ARTE diffamiert Christen. Mit staatlicher Unterstützung

Im Frühjahr 2023 veröffentlichte der staatlich finanzierte Fernsehsender ARTE unter dem Titel „Evangelikale – Mit Gott an die Macht“ eine dreiteilige Dokumentation über evangelikale Christen. Natürlich ist es immer erfreulich, wenn sich auch ein öffentlicher Sender mit Glaubensthemen beschäftigt. Da christliche Inhalte immer weniger bekannt sind, werden sie häufig ignoriert oder lediglich mit Klischees und Vorurteilen wahrgenommen. Immer stärker geraten Christen und christliche Positionen dadurch unter Generalverdacht. Vor diesem Hintergrund wäre eine seriöse Dokumentation zum evangelikalen Alltag durchaus sinnvoll. Diese Chance hat der staatliche Sender ARTE mit seiner aktuellen Produktion allerdings leider vertan. Stattdessen werden vor allem altbekannten Vorurteile erneuert und sogar noch verstärkt.
Bei einer dreiteiligen Dokumentation staatlicher Qualitätsmedien dürfte man zumindest den Versuch einer neuralen Darstellung erwarten. Stattdessen aber werden evangelikale Christen in erster Linie als politische Extremisten und religiöse Fanatiker porträtiert.

