Die Heilige Schrift ist in ihrem Zeugnis von Ostern, Auferstehung und leerem Grab völlig eindeutig und unmissverständlich und erklärt den entsprechenden Glauben an dieses Zeugnis auch als konstitutiv für christliche Existenz und christlichen Glauben. Der auferstandene Christus selbst lässt sich berühren und isst, um seine Leiblichkeit nach der Auferstehung zu beweisen, auch wenn er dies gar nicht nötig hätte (Lukas 24,39-42, auch Johannes 20,27 ff). Bei Lukas heißt es eindrucksvoll: „Fasst mich an und seht; denn ein Geist hat nicht Fleisch und Knochen, wie ihr seht, dass ich sie habe“ (24,39). Wer leeres Grab und Auferstehung leugnet, macht entweder den auferstandenen Jesus selbst oder die Evangelisten und Auferstehungszeugen zu Lügnern und hat das gesamte neutestamentliche Zeugnis an seinen entscheidendsten Stellen gegen sich, die nun hier alle aufzuführen müßig ist.
In einer Predigt zum Ostertag 1532 hat Luther die Auferstehung in ihrer Heilsbedeutung für den Glauben unterstrichen: „Da gehört ein starker, fester Glaube zu, der uns diesen Artikel stark, fest und gut mache. Die Worte: ‚Christus ist von den Toten auferstanden‘, soll man gut merken und mit großen Buchstaben schreiben, dass ein Buchstabe so groß sei wie der Turm, ja wie Himmel und Erde, dass wir nichts anderes sehen, hören, denken noch wissen als diesen Artikel. Denn wir sprechen und bekennen diesen Artikel im Gebet nicht deshalb, weil es allein geschehen sei, wie wir sonst eine Geschichte erzählen, sondern, damit es im Herzen stark, wahrhaftig und lebendig werde“ (Luther Deutsch, hg. von Kurt Aland, Bd. 8, 1991, S. 179f). Genau darum geht es: um das Verhältnis von Vernunft und Glauben. Im Glauben geht es immer um ein „Nichtzweifeln an dem, was man nicht sieht“ (Hebräer 11,1). Auf die Reformatoren können sich aus Vernunftgründen bekenntnis- und schriftkritische Geister schwerlich berufen.
https://www.kath.net/news/40753
Dr. Jürgen Henkel ist Pfarrer der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern und Publizist
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Wer ist Jesus Christus?
Der christliche Glaube ist nicht etwa eine Sammlung moralischer Vorstellungen oder Verhaltensregeln. Es geht um eine lebendige Beziehung zu einer lebenden Person, dem Herrn Jesus Christus.
Der Herr Jesus Christus: Seine Person
![]() | 1.1 | Wer ist Jesus Christus? |
Diese Frage in Matthäus 16,15 ist die wichtigste, der wir überhaupt begegnen können. Das Johannes-Evangelium wurde geschrieben, «damit ihr glaubt, dass Jesus der Christus ist, der Sohn Gottes, und damit ihr glaubend Leben habt in seinem Namen» (Joh 20,31).
Er wurde Mensch (mehr darüber in ➞ 1.9 bis ➞ 1.18) und lebte etwas mehr als 30 Jahre auf der Erde. Obwohl Er von einem römischen Gericht für unschuldig befunden worden war, wurde Er gekreuzigt und starb. Nach drei Tagen ist Er auferstanden, und 40 Tage später in den Himmel aufgefahren. Er wird wiederkommen, zuerst, um die an Ihn Glaubenden zu sich zu nehmen, und dann, um die Welt zu richten und sein Königreich in Macht und Herrlichkeit aufzurichten.
![]() | 1.2 | Was ist Christus nun: Mensch oder Gott? |
Beides. Er ist «der Mensch Christus Jesus» (1. Tim 2,5), aber auch «der wahrhaftige Gott» (1. Joh 5,20), «Gott, gepriesen in Ewigkeit» (Röm 9,5).
