Die sog. „Goldene Regel“ beschreibt ein Prinzip, welches Jesus bei seiner Bergpredigt lehrte. Der Ausdruck „Goldene Regel” steht nicht in der Bibel, genauso wie das Wort „Bergpredigt“ ebenfalls nicht genannt wird. Diese Begriffe wurden später durch Bibelübersetzerteams ergänzt, um auf unterschiedliche Passagen der Heiligen Schrift zu verweisen, um das Lesen und Studium der Bibel zu vereinfachen. Der Ausdruck „Goldene Regel“ wurde dieser Lehre Jesu im 16.-17. Jahrhundert zugeschrieben.
Was wir Goldene Regel nennen, verweist auf Matthäus 7,12: „Alles nun, was ihr wollt, dass euch die Leute tun sollen, das tut ihnen auch! Das ist das Gesetz und die Propheten.“ Jesus kannte das menschliche Herz und dessen Egoismus. Tatsächlich beschreibt er im vorhergehenden Vers die Menschen als von Haus aus böse (Vers 11). Jesu Goldene Regel gibt uns eine Vorgabe, durch die von Natur aus eigensüchtige Menschen ihre Handlungen messen können: in allen Dingen andere aktiv so behandeln sollen, wie man selbst gern behandelt werden möchte.
Die Gute-Nachricht-Bibel übersetzt die Goldene Regel so: „»Behandelt die Menschen so, wie ihr selbst von ihnen behandelt werden wollt – das ist es, was das Gesetz und die Propheten fordern.«“ Jesus verdichtete in dieses eine Prinzip grandios das gesamte Alte Testament aus 3. Mose 19,18: „Du sollst dich nicht rächen noch Zorn bewahren gegen die Kinder deines Volks. Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst; ich bin der HERR.“ Auch hier haben wir die Implikation, dass Menschen von Natur aus wegen der Sünde sich selbst lieben und dieses Gebot nutzt diesen menschlichen Makel als Ausgangspunkt für die Behandlung anderer.
Menschen verlangen universell Respekt, Liebe und Anerkennung, ob sie es verdienen oder nicht. Jesus verstand dieses Verlangen und verwendete es, um gottesfürchtiges Verhalten zu fördern. Man will, dass einem Respekt entgegengebracht wird? Dann sollte man andere respektieren. Man sehnt sich nach einem freundlichen Wort? Dann sollte man Worte der Güte zu anderen sprechen. „Geben ist seliger als nehmen.“ (Apostelgeschichte 20,35). Die Goldene Regel ist auch Teil des zweitgrößten Gebots, dem nur das Gebot, Gott selbst zu lieben (Matthäus 22,37-39) vorangeht.
Interessant an der Goldenen Regel ist, dass kein anderes religiöses oder philosophisches System seinesgleichen hat. Jesu Goldene Regel ist nicht die „Ethik der Gegenseitigkeit“, wie dies üblicherweise von nicht-christlichen Moralaposteln behauptet wird. Häufig versuchen liberale Kritiker und weltliche Humanisten, die Einzigartigkeit der goldenen Regel abzutun und sie als gemeinsame Ethik, die sich alle Religionen teilen, zu erklären. Das ist jedoch nicht der Fall. Jesu Gebot unterscheidet sich davon. Der Unterschied ist nur fein, aber sehr wichtig. Eine kurze Betrachtung der östlichen Religionen und Philosophien wird dies deutlich machen:
• Konfuzianismus: „Tu anderen nichts, was du nicht selbst willst, dass dir getan wird” Analekte 15,23 (aus Englisch übersetzt).
• Hinduismus: „Das ist die Summe der Pflicht: tue anderen nichts, was dir Schmerzen bereiten würde”. Mahabharata 5,1517 (aus Englisch übersetzt).
• Buddhismus: „Tue anderen nichts, was du selbst als schmerzhaft empfindest.” Udanavarga 5,18 (aus Englisch übersetzt).
Diese Sprüche ähneln der Goldenen Regel, sind jedoch negativ formuliert und beruhen auf Passivität. Die Goldene Regel Jesu ist ein positives Gebot, in Eigeninitiative Liebe zu zeigen. Die östlichen Religionen sagen: „Tue es nicht“; Jesus sagt: „Tue es!“ Die östlichen Religionen sagen, es reiche aus, sein negatives Verhalten im Zaum zu halten; Jesus sagt, man solle nach Wegen suchen, positiv zu handeln. Wegen der „umgekehrten“ Natur der nichtchristlichen Sprüche wurden sie als „Silberne Regel“ bezeichnet.
