Ich glaube, dass der Satz „Glaube ist Privatsache“ oft missverstanden wird. Ja, Glaube ist immer eine ganz persönliche Sache jedes Einzelnen. Privat heißt allerdings: abgeschieden, getrennt. Glaube ist deshalb für mich keine Privatsache. Das Gespräch über den Glauben hat seinen Platz auch in der Öffentlichkeit. Dabei bleibt natürlich jedem selbst überlassen, an was oder wen man glaubt. Johannes Michalik,
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Gott vor der Tür
Gott wird keine Tür aufbrechen, um einzutreten.
Vielleicht schickt er einen Sturm um das Haus; der Wind einer Vorwarnung mag Türen und Fenster sprengen, ja das Haus in seinen Fundamenten erschüttern; aber ER kommt nicht dann, nicht so.
Die Türe muß von freiwilliger Hand geöffnet werden, bevor der Fuß der Liebe über die Schwelle tritt. Gott wartet, bis die Tür von innen aufgeht.
Jeder Sturm ist nur ein Angriff der belagernden Liebe.
Der Schrecken Gottes ist nur die Kehrseite seiner Liebe; es ist die Liebe draußen, die innen sein möchte. – Liebe, die weiß, das Haus ist kein Haus, nur ein Ort, fsolange ER nicht eintritt. C. S. Lewis; aus: Die Weisheit meines Meisters
„Siehe, ich stehe an der Tür und klopfe an; wenn jemand meine Stimme hört und die Tür auftut, zu dem werde ich eingehen und das Abendbrot mit ihm essen, und er mit mir.“ Offenbarung 3,20
Mit der „Verkaufsmasche“ kommen wir nicht weit
Als ich eines Nachmittags allein in der Cafeteria saß, weit weg von zu Hause, überwältigt und allein auf einem Campus von zwanzigtausend Studenten, kam ein älterer Student auf mich zu, lächelte und fragte, ob er sich zu mir setzen dürfe. Als er Platz nahm, war ich darauf vorbereitet, mit ihm eine hitzige Diskussion über Politik, Philosophie oder Wissenschaft zu führen. Da ich mich freute, Gesellschaft zu haben, bereitete ich mich mental auf alles Mögliche vor, was er mir an den Kopf werfen könnte.
Als er von seinem Teller Spaghetti aufblickte, war das erste, was er sagte: „Hast du Jesus Christus als deinen persönlichen Herrn und Retter angenommen?“
Ich war perplex und wusste nicht, wie ich antworten sollte. „Äh, ja, das habe ich in der Tat“, antwortete ich schließlich.
„Oh“, sagte er. „Ok, das ist gut“. Er sah etwas enttäuscht aus. Er hatte sich den falschen Tisch ausgesucht; er hatte gehofft, das Evangelium mit einem Nichtchristen besprechen zu können. Wir unterhielten uns höflich, während ich meinen Burger fertig aufaß. Er aß schnell und entschuldigte sich. Ich habe ihn seitdem niemals wiedergesehen.
Ich bin sicher, dass er Gott aufrichtig dienen wollte, indem er in dieser Cafeteria Zeugnis gab. Das Evangelium weiterzugeben ist gut, aber die Art und Weise, wie er nach meiner Errettung fragte, klang mehr wie eine Verkaufsmasche als wie eine ernste Frage. Das Mindeste, was mein Kommilitone hätte tun können, wäre gewesen, nach meinem Namen zu fragen und Interesse an mir als Person zu zeigen, bevor er mir eine Frage stellt, die durchaus berechtigt ist.
Viele Jahre lang dachte ich immer an diesen Tag zurück, wenn ich das Wort Evangelisation hörte. Der Begriff leitet sich von dem griechischen Wort evangel ab: gute Nachricht. Wie seltsam ist es darum, dass Evangelisation oft so aussieht, als ob man Jesus verkauft und hofft, dass man einen Nichtchristen überzeugen kann, Errettung „zu kaufen“.
Die Gute Nachricht muss nicht verkauft werden. Schlechte Nachrichten müssen verkauft werden, aber nicht gute. Als ich aufwuchs, wurde mir beigebracht, dass ich vor allem anderen das Geschäft abschließen musste, wenn ich evangelisiere. Ich lernte, dass ein Nichtchrist so schnell wie möglich das „Sündergebet“ sprechen oder im Gottesdienst nach vorn kommen müsse, egal was es kostet, denn morgen könnte er sterben. Das heißt, ich musste den Verkauf jetzt abschließen.
