„Das einzige, was Wokeness zu bieten hat, ist Gehirnwäsche“ Konstantin Kisin in seinem brillanten Vortrag zu Klimaaktivisten und Endzeitfatalismus.
https://www.youtube.com/watch?v=JKIOSnKX96E
„So eine brillante Kritik an den Klimaaktivisten braucht es auch in Deutschland“ von Anna Schneider zu Konstantin Kisin:
Der Endzeitfatalismus selbst ernannter Klimaretter ist nur noch ermüdend. Dagegen hilft ein Video des russisch-britischen Satirikers Konstantin Kisin, das ich jedem nur ans Herz legen kann. In neun Minuten bringt er das Problem dieser woken Aktivisten brillant auf den Punkt.
Am Ende seines Buches „Versuch über die Müdigkeit“ zeichnet der Schriftsteller Peter Handke ein letztes, sehr schönes Bild der Menschheit:
„Versöhnt in ihren allerletzten Augenblicken, in kosmischer Müdigkeit.“
Daran muss ich jedes Mal denken, wenn Greta Thunberg öffentlich ihre Stimme erhebt. Nur leider ist nichts daran schön. Zwar wirft ihr manch einer vor, sie sei zu emotional, und da ist sicher etwas dran. Doch in meinem Kopf bewegt schriller Endzeitfatalismus eher wenig, im Gegenteil, er macht mich unfassbar müde. Wir werden alle sterben, oder zumindest viele von uns, how dare you, bla bla, gähn.
Man kann sie eigentlich nicht mehr hören, diese uninspirierende geistige Abstumpfung, und trotzdem kommt man als medienkonsumierendes Wesen gar nicht umhin, sich mindestens einmal am Tag mit dem Thema Klimawandel aka Weltuntergang zu beschäftigen. Stichwort Lützerath, Sie wissen Bescheid. Das Nest, in dem über unser aller Zukunft entschieden wurde, ist man genötigt zu glauben, lauscht man den klimaergebenen „Aktivisti“ (sic!) um Luisa Neubauer.
Ich glaube ja eher, dass Deutschland sich lächerlich macht, aber vielleicht bin ich auch nur neidisch. Schließlich kann ich noch kein instagramtaugliches Foto vorweisen, auf dem mich Polizisten wegtragen, weil ich mein „Lützi bleibt!“-Schild an der falschen Schlammpfütze emporgereckt habe. Man kann nicht alles haben.
Was man allerdings haben kann – und sich auch so oft wie möglich genehmigen sollte – ist ein Blick von außen auf dieses ganze absurde Spektakel. Wer nur noch Anne Will guckt, könnte glatt vergessen, dass es auch andere Möglichkeiten gibt, auf die Welt und ihren vermeintlichen Untergang zu schauen. Womit wir beim russisch-britischen Satiriker Konstantin Kisin wären.
Wenn es etwas gibt, das ich jedem – also nicht nur den verbissenen Klimakämpfern – ans Herz legen möchte, dann ist es der Auftritt Kisins im Studenten- und Debattierclub „Oxford Union“ in der vergangenen Woche. In neun Minuten bringt er das ultimative Problem der woken Bewegung mit Bezug auf die Klimawandel-Bekämpfung auf den Punkt – eine Perspektive, die hierzulande ihresgleichen (vergeblich) sucht.
Tun Sie sich den Gefallen und gönnen Sie sich das Video im Original, Sie werden es nicht bereuen. Es ist fantastisch. Und ich würde wirklich gerne wissen, ob auch nur eine Person aus der zeitgeistigen Klimabewegung in der Lage wäre, seine Argumente vom Tisch zu fegen.
Zunächst führt Kisin aus, wie müde er ist, über Wokeness zu reden (Handke und ich grüßen herzlich). Daher wiederholt er nicht, wovor er schon die vergangenen fünf Jahre gewarnt hat, nämlich, dass Wokeness das Vertrauen der Menschen in westliche Werte untergräbt – darüber hat er im vergangenen Jahr mit „An immigrant‘s love letter to the West“ ein Buch vorgelegt, für das das Prädikat „empfehlenswert“ eine dezente Untertreibung wäre.
