Die Nachdichtungen der Hymnen und Gedichte des Jehuda Halevi. Es ist überliefert, dass Rosenzweig seiner Frau zuletzt nur noch mit den Augenlidern diktieren konnte.

Des Jehuda Halevi Sechsundneunzigstes Gedicht

Wenn deinem Gott du harrst entgegen,
wie könnte dich der Tand der Welt erregen!

Wenn du in Wahrheit auf den Namen Gottes traust,
so sorg nicht, jauchze nicht des Weltlaufs wegen.

Doch so ists nicht! Nein, wohnend in der Lüste Grab.
Verweigerst Zucht du, willst nicht überlegen!

Im Dunkeln wohnst du, siehst des Lichtes Ort nicht – wie
Willst Gut und Bös du auseinanderhegen?

Nah ist dein Flug von hinnen! Wähl der Wahrheit Pfad.
Was schweifst du rechts und links zu Seitenwegen!

Die Tage trügen dich! Eh noch ihr Trug gelang
Betrüge sie! So bist du überlegen.

Such Erbe für dich selbst, das ewig du ererbest,
lass, was dir nur erwirkt des Erben Segen.

Das alte Wort „Tand“ (Zeile 2) bedeutet laut Duden Herkunftswörterbuch „leeres Geschwätz, wertlose Gegenstände“ [5]. Im hebräischen Text steht ein Wort, das „das wechselvoll-zufällige Geschehen“ bezeichnet [6].

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