Als ich ernsthaft damit begann, die Evangelien zu lesen, bemerkte ich etwas Seltsames: Die Menschen drängten sich permanent um Jesus, obwohl er niemals ein Traktat verteilte. Er ging auf Leute zu und sagte: „Folge mir nach“, und im nächsten Moment gaben sie ihr Leben auf, um ihm überall hin zu folgen. Er war kein Handelsreisender.
Christen sind dazu aufgerufen, das Evangelium mit anderen zu teilen und auf die Kraft des Heiligen Geistes für sein Werk in ihrem Leben zu vertrauen, und gleichzeitig das Evangelium niemals als eine Verkaufsmasche zu behandeln. Manche Christen – besonderes neue, die begeistert von ihrem neuen Glauben sind – haben einen Eifer und eine Bereitschaft, das Evangelium zu teilen. Anderen fällt es schwerer und viele tun es überhaupt nicht. Ich vermute jedoch, dass die Zurückhaltung des durchschnittlichen Christen, seinen Glauben weiterzugeben, weniger mit Furchtsamkeit und Mangel an Mut zu tun hat. Viele Christen habe keine Hemmungen, zu erklären, warum sie einen besonderen Politiker oder eine Initiative unterstützen, sogar weniger populäre. Wieso also ist ihre Zunge gelähmt, wenn das Thema darauf kommt, warum sie an den Schöpfer des Universums glauben?
Ich vermute, dass es oft an unserem falschen Verständnis des Begriffs Glauben liegt. In unserer Zeit ist dieser Begriff fast ein Synonym geworden für ein irrationales – oder zumindest nicht-rationales – Festhalten an Glaubensüberzeugungen, für die wir keine Beweise haben. Statt zu behaupten, dass wir sowohl angeborenes als auch empirisches Wissen über Gott haben (was die Philosophen einen „gerechtfertigten wahren Glauben“ nennen), unterstellen wir, dass wir ein schwammiges Vertrauen hätten, dass irgendetwas da draußen ist – obwohl wir es nicht beweisen könnten. Wenn wir Christen solch ein schwaches Bild von Gott wiedergeben, ist es kein Wunder, dass Ungläubige nicht die Notwendigkeit verspüren, uns ernst zu nehmen.
Aber unser Glaube ist keine Ablehnung von Vernunft. Er ist nicht blind. Die gute Nachricht ist keine Einladung, eine irrationale Entscheidung zu treffen, sondern eine Geschichte über eine Person, die gelebt hat, gestorben ist und doch immer noch lebt. Wir geben nicht Nachrichten über eine Vorstellung eines Wesens wieder, der wahrer Gott und wahrer Mensch ist. Während Ungläubige vielleicht kein erfahrungsmäßiges Wissen von dieser Person haben mögen, sind sie doch im Ebenbild Gottes geschaffen und haben so eine gewisse Fähigkeit, ihn zu erkennen. Das ist die gemeinsame religiöse Grundlage, die wir mit ihnen teilen.
Unsere evangelistische Mission besteht deshalb einfach darin, mit anderen die gute Nachricht zu teilen, damit sie auch erkennen können, was wir erkannt haben. Bei meinem Erlebnis in der Cafeteria war es nicht die Frage des Studenten, die falsch war, sondern seine Herangehensweise. Er behandelte das Evangelium als eine Verkaufsmasche.
Gott kann Gebetskarten und Traktate gebrauchen, um verlorene Menschen zum Heil zu führen. Er kann junge Männer gebrauchen, die Seelen retten wollen, selbst wenn sie sich gar nicht für die Person interessieren, denen sie das Heil bringen wollen. Aber ich vermute, dass Jesus es vorziehen würde, wenn wir ihn als eine Person vorstellen, statt des Versuchs, ihn als eine Neuigkeit zu verkaufen. Ich denke, er würde wollen, dass wir erkennen, dass seine gute Nachricht nur weitergegeben und niemals verkauft werden braucht.