![]() | 1.3 | Machen noch andere Bibelstellen deutlich, dass Christus Gott ist? |
Ja, viele! Die Bibel lässt keinen Zweifel offen, dass Er Gott ist. Überdenke Folgendes:
Seine ewige Existenz (Präexistenz):
- Er war da, bevor und als die Welt erschaffen wurde (Joh 1,1; Heb 1,2; 1. Mo 1,1.26). In der Zeit des Alten Testaments erschien Er manchmal als «der Engel des Herrn» (1. Mo 22,11.12; Ri 6,11-22; usw.).
Seine Eigenschaften:
- Er ist ewig (Jes 9,5; Mich 5,1; Joh 8,58; usw.).
- Er ist unveränderlich (Mal 3,6; Ps 102,26-28; Heb 1,10-12).
- Er ist allmächtig (Off 1,8; Phil 3,21).
- Er ist allwissend (Joh 2,25; 6,64; 21,17; usw.).
- Er ist allgegenwärtig (Mt 28,20; usw.).
Weitere Beweise:
- Er erschuf alle Dinge (Joh 1,3.10; Kol 1,16; Heb 1,2).
- Er erhält und trägt alle Dinge (Heb 1,3; Kol 1,17).
- Er bewies seine göttliche Macht dadurch, dass Er viele Wunder wirkte und anderen Gewalt gab, in seinem Namen Wunder zu wirken (Mt 10,1; Apg 4,10).
- Er vergibt Sünden (Lk 5,20-24; Kol 3,13).
- Er hat Macht, sein Leben hinzugeben und es wiederzunehmen (Joh 10,17.18; 19,30).
- Er hat Tote auferweckt und wird die Toten auferwecken (Lk 24,1-6; Joh 5,28.29; 11,25).
- Er gibt den Glaubenden ihre Belohnung (2. Kor 5,10; 2. Tim 4,8).
- Er empfängt Anbetung und nimmt sie auch an (Joh 5,23; 9,38; Lk 24,52).
- Er wird die Welt richten (Joh 5,22; Apg 17,31; Off 20,12).
- Der Herr (Jahwe) des Alten Testaments und Jesus im Neuen Testament sind ein und dieselbe Person. Der Herr ist «der Erste und der Letzte» (Jes 41,4; 44,6; 48,12) und so ist es auch Jesus Christus (Off 1,17; 2,8; 22,13). Johannes setzt Christus mit dem Herrn gleich (vgl. Joh 12,40.41; Jes 6,10).
![]() | 1.4 | Aber wie kann Er Gott und gleichzeitig der Sohn Gottes sein? |
Es gibt drei göttliche Personen: den Vater, den Sohn und den Heiligen Geist. Alle drei sind «Gott»:
- Was den Sohn betrifft: Siehe ➞ 1.2 und ➞ 1.3.
- Viele Bibelstellen sprechen von «Gott, dem Vater» (z.B. Eph 1,3).
- Der Heilige Geist ist ewig (Heb 9,14), allgegenwärtig (Ps 139,7) und gleichrangig (auf dem gleichen Niveau) mit dem Vater und dem Sohn (siehe Mt 28,19; 2. Kor 13,13; und ➞ 1.7).
Trotzdem gibt es nicht mehrere Götter, denn «Gott ist einer» (1. Tim 2,5). Siehe auch 1. Korinther 8,4 und Galater 3,20.
![]() | 1.5 | Was bedeutet «Dreieinheit»? |
Im Grund genommen das, was wir gerade erklärt haben (➞ 1.4): Es gibt drei Personen in der Gottheit und doch gibt es nur einen Gott. Wir können die Dreieinheit nicht verstehen, denn Gott ist unendlich viel höher als der Mensch. Dieses Thema ist nicht dazu da, dass wir es mit unserem begrenzten Verstand hinterfragen, sondern dass wir im Glauben anbeten.
Der Ausdruck «Dreieinheit» findet sich nicht in der Bibel, aber die dadurch ausgedrückte Tatsache sehr wohl!
