Alte und neue Leidenschaft

„Um dem Herzen eine alte Leidenschaft zu entreißen, muss man es der verändernden Kraft einer neuen Leidenschaft aussetzen… Demzufolge genügt es nicht… der Welt einen Spiegel vorzuhalten, in welchem sie ihre eigene Unvollkommenheit erkennen kann. Es bringt auch keine Veränderung, ihr die Vergänglichkeit der irdischen Freuden vor Augen zu malen… Auch jeder Appell an das Gewissen wird wenig Erfolg zeigen… genau wie das Aufzeigen der üblichen Narrheiten dieser Welt nichts nützen wird… Stattdessen sollten wir nichts unversucht lassen, um den Herzen der Menschen diese Liebe nahe zu bringen, die größer ist als alles, was die Welt zu bieten hat.“ Timothy Keller: Es ist nicht alles Gott, was glänzt Seite 102

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Glauben lernen

“Euer Glaube wird geprüft werden durch Leid. Ihr wisst noch nicht viel davon. aber Gott schickt seinen Kindern das Leid gerade dann, wenn sie es am nötigsten brauchen, wenn sie allzu sicher werden auf dieser Erde. Da tritt ein großer Schmerz, ein schwerer Verzicht in unser Leben, ein großer Verlust, Krankheit, Tod. Unser Unglaube bäumt sich auf. Warum fordert Gott das von mir? Warum hat Gott das zugelassen? Warum, ja warum? Das ist die große Frage des Unglaubens, die unseren Glauben ersticken will. Keiner kommt um diese Not herum. Es ist alles so rätselhaft, so dunkel. In dieser Stunde der Gottverlassenheit dürfen und sollen wir sprechen: ‘Ich glaube, lieber Herr, hilf meinem Unglauben.’”
Quelle: “Glauben lernen” in: Dietrich Bonhoeffer. Predigten-Auslegungen-Meditationen. Band 2, 1935-1945. München 1985. S. 104-110

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Ausdauer & Geduld

Geduld, das heißt, die Langstrecke zu lieben und weiterzumachen, wenn es schwierig wird, ohne aufzugeben oder bitter zu werden. Geduld bedeutet Arbeiten, auch wenn die Bezahlung auf sich warten lassen wird. Es bedeutet, das anzunehmen, was das Leben uns gibt, selbst wenn dies Leiden bedeutet, ohne durchzudrehen. Und wenn wir in einer Situation sind, die uns Sorgen macht, oder wenn sich etwas verzögert oder wir unter Druck stehen oder die Dinge nicht so laufen wie wir wollen, ist die Versuchung groß, mit der Geduld schnell am Ende zu sein, und wir haben sie verloren, ehe wir es selber gemerkt haben. Timothey Keller in seinem Buch Jesus.

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Das Bild Jesu in den Evangelien

Das Bild Jesu in den Evangelien ist zu geschlossen und bruchlos, um erfunden zu sein. Sein Anspruch steht einfach da und will gehört werden.
Ansprüche allein können jedoch den Beweis der Göttlichkeit nicht erbringen. Sie können unberechtigt sein. Deshalb verlangen sie nach einer sachlichen Beurteilung. Wir können Jesus nicht länger als »großen Lehrer der Menschheit« gelten lassen, wenn er in einem Hauptthema seiner Verkündigung einem schwerwiegenden Irrtum zum Opfer gefallen ist – nämlich im Blick auf seine eigene Person. Dieser Irrtum wäre keine bloße irrige Meinung gewesen, sondern handfester Größenwahn. »Der Widerspruch zwischen seinen tiefen, vernünftigen und geradezu scharfsinnigen sittlichen Weisungen und dem maßlosen Größenwahn, der seinen theologischen Aussagen zugrunde liegen müßte, wenn er nicht Gott in Person gewesen wäre, ist nie befriedigend erklärt worden«, urteilt C. S. Lewis. Grundkurs Christlicher Glaube von John R Stott Seite 30/31

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„Ich will ihn erkennen!“

„Wenn der Apostel sagt: „Ich will ihn erkennen!“, dann meint er mit dem Wort „erkennen“ keine intellektuelle Erkenntnis, sondern eine Erfahrung. Wir müssen die Bedeutung verstehen – nicht mit dem Kopf, sondern mit dem Herzen. Theologische Erkenntnisse, sind Erkenntnisse über Gott. Sie sind unentbehrlich, aber sie sind nicht ausreichend. Der durstige Reisende verlangt nicht nach einer Grube in einer Felsspalte, sondern nach dem erfrischenden, kühlen Wasser, das daraus hervorfließt. Es sind keine intellektuellen Erkenntnisse über Gott, die den uralten Herzensdurst des Menschen löschen, sondern die Person und Nähe Gottes selbst.“ A. W. Tozer (

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Der »egozentrische« Charakter der Verkündigung Jesu

Die andern großen religiösen Führer der Welt treten hinter ihrer Lehre zurück. Jesu Botschaft stellt ihn selbst in den Vordergrund. Sie verweisen auf ihre Lehre: Da ist die Wahrheit, haltet euch an sie! Jesus sagt: Ich bin die Wahrheit, folgt mir! Kein Religionsstifter hat das gewagt. »Der sterbende Buddha vertraut der Wahrheit seiner Lehre; er hinterlässt den Seinen die Weisung, ihn könnten sie vergessen, aber seine Lehre, den Weg, den er sie gewiesen, sollten sie behalten. Ebenso Sokrates nach Platons Bericht. Während sie bescheiden hinter der Sache zurücktreten, für die sie leben und sterben, kennt Jesus keine heiligere Angelegenheit, als die Menschen auf seine Person zu weisen.« (Wilhelm Herrmann, Der Verkehr des Christen mit Gott, 7. Aufl. 1921, S. 73) Grundkurs Christlicher Glaube von John R Stott Seite 20

