Beten ist schwer

„Beten ist schwer! Eine Entschuldigung, die dazu dient, dem Gebet auszuweichen ist uns eigentlich immer willkommen. Wenn wir unser Gebet am Morgen beendet haben, macht sich für den Rest des Tages das Gefühl der Erleichterung und Entspannung breit, denn es ist uns schließlich gelungen, mit dem Beten anzufangen, und wir sind dann froh, wenn wir es zu Ende gebracht haben. Ist es nicht so: Wenn wir beten, dann reicht schon die kleinste Kleinigkeit aus, um uns abzulenken, was uns beim Lesen eins Buches oder beim Lösen eines Kreuzworträtsels niemals passieren würde.“ C.S. Lewis

Finnland: Christliche Politikerin freigesprochen

Helsinki (IDEA) – Die frühere finnische Innenministerin Päivi Räsänen ist in dem Prozess wegen angeblicher Hassrede freigesprochen worden. Wie die christliche Menschenrechtsorganisation ADF International mitteilte, wies ein Bezirksgericht in Helsinki am 30. März alle Anklagepunkte zurück.
Hintergrund: Die finnische Generalstaatsanwältin Raija Toiviainen hatte im April 2021 Anklage gegen Räsänen erhoben. Die christdemokratische Politikerin hatte in der Vergangenheit mehrfach öffentlich geäußert, dass praktizierte Homosexualität aus biblischer Sicht Sünde sei. Konkret geht es in dem Prozess um eine 2004 verfasste Broschüre mit dem Titel „Er schuf sie als Mann und Frau – Homosexuelle Beziehungen stellen das christliche Menschenbild infrage“.
Auch der Bischof der Evangelisch-Lutherischen Missionsdiözese Finnlands, Juhana Pohjola, war wegen angeblicher Hassrede angeklagt, weil der die Broschüre auf der Internetseite seiner Kirche veröffentlicht hatte. Er wurde ebenfalls freigesprochen.
Zur Begründung für den Freispruch erklärten die Richter, dass es „nicht Sache des Bezirksgerichts ist, biblische Begriffe auszulegen“. Räsänens Aussagen seien von ihrem Recht auf freie Meinungsäußerung gedeckt. Die Staatsanwaltschaft kann innerhalb der nächsten sieben Tage Berufung gegen das Urteil einlegen. „Hassrede-Gesetze“ bedrohen Meinungsfreiheit
Räsänen erklärte nach dem Urteil, sie sei dankbar, dass das Gericht „die Bedrohung der Meinungsfreiheit erkannt und zu unseren Gunsten entschieden hat“. Der Prozess sei für sie eine große Belastung gewesen. Sie hoffe, dass das Urteil andere Menschen davor bewahren werde, „die gleiche Tortur durchmachen zu müssen“.
Der Geschäftsführer und Leitende Anwalt der christlichen Menschenrechtsorganisation ADF International, Paul Coleman, erklärte, die Entscheidung des Gerichts bekräftige das Grundrecht auf freie Meinungsäußerung in Finnland. „In einer freien Gesellschaft sollte es jedem erlaubt sein, seine Überzeugungen ohne Angst vor Zensur zu äußern“, sagte der Jurist. Die Kriminalisierung von Meinungsäußerung durch sogenannte „Hassrede-Gesetze“ verhindere wichtige öffentliche Debatten und stelle eine ernste Bedrohung für Demokratien dar.
https://www.idea.de/artikel/finnland-christliche-politikerin-freigesprochen

Heute ist der 204. Geburtstag von Friedrich Wilhelm Raiffeisen.

