Ehe wird Privatsache

Ganz geschickt haben Grüne und Liberale die Situation vor der Bundestagswahl genutzt, um noch schnell ihre Sexualvorstellungen weiter zu zementieren. Wieder einmal haben sich all diejenigen als unverbesserliche Idealisten erwiesen, die vor zehn Jahren den Beteuerungen der Schwulenlobby geglaubt haben, man strebe nur eine gesetzliche Anerkennung gleichgeschlechtlicher Partnerschaften an, aber keine vollkommene Gleichstellung mit der Ehe. Jedem erfahrenen Politikbeobachter aber hätte eigentlich klar sein müssen, dass es genau darauf hinauslaufen würde. –Und noch sind wir ganz sicher nicht am Ende des Weges sexueller Liberalisierung.
„Ehe für alle“ heißt das trügerische Motto der jetzigen Aktion. In Wirklichkeit wird hier die breite Öffentlichkeit aber wieder einmal durch klug gewählte Begriffe manipuliert. Tatsächlich wird natürlich keine „Ehe für alle“ gefordert. Mehrere Partner gleichzeitig zu heiraten bleibt auch jetzt noch verboten. Pädophile und Zoophile müssen glücklicherweise auch weiterhin auf ihren staatlich sanktionierten Partner verzichten. „Ehe für alle“ klingt aber auf den ersten Blick so demokratisch und so gerecht. Endlich könne eine unverständliche Ungleichberechtigung aufgehoben werden, wird hier suggeriert. In Wirklichkeit geht es natürlich nur darum, das Genderkonzept ungezügelter Sexualität weiter zu festigen und gegen alle anderen Auffassungen durchzusetzen, in Deutschland und international.
Schon vor Jahren hat die deutsche Regierung den Begriff der „Familie“ neu definiert. Offiziell versteht man darunter nicht mehr die lebenslange Verbindung eines Mannes mit einer Frau und ihren Kindern, sondern eine Gruppe in der „Erwachsene mit Kindern zusammenleben“. Um wie viele Erwachsene oder Kinder es sich handelt, wie und ob sie miteinander verwandt sind oder welches Geschlecht sie haben ist bei dieser neuen Sichtweise von „Familie“ weitgehend irrelevant geworden. Nun ist auch der offizielle Sprachgebrauch von „Ehe“ ganz von seinem ehemals christlich- biblischen Hintergrund gelöst worden. „Ehe“ meint heute eben nur noch das zeitweilige Zusammenleben von mehreren Erwachsenen, nicht mehr und nicht weniger. Christen aber verstehen unter „Ehe“ die dauerhafte, exklusive und liebevolle Gemeinschaft zwischen einem Mann und einer Frau.
Es kann nicht mehr lange dauern bis sich der Staat ganz aus allen Partnerschaftsfragen verabschieden wird. Spätestens dann müssen sich Christen wieder ganz neu auf Gottes Vorstellungen von Ehe besinnen und unabhängig von gesellschaftlichen und politischen Moden verpflichtende Partnerschaft leben. Wahrscheinlich ist die Zeit nicht mehr weit, in der die eigentliche Eheschließung nicht mehr vor dem Standesamt stattfindet, sondern vor der Öffentlichkeit der Gemeinde. Auch wenn bequemerweise christliche und staatliche Vorstellungen von Ehe jahrhundertelang Hand in Hand gingen, ist das heute endgültig vorbei. Gottes Vorstellungen von einer christlichen Ehe gehen weit über die staatlicher Vorgaben hinaus. Christen sollten sich neu darauf besinnen, dass nicht alles was deutsche Gesetze legitimieren auch vor Gott akzeptabel ist.
Zu erwarten, dass ein säkularer, gottferner Staat christliche Perspektiven vertritt ist eben illusionär. Und selbst wenn Politiker so etwas versuchen würden, haben sie damit in einer materialistisch- genußorientierten Welt kaum Aussicht auf Erfolg. Statt christliche Moral im Staat herbeizusehnen müssen wir uns als Christen eben immer mehr darauf besinnen, selber vorbildlich zu leben und tatkräftig auf Jesus Christus hinzuweisen. Wenn dann diejenigen, die alles ausprobiert haben, die nur noch nach Lust und Laune gelebt haben das Scheitern und die Öde dieser Existenz erfahren haben, dann sind manche offen für die glaubwürdige Alternative echter Treue und dauerhafter Partnerschaft zwischen einem Mann und einer Frau.
Lasst uns beten für die Verantwortungsträger unseres Landes; aber nicht so sehr für eine kosmetische Erhaltung christlicher Hüllen, sondern weit eher für geistliche Weisheit und echte Umkehr. Vor allem aber ermutigt einander, treu Jesus nachzufolgen und seinen Maßstäben zu vertrauen, auch wenn der Zeitgeist sexuelle Grenzenlosigkeit bewirbt.
Michael Kotsch

Die neue Irrlehre.

