„Fleisch“ bei Paulus

Der Apostel Paulus erwähnt in seinen neutestamentlichen Briefen mehrmals den Kampf zwischen Geist und Fleisch. So heißt es beispielsweise in Rom 8,13: „Wenn ihr nämlich nach dem Fleisch lebt, müsst ihr sterben; wenn ihr aber durch den Geist tötet, was der Leib aus sich heraus tut, werdet ihr leben“ (vgl. Rom 8,4; Gal 5,16).
Es liegt nahe, den Begriff „Fleisch“ so zu verstehen, als bezeichne er den menschlichen Leib oder Körper. Tatsächlich gebraucht Paulus in Rom 8,13 „Fleisch“ (griech. sarx) und „Leib“ (griech. soma) synonym. Wer nach dem Fleisch (griech. sarx) lebt, wird sterben, wer durch den Geist  (griech. pneuma) die Handlungen des Leibes (griech. soma) tötet, wird leben. Ebenso wird in 1Kor 6,16, 2Kor 7,5 oder Eph 5,31 mit „Fleisch“ der Leib oder der ganze Mensch bezeichnet. Selten meint sarx die Substanz „Fleisch“, da die griechische Sprache dafür zusätzlich das Wort kreas bereitstellt. Eine Ausnahme ist 1Kor 15,39, wo zwischen verschiedenen Fleischarten unterschieden wird: „Nicht alles Fleisch ist dasselbe Fleisch; sondern ein anderes [ist das] der Menschen und ein anderes das Fleisch des Viehes und ein anderes das der Vögel und ein anderes das der Fische.“
Häufig ist bei Paulus „Fleisch“ ein Gegenbegriff zum „Geist“ (griech. pneuma). „Fleisch“ steht dort nicht für eine Substanz oder den Leib, sondern für den der Macht der Sünde unterworfenen Menschen. Der Unterschied zwischen „Fleisch“ und „Leib“ liegt darin, dass der Leib in die neue Schöpfung übergeht, das sarx dagegen nicht. „Fleisch“ ist der Mensch, sofern er zur Seinsweise dieser sündigen Welt gehört und mit ihr vergeht.
Herman Ridderbos schreibt in seiner bedeutsamen Untersuchung zur Theologie des Paulus H. Ridderbos, Paulus, 1970, S. 81):
So war angesichts der radikalen Umkehr, die Paulus auch in der menschlichen Existenz sich vollziehen sah, „Fleisch“ der gegebene Begriff, um die alte Existenz zu beschreiben, die sich mit der Sünde identifiziert hat. Ebenso vertritt „Geist“ als Bezeichnung des göttlichen Lebens, des Schöpferischen und Wunderbaren bei Paulus die neue Schöpfung. Fleisch und Geist bilden so keinen metaphysischen oder natürlichen, sondern einen heilsgeschichtlichen Dualismus, der das Ethische mit umfaßt. In dieser Weise kann „Fleisch“ sich ohne Verlust der theologischen Basis auf das Sündige an sich beziehen.
Sehr deutlich wird das an Röm 8,6–10, wo wir lesen:
Das Sinnen des Fleisches ist Tod, das Sinnen des Geistes aber ist Leben und Frieden; ja, das Sinnen und Trachten des Fleisches ist Feindschaft gegen Gott, denn es unterzieht sich dem Gesetz Gottes nicht, ja, es vermag es nicht. Die aber vom Fleisch bestimmt sind, können Gott nicht gefallen. Ihr aber lasst euch nicht vom Fleisch bestimmen, sondern vom Geist, wenn wirklich der Geist Gottes in euch wohnt. Wer aber den Geist Christi nicht hat, der gehört nicht zu ihm. Wenn aber Christus in euch ist, dann ist der Leib zwar tot um der Sünde willen, der Geist aber ist Leben um der Gerechtigkeit willen. Wenn aber der Geist dessen in euch wohnt, der Jesus von den Toten auferweckt hat, dann wird er, der Christus von den Toten auferweckt hat, auch euren sterblichen Leib lebendig machen durch seinen Geist, der in euch wohnt.
Wenn Paulus schreibt, dass wir als Sünder vom sarx bestimmt sind (Röm 7,14), dann meint er damit also unsere sündhafte Natur, zu der auch unser Denken und Trachten gehört (vgl. Gen 6,5; 8,21). Wir sind als vollständige Menschen Sünder. Die Sünde „berührt“ uns nicht nur oberflächlich, sondern verdirbt uns „durch und durch“. So wie der christliche Glaube die Verdorbenheit des ganzen Menschen bekennt, hofft er umgekehrt auf seine vollständige Erlösung, Heiligung und Verherrlichung.
Paulus sieht den Menschen als eine Einheit von Leib, Seele und Geist. Eine platonisch begründete Leibfeindlichkeit muss als unbiblisch zurückgewiesen werden. Wenn wir eine Unterscheidung von Leib und Seele behaupten, ist der Leib niemals im moralischen Sinne als die niedere Seite der menschlichen Natur zu betrachten und der Geist als die höhere. Die gnostisch platonische Auffassung, dass uns der Leib mit seinen Trieben zur Sünde verführt und der Geist mit Gott in Verbindung steht, lässt sich biblisch nicht begründen.
http://www.theoblog.de/der-kampf-zwischen-fleisch-und-geist/21420