Einige haben Jesus beschuldigt, sich die Idee der Goldenen Regel von den östlichen Religionen „geliehen“ zu haben. Die oben zitierten Texte für Konfuzianismus, Hinduismus und Buddhismus wurden jedoch alle frühestens zwischen 500 und 400 v. Chr. geschrieben. Jesus übernimmt die Goldene Regel aus dem 3. Buch Mose, das um 1450 v. Chr. geschrieben wurde. Die Quelle Jesu für die Goldene Regel liegt also etwa 1.000 Jahre vor der „Silbernen Regel“. Wer hat von wem „geliehen“?
Das Gebot zu lieben ist der Unterschied zwischen der christlichen Ethik und der Ethik jeder anderen Religion. Die Bibel ist tatsächlich so radikal in ihrem Gebot, aktiv zu lieben, dass Christen sogar ihre Feinde lieben müssen(Matthäus 5,43-44; 2. Mose 23,4-5), was in allen anderen Religionen nicht beachtet wird.
Dem christlichen Gebot, andere zu lieben, zu gehorchen, ist ein Kennzeichen eines wahren Christen (Johannes 13,35). Tatsächlich können Christen nicht behaupten, Gott zu lieben, wenn sie nicht aktiv auch andere Menschen lieben. „Wenn jemand spricht: Ich liebe Gott, und hasst seinen Bruder, der ist ein Lügner. Denn wer seinen Bruder nicht liebt, den er sieht, der kann nicht Gott lieben, den er nicht sieht.“ (1. Johannes 4,20). Die Goldene Regel birgt diese Idee und ist in der jüdisch-christlichen Heiligen Schrift einzigartig.
https://www.gotquestions.org/Deutsch/goldene-regel.html
Archiv des Autors: Peter
Postmoderne 10 Gebote (Auf zwei Samsung Tablets)
Ich. Du sollst nur das schätzen, was zum Erblühen deines Lebens beiträgt, wie du es siehst.
II. Du sollst keine Person, Institution oder Werte außer dir selbst ehren oder dienen.
III. Du sollst dich keinem sprachlichen Konventionen unterwerfen, die dich selbst in irgendeiner Weise beleidigen.
IV. Du sollst den Zeitplan und den Rhythmus deines Lebens nur nach deinen Gefühlen dafür ordnen.
V. Du sollst dich selbst und deine Bequemlichkeit vor allen anderen Menschen ehren.
VI. Du sollst jeden Kollateralschaden aus dem Projekt deines Lebens akzeptieren.
Vollendung. Du sollst deinen eigenen Gefühlen und Wünschen niemals untreu sein.
8. Du sollst alles angemessen machen, womit du davonkommen kannst.
Der erste Punkt. Du sollst die Wahrheit formen, um dir selbst zu dienen oder was auch immer.
X. Du sollst nicht wollen, irgendeinen Wert anzupassen, der nicht aus deinem Inneren kommt.
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Welche Hoffnung bietet das Christentum?
Ralph Barton, einer der führenden Karikaturisten Amerikas, hinterliess, bevor er sich das Leben nahm, an sein Kopfkissen geheftet folgende Notiz: „Ich hatte wenig Schwierigkeiten, viele Freunde, grosse Erfolge; ich bin von Frau zu Frau gegangen, von Haus zu Haus, ich habe grosse Länder der Welt besucht, aber ich habe es satt, Mittel zu finden, um die vierundzwanzig Stunden des Tages zu füllen.“ Welch ein trauriges Fazit eines Lebens ohne ewige Hoffnung.
Welch ein Gegensatz zu den Worten des Apostels Paulus, die dieser unmittelbar vor seinem drohenden Tod schrieb: „Ich habe den guten Kampf gekämpft, den Lauf vollendet, die Treue gehalten.“ Die Liebe Gottes ist stärker ist als der Tod. Diese Hoffnung darf man niemandem vorenthalten. Bruno Graber
https://www.jesus.ch/information/glaube/142978-welche_hoffnung_bietet_das_christentum.html
Gefahr Esoterik. Einfluss auf Christen
Obwohl sich viele Menschen von den etablierten Kirchen abwenden und im Alltag eher atheistisch Leben, ist in ganz Europa eine gewisse Renaissance des Religiösen zu beobachten. Yoga, Meditation und Achtsamkeit sind Massenphänomene. Viele lernen schon im Kindergarten Mantras und Mandalas kennen. Menschen lieben Tee der nach den Prinzipien des Ayurveda hergestellt wurde. Sie bevorzugen anthroposophische Medikamente und richten ihre Wohnung nach dem System von Feng Shui ein. Bücher über Engel und Berichte über Jenseitserfahrungen boomen. Meditative Gottesdienste und Wallfahrten werden schon seit einiger Zeit auch gerne besucht. In Umfragen äußern immer mehr Menschen, an einen irgendwie gearteten Gott zu glauben. Dieser Gott, da sind sich die meisten postmodernen Gläubigen einig, spricht vor allem durch Gefühle und Eindrücke aus dem eigenen Innern. Nach dieser Form der Spiritualität leben alleine in Deutschland über 20 % der Bevölkerung. Keine andere Religion genießt hier derzeit eine größere Popularität.
