1.Petrus 4,14. Selig seid ihr, wenn ihr geschmäht werdet um des Namens Christi willen, denn der Geist, der ein Geist der Herrlichkeit und Gottes ist, ruht auf euch.

Nochmals bezieht Petrus sich auf ein Jesuswort in Mt 5,11. Wenn ein Christ geschmäht wird (vgl. 1. Petr 3,9) um des Namens Christi willen, so ist er selig vgl. 1. Petr 3,14 zu nennen. Das betrifft nicht nur Schmähworte, sondern kann sich ebenso auch auf eine schmachvolle Behandlung beziehen. Jede Benachteiligung und jede Verfolgung geht Hand in Hand mit Verleumdung oder Beschimpfung. Für diesen Namen geschmäht zu werden, ist für alle, die ihn lieben, keine Schande, sondern eine Ehre. Alles, was wir um Christi willen zu erdulden haben, ist als Vorteil und nicht als Strafe zu erachten.
Der doppelte Genitiv „Geist der Herrlichkeit und Gottes“ ist als Genitiv der Ursache und des Besitzes zu verstehen: Von Gottes Wesen und Herrlichkeit geht der Geist aus und gibt an der Herrlichkeit und Lebensfülle Gottes und Christi Anteil (vgl. 2 Kor 3,18: „Der Herr aber ist der Geist, und wo der Geist des Herrn wirkt, da ist Freiheit“; auch 1 Kor 2,8). Im AT wurde die Herrlichkeit Gottes durch das Licht der Schechina repräsentiert, dieser leuchtenden, hellen Wolke, die die Gegenwart Gottes anzeigte (s. 2Mo 33,15 – 34,9). ruht auf euch. Das Ruhen des Geistes Gottes auf den Christen geht auf Jes 11,2 und 4.Mose 11,25 zurück, wobei mit der Gabe des Geistes Weisheit, Einsicht, Stärke, Prophetie und Freude an Gott geschenkt werden. Wenn ein Gläubiger leidet, ruht Gottes Gegenwart ganz besonders auf ihm und stärkt und erhebt ihn, damit er über sein körperliches Vermögen hinaus das Leiden ertragen kann (vgl. Apg 6,8-7.60; 2Kor 12,7-10).
Über die Erfahrungen von Verleumdung und Lästerung steht „der Name Christi“. Dass ein Leidender und Gescheiterter, von den Menschen Erledigter auf der Seite Gottes und seines Geistes steht, ja messianischer König sein soll, das duldet die Welt nicht, mögen seine Anhänger noch so anständig und zuverlässig sein. Dass sie die überall gepriesene Toleranz nicht teilen, in der jeder seine eigenen Götter wählen und alle möglichen religiösen Praktiken miteinander verbinden kann, macht sie gesellschaftlich unmöglich.
Aber nicht erst in einer fernen Zukunft, nein, schon jetzt mitten im Leiden ruht der Geist der Herrlichkeit auf der Gemeinde. Eben dort, wo alle Menschenherrlichkeit aufhört, beginnt Gottes Herrlichkeit; eben dort beginnt sich der Name Christi deutlich abzuzeichnen.

Ein Gedanke zu „1.Petrus 4,14. Selig seid ihr, wenn ihr geschmäht werdet um des Namens Christi willen, denn der Geist, der ein Geist der Herrlichkeit und Gottes ist, ruht auf euch.

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