«Wissenschaft ohne Religion ist lahm, Religion ohne Wissenschaft ist blind»

«Vor dem unterzeichneten Standesbeamten erschien heute, der Persönlichkeit nach bekannt, der Kaufmann Hermann Einstein, wohnhaft in Ulm, Bahnhofstraße Nr. 135, israelitischer Religion, und zeigte an, dass von der Pauline Einstein, geborene Koch, seiner Ehefrau, israelitischer Religion, wohnhaft bei ihm zu Ulm, in seiner Wohnung am 14. März des Jahres 1879, vormittags ½ 11 Uhr, ein Kind männlichen Geschlechts geboren sei, welches den Vornamen Albert erhalten habe.»
Kaum hält die junge Mutter ihren Erstgeborenen in Händen, versetzt sie sein «außergewöhnlich großer eckiger Hinterkopf» in Schrecken. Anfangs glaubt sie «an eine Missgeburt». Weiterlesen

„Gottesbilder“

1. Der Gottesbilder-Laden 
Stellen Sie sich folgende Szene vor: Ein kleiner Laden, in dem Gottesbilder verkauft werden. Ein Verkäufer bedient die Kunden. (Ein Ehepaar mit Kind betritt den Laden:)
Verkäufer: Guten Tag, Sie wünschen?
Er: Wir brauchen ein Gottesbild.
V: Wie soll es denn aussehen?
Er: Tja, ich weiß nicht so genau
Sie: Es soll für unser Kind sein.
Er (deutet auf die Tochter): Für unsere Inge. Früher haben wir ihr das Lied beigebracht: „Paß auf, kleine Hand, was du tust (Wdh.); denn der Vater in dem Himmel schaut herab auf dich, drum paß auf, kleine Hand, was du tust.“
Sie: Aber in letzter Zeit haben wir den Eindruck, daß unsere Inge hinter unserem Rücken Dinge treibt, von denen wir nichts wissen. Da dachten wir, wir versuchen es mal mit einem richtigen Gottesbild.
Er: Es soll aussagen: Gott ist überall, er sieht alles und ahndet alles. Verstehen Sie, was ich meine?
V: Aber gewiß, Gott als Erziehungshilfe. (Holt Gott mit Rohrstock) Wie wär´s damit?
Er: Ein bißchen zu direkt.
Sie: Unsere Absicht soll ja nicht zu offensichtlich sein
V: (holt das Auge Gottes) Und wie gefällt Ihnen dieses hier?
Sie: O ja, sehr eindrücklich. Unheimlich. Das geht mir durch und durch.
Er: Das ist genau das, was wir, äh, was unsere Inge braucht
V: Ich finde es auch phantastisch.
Er: Inge, komm mal her. Was hast du da unter deiner Jacke versteckt? (Holt ein gestohlenes Poster aus ihrem Mantel hervor: Titel: – Smile – god loves you)
<B<SIE:Aber Inge! (Zum Verkäufer gewandt) Entschuldigen Sie bitte. Das ist mir sehr peinlich.
Er: (hält Inge „das Auge Gottes“ vor die Nase) Inge, Gott sieht alles!
(Sie bezahlen und gehen)
Vielleicht erscheint Ihnen diese Beschreibung etwas plump. Darüber kann man geteilter Meinung sein. Aber es enthält doch auch ein Fünkchen Wahrheit. Gott als Erziehungshilfe – Gott als Seelentröster – Gott als Richter – Gott als … Die Bilder sind vielfältig. Suchen wir uns das aus, was uns in der jeweiligen Situation am besten zusagt? Bauen wir uns Gott selber zusammen, wie eine Anziehpuppe? Gestalten wir uns unser Gottesbild selber, so wie wir es brauchen können?