Joe Carter dient als Ältester in der Grace Hill Church in Herndon, Virginia (USA) und arbeitet als Redakteur bei der der Gospel Coalition.
Dieser Beitrag erschien zuerst bei Ligonier Ministries. Übersetzung und Wiedergabe mit freundlicher Genehmigung. Mehr Ressourcen von Ligonier Ministries.
https://www.evangelium21.net/media/1222/mit-der-verkaufsmasche-kommen-wir-nicht-weit
Das Evangelium in einer nach-christlichen Kultur
Worauf müssen wir heute achten, wenn wir unsere Gesellschaft neu mit der Liebe von Jesus und seiner guten Nachricht (dem Evangelium) erreichen wollen?
Eine Analyse von Tim Keller:
„Wir treten in eine neue Ära ein, in der man als Christ nicht nur keine sozialen Vorteile mehr hat, sondern effektiv einen Preis dafür bezahlt … Die heutige (westliche) Kultur prägt die Menschen so, dass sie das Christentum nicht nur anstössig, sondern unverständlich finden … Die Leiter der Kirchen müssen neue Wege finden, um Menschen zu erreichen, denen es nicht im Entferntesten in den Sinn käme, in die Kirche zu kommen oder auch nur an die grundlegendsten christlichen Grundlagen zu glauben.“ – Zitat Timothy Keller, eigene Übersetzung
Angesichts der neuen gesellschaftlichen Realitäten ist es für Keller aber keine Frage, ob man zugunsten dieser die theologischen Grundlagen opfern müsste:
Oft wird ja bezweifelt, dass es möglich ist, an einer soliden protestantischen Theologie festzuhalten und dennoch in Kontexten, in denen Christsein scheinbar komplett abgelehnt wird, ganzheitlich und fruchtbar Gemeinde zu bauen. Doch es ist möglich – nicht trotz einer klassischen konservativen Theologie, sondern gerade auf dieser Grundlage. – Timothy Keller, Center Church (deutsche Ausgabe) S. 352f
In der Folge nennt Timothy Keller fünf Grundelemente, um den post-christlichen Westen mit dem Evangelium zu erreichen.
1. Die Kultur anhand des Evangeliums erklären
Bevor wir einer Kultur das Evangelium erklären können, müssen wir die Kultur ANHAND des Evangeliums erklären.
Es genügt nicht zu beweisen, dass der christliche Glaube aktuell ist und mit unserer modernen Kultur mithalten kann, indem wir z.B. historische Beweise für die Auferstehung von Jesus oder der Echtheit der Bibel aufführen. Es braucht mehr als das.
Der bekannte Kirchenvater Augustinus übte beispielsweise mit seiner Schrift ‹Von der Bürgerschaft Gottes› radikale Kritik an der vorherrschenden heidnischen Kultur und zeigte auf, wie diese heidnische Kultur an ihren eigenen Standards scheitert. Erst durch diese direkte Konfrontation bekam das Evangelium eine ernstzunehmende Relevanz, weil es einen besseren Weg aufzeigte.
In dem Sinne kommen wir auch heute nicht darum herum, die vorherrschende säkulare Kultur des Westens und ihren Anspruch auf Neutralität, Objektivität und Universalität anhand des Evangeliums zu hinterfragen. Insbesondere sollte ein solches Vorgehen aufzeigen, dass das moderne säkulare Bezugssystem im Bestreben, das individuelle Selbst vollständig von allen Ansprüchen der Tradition, Religion, Familie und Gemeinschaft zu befreien, zu unseren modernen Verhältnissen geführt hat, in der
- alle Werte relativ
- alle Beziehungen ein Tauschhandel
- alle Identitäten hochgradig zerbrechlich
- alle (angeblichen) Quellen der Erfüllung enttäuschend sind.
Das Narrativ der Spätmoderne lautet: „Frei sein ist der Sinn des Lebens“. Es gilt, diese herrschende Definition von Freiheit anhand des Evangeliums zu beleuchten und zu hinterfragen und die Freiheit durch Christus in Relation zu stellen, wie dies im nächsten Punkt beschrieben wird.