Er wendet sich in anderer Angelegenheit an seine Zuhörer. „Man sagt uns, dass Ihre Generation sich um ein bestimmtes Thema mehr als alles andere sorgt. Und das ist die Frage des Klimawandels. Man sagt uns, dass viele von Ihnen unter Klimaangst leiden. Sie wollen den Planeten retten. Und heute Abend, und nur heute Abend, werde ich mich Ihnen anschließen. Ich schließe mich Ihnen an und bete zu Füßen der Heiligen Greta des Klimawandels“, beginnt Kisin. Greta Unser.
„Wir können nur eines tun, und wissen Sie, warum? Dieses Land ist für zwei Prozent der weltweiten CO2-Emissionen verantwortlich, was bedeutet, dass es absolut keinen Unterschied für den Klimawandel machen würde, wenn Großbritannien jetzt im Meer versinken würde. Und wissen Sie, warum? Weil die Zukunft des Klimas in Asien und Lateinamerika entschieden wird, und zwar von armen Leuten, die sich einen Dreck um die Rettung des Planeten scheren. Die Zukunft des Klimas wird in Asien und Lateinamerika von armen Leuten entschieden werden, denen die Rettung des Planeten völlig egal ist. Wissen Sie ,warum? Weil sie arm sind (…) Sie werden diese Menschen nicht dazu bringen, arm zu bleiben.“ Zack.
Mitten in die neomarxistischen Fridays-for-Future-Herzen.
Damit stellt sich erneut die Frage: Was tun? „Es gibt nur eine Sache, die wir in diesem Land tun können, um den Klimawandel zu stoppen, und das ist, wissenschaftliche und technologische Durchbrüche zu erzielen, um saubere Energie zu erzeugen, die nicht nur sauber, sondern auch billig ist“, fährt Kisin fort.
Und kommt sogleich zum springenden Punkt: „Das Einzige, was Wokeness im Gegenzug zu bieten hat, ist eine Gehirnwäsche, die kluge junge Köpfe wie Sie dazu bringt, zu glauben, dass Sie Opfer sind, dass Sie nichts bewirken können, dass das, was Sie tun müssen, um die Welt zu verbessern, darin besteht, sich zu beschweren, zu protestieren und Suppe auf Gemälde zu schütten (…) Wir wissen, dass der Weg, die Welt zu verbessern, darin besteht, zu arbeiten, zu schaffen, zu bauen. Und das Problem mit der Kultur der Wokeness ist, dass sie zu viele junge Menschen wie Sie dazu gebracht hat, das zu vergessen.“
So ist es. Diese „Kultur“, man möchte sie eigentlich gar nicht so nennen, ist im Grunde unmenschlich, weil sie menschlichen Fortschritt hemmt. Sie unterdrückt das natürliche Streben des Einzelnen nach Besserem, sie raubt ihm den Glauben an die Freiheit und die Möglichkeiten, die nur sie eröffnet.
Auf der Basis dieser Kultur wird es keinen Wohlstand geben. Daher lässt sich die Frage, weshalb ihr trotzdem so viele ( junge) Menschen anhängen, nur damit erklären, dass ihre (Klima)Angst ihr rationales Denken ausgesetzt hat. Fear is the mindkiller. Wer diese Angst kontrolliert, hat die Macht, und diese Macht wiederum fürchten offenbar viele (Erwachsene), doch zu Unrecht. Kisin zeigt, wie man mit logischen Argumenten auch an erfolgreich durch woke Prediger verschreckte junge Menschen herantritt.
Nun stelle man sich einmal vor, jemand würde derlei in einer deutschen Talkshow öffentlich äußern. In einem Land, wo es sogenannten linksliberalen Journalistenkollegen schon das Herz bricht, wenn ZDF-Chef-Talker Markus Lanz lieber keinen Hofknicks vor der medial dauerpräsenten Klimaaktivistenbrigade machen möchte.