Friedrich Wilhelm Raiffeisen (1818–1888) war vierjährig, als sein Vater die Arbeit als Bürgermeister krankheitsbedingt aufgeben musste. Pflegebedürftig siechte er während Jahren dahin und starb 1849. Es war Mutter Amalie Raiffeisen, welche die neun Kinder ernährte und grosszog. Wir können nicht einmal erahnen, welchen Kraftakt die auf sich alleine gestellte Frau vollbracht hat. Aus Briefen lässt sich ablesen, dass Amalie ihr Leben im Glauben an Gott führte. Trotz des schweren Schicksals muss ihr Gottvertrauen mitten im Elend Hoffnung verströmt haben. Später baut auch Friedrich Wilhelm sein Leben und Handeln auf Gott. Es geht ihm nicht um den eigenen Erfolg. Er begegnet der Not der Menschen. 1845 bis 1847 vernichten ungewöhnliche Kälte und die Kartoffelfäule die Ernte. Es rumort im hungernden Volk. Die Bauern und auch die beginnende Industrie werden in eine Krise gestürzt. Im Ort Weyerbusch gründet Raiffeisen einen „Konsumverein“. Die Idee: Bürger bringen ihr Erspartes ein, damit Getreide für die Armen gekauft werden kann. Kapital wird da nutzbar gemacht, wo man es erarbeitet. Auch in Flammersfeld begegnet Raiffeisen einem Missstand: Händler verkaufen minderwertiges Vieh zu überhöhten Preisen und verlangen Wucherzinsen. Um nachhaltig zu helfen, gründet er einen Hilfsverein zur Unterstützung mittelloser Landwirte. Sie erhalten Darlehen, um Vieh zu kaufen. In Heddesdorf initiiert Raiffeisen einen „Wohltätigkeitsverein“. Dieser vergibt Darlehen an Landwirte und kümmert sich um soziale Aufgaben. 1864 wird der Heddesdorfer Wohltätigkeitsverein zum Darlehenskassenverein. Die Mitglieder haben ein Recht auf Mitbestimmung und sind mitverantwortlich. Es ist die Urform der modernen Genossenschaftsbank, deren Entwicklung Raiffeisen – gesundheitlich angeschlagen und ohne finanzielles Polster – vorantreibt. Als Friedrich Wilhelm Raiffeisen 1888 im Alter von 69 Jahren stirbt, sind über 400 Spar- und Darlehenskassenvereine aktiv. Rolf Höneisen

Träger des Wortes Gottes sein

Was ist aber ein »Apostel« anderes als einer, der das Wort Gottes herträgt? Wer aber kann das Wort Gottes hertragen, wenn er nicht Gott gehört hat? Wenn aber einer Lehren daherbringt aus seinem eigenen Kopf oder aus menschlichen Gesetzen und Erlassen oder aus Philosophenweisheit, – ist der wohl ein »Apostel« zu nennen? Nein, der kommt von selbst und ist ein Dieb, ein Räuber, ein Verderber, ein Würger der Seelen … „Er“ — nämlich Gott -„sandte sein Wort und machte sie gesund“ (Psalm 107,20). Es kommt der Mensch und sein eigenes Wort, – und macht es mit dem Blutfluß nur ärger. Das heißt, um es klar zu sagen: So oft das Wort Gottes gepredigt wird, schafft es frohe, weite, ruhige Gewissen zu Gott; denn es ist das Wort der Gnade, der Vergebung, köstlich und süß. So oft Menschenwort verkündet wird, schafft es ein bei sich selbst trauriges, enges, furchtsames Gewissen; denn es ist das Wort des Gesetzes, des Zorns und der Sünde; es zeigt nur, was der Mensch versäumt hat und wie viel er schuldig ist. Martin Luther
(Kommentar zum Galaterbrief 1519, Calwer Luther-Ausgabe, Gütersloh: Gütersloher Verlagshaus Mohn, 1979, S. 16)

Zwei Lebenswege & ihr Reiseziel (Psalm 1)

Psalm 1 beschreibt zwei Lebenswege und ihr Reiseziel:

Glücklich zu preisen ist, wer nicht dem Rat gottloser Menschen folgt,
wer nicht denselben Weg geht wie jene, die Gott ablehnen,
wer keinen Umgang mit den Spöttern pflegt.

Glücklich zu preisen ist, wer Verlangen hat nach dem Gesetz des HERRN
und darüber nachdenkt Tag und Nacht.

Er gleicht einem Baum, der zwischen Wasserläufen gepflanzt wurde:
zur Erntezeit trägt er Früchte,
und seine Blätter verwelken nicht.
Was ein solcher Mensch unternimmt, das gelingt.

Ganz anders ist es bei den Gottlosen:
Sie gleichen der Spreu, die der Wind wegweht.
Darum können sie auch nicht bestehen, wenn Gott Gericht hält.
Wer Gott ablehnt, hat keinen Platz in der Gemeinde derer, die nach seinem Willen leben!

