllen, den er Abraham und seinen Nachkommen zugesichert hatte, aber ebenso um Gericht über die sündige Bevölkerung Kanaans auszuüben (vgl. 1Mo 15,16). Verschiedene Teile des Landes waren schon vor Abrahams Zeit im Besitz mehrerer Völker (1Mo 10,15-19; 12,6; 13,7). Bis zur Zeit Josuas sind die Einwohner durch die Verehrung verschiedener Gottheiten in ihrer Unmoral beständig fortgeschritten. Dieser Umstand führte auch dazu, dass Gott dementsprechend reagierte. Sie verloren ihr Land.
Schlüssellehren im Buch Josua
Gottes Treue in der Erfüllung seiner Verheissung, das Land den Nachkommen Abrahams zu geben – (5,14–6,2; 11,23; 21,45; 22,4; 1Mo 12,7; 15,18-21; 17,8; 2Mo 33,2; 4Mo 34,2-15; 5Mo 12,9-10; 25,19; Hebr 4,8)
Gottes Wesen im Buch Josua
Gott ist heilig – 24,19
Gott ist eifersüchtig – 24,19
Gott hält seine Versprechen – 22,4; 23,14
Gott ist vorhersehend – 7,14; 21,45
Gott ist zornig – 10,25; 23,16
Christus im Buch Josua
Obwohl wir in diesem Buch keine expliziten messianischen Verheissungen finden, repräsentiert Josua doch einen Typus auf Christus, das gilt sowohl für seinen Namen wie auch für seine Taten. Der Name Yeshua steht für Josuas hebräischen Namen. Dieser Name bedeutet »Jahwe ist Errettung« und wird auch mit »Jesus« übersetzt. Zu einem bestimmten Zeitpunkt hatte Josua auch eine Offenbarung eines »Fürsten über das Heer der Herrn« (5,13-14). Dieser Fürst ist eine Präinkarnation (eine Fleischwerdung Jesu bevor er dann im NT auf die Erde kam; Anm.d.Ü.) Christi. Er leitete Josua, den Oberbefehlshaber der israelitischen Armee, im Kampf gegen die Kanaaniter und führte Israel zum Sieg.
Schlüsselworte im Buch Josua
Stein: Hebräisch ´eben – 4,3.5.9.20; 7,25; 8,31; 10,11.18. Steine gab es im antiken Mittleren Osten wie Sand am Meer. Sie dienten verschiedenen Zwecken; als Baumaterial für Häuser, Stadtmauern und Festungen (1Kö 5,31; 2Kö12,13). Man setzte sie auch für religiöse Zwecke ein; (als steinernes Mal (1Mo 35,14) und zum Bau von Altären (5Mo 27,5). Man häufte sie auch auf und errichtete Gedenkstätten an Orten, wo Gott sich offenbart hatte (1Mo 28,18.22); wo einzelne Personen (1Mo 31,46) oder Nationen (4,6) eindrückliche Erlebnisse hatten. Steine wurden üblicherweise auch benutzt, um ein Fundament zu legen, und so kam es auch, dass Gott selbst »Stein Israels« genannt wurde (1Mo 49,24). Aber auch Jesaja beschrieb Jesus als den »Stein des Anstosses« für diejenigen Israeliten, die ihn ablehnen würden (Jes 8,14). Im NT wird dieselbe Bildsprache auch im Bezug auf Jesus angewendet (Jes 28,16; 1Pt 2,4-8).
Posaune: Hebräisch shophar – 6,5.8-9.13.16.20 – das Horn eines Tieres (meistens eines Widders oder einer Ziege) wurde als Posaune benutzt (6,6; Ri 7,8). Das Wort kann aber auch für eine metallene Posaune gebraucht werden (4Mo 10,2-10; 1Chr 15,28; 2Chr 15,14). Das shophar war ein Signalinstrument und wurde im Krieg eingesetzt (Ri 3,27) oder um die Leute für religiöse Festlichkeiten, wie z.B. den grossen Versöhnungstag (3Mo 25,8; 2Sam 6,5; Joel 2,1) zusammenzurufen. Beim Schall der Posaune wurde auch das Herniederfahren Gottes auf den Berg Sinai, wo er Mose die Zehn Gebote gab, angekündigt (2Mo 19,20). Sowohl das AT wie auch das NT erwähnen Posaunen im Zusammenhang mit dem Tag des Herrn, dem Tag, an dem der Herr Gericht üben wird (Zeph 1,16; Mt 24,31).