Die momentan in ganz Europa weitaus beliebteste Form des Glaubens ist die Esoterik. Dabei handelt es sich nicht so sehr um ein System fest gefügter Glaubenssätze und Praktiken, sondern vielmehr um eine individualistische Ausbeutung anderer Religionen. Je nach momentaner Stimmungslage werden die Inhalte und Traditionen anderer Völker für sich vereinnahmt, zerlegt und nach eignen Vorstellungen wieder neu zusammengesetzt. Dabei geht es nicht so sehr um eine innere Logik des Glaubens, sondern vielmehr um die eigenen Bedürfnisse und die Ergänzung des eigenen Lebensentwurfs. Fremde Religionen werden geplündert, um das eigene Konzept des Glaubens zu stützen. Oftmals klingen die Glaubensaussagen der Esoterik großzügig und tolerant. Vor allem aber richtet sich das auf das eigene Leben. Postmoderne Menschen suchen nach keiner Religion, die ihren mit einem Wahrheitsanspruch begegnen und auf eine Veränderung des Handelns und Denkens ausgerichtet ist. Lediglich einzelne Elemente einer Religion werden verkonsumiert, wenn sie dem eigenen Ich oder der selbst gewählten Lebensweise entsprechen.
Bei der vorgeblich buddhistischen Meditation spielt es keine Rolle, dass der Buddhismus eigentlich das Individuum verneint. Beim Yoga wird schnell übersehen, dass es im Hinduismus nicht um mehr Wohlgefühl, sondern um die Kontrolle des Körpers und seine spätere Abschaltung geht. Reinkarnation wird als Chance für ein über den Tod hinaus verlängertes, abwechslungsreiches Leben betrachtet und nicht als Strafe wie sonst in Asien üblich. Aus dem christlichen Glauben übernimmt man gerne Aussagen von Liebe und Wertschätzung Gottes, ohne aber etwas von Gericht oder Sünde hören zu wollen. Eine solche Haltung nimmt keine Religion wirklich ernst. Außerdem ist in der Esoterik jeder Wahrheitsanspruch aufgegeben. Wahr ist nur noch was jeder einzelne als wahr anerkennen will, was zur spirituellen Ergänzung eines genussvollen Lebens brauchbar erscheint. Esoterische Menschen suchen nicht nach Wahrheit, um dann ihr Leben danach auszurichten. Ganz im Gegenteil, sie suchen nach einer Wahrheit, die gut zu ihrer Lebensform passt. Bei einer Veränderung der eigenen Vorlieben wird dann auch schnell das religiöse Wahrheitskonzept gleich mit verändert.
Auch viele Christen wechseln aufgrund der äußeren Attraktivität in die Esoterik. Der Übergang ist dabei zumeist fließend. Zuerst treten dann gewöhnlich die lehrmäßigen Aussagen der Bibel in den Hintergrund. Besonders die im Wort Gottes geäußerten Feststellungen zu Sünde, Leiden, Lebensveränderung und Gericht stoßen auf keinerlei Gegenliebe. Ganz im Gegenteil, solche Aussagen stellen das eigene Lebenskonzept und die eigene Richtigkeit ganz grundsätzlich infrage. In einer nächsten Phase sucht man das Reden Gottes nicht mehr in der Bibel, sondern im eigenen Innern, in Träumen, Stimmungslagen, Gefühlen, in der Ekstase oder in der Musik. Gedeutet werden diese vielfältigen Eindrücke gewöhnlich nach der bereits feststehenden, individualistischen Lebensrealität. Mit der Zeit meint man immer „weiter“ und „offener“ zu werden. Die vorgeblichen Grenzen des früheren christlichen Denkens meint man überwunden zu haben. Erst entdeckt man in anderen Konfessionen neue Glaubenselemente und öffnet sich für Wallfahrten, Ikonen oder kirchliche Rituale. Dann ist man überzeugt, dass alle Religionen irgendwie zusammen gehören, dass fromme, nette Menschen aus allen Religionen schlussendlich irgendwie auch zu Gott kommen. Ohne das ursprünglich beabsichtigt zu haben, hat man zwischenzeitlich vom christlichen zum esoterischen Glauben gewechselt. Die Zustimmung seiner Umwelt und ein gutes inneres Gefühl sind einem dabei sicher, schließlich befindet man sich zwischenzeitlich im religiösen Mainstream der Gesellschaft. Besonders offen für ein esoterisches Christentum sind gewöhnlich Mitglieder der evangelischen Landeskirche und Charismatiker. Immer stärker haben hier Rituale und fremdreligiöse Vorstellungen ursprüngliche christliche Überzeugungen verdrängt. Überall meint man nun das Reden Gottes zu hören und übt sich in Methoden, um übernatürliche Erfahrungen produzieren zu können.