Der HERR wacht schützend über dem Weg der Menschen, die seinen Willen tun.
Der Weg aber, den die Gottlosen gehen, führt ins Verderben.

Psalm 1 nach der Neuen Genfer Übersetzung

1. Kurze Erklärung

In Psalm 1 werden verschiedenste Lebensweisen auf zwei mögliche Wege heruntergebrochen und gegenübergestellt (1,1-2):

  1. Die Lebensweise der Menschen, die Freude an Gottes Wort haben und darüber nachdenken, ist zu beglückwünschen. Sie werden als Gerechte bezeichnet. Sie leben in Beziehung zu Gott und tun seinen Willen!
  2. Die andere Lebensweise wird beschrieben als Hören auf den Rat gottloser Menschen, Beispiel nehmen an Sündern und als Umgang mit Spöttern. Diese Gruppe von Menschen wird deshalb auch „Gottlose“ und „Sünder“ genannt.

Die Auswirkungen der beiden Lebenswege werden mit einem fruchtbaren Baum an einer Wasserquelle und der verschwindenden Spreu veranschaulicht (1,3-4). Zuletzt hat die eine Gruppe ihren Platz in Gottes Gemeinschaft und die andere wird verurteilt und muss zugrunde gehen (1,5-6).

2. Hintergründe und Lehren zu den zwei Lebenswegen

Elementare biblische Lehren, auf denen der Psalm gründet und die durch diesen Psalm unterstützt werden, sind:

  1. Zur Bewertung unseres Lebens gibt es unabhängig von Faktoren, die für uns Menschen entscheidend scheinen (wie z. B. Familie, Erfolg & Wohlstand), in Gottes Perspektive nur zwei Lebenswege: Den Weg der Gottlosen und Sünder und den Weg der Gerechten und zu Gott Gehörenden. Vergleiche Matthäus 7,13-14; Offenbarung 20,11-15.
  2. Welchen Lebensweg wir gehen, hängt letztlich von unserer Gottesbeziehung ab, die sich an unserem Umgang mit Gottes Wort zeigt. Vergleiche Josua 1,7-8; Psalm 19,7; Jesaja 55; Römer 10,14-17
  3. Kein Mensch kann unabhängig von Gottes Gnade den Weg der Gerechten gehen bzw. im Gericht Gottes bestehen. Von Natur aus hören wir eher auf den Rat von Gottlosen, gehen den Weg der Sünder und haben Gemeinschaft mit Spöttern. Vergleiche Psalm 15; Römer 2,1-3,20.
  4. Es gibt ein letztes Gericht Gottes, das so manchen „Erfolg“ entlarven wird und in dem Gott sich zu den Seinen stellen wird. Vergleiche Matthäus 7,21-23

Jesus hat seine Jünger gelehrt, die Psalme auf ihn zu beziehen und Ihn in ihnen zu suchen (Lukas 24,27+44):

Jesus ist der einzige, der den in Psalm 1 beschriebenen Weg der Gerechten vollkommen gegangen ist. Sein Leben war das eines fruchtbaren Baumes an der Quelle, das im Gericht Gottes Bestand hatte. Deshalb ist Jesus auch der Einzige, der uns durch seine Gerechtigkeit auf diesen richtigen Weg bringen kann. Die Erkenntnis seiner Liebe führt zur Liebe zu Gott und seinem Wort. Jesus ist dieser Weg zu Gott (Johannes 14,6; Hebräer 10,20) und deshalb unsere einzige Hoffnung!

3. Anwendungsfragen

Hilfreiche Fragen, die wir uns selbstkritisch stellen sollten, sind:

  1. Woran messe und bewerte ich mein Leben? Was ist mir das Wichtigste? Weiß ich um Gottes Perspektive, woran er mein Leben beurteilt? Wie halte ich mir vor Augen, worauf es im Leben wirklich ankommt?
  2. Worauf höre ich und woran orientiere ich mich? An Gottes Wort, seiner Weisheit und seinem Willen, oder an Menschen, ihrer Weisheit und meinem oder ihrem Willen? Welche Rolle spielen das Bibellesen, Auswendiglernen und darüber Nachdenken in deinem Leben? Wer sind die 5 einflussreichsten Personen in meinem Leben und wie beeinflussen sie mich?
  3. Wie sieht ein fruchtbares Leben und im Gegensatz dazu ein sinnloses Leben aus? Kenne und fühle ich die Konsequenzen und Endstationen der unterschiedlichen Lebenswege? Was bleibt von meinem Leben übrig?
  4. Wer oder was bringt uns von dem einen auf den anderen Lebensweg? Was verändert unser Leben tatsächlich so ausschlaggebend? Ist Jesus unser Leben und Weg, derjenige dem wir vertrauen und nachfolgen?

