Ziemlich deutlich steht der Trend in den westlichen Industrieländern momentan auf Single- Dasein. Große Familien werden zuweilen durchaus bewundert, gleichzeitig aber auch irgendwie bemitleidet. So ganz allein möchte natürlich auch niemand wirklich sein. Am beliebtesten ist momentan das Streben nach einer größtmöglichen eigenen Unabhängigkeit und einem individuellen Freiraum mit stetiger Rückzugsmöglichkeit. Gleichzeitig aber genießt man es auch, gelegentlich in der großen Masse mitzuschwimmen, sich an dem gemeinsamen Erlebnis zu berauschen. Dazwischen gibt es den eher kleineren Kreis der guten Freunde, mit denen man sich gern und häufig trifft. Zumeist sind das Leute ähnlichen Alters, die locker drauf sind, mit denen man sich durch ähnliche Interessen und Meinungen verbunden weiß. Unverpflichtend nimmt man dann auch gerne noch am Leben anderer, irgendwie spannender Menschen teil, aus der Entfernung natürlich, zumeist über das Internet. Diese Lebensweise ist postmodern, konsumorientiert und vor allem auf das eigene Wohlbefinden ausgerichtet. Hier liegt oft das am meisten erstrebte Ziel des Lebens.
Diese Perspektive prägt seit einigen Jahre natürlich auch die christliche Welt. Nähe zu Gott suchen viele deshalb in individuellen Gefühlen und Erlebnissen. Große Veranstaltungen vermitteln dazu den Eindruck des Feierns und einen religiösen Rausch. Dazwischen hat der postmoderne Christ eine kleine Gruppe Gleichgesinnter, mit denen man locker austauscht und sich zumeist auch gut versteht, weil man sowieso eine grundsätzlich ähnliche Lebensauffassung teilt. Gemeinde fällt dabei irgendwie mehr oder weniger unter den Tisch. Entweder wird sie dann zu einer Art religiösem Freundeskreis oder zum Szene- Treff, der den eigenen Lebensstil auch noch religiös ausgestaltet, oder zur wenig verpflichtenden Mega- Church. Das kann man natürlich alles so machen. Dem von Gott erdachten Konzept der Gemeinde entspricht das allerdings nicht.
Neutestamentliche Gemeinde ist eine große geistliche Familie mit viel Nähe, gegenseitigen Verpflichtungen, aber auch mit starker Unterstützung. Deshalb spricht man sich dort traditionell auch als „Bruder“ und „Schwester“ an. Natürlich gibt es auch in einer großen realen Familie gelegentlich Spannung, weil beispielsweise unterschiedliche Erwartungen und Vorstellungen aufeinanderstoßen. Und doch ist es dieses Modell für das sich Gott bei seinem Projekt Gemeinde entschieden hat. Christen sind eben keine Teilhaber eines Unternehmens, das auf Gewinn und Optimierung getrimmt ist. Sie sind auch keine Mitglieder eines Vereins, der auf Freizeitgestaltung und die Pflege gemeinsamer Interessen ausgerichtet ist. Der von Gott vorgesehene Lebensraum für Christen ist die geistliche Großfamilie, aus der man sich bei Spannungen oder Langeweile auch nicht einfach so verabschieden kann.
Abgesehen von Familie benutzt Gott auch noch andere eindrucksvolle Bilder, um Gemeinde zu umschreiben. Da wird Gemeinde z.B. als großes Haus, bzw. als Tempel beschrieben (Eph 2, 19-22; 1Petr 2,4+5). Jeder einzelne Christ ist dann ein Stein dieses prächtigen Gebäudes. Natürlich ist auch bei einem realen Tempel nicht jeder Stein und jede Mauer gleich eindrucksvoll und scheinbar wichtig. Mit jedem fehlenden Stein aber verliert das Gebäude an Pracht und Funktionsfähigkeit, bis es schließlich zusammenfällt oder nur noch als Ruine weiteresistiert. Mit diesem Bild des geistlichen Tempels will Gott deutlich machen, dass jeder einzelne Christ für das richtige Funktionieren der Gemeinde wichtig ist und dass die Bedeutung des eigenen Steins zumeist eben nur in seiner Verbindung mit dem ganzen Bauwerk erkennbar wird. Der Stein, der sich selbst aus dem Gebäude entfernt, schadet damit nicht nur sich selbst, sondern natürlich auch dem Gesamtkonzept.
Noch beeindruckender ist das biblische Bild des menschlichen Körpers für eine christliche Gemeinde (1Kor 12, 12-27; Röm 12, 4-8). Ganz plastisch wird da die Unterschiedlichkeit der einzelnen Organe und weiteren Bestandteile des Körpers beschrieben. Dann werden mehrere, natürlich rhetorische Fragen gestellt.