Im Thronsaal Gottes wollte der Satan einst mit Gott eine Wette abschließen, dass er es schaffe, in kürzester Zeit eine neue Irrlehre in die Welt zu bringen.
Gott sprach: „Nur zu!“
Als die neue Irrlehre aufkam, sagten die Liberalen: „Wie langweilig!“. Die Pietisten sagten: „Wie unbiblisch!“. Die Charismatiker sagten: „Wie dämonisch!“ Und die Reformierten sagten: „Wie verwerflich!“
Ein paar Leute, die man nicht so recht konfessionell einordnen konnte, fanden den Gedanken jedoch ganz spannend. Sie beteten, handelten und bemerkten, dass man ohne die neue Irrlehre wohl nicht mehr leben könne.
Die Liberalen wurden schnell auf die Entwicklung aufmerksam und gründeten eine Diskussionsgruppe.
Die Pietisten fanden plötzlich 15 Jahre später, in bisher unbeachteten Versen, eine tiefe biblische Begründung.
Nachdem sich der Gedanke bei allen etabliert hatte, empfingen die Charismatiker eine Prophezeiung, dass die Lehre vom Heiligen Geist war und die Jugend Europas damit große Dinge auf der ganzen Welt bewegen würde.
Die Reformierten beschlossen nach heftigen Auseinandersetzungen zähneknirschend, dass es keine Irrlehre mehr war.
Im himmlischen Thronsaal sprach Gott lächelnd: „Gewonnen!“
Der Satan knirschte: „Immer nutzt du mich aus!“ und trollte sich.
FB Matthias Störmer

Formen der modernen Religionskritik

Günter Rohrmoser fasst gekonnt sechs Ansätze der modernen Religionskritik zusammen:

  1. Religion als Betrug: Priester hätten die Religion im Interesse der Herrschenden erfunden. „Diese Theorie hält zwar keiner Prüfung stand, sie ist aber vordergründig sehr überzeugend gewesen.“
  2. Evolutionäre Theorien: Religion als Kindheitsphase der Menschheit. „An die Stelle der Herkunftsreligion tritt die Wissenschaft, die ebenfalls ein universales System zur Erklärung der Welt und der Wirklichkeit bietet, moralische Orientierungen gibt und vor allem beansprucht, die als illusionär durchschauten Versprechungen der traditionellen Religion durch wirklichen Fortschritt zu ersetzen.“
  3. Säkularisationstheorie: Prozess einer immer weiter fortschreitenden Religionslosigkeit. „… eine der grössten Selbsttäuschungen der Neuzeit. Denn die Neuzeit ist angefüllt mit Religion. Auch wird es eine religionslose Gesellschaft kaum geben, denn wenn die Herkunftsreligion ausfällt, bleibt dieses Vakuum nie unbesetzt.“
  4. Religion als Opium des Volkes und als Ausdruck der Entfremdung: Mit dem Verschwinden von Religion und einer durch religiöse Tradtion geformten Sprache würde den Menschen die Möglichkeit genommen, ihr Elend überhaupt zu artikulieren. Zum anderen sei die Religion nicht nur Ausdrucksmöglichkeit des Elends, sondern der Protest dagegen. „Der Zusammenbruch des Sozialismus ist … als eindeutiger experimenteller Beweis über die Tragfähigkeit und die Realisierungschancen dieses religiös bestimmten Sozialismus auch im Marx’schen Sinne anzuerkennen. Da wir aber diese Dimension nicht sehen, wächst bei uns zumindest in der öffentlichen Diskussion eine neue Art von Sozialismus heran, so, als hätte es dieses Ereignis gar nie gegeben…“
  5. Psychoanalytische Theorie der Projektion: Religion als kollektive Neurose. „Was Freud als Aggressions-, Destruktionstrieb oder Todeswunsch beschreibt, also den in dern menschlichen Natur eingesenkten Trieb zur Vernichtung, war immer Teil der Erkenntnis des Wesens von ‚peccatum‘.“
  6. Religion als Kontingenzbewältigung: Unter den Bedingungen der Moderne schien die Religion zweck- und funktionslos geworden zu sein. Die Kontingenztheorie geht davon aus, dass die Religion einen Sinn hat, „wenn sie das menschliche katastrophenbedrohte Dasein stabilisiert und auch noch in der Erfahrung der Sinnlosigkeit den Menschen mit Sinn ausstattet.“ Sie gibt damit eine alternative Antwort auf den Zweck von Religion. „Konsequenterweise ergibt sich daraus auch die eigentlich widersinnige Frage nach dem Nutzen und der Funktion Gottes. … Wir haben relative Konstanten, die wir Regeln oder Gesetzmässigkeiten nennen; Gott hingegen handelt, aus der Sichtweise des Menschen, kontengt, er gibt nicht nur Glück, Frieden und Stabilität, sondern er hat die fatale Neigung, auch häufig das Gegenteil zu tun.“