4. Nur zwei Lebenswege? Eure Gedanken und Fragen

So ein Blog wie dieser, bietet weiter unten die Möglichkeit eigene Gedanken und Fragen zum Artikelthema zu schreiben. Ich freue mich auf eure Kommentare!

Jeder, der glaubt, dass Jesus der von Gott gesandte Retter, der Christus, ist, ist aus Gott geboren 1.Johannes 5,1.

Watchman Nee erzählt: In China besuchte ich einmal einen führenden Mann, der krank war. Ich nenne ihn hier Herrn Wong. Er war ein gelehrter Mann, Doktor der Philosophie, und in ganz China wegen seines Charakters hochgeachtet. Seit langer Zeit war er in einer christlichen Arbeit tätig. Er glaubte aber nicht an die Notwendigkeit einer entscheidenden Hingabe an Christus, sondern gab sich vielmehr mit den sozialen und moralischen Forderungen des Christentums zufrieden. Während meines Besuches bei Herrn Wong saß sein Hund neben dem Bett. Nachdem wir eine Weile von Gott und seiner Liebe zu uns geredet hatten, fragte ich nach dem Namen des Hundes. Er sagte mir, der Hund heiße Fido, worauf ich fragte, ob Fido sein Vor- oder Familienname sei. “Oh, es ist einfach sein Name”, war die Antwort. “Wenn es sein Vorname ist, kann ich ihn dann ‘Fido Wong’ nennen?”, fragte ich weiter. “Auf keinen Fall”, antwortete er. “Aber er lebt doch in Ihrer Familie!”, bestand ich. “Ihre beiden Kinder heißen doch gewiss Wong. Warum kann ich Ihren Hund nicht Wong nennen?” Der Doktor lachte, und daraufhin sagte ich: “Merken Sie, worauf ich hinaus will? Ihre Kinder wurden in Ihre Familie hineingeboren und tragen Ihren Namen, weil sie auch Ihr Leben in sich tragen. Ihr Hund mag ein intelligentes, gut erzogenes, außergewöhnliches Tier sein. Aber es geht ja gar nicht um seine Qualitäten, sondern nur um die Frage: Ist er ein Hund? Und wenn ja, dann kann er keinesfalls als ein Glied Ihrer Familie zählen. Dasselbe Prinzip gilt in Ihrem Verhältnis zu Gott. Ob Sie ein guter oder böser Mensch sind, spielt keine Rolle. Wenn Sie ein Mensch sind, so zählen Sie zu einer niedrigeren Stufe als Gott und gehören nicht zu seiner Familie. Sie haben Ihr ganzes Leben lang versucht, schlechte Menschen in gute umzuwandeln. Aber der Mensch an sich, ob gut oder schlecht, kann keine Lebensgemeinschaft mit Gott haben. Unsere einzige Hoffnung ist Jesus Christus, der durch sein Leben und Sterben uns zu Gottes Kindern machen will.” Der Doktor ließ mit sich reden. Er erkannte die Wahrheit. Als er bald darauf zum Glauben kam, war er völlig verändert. Er hatte Jesus Christus, den Sohn Gottes, in sein Herz aufgenommen. Jeder, der glaubt, dass Jesus der von Gott gesandte Retter, der Christus, ist, ist aus Gott geboren 1.Johannes 5,1.

Konformistische Toleranz

„Denn ein wesentliches Lebensprinzip der hellenistischen Gesellschaft war die konformistische Toleranz, das gegenseitige Sichannehmen auch und gerade auf religiös-sittlichem Gebiet. Das Judentum hatte sich in der Makkabäerzeit in bitteren Auseinandersetzungen mit hellenistischen Herrschern gegen dieses Prinzip für die Absolutheit seiner Religion entschieden … Dieser Nonkonformismus wurde den Juden als völkische, von den Vätern überkommene Eigenart gemeinhin, wenn auch mit Widerwillen, zugestanden. Er mußte jedoch, wenn man ihm nun bei den eigenen Mitbürgern, Bekannten und Verwandten begegnete, Empörung hervorrufen, die sich in gehässigem Mißverstehen und Mißdeuten christlicher Aussagen und Lebensweise äußerte.“ (Leonhart Goppelt, 1. Petrusbrief, 59)

Bin ich wirklich wiedergeboren?