Kisin selbst meint auf Twitter, er fände es seltsam, dass ihm Leute zu seiner „mutigen“ Rede gratulierten. Es sei nicht mutig, wenn Erwachsene die jungen Menschen dazu aufforderten, besser zu sein und klar zu denken. Hätten das mehr Menschen getan, wären wir jetzt nicht, wo wir sind. Eine schallende Realitätswatschn, die dieser Mann hier serviert, und ich denke, sie ist reichlich verdient. https://www.facebook.com/alexander.garth.7
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Klima als Religion
Das Wetter ist wohl eines der Lieblingsthemen für den täglichen Smalltalk, nicht nur in Deutschland. Dabei gibt es immer etwas zu klagen oder zu kommentieren und das ohne dabei zu persönlich oder kontrovers werden zu müssen. In den letzten Jahren aber hat sich das Wetter zu einem hochpolitischen, äußerst konfliktträchtigem Thema entwickelt. Nach der Atomkraft und der Gentechnologie haben die Ökoverbände das Wetter für sich entdeckt. Nachdem noch in den 1980er Jahren manche Wissenschaftler vor einer neuen, bald anbrechenden Eiszeit gewarnt hatten, dominiert seitdem die Angst vor der sich abzeichnenden Klimaerwärmung; korrekter vor dem Klimawandel. Relativ eindeutige Daten weisen darauf hin, dass das langfristige Klima nicht nur von Vulkanausbrüchen, Sonnenflecken und Meeresströmungen abhängig ist, sondern auch von Wasserdampf, Methan und von dem durch Menschen freigesetzten CO2. Vieles deutet auf eine Erwärmung des weltweiten Klimas um 1-3 Grad innerhalb der nächsten 50 Jahre. Das führt dann zu steigenden Meeresspiegeln, mehr Wetterextremen, an einigen Orten zu mehr an den anderen zu weniger Regen. Aufgrund dieser Veränderungen werden sich die Lebensräume von Pflanzen, Tieren und Menschen verschieben, was bei allen Betroffenen zu einer großen Herausforderung werden dürfte.
Die Reaktionen auf die mittelfristig zu erwartenden Klima- Veränderungen sind unterschiedlich. Manche versuchen sie generell zu leugnen und wollen weitermachen wie bisher. Andere stellen die negativen Folgen den positiven gegenüber und plädieren erst einmal für eine unaufgeregte Analyse. Noch andere fordern schnellstmögliche Maßnahmen zur Anpassung an veränderte Wasserstände und Temperaturen. Am häufigsten und lautesten aber ist der Ruf nach einer Klima- Revolution zu hören. Möglichst alle Lebensbereiche der Gesellschaft sollen nach Klima- Gesichtspunkten analysiert und umgebaut werden, in der Hoffnung, die Klima- Veränderung damit deutlich einzuschränken. Im Zentrum der meisten Veränderungs- Vorschläge steht die Reduktion, des vom Menschen verursachten CO2. Am besten solle die Mobilität generell drastisch eingeschränkt und alle fossilen Brennstoffe massiv verteuert werden. Alle Produkte und jedes Verhalten soll moralisch danach gewertet werden, wieviel CO2 dadurch ausgestoßen wird.
Schon jetzt hat ein regelrechter Ablasshandel um die Klima- Neutralität begonnen. In diesem Rahmen kaufen Fluggesellschaften oder Pharmafirmen Wälder in Südamerika oder finanzieren deren Aufforstung. Das von den dort wachsenden Bäumen aufgenommene CO2 darf dann beim Betrieb des eigenen Unternehmens mit gutem Gewissen wieder abgegeben werden. Selbst nicht unmittelbar erkennbare Zusammenhänge sollen in Hinsicht auf das Klima durchdacht und neu geregelt werden. Bestenfalls soll man auf Auslandsurlaube verzichten, sich höchstens noch mit Elektro- Fahrzeugen fortbewegen und keine Kinder mehr bekommen, weil auch die in ihrem Leben Waren konsumieren, zu deren Erzeugung CO2 abgegeben wird. Am besten ernährt man sich auch nur noch vegetarisch, natürlich aus der Region, um die CO2– Emissionen gründlich zu reduzieren.
Nach jahrelanger und intensiver medialer Werbung wagt kein Unternehmen, keine Person des öffentlichen Lebens und auch kein Politiker mehr, irgendwelche Kritik gegen Maßnahmen zu formulieren, die mit dem Klima begründet werden. Manche fordern bereits, dass alle politischen Entscheidungen künftig nach Klima- Gesichtspunkten beschlossen werden sollen. Es entwickelt sich ein regelrechter Katechismus von akzeptablen und nicht mehr akzeptablen Meinungen und Handlungen. Die über lange Jahre postmodern individualisierte Moral wird jetzt mit großen Schritten wieder unhinterfragbar zentralisiert. Einige Umweltverbände und Ökoaktivisten bestimmen darüber, was künftig als richtig und als falsch zu gelten hat. Kritische Diskussionen sind hier unerwünscht. Rückfragen werden als unzulässige Infragestellung allgemein zu akzeptierender Glaubensaussagen betrachtet. Allein wer die eine oder andere Maßnahme zur Erreichung der Klima- Neutralität kritisiert, der wird schnell zum Klima- Leugner abgestempelt und steht damit außerhalb der Gesellschaft, geächtet von allen zeitgemäß „guten“ Menschen.
