Warum Christen debattieren müssen

John Stott über die Frage, was Christen tun sollen, wenn sie Meinungsverschiedenheiten begegnen:
Die anzustrebende Aktivität von bekennenden Christen die untereinander Meinungsverschiedenheiten haben, ist weder diese zu ignorieren, noch diese zu verstecken, noch die Unterschiede zu minimalisieren, sondern diese zu debattieren. (S. 22)
Über die Frage, warum wir die Wahrheit in Liebe sprechen sollten, aber nicht wahrheitslos in Liebe oder lieblos in Wahrheit:
Unsere Generation scheint weit weg zu sein von dem vehementen Eifer für die Wahrheit, welchen Christus und seine Apostel hatten.
Aber wenn wir die Ehre Gottes mehr liebten und wenn wir uns um das Gute der Seelen der Menschen in Ewigkeit mehr kümmerten, dann würden wir uns nicht weigern uns in notwendige Diskussionen zu begeben, wenn die Wahrheit des Evangeliums auf dem Spiel steht.
Das apostolische Gebot ist eindeutig. Wir sollen “in der Wahrheit in Liebe bleiben”, dabei aber nicht wahrheitslos in Liebe, noch lieblos in Wahrheit, sondern die Balance beider halten. (S. 19)
Über den Unterschied zwischen “tolerantem Gemüt” und “toleranten Ansichten”:
[Ich hoffe diese Übersetzung trifft es einigermaßen; engl.: difference between a “tolerant mind” and a “tolerant spirit”:]

Wir müssen ein tolerantes Gemüt und tolerante Ansichten unterschieden.
Tolerant vom Gemüt her sollten Christen immer sein; liebevoll, verständnisvoll, anderen vergebend und sie erduldend, nachsichtig ihnen gegenüber, und  ihnen nach dem Prinzip “im Zweifel für den Angeklagten” begegnend; denn wahre Liebe “erträgt alles, sie glaubt alles, sie hofft alles, sie duldet alles” (1. Kor 13:7).
Aber wie könnten wir in unseren Ansichten bezüglich dessen, was Gott eindeutig als böse oder falsch offenbart hat, tolerant sein? (S. 8 )
Aus John Stott, Christ the Controversialist (Downers Grove, Ill.: InterVarsity Press, 1970).
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