1. Was wäre, wenn es im ganzen Körper nur ein Organ gäbe oder viele gleiche Organe im Verbund; wenn also der ganze Mensch nur aus lauter Augen, Ohren oder Mündern bestünde? Einerseits wäre ein solcher Körper wohl ziemlich langweilig, zum anderen auch weitgehend funktionsunfähig. Ähnlich ist es nach Gottes Auskunft mit einer Gemeinde, in der alle nur die ihnen wichtigen Aufgaben übernehmen oder bestimmen wollen, was zu tun ist. Eine solche Gemeinde kann natürlich nicht funktionieren. In ihrer Einseitigkeit fehlen dann absolut totwendige Teilbereiche. Deshalb hat Gott jeden einzelnen Christen befähigt und durch den Heiligen Geist beschenkt, aber eben nicht immer mit der Fähigkeit, die sich diese Person vielleicht sehnlichst wünscht. Auch die Aufgaben in der Gemeinde sind nicht nach Vorlieben verteilt. Für die ordnungsgemäße Funktion eines Körpers und einer Gemeinde aber braucht es alle Organe bzw. alle Christen in ihrer jeweiligen Funktion, mit ihren gottgeschenkten Fähigkeiten.
2. Wie wäre es, wenn sich plötzlich einzelne Organe aus dem restlichen Körper verabschieden würden, weil sie überzeugt sind zu wenig Aufmerksamkeit zu erhalten oder, weil sie den Eindruck haben, mehr zu leisten als zu bekommen. Auch ein solcher Körper hätte ohne Herz, Gehirn oder Niere wohl kaum realistische Überlebenschancen. Wenn sich nur ein paar Finger oder ein Auge verabschieden würden, dann könnte der restliche Körper zwar überleben, aber nur stark eingeschränkt und weniger einsatzfähig. Ebenso ist es nach Gottes Auskunft mit einer Gemeinde, aus der Christen sich verabschieden, weil sie sich zu wenig geschätzt fühlen, nicht genügend beachtet werden oder zu viel Arbeit investieren müssten. Vielleicht gefallen ihnen auch die anderen Organe bzw. Christen nicht, mit denen sie in einem Körper verbunden sind. Was sie dabei aber nicht beachten, ist der Schaden, den sie mit ihrem Abschied aus der Gemeinde bei sich und anderen anrichten. So wenig wie ein einzelnes Organ dauerhaft ohne den restlichen Körper überleben kann, so wenig kann ein einzelner Christ demnach dauerhaft ohne den Verbund mit anderen Christen existieren.
Eigentlich bräuchte es keine ausführliche Begründung für die absolute Notwendigkeit der Gemeinde. Nötig ist nur das Vertrauen in die ziemlich eindeutigen Aussagen Gottes. Manches jedoch ist nach Auskunft der Bibel durchaus auch mit vernünftigen Argumenten nachvollziehbar:
I. Gott hat jedem Christen Gaben des Heiligen Geistes anvertraut, die in der Gemeinde eingesetzt werden sollen. Die Gaben des Dienstes, der Lehre oder der Seelsorge machen wenig Sinn, wenn der gemeindliche Rahmen fehlt für den sie gedacht sind (1Kor 12, 7; Eph 4, 11-13). Es geht in der Gemeinde nicht nur um das, was ein Christ bekommt, wovon er selbst profitiert, sondern auch darum, was er notwendig für andere leisten kann und soll.
II. Die geistlichen Früchte wie Geduld, Liebe, Langmut, Demut usw. brauchen gerade die manchmal nervigen Glaubensgeschwister an denen sie eingeübt werden können (Gal 5, 22; Eph 4, 1-7). Positive Charakter- Veränderung braucht zumeist Herausforderungen im näheren Lebensumfeld.
III. Manche Aufgaben wie Diakonie, Weltmission und Schulung lassen sich überhaupt nur oder zumindest wesentlich besser in der größeren Gruppe bewältigen.
IV. Ob man es einsieht oder nicht, jeder Christ benötigt auch immer wieder Korrektur und Unterstützung. Dabei fallen den gleichgerichteten Freunden mögliche Defizite häufig nicht so schnell auf, wie den etwas entfernter stehenden Glaubensgeschwistern.
Das Leben in der Gemeinde, als überschaubarer und verpflichtender Gruppe fordert natürlich heraus und nervt gelegentlich auch. Es entspricht weder immer den unmittelbar zu spürenden Bedürfnissen noch den Idealen der heutigen Zeit. Und doch kann echtes geistliches Leben nur in den von Gott konzipierten Gemeinden stattfinden, die mehr sind als religiöser Event oder privater Freundeskreis. (von Michael Kotsch)
https://xuvu7p.podcaster.de/2023/03/10/gemeinde-kein-single-christsein/
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Durch Den Heiligen Geist
Durch den Heiligen Geist kannst du Jesus in 21 Jahrhundert in deinem Wohnzimmer besser sehen und kennen, als die Aposteln ihn in 1 Jahrhundert in ihrem Obergemach sehen und kennen konnten. Lewis Roderick
Wieso Glaube Ich?