Ich weiß nicht, wie es Ihnen geht. Aber ich denke, es lohnt sich, einmal über die Gottesbilder nachzudenken, die wir in uns haben und mit denen wir umgehen. Diese Bilder sind oftmals tief eingegraben in unser Innerstes. Sie sind entstanden durch Menschen, die sie uns vermittelt haben; durch Erfahrungen, die wir gemacht haben; durch Einsichten, die wir gewonnen haben. Es sind Bilder, nicht Gedanken. Und diese Bilder haben erfahrungsgemäß einen tiefen Eindruck in uns hinterlassen.
Da ist ein kleiner Junge, dem im Kinderkreis das Lied beigebracht wurde: „Gib acht, kleines Ohr, was du hörst, denn der Vater im Himmel schaut herab auf dich…“ Und dann geht das Lied weiter, bis alle sieben Sinne unter „Kontrolle“ sind. Gott als der große Kontrolleur, der nur darauf achtet, ob ich etwas falsch mache?
Der Jugendraum war festlich geschmückt mit Girlanden und bunten Bändern. Die Jugendgruppe wollte feiern. Dabei diente das Kruzifix als Halt für die Bänder. Es war eben praktisch. Der Jugendleiter kommt rein, sieht das, und voller Emotionen sagt er: „Ihr habt nicht nur das Kreuz verhängt, sondern Jesus aus diesem Raum vertrieben!“
Ist Gottes Gegenwart von materiellen Gegen-ständen abhängig? Woher kommt die Angst? Der Soziologe A.Silbermann sagte einmal: „Alles, was aus Angst geschieht, trägt auch das Gepräge davon.“
Wundert es uns, wenn solche Gottesbilder nicht dazu angetan sind, unser liebevolles Vertrauen zu Gott, unseren Glauben zu wecken? Vielleicht sind es Bilder, falsche Bilder, die in uns oder in unseren Mitmenschen eine tiefe Abneigung gegen Gott und die Institutionen und Menschen, die mit ihm zu tun haben, hervorgerufen haben. Denn es gibt falsche Gottesbilder, die jede Zuwendung zu Gott zunichte machen. Es gibt auch selbstgemachte Bilder, die letztendlich nicht durchtragen. Wie kommt man nun zu einem „richtigen“ Gottesbild?
2. Biblische Gottesbilder
Gott – wer ist das? Mit dieser Frage schlagen wir Menschen uns von den Anfängen der Begegnung mit ihm herum, wie in der Bibel bezeugt ist.
2.1. Dabei ist die erste Entdeckung, die wir in der Bibel machen:
Gott ist Menschen begegnet. Sie haben etwas mit einem Gegenüber erlebt. Sie haben erfahren: Da ist ein DU an das Leben herangetreten und hat etwas bewirkt.
•          Gott begegnet Abram, indem er ihn anspricht (1.Mose 12);
•          Gott begegnet Mose im Dornbusch und stellt sich vor (2.Mose.3);
•          Gott begegnet seinem Volk, indem er es durch die Geschichte führt;
•          Gott begegnet Menschen durch Jesus (siehe die Evangelien).
