Die Schlange zwischen den Büchern

Ein Bücherschrank: Prächtige, goldbedruckte Bände in Leder, daneben einfachere Bücher und Broschüren, teils alt und vergilbt. In bunter Reihe stehen sie in dem prächtigen, kunstvoll gearbeiteten Schrank. Eine Hand streckt sich aus, einen Band herauszunehmen. Wird sie gebissen werden, wie jener gebildete Hindu, der ein Buch aus seinem Schrank nahm und dabei von einer kleinen Schlange gebissen wurde, die zwischen den Büchern versteckt war? Er starb.
Auch in unseren Bücherschränken lauert eine Schlange, versteckt zwischen den Seiten der prächtigen Bände. Sie lauert, um mit ihrem feinen, kaum spürbaren Biss ihr böses Gift auszuteilen. Es dringt nicht, wie bei jenem Hindu, in den Körper, aber in Seele und Geist. Romane, Gedichte, philosophische Abhandlungen, künstlerische Bilder, ansprechen für den Geschmack des Gebildeten oder auch für gröbere Empfindungen, alles wird geboten. Entspricht es dem, was der Apostel im folgenden Vers empfiehlt? Alles, was wahr, alles, was rein, alles, was lieblich ist, alles was wohllautet, dieses erwäget. Philipper 4,8
Wieviel Böses kann menschliche Wissenschaft und Literatur in unserer Seele anrichten! Wie sehr können Erzählungen, in denen Menschen ohne Moral geschildert werden, unser Urteil verderben. Manches böse Samenkorn trägt noch nach Jahren schlimme Früchte. Und wo Unkraut aufschießt, wird das „nützliche Kraut“ (Hebräer 6,7) bald erstickt. Hüten wir uns vor der Schlange, die es darauf abgesehen hat, uns zu verderben. Der Herr möge uns Kraft und Weisheit geben, über unserer Lektüre zu wachen. Quelle: unbekannt
https://www.nimm-lies.de/die-schlange-zwischen-den-buchern/294

Warum lese ich?

„Warum lese ich?
Ich kann einfach nicht anders.
Ich lese, um zu lernen und zu wachsen, zu lachen und motiviert zu sein.
Ich lese, um Dinge zu verstehen, die ich noch nie habe ausgesetzt gewesen.
Ich lese, wenn ich krabbelig bin, wenn ich gerade sagte monumental dumme Dinge zu den Menschen, die ich liebe.
Ich lese für Kraft, die mir hilft, wenn ich Fühle mich gebrochen, entmutigt und habe Angst.
Ich lese, wenn ich wütend bin auf das ganze Welt.
Ich lese, wenn alles richtig läuft.
Ich lese, um Hoffnung zu finden.
Ich lese, weil ich nicht nur geschminkt bin Haut und Knochen, von Sehenswürdigkeiten, Gefühlen, und ein tiefes Bedürfnis nach Schokolade, aber ich bin auch aus Worten zusammengesetzt.
Worte beschreiben meine Gedanken und was ist verborgen in meinem Herzen.
Worte leben – wenn ich einen gefunden habe Geschichte, die ich liebe, ich lese sie noch einmal und wieder, wie ein Lieblingslied spielen Immer und immer wieder.
Lesen ist nicht passiv – ich betrete die Geschichte mit den Charakteren, atme ihre Luft, spüre ihre Frustrationen, schreien sie an, damit sie aufhören sollen, wenn sie Gleich etwas Dummes zu tun, weine mit sie, lache mit ihnen.
Lesen ist für mich Zeit mit einem Freund.
Ein Buch ist ein Freund.
Man kann nie zu viele haben. „
Von Gary Paulsen, Shelf Life: Geschichten nach Buch Bücher: https://amzn.to/3DfF94K

Glaube ist eine lebendige, verwegeneZuversicht auf Gottes Gnade.

In seiner Vorrede zum Römerbrief schreibt Martin Luther, 1515:

„Es ist ein lebendig, geschäftig, tätig, mächtig Ding um den Glauben, dass es unmöglich ist, dass er nicht ohne Unterlass sollte Gutes wirken. Glaube ist eine lebendige, verwegene Zuversicht auf Gottes Gnade. Daher der Mensch ohne Zwang willig und voll Lust wird, jedermann Gutes zu tun, jedermann zu dienen, also dass es unmöglich ist, Werke vom Glauben zu scheiden, ja, so unmöglich, als Brennen und Leuchten vom Feuer geschieden werden kann.“

Die Gnade Gottes

J.I. Packer schreibt über das mangelhafte Verständnis der Gnade Gottes innerhalb der Kirche (Gott erkennen, 2019, S. 153–154):

Es ist in allen christlichen Gemeinderichtungen üblich, den christlichen Glauben als eine „Religion“ der Gnade zu bezeichnen. Innerhalb der christlichen Lehre gilt es als ein festes Bekenntnis, dass die Gnade Gottes ein persönliches Handeln Gottes ist und keine mystische Kraft, nicht eine Art „himmlischer Elektrizität“, die man erhält, sobald man den „geistlichen Stecker“ an die Sakramente anschließt. Gottes Gnade bedeutet, dass Gott mit seinem Volk in Liebe handelt.