Ein nichtreligiöser Zuschauer muss bei der vorliegenden, sensationsheischenden Darstellung den Eindruck gewinnen, bei Evangelikalen handele es sich um obskure politische Verschwörer und nicht um eine jahrhundertealte Form christlicher Spiritualität. In der Realität aber haben Evangelikale nicht mehr mit Politik zu tun, als andere gesellschaftliche Gruppen auch. Manche Evangelikale nehmen eben auch ihre demokratischen Rechte auf Meinungsfreiheit und politische Mitbestimmung in Anspruch. Es ist unzulässig ihnen dann vorzuwerfen, dass sie einer religionskritischen Politik überwiegend skeptisch gegenüberstehen.
Der historische Rückblick der Dokumentation ist sträflich verkürzend. Gut belegte und leicht zugängliche wissenschaftliche Untersuchungen zeigen deutlich, dass evangelikale Frömmigkeit in einer bereits 500jährigen Tradition der Reformation, des Täufertums, des Pietismus und der Erweckungsbewegungen steht. Sie ist nicht erst Mitte des 20.Jahrhunderts in den USA entstanden.
Absurderweise wird der ehemalige US-Präsident Donald Trump in der betreffenden ARTE- Dokumentation ausführlich als Aushängeschild evangelikaler Christen vorgestellt, obwohl sich der Politiker selbst nicht als evangelikal versteht und viele evangelikale Glaubensüberzeugungen nicht teilt. Auch wenn viele amerikanische Evangelikale Donald Trump gewählt haben, lässt sich bei einer Internet- Recherche sehr schnell feststellen, dass der ehemalige US-Präsident bislang nie als evangelikaler Christ in Erscheinung getreten ist. Deshalb ist es absurd die Politik der Trump- Administration evangelikalen Christen anlasten zu wollen.
Wenn in der betreffenden ARTE- Dokumentation auf weltweit rund 800 Millionen evangelikale Christen hingewiesen wird, sollte eigentlich klar sein, dass die weitaus meisten nicht in den USA leben und schon allein deshalb auch keine Trump- Wähler sind, wie der Film suggeriert.
Es wird in diesem Zusammenhang auch bemängelt, dass sich die Evangelische Allianz sich nicht sofort öffentlich von Donald Trump distanziert hat. Dabei sollte allerdings nicht vergessen werden, dass die Evangelische Allianz keine politische, sondern seine religiöse Organisation ist, die sich auch nie für den US-Politiker ausgesprochen hatte.
Evangelikalen wird in der ARTE- Dokumentation vorgeworfen, sie hätten durch die amerikanische Anerkennung Jerusalems als Hauptstadt Israels 2018, die politische Stabilität des Nahen Osten gefährdet. Zum einen sollte dabei aber nicht vergessen werden, dass es sich hier nicht um eine Aktion evangelikaler Christen, sondern um eine Entscheidung der demokratisch gewählten US-Regierung handelte. Außerdem wird ausgeblendet, dass Jerusalem bereits seit 1950 die Hauptstadt Israels ist und über Jahrzehnte hinweg von vielen auch als solche angesehen wurde. Es wird auch nicht erwähnt, wie gefährlich die von arabischen Staaten unterstützte Benennung Jerusalems als Hauptstadt eines palästinensischen Staates durch die PLO ist (1988). Vor allem aber blendet die ARTE- Dokumentation vollkommen aus, dass die Verlegung der US- Botschaft natürlich nicht von irgendwelchen evangelikalen Organisationen veranlasst worden ist.
Es wird in der Dokumentation dann auch nahegelegt, evangelikale Christen seien für den politisch umstrittenen Siedlungsbau in Israel verantwortlich. Dabei wird  man bereits nach einer oberflächlichen Internet- Recherche feststellen können, dass es sich hier um Beschlüsse jüdische Politiker der israelischen Regierung handelt. Der Einfluss evangelikal Christen wird wieder einmal ziemlich überschätzt.
Journalistisch fragwürdig wird von ARTE der Sturm auf das Kapitol in Washington vom 6. Januar 2021 mit evangelikalen Christen in Verbindung gebracht. Dabei haben alle bisherigen Untersuchungen keinen einzigen Hinweis erbracht, dass primär eine religiöse Motivation oder Organisation hinter dieser Aktion stand. Ganz im Gegenteil war es sogar der evangelikale Vizepräsident Mike Pence, der die Nationalgarde beauftrage, sofort gegen die illegalen Besetzer vorzugehen. Als Drahtzieher wurden keine evangelikalen Prediger identifiziert, sondern Rechtsradikale, Milizenführer und Hard-Rock- Musiker.
Obwohl Evangelikale und Katholiken in vielen ethischen Fragen durchaus ähnlich denken, bemüht sich die Dokumentation in Bezug auf Brasilien einen tiefen Gegensatz zu konstruieren. Das Wachsen evangelikaler Gemeinden sei ganz generell ein gesellschaftliches Problem für das größte südamerikanische Land. Diese Behauptung wird dann alleine damit begründet, dass überzeugte Christen eher eine politische Partei wählen, die sich für ihre ethischen Werte einzusetzen verspricht. Es ist äußerst problematisch, wenn man lediglich aufgrund seiner eigenen, eher links orientierten Weltsicht, Christen an den Pranger stellt, weil sie in Brasilien politisch nicht gegen ihre ethischen Überzeugungen abstimmen.
Teilwiese werden politische Konfrontationen der Vergangenheit in der ARTE- Dokumentation aus weltanschaulichen Gründen umgekehrt. So werden hier die gesellschaftlichen Spannungen um die Legalisierung der Abtreibung einseitig evangelikalen Christen angelastet, obwohl diese sich lediglich für ein jahrhundertealtes Rechtsempfinden aussprechen. Abtreibungs- Aktivisten hatten diesen Commonsense jahrelang mit Provokationen und  mit immensem politischem Druck infrage gestellt. Nicht nur evangelikale Christen sehen in einer ständigen Ausweitung der Abtreibung oder der Relativierung treuer Ehebeziehungen ein ethisches Problem. Das sind Werte, die seit Jahrhunderten auch von der katholischen, den orthodoxen, der armenischen, koptischen und aramäischen Kirche vertreten werden.
Die ARTE- Dokumentation über evangelikale Christen berichtet weit mehr über konservative US-amerikanische Politik, als über den Glauben oder das alltägliche Leben der Evangelikalen. Kaum ein Wort wird beispielsweise über das ausgedehnte soziale Engagement evangelikaler Christen verloren, über ihre differenzierte pädagogische Arbeit oder über ihre praktische Seelsorge, die Millionen von Menschen weiterhilft.
Vom Ökumenischen Rat der Kirchen, dem man in Glaubensfragen sicher eine gewisse Expertise zusprechen kann, werden evangelikale Christen ganz anders beschrieben, als in der politisierende Arte- Dokumentation. Demnach zeichnen sich evangelikale Christen weniger durch politischen Extremismus aus, als durch Ehrlichkeit, Treue in der Partnerschaft, praktizierte Nächstenliebe, durch den Glauben an die Wahrheit der Bibel, die Auferstehung Jesu, die Vergebung der Sünden und ein Leben nach dem Tod.
Für einen Regisseur, der sich selbst als säkularen Menschen definiert, scheint es schwierig zu sein, sich adäquat in gläubige Menschen hineinzuversetzen. Deshalb fällt diese Dokumentation fast durchgehend holzschnittartig und ziemlich tendenziös aus.
Evangelikale und wertekonservative amerikanische Richter lassen „mit Blick auf die Zukunft das Schlimmste befürchten“, orakelt die von ARTE ausgestrahlte Dokumentation abschließend. Es ist allerdings schon sehr fragwürdig, wenn Journalisten die Gefährdung europäischer Demokratie durch evangelikale Christen prognostizieren, während kein einziger französischer Politiker sich zu dieser Gruppe zählt und auch fast alle deutschen Abgeordnete wenig mehr mit Evangelikalen zu tun haben als mit Handballvereinen. Noch ideologischer erscheinen diese Unterstellungen, wenn von Sympathisanten der Grünen und der Linken, wie in Hamburg 2018,  ganze Stadtteile in Schutt und Asche gelegt werden, ohne dass man hier eine Gefährdung der Politik erkennen will.
Die Zahl evangelikaler Christen beläuft sich in Deutschland auf etwa 1% der Bevölkerung. In Frankreich liegen die Zahlen noch deutlich niedriger. Fernsehzuschauern dieser beiden Länder nun ein Horrorbild fast unbegrenzter, böswilliger Machtentfaltung evangelikaler Christen vor Augen zu malen, deutet entweder auf eine ziemlich verschobene Realitätswahrnehmung oder auf böswillige Verleumdung.
Diese, von einer staatlich finanzierten Sendeanstalt verbreitete Darstellung evangelikaler Christen, enthält zahlreiche Negativ- Klischees und Unterstellungen. Das kann jeder Mediennutzer sehr schnell selbst überprüfen, wenn er einige Veranstaltungen der nächsten Baptisten- oder Brüdergemeinde besucht. Wie so häufig gilt leider auch hier, dass man Ängste und Vorurteile am bestens schüren kann, wenn Zuschauer und diffamierte Menschen sich gegenseitig kaum kennt. Rechtradikale schüren so den Hass gegen Ausländer. Religionskritiker versuchen auf diese Weise ihre Vorurteile gegen evangelikale Christen zu verbreiten.
Wenn man ähnliche Argumentationen auf andere gesellschaftliche Gruppen anwenden würde, stünde zurecht der begründete Verdacht von Verbreitung einer Verschwörungstheorie im Raum. Der reale Alltag evangelikaler Christen dreht sich kaum um Politik und schon gar nicht um die Beseitigung der Demokratie. Zwischenzeitlich aber müssen sie immer häufiger als politische Sündenböcke herhalten. Fast macht es hier den Eindruck, als würden staatlich finanzierte Medien benutzt, um weltanschaulichen Säkularismus zu verbreiten und Hass gegen religiöse Gruppen zu schüren.
Leider waren Beschwerden wegen diskriminierender Einseitigkeiten bei ähnlich tendenziösen Dokumentationen bisher nur wenig erfolgreich. Das könnte allerdings auch damit zusammenhängen, dass die meisten Medien- Verantwortlichen selbst eine eher religionskritische Weltanschauung vertreten. (von Michael Kotsch)
https://xuvu7p.podcaster.de/2023/05/18/arte-diffamiert-christen-mit-staatlicher-unterstuetzung/?fbclid=IwAR1Mo1JS-OnJ6VC3mP0gpgaLUOPJXMA5TORAX-gBXOHWBOM4nL5dXw-Xmrw

Die Abschaffung des Geschlechts

Ilona Konrad hat auf evangelisch.de eine scharfe Kritik des von der Regierungskoalition auf den Weg gebrachten Selbstbestimmungsgesetzes (siehe hier ) veröffentlicht. Besonders bemerkenswert finde ich die Aussage: 

Die Demokratie wird schwer beschädigt, wenn Menschen unter Strafandrohung gezwungen werden, etwas zu bestätigen, was für sie im klaren Widerspruch zur Realität steht. Wunschdenken kann nicht die Realität ersetzen.