Günter Rohrmoser. Harald Seubert (Hg.) Kann die Moderne das Christentum überleben? Logos Editions: Ansbach, 2013. (17-24)

„Wie man Freunde gewinnt“ — biblisch weitergedacht (Teil 2)

In einem vorherigen Blogeintrag haben wir versucht, Dale Carnegies Klassiker Wie man Freunde gewinnt: Die Kunst, beliebt und einflussreich zu werden biblisch zu beleuchten. Wie schon erläutert lautet Carnegies Grundtenor: “Bringe deinem Gegenüber Wertschätzung entgegen—dann wirst du in der Lage sein, ihn für dein Anliegen zu gewinnen!”
Carnegies Ansatz entspringt in erster Linie nicht irgendwelchen psychologischen Überlegungen sondern, wie er in dem Vorwort seines Bestsellers beschreibt, empirischer Untersuchungen von unzähligen Zeitungsartikeln, Unterlagen aus Familiengerichten, den Werken der alten Philosophen und neuen Psychologen und vor allem auch Biographien von großen Politikern und einflussreichen Menschen. In all’ diesen Untersuchungen ging es Carnegie darum herauszufinden, wie diese Menschen mit anderen umgegangen sind und sie so für ihr Anliegen gewinnen konnten.
Aber hier ist der Clue: in diesen Nachforschungen ist Carnegie auf etwas gestoßen, was – wenn wohl auch für ihn unbewusst – Gott in seine Schöpfung, den Menschen, gelegt hat und was sich in seinem Wort widerspiegelt: die positive Auswirkung von Lob und Bestätigung. In seinem Buch Practicing Affirmation: Weiterlesen

Nicht alle Religionen sind gleich!

Die Überzeugung, alle Religionen seien im Wesentlichen gleich, ist unter säkularen jungen Erwachsenen sehr verbreitet. Ich halte das für eine Form emotionaler Unreife. Das Leben erfordert immer wieder harte Entscheidungen, und zu glauben, man könne sie vermeiden, ist kindisch. Vielleicht hat es zunächst den Anschein, man könne auf diese Weise um eine Menge harter Arbeit herumkommen. Aber die Idee einer Gleichheit der Religionen ist schlicht und einfach eine Lüge. Jede Religion, selbst jene, die zunächst den Anschein erwecken, Raum zu lassen für vieles andere, erhebt eigene, unverwechselbare Ansprüche. Und die Ansprüche, die Jesus erhebt, sind besonders ärgerlich, denn wenn sie zutreffen, gibt es keine Alternative als die, die Knie vor ihm zu beugen. Timothy Keller

„Wir sollen Gott fürchten und lieben“

„Gottesfurcht ist ein alter Begriff aus der Bibel; sicher ist er auch etwas aus der Mode gekommen.“ So heißt es im „Kirchenlexikon“ bei „Kirche im NDR“. Die Gottesfurcht wird als Ehrfurcht erklärt, aber gleich wird auch hinzugefügt: „Andererseits hat diese Gottesfurcht auch ihre Schattenseiten. Vielleicht wurde uns, als wir Kinder waren, Angst gemacht mit dem Satz: Gott sieht alles! Das kann einen Menschen richtig krank machen. Darum hat ein Psychotherapeut dies einmal als ‘Gottesvergiftung’ bezeichnet.“ Das Fazit des Autors, ein Superintendent in der evangelischen Kirche: „Gott fürchten und lieben – beides gehört zusammen – aber wenn Sie mich fragen: Die Liebe hat das größere Gewicht. Schließlich ist die Bibel eine ‘Gute Nachricht’.“
Die Gottesfurcht, so scheint es, wird gerade so toleriert (oder auch ganz ignoriert wie im „Glaubens-ABC“ auf den EKD-Seiten); sie muss der Liebe den ihr gebührenden höheren Rang zu gestehen; sie steht zumindest in Spannung, möglicherweise auch im Gegensatz zur Botschaft und Frucht des Evangeliums. Alt, aus der Mode geraten und Schattenseiten – Positives ist selten zu der arg verstaubten Tugend zu hören.
Aber damit nicht genug: Am meisten Angst hat man heutzutage offensichtlich vor der Angst vor Gott, und Furcht – in welcher Wortkombination auch immer – riecht verdächtig nach ängstlicher Grundhaltung. Vielfach wird nun zu verstehen gegeben, dass die Gottesbeziehung von Christen einzig von der Liebe dominiert werden soll. Hat die Gottesfurcht als Relikt einer vermeintlich kranken, angstgesteuerten Zeit also ausgedient? Weiterlesen