„Ich glaube, dass ich nicht… aus eigener Vernunft noch Kraft an Jesus Christus, meinen Herrn, glauben oder zu ihm kommen kann, sondern der Heilige Geist hat mich durch das Evangelium berufen, mit seinen Gaben erleuchtet, im rechten Glauben geheiligt und erhalten…“ (M. Luther, Erklärung zum 3. Glaubensartikel im Kleinen Katechismus)
Keine Tropfen In Uns
„Sonderlich von himmlischen Leben haben wir keine Tropfen in uns, wenn es nicht der Heilige Geist einflößt, der in Christus seinen Sitz aufgeschlagen hat, damit von ihm aus aller himmlische Reichtum, dessen wir so bedürftig sind, reichlich auf uns flöße.“ Johannes Calvin
Gottes Geist wirkt den Glauben
Der Heilige Geist wirkt den Glauben. Wenn ein Mensch das Evangelium von Jesus Christus hört und dies für ihn nicht eine Botschaft neben anderen ist, sondern die frohe Botschaft, dann hat das der Heilige Geist gewirkt. Er öffnet Menschen für den Glauben: „Ohne den Heiligen Geist ist das Evangelium Jesu Christi weit weg von mir, ist so etwas wie ein tiefer Graben zwischen ihm und mir, historisch und sachlich. Ohne den Heiligen Geist geht es mir nach dem Spruch Goethes: ‚Die Botschaft hör ich wohl, allein mir fehlt der Glaube …‘“ (Eberhard Busch).
„Der Geist der Verheißung“
„Das Werk des Heiligen Geistes ist das letzte, das vollendende, das eschatologische Werk Gottes“ (Eberhard Busch).
Keine Zimmerlinde
„Der Heilige Geist ist keine Zimmerlinde, vielmehr vergleicht die Schrift ihn mit dem Winde.“ (Kurt Marti 2000).
Reserviert für Gott
Den Geist Gottes nennt alte christliche Tradition den Heiligen Geist. „Heilig“ heißt: „reserviert für Gott“ (Eberhard Busch).
„Die Nacht ist vorgedrungen…“
„Die Nacht ist vorgedrungen, / der Tag ist nicht mehr fern. / So sei nun Lob gesungen / dem hellen Morgenstern! / Auch wer zu Nacht geweinet, / der stimme froh mit ein. / Der Morgenstern bescheinet / auch deine Angst und Pein“. So beginnt Jochen Kleppers bekanntes Adventslied (EG 16). In Offenbarung 22,16 bezeichnet sich Jesus als der helle Morgenstern. Damit ist der Planet Venus gemeint, der in der Morgendämmerung, bevor die Sonne aufgeht, am Himmel steht.
Einst wird Gott, das Licht selbst, alles überstrahlen (Off 22,5), aber noch ist Nacht, noch wird geweint, noch leiden wir unter Angst und Pein. „Noch manche Nacht wird fallen / auf Menschenleid und -schuld“, beginnt Strophe 4. Als Klepper diese Zeile 1938 schrieb, war es in Deutschland dunkle Nacht. Wegen seiner jüdischen Frau verlor der Autor und Journalist seine Arbeitsmöglichkeit. Um der Deportation in die Lager im Osten zuvorzukommen, schied die Familie am 11. Dezember 1942, vor 80 Jahren, selbst aus dem Leben.
Mit Jesus ist das Licht in die Welt gekommen (Lk 2,32), aber noch leuchtet es in der Finsternis (Joh 1,5). Noch ist der Tag nicht angebrochen, und so mangelt es nicht an Tragödien im Leben der Menschen. Auch Kleppers Leben endete tragisch, aber er ging heim zu seinem Erlöser. Mit seinen Liedern und Gedichten weist er bis heute auf den „Stern der Gotteshuld“ hin, der Licht auf die Menschen werfen will.
Der Morgenstern gibt Orientierung und Hoffnung. In dunklen Zeiten, in denen sich die Krisen häufen, Gräben das Hasses und des Misstrauens aufgerissen werden und die Aussichten sich eintrüben, gibt es kaum etwas Wichtigeres. Die Sonne prangt groß und strahlend für alle sichtbar am Himmel; der Morgenstern muss dort entdeckt werden. Weihnachten feiern alle; Christen verkünden mit Klepper: Seht hin auf Gott, der im Dunkel wohnen, es erhellen will. Das Weihnachtsfest gibt dazu eine gute Gelegenheit. – „Wer schuldig ist auf Erden, / verhüll nicht mehr sein Haupt. / Er soll errettet werden, / wenn er dem Kinde glaubt.“
http://lahayne.lt/2022/12/24/die-nacht-ist-vorgedrungen/
Der Glaube aber ist kein Werk, sondern der Lehrmeister und das Leben der Werke.