Wann immer wir in der Bibel von Gott lesen, erfahren wir: Unser Gott ist ein Gott der Begegnung. Er will Beziehungen zu Menschen aufbauen und mit ihnen leben. Daher kann man nicht „neutral“ über Gott reden, sondern alles Sagen der Menschen der Bibel ist Zeugnis von Begegnungen und Erfahrungen. Gott wird nicht allein gedacht oder konstruiert, sondern er erweist sich als der, der in das Leben hineinwirkt. Gott will begegnen und damit macht er etwas mit denen, denen er begegnet.
So ist die Bibel ein Zeugnis von Gottesbegegnungen, die Menschen verwandelt haben. Neutral kann keiner dabei bleiben. Die Rede von Gott ist daher immer Zeugnis aus einer Betroffenheit heraus: So habe ich Gott erfahren! Und damit zeigt Gott uns immer ein kleines Stück seiner Wirklichkeit. Diese ist immer größer als das, was wir entdecken können. Vielleicht macht es uns etwas demütiger im Umgang mit anderen Gotteserfahrungen. Die entscheidende Einsicht aus dieser Gottessicht ist die Tatsache, dass Gott als unser Gegenüber angeredet werden will und kann.
2.2. Der verborgene Gott.
Martin Luther hat darauf hingewiesen, daß wir es in allem, was geschieht, mit Gott zu tun haben. Dabei können wir oftmals nicht erkennen, daß es sich um das Wirken Gottes handelt, zumal wenn Not und Elend die Menschen überfällt. Sein Handeln ist dann unseren Blicken verborgen. Die Einsicht, daß er es gut mit uns meint, ist uns manchmal verwehrt. Das macht uns Not, wenn die Lebenserfahrung nicht übereinstimmt mit dem Bild vom „lieben Gott“. Und dennoch wirkt auch in den für uns dunklen Erfahrungen der Gott, der Himmel und Erde gemacht hat.
2.3. Der offenbare Gott.
Auf der anderen Seite zeigt uns Gott sein „Gesicht“. Er deckt sein Wesen vor uns auf, indem er uns in Jesus Christus begegnet. Alle Geschichten des Neuen Testaments wollen in uns das Bild Gottes malen, ihn uns vor Augen stellen. Sie sind Zeugnisse verschiedener Menschen aus unterschiedlichen Lebensbereichen, die etwas von ihm „gesehen“ haben.
Jesus malt uns den Vater vor Augen. Man kann sogar sagen: Für uns Christen ist der in Fleisch und Blut erschienene Jesus das Gleichnis Gottes. Über jedes Gleichnis hinaus ist das Leben Jesu ein einziges Gleichnis, an dem wir erkennen, wie gut er es mit uns meint. Erlösend und vergebend ist er für den Menschen da. In ihm, dem lebendigen Gleichnis Gottes, ist das Bild Gottes für uns veranschaulicht
Das sind die Bilder, die Jesus von Gott zeichnet:
•          Gott als Säemann (Mk.4)
•          Gott begegnet den in Not Geratenen (Mk.6)
•          Gott sucht mit den Verlorenen (Mt.18; Lk.15)
•          Gott erhört Bitten (Lk.11)
•          Gott geht mit Schuldigen um (Joh.8),
um nur einige zu nennen.
Daneben dienen viele andere Stellen dazu, das Bild Gottes in uns zu gestalten. Durch den Umgang mit der Bibel will Gott sein Bild uns einprägen. So heilen die falschen und selbstgemachten Gottesvor-stellungen in uns und ermutigen uns zu einem liebenden Vertrauen. Pastor Burkhard Merhof
http://www.a-m-d.de/hauskreise/impulse/archiv/_doc/7%20Juli%201998.doc