In verschiedenen Büchern und Predigten wird immer wieder hervorgehoben, dass das neutestamentliche griechische Wort für Gnade (charis), wie das Wort für Liebe (agape), einen christlichen Ursprung hat. Das Wort umschreibt eine unabhängige, selbstbestimmte Güte, und war in der griechisch-römischen Kultur und Theologie bis dahin völlig unbekannt. Es sollte zum Grundwissen eines jeden Christen gehören, dass die Gnade Gottes Reichtum auf Kosten des Opfers Jesu ist. Und doch scheint es so, als gäbe es nicht viele in unseren Gemeinden und Kirchen, die wirklich an Gottes Gnade glauben.

Aber es gab immer wieder einige, die den Gedanken an Gottes Gnade so überwältigend fanden, dass sie nicht anders konnten, als stets von dieser Gnade zu sprechen und Gott dafür zu loben. So sind einige der schönsten Loblieder entstanden – und es bedarf wirklich einer tiefen Begeisterung, um ein Loblied zu schreiben, das über Generationen hinweg in den Gemeinden gesungen wird. Sie haben für die Gnadenlehre Gottes gekämpft, ertrugen Spott und zahlten oft einen hohen Preis für ihre Einstellung. Da ist zum Beispiel Paulus, der diese Lehre gegen die Judaisten verteidigte, Augustinus, der sie vor Pelagius rechtfertigte oder die Reformatoren, die Gottes Gnade vor den Scholastikern verteidigten, und viele nach ihnen folgten ihrem Beispiel. Sie alle hielten sich an das Bekenntnis „Durch Gottes Gnade bin ich, was ich bin“ (1 Kor 15,10), und ihr Lebensmotto lautete: „Ich erkläre Gottes Gnade nicht für ungültig“ (Gal 2,21; eÜ).

Doch leider trifft dies auf die meisten Namenschristen nicht zu. Gottes Gnade ist bei ihnen bloß ein Lippenbekenntnis. Es ist sicherlich keine Übertreibung, wenn wir sagen, dass sie gar keine Vorstellung von der Gnade Gottes haben. Der Gedanke daran bedeutet ihnen nichts und hat daher auch keinerlei Einfluss auf ihr Leben. Man kann mit ihnen über die Raumtemperatur des Gottesdienstraumes reden oder über die Bilanzen des letzten Jahres, doch kommt man auf die Wahrheiten zu sprechen, die der Begriff Gnade beinhaltet, stößt man auf Zurückhaltung und Verständnislosigkeit. Zwar würden sie niemals behaupten, dass unsere Worte sinnlos wären, und die meisten von ihnen würden auch nicht infrage stellen, dass sie irgendeine Bedeutung haben. Doch sie merken, dass das, was wir sagen, außerhalb ihres Erfahrungsschatzes liegt, und je länger sie ohne diese Erfahrung leben, umso sicherer sind sie, dass sie diese auch nicht nötig haben.

Heinrich Bullinger, der Zürcher Reformator, über den Sonntag – den christlichen Sabbat (Dekaden II,4):

„Darum hat die alte Kirche den Tag des Sabbats geändert – um nicht den Anschein zu erwecken, sie wäre an das Judentum und seine Zeremonien gebunden- und hat die Versammlungen und die heilige Ruhezeit am ersten Tag nach dem Sabbat gefeiert, den Johannes den Tag des Herrn nennt [vgl. Apg 1,10], zweifellos wegen der wunderbaren Auferstehung des Herrn. Nun ist zwar in den apostolischen Briefen der Tag des Herrn nirgendwo vorgeschrieben; da jedoch in diesem vierten Gebot der ersten Tafel die Verehrung Gottes und die Ausübung des äußeren Gottesdienstes eindringlich geboten werden, wäre es dem christlichen Glauben und der christlichen Liebe zuwider, den Tag des Herrn nicht heiligen zu wollen, zumal der äußere Gottesdienst ohne festgesetzte Zeit und ohne eine heilige Ruhezeit nicht bestehen kann.“

