Satan

Satan ist der große Gegner und Widersacher Gottes. Er wird oft auch als Teufel bezeichnet, was „Durcheinanderwerfer“ bedeutet – also derjenige, der Verwirrung schafft und die Fakten verdreht.

Um uns klar zu machen, wer Satan wirklich ist und was seine Absichten sind, gibt Gott uns in der Bibel viele Namen oder Bezeichnungen des Feindes, die uns seinen Charakter beschreiben. Ich gebe euch einmal eine kurze Zusammenfassung, bevor wir auf drei aktuelle Punkte etwas näher eingehen.

Der Teufel ist der Gott dieser Welt, also derjenige, der das ganze gottesfeindliche System Welt geschaffen hat und der letztendlich von der Welt angebetet wird.

Er ist der Fürst dieser Welt, der über die Welt und ihre Mächtigen regiert und die antichristlichen Entwicklungen, die wir heute sehen, immer weiter vorantreibt.

Er ist der Drache, der mit unbeschreiblicher Grausamkeit den zukünftigen jüdischen Überrest verfolgen und quälen wird.

Er ist ein brüllender Löwe, der die Gläubigen verfolgt und der versucht, sie mit Gewalt zu erschrecken und zu drangsalieren.

Er ist ein Menschenmörder, der das große Ziel hat, den Menschen als ein Geschöpf Gottes zu zerstören und von Gott zu trennen.

Er ist die alte Schlange, die bereits im Paradies ihre List dazu eingesetzt hat, um das Vertrauen der Menschen zu gewinnen und sie von Gott abzuziehen.

Er ist der Lügner und wird sogar der Vater der Lüge genannt, da er die Wahrheit leugnet und Menschen betrügt.

Er ist der Versucher, der immer die Absicht verfolgt, die Menschen zum Sündigen zu verleiten, um sie zu Fall zu bringen.

Manchmal tritt er wie ein Engel des Lichts auf, der Gott imitiert, um die Menschen zu täuschen und in die Irre zu leiten.

Er ist der Böse, von dem nur Böses ausgeht, der nur böse Absichten verfolgt und dessen Gedanken Finsternis sind.

Außerdem ist er der Verkläger der Brüder, der die Gläubigen fertig machen will und der Streit und Zwietracht unter Brüdern sät.

J.P.S.

Vom Heiligen Geist, der den Unterschied macht

Stell dir zwei Portraitmaler vor. Der eine sagt: Ich bin viel gereist, habe mich in der Welt umgesehen, aber ich habe keinen einzigen Menschen gefunden, der es wert war gemalt zu werden – in allen Gesichtern, denen ich begegnet bin, habe ich Fehler gefunden – deshalb bin ich vergeblich gereist.
Und der andere Portraitmaler antwortete: Ich bin nirgendwo hingereist, aber ich habe nie ein Gesicht gesehen, das nicht etwas hatte, was mich ansprach.
Egal, wen ich gesehen habe, ich fand etwas in den Gesichtszügen, das mir das Malen zur Freude machte.
Was ist der Unterschied zwischen diesen beiden? Søren Kierkegaard antwortet: Der Unterschied ist die Liebe, oder der Unterschied zwischen ihnen ist der Geist.
Kierkegaards Beispiel zeigt, dass Menschen durch das Leben wandern können, ohne innerlich bewegt zu werden, ohne wirklich zu sehen. Ein Leben ohne Geist.
Aber umgekehrt: Wo der Geist in uns wirkt, der Geist der Liebe und der Wahrheit, der Heilige Geist, da finden wir zur Tiefe.
Beide Maler sind gut in Ihrem Tun. Dennoch macht es einen großen Unterschied, ob der Geist uns bewegt oder nicht.
Sören Kierkegaard

Der Pessimist sagt: Der Becher ist halb leer.

Der Optimist sagt:

Der Becher ist halb voll.

Der Psalmist sagt: Mein Becher fliest über. (Ps.23,5)

Der Herr ist mein Hirte.

(Das ist eine Beziehung)

mir wird nichts mangeln.

(Das ist Versorgung)

Er weidet mich auf einer grünen Aue

(Das führt zur inneren Ruhe)

und führet mich zum frischen Wasser.