Noch relativ lange bleiben einzelne Elemente des früheren, christlichen Lebens als stabilisierende Faktoren erhalten. Man schätzt die Gemeinschaft mit Gleichgesinnten. Man erbaut sich emotional mit Liedern. Man wiederholt christliche Begriffe, die einem wichtig geworden sind, auch wenn sie zwischenzeitlich ganz neu und jesusfremd interpretiert werden. Auch einzelne Bibelverse werden noch lange benutzt, allerdings nur solche, die sich gut ins neue esoterische Glaubenskonzept integrieren lassen. Wenn man dann doch gelegentlich noch auf Bibelverse stößt, die nicht zum eigenen esoterischen Glauben passen, dann beruhigt man sich damit, dass alles nur eine Frage der Interpretation sei und dass man auch nicht an die Bibel glaubt, sondern an Gott. Wer allerdings Jesus vertraut und dem Gott, auf den er hinweist, der wird sich entschieden von einer christlichen Esoterik abwenden. Zwar kann es auch außerhalb des christlichen Glaubens übernatürliche Erfahrungen geben. Jesus Christus aber benannte für seine Nachfolger positive und negative Kräfte des Jenseits. Demnach gibt es eben nicht nur Gott, den man übernatürlich erfahren kann, sondern auch okkulte Mächte. Um den Menschen innerlich zu fangen geben sich diese Wesen häufig positiv, versprechen Glück und liefern geistlich bereichernde Eindrücke. Längerfristig aber binden und zerstören diese Kräfte den Menschen der sich auf sie einlässt. Sie entfernen den Menschen von Gott und stellen ihn dann mit einem billigen aber angenehmen Ersatz zufrieden.
Wer Jesus vertraut, der muss feststellen, dass einzig und allein in der Bibel sein sicheres, authentisches Reden zu finden ist. Alle darüber hinaus gehenden Gefühle und Eindrücke müssen an diesen Aussagen geprüft werden, die ganz sicher von Jesus stammen. Hier allerdings wird jeder ehrliche Gottessucher auch offen auf seine Fehler im Denken und Handeln hingewiesen. Jesus fordert Veränderung und Korrektur. Jesus weist ganz deutlich darauf hin, dass nur er die zerstörte Verbindung zu Gott wiederherstellen kann und dass nur er dabei helfen kann, zuverlässig zwischen Gottes Reden und den Offenbarungen negativer Mächte zu unterschieden, die Menschen durch Erlebnisse und Versprechungen an sich binden wollen. Jesus selbst sagt von sich: „Niemand kennt Gott den Vater als nur der Sohn und wem es der Sohn offenbaren will.“ (Mt 11, 27) Und: „Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben; niemand kommt zum Vater als nur durch mich.“ (Joh 14, 6) (von Michael Kotsch)
https://xuvu7p.podcaster.de/2023/03/17/gefahr-esoterik-einfluss-auf-christen/?fbclid=IwAR2rgSViJqtmH1nfnKX7x56dOX_9CiThk9pnLpvatjmJQgHGYL_CsjIBqdg
„Das Meer, mag es toben, diesen Felsen wird es nicht zerstören. Der Sturm, mag er heulen: Christi Schiff wird nicht versenkt werden!“ Johannes Chrysostomos
Als der Kirchenvater Johannes Chrysostomos auf Betreiben der Kaiserin Eudoxia Ende Sommer 403 zum ersten Mal von Konstantinopel aus in die Verbannung geschickt wurde, fand er dafür folgende Worte:
Viele Wogen, furchtbare Stürme! Aber wir fürchten nicht, dass wir zugrunde gehen; denn wir stehen auf einem Felsen. Das Meer, mag es toben, diesen Felsen wird es nicht zerstören. Der Sturm, mag er heulen: Christi Schiff wird nicht versenkt werden! Und wahrhaftig, was sollten wir fürchten? Den Tod? „Das Leben ist für mich Christus, und das Sterben Gewinn“ (Philipper 1,21). Die Verbannung? „Des Herrn ist die Erde und ihre Fülle“ (Psalm 24,1). Den Verlust der Güter? „Wir haben nichts in die Welt hineingebracht, so ist es offenbar, dass wir auch