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Ist Glaube ein Tabuthema?

Eigentlich darf heute jeder glauben, was er will. Und dennoch ist das Thema ein heisses Eisen. Was tun?
Als «Tabuthema» wird ein Thema bezeichnet, das nicht oder nur eingeschränkt öffentlich thematisiert wird. Es beruht auf einem stillschweigend praktizierten gesellschaftlichen Regelwerk, das Verhalten auf elementare Weise gebietet oder verbietet. Auf Grund ihres stillschweigenden, impliziten Charakters unterscheiden sich Tabus von den ausdrücklichen Verboten mit formalen Strafen. Oft handelt es sich dabei um Gebiete, die wunde Punkte einer Gesellschaft berühren. Auch wenn heute in westlichen Ländern vielfach von einer «Gesellschaft ohne Tabus» gesprochen wird, gibt es sie auch hier wie überall.
Gehört der Glaube zu den Tabuthemen?
An der Berlinale 2013 machten sich in diesem Jahr auffallend viele Filme auf die Suche nach dem letzten sexuellen Tabubruch, darunter auch Filme mit religiösem Rahmen wie die (homo)sexuellen Entgleisungen von Priestern, Nonnen und Rabbis. Auf der Suche nach der gezielten Provokation, nach dem gewollten Tabubruch in Kunst und Filmen, scheint die Darstellung von Sex gewürzt mit Religion das höchste aller vorstellbaren Auflehnungen gegen soziale Regeln zu sein.
Interessant ist es, wenn man sich die Benimmregeln für Tischgemeinschaften etwas näher ansieht, denn hier geht es explizit um gewollt Angemessenes, Erwünschtes. Der Knigge für gepflegte Konversation empfiehlt, allzu private oder peinliche Themen wie Geld, Krankheiten und Sex, aber auf jeden Fall Themen zu Politik und Religion, zu vermeiden, da sie schnell zu kontroversen Diskussionen führen können. Demnach ist Glaube in der leichten Konversation tatsächlich ein Tabuthema.

Weshalb empfinden wir Glaube als ein Tabu?
Beim Glauben und bei der Religion geht es um das Herz, um den Kern des Menschen, um die innersten Überzeugungen. Glaube ist intim, persönlich, privat. Glaube ist unantastbar, unumstösslich, absolut. Glaube ist übermenschlich, übernatürlich, transzendent. Ein Angriff auf den Glauben ist ein Angriff auf das tiefste Innerste des Menschen, deshalb werden diese Überzeugungen in Gesprächen schnell hitzig vertreten, ausserdem sind sie von göttlicher Seite autorisiert und initiiert und damit nicht verhandelbar.
John Lennon schrieb in seinem Song «Imagine»: «Stell dir vor, es gibt keine Landesgrenzen und keine Religion, nichts, wofür es sich zu töten oder dafür zu sterben lohnt, sondern alle Menschen leben in Frieden.»* Die Lösung dieser Glaubenskonflikte besteht für Lennon darin, sich die Welt ohne Glaube und Religion vorzustellen. Wenn man sich die früheren Kreuzzüge, Glaubenskriege, die heutigen religiösen Minderheiten- und Christenverfolgungen sowie das, was unter der Herrschaft islamischer und anderer Religionen geschieht, ansieht, mag man ihm fast zustimmen.
Aus Sicht des aufgeklärten, postmodernen Menschen ist es auf jeden Fall eine Errungenschaft unserer Zeit und Gesellschaft, dass heute jeder glauben darf, was er will, dass Glaube Privatsache ist. Toleranz und Neutralität gegenüber einander widersprechenden Denk- und Verhaltensweisen sowie Glaubensformen dienen somit der Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit und sichern unseren diplomatischen Frieden.

Wie gehen wir mit dem Tabu um?
Was die Verbreitung unseres Glaubens betrifft, sind wir vielfach nicht sprachlos, weil wir nicht reden können, sondern weil wir nicht reden wollen: Wir sind taktvoll, stilsicher, diplomatisch und neutral. Menschen suchen dennoch jenseits jeder Neutralität nach Antworten; nach Glaube, Hoffnung, Liebe; nach Trost und Vergebung; nach Sinn und Gott. Seien wir nicht sprachlos im Glauben und dennoch taktvolle Tischgesprächspartner.
Die Autorin Ulrike Weininger ist Medienpädagogin.
Anm.