(Das ist totale Erfrischung)

Er erquicket meine Seele

(Das ist innere Heilung)

Er führet mich auf rechter Straße

(Das ist Bewahrung)

um seines Namens willen.

(Das ist seine Absicht, Plan)

Und ob ich schon wanderte im finstern Tal

(Das ist seine Prüfung für uns)

fürchte ich kein Unglück

(Das ist Bewahrung)

denn du bist bei mir

(Das ist Vertrauen)

dein Stecken und Stab trösten mich.

(Das innerer Trost)

Du bereitest vor mir einen Tisch im Angesicht meiner Feinde.

(Das ist Geborgenheit in Gefahr)

Du salbest mein Haupt mit Öl

(Das ist unsere Weihe)

und schenkest mir voll ein.

(Das ist unser Überfluss)

Gutes und Barmherzigkeit werden mir folgen mein Leben lang

(Das sind unsere lebenslangen Segnungen)

und ich werde bleiben im Hause des Herrn

(Das ist unsere Heimat)

immerdar.

(Das ist unsere ewige Sicherheit und Heimat bei Gott)

Von Bruder Alois Böck

AN MEINE MUTTER B. HEINE, GEBORENE V. GELDERN

Im tollen Wahn hatt ich
dich einst verlassen,
ich wollte gehn die
ganze Welt zu Ende,
und wollte sehn, ob
ich die Liebe fände, um
liebevoll die Liebe zu
umfassen.
Die Liebe suchte ich auf
allen Gassen,
vor jeder Türe streckt ich
aus die Hände,
und bettelte um g’ringe
Liebesspende.
Doch lachend gab man
mir nur kaltes Hassen.
Und immer irrte ich nach
Liebe, immer nach Liebe,
doch die Liebe fand ich
nimmer,
und kehrte um nach Hause,
krank und trübe.
Doch da bist du
entgegen mir gekommen,
und ach! was da in
deinem Aug‘ geschwommen,
das war die süße
langgesuchte Liebe.
* * * * * * *
Heinrich Heine, Buch der Lieder, 1827, Sonette,

Christen sind einfach verrückt!

Lukian von Samosata war ein bekannter Satiriker der Antike im 2 Jahrhundert n. Chr. Als Spötter zog er über alle Religionen her, aber von den Christen behauptete er: „Christen sind verrückt!“
Scheinbar haben sich die Zeiten gebessert, denn im November 2007 war die Meinung eines anderen Spötters in einem Internetforum: „50% aller Christen sind verrückt!“
Und Recht haben sie. Christen sind einfach verrückt. Man muss verrückt sein, um Christ zu sein. Welcher normale Mensch würde leben, wie ein Christ lebt? Welcher normale Mensch glauben, was ein Christ glaubt? Das geht nur, wenn man verrückt ist. Und das meine ich so! Ich selbst bin Christ – oder wie ich es bevorzuge: Jünger Jesu! Und ich bin verrückt. Jesus selbst hat mich verrückt:

  • aus dem Dunkel ins Licht!
  • aus der Hoffnungslosigkeit in die Hoffnung!
  • aus der Gebundenheit in die Befreiung!
  • aus Fremde in die Heimat!
  • aus der Ferne Gottes in die Nähe Gottes!
  • aus der Verlorenheit in die Geborgenheit!
  • aus dem Tod mitten ins Leben!
  • aus der Missmut in die Freude!
  • aus der Angst in den Frieden!

In Kolosser 1:13 macht Paulus deutlich, wovon ich rede:
Er hat uns errettet aus der Herrschaft der Finsternis
und hat uns verrückt
(original: versetzt)
in das Reich des Sohnes seiner Liebe

Ich bin also verrückt – und mit mir alle, die Jesus nachfolgen. Und jeder soll es wissen: ich bin ausgesprochen dankbar dafür, dass ich verrückt bin. Denn ich gehörte einst zu denen, die sich als „normal“ bezeichneten. Zu der Zeit war es normal, zu sündigen, normal, sich in Depressionen zu verlieren, normal, durch Missmut, Bitterkeit und Unfreundlichkeit gezeichnet zu sein. Als ich das erkannte, wandte ich mich an Jesus – und wurde verrückt. DANKE JESUS!
Wolfgang Jung
https://ccfg-neunkirchen.blogspot.com/2011/06/christen-sind-einfach-verruckt.html