Was ist damit gemeint? Bezogen ist diese Aussage auf folgenden Absatz:

Lebensbestimmende Entscheidungen sind damit in einem Alter erlaubt, in dem es viele für eine gute Idee halten, sich einen Silvesterböller in den Hintern zu stecken und anzuzünden. Unterstützend wirkt für mich das Mitte 2020 verabschiedete Gesetz zum Verbot von Konversionstherapien. Durch dieses Gesetz macht sich nun strafbar, wer den Transitionswunsch hinterfragt oder gar dahingehend umleiten möchte, dass nicht Körperteile zerstört, sondern Geschlechterklischees aufgelöst werden und eine Aussöhnung mit dem eigenen Körperbild gesucht wird.

Wegen der Bußgeldvorschrift der neuen Gesetzesvorlage wird zukünftig mit bis zu 10.000 Euro bestraft, wer ohne öffentliches Interesse zum Beispiel den Menschen mit Penis in der Frauenumkleide absichtsvoll als Mann bezeichnet oder den Ursprungsnamen einer Transperson benennt und diese damit schädigt.

Es soll den Menschen also verboten werden, zu beschreiben, was sie mit ihren Sinnen und ihrem Verstand wahrnehmen. Erinnern wir uns an Georg Orwell und seinen Klassiker 1984? Da heißt es: „Freiheit ist die Freiheit zu sagen, dass zwei plus zwei vier ist. Wenn das gewährt ist, folgt alles weitere.“

Ich empfehle die Lektüre des gesamten Artikels: www.evangelisch.de.
https://theoblog.de/die-abschaffung-des-geschlechts/39469/

Schottlands neuer Regierungschef. Muslim oder Evangelikale?

Schottland spielt in Großbritannien eine besondere Rolle. Im Gegensatz zur Zentralregierung wollten die meisten Schotten lieber Teil der Europäischen Union bleiben. Auch in Glaubensfragen unterscheidet sich Schottland vom übrigen Land. Briten gehören mehrheitlich zur anglikanischen Kirche, die meisten Schotten sind reformiert. Vor 500 Jahren setzte der von Calvin geprägte John Knox hier die Reformation durch. Im 19.Jahrhudnert gab es in Schottland eine Erweckungsbewegung. Deren wohl bekanntester Vertreter war Thomas Chalmers. Er gründete nicht nur die Free Church of Scottland und entwickelte neue Methoden, um die entkirchlichten und verarmten Arbeiter der großen Städte mit dem Evangelium von Jesus Christus zu erreichen, Chalmers gilt auch als der Vater der Evangelischen Allianz.
Rund ein Jahrzehnt stand Nicola Sturgeon an der Spitze der Schottischen Nationalpartei (SNP) und war gleichzeitig Regierungschefin des Landes. Um die Nachfolge dieses wichtigsten politischen Amtes bewarben sich Ende März 2023 Humza Yousaf, der derzeitige Gesundheitsminister und Kate Forbes, die Finanzministerin. Yousaf ist praktizierender Muslim, Forbes tritt als überzeugte Christin auf und ist Mitglied der Free Church of Scottland. Viele Medien sympathisierten von Anfang an mit Yousaf, weil der sich für die gleichgeschlechtliche Ehe ausgesprochen hatte. Forbes hingegen lehnt gleichgeschlechtliche Ehen ab, spricht sich gegen Abtreibungen aus und kritisiert vorehelichen Geschlechtsverkehr. Obwohl sich das Gesundheitswesen unter Yousaf verschlechtert hat und er sonst nur wenige politische Erfolge verbuchen kann, ist für viele Medienleute seine Stellung zu Homosexualität und Gender wichtiger. Die positive Berichterstattung vieler Medien für Yousaf und gegen die Evangelikale Forbes trug schließlich zu dessen Wahl als höchster schottischer Politiker bei.
Sich offen zu christlichen Positionen zu stellen, kann in England heute offensichtlich ein deutlicher Nachteil sein. Es ist erschreckend, wie stark religiöse Diskriminierung in den englischen Medien und in der englischen Politik bereits etabliert sind. Nach Jahrzehntelanger einseitiger Berichterstattung gelten ein christlicher Glaube und christliche Werte vielen als generell verdächtig. In Großbritannien vertraut man zwischenzeitlich eher auf moderate Hindus und Muslime als auf überzeugte Christen. Der Umbau des Landes zu einer postmodernen, christenkritischen Gesellschaft geht weiter. Das ist ein bedenkliches Zeichen und muss wohl als Vorbote einer weiteren Umwertung der Werte und einer gottfernen Ideologisierung des öffentlichen Lebens gewertet werden. Deshalb beten Christen nicht nur für die verantwortlichen Politiker Deutschlands, sondern auch für die Regierenden der Nachbarstaaten. Am Ende ist es natürlich Gott, der die Herzen der Herrscher lenkt, zum Wohl oder zur Korrektur eines Volkes. (von Michael Kotsch)
https://xuvu7p.podcaster.de/2023/03/28/schottlands-neuer-regierungschef-muslim-oder-evangelikale/?fbclid=IwAR1BfWC7_I5FuMG-DDf6jZFvpqLBeY3EYgI5LMDxLwu-Q3cMGG18aKMbp6M