2. Eine Evangeliums-Dynamik, die dem Nach-Christentum gerecht wird
Niemand kann ohne Sinn, Zufriedenheit, Freiheit, Identität, Vergebung und Hoffnung leben. Es gilt also, die gängigen Antworten der Menschen auf die grossen Fragen des Lebens respektvoll zu hinterfragen und zur gegebenen Zeit in Relation zur unübertroffenen Erfüllung zu stellen, die das Evangelium bereithält:
- Einen Sinn im Leben, der nicht durch Leid genommen werden kann (gegebenenfalls sogar vertieft werden kann)
- Eine Zufriedenheit, die nicht auf Umständen basiert
- Eine Freiheit, die Gemeinschaft und Liebesbeziehungen nicht zu einem Tauschhandel degradiert
- Eine Identität, die nicht zerbrechlich ist und nicht auf Leistung oder Abgrenzung basiert
- Einen Weg, um mit Schuld und Vergebung umzugehen, ohne bleibende Bitterkeit und Scham
- Eine Grundlage, um Gerechtigkeit zu bewirken, ohne dabei selbst zum Unterdrücker zu werden
- Einen Weg, um nicht nur der Zukunft, sondern dem Tod selbst gelassen und im Frieden zu begegnen
In Anlehnung an Jona 2,10: «Bei dem HERRN ist Rettung.» sieht Keller folgende zwei Kernelemente in der Verkündigung des Evangeliums in einer post-christlichen Kultur als unumgänglich:
- Die schlechte Nachricht: Du versuchst dich selber zu erlösen, aber du schaffst es nicht.
- Die gute Nachricht: Du kannst nur durch Christus erlöst werden, nicht durch deine Bemühungen.
3. Eine dem kulturellen Standard entgegengesetzte Art des Gemeinschaftslebens
Die christliche Gemeinde der ersten Jahrhunderte lebte mit Überzeugung folgende fünf Wesensmerkmale, die zusammen ein unzertrennbares Ganzes bilden:
- Multi-kulturell: In den Gemeinden lebten Menschen verschiedenster ethnischer Hintergründe zusammen
- Sozial: Sie kümmerten sich mit grossem Engagement um Arme und Randständige
- Gewaltlos: Sie suchten Vergebung statt Vergeltung
- Schutz des Lebens: Sie waren vehement und ganz praktisch gegen Abtreibung und Kindstötung
- Alternative Sexualethik: Ihre Sexualethik war revolutionär anders als die Sexualethik der römischen Kultur
Wichtig ist zu verstehen, dass diese fünf aktiv gelebten, ethischen Werte der Christen für die römische Gesellschaft anstössig, aber gleichzeitig auch anziehend waren.
Indem die ersten Christen die fünf Werte lebten, zeigten sie durch ihr Leben die Schwächen des römischen Reiches und dessen Kultur auf. So wurde das Christentum mit der Zeit zu einer ernstzunehmenden und sogar attraktiven Option für eine Gesellschaft, welche die Christen gleichzeitig verfolgte und verachtete.
In diesem Sinne interpretierten die Christen durch ihr Leben die römische Kultur anhand des Evangeliums (siehe Punkt 1).
4. Ein Gegen-Katechismus für ein digitales Zeitalter
Keller bezieht hier das Wort ‹Katechismus› nicht auf das klassische Frage-Antwort-Schema, sondern betont die grundsätzliche Art und Weise, wie die Kirche die Christen mit den biblischen Lehren formten. Denn es ging dabei nicht nur darum, sich die biblische Lehre als solche einzuprägen, sondern diese auch in Relation zur dominanten Alternative zu setzen, welche die vorherrschende Kultur anbietet. Christen sollten darin gelehrt und trainiert werden, den Zeitgeist und seine Ansprüche anhand der biblischen Lehre zu dekonstruieren und sich vor seinem Einfluss zu schützen.
Das bedeutet: Die Narrative der dominanten Kultur und ihre Definition von Identität, Freiheit und Moral müssen auf der Grundlage der Bibel als solche identifiziert und als nicht-plausibel entlarvt werden. Die Kirche muss zudem ihre Mitglieder darauf trainieren, ihren Glauben in ihren Arbeitsalltag zu integrieren (statt nur am Sonntag zu ‹polieren›), damit das Evangelium auf natürliche Weise ‹Salz und Licht› sein kann.