Die Reichtümer Gottes Für Uns In Christus

Wir sind so pleite, dass wir Gottes Kraft bedürfen, um seine Liebe zu begreifen. In unserem natürlichen Zustand könnten wir zehn tausend Jahre lang von der Liebe Gottes hören, aber sie nie als solches erkennen. Gott muss eingreifen. Sonst werden wir Licht für Dunkelheit halten, Liebe für Ungerechtigkeit, Weisheit für Torheit, (1 Kor 1: 18-20) Allein durch das Eingreifen Gottes durch die großzügige Gabe der Wiedergeburt und des Glaubens erkennen wir Gottes Liebe, (2 Kor 4: 6). Wir lieben, weil Er uns zuerst geliebt hat, (1 Joh 4: 19).
Dass wir pleite sind, ist aber keinen Grund zu verzweifeln. Denn Gott hat uns alle seine Reichtümer in Christus geschenkt.
Die Reichtümer …
… der Herrlichkeit (Röm 9: 23)
… der Herrlichkeit in der Kraft des Geistes in unserem inneren Menschen (Eph 3: 16)
… der Gnade in der Erlösung und Vergebung der Sünde (Eph 1: 7, 3: 8)
…. des Geheimnisses, Christus in dir, die Hoffnung der Herrlichkeit (Kol 1: 27)
… der völligen Gewissheit der Erkenntnis von Gottes Geheimnis: Christus (Kol 2: 2)
… der Weisheit und der Erkenntnis in Christus (Kol 2: 3)
Wir brauchen auch nicht fürchten, dass etwas uns von diesen Segnungen ausschließt. Gott beschenkt seine Reichtümer auf alle, die Ihn anrufen, (Röm 10: 12). Alle die in Christus sind, haben jeden Segen in den himmlischen Welten, (Eph 1:3).
Was ist, aber, wenn wir so wenig Pracht und Majestät in dem Evangelium sehen? Lasst uns in Demut bekennen, das Problem liegt bei uns, nicht bei Gott. Unsere Sünde betrübt unseren Blick auf Christus, deswegen sehen wir manchmal so wenig Herrlichkeit in Jesus. Lasst uns die Gebete von Paulus beten, mit der Gewissheit, dass Gott solche Gebete ehrt, und Erkenntnis schenkt.
“Gott, erleuchte die Augen meines Herzens, damit ich wissen kann, zur welchen Hoffnung Du mich berufen hast, nämlich die Reichtümer Deines herrlichen Erbes in den Heiligen. Gemäß den Reichtümer deiner Herrlichkeit, bestärke mich mit Kraft durch deinen Geist in meinem inneren Menschen, damit Christus seine Wohnung in meinem Herzen durch Glauben aufbaut. Vater, lass mich in deiner Liebe gegründet sein, darin tiefe Wurzeln haben, damit ich Kraft bekomme, zusammen mit allen Heiligen, die Breite, Länge, Tiefe und Höhe der Liebe Christi begreife, die Liebe, die unbegreiflich ist.
Ich preise Dich, denn Du kannst so viel mehr, als ich darum beten kann oder mir vorstellen kann. Dir sei Ehre in der Gemeinde und in Christus Jesus für alle Zeit!” (Epheser 1: 18, 3: 16-21)
https://mehrerekanonen.blogspot.com/2012/05/die-reichtumer-gottes-fur-uns-in.html

Gott ist tot! – Jawohl!