nichts hinaus bringen können“ (1. Timotheus 6,7). Was die Welt Schreckliches hat, ich verachte es. Was die Welt Reizendes hat, ich spotte dieser Dinge. Ich zittere nicht vor Armut, ich verlange nicht nach Reichtum. Ich bebe nicht vor dem Tod, ich hänge nicht am Leben, es sei denn um eurer Seelen willen. Niemand wird uns losreißen von unserer Liebe zueinander. Was Gott vereint hat, werden die Menschen nicht trennen. […] Baue ich vielleicht auf eigene Kraft? Nein! Ich besitze die Verheißung des Herrn: Ich trage seine Handschrift bei mir, auf diese stütze ich mich wie auf einen Stab. Mag der ganze Erdkreis erschüttert werden. Ich halte den Schutzbrief meines Herrn in der Hand; ich lese seinen Inhalt, der mir eine Mauer und ein unbezwingbarer Schutzwall ist. Soll ich euch den Schutzbrief meines Herrn vorlesen? „Und siehe, ich bin bei euch alle Tage bis zur Vollendung des Zeitalters“ (Matthäus 28,20). Christus ist bei mir! Wen soll ich fürchten?
Quelle: Sermo antequam iret in exilium, PG 52, 427-432. Von Johannes Chrysostomos
Die bahnbrechende soziale Vision des christlichen Glaubens
Warum konvertierten in der römischen Welt immer mehr Menschen zum Christentum, obwohl es die am meisten verfolgte aller Religionen war und erhebliche soziale Nachteile mit sich brachte?
1. Abstammung spielt keine Rolle mehr
Die Christen glaubten, dass es nur einen wahren Gott gab und dass jeder an ihn glauben sollte. Das bedeutete, dass ihr Glaube nicht nur unabhängig von ihrer Abstammung war – er war viel grundlegender. Es gab Ihnen ein Band mit allen anderen Christen, das tiefer war als jedes andere
2. Starkes Engagement für die Armen und Ausgegrenzten
In jener Zeit wurde es als normal angesehen für die Armen und Bedürftigen der eigenen Familie und des eigenen Stammes zu sorgen, aber niemand fühlte sich verpflichtet, für alle Armen und Bedürftigen zu sorgen, schon gar nicht für Barbaren.
3. Nicht auf Vergeltung ausgerichtet, geprägt von der Verpflichtung zur Vergebung
Die frühen Christen zeichneten sich dadurch aus, dass sie, wenn man sie angriff oder tötete, sie keine Vergeltung organisierten oder Rache nahmen. Sie waren dafür bekannt, dass sie den Tod in Arenen oder durch Hinrichtung erlebten, während sie für ihre Verfolger beteten.
4. Entschieden und praktisch gegen Abtreibung und Kindstötung
Die Christen lehnten sowohl Abtreibung als auch Kindermord entschieden ab, aber nicht nur aus Prinzip. Sie fanden und nahmen Säuglinge auf, die zum Sterben weggeworfen oder von Sklavenhändlern erbeutet worden waren. Die frühe Kirche war “pro-life”, insbesondere in dem Sinne, dass sie keine Abstufungen des menschlichen Wertes anerkannte. In einer stammesgebundenen, sozial geschichteten Scham- und Ehrenkultur war das schockierend.
5. Revolutionäre Veränderung der Sexualethik
In der römischen Welt war Sex lediglich Begierde. Er diente der sozialen Ordnung. Verheiratete Frauen durften nur mit ihren Ehemännern Sex haben. Aber Männer – auch verheiratete – konnten Sex mit jedem Mann oder jeder Frau haben, solange es sich um jemanden von geringerer Ehre und Klasse handelte. Die revolutionäre Lehre des Christentums löste Sex und Ehe von der sozialen Ordnung und verband sie mit dem Kosmischen – mit Gottes rettender Liebe und Erlösung.
Aus: Tim Keller. How to Reach the West Again. (Online-PDF). S. 26-28
https://hanniel.ch/2023/03/10/zitat-der-woche-die-bahnbrechende-vision-des-christlichen-glaubens/
Philipperbrief
Paulus schreibt diesen ermutigenden Brief über die Freude in Jesus mit Timotheus an Christen in Philippi.