Bin ich wirklich wiedergeboren? Viele Christen stellen sich diese Frage, weil sie sich unsicher sind, ob ihr Glaube tatsächlich echt ist. William Farley zeigt anhand der Bibel die Kennzeichen wahren Glaubens auf, anhand derer sich jeder auf seinen geistlichen Stand prüfen sollte.
Wir alle wissen, dass nicht jeder, der von sich behauptet ein gläubiger Christ zu sein, auch ein echter Nachfolger Jesu ist. Eine Studie von LifeWay Research aus dem Jahre 2017 fand heraus, dass 24% der Amerikaner sich als evangelikal bezeichnen. Ein höherer Prozentsatz behauptete gläubig zu sein. Aber als man sie danach fragte, konnten nur 15% der Amerikaner den grundlegendsten evangelikalen Glaubensüberzeugungen zustimmen.
Das ist kein neues Problem. Jeder, der lange genug Christ ist, kennt vermutlich jemanden, der von sich behauptet Christ zu sein, aber nicht an das glaubt, woran Christen eigentlich glauben oder aber christlichen Lehren zwar zustimmt, aber nur wenige bis gar keine Frucht aufweist. Es bestand schon immer eine Kluft zwischen denen, die von sich behauptet haben, wiedergeboren zu sein und denjenigen, die es tatsächlich waren. Dies trifft auf jede Gemeinde zu. Das ist auch einer der Gründe, warum das stetige Predigen des Evangeliums notwendig ist. Je mehr das Evangelium gepredigt wird, desto schmaler wird die Kluft.
Wenn wir also anerkennen, dass diese Kluft existiert, wie können wir nun wissen, ob jemand der vorgibt gläubig zu sein, es auch tatsächlich ist? Diejenigen, die wirklich wiedergeboren sind, besitzen den Heiligen Geist (vgl. Joh 3,5). Doch was bedeutet es, dass der Heilige Geist in uns lebt?

Grundsätzlich bedeutet es, dass der Heilige Geist die Augen und Ohren unserer Herzen von der moralischen Schönheit Jesu überzeugt.

Hierbei gilt es vier Unterscheidungsmerkmale zu beachten:

  • Erstens: das Mittel der Wiedergeburt ist eine Überzeugung des Glaubens
  • Zweitens: der Ort, an dem sie geschieht, ist das Herz
  • Drittens: die Erkenntnis ist die moralische Schönheit Jesu – ein wachsendes Verstehen seiner moralischen und geistlichen Güte
  • Viertens: die Auswirkung ist ein verändertes Verhalten, dass von einem zunehmenden Verlangen motiviert ist, heilig zu sein, weil Gott heilig ist.

Bist du tatsächlich überzeugt worden?

Zunächst einmal ist das Mittel, durch das die Gemeinschaft mit Gott wiederhergestellt wird, eine wachsende Überzeugung des Glaubens. Halten wir fest: „Der Glaube aber ist … ein Überzeugtsein von Dingen, die man nicht sieht“ (Hebr 11,1). Wahrer Glaube befähigt uns, zunehmend die Wahrheit durch Gottes Augen zu sehen – die göttliche Perspektive einzunehmen. Wir „schmecken und sehen, dass der HERR gütig ist“ (Ps 34,9). Die Wiedergeburt rüstet uns mit einem zunehmenden Sinn für geistliche Wahrheiten aus. Und dieses geistliche Schmecken geschieht hauptsächlich durch innere Überzeugungen.
Ich habe beispielsweise neulich Paulus’ Beschreibung von der Sündhaftigkeit des Menschen in Römer 3,9-20 gelesen. Als ich die Worte las „Ihr Schlund ist ein offenes Grab; mit ihren Zungen handelten sie trügerisch“, hat Gott mir gezeigt, dass dieses Bild oftmals auf mich zutrifft. Und dann hat mich der Gedanke überwältigt, dass Gott mich sogar selbst in diesem Zustand geliebt hat. Das Ergebnis war eine tiefere Überzeugung der Liebe und Gnade Gottes. Mich erfüllte eine neue Dankbarkeit und ich verspürte ein gesteigertes Verlangen, Gott zu dienen und für Ihn zu leben.
Dies geschieht, wenn der Heilige Geist zu uns spricht. Wir sehen geistliche Wahrheiten mit Gottes Augen. Unsere Überzeugungen sind gewissermaßen der Nebeneffekt.
Viele, die diese Zeilen lesen, haben ähnliches mit Gott erlebt. Es kann passieren während wir die Bibel lesen, einer Predigt zuhören, joggen, Autofahren oder das Wohnzimmer saugen.