So, wie von unseren Vorfahren in früheren Jahrhunderten nach dem Seelenheil gerungen wurde, sucht man heute nach größtmöglicher Klima- Gerechtigkeit. Wer sich hierfür einsetzt, dem sind das Ansehen und die Zustimmung der übrigen Gesellschaft sicher. Selbst begründete und berechtigte Kritik wird als unzulässig abgelehnt. Die „Helden“ der Gegenwart sind Klima- Aktivisten. Wie Heilige werden sie behandelt und hofiert. Was am Ende messbar bei der einen oder anderen Aktion herauskommt, das spielt bei dieser grundsätzlichen Wertschätzung kaum mehr eine Rolle. Zwischenzeitlich geht es weit eher darum, den neuen Megatrend nicht zu verpassen. Bei jedem Produkt und jeder Dienstleistung muss möglichst angegeben werden, inwieweit sie positiv auf das Klima wirkt; wobei auch ein Tunnelblick allein auf das klimaschädliche CO2 gerne in Kauf genommen wird.
Einige sprechen zwischenzeitlich auch schon ganz offen von der Ökologie, bzw. aktuell vom Klima- Schutz als der Religion der Zukunft, die unhinterfragbare Normen und Tabus setzt, die ihre Priester, Gottesdienste und ihren eigenen Himmel kreiert. Erreicht der Klima- Schutz erst einmal diesen Status, dann kann mit dem Hinweis auf das Klima alles begründet und gerechtfertigt werden, auch Handlungen, die bislang noch als eindeutig unmoralisch gelten. Die Natur wird zum Selbstzweck. Wer gesellschaftlich irgendetwas fordert, der muss das in Beziehung zum Klima- Schutz bringen, um überhaupt noch eine Chance zu bekommen ernsthaft gehört zu werden. Viele Menschen sind zwischenzeitlich auch bereit, schwere Opfer für ökologische Ziele in Kauf zu nehmen, sich stark einzuschränken, Freiheiten aufzugeben und feste Gewohnheiten zu verändern.
Ein deutlicher Umschwung in der öffentlichen Moral zeichnet sich ab. Mit dem Klima- Wandel werden viele Menschen wieder religiös und sind bereit, sich einer höheren Autorität zu unterwerfen. Allerdings handelt es sich hier um eine Religion ohne Gott, eine autoritäre Natur- Spiritualität. An dieser Stelle müssen Christen auf Distanz gehen, auch wenn das nicht eben zu ihrer Popularität beitragen wird. Schon der Apostel Paulus warnt deutlich vor der Tendenz, statt den Schöpfer die Schöpfung anzubeten und ihr den höchsten Rang einzuräumen (Röm 1, 18-25; vgl. Jes 44, 14-20). Natürlich sind Christen für den achtsamen Umgang mit der Natur, gerade weil sie eine Schöpfung Gottes ist. Trotzdem aber steht für sie Gott noch weit über der Natur. Letztendlich ist auch er alleine der Garant für die Zukunft der Schöpfung. Trotz aller notwendiger ökologischer Maßnahmen wird die eigene Begrenztheit anerkannt und die Relativität menschlicher Erkenntnis.
Die Vergöttlichung der Natur ist letztlich unmenschlich und wird notwendig zu menschenverachtenden Ergebnissen führen, wenn man Gott irrtümlich aus der Rechnung streicht. Ebenso lief es immer in der Weltgeschichte, wenn Menschen versuchten, ohne Gott den vorgeblichen „Himmel auf Erden“ zu schaffen; manchmal auch über zahlreiche Leichen. Eine Klima- Religion wird den Menschen langfristig schaden. Nur ein auf Gott ausgerichteter Umgang mit der Natur wird den ökologischen Problemen und dem Menschen dauerhaft gerecht. (von Michael Kotsch)
Wahrsager irrten 2022
Roboter übernehmen die Herrschaft der Welt, der russische Präsident Wladimir Putin zieht sich aus der Politik zurück und Zombies überfallen friedliche Städte. Auf Schloss Neuschwanstein bricht ein verheerendes Feuer aus und Ex- Präsident Trump lässt sich scheiden. All das wurde für 2022 vorhergesagt. Eingetroffen davon ist allerdings nichts.