Nach Dank und Fürbitte um Erkenntnis der Leser berichtet Paulus von seiner Gefangenschaft, welche dem Evangelium sehr förderlich ist, und von seiner Freude über die Verkündigung anderer. Er sorgt sich auch in Bedrängnis nicht, denn Christus ist sein Leben und Sterben Gewinn!
Paulus fordert auf, für den Glauben zu kämpfen und Jesu’ Gesinnung nachzuahmen, welcher Seine Privilegien als Gott im Menschwerden aufgab, sich erniedrigte bis zum Tod am Kreuz und von Gott erhöht wurde. Gehorsam sollen seine Leser ihr Heil bewirken, denn Gott wirkt sowohl Wollen als auch Vollbringen zu Seinem Wohlgefallen. Als Kinder Gottes leuchten sie wie Sterne in einer verkehrten Welt, indem sie das Wort des Lebens festhalten. Paulus empfiehlt Timotheus und Epaphroditus, welche Gott selbstlos dienen und warnt vor Irrlehren.
Im ergreifenden Zeugnis schildert Paulus seine einstigen Privilegien und Leistungen. Nun hält er alles für Dreck um der Erkenntnis Christi willen: Er will Ihn gewinnen, in Ihm gefunden werden und vertraut nicht auf sich selbst, sondern auf Gottes Gerechtigkeit durch Glauben. In allem will er Jesus gleich werden und jagt diesem Ziel nach. Seinem Vorbild sollen die Himmelsbürger in Philipper nachfolgen, sich im Herrn freuen und Ihn erwarten. Er ermahnt Evodia und Syntyche zur Versöhnung und die Gemeinde zu geistlichen Tugenden. Er schließt mit dem Dank für die reichlichen Gaben, Grüßen und Segenswünschen. https://buythefield.wordpress.com/2012/04/04/philipper/
Wege zur Erneuerung der Kirche
„Der Phil(ipperbrief) zeigt auf der Makroebene einen geschlossenen Aufbau. Im Zentrum des Briefes stehen die Mahnungen zur Einheit der Gemeinde und die Auseinandersetzung mit den Irrlehrern. Zwischen beiden Abschnitten besteht eine sachliche Verbindung, denn die Einheit der Gemeinde ist die Voraussetzung für die Abwehr der Irrlehrer. Kaum zufällig steht der Christus-Hymnus in der Mitte des Briefes. Als Urbild und Vorbild prägt Jesus Christus das Selbstverständnis und das Verhalten von Gemeinde und Apostel.“ (Udo Schnelle, Einleitung zum NT, 157f)
Christus – der Einzige
ER ist nicht nur ein Leuchtender, sondern das Licht.
ER ist nicht nur ein Wegweiser, sondern der Weg.
ER ist nicht nur ein Wahrhaftiger, sondern die Wahrheit.
ER ist nicht nur ein Lebendiger, sondern das Leben.
ER ist nicht nur ein Großer, sondern der HERR.
ER ist der EINZIGE, in dem wir GOTT schauen können, wie ER ist.
ER ist der EINZIGE, von dem wir völlig durchschaut und dennoch geliebt werden.
ER ist der EINZIGE, bei dem der Mensch die Schuld seines Leben loswerden kann.
ER ist der EINZIGE, der einen völligen Neuanfang des Lebens ermöglicht.
ER ist der EINZIGE, der unserem Leben Sinn gibt
Und unser volles Vertrauen verdient.
Konrad Eißler
Stephen Hawking verstarb am 14. März 2018.
Der große Entwurf – Eine neue Erklärung des Universums stellt der berühmteste aller Physiker, Stephen Hawking (zusammen mit seinem Koautor Leonard Mlodinow) den Glauben an die göttliche Erschaffung des Universums infrage. Ihm zufolge liefern die Gesetze der Physik, nicht der Wille Gottes, die wirkliche Erklärung dafür, wie das Leben auf der Erde entstand. Der Urknall, argumentiert er, sei die unausweichliche Konsequenz aus diesen Gesetzen: „Weil es ein Gesetz wie das der Schwerkraft gibt, kann und wird das Universum sich selbst aus dem Nichts erschaffen.“ Hawking behauptet: „Spontane Schöpfung ist der Grund dafür, dass es etwas gibt und nicht nichts, dass das Universum existiert, dass wir existieren.“ Die Folge: „Es ist nicht nötig, einen Gott heraufzubeschwören, der das blaue Zündpapier in Brand und das Universum in Gang setzt.“ Hawkings Argument ist keineswegs neu. Wissenschaftler stellen schon seit vielen Jahren ähnliche Behauptungen auf, nach denen die überwältigende Komplexität der Welt durch die ausschließliche Bezugnahme auf den Grundstoff des Universums (Masse/Energie) oder auf physikalische Gesetze wie die Schwerkraft erklärt werden kann.