Klima als Religion

Das Wetter ist wohl eines der Lieblingsthemen für den täglichen Smalltalk, nicht nur in Deutschland. Dabei gibt es immer etwas zu klagen oder zu kommentieren und das ohne dabei zu persönlich oder kontrovers werden zu müssen. In den letzten Jahren aber hat sich das Wetter zu einem hochpolitischen, äußerst konfliktträchtigem Thema entwickelt. Nach der Atomkraft und der Gentechnologie haben die Ökoverbände das Wetter für sich entdeckt. Nachdem noch in den 1980er Jahren manche Wissenschaftler vor einer neuen, bald anbrechenden Eiszeit gewarnt hatten, dominiert seitdem die Angst vor der sich abzeichnenden Klimaerwärmung; korrekter vor dem Klimawandel. Relativ eindeutige Daten weisen darauf hin, dass das langfristige Klima nicht nur von Vulkanausbrüchen, Sonnenflecken und Meeresströmungen abhängig ist, sondern auch von Wasserdampf, Methan und von dem durch Menschen freigesetzten CO2. Vieles deutet auf eine Erwärmung des weltweiten Klimas um 1-3 Grad innerhalb der nächsten 50 Jahre. Das führt dann zu steigenden Meeresspiegeln, mehr Wetterextremen, an einigen Orten zu mehr an den anderen zu weniger Regen. Aufgrund dieser Veränderungen werden sich die Lebensräume von Pflanzen, Tieren und Menschen verschieben, was bei allen Betroffenen zu einer großen Herausforderung werden dürfte.
Die Reaktionen auf die mittelfristig zu erwartenden Klima- Veränderungen sind unterschiedlich. Manche versuchen sie generell zu leugnen und wollen weitermachen wie bisher. Andere stellen die negativen Folgen den positiven gegenüber und plädieren erst einmal für eine unaufgeregte Analyse. Noch andere fordern schnellstmögliche Maßnahmen zur Anpassung an veränderte Wasserstände und Temperaturen. Am häufigsten und lautesten aber ist der Ruf nach einer Klima- Revolution zu hören. Möglichst alle Lebensbereiche der Gesellschaft sollen nach Klima- Gesichtspunkten analysiert und umgebaut werden, in der Hoffnung, die Klima- Veränderung damit deutlich einzuschränken. Im Zentrum der meisten Veränderungs- Vorschläge steht die Reduktion, des vom Menschen verursachten CO2. Am besten solle die Mobilität generell drastisch eingeschränkt und alle fossilen Brennstoffe massiv verteuert werden. Alle Produkte und jedes Verhalten soll moralisch danach gewertet werden, wieviel CO2 dadurch ausgestoßen wird.
Schon jetzt hat ein regelrechter Ablasshandel um die Klima- Neutralität begonnen. In diesem Rahmen kaufen Fluggesellschaften oder Pharmafirmen Wälder in Südamerika oder finanzieren deren Aufforstung. Das von den dort wachsenden Bäumen aufgenommene CO2 darf dann beim Betrieb des eigenen Unternehmens mit gutem Gewissen wieder abgegeben werden. Selbst nicht unmittelbar erkennbare Zusammenhänge sollen in Hinsicht auf das Klima durchdacht und neu geregelt werden. Bestenfalls soll man auf Auslandsurlaube verzichten, sich höchstens noch mit Elektro- Fahrzeugen fortbewegen und keine Kinder mehr bekommen, weil auch die in ihrem Leben Waren konsumieren, zu deren Erzeugung CO2 abgegeben wird. Am besten ernährt man sich auch nur noch vegetarisch, natürlich aus der Region, um die CO2– Emissionen gründlich zu reduzieren.
Nach jahrelanger und intensiver medialer Werbung wagt kein Unternehmen, keine Person des öffentlichen Lebens und auch kein Politiker mehr, irgendwelche Kritik gegen Maßnahmen zu formulieren, die mit dem Klima begründet werden. Manche fordern bereits, dass alle politischen Entscheidungen künftig nach Klima- Gesichtspunkten beschlossen werden sollen. Es entwickelt sich ein regelrechter Katechismus von akzeptablen und nicht mehr akzeptablen Meinungen und Handlungen. Die über lange Jahre postmodern individualisierte Moral wird jetzt mit großen Schritten wieder unhinterfragbar zentralisiert. Einige Umweltverbände und Ökoaktivisten bestimmen darüber, was künftig als richtig und als falsch zu gelten hat. Kritische Diskussionen sind hier unerwünscht. Rückfragen werden als unzulässige Infragestellung allgemein zu akzeptierender Glaubensaussagen betrachtet. Allein wer die eine oder andere Maßnahme zur Erreichung der Klima- Neutralität kritisiert, der wird schnell zum Klima- Leugner abgestempelt und steht damit außerhalb der Gesellschaft, geächtet von allen zeitgemäß „guten“ Menschen.
So, wie von unseren Vorfahren in früheren Jahrhunderten nach dem Seelenheil gerungen wurde, sucht man heute nach größtmöglicher Klima- Gerechtigkeit. Wer sich hierfür einsetzt, dem sind das Ansehen und die Zustimmung der übrigen Gesellschaft sicher. Selbst begründete und berechtigte Kritik wird als unzulässig abgelehnt. Die „Helden“ der Gegenwart sind Klima- Aktivisten. Wie Heilige werden sie behandelt und hofiert. Was am Ende messbar bei der einen oder anderen Aktion herauskommt, das spielt bei dieser grundsätzlichen Wertschätzung kaum mehr eine Rolle. Zwischenzeitlich geht es weit eher darum, den neuen Megatrend nicht zu verpassen. Bei jedem Produkt und jeder Dienstleistung muss möglichst angegeben werden, inwieweit sie positiv auf das Klima wirkt; wobei auch ein Tunnelblick allein auf das klimaschädliche CO2 gerne in Kauf genommen wird.
Einige sprechen zwischenzeitlich auch schon ganz offen von der Ökologie, bzw. aktuell vom Klima- Schutz als der Religion der Zukunft, die unhinterfragbare Normen und Tabus setzt, die ihre Priester, Gottesdienste und ihren eigenen Himmel kreiert. Erreicht der Klima- Schutz erst einmal diesen Status, dann kann mit dem Hinweis auf das Klima alles begründet und gerechtfertigt werden, auch Handlungen, die bislang noch als eindeutig unmoralisch gelten. Die Natur wird zum Selbstzweck. Wer gesellschaftlich irgendetwas fordert, der muss das in Beziehung zum Klima- Schutz bringen, um überhaupt noch eine Chance zu bekommen ernsthaft gehört zu werden. Viele Menschen sind zwischenzeitlich auch bereit, schwere Opfer für ökologische Ziele in Kauf zu nehmen, sich stark einzuschränken, Freiheiten aufzugeben und feste Gewohnheiten zu verändern.
Ein deutlicher Umschwung in der öffentlichen Moral zeichnet sich ab. Mit dem Klima- Wandel werden viele Menschen wieder religiös und sind bereit, sich einer höheren Autorität zu unterwerfen. Allerdings handelt es sich hier um eine Religion ohne Gott, eine autoritäre Natur- Spiritualität. An dieser Stelle müssen Christen auf Distanz gehen, auch wenn das nicht eben zu ihrer Popularität beitragen wird. Schon der Apostel Paulus warnt deutlich vor der Tendenz, statt den Schöpfer die Schöpfung anzubeten und ihr den höchsten Rang einzuräumen (Röm 1, 18-25; vgl. Jes 44, 14-20). Natürlich sind Christen für den achtsamen Umgang mit der Natur, gerade weil sie eine Schöpfung Gottes ist. Trotzdem aber steht für sie Gott noch weit über der Natur. Letztendlich ist auch er alleine der Garant für die Zukunft der Schöpfung. Trotz aller notwendiger ökologischer Maßnahmen wird die eigene Begrenztheit anerkannt und die Relativität menschlicher Erkenntnis.
Die Vergöttlichung der Natur ist letztlich unmenschlich und wird notwendig zu menschenverachtenden Ergebnissen führen, wenn man Gott irrtümlich aus der Rechnung streicht. Ebenso lief es immer in der Weltgeschichte, wenn Menschen versuchten, ohne Gott den vorgeblichen „Himmel auf Erden“ zu schaffen; manchmal auch über zahlreiche Leichen. Eine Klima- Religion wird den Menschen langfristig schaden. Nur ein auf Gott ausgerichteter Umgang mit der Natur wird den ökologischen Problemen und dem Menschen dauerhaft gerecht. (von Michael Kotsch)