Der Glaube aber ist kein Werk, sondern der Lehrmeister und das Leben der Werke. Denn wer ist irgendwie so unsinnig, daß er eine empfangene Verheißung oder ein geschenktes Vermächtnis ein gutes Werk nennt, das er seinem Erblasser antut, dadurch daß ers annimmt? Wo ist der Erbe, der sich einbildet, seinem Vater, der ihm etwas vermacht, etwas Gutes zu tun, dadurch daß er die Testamentsurkunde mit der Erbschaft annimmt? Wie können wir also so verwegen sein, daß wir um das göttliche Vermächtnis zu empfangen, so kommen, als wollten wir Gott damit ein gutes Werk tun?Luther, Martin. Von der Babylonischen Gefangenschaft der Kirche. Kindle Edition. Loc. 362-6
Das Gebet des deutschen Astronomen Kepler
Das berühmte Gebet des großen deutschen Astronomen Kepler ist der Lobpreis vieler geworden: »O Gott, ich danke Dir, dass Du mir erlaubt hast, Deine Gedanken nachzudenken!« Dieses Gebet ist theologisch gesund, weil es die Priorität Gottes im Universum anerkennt. Was immer man an Neuem entdeckt, ist alt, weil es nur der gegenwärtige Ausdruck vorhergehender Gedanken Gottes ist.
Die Idee eines Dinges geht diesem stets voraus. Und wenn Dinge im Herzen des Forschers Gedanken aufsteigen lassen, dann sind es die alten Gedanken Gottes, so unvollkommen sie auch begriffen sein mögen. Sollte ein Atheist zum Beispiel feststellen, dass zweimal zwei vier ist, so würde er eine Wahrheit bestätigen und Gottes Gedanken nachvollziehen, selbst wenn er die Existenz Gottes leugnen mag.
In ihrer Suche nach Tatsachen haben die Menschen Wahrheiten mit Wahrheit verwechselt. Das Wort Christi: »Ihr werdet die Wahrheit erkennen, und die Wahrheit wird euch frei machen«, wurde aus dem Zusammenhang gerissen, um die Menschen zu der Hoffnung aufzustacheln, Erkenntnis würde sie »befreien«. Ganz gewiss hat Christus das nicht gemeint, als Er diese Worte sprach. Der Sohn selbst ist die Wahrheit, und Er befreit die Menschen. Keine Fakten, keine wissenschaftlichen Erkenntnisse, sondern die ewige Wahrheit selbst erlöst den Menschen, und diese ewige Wahrheit wurde Fleisch und wohnte unter uns!
Aiden Wilson Tozer
Warum Christ werden? Genügt es nicht, ein guter Mensch zu sein?
Ehe ich versuche, darauf zu antworten, muß ich etwas vorwegnehmen. Die Frage klingt, als wäre sie von jemandem gestellt worden, der zu sich selbst sagte: „Es ist mir gleichgültig, ob das Christentum wahr ist oder nicht. Was soll ich mir darüber den Kopf zerbrechen, ob es besser ist als andere Weltanschauungen? Aber eines möchte ich wissen: Wie kann ich ein guter Mensch sein? Mein Glaube muß nicht unbedingt wahr sein; aber ich stelle mir vor, er könnte mir nützlich sein – darum beschäftige ich mich mit dieser Frage.“
Offen gestanden: Es fällt mir schwer, für eine solche Haltung Sympathie aufzubringen. Eine der Eigenschaften, durch die sich der Mensch von den Tieren unterscheidet, ist doch seine Wißbegierde: Er will den Dingen auf den Grund kommen, er will die Wirklichkeit erforschen – einfach um der Erkenntnis willen. Ich finde, ein Mensch ist kein Mensch mehr, wenn dieses Verlangen in ihm völlig erloschen ist. Dabei glaube ich nicht etwa, dass irgend jemandem unter Ihnen dieser Wunsch wirklich ganz abhanden gekommen ist. Eher vermute ich, daß alberne Prediger Ihnen die Ohren vollgeschwatzt haben, wie sehr das Christentum Ihnen helfen würde und wie gut es für die menschliche Gesellschaft sei. Und so haben Sie sich zu der Vorstellung verleiten lassen, das Christentum sei ein Patentrezept.
Die christliche Botschaft selbst hingegen erhebt den Anspruch, ein Tatsachenbericht zu sein. Sie will Ihnen über die Wirklichkeit Auskunft geben. Vielleicht sind ihre Aussagen wahr, vielleicht auch nicht. Da Sie nun aber einmal vor diese Frage gestellt sind, muss Ihre natürliche Wissbegierde Sie doch dazu treiben, die Antwort zu suchen. Wenn das Christentum nicht wahr ist, dann wird kein aufrichtiger Mensch daran glauben wollen, auch wenn es noch so nützlich wäre. Ist es aber wahr, dann wird jeder aufrichtige Mensch daran glauben wollen, selbst wenn es ihm überhaupt nichts nützen sollte.