In seinem Buch finde ich eine Reihe von Missverständnissen, die durch logische Fehlschlüsse verstärkt werden. Erstens ist Hawkings Gottesbegriff unzulänglich. Nach den oben zitierten Aussagen scheint er sich Gott als einen „Lückenbüßergott“ zu denken, der immer dann zur Erklärung herbeigezogen wird, wenn wir keine wissenschaftliche Erklärung für etwas haben – daher die Schlussfolgerung, die Physik lasse keinen Raum mehr für Gott, da sie den letzten Ort beseitigt habe, wo er hätte zu finden sein können – den Moment der Schöpfung. Doch das entspricht keineswegs dem Glauben der großen monotheistischen Religionen. Für sie ist Gott nicht nur bei der Schöpfung zu finden; er ist der Urheber schlechthin. Gott hat das Universum geschaffen, und er erhält es beständig im Dasein. Ohne ihn gäbe es für die Physiker nichts zu studieren. Gott ist der Schöpfer sowohl der Teile des Universums, die wir nicht verstehen, als auch der Teile, die wir verstehen. Und natürlich sind es gerade die Teile, die wir verstehen, die uns die stärksten Hinweise auf Gottes Existenz und sein Handeln liefern. So wie ich das Genie hinter einem technischen oder künstlerischen Werk um so mehr bewundern kann, je besser ich es verstehe, so nimmt auch meine Verehrung des Schöpfers zu, je besser ich verstehe, was er getan hat.
Dass nicht nur Hawkings Gottesbegriff, sondern auch sein Verständnis von Philosophie unzulänglich ist, zeigt sich, wenn er uns auffordert, uns zwischen Gott und den Gesetzen der Physik zu entscheiden. Hier vermischt er zwei völlig unterschiedliche Dinge: physikalische Gesetzmäßigkeit und persönliches Handeln. Das sind falsche Alternativen! Es handelt sich hier um einen klassischen Kategorienfehler. Seine Aufforderung, zwischen der Physik und Gott zu wählen, ist ebenso offenkundig absurd wie die Aufforderung, sich entweder für die physikalischen Gesetze oder für den Luftfahrtingenieur Sir Frank Whittle zu entscheiden, wenn man den Düsenantrieb erklären will. Die Gesetze der Physik können erklären, wie ein Düsenantrieb funktioniert, aber nicht, wie er entstanden ist. Es leuchtet jedem ein, dass ein Düsenantrieb nicht durch die physikalischen Gesetze allein erschaffen werden konnte – dafür waren die Intelligenz und Kreativität Whittles erforderlich – und das Vorhandensein entsprechender Bedingungen und Materialien. Die Welt des strengen Naturalismus, in der clevere mathematische Gesetze ganz von sich aus das Universum und das Leben ins Dasein rufen, ist reine Fiktion (bzw. Science Fiction). Theorien und Gesetze rufen keine Materie/Energie ins Dasein. Die Ansicht, sie wären irgendwie doch dazu imstande, erscheint als eine recht verzweifelte Ausflucht vor der alternativen Möglichkeit, die Hawking mit seiner Frage impliziert: „Oder braucht sie einen Schöpfer?“
Hawking sagt, die Existenz der Schwerkraft bedeute, dass die Entstehung des Universums unvermeidlich gewesen sei. Aber wie kam es überhaupt zur Schwerkraft? Welche schöpferische Kraft steckt hinter ihrer Existenz? Wer hat sie eingesetzt mit all ihren Eigenschaften und ihrem Potenzial, mathematisch beschrieben zu werden? In ihrem Bemühen, die klaren Hinweise für die Existenz einer göttlichen Intelligenz hinter der Natur zu umgehen, sind atheistische Wissenschaftler gezwungen, viel weniger wahrscheinlichen Kandidaten wie Masse/Energie und den Naturgesetzen schöpferische Kräfte zuzuschreiben. Wie jeder Physiker sieht sich auch Hawking mit eindrucksvollen Hinweisen auf einen Entwurf des Universums konfrontiert, wie er in seinem Buch erklärt:
Unserem Universum und seinen Gesetzen scheint ein Entwurf zugrunde zu liegen, der sowohl darauf zugeschnitten ist, uns zu erhalten, als auch, wenn wir existieren sollen, wenig Spielraum für Abweichungen lässt. Das ist nicht leicht zu erklären und wirft natürlich die Frage auf, warum dem so ist. … Die in jüngerer Zeit gemachte Entdeckung der extremen Feinabstimmung vieler Naturgesetze könnte zumindest einige von uns zurück zu der alten Vorstellung führen, dieser große Entwurf sei das Werk eines großen Entwerfers. … Das ist nicht die Antwort der modernen Wissenschaft … unser Universum scheint nur eines von vielen zu sein, von denen jedes andere Gesetze hat.