Erbe: Hebräisch nachalah – 13,14.33; 14,3; 17,4; 19,1.9.49; 21,3; 24,32 – bedeutet »Eigentum« oder »Besitz« und ist an die Verheissungen Gottes gebunden, im Speziellen bezüglich des verheissenen Landes (1Mo 13,14-17). Wenn dieses Wort im Zusammenhang mit dem verheissenen Land erwähnt wird, vermittelt es nicht bloss den Gedanken des letzten Willens dieser Person. Es geht viel mehr um Gott, den Schöpfer der Welt, der seinem Volk einen ganz bestimmten Flecken Land versprochen hat. Er legte seine Grenzen fest und versicherte Israel, es ihnen zu übergeben. Wenn wir aber vom Erbe Israels sprechen, dann müssen wir uns bewusst sein, dass es um viel mehr als ein simples Stück Land geht. Sowohl David als auch Jeremia bestätigen, dass Gott selbst das eigentliche Erbteil Israels ist (Ps16,5; Jer 10,16). Gottes Volk findet Freude und Erfüllung in seiner Beziehung zu Gott. Nichts, was diese Welt als Erbe zu bieten hat, vermag mit Gott selbst zu konkurrieren. (1Pt 1,4)
Ruhe: Hebräisch shaqat – 1,13; 3,13; 10,20; 13,27; 17,2; 21,44; 22,4; 23,1– bedeutet »Frieden haben«. Mit Ruhe ist einfach das Fehlen von Angst und Konflikten gemeint. Gott versprach den Israeliten Ruhe im verheissenen Land (2Mo 33,14; 5Mo 3,1-20; 12,9-10). Im Buch Josua bezieht sich Ruhe v.a. auf die Auseinandersetzungen Israels mit den benachbarten Nationen. Gott verhiess seinem Volk einen ruhigen Ort, wo es sich niederlassen konnte. Die Bewahrung dieser Ruhe hing aber davon ab, inwiefern Israel Gottes Geboten Gehorsam schenkte, und die Kanaaniter aus dem Land vertrieb (11,23; 14,15). Auch ntl. Schreiber greifen das Konzept der Ruhe auf. Christen wissen, dass sie im Himmel von Tod, Schmerz, Sünde und allen erdenklichen irdischen Mühen erlöst sein werden (Hebr 4,1; Offb 21,4).
Gliederung
Der Eintritt ins Gelobte Land (1,1 – 5,15)
Die Eroberung des Gelobten Landes (6,1 – 12,24)
- Der Eroberungszug im Landesinneren (6,1 – 8,25)
- Der südliche Eroberungszug (9,1 – 10,43)
- Der nördliche Eroberungszug (11,1-15)
- Zusammenfassung der Eroberungen (11,16 – 12,24)
Zuweisung der Gebiete des Gelobten Landes (13,1 – 22,34)
- Zusammenfassung der Anweisungen (13,1-33)
- Westlich des Jordan (14,1 – 19,51)
- Zufluchtsstädte (20,1-9)
- Städte der Leviten (21,1-45)
- Östlich des Jordan (22,1-34)
Festhalten am Gelobten Land (23,1 – 24,28)
- Josuas erste Rede (23,1-16)
- Josuas zweite Rede (24,1-28)
Nachwort (24,29-33)
Zur gleichen Zeit an einem anderen Ort auf der Erde …
Die friedliche Herrschaft Amenotheps III. verbessert den kulturellen und wirtschaftlichen Einfluss Ägyptens, was dazu führt, dass sich sein Reich ausbreitet (1420-1385 v. Chr.)