Transgender mit 5 Jahren!?

In England gibt es eine immer größere Unzufriedenheit mit der öffentlich geförderten Transgender- Politik. Eltern und Pädagogen beklagen eine gewisse Willkür bei Transgender- Fragen. Ausgangspunkt für die Geschlechtlichkeit ist fast unhinterfragt das momentane, subjektive Gefühl eines Kindes. Kritische Rückfragen und alternative Interpretationen der geäußerten Gefühle werden zunehmend unterbunden und diffamiert. Transgender entwickelt sich demnach zu einer alle anderen Fachbereiche überschattenden, weltanschaulich bestimmten Kategorie.
Eltern und Pädagogen halten es für problematisch, dass beispielsweise die Internet- Plattform TikTok eine offizielle Partnerschaft mit Stonewall eingegangen ist, einer Organisation, die bereits kleine Kinder damit konfrontiert, vielleicht im falschen Körper geboren zu sein. Facebook finanziert die Transgender forcierende Aufklärungsarbeit von Just Like Us.
Die Organisation Just Like Us bewirbt mit staatlicher Unterstützung Unterrichtspakete für fünf- bis siebenjährige Kinder. Schon in der Grundschule soll auf diesem Weg eine gender- gerechte Sprache eingeübt werden. Über Transgender heißt es in dem Programm: „Wenn eine Person geboren wird, wird ihr ein Geschlecht zugewiesen. Für eine Transgender-Person entspricht das zugewiesene Geschlecht nicht dem, was sie innerlich fühlt. Jemand, dem gesagt wird, er sei ein Junge, fühlt sich also wie ein Mädchen, oder jemand, dem gesagt wird, er sei ein Mädchen, fühlt sich wie ein Junge.“ Kindern wird vermittelt, dass alleine das subjektive Gefühl bzw. der momentane Wunsch über die eigene Geschlechtlichkeit entscheidet. Weil Kinder aber erst in diesem Alter überhaupt damit beginnen eine sexuelle Identität auszubilden, sind ihre Gefühle äußerst stark von den Rückmeldungen ihrer Umgebung abhängig. Eine durch schulische Autoritätspersonen vermittelte Verunsicherung kann in der sexuellen Entwicklung der Kinder zu starken Irritationen und Schäden führen. Die dahinterstehende Behauptung, dass es keinerlei Bezug zwischen dem zumeist eindeutigen biologischen und dem gefühlten Geschlecht gibt, ist wissenschaftlich äußerst fraglich. Dabei werden auch der Zwiespalt und die starke psychische Krise nicht berücksichtigt in die Kinder durch Therapie und Geschlechterwechsel sehr oft geraten.
In einer viel von Muslimen besuchten Grundschule in Birmingham protestierten hunderte Eltern gegen transgender- fördernde Unterrichtseinheiten. Asma und Mohammed Jdaitawi beispielsweise äußerten: „Wir halte es für verwirrend und unnötig, kleinen Kindern die Ängste und Neurosen von Erwachsenen in Bezug auf Geschlecht und Sexualität aufzudrängen“.
Die Safe Schools Alliance, ein Zusammenschluss von Lehrern und Eltern, beschwerte sich offiziell beim Bildungsministerium über die so von ihnen empfundene Ideologisierung von Kindern im Grundschulalter mit Transgender- Konstruktionen. Ein Zusammenschluss von englischen Mädchenschulen weigerte sich kürzlich nicht- biologische Schülerinnen, also transgener Mädchen aufzunehmen. Einerseits habe man keine Garantie für die Stabilität des subjektiven Geschlechtsempfindens der jeweils Betroffenen. Andererseits könne man den eigenen Schülerinnen nicht zumuten problemlos mit Mitschülerinnen zusammen zu duschen und eng im Internat zusammen zu leben, obwohl sie biologisch und äußerlich noch rein männlich wären. Auch die Gefahr von Missbrauch der Gender- Zuordnung sei zu groß, da bisher ja keinerlei fundierte Möglichkeit besteht, zwischen einer echtem und einer nur vorgeblichen Transgender- Orientierung zu unterscheiden. Das bisher in England geltende Gender- Gesetz ermöglicht reinen Mädchen- und reinen Jungen- Schulen einen solchen Umgang mit Kindern deren Geschlechtlichkeit juristisch oder medizinisch noch ungeklärt ist.
Chris McGovern, ein ehemaliger Berater des Bildungsministeriums, kritisierte, dass „Menschen damit Karriere machen wollen, Kinder zu ermutigen, ihr Geschlecht in einem Alter zu hinterfragen, in dem sie Kinder sein sollten. Wenn Lehrer diese Themen ansprechen, können Kinder verwirrt oder unglücklich und traumatisiert werden“. Kleine Kinder in ihrem noch schwach ausgebildeten Selbstbild systematisch zu erschüttern, kann demnach schwerwiegende Folgen für ihre gesunde psychische Entwicklung haben.
Eltern haben die anglikanische Kirche in einer kürzlich bekannt gewordenen Petition dringend aufgefordert, die Richtlinien für ihre 4700 Grundschulen zu ändern, die es Schülern im Alter von 5 Jahren ermöglichen sollen, sich selbst als das andere Geschlecht zu identifizieren. Ausgangspunkt der Erziehung in einer spezifisch christlichen Schule sollten die biblischen Aussagen über Mann und Frau sein, forderten die Kirchenmitglieder. In diesem Zusammenhang wurde auf mehrere Kinder in kirchlichen Grundschulen hingewiesen, die nach einem Transgender- Unterricht im Alter von fünf und sechs Jahren ihr Geschlecht wechseln wollten. Statt erst verschiedene, durchaus naheliegende Optionen zu durchdenken und anzubieten wurde die Selbstdefinition der Kinder weitgehend ungefiltert übernommen.
Zwischenzeitlich sagten Verantwortliche des britischen Bildungsministeriums zu, die Beratung und Betreuung von Kindern neu zu regeln, die transgener empfinden. Die bloße Unterstützung der häufig von außen geweckten Gefühle greife demnach zu kurz. Ganz sicher wird die von einigen Organisationen vorangetriebene Konfrontation immer jüngerer Kinder mit Transgender auch zukünftig noch zu einigen Diskussionen führen.
Für einen angemessenen Umgang mit Transgender braucht es eindeutige und belastbare Kriterien, die es ermöglichen zwischen einer echten und einer nur vorgetäuschten oder durch die Umwelt ausgelösten Ablehnung des eigenen biologischen Geschlechts zu unterscheiden. Bei den meisten Menschen dürften das biologische und das gefühlte Geschlecht ohne große Brüche zueinander passen. Zeitweilige Irritationen und Experimente mit anderen Geschlechterrollen sind in der sexuellen Entwicklung der Kindheit ganz normal und deuten nur selten auf einen dauerhaften Bruch beider Identitäten. Kinder mit fünf oder sechs Jahren, eher am Anfang ihrer sexuellen Selbstwahrnehmung, systematisch zu verunsichern wird wesentlich mehr Probleme schaffen als lösen. (von Michael Kotsch) https://xuvu7p.podcaster.de/2022/10/21/transgender-mit-5-jahren/