Wenn das klargeworden ist, so folgt daraus gleich ein zweites: Nehmen wir einmal an, das Christentum ist wirklich wahr; der eine kennt diese Wahrheit, der andere nicht. Dann ist es aber doch ganz und gar unmöglich, daß beide gleich gut ausgerüstet sind, um gute Menschen zu sein. Denn das, was wir über die Wirklichkeit wissen, hat einen Einfluss auf unser Tun. Ein Christ und ein Nichtchrist möchten vielleicht beide ihren Mitmenschen Gutes tun. Der eine glaubt, daß die Menschen ewig leben, daß sie von Gott erschaffen sind und darum ihrem Wesen nach wahres und bleibendes Glück nur in der Gemeinschaft mit Gott finden können, dass sie sich jedoch arg verrannt haben und dass gehorsamer Glaube an Jesus Christus der einzige Weg zurück ist. Der andere glaubt, dass die Menschheit ein Zufallsprodukt blind waltender Materie ist, dass sie von den Tieren abstammt und eine mehr oder weniger stetige Aufwärtsentwicklung durchgemacht hat, dass der Mensch etwa siebzig Jahre alt wird, daß gute soziale Einrichtungen und politische Organisationen sein Glück voll gewährleisten und daß alles andere (z. B. Vivisektion, Geburtenkontrolle, Gesetzgebung, Erziehung) einfach als „gut“ oder „schlecht“ zu taxieren ist, insofern es diese Art von Glück fördert oder hindert.
Natürlich können diese beiden Männer in ihrem Dienst am Mitmenschen über viele Dinge gleicher Meinung sein. Beide werden gewiss eine ausreichende Kanalisation, gute Krankenhäuser und eine gesunde Ernährung gutheißen. Aber früher oder später müssen ihre Glaubensunterschiede auch zu Meinungsunterschieden in praktischen Fragen führen. Vielleicht setzen sich beide leidenschaftlich für das Erziehungswesen ein. Aber ihre Vorstellungen über die Art von Erziehung, die sie den Leuten vermitteln wollen, sind offensichtlich sehr verschieden. Oder: Zur Beurteilung irgendeines Vorschlags wird der Materialist einfach fragen: „Kann seine Verwirklichung die Mehrheit glücklicher machen?“, während der Christ vielleicht sagen muß: „Selbst wenn die Mehrheit dadurch glücklicher würde, können wir es nicht tun. Es wäre ungerecht.“
Und ein großer Unterschied wird sich auf jeden Fall durch all ihre Entscheidungen ziehen: Dem Materialisten müssen Einrichtungen wie Staat, Klasse, Kultur usw. wichtiger sein als der einzelne Mensch; denn das Individuum lebt nach seiner Auffassung nur etwa siebzig Jahre, während soziale Gruppierungen Jahrhunderte überdauern können. Dem Christen hingegen ist der einzelne Mensch wichtiger, denn er lebt ewig; Rassen, Zivilisationen und dergleichen sind daneben nur Eintagsfliegen. Das Weltbild des Christen ist also ganz anders als das des Materialisten. Sie können nicht beide recht haben. Derjenige aber, der unrecht hat, wird in einer Art und Weise handeln, die der Wirklichkeit einfach nicht angepasst ist. Darum wird sein „Helfen“ zur Zerstörung seiner Mitgeschöpfe beitragen, auch wenn er noch so gute Absichten hat.
„Auch wenn er noch so gute Absichten hat…“ – dann ist es aber nicht seine Schuld. Und Gott (wenn es ihn überhaupt gibt) wird doch niemanden für Fehler bestrafen, die er aus bloßer Unwissenheit begeht? Aber: War das Ihr ganzer Kummer? Wollen wir das Risiko eingehen, unser Leben lang im Dunkeln zu tappen und unermesslichen Schaden anzurichten, wenn wir nur die Versicherung haben, daß wir ungeschoren davonkommen und niemand uns bestrafen oder auch nur tadeln wird? Ich möchte nicht annehmen, daß mein Leser auf dieser Stufe steht. Aber selbst wenn er es täte, müßte ich ihm etwas dazu sagen.