Häufig auftauchende Fragen
1. Wie können wir Gottes Charakter, wie wir ihn im Rest der Schrift offenbart finden, vereinbaren mit den harschen Anweisungen, während der Zeit der Eroberung des verheissenen Landes den Bann an den verschiedenen Völkern und Städten zu vollziehen?
Als Josua anordnete, die Stadt Jericho zu zerstören, handelte er auf Gottes klare Anweisung hin. Schriftstellen wie 2Mo 23,32-33; 34,11-16 und 5Mo 7,1-5; 20,16-18 machen es uns unmöglich, die klaren Anordnungen Gottes hinsichtlich der Zerstörung ganzer Völker abzuschwächen. Hier ging es nicht nur darum, dass Soldaten feindliche Soldaten töteten. Zu den Opfern zählten auch viele Frauen und Kinder. Die Herausforderung für den ernsthaften und demütigen Bibelstudenten liegt darin, diesem Horror und den damit verbundenen hart zu lernenden Lektionen ins Auge zu schauen, ohne der Versuchung, sie abzuschwächen oder wegdiskutieren zu wollen, zu erliegen.
Wenn unsere Erkenntnis über die Furcht Gottes und seine gerechten Gerichte über die Sünde nicht beständig wächst, dann wird unser Verständnis hinsichtlich Gottes Gnade und Barmherzigkeit allmählich verblassen. Wenn wir nicht anerkennen, dass Gott bestrafen kann und es auch tut, dann wird Gnade und Vergebung sehr schnell an Wert verlieren. Wenn wir nicht die Gesamtheit von Gottes Wirken und seinem Charakter zu erfassen versuchen, werden wir geneigt sein, die Dinge nach unseren Geschmack (mag ich oder mag ich nicht) zu beurteilen, und verpassen dabei die entscheidenden Zusammenhänge und Berührungspunkte. Unser Mangel an Erkenntnis kann durch biblische Einsicht teilweise wettgemacht werden.
Bei der Ausführung der Gerichte Gottes spielte Israels eigene Gerechtigkeit überhaupt keine Rolle. Es war alleine die Gnade Gottes, die sie davor bewahrte, selbst in der Position der Verurteilten zu stehen. »Wenn sie nun der HERR, dein Gott, vor dir her ausgestossen hat, so sprich nicht in deinem Herzen: Um meiner Gerechtigkeit willen hat der HERR mich hereingebracht, dass ich dieses Land in Besitz nehme, da doch der HERR diese Heidenvölker wegen ihrer Gottlosigkeit vor dir her aus ihrem Besitz vertreibt« (5Mo 9,4).
Gott hätte genauso gut Krankheit, Hunger, Feuer oder eine Flut benutzen können, um die Völker aus dem Land zu vertreiben, aber er entschloss sich, das Volk Israel zu benutzen. Bei schrecklichen Naturkatastrophen werden alle in Mitleidenschaft gezogen. Dass kleine Kinder das Schicksal ihrer Eltern teilen, ist nicht einfach zu akzeptieren. Oft ist es aber so. Als Israel Gottes Gericht vollstreckte, verhielt es sich auch so. Hat Gott diese Kinder ungerechterweise gestraft? Oder tragen die Eltern und Führer einer Nation die Verantwortung für das Leid der Kinder, weil sie selbst Gott abgelehnt haben? Einige dieser Fragen werden erst nach dem Tod beantwortet werden können, dann, wenn das letzte Gericht stattfinden wird (Hebr 9,27).
2. Warum hat Gott Rahab gesegnet, und ihr trotz ihrer Lüge eine in der Geschichte einzigartige Rolle zugedacht?
Rahabs Leben wurde nicht wegen ihrer Lüge verschont; es wurde verschont, weil sie ihren Glauben auf Gott setzte. Rahab bot sich die gnadenvolle Möglichkeit, sich auf die Seite Gottes zu stellen, indem sie den zwei israelitischen Spionen Unterschlupf gewährte. Sie handelte innerhalb des Rahmens ihrer Möglichkeiten. Sie liess sich auf eine gefährliche und ausgeklügelte Lüge ein. Vielleicht entsprach diese erste Reaktion auch einfach ihrer berufsbedingten Gewohnheit. Aus Sicht des Königs von Jericho hat sie sich aber nicht nur der Lüge, sondern des Verrats schuldig gemacht. Sie stand nun unter einer neuen Fahne und war sich auch im Klaren darüber, dass der Gott, dem sie jetzt vertrauen wollte, einen ganz klaren Standpunkt hinsichtlich der Lüge vertrat.