In einigen wenigen Fragen lagen Astrologen und Zukunftsdeuter für 2022 durchaus richtig. Allerdings war das dann auch absehbar oder wurde schon seit Jahren immer wieder angekündigt; wie der Tod von Königin Elisabeth II. Und irgendwann musste die uralte Monarchin ja auch einmal sterben. Wer das also seit ihrem 80jährigen Geburtstag regelmäßig prognostizierte, der hatte nach vielen Fehlschlägen jetzt endlich Recht. Ein Nachweis für seherische Fähigkeiten aber sind solche Prognosen nicht. Auch die vagen Andeutungen auf einen Krieg zwischen Russland und der Ukraine kann man wohl keinen übernatürlichen Fähigkeiten zuschreiben. Immerhin gab es schon seit Jahren entsprechende Drohungen und heftige Kämpfe in der Ostukraine. Die stellenweise geäußerten Hinweise auf eine erhöhte Inflation waren nach den wirtschaftlichen Problemen währen der Corona- Zeit und der damit verbundenen Verschuldung des Staates durchaus naheliegend.
Katastrophenprognosen gehören eigentlich jedes Jahr zum Repertoire medialer Zukunftsdeuter. Da immer irgendwelche spektakulären Naturkatastrophen, Firmenzusammenbrüche und Kriege passieren, besteht eine relativ große Chance mit seinen Aussagen irgendwie etwas Passendes zu treffen. Erdbeben, Vulkanausbrüche, Terroranschläge, das alles hat es natürlich auch 2022 gegeben, allerdings nicht in dem Umfang, wie es von bekannten Zukunftsdeutern vorhergesagt worden war. Ein kanadisches Medium hatte für mehr als 150 Orte schwere Erdbeben vorausgesagt; darunter fast alle amerikanischen Bundesstaaten, Dänemark, die Ukraine, Großbritannien und viele Gebiete, die regelmäßig von Erdbeben betroffen sind. Die meisten dieser prognostizierten Katastrophen sind glücklicherweise ausgeblieben.
Eine als vorgeblich „sichere Prophetie“ vorhergesagte Belagerung von Paris, ein Massensterben in Indien, das Auftreten von Riesenkaninchen, die eine Stadt angreifen und der Tod des nordkoreanischen Diktators Kim Jong Un sind nicht eingetreten, wie wir heute wissen.
Niemand hatte für 2022 hingegen vorhergesagt, dass Ex-Tennisstar Boris Becker zu einer Gefängnisstrafe verurteilt wird. Niemand prognostizierte den drei Monate andauernden Ausbruch des Vulkan Cumbre Vieja auf den Kanarischen Inseln oder die Ermordung von 19 Schulkinder bei einem Amoklauf in Uvalde / Texas. Keiner sagte korrekt die Kandidaten der Nobelpreise voraus oder das frühe Ausscheiden der Deutschen bei der Fußball- Weltmeisterschaft. Ebenso unerwähnt blieb die Pleite der weltweit drittgrößten Börse für Kryptowährungen im November 2022.
Trotz aller Fehlschläge blüht der Markt für scheinbar zuverlässige Informationen aus der Zukunft noch immer. Es wäre halt auch wirklich phantastisch, würde man die Zukunft kennen und bei Bedarf natürlich verändern können. Das würde die Neugierde befriedigen, aber auch die Möglichkeit geben, sich auf besondere Herausforderungen des nächsten Jahres besser und vor allem rechtzeitig einstellen zu können. Man könnte andere warnen, wobei die Zukunftsprognose dann natürlich nicht mehr eintreffen würde. Man könnte auch gute Geschäfte machen, wenn man schon im Voraus wüsste, welche Produkte in der Zukunft gebraucht oder beliebt sein werden. Politiker könnten punkten indem sie frühzeitig Themen aufgreifen, die sich dann als ganz besonders relevant herausstellen. Das ganze würde natürlich nur funktionieren, wenn nicht alle über die gleichen Informationen verfügen. Sonst bieten am Ende alle dieselben Produkte an oder sprechen über dieselben Themen.