Gott ist tot! – Jawohl!
Der Gott, den ich geschaffen habe!
Den ich an den Himmel gemalt habe!
Der Gott meiner Ängste und Sehnsüchte!
Der nicht anders ist als ich.
Vergänglich. Sterblich.
Gott ist tot! – Jawohl!
Jesus lebt!
Der Gott, der uns geschaffen hat!
Der vom Himmel auf die Erde gekommen ist!
Der unsere Ängste und Sehnsüchte trägt.
Der so anders ist als ich.
Ewig. Und gnädig.
Und ich fange an zu leben.
Jürgen Werth

Achtung: Walpurgisnacht

Jährlich findet vom 30. April zum 1. Mai im ganzen Land die Walpurgisnacht statt, ein buntes Mitternachtstreiben, mit Hexentänze, Osterfeuer oder mit Maibaumstellen. Doch woher kommt dieses Fest, was bedeutet es? Wir waren auf einer kleinen Spurensuche

Namensherkunft
Der Name Walpurgisnacht leitet sich zwar von der Benediktinerin Walpurga (Valborg) ab, jedoch ist ein Zusammenhang nicht klar. Sie wurde 710 im angelsächsischen Königreich Wessex (Südengland) geboren und zog im Laufe ihres Lebens nach Deutschland, wo sie unter anderem Äbtissin des Klosters in Heidenheim wurde. Sie starb vermutlich am 25. Februar 779. Gut 100 Jahre später, erfolgte am 1. Mai eine Heiligsprechung, nach katholischer Lehre.
Geschichtlicher Hintergrund
Historisch leitet sich die Walpurgisnacht vom keltisch-germanischen Frühjahrsfest Beltane ab. Besondere Popularität erlangte im Laufe des 19. Jahrhunderts der Harzer „Hexentanzplatz“. Ursprünglich wurden dort mysthische Rituale abgehalten bei denen die Menschen unter anderem die Ankunft des Frühlings feierten, die Fruchtbarkeit mit Opfern an den obersten germanischen Gott und mit Freudenfeuern. Ein Brauch der bis ins heutige Europa in der Form des Osterfeuers überdauert hat.
Bedeutung heute
Mit der Christianisierung, vor mehr als 1000 Jahren, wurden diese alten Bräuche eigentlich für heidnisch erklärt, jedoch erscheinen sie heute in neuen Formen, unserer Zeit angepasst. Auffallend ist auch, dass viele Informationsquellen den Ursprung dieses Festes verleugnen oder in ein falsches Licht rücken, vermutlich um bestimmte Handlungsweisen zu legitimieren, oder einen chrstlichen Hintergrund festzustellen.
Viele Riten leben im volkstümlichen Brauchtum fort z.B.:
Um sich vor den Hexen zu schützen, die in der Walpurgisnacht Menschen, Vieh und Äckern Unheil zufügen können, legt man Maibüsche und Besen aus und versucht mit Peitschenknallen, Kreuzen, Glockenläuten und den verschiedensten Feuerbräuchen die Hexen zu vertreiben. Die Feuer sollen aber auch Gedeihen und Gesundheit für Mensch und Vieh bringen. Auch eine bekannte Tradition ist es einen Maibaum der Geliebten vor das Haus zu stellen. Der Baum symbolisiert so die Fruchtbarkeit der Natur, die zu den Menschen gebracht wird.
Seit Mitte der Siebzigerjahre, als die Frauenbewegung begann, ihrem Protest gegen Unterdrückung Ausdruck zu verleihen, fanden viele Jahre lang in der Walpurgisnacht bunte und lautstarke Demonstrationen statt. Die Frauen verkleideten sich als Hexen, trommelten, bliesen Trillerpfeifen.
Heute wird die Walpurgisnacht auch von Geschäftsleuten besonders in der Harz-Region als Touristen- und Freizeitspektakel vermarktet. Im ganzen Harz sind jährlich ca. 150 Tausend Schaulustige unterwegs.
Auch gilt der 30. April zu einer der wichtigsten Feiertagen nach dem satanistischen Kalender, bei dem Mädchenopfer gebracht werden. So wurde zum Beispiel am 30. April 1966 in San Francisco von Anton Szandor LaVey die Church of Satan (CoS) gegründet. In der Walpurgisnacht 1996 wurde in Heidelberg die gnostisch-okkulte Vereinigung „In Nomine Satanas“ (I.N.S.) gegründet.
Mythologie
Auf dem Hexentanzplatz angekommen, wird zunächst der Schnee weggetanzt. Anschließend begrüßt der Teufel persönlich seine Gäste, die ihrerseits seinen Pferdefuß küssen. Opfer werden gebracht, unter anderem die zuletzt auf dem Hexentanzplatz gelandete Hexe. Mit der schönsten Hexe hält der Teufel Hochzeit. Erst im Morgengrauen reitet die wüste Gesellschaft heimwärts, der Hexenspuk ist verschwunden.
Im Licht der Bibel
Dagegen ermahnt die Bibel uns ganz klar, keine anderen Wesen außer Gott allein anzubeten:
„Du sollst keine anderen Götter haben neben mir.“ (2. Mose 20,3)
Auch spricht sich Gottes Wort zu folgenden Dingen aus:
„(10) Es soll unter dir niemand gefunden werden, der seinen Sohn oder seine Tochter durchs Feuer gehen läßt, keiner, der Wahrsagerei treibt, kein Zauberer oder Beschwörer oder Magier (11) oder Bannsprecher oder Totenbeschwörer oder Wahrsager oder der die Toten befragt. (12) Denn ein Greuel für den HERRN ist jeder, der diese Dinge tut.“ (5. Mose 18, 10-12)
Das hat seinen guten Grund. Der Ursprung der Walpurgisnacht in mystischen Ritualen, die bis zu Opferungen von Menschen gehen, zeigen wie weit es kommen kann, wenn man sich von seinem Schöpfer entfernt.
Gottes Programm lautete anders:
„Habe ich irgendwie gefallen an dem Tod des Gesetzlosen, spricht der Herr? Nicht vielmehr daran, dass er von seinen Wegen umkehre und lebe?“ (Hesekiel 18,23)
[Quellen: Wikipedia, nikodemus.net, Eichstätter Studien, planet-wissen]
https://www.soulsaver.de/blog/achtung-walpurgisnacht/?fbclid=IwZXh0bgNhZW0CMTEAAR2WyffNQ5YuciBOg7G_On4h3ls0RO550skHT96xqU0ckedMf9lYN6Ks5hA_aem_AfnHiSdkLr3s2I2-M5unbJxW-xhIu9ymfkqg-zLrFo3-1xWKDA_3INzy8mR55ONCfbQirnOtYkxX_IK7KPfZWnDf