Die radikalen Veränderungen in Rahabs Leben lassen sich anhand folgender Umstände erkennen. Als die zwei Spione an ihre Tür klopften, entschied sie sich, ihr Leben zu riskieren und Gott zu vertrauen. Das Buch Ruth klärt uns auch darüber auf, dass Rahab später heiratete und die Ururgrossmutter von König David, und zugleich auch eine Vorfahrin Jesu wurde. Jahrhunderte später wurde Rahab wegen ihres Glaubens in die Liste der Glaubenshelden in Hebräer 11 aufgenommen.
3. In welcher Weise beeinflusst Gottes Siegeszusage an Josua auch unser Leben?
Das Buch Josua beginnt damit, dass Gott den neuen Führer Israels offiziell einsetzt. Gott beschreibt Josuas Auftrag folgendermassen: Geh in das Land und nimm es in Besitz (1,2-6). Gott machte Josuas Erfolg von drei Faktoren abhängig: 1) Gottes Gegenwart (1,5); 2) Josuas persönlicher Kraft und seinem Mut (1,7.9); und 3) Josuas Aufmerksamkeit und Anwendung hinsichtlich des Wortes Gottes (1,7-8).
Der Prozess biblischen Denkens beginnt mit einem sorgfältigen und beständigen Lesen des Wortes Gottes. In einem zweiten Schritt wird man mit dem Inhalt vertraut und lernt ihn auswendig. Um »Tag und Nacht darin zu forschen« (1,8), musste Josua ausreichend Zeit im Buch des Gesetzes verbringen, so dass er das Buch allmählich verinnerlichen würde. Gottes Wort hat seinen Auftrag erfüllt, wenn jemand vom Nachsinnen zum Tun schreitet – »damit du darauf achtest, alles zu befolgen, was darin geschrieben steht« (Jos 1,8).
»Dann« sprach Gott »wirst du Gelingen haben auf deinen Wegen, und dann wirst du weise handeln« (1,8). Josua machte folgende Erfahrung; ultimativer Erfolg und Wohlergehen hängen davon ab, zu wissen was Gott im Leben seines Volkes will, um dann sein Leben auch entsprechend dem Willen Gottes zu leben. Gott sicherte Josua wiederholt seine Gegenwart zu »überall, wo du hingehst«. Kannst du dir ein überschwänglicheres Mass an Erfolg vorstellen, als den immergegenwärtigen Gott durch deinen Gehorsam zu ehren?
Kurzstudium zum Buch Josua/einige Fragen
- Welche Charaktereigenschaften machten Josua zu einem hervorragenden Führer für Israel?
- Welches waren die grössten Herausforderungen für Josua als Führer?
- Schau 4Mo 13–14 nochmal an und vergleiche die Einstellung und die Handlungen dieser Leute mit denen der nächsten Generation, die kurz vor der Einnahme des verheissenen Landes stand (Jos 1–2).
- Wie erfüllte Gott seine Verheissung am Volk Israel durch Josua?
- Wie würdest du Josua 24,15 in deinem Leben umsetzen?
Autor: John MacArthur
Quelle: Basisinformationen zur Bibe
Christus im Alten Testament – Jesus in 1. Mose 1
Jesus hat seine Jünger gelehrt, ihn im Alten Testament zu suchen. In diesem Artikel will ich beginnen Jesus in 1. Mose 1 zu finden. Bist du dabei?