5. Gnade auf den Punkt bringen
Das Verständnis für den Unterschied zwischen Evangeliums-Gnade und religiösem Moralismus darf uns niemals abhandenkommen, so Keller. Er bezeichnet die nach-christliche Welt in einem Vortrag als immun gegen das Christentum, weil die Menschen das Evangelium mit Moralismus verwechseln. Keller selbst formuliert das Evangelium der Gnade so:
Du bist so fehlerhaft und verloren, dass Christus für deine Erlösung sterben musste, aber gleichzeitig so sehr geliebt und angenommen, dass er es gerne für dich tat. Timothy Keller
Jesus macht im Gleichnis der verlorenen Söhne in Lukas 15 klar und deutlich, dass das Evangelium weder mit Relativismus (jüngerer Sohn) noch mit Moralismus (älterer Sohn) zu verwechseln ist. Auch der Kirchenvater Tertullian bemerkte, dass jede Wahrheit zwischen zwei Häresien gekreuzigt wird. Die befreiende Wahrheit des Evangeliums der Gnade ist die dritte und bessere Option.
Johannes Hartl sagt in einem Vortrag die «Europäer denken, Christ sein bedeute, ein guter Mensch zu sein.» Hartl nennt diese Definition ein ‹Fake-Evangelium›. Denn was bedeutet es, ein guter Mensch zu sein? Der Relativist sagt: «Ich bin ein guter Mensch, denn es gibt nur gute Menschen. Jeder soll so leben, wie es für ihn stimmt». Der Moralist sagt: «Ich bin ein guter Mensch, weil ich keiner von den Bösen bin! Ich bin ein guter Mensch, weil ich Gutes tue.» Pikant daran: Beide Definitionen und die daraus resultierenden Verhaltensweisen können völlig religionsunabhängig gelebt werden, auch als Atheist.
Die biblische Botschaft vom Kreuz hingegen besagt:
- Der Moralist hat schon ein wenig recht, es gibt die Bösen. Doch die ganze Wahrheit lautet: Wir alle gehören zu den Bösen. Johannes 3,19
- Der Relativist hat auch ein wenig recht, denn es gibt den guten Menschen. Doch die ganze Wahrheit lautet: Keiner von uns ist gut! Römer 3,12
- Es gibt nur einen guten Menschen, und der besiegte das Böse durch seinen stellvertretenden Tod für die Menschheit. 2.Korinther 5,21
- Das Evangelium der Gnade richtet unseren Blick auf den gekreuzigten Gottessohn und sagt uns: «So verloren wärst du. Und so geliebt bist du.» Johannes 3,16
Timothy Keller beschreibt in einem Vortrag über das Evangelium in der Postmoderne sein Umdenken wie folgt:
Ich hielt das Evangelium lange nur für Anfänger-Wahrheiten, die das erforderliche Minimum an Lehre für den Einstieg ins Glaubensleben beschreiben. Theologie, so dachte ich, ist das anspruchsvollere, substanziellere, tiefere, biblische Zeug. Wie falsch ich damit lag!
Alle Theologie muss eine Erläuterung und Darstellung des Evangeliums sein, insbesondere im postmodernen Zeitalter… in dem die Grundlagen der christlichen Weltanschauung weitgehend unbekannt sind. Darum müssen wir in unseren Aussagen jedes Mal zum Herzstück der Sache vordringen, dem Evangelium der Gnade. Der ungekürzte Artikel ist auf nachfolgende Internetseite zu finden. (Emanuel Hunzinker)
https://danieloption.ch/featured/das-evangelium-in-einer-nach-christlichen-kultur
Warum Evangelisation so wichtig?
John Stott wurde immer wieder gefragt: „Warum ist Ihnen denn die Evangelisation so wichtig? Ist denn nicht heute vor allem dies dran, gegen weltweite Nöte und gegen weltweite Ungerechtigkeit etwas zu tun? Hören Sie denn nicht das Schreien der Verhungernden?“ – „Doch, das tue ich“, antwortete John Stott, „aber Gottes Geist hat mir auch die Not derer vor Augen gestellt, die ohne einen Erlöser ewig in Gott-Ferne bleiben! Ich bekomme das Schreien dieser Verlorenen nicht aus den Ohren!“ – „Der Geist wird euch in alle Wahrheit leiten!“