Die Frage, vor die jeder von uns gestellt ist, heißt nicht: „Kann man ein guter Mensch sein, ohne dass man Christ wird?“ Sie heißt: „Kann ich es?“ Wir wissen alle, dass es gute Menschen gegeben hat, die keine Christen waren; Männer wie Sokrates und Konfuzius, die das Evangelium nie gehört haben, oder Männer wie J. S. Mill, der es einfach nicht glauben konnte. Angenommen, der christliche Glaube wäre wahr, dann lebten diese Männer in echter Unwissenheit oder aufrichtigem Irrtum. Wenn ihre Absichten so gut waren, wie ich annehme (denn natürlich kann ich ihre geheimsten Gedanken nicht lesen), dann hoffe und glaube ich, Gottes erfinderische Gnade wird den Schaden wieder gutmachen, den ihre Unwissenheit, bliebe sie sich selbst überlassen, ihnen und ihren Mitmenschen sonst zugefügt hätte.
Wenn mich aber jemand fragt: „Kann ich nicht ein guter Mensch sein, ohne dass ich Christ bin?“, dann hat er offensichtlich andere Voraussetzungen. Wenn er nichts vom Christentum wüsste, könnte er diese Frage gar nicht stellen. Wenn er davon wüsste und es ernsthaft geprüft und als unwahr verworfen hätte, dann würde er diese Frage auch nicht stellen. Einer, der so fragen kann, weiß vom Christentum und ist keineswegs sicher, ob es nicht wahr sein könnte. Seine Frage heißt in Wirklichkeit:
„Muss ich mich damit herumschlagen, das zu ergründen? Kann ich nicht ausweichen, einfach so tun, als ob, und mir Mühe geben, gut zu sein? Genügt mein guter Wille denn nicht, um mich sicher und rechtschaffen ans Ziel zu bringen, ohne daß ich an diese leidige Tür klopfe, um herauszufinden, ob jemand dahinter ist oder nicht?“
Dieser Mensch verlangt tatsächlich die Erlaubnis, mit seinem „Gutsein“ durchs Leben zu kommen, bevor er alles daran gesetzt hat zu erfahren, was überhaupt „gut“ heißt; diese Antwort sollte genügen.
Aber etwas muss dazu noch gesagt sein: Wir müssen gar nicht untersuchen, ob Gott ihn für seine Feigheit und Faulheit bestrafen wird; solche Leute bestrafen sich selbst. Dieser Mann drückt sich. Er versucht absichtlich, nicht zu wissen, ob der christliche Glaube wahr oder unwahr ist, denn er befürchtet unabsehbare Schwierigkeiten, falls er sich als wahr erweist. Dieser Mensch ist wie einer, der absichtlich „vergisst“, einen Blick aufs Anschlagbrett zu werfen, weil er befürchtet, er könnte dort seinen Namen entdecken und irgendeine unangenehme Arbeit verrichten müssen. Er ist wie einer, der sein Bankkonto lieber nicht anschaut, weil er Angst hat zu erfahren, was darin steht. Er ist wie einer, der nicht zum Arzt geht, wenn er einen verdächtigen Schmerz zu spüren beginnt, weil er Angst hat vor der ärztlichen Diagnose. Wer aus solchen Gründen ungläubig bleibt, ist nicht in einem Zustand aufrichtigen Irrtums.
Das ist unaufrichtiger Irrtum, und diese Unaufrichtigkeit wird sein ganzes Tun und Denken prägen. Eine gewisse Verschwommenheit seiner Grundsätze, etwas Vages, Unbeständiges in seinem Wesen, eine Abstumpfung seines ganzen Urteilsvermögens wird die Folge davon sein. Er hat seine intellektuelle Keuschheit verloren. Es ist möglich, daß Sie noch nicht sicher wissen, ob Sie Christ werden sollten oder nicht. Aber eines wissen Sie sicher: daß Sie ein Mann sein sollten und nicht ein Vogel Strauß, der den Kopf in den Sand steckt.
Doch immer noch liegt mir jemand mit dieser erbärmlichen Frage in den Ohren – denn die intellektuelle Redlichkeit ist tief gesunken in unserer Zeit -: „Wird mir das Christentum etwas nützen? Wird es mich glücklich machen? Glauben Sie wirklich, es wäre besser, ich würde Christ?“ Nun gut, wenn es unbedingt sein muß, meine Antwort heißt: „Ja.“ Aber ich will im Augenblick eigentlich gar keine Antwort geben. Hier ist eine Türe und dahinter wartet, wenn manche Leute recht haben, das größte Geheimnis der Welt auf Sie. Entweder ist es wahr, oder es ist nicht wahr. Und wenn es nicht wahr ist, dann ist das, was die Türe tatsächlich verbirgt, schlicht und einfach der größte Schwindel, die ungeheuerlichste Bauernfängerei. Muss es sich da nicht jeder zur Aufgabe machen – jeder, der ein Mann ist und kein Kaninchen – herauszufinden, was wahr ist? Muss nicht jeder aufrichtige Mensch seine ganze Kraft dafür einsetzen, entweder diesem überwältigenden Geheimnis zu dienen oder diesen gigantischen Humbug aufzudecken und damit aufzuräumen? Können Sie sich wirklich angesichts einer solchen Frage damit begnügen, sich einzig und allein um Ihr gesegnetes moralisches Weiterkommen zu bekümmern?