Hat sich etwas in deinem Herzen verändert?

Diese Interaktion mit Gott geschieht im Herzen und betrifft nicht nur den Verstand. Es stimmt, dass Gott in der Heiligung unseren Verstand nicht einfach übergeht. Unser Intellekt ist wichtig. Doch obwohl die Überzeugung, die auf unsere Wiedergeburt hinweist, unseren Verstand betrifft, findet sie im Herzen statt. „Denn mit dem Herzen wird geglaubt zur Gerechtigkeit“ (Röm 10,10). Charles Spurgeon bemerkte: „Der Glaube ist der Kerzenständer, der die Kerze hält, welche die Kammer des Herzens erleuchtet.“
Wir gebrauchen den Ausdruck „von Herzen“ um etwas zu beschreiben, dass mit Enthusiasmus und Freude getan wird – etwas, was wir tun, weil wir es tun wollen. Im Gegensatz dazu sagen wir „mein Herz war nicht bei der Sache“ um auszudrücken, wenn wir etwas aus reinem Pflichtbewusstsein getan haben. Obwohl christliche Glaubensgrundsätze mit dem Verstand erfasst werden müssen, so ist der christliche Glaube im Grunde eine Herzenssache.
Vor unserer Bekehrung strebte unser Herz vielleicht nach materiellem Wohlstand, Bekanntheit, Unterhaltung oder beruflichen Erfolg. Nach unserer Bekehrung streben wir nach Gott selbst (und nicht nur nach seinen Gaben). Er wird zunehmend zur Freude unseres Herzens.

Wird Christus zunehmend schöner für dich?

Jede christliche Glaubensüberzeugung mündet letztendlich in der Erkenntnis der moralischen Schönheit Jesu Christi. Das ist deshalb wichtig, weil es möglich ist, in theologischen Fragen wie z.B. bezüglich der Endzeit oder Gemeindeleitung eine klare Meinung zu vertreten, ohne wiedergeboren zu sein. Aber du kannst nicht von der moralischen Schönheit, der vollkommenen Herrlichkeit und Vertrauenswürdigkeit Christi überzeugt sein, ohne die inwendige Gegenwart des Heiligen Geistes.
Deshalb beschreibt Paulus die Wiedergeburt als ein Aufleuchten von der „Erkenntnis der Herrlichkeit Gottes im Angesicht Jesu Christi“ (2Kor 4,6). Es ist eine zunehmende Überzeugung, dass Gott gut und vertrauenswürdig ist, dass ich mein ganzes Leben in seinen Dienst stellen kann und nicht enttäuscht werde. Diese Überzeugung von der Güte Gottes befreit mich dazu, Wagnisse einzugehen, die der Glaubensgehorsam mit sich bringt. Der Heilige Geist ist unsere Anzahlung auf unser ewiges Erbe (vgl. Eph 1,13-14).
Je mehr wir unseren Blick auf das Licht der Herrlichkeit Jesu richten, desto heller erstrahlt es. Bei meiner Bekehrung beispielsweise ging meine Erkenntnis nicht über die Grundlagen hinaus. Ich vertraute darauf, dass Gott mir meine Sünden vergeben hatte und mich liebte. Über die Jahre hinweg, hat Gott dieses Licht zunehmend heller gemacht. Nun sehe ich viel klarer die Herrlichkeit seiner Gerechtigkeit, die Tiefe seiner Heiligkeit und die Majestät seiner Souveränität. Mit jedem vertrauten Umgang mit Gott wächst meine Freude an seiner Güte und die Freude an der konsequenten Nachfolge nimmt zu.
Hat der Glaube an Christus dich verändert?
Viertens motiviert uns die Wiedergeburt, so heilig und gerecht zu sein wie Christus. Die Wiedergeburt und geistliche Frucht können nicht voneinander getrennt werden. Unsere Herzen können nicht eine wachsende Überzeugung über „die Herrlichkeit Gottes im Angesicht Jesu Christi“ spüren, ohne dass es zur Nachahmung kommt. Das meint Paulus damit, wenn er später schreibt: „Wir alle aber schauen mit aufgedecktem Angesicht die Herrlichkeit des Herrn an und werden so verwandelt in dasselbe Bild von Herrlichkeit zu Herrlichkeit, wie es vom Herrn, dem Geist, geschieht“ (2Kor 3,18). Wir werden immer das Objekt unserer Anbetung imitieren. Deshalb ist Johannes unerbittlich, wenn er die Wiedergeburt mit einem veränderten Leben verbindet: „Wir wissen, dass wir aus dem Tod in das Leben hinübergegangen sind, weil wir die Brüder lieben; wer nicht liebt, bleibt im Tod“ (1Joh 3,14).

