1. Nun danket alle Gott mit Herzen, Mund und Händen, der große Dinge tut an uns
und allen Enden, der uns von Mutterleib und Kindesbeinen an unzählig viel zugut bis
hierher hat getan.
2. Der ewigreiche Gott woll uns bei unserm Leben ein immer fröhlich Herz und edlen
Frieden geben und uns in seiner Gnad erhalten fort und fort und uns aus aller Not
erlösen hier und dort.
3. Lob, Ehr und Preis sei Gott dem Vater und dem Sohne und Gott dem Heilgen Geist
im höchsten Himmelsthrone, ihm, dem dreiein’gen Gott, wie es im Anfang war und
ist und bleiben wird so jetzt und immerdar.
Text und Melodie: Martin Rinckart (um 1630) 1636
Zum Anhören oder Mitsingen:
https://www.youtube.com/watch?v=qxTbZBZzAbQ
Schlagwort-Archive: Lieder
Da wohnt eine gewaltige Kraft in – Reformatorischen Lieder in stürmischen Zeiten
Man kann es sich heute kaum mehr vorstellen, aber zu Zeiten Luthers war es so:
Eine singende gottesdienstliche Gemeinde war etwas Revolutionäres.
Dazu eine Anekdote aus der Reformationszeit – überliefert vom Stadtschreiber von Lemgo:
Der Bürgermeister von Lemgo hing noch dem alten Glauben an.
Er sandte seinen Schreiber aus, der sollte in Erfahrung bringen, wie es die Bürger mit der Reformation hielten.
Als dieser von der Stadtkirche zurückkehrte, berichtete er dem Bürgermeister:
„Herr, sie singen schon!“ Darauf der Bürgermeister: „Dann ist alles verloren!“
Die singende Gemeinde wurde zum herausragenden Kennzeichen der reformatorischen Bewegung.
In den katholischen Gottesdiensten damals waren die Menschen nur stumme Zuschauer.
Martin Luther aber gab der Gemeinde ihre aktive Beteiligung an der Liturgie zurück.
Christen kann man unmöglich vom Singen abhalten.
Christen kann man unmöglich vom Singen abhalten. Es ist eines der sicheren Zeichen für die Fülle des Heiligen Geistes, „dem Herrn zu singen und zu spielen im Herzen“ (Epheser 5,18,19). Besonders wenn wir uns zum Gottesdienst versammeln, wäre unser Lobpreis ohne Lieder unvorstellbar. Deswegen ermuntern wir einander: “Kommt herzu, lasst uns dem Herrn frohlocken und jauchzen dem Hort unseres Heils“ (Psalm 95,1)
Vor dir ist Freude die Fülle. Die schönsten Psalmen ausgewählt und erläutert von John Stott.