Wie in 1 Petr (1,3-12) wird den Lesern zuerst eindrucksvoll vor Augen gestellt, was für ein großes Geschenk Gottes es ist, Christ sein zu dürfen.
Alles, was die Gläubigen für geistliches Leben und eine gottesfürchtige Lebensführung „Gottesfürchtigkeit, Frömmigkeit“; brauchen, ist ihnen durch die Erkenntnis dessen, der uns berufen hat (Christi), zugänglich. Die „volle Erkenntnis“ Christi aber ist die Quelle geistlicher Kraft und geistlichen Wachstums (vgl. Phil 1,9; Kol 1,9 – 10; Kol 2,2).
Immer wieder wird diese Erkenntnis hervorgehoben. Paulus betont sie ebenso im ersten Kapitel des Kolosserbriefes. Das ist das Größte, die Erkenntnis Gottes. Daher wollen wir, die Frage stellen: Kennen wir Gott? Ist uns Gott Wirklichkeit? Sprechen wir zu Gott, wenn wir auf unsere Knie gehen und vorgeben zu beten? Erkennen wir, dass Gott da ist? Sind wir uns der Verbindung und der Gemeinschaft mit ihm bewusst? Beten ist nicht das Aussprechen frommer Erwartungen, Befürchtungen und Wünsche. Beten ist ein Ansprechen des lebendigen Gottes; es ist ein Wissen um Gott, ein Überzeugt sein von Gott. Petrus sagt, ihr müßt in der Gnade wachsen, denn die Erkenntnis Gottes ist das höchste Ziel des Christen, sie gibt seinem Leben den größten Wert.
Das Adjektiv „göttlich“, theias, kommt von dem Substantiv theos, „Gott“; es taucht nur dreimal im Neuen Testament auf (hier und in Apg 17,29; 2. Petr 1,4). Diese Berufung ist, wie stets in den ntl. Briefen, die wirksame Berufung zum Heil. Diese rettende Berufung basiert darauf, dass der Sünder Christi offenbarte Majestät und moralische Vorzüglichkeit versteht, die ihn als Herrn und Retter erweisen. Dazu gehört immer, dass beim Evangelisieren Christi Person und Werk als Gott-Mensch klar herausgestellt werden müssen. Dadurch werden Menschen zum Heil gezogen (vgl. 1Kor 2,1.2).
Der Ausdruck „göttliche Kraft“, läßt die besondere Versorgung aus einer großzügigen Quelle erkennen, um jedem Bedürfnis jedes Heiligen gerecht zu werden. Seine göttliche Kraft sorgt sich um jegliche menschliche Schwachheit.