- o. Einleitung: Jesus Christus im Alten Testament suchen
- 1. Am Anfang schuf Jesus Himmel und Erde (1. Mose 1,1)
- 2. Jesus das wahre Licht (1,3-5)
- 3. Jesus im Plural bei der Schöpfung des Menschen (1. Mose 1,26)
- 4. Der Mensch nach Jesus Bild geschaffen (1. Mose 1,27)
- Weiteres zu Jesus in 1. Mose 1
o. Einleitung: Jesus Christus im Alten Testament suchen
Beim aktuellen Bibelleseprojekt habe ich mir vorgenommen auf Jesus im AT zu achten. Jesus lehrte seine Jünger ja das Alte Testament in Bezug auf ihn zu lesen:
Und wie Mose in der Wüste die Schlange erhöht hat, so muss der Menschensohn erhöht werden,
Johannes 3,14
Ihr sucht in der Schrift, denn ihr meint, ihr habt das ewige Leben darin; und sie ist’s, die von mir zeugt;
Johannes 5,39
Wenn ihr Mose glaubtet, so glaubtet ihr auch mir; denn er hat von mir geschrieben.
Johannes 5,46
Jesus Jünger Johannes verstand ihn und begann deshalb sein Johannesevangelium als Auslegung zu 1. Mose 1,1! Ich will diese Spur weiterverfolgen und ohne viele weitere einleitende Worte mit allen Jesusliebhabern, Jesus in 1. Mose 1 suchen.
Es macht Sinn die Bibelstellen nachzulesen.
1. Am Anfang schuf Jesus Himmel und Erde (1. Mose 1,1)
Mit 1. Mose 1,1 muss nicht weit lesen, um Jesus zu finden. Im Neuen Testament wird häufig deutlich gesagt, dass alles durch Jesus entstanden ist:
Im Anfang war das Wort, und das Wort war bei Gott, und Gott war das Wort. Dasselbe war im Anfang bei Gott. Alle Dinge sind durch dasselbe gemacht, und ohne dasselbe ist nichts gemacht, was gemacht ist.
Johannesevangelium 1,1-3. Lutherübersetzung. Vgl. Joh 1,10
Denn in ihm ist alles geschaffen, was im Himmel und auf Erden ist, das Sichtbare und das Unsichtbare, es seien Throne oder Herrschaften oder Mächte oder Gewalten; es ist alles durch ihn und zu ihm geschaffen. Und er ist vor allem, und es besteht alles in ihm.
Kolosserbrief 1,16-17
Christus ist gemeint, wenn gesagt wird: „Am Anfang hast du, Herr, alles geschaffen. Die Erde und die Himmel, alles ist das Werk deiner Hände.
Hebräer 1,10 nach Hoffnung für alle
Wow! Jesus ist der Schöpfer! Vgl. Sprüche 8,22-31; 1. Korinther 8,6.
2. Jesus das wahre Licht (1,3-5)
Jedes Mal wenn ich den Schöpfungsbericht lese, stolpere ich über Tag 1. Wie kann Gott Licht und Zeit schaffen, wenn er erst am vierten Tag Sonne, Mond und Sterne schafft? Ich glaube mittlerweile, dass dieser scheinbar unlogische Umstand bewusst vorhanden ist, um uns zum Denken anzuregen.
Gottes Wort behauptet, dass Gott das Licht in den ersten drei „Tagen“ aus einer anderen Quelle als der Sonne scheinen ließ.
Interessanterweise endet Gottes Wort auch so! Die Bibel beginnt und endet mit einer vollkommenen Welt, die mit Licht, aber ohne Sonne erfüllt ist (vgl. Offb 22,5). Ein paar Verse vorher wird deutlich, wer das Licht ist:
Und die Stadt bedarf keiner Sonne noch des Mondes, dass sie ihr scheinen; denn die Herrlichkeit Gottes erleuchtet sie, und ihre Leuchte ist das Lamm.
Offenbarung 21,23
Du hast es schon erwartet 😉 Ich glaube Jesus versteckt sich hier in den Versen 1. Mose 1,3-5, um als wahres Licht entdeckt zu werden!
Jesus sprach: Ich bin das Licht der Welt!