Bin ich wirklich wiedergeboren?

Tragischerweise werden einige, die wirklich wiedergeboren sind, dies lesen und ihre Errettung anzweifeln. Das ist nicht meine Absicht. Denn wir können uns unserer Wiedergeburt gewiss sein! Liebst du und vertraust du Christus heute mehr als du es noch vor zehn Jahren getan hast? Ja, auch ich habe Zweifel. Jeder Christ kommt irgendwann an diesen Punkt. Aber hat sich deine Sichtweise von Christus verändert? Verspürst du zunehmend das Verlangen, Ihn nachzuahmen? Ist er für dich zum Schatz im Acker geworden, für den du alles verkaufen würdest (vgl. Mt 13,44)?
Zweitens: Veränderst du dich? Ich frage nicht, ob du perfekt bist, sondern ob du dich veränderst? „Wenn ihr wisst, dass er gerecht ist, so erkennt, dass auch jeder, der die Gerechtigkeit tut, aus ihm geboren ist“ (1Joh 2,29). Gehst du jetzt mit deinem Geld, deiner Zeit und deinen Gaben anders um als vor deiner Bekehrung? Wird deine Art zu reden immer gottesfürchtiger? Bist du bereitwilliger zu vergeben, die Feinde zu lieben und dich selbst aus deiner Komfortzone zu bewegen? Verändert sich die Art und Weise, wie du mit deinem Ehepartner umgehst, deinen Mitbewohnern, deinen Eltern? „Jeder, der aus Gott geboren ist, tut nicht Sünde, denn sein [Gottes] Same bleibt in ihm; und er kann nicht [fortwährend] sündigen, weil er aus Gott geboren ist“ (1Joh 3,9).
Drittens: Es gibt einen geistlichen Widerspruch: Wiedergeborene Menschen fühlen sich zunehmend unwürdig. Sie fühlen ihre Sünde intensiver, und somit auch ihre Abhängigkeit von Christus und seiner Gnade. Das ist deshalb der Fall, weil ihre Erkenntnis von Jesu Vollkommenheit viel schneller wächst als ihre Fähigkeit, sich zu verändern. Auch wenn ihnen vergeben ist und sie in der Erkenntnis Jesu wachsen, fühlen sie sich im Kontrast dazu doch zunehmend unwürdiger.