Also denn, das Christentum wird Ihnen etwas nützen, sehr viel mehr sogar, als Sie es je gewünscht oder erwartet haben. Und die erste Portion Nutzen, die es Ihnen bringt, wird Ihnen alles andere als angenehm sein: Es wird Ihnen die Tatsache in den Kopf hämmern, dass alles, was Sie bis jetzt „gut“ genannt haben – all das Gerede von „ein guter Mensch sein“ und „ein anständiges Leben führen“ – nicht ganz so eine großartige und hochwichtige Angelegenheit ist, wie Sie meinten. Es wird Ihnen beibringen, dass Sie in Wirklichkeit aus eigener Kraft gar nicht „gut“ sein können, keine vierundzwanzig Stunden lang! Und dann wird es Ihnen aufdämmern lassen, dass Sie, selbst wenn Sie es könnten, noch immer das Ziel verfehlt hätten, auf das hin Sie geschaffen sind.
Nur nach sittlicher Vollkommenheit zu streben, ist kein Lebensziel. Sie sind für etwas völlig anderes gemacht worden. Die Leute, die bei der Frage stehenbleiben, ob sie nicht auch ohne Christus „gute Menschen“ sein könnten, wissen nicht, was Leben ist. Wenn sie es wüssten, so sähen sie auch ein, dass ein „anständiges Leben“ eine armselige Maschinerie ist im Vergleich mit dem, wozu wir Menschen wirklich geschaffen sind. Es ist unerlässlich, daß wir uns darum bemühen, gute Menschen zu sein.
Aber das göttliche Leben, das sich uns selbst schenkt und das uns dazu beruft, Gotteskinder zu sein, will etwas aus uns machen, von dem unsere eigene Rechtschaffenheit nicht einmal ein Schatten ist. So heißt es in 1.Korinther 13,10: „Wenn das Vollkommene kommt, dann wird das Stückwerk abgetan.“
Die Vorstellung, es ohne Christus zu einem Leben als „gute Menschen“ zu bringen, gründet sich auf einen doppelten Irrtum: Erstens ist es unmöglich; und zweitens haben wir den eigentlichen Sinn unseres Lebens verfehlt, wenn wir diese Art der Vollkommenheit zu unserem Endziel erheben.
Sittliche Vollkommenheit ist ein Berg, den wir aus eigener Kraft nicht erklimmen können. Und wenn wir es könnten, so würden wir doch im Eis und in der dünnen Luft auf seinem Gipfel umkommen, denn uns fehlen die Flügel, mit denen allein das letzte Wegstück zurückgelegt werden kann. Denn erst hier beginnt der eigentliche Aufstieg. Pickel und Bergseil müssen dazu „abgetan“, zurückgelassen werden. Alles Übrige ist eine Sache des Fliegens.“
Auszug aus C.S.Lewis, “Gott auf der Anklagebank”, S. 79-85
AUFBLÜHEN
Wer immerzu griesgrämig guckt, nur negative Dinge sieht und bei jeder Belastung stöhnt, dem wünscht man, dass er endlich mal aufblühen kann. Die ersten Empfehlungen kommen auch gleich um die Ecke: So ein Menschen-Kind sollte sich eine optimalere Lebensführung angewöhnen, sollte lernen, seine Aufgaben zu meistern, sollte Güte einüben und persönliches Wachstum trainieren. Wenn die positive Grundstimmung gegenüber der negativen vorherrscht, beginnt das deprimierte Menschenskind aufzublühen.
Es gibt viele Anleitungen dafür, wie jemand aufblühen kann. Dies und Jenes ist zu tun.
Denk- und Lebensgewohnheiten sind zu ändern. Das mag alles hilfreich sein. Natürlich hängt die Grundstimmung auch mit der Erbmasse und den jeweiligen Erfahrungen zusammen.
Es gibt Menschen, die hatten schon immer ein sonniges Gemüt. Dennoch muss ich fragen: Wo haben sie das her? Haben sie das selber ausgeschwitzt, sich selber angeeignet?
Die Gemeinsamkeit aller menschlichen Aufblühtipps ist: Die Kraft muss ich in mir selber suchen und anzapfen.
Wenn ich jedoch eine Blume blühen sehe, dann wird mir schnell klar, dass sie nicht blüht, weil sie die Nährstoffe aus sich selber holt. Sie blüht, weil sie die Kraft aus dem Boden bezieht.
Wer aufblühen und in Richtung Himmel wachsen will, kann die Nähstoffe dazu nicht selber produzieren. Der Boden dafür ist die Bibel.
Sinngemäß steht in der Bibel:
Wie glücklich ist ein Mensch, der Freude findet an der Bibel und darin liest und darüber nachdenkt. Er gleicht einem Baum, der am Wasser steht; Jahr für Jahr trägt er Frucht, sein Laub bleibt grün und frisch (Psalm 1,2−3).