Johannes 8,12
Vergleiche Jesaja 9,1; 42,6-7; 60,19-20; 1. Johannes 1,5; 2,8…
3. Jesus im Plural bei der Schöpfung des Menschen (1. Mose 1,26)
„Und Gott sprach: Lasset uns Menschen machen …“
1. Mose 1,26
Die Mehrzahl ist auffällig. Im Gegensatz zu Vers 29 wird bei der Schöpfung des Menschen bewusst die Pluralform verwendet! Gott hat sich hier schon als dreieiner Gott angedeutet!
Einige Belege für die Schöpfung durch Jesus habe ich unter 1. bereits genannt.
4. Der Mensch nach Jesus Bild geschaffen (1. Mose 1,27)
„Und Gott schuf den Menschen zu seinem Bilde, zum Bilde Gottes schuf er ihn;“
1. Mose 1,27
Gott schafft den Menschen nach seinem Ebenbild. Ich glaube: Der Mensch ist ursprünglich nach Jesus Vorbild geschaffen worden.
Nach dem Sündenfall sollen die Kinder Gottes wieder ins Ebenbild Gottes zurück verändert werden (vgl. z.B. 2. Korinther 3,18 oder Kolosser 3,10!).
Dabei ist Jesus Christus das wahre Ebenbild Gottes:
… daß sie nicht sehen das helle Licht des Evangeliums von der Herrlichkeit Christi, welcher ist das Ebenbild Gottes.
2. Korinther 4,4
Er ist das Ebenbild des unsichtbaren Gottes, der Erstgeborene vor aller Schöpfung.
Kolosser 1,15
Vgl. Epheser 4,24
Unser neuer Leib im Himmel wird auch das Bild Jesu haben (vgl. 1. Korinther 15,47+49). Hier in 1. Mose 1,27 sehe ich eine gewisse Parallele dazu.
Weiteres zu Jesus in 1. Mose 1
Wenn du noch weitere Anspielungen oder Hinweise auf Jesus in 1. Mose 1 kennst, dann lass es es mich bitte in einem Kommentar wissen. Ansonsten interessiert mich natürlich auch eure Meinung zu meinen Gedanken.
Wem die Einleitung zur Thematik nicht reicht, dem sei der einleitende Artikel von Sergej Pauli empfohlen.
Ich freue mich auf den zweiten Teil: Jesus in 1. Mose 2.
Von Viktor Janke · Veröffentlicht 13. Januar 2020 · Aktualisiert 16. Januar 2020
https://viktorjanke.de/christus-im-alten-testament-jesus-in-1-mose-1/
Was lehrt uns das Alte Testament?
– Es offenbart Gott – dass es einen Schöpfer gibt und dass die Welt nicht von selbst entstanden ist.
– auch im Alten Testament ist Gott ein Gott der Liebe, der um jeden Menschen, der je gelebt hat, tief besorgt ist
– es zeigt uns den brutalen und grausamen Teil des Gesetzes – und damit indirekt den Bedarf nach einer anderen “besseren” Lösung
– es macht klar, dass das Gesetz nicht nur aus dem besteht, was etwa das Zusammenleben fördern mag (würde es beachtet werden können), sondern eine Seite hat, vor der man sich zu Recht fürchten muss
– Es offenbart, dass es, wenn wir sündigen, normalerweise eine Strafe gibt.
– schon vor Jesus zeigt es einen vergebenden Gott
– Es offenbart den Plan Gottes, dass es einen Erlöser geben wird
– schon zur Zeit des Gesetzes zeigt es uns Menschen, die das Gesetz öfter mal ignorieren und uns als Vorbilder des Glaubens hingestellt werden
– Es offenbart eine Auferstehung der Toten zu ewigem Leben
– Im Alten Testament wird immer wieder von einem neuen Bund geredet und dass Gott seinem Volk das Geschenk des heiligen Geistes geben wird, um das steinerne Herz des Menschen durch ein “Neues Herz” zu ersetzen
– Es offenbart, dass der Mensch nach dem Bilde Gottes geschaffen wurde, um Gott ähnlich zu sein und um die Herrschaft über das ganze Welt mit Gott zu teilen
http://konsequentegnade.wordpress.com/freiheit-vom-gesetz/was-lehrt-uns-das-alte-testament/