![]() | 1.6 | Glauben Christen an mehr als einen Gott? |
Nein. Diese Anschuldigung wird manchmal aus Unwissenheit gemacht. Das Christentum ist monotheistisch, d.h. es gründet sich auf den Glauben an den einen Gott (siehe ➞ 1.4).
![]() | 1.7 | Gibt es in der Gottheit eine Rangordnung? |
Nein. Wenn jemand den Vater, den Sohn und den Heiligen Geist als die «erste», «zweite» bzw. die «dritte» Person der Gottheit bezeichnet, dann ist damit nicht ein Unterschied im Rang gemeint. Es handelt sich lediglich um eine Aufzählung. Es wäre vielleicht besser, gar nicht so zu sprechen, um Missverständnisse zu vermeiden.
![]() | 1.8 | Gibt es Beziehungen zwischen den Personen der Gottheit? |
Ja. Christus ist der Sohn des Vaters. Diese Beziehung bestand immer, sowohl in der Ewigkeit als auch durch die Zeitalter hindurch:
- Der Sohn wurde vom Vater geliebt, bevor die Welt bestand (Joh 17,24).
- Er war Sohn, als die Welt erschaffen wurde (Heb 1,2).
- Er war Sohn, als Gott Ihn gab (Joh 3,16; Jes 9,5).
![]() | 1.9 | Warum ist es ein schwerwiegender Irrtum zu leugnen, dass der Herr Jesus der ewige Sohn ist? |
Wenn diese Wahrheit aufgegeben wird, ist alles verloren. Das zentrale Kennzeichen des Christentums ist, dass Gott ein Gott der Liebe ist. Aber wie können wir Gottes Liebe kennen? Gott gab seinen Sohn, den einzigen, den Er hatte (siehe Joh 3,16; 1. Joh 4,9.10.14; 1. Mo 22,2; Mk 12,6). Wenn jemand leugnet, dass Christus schon vor seiner Geburt Sohn Gottes war, bedeutet das, dass Gott bloß eine Person sandte, aber nicht seinen einzigen Sohn!
Außerdem ist Gott in seinem Sohn offenbart. Der Sohn hat den Vater kundgemacht. Wenn Er nicht Sohn gewesen wäre, bevor Er auf die Erde kam, dann würden wir Gott immer noch nicht als Vater kennen. Wir kennen Ihn aber so (Joh 1,18; 14,9-11; 17,6; 20,17).
![]() | 1.10 | Christus ist gleichzeitig Mensch und Gott – kann das jemand erfassen? |
Nein, niemand. Diese Tatsache ist viel zu groß, um vom begrenzten menschlichen Verstand erfasst werden zu können. Aber wir glauben sie. «Das Wort war Gott» (der Herr Jesus wird in Johannes 1,1 als «das Wort» bezeichnet) und «das Wort wurde Fleisch» (Joh 1,14; d.h. Er wurde Mensch). Siehe auch Matthäus 11,27: «Niemand erkennt den Sohn als nur der Vater.»
![]() | 1.11 | Warum ist es so wichtig, dass Christus Gott und Mensch ist? |
Erstens hätte Christus sonst das Werk der Erlösung nicht vollbringen können. Er musste Mensch werden, um sterben zu können. Er musste Gott sein, um das erlösende Werk in göttlicher Macht vollbringen zu können. Er hat «durch sich selbst die Reinigung von den Sünden bewirkt» (Heb 1,3; siehe auch Kol 1,19.20).
Zweitens musste Er Gott und Mensch sein, um Mittler zwischen Gott und Menschen sein zu können (1. Tim 2,5). Ein Mittler ist einer, der seine Hände auf die Schultern der beiden zu vermittelnden Parteien legen kann (ein bildlicher Ausdruck aus Hiob 9,33).
Beachte: Jede Frage, die Jesus Christus betrifft, ist wichtig. Wenn ein Verkündiger die «Lehre des Christus» nicht bringt, muss er abgelehnt werden (2. Joh 9-11).