Das Widerspenstige Weizenkorn

Ein Weizenkorn versteckt sich in der Scheune.
Es wollte nicht gesät werden.
Es wollte nicht sterben.
Es wollte sich nicht opfern.
Es wollte sein Leben retten. –
Es wurde nie zu Brot.
Es kam nie auf den Tisch.
Es wurde nie gesegnet und ausgeteilt.
Es schenkte nie Leben.
Es schenkte nie Freude.
Eines Tages kam der Bauer.
Mit dem Staub der Scheune fegte er das Weizenkorn weg.
Autor: Josef Dalkmann

Die Nachdichtungen der Hymnen und Gedichte des Jehuda Halevi. Es ist überliefert, dass Rosenzweig seiner Frau zuletzt nur noch mit den Augenlidern diktieren konnte.

Des Jehuda Halevi Sechsundneunzigstes Gedicht

Wenn deinem Gott du harrst entgegen,
wie könnte dich der Tand der Welt erregen!

Wenn du in Wahrheit auf den Namen Gottes traust,
so sorg nicht, jauchze nicht des Weltlaufs wegen.

Doch so ists nicht! Nein, wohnend in der Lüste Grab.
Verweigerst Zucht du, willst nicht überlegen!

Im Dunkeln wohnst du, siehst des Lichtes Ort nicht – wie
Willst Gut und Bös du auseinanderhegen?

Nah ist dein Flug von hinnen! Wähl der Wahrheit Pfad.
Was schweifst du rechts und links zu Seitenwegen!

Die Tage trügen dich! Eh noch ihr Trug gelang
Betrüge sie! So bist du überlegen.

Such Erbe für dich selbst, das ewig du ererbest,
lass, was dir nur erwirkt des Erben Segen.

Das alte Wort „Tand“ (Zeile 2) bedeutet laut Duden Herkunftswörterbuch „leeres Geschwätz, wertlose Gegenstände“ [5]. Im hebräischen Text steht ein Wort, das „das wechselvoll-zufällige Geschehen“ bezeichnet [6].

https://christseinverstehen.de/blog/?das-leben-genieszen—in-hingabe-oder-distanz-