Überanstrengtes Chamäleon

Denn suche ich jetzt Menschen zufriedenzustellen oder Gott? Oder suche ich Menschen zu gefallen? Wenn ich noch Menschen gefallen wollte, so wäre ich Christi Knecht nicht.
Galater 1,10 © ELB-CSV
Mark Twain schreibt: „Ich hatte einmal ein Chamäleon. Es besaß wie alle anderen Chamäleons die Eigenart, seine Farbe bis zu einem gewissen Grad verändern und sich so seiner Umwelt anpassen zu können. Eines Tages nahm ich es mit in mein Arbeitszimmer und setzte es auf den buntkarierten Teppich. Die Farben des Teppichs machten auf das Tier einen tiefen Eindruck. Scheinbar hatte es noch nie eine solche Farbzusammenstellung erlebt. Es begann alsbald, sich mit den Farben vertraut zu machen, und versuchte, sich diesen Farben anzugleichen, was aber alles andere als einfach war. Stundenlang mühte sich das Chamäleon ab, aber es gelang ihm nicht, gleichzeitig die verschiedenen Farben der einzelnen Quadrate anzulegen. Schließlich starb das Tier an Überanstrengung.“
Wir nehmen Mark Twain diese Geschichte nicht so ganz ab, aber die Belehrung daraus nehmen wir doch an. Es ist einfach so: Wer sich ständig seiner Umgebung anpassen will, geht kaputt. Denn die Meinungen unserer Mitmenschen und unserer Glaubensgesschwister sind bunt und vielfältig. Es ist schlicht unmöglich, auf alles und auf jeden Rücksicht zu nehmen. Spurgeon vermerkte zu Recht: „Wenn wir erst dann zu Bett gehen wollen, wenn wir es allen Recht gemacht haben, werden wir manche schlaflose Nacht erleben.“
Wir sollen es nicht allen Recht machen, und wir können es auch gar nicht. Wir möchten vielmehr dem gefallen, der alle Rechte hat: Jesus Christus. Wir blicken nicht auf die anderen, wir blicken auf ihn. Paulus schreibt: „Suche ich jetzt Menschen zufriedenzustellen oder Gott? Oder suche ich Menschen zu gefallen? Wenn ich noch Menschen gefallen wollte, so wäre ich Christi Knecht nicht“ (Gal 1,10). Gerrid Setzer
https://www.bibelstudium.de/articles/2604/ueberanstrengtes-chamaeleon.html

Weihnachten hat für immer gesiegt:

Es ist unser Fest. Es ist sein Fest. Es ist nicht das Fest von Expertenräten, nicht das Fest der Bürokratie, nicht das Fest der Verordnungen, nicht das Fest der Propaganda, nicht das Fest der Verbote, nicht das Fest der Politik, nicht das Fest von Bund-Länder-Runden und vor allem: nicht das Fest des Staates. Weihnachten ist die rote Linie. Und Ostern sollte sie es wieder sein. ..Die Gelehrten der letzten Jahrhunderte haben genügend über die drei Hügel Areopag, Kapitol und Golgatha philosophiert. Doch die Hügel sind nicht gleichwertig, sprechen wir über den Einfluss auf das Abendland. Golgatha übertrumpft sie. Christus vincit. Christus regnat. Christus imperat. M. GALLINA
https://www.soulsaver.de/blog/weihnachten-hat-fuer-immer-gesiegt-2/

Etwas Nachdenkliches aus der Feder von Heinrich Böll:

„Selbst die allerschlechteste christliche Welt würde ich der besten heidnischen vorziehen, weil es in einer christlichen Welt Raum gibt für die, denen keine heidnische Welt je Raum gab: für Krüppel und Kranke, Alte und Schwache; und mehr noch als Raum gab es für sie: Liebe für die, die der heidnischen wie der gottlosen Welt nutzlos erschienen und erscheinen. (…) Ich empfehle es der Nachdenklichkeit und der Vorstellungskraft der Zeitgenossen, sich eine Welt vorzustellen, auf der es Christus nicht gegeben hätte.“

Gott, zu dir rufe ich.

Sammle meine Gedanken, hilf mir zu beten;
ich kann es nicht allein.
In mir ist es finster, aber bei dir ist das Licht;
ich bin einsam, aber du verlässt mich nicht;
ich bin kleinmütig, aber bei dir ist die Hilfe;
ich bin unruhig, aber bei dir ist Friede;
in mir ist Bitterkeit, aber bei dir ist die Geduld;
ich verstehe deine Wege nicht,
aber du weißt den Weg für mich.
Dir sei Ehre in Ewigkeit.
Amen
Gebet für dunkle Zeiten von Dietrich Bonhoeffer

Matth. 8, 20. „Die Füchse haben Gruben.“

Damit beschreibt der Sohn Gottes seine Lebenslage, während er auf Erden lebte; darüber hinaus hält er seinen Jüngern vor, auf welche Lebensweise sie sich gefaßt machen müßten. Es ist jedoch seltsam, daß Christus behauptet, er habe keinen Fußbreit Erde, wohin er sein Haupt legen könne, während es viele fromme und freundliche Menschen gab, die ihm gern Gastfreundschaft gewährten. Aber man muß beachten, daß dies zur Warnung gesagt ist, damit der Schriftgelehrte nicht von einem gewissermaßen begüterten Herrn einen reichen, stattlichen Lohn erwartet, während der Herr selbst als Gast in fremden Häusern lebt. https://www.reformiert-info.de/Okuli_Lukas_9%2C57_62___die_Hand_an_den_Pflug_legen_und_nicht_zuruecksehen-3472-0-0-2.html