![]() | 1.12 | Wann wurde Christus Mensch? |
Vor etwa 2000 Jahren, als Er in Bethlehem geboren wurde (siehe Mich 5,1.2; Lk 2,4-7). Gott nennt diesen Zeitpunkt «die Fülle der Zeit» (Gal 4,4). Vorher war der Mensch auf jede mögliche Weise erprobt worden und hatte vollständig versagt. Da sandte Gott seinen Sohn und redete in Ihm zu uns, d.h. in der Person des Sohnes und nicht nur durch Ihn (Heb 1,1.2).
![]() | 1.13 | Hörte Er auf, Gott zu sein, als Er Mensch wurde? |
Nein. Er war, ist und wird immer Gott sein. Dies ist unumstößlich. Gott ist ewig und kann nicht aufhören, Gott zu sein (Kol 1,19; 2,9).
![]() | 1.14 | Wird Christus jemals aufhören, Mensch zu sein? |
Nein. Er wurde aus den Toten auferweckt (1. Kor 15), ist in den Himmel aufgefahren und lebt nun dort als verherrlichter Mensch. Dies ist wichtig, weil Er jetzt unser großer Hoherpriester ist (siehe ➞ 3.1) – einer, der selbst Mensch war und ist und aus Erfahrung weiß, was es heißt, in dieser Welt geprüft und versucht zu werden. Nur hatte und hat Er keine sündige Natur (Heb 4,15). Er kann während unseres Lebens hier vollkommenes Mitgefühl mit uns haben und sich für uns verwenden. Wenn Er in Macht erscheinen wird (siehe ➞ 4.12; 4.14 und ➞ 4.15), wird Er immer noch der «Sohn des Menschen» sein (Mt 24,30; 26,64).
![]() | 1.15 | Hatte Er eine menschliche Seele, einen menschlichen Geist und einen menschlichen Körper? |
Ja. Er war wirklich Mensch – und der Mensch besteht aus Körper, Seele und Geist (1. Thes 5,23):
- Über seinen Körper heißt es in der Bibel: «Einen Leib aber hast du mir bereitet» (Heb 10,5). Es heißt auch, dass «die ganze Fülle Gottes leibhaftig» in Ihm wohnt (Kol 2,9). Es gibt noch weitere Stellen in den Evangelien, die zeigen, dass Er einen menschlichen Körper hatte, z.B. Johannes 4,6.
- Über seinen Geist heißt es: Er seufzte «tief im Geist und erschütterte sich» (Joh 11,33). Gemeint ist natürlich nicht der Heilige Geist, sondern der menschliche Geist des Herrn Jesus.
- Von seiner Seele heißt es: «Jetzt ist meine Seele bestürzt» (Joh 12,27).
Es ist beeindruckend zu sehen, dass das vollkommene Menschsein Jesu in so klaren Worten bestätigt wird.
![]() | 1.16 | War Er ein Mensch wie wir? |
Ja (Heb 2,14), ausgenommen die Sünde. Jeder Nachkomme von Adam (das schließt jeden Mann, jede Frau und jedes Kind mit ein) hat eine sündige Natur (Röm 5,12-21). Aber der Herr Jesus hatte keine sündige Natur. Er ist «in allem versucht worden in gleicher Weise wie wir, ausgenommen die Sünde» (Heb 4,15). Beachte Folgendes:
- Christus beging keine sündige Tat: «der keine Sünde tat» (1. Pet 2,22).
- Er kannte Sünde nicht: «den, der Sünde nicht kannte» (2. Kor 5,21).
- Er hatte keine sündige Natur: Deshalb konnte Er nicht sündigen, denn «Sünde ist nicht in ihm» (1. Joh 3,5; siehe auch 1. Joh 3,9).
