Ich weiß, daß es in vielen gläubigen Kreisen geradezu eine hysterische Angst vor geistiger und theologischer Klärung gibt. Der Grund liegt sehr häufig darin, daß gewisse Leute, die sich Theologen nennen, die Gemeinde nicht aufgebaut, sondern mit ihren gottlosen Sprüchen abgebaut haben. Von hierher ist zu verstehen, wenn mancher einfach keine Lust und kein Vertrauen mehr zu theologischer Arbeit hat, weil er befürchten muß, daß die Gemeinde nur zerstritten wird. Aber es gilt auch hier der Satz: Der Mißbrauch hebt den guten Gebrauch nicht auf … Holt Euch zu theologischer Arbeit nur solche Männer, die mit Euch beten und Gott loben können und die nachgewiesen haben, daß alle theologische Arbeit in dem Versöhnungsopfer von Golgatha gemessen werden muß, und von denen Ihr wißt, daß sie eine lebendige Ewigkeitshoffnung haben.
Klaus Vollmer, Gemeinde aufbauen, nicht abbauen (Alte Wege – neu entdeckt, 1975, S. 81–82
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O mein Gott ich bitte Dich, nimm meinen leichten Sinn und meinen eigensüchtigen Willen
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„O mein Gott ich bitte Dich, nimm meinen leichten Sinn und meinen eigensüchtigen Willen, der an den süssen, verderblichen Dingen hängenbleiben will, von mir, ich vermag es nicht, ich bin viel zu schwach.
Ich kann es nicht verstehen, wie heute „fromme“ Leute fürchten um die Existenz Gottes, weil Menschen seine Spuren mit Schwert und schändlichen Taten verfolgen. Als habe Gott nicht die Macht (ich spüre, wie alles in seiner Hand liegt), die Macht. Fürchten bloss muss man um die Existenz der Menschen, weil sie sich von Ihm abwenden, der ihr Leben ist.“ Tagebucheintrag vom 9.8.1942 Sophie Scholl
Ein sehr großer Teil der modernen Erweckungsbewegung war mehr ein Fluch als ein Segen
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“Ein sehr großer Teil der modernen Erweckungsbewegung war mehr ein Fluch als ein Segen, denn es hat Tausende zu einer Art Frieden geführt bevor sie ihr Elend erkannten; der verlorene Sohn wird mit dem Vaterhaus versöhnt ohne dass man ihn lehrt zu sagen: “Vater, ich habe gesündigt.” Wie kann der geheilt werden, der nicht krank ist, oder der mit dem Brot des Lebens gesättigt der nicht hungrig ist? Das traditionelle Verständnis von Sünde wird verachtet… Alles in dieser Zeit ist oberflächlich… Deshalb springen die Menschen in die Religion hinein und springen dann wieder heraus. Ohne Demut kamen sie zur Kirche, ohne Demut blieben sie dort, und ohne Demut gehen sie wieder hinaus.” Spurgeon zum Thema Erweckung
C.H. Spurgeon, 1882
Ohne Gerechtigkeit sind die Staaten nur große Räuberbanden.
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Was sind überhaupt Reiche, wenn die Gerechtigkeit fehlt , anderes als große Räuberbanden? Sind doch auch Räuberbanden nichts anderes als kleine Reiche. Sie sind eine Schar von Menschen, werden geleitet durch das Regiment eines Anführers, zusammengehalten durch Gesellschaftsvertrag und teilen ihre Beute nach Maßgabe ihrer Übereinkunft. Wenn eine solche schlimme Gesellschaft durch den Beitritt verworfener Menschen so ins große wächst, daß sie Gebiete besetzt, Niederlassungen gründet, Staaten erobert und Völker unterwirft, so kann sie mit Fug und Recht den Namen „Reich“ annehmen, den ihr nunmehr die Öffentlichkeit beilegt, nicht als wäre die Habgier erloschen, sondern weil Straflosigkeit dafür eingetreten ist. Hübsch und wahr ist der Ausspruch den ein ertappter Seeräuber Alexander dem Großen gegenüber getan hat2 . Auf die Frage des Königs, was ihm denn einfalle, daß er das Meer unsicher mache, erwiderte er mit freimütigem Trotz: „Und was fällt dir ein, daß du den Erdkreis unsicher machst? aber freilich, weil ich es mit einem armseligen Fahrzeug tue, nennt man mich einen Räuber, und dich nennt man Gebieter, weil du es mit einer großen Flotte tust.“
Augustinus (354-430) – Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat 4. Buch
Die Schrift zeigt an vielen Orten an, dass es kein anderes Opfer für die Erbsünde gibt als allein den Tod Christi
Zitat
„Die Messe ist von den Evangelischen nicht abgeschafft worden, sondern wird mit größerer Andacht als bei den Widersachern gehalten. Die gottesdienstlichen Formen sind nicht merklich geändert worden. Man hat aber den Irrtum abgeschafft, die Messe sei ein Opfer für Lebendige und Tote, mit dem man Sünde wegnehmen und Gott versöhnen könnte. Die Schrift zeigt an vielen Orten an, dass es kein anderes Opfer für die Erbsünde gibt als allein den Tod Christi (Hebr. 9,28; 10,10; 10,14). Die Leute werden über die Einsetzung und im rechten Gebrauch des Abendmahls unterwiesen.“ Augsburger Bekenntnis, Artikel 25
Die Historie hat aufgehört zu existieren
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Winston Smith, der Held von George Orwells Roman 1984, ist Angestellter im sogenannten Wahrheitsministerium. Seine Aufgabe besteht darin, Bücher und Zeitungsberichte umzuschreiben, also rückwirkend zu verfälschen. Seine Freundin Julia ist jünger als er, sie ist unter dem Regime des Großen Bruders aufgewachsen. Eines Tages sagt er zu ihr: »Ist dir klar, dass die Vergangenheit tatsächlich ausgelöscht worden ist? Alle Dokumente sind entweder vernichtet oder gefälscht worden, jedes Buch hat man umgeschrieben, jedes Gemälde neu gemalt, jedes Denkmal, jede Straße und jedes Gebäude umbenannt, jedes Datum geändert. Die Historie hat aufgehört zu existieren.«
Religion?
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„Religion von der Offenbarung her gesehen wird sichtbar als das Unternehmen des Menschen, dem, was Gott in seiner Offenbarung tun will und tut, vorzugreifen, an die Stelle des göttlichen Werkes ein menschliches Gemächte zu schieben, will sagen: an die Stelle der göttlichen Wirklichkeit, die sich uns in der Offenbarung darbietet und darstellt, ein Bild von Gott, das der Mensch sich eigensinnig und eigenmächtig selbst entworfen hat“Karl Barth
Vom Diktat der Gefühle
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Was uns Plakatwände, Werbeunterbrechungen, Prospekte, Umfragen schon lange einreden, hat sich in unserem ganzen Leben und auch in unserer Gottesbeziehung festgesetzt: Wir vergleichen unsere Gefühle laufend mit unseren Erwartungen. Unsere Gefühle geben den Ausschlag – nicht nur dafür, ob wir das Hotel wieder buchen, sondern auch, ob die Ehe erträglich und ob der Gottesdienst genügend anregend ist. Nicht nur Waren und Dienstleistungen sind emotional aufgeladen. Unser ganzes Leben scheint dem Diktat unserer Gefühle folgen zu müssen. Hanniel Strebel
http://www.hanniel.ch/wp-content/uploads/fac04_2012_S42_45.pdf
http://www.hanniel.ch/?p=6008