Auch für das Jahr 2023 gibt es natürlich schon wieder einige „absolut sichere“ Vorhersagen. Wie schon immer dominieren bei den allgemeinen, nicht ganz persönlichen Vorhersagen die negativen Prognosen. Für sich selbst möchte man gerne hören, dass alles gut geht. In der übrigen Welt aber reizt das Gruseln zumeist mehr als der normale Alltag. So wundert es kaum, dass auch 2023 wieder einmal der ultimative Krieg ausbrechen soll, unabsehbare Auswirkungen der Klimaerwärmung zu erwarten sind und die nächste Wirtschaftskrise ins Haus steht. Wenn man die gegenwärtigen Trends und Entwicklungen mit etwas Phantasie in die Zukunft verlängert, dann müssen sich manche Prognosen geradezu erfüllen. Kriege, Korruption und Wirtschaftskrisen gab es halt schon immer und wird es wohl auch immer geben, solange die Welt läuft wie sie läuft. Natürlich werden 2023 auch einige bekannte Persönlichkeiten sterben, zumeist die älteren, bedrohten oder besonders risikoreich lebenden.
Nostradamus- Experten sagen für 2023 eine große, zwei Jahrzehnte andauernde Wirtschaftskrise voraus und den Ausbruch des dritten Weltkriegs. Viele Menschen würden dann erst nach Jahren wieder ihre Bunker verlassen können. Die meisten Teile Frankreichs werden zwar in den künftigen Krieg einbezogen, nicht aber erobert. Vor diesem Hintergrund soll es 2023 in den größten Teilen Europas zu einem mehrjährigen Stromausfall kommen. Die Nahrungsmittel werden dann so knapp, dass sich die Menschen gegenseitig verspeisen werden. Im Anschluss wird, so die Vorhersagen, eine komplett neue Weltordnung aufgerichtet, um ähnliche Katastrophen künftig zu verhindern. Alle bisherigen Regierungen und Staaten werden aufgelöst. Außerdem soll es nach Nostradamus 2023 in Westeuropa mindestens einen großen Terroranschlag geben. 2023 sollen Menschen auch auf dem Mars landen. Die Klimaerwärmung soll 2023 erschreckende Formen annehmen. Das Wasser des Schwarzen Meeres soll dabei fast zum Sieden kommen und dadurch alle Fische töten. Ein weltweiter Kampf der Armen gegen die Reichen soll 2023 seinen Anfang nehmen. 2023 soll ein neuer, letzter Papst sein Amt antreten. Die meisten Astrologen und Zukunftsseher bleiben mit ihren Prognosen wohlweislich aber eher im Allgemeinen. Sie kündigen an, was derzeit als wahrscheinlich gilt und was sie in ähnlicher Weise schon seit Jahren ankündigen.
Im Gegensatz zu den meisten Zukunftssehern, die heute von sich reden machen, wurden im Leben von Jesus Christus ziemlich viele, detaillierte Vorhersagen erfüllt. Wenn man die Evangelien mit der Lebensgeschichte Jesu liest, dann stößt man immer wieder auf Aussagen, die jüdische Propheten Jahrhunderte vorher getroffen hatten, weil Gott ihnen diese Information mitgeteilt hatte. Da finden sich Hinweise zur Geburt Jesu ebenso wie über seine Predigten und Heilungen, sein Sterben und Auferstehen. Diese biblischen Vorhersagen sind weitaus zuverlässiger als die jedes Jahr zu hörenden Prognosen für die nahe Zukunft. Wenn diese Aussagen der Bibel über Jesus aber stimmen, dann wahrscheinlich auch die über das eigene Leben. Demnach überlebt die Seele den Tod des Körpers. Aber nur derjenige, dessen Schuld von Gott vergeben wurde, wird dann auch in der Ewigkeit mit Gott zusammenleben können.
Jesus spricht: „Ich habe euch das alles gesagt, damit ihr in meinem Frieden geborgen seid. In der Welt habt ihr Angst. Aber verliert nicht den Mut! Ich habe die Welt besiegt!“ (Joh 16, 33)
Denen, die mit ihm leben wollen verspricht Jesus: „Seid gewiss: Ich bin jeden Tag bei euch bis zum Ende der Welt!“ (Mt 28, 20) (von Michael Kotsch)
https://xuvu7p.podcaster.de/2022/12/29/wahrsager-irrten-2022/