![]() | 1.17 | Wie konnte Christus versucht werden, wenn Er gar nicht sündigen konnte? |
Die Evangelien beschreiben, dass Christus durch den Teufel versucht wurde (Mk 1,13). Der Teufel legte Ihm Versuchungen vor, aber da war nichts in Ihm, was darauf reagierte. Da unterscheiden wir uns alle von Ihm: Wir haben alle die Neigung, uns durch Satans Versuchungen ansprechen zu lassen – die Lust der Augen, die Lust des Fleisches und der Hochmut des Lebens (1. Joh 2,16) –, weil wir das Fleisch, die sündige Natur, in uns haben. Dies war nicht so bei Christus. Er wurde nicht versucht, um zu prüfen, ob Er sündigen würde, sondern um zu beweisen, dass Er es nicht konnte.
![]() | 1.18 | War Joseph sein natürlicher Vater? |
Nein. Christus hatte keinen menschlichen Vater. Der Engel Gabriel sagte zu Maria: «Der Heilige Geist wird auf dich kommen, und Kraft des Höchsten wird dich überschatten; darum wird auch das Heilige, das geboren werden wird, Sohn Gottes genannt werden» (Lk 1,35). Interessanterweise war der Schreiber des Evangeliums, das diese Einzelheiten berichtet, ein Arzt (Kol 4,14).
Der Bericht von Matthäus liefert eine weitere Bestätigung. Als Joseph feststellte, dass Maria ein Kind erwartete, wollte er sie heimlich entlassen. Aber ein Engel des Herrn erschien ihm und forderte ihn auf, dies nicht zu tun und sich nicht zu fürchten, «denn das in ihr Gezeugte ist von dem Heiligen Geist» (Mt 1,20). Wer könnte sich eine eindeutigere Beschreibung vorstellen?
Letzte Zweifel werden ausgeräumt durch die Worte: Joseph «erkannte sie nicht, bis sie ihren erstgeborenen Sohn geboren hatte; und er nannte seinen Namen Jesus» (Mt 1,25; siehe auch Mt 1,18).
![]() | 1.19 | War Maria die natürliche Mutter von Jesus? |
Ja. Die erste Ankündigung des Herrn Jesus in der Bibel bezeichnet Ihn als den «Samen der Frau» (1. Mo 3,15). Paulus spricht vom Vorrecht der Israeliten, dass aus ihnen, «dem Fleisch nach, der Christus ist» (Röm 9,5). Wir lesen auch in Johannes 7,42: «Hat nicht die Schrift gesagt: Aus dem Geschlecht Davids … kommt der Christus?» Eine weitere Bestätigung finden wir in Römer 1,3, wo es heißt, dass Christus «aus dem Geschlecht Davids gekommen ist dem Fleisch nach». Siehe auch 2. Timotheus 2,8.
![]() | 1.20 | Hat Maria aus diesem Grund einen besonderen Platz? Wenn ja, welchen? |
Ja, sie hat einen besonderen Platz. Der Engel Gabriel sagte zu ihr: «Sei gegrüßt, Begnadete!» (Lk 1,28). Etwas später rief Elisabeth, erfüllt mit Heiligem Geist: «Gesegnet bist du unter den Frauen!» (Lk 1,42). Es war ein großes Vorrecht, die natürliche Mutter des Menschen Jesus Christus zu sein.
Allerdings kamen die weisen Männer aus dem Morgenland nach Jerusalem, weil sie in ihrer Heimat seinen Stern (nicht den seiner Mutter) gesehen hatten (Mt 2,2-11). Sie wurden durch diesen Stern geführt, «bis er kam und oben über dem Ort stehen blieb, wo das Kind (nicht seine Mutter) war». Auffallend ist, dass es dann heißt: «Sie sahen das Kind mit Maria, seiner Mutter (nicht: die Mutter mit ihrem Kind), und sie fielen nieder und huldigten ihm» (nicht ihr). Siehe auch die Worte des Herrn an Maria in Johannes 2,4 und in Markus 3,31-35.
