Deshalb liebe ich es, die Psalmen zu predigen:

Die Psalmen zeigen einen Blick auf das christliche Leben, der von Freude geprägt ist, aber auch Kummer und Verlust kennt. Sie stellen die Kämpfe der Gegenwart in den Kontext von Gottes großen Taten in vergangenen Zeiten und seinen Versprechen für die Zukunft. Sie helfen uns, unseren Status als Fremde in einem fremden Land zu verstehen. Indem sie ein großartiges Bild von Gott und das Versprechen zukünftiger Ruhe darlegen, helfen sie uns, die Perspektive – theologisch und emotional – auf die Ereignisse der Gegenwart zu halten, ob persönlich, wie Krankheit oder soziale, wie die verstörenden Transformationen der Gesellschaft. (C. Trueman)

Glauben heißt nicht wissen II

Wenn der Volksmund sagt: „Glauben heißt nicht wissen“ oder „Liebe macht blind“, dann bezieht er sich auf ein äußeres, oberflächliches Wissen oder Sehen. Tatsächlich gibt es eine bestimmte Art vordergründiger Erkenntnis, die im Abenteuer des Glaubens und der Liebe zerbricht. Liebe lässt den augenscheinlich hässlichen Menschen schön erscheinen, und Glauben traut selbst einem Versager Großes zu. Das Wunder von Glauben und Liebe besteht darin, dass es die Kraft hat, im Anderen Schönheit und Größe zu erwecken. Wer sich als geliebt erfährt, wird schön, und wer Glauben erfährt, kann Größe gewinnen. Der in Liebe glaubende Mensch vermag durch das armselige Faktische der anderen Person hindurchzuschauen auf die herrlichen Anlagen, die in ihrem Innersten verborgen sind, – auf die „Größe ihrer Berufung“, wie der Epheserbrief sagt. Sandler Willibald

Brüder, einige von euch haben zuviel Rüstung an!

Wir müssen predigen nicht nach der Weise der Doktoren der Theologie, sondern nach der Weise jener ungelehrten, ungebildeten Leute alter Zeit, die mit Jesus gewesen waren und von ihm gelernt hatten. Brüder, einige von euch haben zuviel Rüstung an! Legt sie ab, seid einfach, seid natürlich, seid kunstlos, seid geradeheraus, seid voll Vertrauen auf den lebendigen Gott! Spurgeon

Die Überheblichkeit des Szientismus

Bei der Betrachtung der Rolle der menschlichen Vernunft haben wir gezeigt, dass Wissenschaft in einer Welt, deren Elemente sie bis ins Letzte beschreiben könnte, unmöglich ist. Die Person des Forschers selbst bliebe völlig außen vor, obwohl dieser der Autor jeglicher wissenschaftlicher Beschreibung ist. Nach logischen Gesichtspunkten betrachtet, ist es absurd, das menschliche Denken im Namen der Wissenschaft, das diese produziert, ausklammern zu wollen. Ebenso ist es praktisch unmöglich, keine Werturteile abzugeben und Aussagen, ein Objekt sei schön oder hässlich und eine Handlung sei gut oder schlecht unter dem Vorwand, solche Urteile würden jeglicher wissenschaftlicher Basis entbehren, zu unterlassen. Menschliches Leben müsste dann auf alles verzichten, was es interessant macht. Keine Gesellschaft könnte ohne minimale Übereinkünfte in ethischen Fragen überleben. Werturteile und menschliches Zusammenleben sind jedoch nur möglich, weil sie grundsätzlich auf anderen als mit wissenschaftlichen Methoden erlangten Gegebenheiten basieren.
Keine Methode kann von der Beschreibung des Ist (was Inhalt der wissenschaftlichen Forschung ist) zum Soll (was Inhalt ästhetischer oder ethischer Regeln ist) führen.
Wenn die Wissenschaft also den Menschen nicht darin erschöpfend beschreiben kann, was seine Rationalität, seinen Geschmack und sein ethisches Verhalten betrifft, kann sie auch keine Welt fordern, die der Einflussnahme eines mit Persönlichkeit ausgestatteten Wesens verschlossen wäre. Mehr noch: es wäre in einer solchen geschlossenen Welt gar kein Wesen denkbar, dass in der Lage wäre, Wissenschaft zu betreiben! Wer also die Existenz Gottes und die Möglichkeit der göttlichen Einflussnahme auf das Geschehen der Welt negiert, hat keine wissenschaftlich fundierte Begründung für seine Aussagen. Letztlich ist es nicht die Wissenschaft, die Gott negiert, sondern die ideologische Überheblichkeit des Szientismus.
Die Tatsache, dass in Bezug auf den Mensch die wissenschaftliche Beschreibung an ihre Grenzen stößt, ist kein Zufall. Nach Aussage der Bibel wurde der Mensch „zum Bilde Gottes“ geschaffen. Seine Stellung in der Natur ist daher von gewissen Analogien zur Beziehung Gottes zur Welt geprägt. Versucht man, Gott aus seinem Weltbild auszuklammern, muss man sich gezwungenermaßen der schwierigen Frage stellen, wie die Position des Menschen in einem solchen Weltbild adäquat definiert werden kann.
Lydia Jaeger über die Grenzen des Szientismus (Wissenschaft ohne Gott?, 2007, S. 86–87)