Warum sollte man gerade Gebildeten und Mächtigen kritisch auf die Finger schauen?

Was ist die Bibel doch für ein merkwürdiges Buch! Da kommen große, mächtige Herren vor. Aber von denen kann man nichts Gutes lernen: der König Herodes ist ein Mörder und Ehebrecher, der Pilatus ein ungerechter Richter, der Landpfleger Felix ein bestechlicher Beamter. Da kommen kluge und gelehrte Leute vor. Aber auch von denen kann man nichts Gutes lernen. Die sehen am hellen Tage das Licht nicht und verwerfen den Sohn Gottes. Auch das sind schlechte Vorbilder.Aber dann kommen in der Bibel arme und elende Leute vor, Leute „von den Hecken und Zäunen”; Leute, die sich im Tempel vor Scham über ihr Leben gar nicht nach vorn wagen, weil sie sich für große Sünder halten; Leute, die heimlich über sich selbst weinen; Aussätzige und Zöllner und Huren und Schacher. Und ausgerechnet von denen spricht die Bibel so, dass wir merken: Wir sollen und dürfen von ihnen lernen. Wer dazu zu stolz ist, der soll die Bibel lieber weglegen. Aber er soll auch wissen, dass er damit auf die Seite der Pharisäer und Schriftgelehrten tritt. Und die stehen ja in der Bibel in einem sehr, verdächtigen Licht.Wer aber den Weg der Bibel mitgehen will, der sehe sich all diese verachteten Leute einmal näher an. Dann wird er bald merken, warum die Bibel so ein Wohlgefallen an ihnen hat: Nicht um ihrer Erbärmlichkeit und Sünden willen — wie könnte Gott daran Gefallen haben! — sondern darum, — und nur dann — weil sie ein bußfertiges und zerschlagenes Herz haben. Und solch ein Herz gefällt Gott. Das ist bereit für den Heiland und Sein Heil. Amen. Wilhelm Busch
Weisheit ist etwas anderes als Wissen und Verstand und Lebenserfahrung. Weisheit ist das Geschenk, den Willen Gottes in den konkreten Aufgaben des Lebens zu kennen. * Dietrich Bonhoeffer

Interview mit Peter Hahne über die Wahl in Deutschland.

Peter Hahne (Berlin) ist das „Urgestein des Nachrichtenjournalismus“ (so MDR-„Riverboat“), die „deutsche Nachrichtenlegende“ (Johannes B. Kerner), war über Jahrzehnte einer der wichtigsten Beobachter der Politik. Seine Zeit als Moderator der ZDF-Sendungen „heute“ und „heute journal“ sowie unzähliger „Sommerinterviews“ mit den deutschen Spitzenpolitikern hat Generationen von Zuschauern geprägt.  kath.net sprach mit Peter Hahne über die Deutsche Wahl vom Sonntag:

R. Noe: Deutschland hat gewählt. Was waren Ihre ersten Gedanken nach dem Ergebnis?

Peter Hahne: Es kam wie vorausgesagt. Also keine Überraschung. Traurig: Die Lobby für das Leben wird immer kleiner. Das Thema Abtreibung hat nur noch bei der dezimierten AfD Platz. Hunderttausende haben ihre wertvollen Stimmen an sinnlose Splitterparteien verschenkt. Gerade im „frommen“ Lager herrscht eine erschütternde Naivität.