Alle, die Maria hoch achten, tun gut, ihren Rat zu befolgen: «Was irgend er euch sagen mag, tut!» (Joh 2,5). Die Worte des Herrn an Johannes: «Siehe, deine Mutter!» (Joh 19,27), und die Tatsache, dass Johannes sie von jener Stunde an zu sich nahm, zeigen, dass Maria keine übernatürliche Kraft besaß. Sie war auf jemand angewiesen, der für sie sorgte. Maria hätte nicht Gott als «meinen Heiland» bezeichnet (Lk 1,47), wenn sie sündlos geboren und die Mutter Gottes gewesen wäre, wie behauptet wird.
Eine Frau sagte einmal zum Herrn Jesus: «Glückselig der Leib, der dich getragen» (Lk 11,27). Sie nannte seine Mutter «glückselig». Er aber antwortete: «Ja, vielmehr glückselig die, die das Wort Gottes hören und bewahren!»
Schließlich wird Maria in Apostelgeschichte 1,14 als eine der Frauen erwähnt, die mit den Jüngern im Gebet verharrten. Es wurde ihr in keiner Weise eine Sonderstellung eingeräumt.
Kurz gesagt: Maria hat einen besonderen Platz, aber einen Platz des Vorrechts, nicht der Autorität oder der Macht. Zu ihr beten, ist geradezu Götzendienst. Anbetung gehört nur Gott.
beroea.ch/buch/faq-fragen-zum-christlichen-glauben
Der Anspruch Sünden zu vergeben
Jesus tat außergewöhnliche Dinge, die seinen Anspruch, selbst Gott zu sein, bestätigten. „Ein Teil dieses Anspruchs rutscht oft unbemerkt an uns vorüber, weil wir ihn so oft gehört haben, dass wir uns seine Bedeutung nicht mehr klarmachen. Ich meine den Anspruch, Sünden zu vergeben: Sünden jeglicher Art. Käme dieser Anspruch von jemand anderem als Gott höchstpersönlich, wäre er so absurd, dass man nur lachen könnte. Dass einer ein Vergehen verzeiht, das gegen ihn selbst begangen wurde, ist uns nichts Unbegreifliches. Sie treten mir auf die Zehen; ich verzeihe ihnen. Sie stehlen mein Geld; ich verzeihe ihnen. Aber was würden wir von einem halten, den niemand überfallen und niemand auf den Fuß getreten hat, aber der ihnen verkündet, Ihnen vergeben zu haben, dass sie einem Dritten auf den Fuß getreten haben? Edelquatsch hoch drei wäre noch milde geurteilt. Doch genau das ist es, was Jesus tat. Er teilte Menschen mit, ihre Sünden seien vergeben, ohne erst jene um ihre Meinung zu fragen, die durch die jeweilige Sünde zu Schaden gekommen waren. Ohne zu zögern, trat er als der Hauptbetroffene auf, als derjenige also, gegen den sich sämtliche Vergehen gerichtet hatten. Dies lässt sich nur dadurch erklären, dass er in der Tat jener Gott war, dessen Gesetze gebrochen wurden und dessen Liebe einen Schlag ins Gesicht erhalten hatte. Aus dem Mund eines Sprechers, der nicht Gott wäre, würden diese Worte aber nur eine Torheit und eine Überheblichkeit bergen, die ihresgleichen in der Geschichte der Menschheit nicht leicht zu finden sein dürfte.”
C.S. Lewis (irischer Schriftsteller und Literaturwissenschaftler 1898-1963)
Wer ist Jesus Christus?
Frage: „Wer ist Jesus Christus?“
Antwort: Im Unterschied zu der Frage “Existiert Gott?”, stellen nur sehr wenige Leute in Frage, ob Jesus Christus wirklich gelebt hat. Man nimmt allgemein an, dass Jesus ein Mensch war, der vor fast 2.000 Jahren auf dieser Erde lebte. Die Auseinandersetzung beginnt, wenn es um das Thema der Identität Jesu geht. Fast jede Religion lehrt, dass Jesus ein Prophet, ein guter Lehrer oder ein gottesfürchtiger Mann war. Das Problem besteht darin, dass wir aus der Bibel erfahren, dass Jesus unendlich viel mehr war als ein Prophet, ein guter Lehrer oder ein gottesfürchtiger Mann.