Geschaffen zu guten Werken

Ausgehend von den Daten, der eingangs erwähnten Umfragen, folgert George Barna, dass „wenn man fünfzehn moralische Verhaltensweisen untersucht, diejenigen, die sich als wiedergeborene Christen bezeichnen, im Grunde nicht von nicht-wiedergeborenen Erwachsenen unterscheiden“.
Das wird man von denjenigen, die wirklich wiedergeboren sind, nicht behaupten können. Eher im Gegenteil – sie werden zunehmend die Gemeinschaft mit Gott genießen. Und ein Gläubiger, der diese Gemeinschaft genießt, wird sich zwangsläufig verändern. „Denn alles, was aus Gott geboren ist, überwindet die Welt“ (1Joh 5,4). Das ist deshalb der Fall, weil Gott uns nicht grundlos errettet: „Denn wir sind sein Gebilde, in Christus Jesus geschaffen zu guten Werken, die Gott vorher bereitet hat, damit wir in ihnen wandeln sollen“ (Eph 2,10).
Wenn der Heilige Geist in uns wohnt, dann überzeugt Er unsere geistlichen Augen und Ohren von der moralischen Schönheit Gottes und dadurch verändern wir uns mit der Zeit. „Der Kern der Bekehrung“, schreibt John Hanna in Gott sei die Ehre, „ist Gottes Geschenk eines neuen innewohnenden Prinzips im Herzen des Menschen. Dieses Prinzip ist das Leben Gottes; es ist die Liebe Gottes. Dies allein ist die Grundlage wahrer Tugend und Moral und ist das exklusive Mittel, um Gott zu verherrlichen.“
© Desiringgod. Die Wiedergabe erfolgte mit freundlicher Genehmigung des Herausgebers. Von William Farley
https://herold-mission.com/bin-ich-wirklich-wiedergeboren/


Wir glauben an viel zu viel

Wir glauben ja an allerlei, wir glauben sogar an viel zu viel – wir glauben an die Macht, wir glauben an uns selbst, wir glauben an andere Menschen, wir glauben an die Menschheit. Wir glauben an unser Volk, wir glauben an unsere Religionsgemeinschaft – wir glauben an neue Ideen – aber wir glauben über dem allem an den Einen nicht – an Gott. Und dieser Glaube an Gott würde uns nämlich den Glauben an alle die anderen Mächte nehmen, unmöglich machen. Wer an Gott glaubt, der glaubt in dieser Welt an nichts anderes, denn er weiß, es zerbricht und vergeht, aber er braucht auch an nichts »anderes« zu glauben, denn er hat ja den, von dem alles kommt und in dessen Hände alles fällt. Wir kennen die Siege, die ein Mensch erringt, der wirklich an sich selbst glaubt, der an irgendeine Macht oder Idee dieser Erde glaubt, so daß er sich ihr gänzlich ergibt und lebt, er vermag Übermenschliches, Unmögliches – wie viel größere Siege müßte erst der erringen, dessen Glaube nicht nur ein subjektives Phantom, sondern der lebendige Gott selbst ist. Die Wunder Jesu, die Wirkung Jesu, sie waren ja nichts als sein Glaube. … Glauben heißt bedingungslos trauen und wagen.
Dietrich Bonhoeffer Quelle: London 1933-1935, DBW Band 13, Seite 414 f https://www.dietrich-bonhoeffer.net/zitat/518-wir-glauben-ja-an-allerlei/

„Fridays for Future“ lädt Musikerin wegen Dreadlocks aus

Eigentlich sollte die 28 Jahre alte Musikerin Ronja Maltzahn auf einer „Fridays for Future“-Demonstration in Hannover auftreten.
„Als die 68er auftraten, gab es noch die schönen Schilder „Betreten des Rasens verboten“. Der Muff von 1000 Jahren wurde seither weg geblasen und wir sind in eine freiheitliche Gesellschaft aufgebrochen.
Jetzt ist es ausgerechnet eine Jugend, die sich als weltoffen, tolerant und progressiv versteht, die ein illiberales Regelwerk etablieren will, bei dem jeden Tag neue Verbote hinzukommen. Angefangen hat es mit allerlei Sprachgeboten, dann durften nur noch bestimmte Menschen Schauspielrollen übernehmen oder Bücher übersetzen. Jetzt muss man sich schon die Frisur vorschreiben lassen. Sonst: Cancel! Auftritt storniert. Deswegen bitte ich die Fridays-Bewegung, die so unendlich wichtig für unsere Zukunft ist: Lasst euch nicht von der Illiberalität der identitätspolitschen Ideologie vereinnahmen. Wir dürfen nicht in selbstverschuldeter Unmündigkeit enden.
Es muss gelten: Ob Dreadlocks oder Latzhose, Armani-Anzug oder Birkenschuh, beim Klimaschutz müssen alle mitmachen und alle sind willkommen und alle sind gleich.“
Boris Palmer Facebook 23.03.22

https://www.faz.net/…/fridays-for-future-laedt…