R. Noet:  Wer wird neuer Kanzler: Scholz oder Laschet?

Peter Hahne: In der Wahlnacht habe ich auf Scholz gewettet. Das dann aber wieder mit Argumenten  „zurückgenommen“, siehe mein Artikel bei  TichysEinblick .Doch heute muß ich sagen: gegenüber der Selbstzerstörung der Union ist die sonst permanent zerstrittene SPD geradezu eine disziplinierte Garde mit dem Willen zur Macht. Scholz gelingt es bis zur Stunde, all diese Wirrköpfe von Saskia bis Kevin zum Schwiegen zu bringen, das hätte ich nie gedacht.

R. Noe: Kann man die CDU nach dem Debakel überhaupt noch erneuern oder müsste man die Partei nicht völlig neu gründen? Denn für Außenstehende war ja nicht mehr viel Unterschied zwischen CDU, SPD oder auch den Grünen feststellbar. Was wäre Ihr Ratschlag?

Peter Hahne: Ihre Analyse stimmt. Die Union ist reinster Etikettenschwindel, das „C“ nur noch eine Mogelpackung. Der Vorwurf „Sozialdemokratisierung“ war ein Euphemismus. In Wahrheit sind CDU und CSU in Lichtgeschwindigkeit „grün“ geworden. Merkel brauchte dazu 16 Jahre, Söder schaffte das in 16 Monaten. Ob Corona-Wahn, Gender-Gaga, Ehe für alle oder die neue Klima-Religion: CDU und CSU sind inzwischen die Antreiber und Vorreiter. Stramm auf Linkskurs. Wir bekämen also jetzt, wenn die Union in die Opposition müßte, eine ehrliche linke Politik ohne den Etikettenschwindel eines bigotten „C“. Wo waren denn die Unions-Herrschaften beim „Marsch für das Leben“ am Sonntag vor der Wahl?! Entweder die Union kehrt zu ihren Wurzeln zurück, oder sie erleidet das Schicksal der italienischen Demokrazia Christiana. Eine x-te linke Grünen-Partei braucht Deutschland nicht.

R.Noe: Im Vorfeld der Wahl wurden die Grünen medial massiv gepushed, andere wie AFD, die immerhin in Sachsen und Thüringen die Nr. 1 wurde, massiv ausgegrenzt oder als Nazipartei diffamiert. Wie sehr beeinflussen Medien eine Wahl?

Peter Hahne: Es waren ja nicht (nur) die Medien. Viel schlimmer waren Haßprediger wie Söder und Laschet. Für sie waren Querdenker, Impfgegner oder AfD-Wähler ein größeres Sicherheitsrisiko als der importierte Antisemitismus oder der grassierende kriminelle Islamismus. Über die zentralen Fragen von illegaler Einwanderung und alltäglicher Gewalt im Namen Allahs wurde im Wahlkampf mit keiner Silbe gesprochen. Der sensible und Diktatur-erfahrene Osten hat darauf überdeutlich reagiert. Wenn der Spitzenkandidat der sächsischen CDU seinen eigenen Landsleuten „ein Demokratiedefizit“ attestiert, braucht man sich über die Wahlergebnisse nicht zu wundern. Und nebenbei: wo waren denn die Kirchen, um die verhaßten Stigmatisierten und die verteufelten Diffamierten zu schützen?!

R. Noe: Bei der Wahl hatte man das Gefühl, dass nur mehr eine überzogene Klimahysterie das Thema ist. Viele andere wichtigen Themen wurden ignoriert und auch von Journalisten kaum angesprochen. Was sagen Sie dazu?

Peter Hahne: Leider wahr. Erst heute, drei Tage nach der Wahl, berichtet z.B. die FAZ halbseitig, dass die Flutkatastrophe wenig bis nichts mit dem viel beschworenen Klimawandel zu tun hatte. Die schlimmsten Hochwasser gab es, als Autos, Flugzeuge oder Industrieanlagen noch so etwas wie Sciencefiction waren. Oder: man hat 1910 statt der dringend nötigen Sperranlagen an der Ahr lieber den Nürburgring gebaut. Das dumme Volk wurde jetzt aber von Merkel, Söder und Genossen belehrt, man müsse nur die „Altparteien“ wählen, Kurzstreckenflüge und Benzin-Autos abschaffen, die Strompreise unbezahlbar machen und alles wird gut. Nicht anders ist es bei Corona oder dem leidigen Impfthema. Doch als Christen wissen wir aus der Bibel: Nur die Wahrheit macht frei. Wir werden uns also noch wundern, welchen Märchen wir aufgesessen sind. Die wirrsten Verschwörungstheorien sind längst von der Realität überholt. Doch uneinholbar ist die Verheißung von Jesus Christus: „Wer an mich glaubt, wird leben!“ Das ist mein Trost! Sonst müßte man ja glatt verzweifeln.

kath.net/Buchtipp: Peter Hahne: „Niemals aufgeben!“, Verlag mediaKern

An ihren Früchten sollt ihr sie erkennen“

Ein Beitrag von Theoblog siehe Link am Textende
Theophil Isegrim verdanke ich den Hinweis, dass unter anderem die Vizepräsidentin des Europäischen Parlaments, Nicola Beer von der FDP, für den Matić-Bericht gestimmt hat, sich also für die Frühsexualisierung der Kinder, gegen die Gewissensfreiheit der Ärzte und für ein Recht auf Abtreibung stark macht. Übrigens stimmten 51 der 96 deutschen EU-Abgeordneten für den Bericht, 39 dagegen und 2 enthielten sich. Das ist insofern interessant, als wohl besonders sozialdemokratische und grüne Politiker die Europapolitik nutzen, um Druck auf die nationale Rechtssprechung auszuüben (siehe zur Abstimmung hier).