In seinem Buch Mere Christianity (früherer deutscher Titel: Christentum schlechthin, jetzt: Pardon, ich bin Christ) schreibt C. S. Lewis: “Hier versuche ich, die Leute daran zu hindern, diese wirklich törichte Sache zu sagen, die Aussage die viele über Ihn [Jesus Christus] machen: ‘Ich bin bereit, Jesus als einen großen Morallehrer anzuerkennen, aber seine Behauptung Gott zu sein kann ich nicht hinnehmen.’ Das ist genau das was wir nicht sagen dürfen. Ein Mann, der ein bloßer Mensch war, und Dinge sagte wie Jesus, wäre kein großartiger Morallehrer. Er wäre entweder ein Wahnsinniger – auf gleicher Höhe mit jemandem, der sagt, er sei ein verlorenes Ei – oder er wäre der Teufel aus der Hölle. Sie müssen wählen. Entweder war und ist dieser Mann der Sohn Gottes, oder er war ein Verrückter oder noch Schlimmeres. Sie können ihm als einem Narren den Mund stopfen, Sie können ihn anspucken und ihn als einen Dämon töten oder Sie können zu seinen Füssen niederfallen und Ihn Herrn und Gott nennen. Aber lassen Sie uns nicht irgendeinen herrablassenden Unsinn darüber aus dem Ärmel schütteln, dass Er ein großer menschlicher Lehrer war. Diese Alternative hat Er uns nicht gelassen. Das hat Er nicht beabsichtigt.“
Wer nun behauptete Jesus, zu sein? Was sagt die Bibel über Ihn? Lassen Sie uns zuerst Jesu Worte in Johannes 10,30 betrachten: “Ich und der Vater sind eins.” Auf den ersten Blick scheint dies kein Anspruch auf Gottheit zu sein. Aber beachten wir die Reaktion der Juden auf seine Aussage: “Die Juden antworteten ihm und sprachen: Um eines guten Werkes willen steinigen wir dich nicht, sondern um der Gotteslästerung willen, denn du bist ein Mensch und machst dich selbst zu Gott.” (Johannes 10,33). Die Juden verstanden die Aussage Jesu als die Behauptung, Gott zu sein. In den folgenden Versen korrigiert Jesus die Juden keineswegs mit dem Hinweis: “Ich habe nie behauptet, Gott zu sein.” Das weißt darauf hin, dass Jesus wirklich behauptete, Gott zu sein, indem Er aussagte: “Ich und der Vater sind eins.” (Johannes 10,30). Johannes 8,58 ist ein weiteres Beispiel. “Jesus sprach zu ihnen: Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Ehe Abraham wurde, bin ich.” Die Juden hoben wieder Steine als Antwort auf und versuchten, Jesus zu steinigen (Johannes 8,59). Jesu’ Bekanntmachung Seinder Identität als “Ich bin” ist eine direkte Verwendung des Namen Gottes im Alten Testamentes (2.Mose 3,14). Warum sollten die Juden Jesus wieder steinigen wollen, wenn Er nicht etwas gesagt hätte, wovon sie glaubten es sei gotteslästerlich, und zwar die Behauptung, Gott zu sein.