Mt 22,35-40 Welches ist das höchste Gebot im Gesetz?

Luther 1984:   35 Und einer von ihnen, ein Schriftgelehrter, versuchte ihn und fragte:  36 Meister, welches ist das höchste Gebot im Gesetz?  37 Jesus aber antwortete ihm: »Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben von ganzem Herzen, von ganzer Seele und von ganzem Gemüt«.  38 Dies ist das höchste und größte Gebot.  39 Das andere aber ist dem gleich: »Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst«.  40 In diesen beiden Geboten hängt das ganze Gesetz und die Propheten.

Elberfelder:  35 Und es fragte einer von ihnen, ein Gesetzesgelehrter, und versuchte ihn und sprach :  36 Lehrer, welches ist das größte Gebot im Gesetz ?  37 Er aber sprach zu ihm: «Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben mit deinem ganzen Herzen und mit deiner ganzen Seele und mit deinem ganzen Verstand.»  38 Dies ist das größte und erste Gebot.  39 Das zweite aber ist ihm gleich: «Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst.»  40 An diesen zwei Geboten hängt das ganze Gesetz und die Propheten.

EinheitsÜ:  35 Einer von ihnen, ein Gesetzeslehrer, wollte ihn auf die Probe stellen und fragte ihn:  36 Meister, welches Gebot im Gesetz ist das wichtigste?  37 Er antwortete ihm: Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben mit ganzem Herzen, mit ganzer Seele und mit all deinen Gedanken.  38 Das ist das wichtigste und erste Gebot.  39 Ebenso wichtig ist das zweite: Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst.  40 An diesen beiden Geboten hängt das ganze Gesetz samt den Propheten.

Gute Nachricht: 35 Einer von ihnen, ein Gesetzeslehrer, stellte Jesus eine Falle. Er fragte ihn: 36 »Lehrer, welches ist das wichtigste Gebot des Gesetzes?« 37 Jesus antwortete: »Liebe den Herrn, deinen Gott, von ganzem Herzen, mit ganzem Willen und mit deinem ganzen Verstand!38 Dies ist das größte und wichtigste Gebot. 39 Aber gleich wichtig ist ein zweites: Liebe deinen Mitmenschen wie dich selbst! 40 In diesen beiden Geboten ist alles zusammengefasst, was das Gesetz und die Propheten fordern.«

Neue Genfer Ü: 35 Nun versuchte einer von ihnen, ein Gesetzeslehrer, Jesus eine Falle zu stellen. Er fragte ihn: 36 »Meister, welches ist das wichtigste Gebot im Gesetz?« 37 Jesus antwortete: »›Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben von ganzem Herzen, mit ganzer Hingabe und mit deinem ganzen Verstand!‹38 Dies ist das größte und wichtigste Gebot. 39 Ein zweites ist ebenso wichtig: ›Liebe deine Mitmenschen wie dich selbst!‹ 40 Mit diesen beiden Geboten ist alles gesagt, was das Gesetz und die Propheten fordern.«

Volxbibel: 34/35 Als die Pharisäer hörten, wie Jesus den Sadduzäern das Maul gestopft hatte, dachten sie sich eine neue Frage aus. Einer von den Theologen ging mit folgendem Ding zu ihm hin: 36 „Meister, was ist das absolut wichtigste Gesetz von Gott, was will er von uns?“ 37 „‚Liebe Gott, deinen Chef, mit allem, was du hast, mit deinem ganzen Gefühl, volles Rohr, entscheide dich dafür!‘ 38 Das ist das wichtigste Gesetz überhaupt! 39 Und gleich danach kommt: ‚Liebe die Leute, die mit dir leben, genauso, wie du dich selber auch liebst!‘ 40 Da steckt alles drin, alle Gesetze und Forderungen, bei den Propheten angefangen bis heute.“