Tatsächlich war Frau Beer kürzlich Rednerin auf dem Kongress christlicher Führungskräfte und sprach darüber, warum es besonders für Politiker wichtig sei, einen klaren Wertekompass zu haben. Ich zitiere aus dem Medienmagazin Pro

Man müsse Entscheidungen nach bestem Wissen und Gewissen und verantwortlich fällen. Dazu brauche es Orientierung und einen klaren Wertekompass, sagte Beer.

Ihr selbst helfe dabei der christliche Glaube. „Mein Glaube hilft mir, das Beste zu geben“, sagte sie. In stressigen Momenten halte sie inne und besinne sich auf Gott. Der Glaube gebe ihr außerdem die nötige Freiheit, verantwortungsvolle Entscheidungen zu treffen.

Beer erklärte zudem, die ethische Basis des Zusammenlebens unterschiedlicher Kulturen in Europa basiere auf christlich-jüdischer Tradition, insbesondere auf den Zehn Geboten. „Das sind unsere kulturellen Wurzeln.“ Es sei wichtig, dass sich alle Menschen der pluralen, europäischen Gesellschaft für ein gelingendes Zusammenleben an die Werte, die auf den Zehn Geboten basierten, hielten. „Ich verstehe, wenn Menschen an altbekannten Traditionen und Sprachen festhalten“, sagte Beer im Hinblick auf Migranten. Außerhalb der eigenen vier Wände funktioniere das Zusammenleben jedoch nur, wenn man sich an gemeinsame Werte halte.

In diesem Zusammenhang verteidigte Beer auch den Gottesbezug in der Präambel des Grundgesetzes. Es gebe oft Diskussionen darüber, ob er noch zeitgemäß sei. „Der Gottesbezug ist Ausdruck der irdischen Fehlbarkeit“, sagte sie. Er zeige, dass „eine werteorientierte Gesellschaft aus mehr besteht, als aus Buchstaben in Gesetzen“. Beer verwies auf den Bibelvers aus Matthäus 7, 20, in dem es heißt: „An ihren Taten sollt ihr sie erkennen.“

Anhand solcher Beispiele lässt sich besser verstehen, dass in den Augen vieler Staatsbürger die Politik unglaubwürdig geworden ist. Eine Frau, die sich zur Ethik der Zehn Gebote bekennt, setzt sich zugleich für die Legalisierung von Tötungen ungeborener Kinder ein und will jenen Ärzten, die sich nicht an Schwangerschaftsabbrüchen beteiligen möchten, die Gewissensfreiheit stehlen. 

Da möchte ich Matthäus 7,20 im Zusammenhang zitieren: 

Darum, an ihren Früchten sollt ihr sie erkennen. Es werden nicht alle, die zu mir sagen: Herr, Herr!, in das Himmelreich kommen, sondern die den Willen tun meines Vaters im Himmel. Es werden viele zu mir sagen an jenem Tage: Herr, Herr, haben wir nicht in deinem Namen geweissagt? Haben wir nicht in deinem Namen Dämonen ausgetrieben? Haben wir nicht in deinem Namen viele Machttaten getan? Dann werde ich ihnen bekennen: Ich habe euch nie gekannt; weicht von mir, die ihr das Gesetz übertretet!
https://theoblog.de/an-ihren-fruechten-sollt-ihr-sie-erkennen/36902/

Augustinus: Gottesstaat und Menschenstaat

Aurelius Augustinus unterscheidet in seiner – allerdings noch nicht voll entwickelten – »Staatstheorie« zwischen einem vergänglichen Staat, in dem der Mensch mit Macht regiert und einem unvergänglichen Staat, zu dem diejenigen gehören, die sich von der himmlischen Liebe leiten lassen (De civitate Dei XIV,28):

Demnach wurden die zwei Staaten durch zweierlei Liebe begründet, der irdische durch Selbstliebe, die sich bis zur Gottesverachtung steigert, der himmlische durch Gottesliebe, die sich bis zur Selbstverachtung erhebt. Jener rühmt sich seiner selbst, dieser »rühmt sich des Herrn«. Denn jener sucht Ruhm von Menschen, dieser findet seinen höchsten Ruhm in Gott, dem Zeugen des Gewissens. Jener erhebt in Selbstruhm sein Haupt, dieser spricht zu seinem Gott: »Du bist mein Ruhm und hebst mein Haupt empor.« In jenem werden Fürsten und untertworfene Völker durch Herrschsucht beherrscht, in diesem leisten Vorgesetzte und Untergebene einander in Fürsorge und Gehorsam liebevollen Dienst. Jener liebt in seinen Machthabern die eigene Stärke, dieser spricht zu seinem Gott: »Ich will dich lieben, Herr, meine Stärke.«
https://theoblog.de/augustinus-gottesstaat-und-menschenstaat/11872/

Ein Volk, welches regiert wird von einer Macht, muss die Macht kennen

„Ein Volk, welches regiert wird von einer Macht, muss die Macht kennen, von der es regiert wird. Es, das Volk, muss diese Macht lenken und kontrollieren. Es muss der Macht in den Arm fallen, wenn sie Verbrechen begeht. Andernfalls wird es, das Volk, zum Mittäter. Die Grundlage der Demokratie ist die Volkssouveränität und nicht die Herrschaftsgewalt eines obrigkeitlichen Staates. Nicht der Bürger steht im Gehorsamsverhältnis zur Regierung, sondern die Regierung ist dem Bürger im Rahmen der Gesetze verantwortlich für ihr Handeln. Der Bürger hat das Recht und die Pflicht, die Regierung zur Ordnung zu rufen, wenn er glaubt, dass sie demokratische Rechte missachtet.“ (Aus Emil Rahms „Prüfen und Handeln“, Sep. 2009) Dr. Gustav Heinemann, Präsident der Bundesrepublik Deutschland 1969-74