Johannes 1,1 sagt: “Gott war das Wort” Johannes 1,14 sagt: “Das Wort ward Fleisch”. Dies weißt deutlich darauf hin, dass Jesus Gott im Fleisch ist. Der Jünger Thomas bekannte vor Jesus: “Mein Herr und mein Gott!” (Johannes 20,28). Jesus berichtigte ihn nicht. Der Apostel Paulus beschreibt Ihn als “die selige Hoffnung und Erscheinung der Herrlichkeit des großen Gottes und unseres Heilands Jesus Christus” (Titus 2,13). Der Apostel Petrus sagt dasselbe: „unser Gott und der Heiland Jesus Christus” (2.Petrus 1,1). Gott der Vater bezeugt die volle Identität Jesu ebenso: “aber von dem Sohn: »Gott, dein Thron währt von Ewigkeit zu Ewigkeit, und das Zepter der Gerechtigkeit ist das Zepter deines Reiches.” (Hebräer 1,8). Alttestamentliche Prophezeiungen über Jesus Christus kündigen Seine Gottheit an: “Denn uns ist ein Kind geboren, ein Sohn ist uns gegeben, und die Herrschaft ruht auf seiner Schulter; und er heißt Wunder-Rat, Gott-Held, Ewig-Vater, Friede-Fürst” (Jesaja 9,5).
Also, so wie C. S. Lewis schon argumentierte, ist die Ansicht, dass Jesus nur ein guter Lehrer sei, keine Alternative. Jesus behauptete klar und unbestreitbar, Gott zu sein. Wenn Er nicht Gott ist, dann ist Er ein Lügner und deshalb kein Prophet, guter Lehrer oder gottesfürchtiger Mensch. In der Bestrebung Jesu’ Worte weg zu erklären, behaupten moderne “Theologen” der “wahre historische Jesus” hätte viele der Dinge nie gesagt, die die Bibel Ihm zuschreibt. Wer sind wir, dass wir Gottes Wort hinsichtlich dessen was Jesus gesagt oder nicht gesagt hat, bestreiten könnten? Wie kann ein “Theologe” zweitausend Jahre nach Jesus eine bessere Einsicht darüber haben, was Er gesagt oder nicht gesagt hat, als diejenigen, die mit Ihm lebten, dienten und von Jesus selbst gelehrt wurden (Johannes 14,26)?
Warum ist die Frage nach der wahren Identität Jesu so wichtig? Warum spielt es eine Rolle, ob Jesus Gott ist oder nicht? Der Hauptgrund für die Notwendigkeit dafür, dass Jesus Gott ist, ist der Umstand, dass Sein Tod nicht genügt hätte, die Strafe für die Sünden der ganzen Welt zu zahlen, wenn Er nicht Gott wäre (1.Johannes 2,2). Nur Gott konnte eine so unendliche Strafe begleichen (Römer 5,8; 2.Korinther 5,21). Jesus musste Gott sein, damit Er unsere Schuld bezahlen konnte. Jesus musste Mensch sein, damit Er sterben konnte. Errettung ist nur durch den Glauben an Jesus Christus möglich. Jesu Gottheit ist der Grund dafür, dass Er der einzige Weg der Errettung ist. Weil Er Gott ist verkündete Jesus: “Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben; niemand kommt zum Vater denn durch mich.” (Johannes 14,6).
https://www.gotquestions.org/Deutsch/Wer-Jesus-Christus.html
Jesus Christus ist das eine Wort Gottes
„Jesus Christus, wie er uns in der Heiligen Schrift bezeugt wird, ist das eine Wort Gottes, das wir zu hören, dem wir im Leben und im Sterben zu vertrauen und zu gehorchen haben.Wir verwerfen die falsche Lehre, als könne und müsse die Kirche als Quelle ihrer Verkündigung außer und neben diesem einen Worte Gottes auch noch andere Ereignisse und Mächte, Gestalten und Wahrheiten als Gottes Offenbarung anerkennen.“
Theologischen Erklärung von Barmen (Mai 1934)
Jesus im Alten Testament : der Engel des Herrn
Im Alten Testament begegnen wir oft einer rätselhaften Figur: dem sogenannten Engel des Herrn. Warum wird in den meisten Übersetzungen dieser Engel nicht einfach EIN Engel des Herrn genannt? Warum spricht dieser Bote oft mit einer solchen Autorität, als ob er selbst Gott wäre? Weiterlesen