Damit kommen wir zum Multiversum. Der Grundgedanke, der hinter den verschiedenen Theorien des Multiversums steht, ist, dass es so viele Universen gibt (unendlich viele, wie manche meinen, was immer das bedeutet), dass alles, was passieren kann, in irgendeinem Universum auch passieren wird. Demnach ist es nicht überraschend, so das Argument, dass es mindestens ein Universum wie das unsere gibt. Auch hier tappt Hawking in die Falle der falschen Alternativen: Gott oder das Multiversum. Aus theoretischer Sicht könnte Gott so viele Universen erschaffen haben, wie es ihm beliebt.
Der Gedanke des Multiversums an sich schließt Gott nicht aus. Die Theorie vom Multiversum ist allerdings unter Wissenschaftlern sehr umstritten. Hawkings Argumente erklären sich zu einem großen Teil aus der Vorstellung, es bestünde ein tief sitzender Konflikt zwischen Wissenschaft und Religion. Doch einen solchen Zwist kann ich nicht erkennen. Für mich als gläubigen Christen verstärkt die Schönheit der wissenschaftlichen Gesetze meinen Glauben an einen intelligenten Schöpfer. Je besser ich die Wissenschaft verstehe, desto mehr glaube ich an Gott, weil ich über die Größe, Raffinesse und Vollständigkeit seiner Schöpfung staune. Dass die Naturwissenschaft im sechzehnten und siebzehnten Jahrhundert unter Männern wie Galileo, Kepler und Newton so sehr aufblühte, lag ja gerade an ihrer Überzeugung, dass die Naturgesetze, die damals entdeckt und formuliert wurden, den Einfluss eines göttlichen Gesetzgebers widerspiegelten. Der Glaube an Gott hat die Wissenschaft keineswegs behindert; im Gegenteil, er war der Motor, der sie antrieb. Die Tatsache, dass Wissenschaft (größtenteils) eine rationale Aktivität ist, führt uns zu einem weiteren Denkfehler Hawkings.
Wie so viele Atheisten möchte er uns glauben machen, wir Menschen seien nichts als „bloße Ansammlungen der fundamentalen Partikel der Natur“. Dabei scheint er gar nicht wahrzunehmen, dass dies, wenn es zuträfe, nicht nur den Glauben an Gott unterminieren würde, sondern gerade die Rationalität, die wir brauchen, um Wissenschaft zu treiben. Wenn es wahr wäre, woher sollten wir das überhaupt wissen? Denn wenn das Gehirn nur das Endprodukt eines geistlosen, absichtslosen Prozesses wäre, dann gäbe es keinen Grund zu glauben, dass es fähig ist, uns die Wahrheit erkennen zu lassen. Abschließend scheint mir wichtig zu erwähnen, dass eine rationale Untermauerung der Existenz Gottes nicht nur im Bereich der Naturwissenschaft zu finden ist. Die Geschichte liefert uns eindrückliche Hinweise darauf, dass Gott sich der Menschheit vor zwei Jahrtausenden durch Jesus Christus geoffenbart hat.
Mein Glaube an Gott beruht nicht nur auf dem Zeugnis der Naturwissenschaft, sondern auch auf dem Zeugnis der Geschichte; insbesondere auf der Tatsache, dass Jesus Christus von den Toten auferstand. Darüber hinaus lassen sich religiöse Erfahrungen von Millionen Gläubigen nicht einfach abtun. Hawking meint, die Möglichkeit der Existenz anderer Lebensformen im Universum untergrabe die traditionelle religiöse Überzeugung, auf einem einzigartigen, von Gott erschaffenen Planeten zu leben. Hawking liefert allerdings keinen Beweis dafür, dass es dort draußen andere Lebensformen gibt. Es ist eigentlich erstaunlich, dass Atheisten oft für die Existenz außerirdischer Intelligenzen streiten, während sie doch so sehr bestrebt sind, die Möglichkeit zu leugnen, dass es „da draußen“ ein unermessliches, intelligentes Wesen gibt – Gott.
Hawkings Attacke wird die Fundamente eines intelligenten Glaubens, der auf dem kumulativen Zeugnis von Wissenschaft, Geschichte, biblischer Darstellung und persönlicher Erfahrung beruht, nicht erschüttern können. Prof. John Lennox
https://www.soulsaver.de/blog/stephen-hawking-verstarb-am-14-maerz-2018/