Der dritte Bundespräsident der Bundesrepublik Deutschland, Gustav Heinemann, hat es so formuliert:
Wenn Sie die Bibel lesen, werden Sie einiges verstehen; wenn Sie es tun, wird Weiteres hell.
Also: Bibel lesen und das, was ich verstanden habe, anwenden. So bezieht ein Mensch die Nährstoffe für ein aufblühendes Leben. Lutz Scheufler
Vom Segen des Gebets
Das Gebet ist die Wurzel tausendfacher Segnungen. Die Macht des Gebets hat Feuer aufgehalten, Löwenrachen verstopft, Kriege beendigt, Elemente beschwichtigt, Dämonen ausgetrieben, Todesketten gesprengt, die Tür des Himmels geöffnet, Krankheiten geheilt, Städte vor der Zerstörung bewahrt….Das Gebet ist eine unerschöpfliche Schatzkammer, ein bodenloses Bergwerk, ein reiner und wolkenloser Himmel. Es ist die Wurzel, die Quelle, der Hintergrund tausender und abertausender Segnungen. Chrysostomos
Wie gestalte ich mein geistliches Leben?
Ich vermute, dass sich diese Frage jedem Christen immer wieder stellt. Da schleichen sich in das geistliche Leben Routine, Vergesslichkeit und eingespielte Verhaltensmuster ein. Da fehlt die Zeit zum Hören, um das Leben vor Gott zu bedenken. Da gibt es Gesetzmäßigkeiten, die andere vorgeben und die unsere guten Bemühungen ersticken. Da erleben wir, wie die persönliche Zeit mit Gott saftlos und das Leben mit und für Gott kraftlos wird. Aber halt! Nach meinen ersten Überlegungen zum Thema merke ich, dass ich mit mir beginne „Wie gestalte ich …“ Typisch Mensch und oft auch typisch Christ. Ich beginne bei mir, bei der Herausforderung und bei der Anforderung an mich. Was muss ich tun, dass geistliches Leben gelingt? Christlicher Glaube hat aber grundsätzlich eine andere Reihenfolge. Er beginnt bei Jesus und nicht bei uns. Jesus bietet uns geistliches Leben an. Er ruft zum Glauben und in die Nachfolge. Der geistliche Mensch ist Gabe und Neuschöpfung durch Jesus Christus. Den geistlichen Menschen können wir nicht machen. Deshalb können wir auch kein geistliches Leben machen. Mich hat erneut beeindruckt, wie Jesus zu seinen Jüngern sagt: „Ihr seid das Licht der Welt!“ (Matthäus 5,14). Er sagt nicht: „Werdet das Licht der Welt.“ Wenn wir dieses Thema bedenken, dann geht es mir zuerst darum, dass wir uns beschenken lassen. Dazu ist notwendig, dass wir innehalten in der Gegenwart Jesu. Geschenke muss man wahr- und annehmen. Wer daran vorbei hastet, entdeckt sie nicht. „Kommt her zu mir“, sagt Jesus (Matthäus 11, 28). Dies ist die Grundausrichtung geistlichen Lebens. Aber dann gilt auch die Herausforderung: Wie gestalte ich mein geistliches Leben? Wie komme ich aus dem, was mein geistliches Leben blockiert, immer wieder auch heraus? Wie wird aus der Routine lebendige Begegnung mit Christus? Wie kann der Glaube auch den Alltag prägen? Welche Anregungen und Hilfen können mir andere Christen aus ihrer Erfahrung geben? Ich hoffe, dass Sie für beides, für das Geschenk und für die Herausforderung gute Hilfen in dieser Ausgabe entdecken. Wir sind unterwegs zwischen dem Christfest und Ostern. Der gekommene, gestorbene und auferstandene Jesus hat die Welt verändert und kann unser Leben verändern. Durch ihn ist geistliches Leben möglich.
Von Dr. Hartmut Schmid Vorsitzender des Liebenzeller Gemeinschaftsverbandes
»Der sachliche Wissenschaftler […] muss kein Zweifler an Gott sein«
„Auch der sachliche Wissenschaftler, der das Geheimnis des Seins in etwa ´entzaubert´ muss kein Zweifler an Gott sein. Es ist eine irrige Auffassung in Laienkreisen, dass der Gelehrte, der mehr weiß vom Sein als andere, darum gottlos sein müsste. Ganz im Gegenteil: Unsere Arbeit bringt uns Gott näher. Sie erhöht unsere Ehrfurcht vor seiner gigantischen Macht, vor der unsere armseligen Werkzeuge – so titanisch sie uns auf Erden erscheinen mögen – jämmerlich versagen.“ Ernest Rutherford, Nobelpreis Chemie 1908