Leere Träumereien

„Meistens verlieren diejenigen, die eine neue Art von Sprache erfinden, auch den Kontakt zur Realität. Denn wie sie sich eine neue Sprache ausdenken, so erträumen sie auch neue Sachverhalte – und währenddessen trachten sie in alberner Weise nach der Auszeichnung der Scharfsinnigkeit. Doch wenn man jene Sachverhalte untersucht, erkennt man, daß sie nichts als leere Träumereien sind.“ (Philipp Melanchthon, Grundbegriffe der Rhetorik)

Der Christen größte Kunst

Luthers Tischreden

Doktor Luther sprach: Wenn jemand fragte, was doch die Christen können und lehren? da soll man nichts anderes antworten, als daß man Christus kenne und an ihn glaube und wisse, daß er vom Vater gesandt sei, Joh. 17 . Wer das nicht kann noch lehrt oder treibt, der rühme sich nur keinen Christen, ob gleich sonst jemand wisse alles, was unter dem Himmel geschieht, und wie Gott Himmel und Erde geschaffen habe mit dem Meer und allem, was drinnen ist, ja, daß er auch die Zehn Gebote wisse und sie halte. In Summa, wenn er gleich soviel wüßte und vermöchte wie die Engel, dennoch macht solches alles keinen Christen. Darum sagt Gott Jer. 9, 23 , 24 : »Der Weise rühme sich nicht seiner Weisheit, noch der Starke seiner Stärke, will sich aber jemand rühmen, der rühme sich, daß er mich (Christus) wisse und kenne, daß ich der Herr bin, der Barmherzigkeit gibt und reicht.«

[Martin Luther: Der neue Glaube. Martin Luther: Gesammelte Werke, S. 6098
(vgl. Luther‑W Bd. 9, S. 31) © Vandenhoeck und Ruprecht
http://www.digitale-bibliothek.de/band63.htm ]
https://www.nimm-lies.de/zitat-der-christen-groesste-kunst/12575
Von Sergej Pauli

So einfach ist das Evangelium.

Das Evangelium ist so einfach, dass man es in 1 Satz sagen kann: „So sehr hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen einzigen Sohn gab, damit alle, die an ihn glauben, nicht verloren gehen, sondern das ewige Leben haben.“ (Joh.3,16) Und doch brauchen wir die komplette Bibel, um die unbegreifliche Größe und Tiefe der Evangliumsbotschaft langsam immer besser verstehen zu können. Markus Till (FB 220424 )

Soll jeder Tag ein Sabbat sein?

„… denn Gott hat uns letztlich nichts für uns selbst gegeben, da wir und alles, was wir haben, ganz und gar ihm gehören. Und alles, was wir haben, ohne dass ein Teil davon für seinen Dienst bestimmt ist, haben wir zu seinem Missfallen. Wenn jemand versucht, diesen Standpunkt zu behaupten und zu beweisen: „Kein Teil unserer Zeit ist für die Anbetung Gottes und seinen Dienst in heiliger und besonderer Weise abgetrennt“, so wird er schnell feststellen, dass er sich in völligen Widerspruch zum Naturgesetz und zum ganzen Licht der Erkenntnis Gottes in seinem Verstand und Gewissen stellt. Diejenigen, die so etwas versucht haben, haben es unter dem trügerischen Vorwand getan, dass alle unsere Zeit Gott gewidmet werden soll und jeder Tag ein Sabbat sein soll. Wenn sie aber trotz dieses Vorwandes den größten Teil ihrer Zeit unmittelbar und sofort für sich selbst und ihre eigenen Anlässe aufwenden, so ist es offensichtlich, dass sie sie nur dazu benutzen, Gott das zu rauben, was ihm unmittelbar und sofort zusteht; denn zur heiligen Absonderung einer Sache für Gott ist es ebenso erforderlich, dass wir sie von uns selbst nehmen, wie dass wir sie ihm geben.“ John Owen über den Sabbat

Psychische Schmerzen

„Psychische Schmerzen sind weniger dramatisch als körperliche Schmerzen, aber sie sind häufiger und auch schwerer zu ertragen. Der häufiger Versuch, psychische Schmerzen zu verbergen, erhöht die Last: Es ist einfacher, zu sagen: „Mein Zahn tut weh“, als zu sagen: „Mein Herz ist gebrochen. “ ~ C.S. Lewis (Buch: Das Problem des Schmerzes