* Imagine there’s no countries. It isn’t hard to do. Nothing to kill or die for. And no religion too. Imagine all the people living life in peace.

Autor: Ulrike Weininger  Quelle: wort+wärch, April 2013
http://www.jesus.ch/themen/glaube/237807-ist_glaube_ein_tabuthema.html

 

„Welche Partei soll ich als Christ wählen?!“

Kurzer, persönlicher (subjektiver) Gedankenanstoß zu den bevorstehenden Wahlen in den Bundesländern Bayern und Hessen sowie zur Bundestagswahl.
Anbei habe ich eine Kriteriologie skizziert, die aus christlicher Perspektive die Auswahl einer Partei, die jemand als Christ wählen könnte, gedanklich leiten kann. Ich argumentiere dabei als Christ und Theologie – politisch-ethisch sozusagen, was partiell zu meinem Aufgabenfels als Systematiker dazugehört. Weiterlesen

Sind Religiöse weniger intelligent als Atheisten?

… oder sind intelligentere Menschen eher unreligiös? Ein Team um den Psychologen Miron Zuckerman hat 63 wissenschaftliche Studien, die teilweise jahrzehntelang Daten gesammelt haben, erst vor Kurzem ausgewertet. Die Ergebnisse wurden in der Fachzeitschrift „Personality und Social Psychology Review“ vorgestellt.
Zuckermans wissenschaftliche Arbeit hat u.a. lebenslange Analysen von 1.500 begabten Kinder (mit einem IQ von über 135) einbezogen, die im Jahr 1921 gestartet wurden und bis heute andauern. Bereits im Jahr 1958 kam Michael Argyle zu folgender Schlussfolgerung: „Obwohl intelligente Kinder religiöse Konzepte früher begreifen, sie sind jedoch auch die ersten, die die Lehren von Religion(en) anzweifeln … es ist eher unwahrscheinlich, dass sie eine pro-religiöse Haltung einnehmen.“ Selbst im Alter zwischen 75 und 91 sind die Befragten tatsächlich tendenziell weniger religiös als ihre Altersgenossen.
Eine weitere dieser Studien hielt fest, dass aktuell ca. 70% der bedeutenderen Wissenschaftler in USA sich als „ungläubig“ bezeichneten – oder zumindest ihre Zweifel an der Existenz Gottes zum Ausdruck brachten.

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Was lehrt uns das Alte Testament?

– Es offenbart Gott – dass es einen Schöpfer gibt und dass die Welt nicht von selbst entstanden ist.
– auch im Alten Testament ist Gott ein Gott der Liebe, der um jeden Menschen, der je gelebt hat, tief besorgt ist
– es zeigt uns den brutalen und grausamen Teil des Gesetzes – und damit indirekt den Bedarf nach einer anderen “besseren” Lösung
– es macht klar, dass das Gesetz nicht nur aus dem besteht, was etwa das Zusammenleben fördern mag (würde es beachtet werden können), sondern eine Seite hat, vor der man sich zu Recht fürchten muss
– Es offenbart, dass es, wenn wir sündigen, normalerweise eine Strafe gibt.
– schon vor Jesus zeigt es einen vergebenden Gott
– Es offenbart den Plan Gottes, dass es einen Erlöser geben wird
– schon zur Zeit des Gesetzes zeigt es uns Menschen, die das Gesetz öfter mal ignorieren und uns als Vorbilder des Glaubens hingestellt werden
– Es offenbart eine Auferstehung der Toten zu ewigem Leben
– Im Alten Testament wird immer wieder von einem neuen Bund geredet und dass Gott seinem Volk das Geschenk des heiligen Geistes geben wird, um das steinerne Herz des Menschen durch ein “Neues Herz” zu ersetzen
– Es offenbart, dass der Mensch nach dem Bilde Gottes geschaffen wurde, um Gott ähnlich zu sein und um die Herrschaft über das ganze Welt mit Gott zu teilen
http://konsequentegnade.wordpress.com/freiheit-vom-gesetz/was-lehrt-uns-das-alte-testament/