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Christen immer gut für einen Nachschlag Matt. 5, 39 „Ich aber sage euch, dass ihr nicht widerstreben sollt dem Übel, sondern: wenn dich jemand auf deine rechte Backe schlägt, dem biete die andere auch dar. Matthäus 5,39 Luther 1984

Es gibt manche Aussagen, die sind kurz und könnten in einer langen Rede untergehen. Und doch sind es genau diese Aussagen, die einem im Gedächtnis bleiben. Entweder weil sie in einer Situation besonders treffen oder weil ich sie so herausfordernd sind.
Ein Lehrer hat einmal an diesem Satz „halt die andere Wange hin“ das ganze Christentum für Quatsch erklärt hat. Er sagte, wenn wir das so tun dann würden wir Menschen schlimmer, bekloppter als Tiere leben und wären morgen alle Tod.
Die Aussage in Mt 5,39 „Widersteht nicht dem Bösen …“ ist oft so verstanden worden, als wenn Christen sich prinzipiell nicht gegen das Böse wehren sollen und als wenn jede Selbstverteidigung, die das Alte und das Neue Testament zulassen, verboten sei. Zunächst einmal setzt ja die Aufforderung Jesu voraus, dass der Christ unterscheidet, was Gut und Böse ist.
Es geht hier also auf keinen Fall um ethische Gleichgültigkeit gegenüber dem Geschehen.
In den Versen 38-42 befasst sich Jesus mit dem, was als Lex Talionis (Gesetz der Vergeltung) bekannt wurde. Die Schriftgelehrten und Pharisäer hatten diese Stelle aus dem Gesetz genommen und zurechtgebogen, um selbstsüchtige Handlungen persönlicher Rache zu rechtfertigen. Die Anweisung „Auge um Auge, Zahn um Zahn“ hatte Gott niemals für persönliche Rache und Vergeltung gegeben. Immer wenn dieses Gesetz im Alten Testament erwähnt wird (2Mo 21,24; 3Mo 24,20; 5Mo 19,21), ist im Zusammenhang von Zivilrecht die Rede, nicht von einem persönlichen „Wie du mir, so ich dir“. „Die Strafe muss dem Vergehen angemessen sein“ – dies war Gottes Anordnung für Zivilrecht und – Ordnung. Das Gericht konnte dem Angeklagten, der einem anderen nur ein blaues Auge geschlagen hatte, nicht das Auge ausstechen. Der Richter konnte dem Mann, der seinem Vorgesetzten auf den Mund geschlagen hatte, nicht jeden Zahn ziehen! Gott gab dieses Gesetz als eine zivile Beschränkung und nicht als Erlaubnis für persönliche Freiheit. Aber im Laufe der Jahre wurde dieses Gesetz immer mehr falsch ausgelegt und von den Schriftgelehrten und Pharisäern benutzt, um ihre persönliche Rache auszuüben. Die andere Wange hinhalten An diesem Punkt tadelt der Herr die Schriftgelehrten und Pharisäer (und auch uns!) sehr ernst. Er erklärt, dass wir in den persönlichen Beziehungen „die andere Wange hinhalten“ und „die zweite Meile gehen“ müssen.
Wie weit setzen wir das Prinzip, „die andere Wange hinzuhalten“, um, wenn wir diese Schriftstelle heute auf unsere persönlichen Beziehungen anwenden? Bestimmt erlauben wir uns nicht die „Freude“ persönlicher Vergeltung. Die Einstellung „Das werde ich dir heimzahlen!“ oder „Warte, bis ich dich in die Finger kriege!“ ist keine Alternative für einen Christen. Gott verspricht uns, dass Er sich auf seine Weise um diese Probleme kümmern wird (Röm 12,19). Aber was ist, wenn ein Dieb in mein Haus einbricht, meine Familie überfällt und das Haus vollständig ausräumt? Sollte ich „die andere Wange hinhalten“ und nicht versuchen, mich selbst und meine Familie zu verteidigen? Sollte ich „die zweite Meile gehen“, ihm die 100 Euro zeigen, die oben auf dem Wandschrankregal versteckt sind, und ihm dann helfen, meine Möbel auf seinen Lastwagen aufzuladen? Natürlich nicht! Zur Erinnerung: Der Zusammenhang dieser Schriftstelle betrifft persönliche Rache und Vergeltung, nicht Verteidigung bei einem Angriff oder Überfall und ebenso wenig rechtliche Angelegenheiten, wo zivile Gesetze gebrochen werden. In diesem Fall muss ein Dieb der staatlichen Justiz übergeben werden. Der Staat (unter Gott) muss nach dem Prinzip „Auge um Auge, Zahn um Zahn“ handeln. Unser Herr hat dieses Prinzip des Zivilrechts nicht im Entferntesten abgeändert. Man kann sich die Kriminalität und das Chaos vorstellen, das daraus resultieren würde, wenn unsere Gerichte nach dem Prinzip „Halte die andere Wange hin“ handeln würden. Zur Erinnerung: Wir sind sowohl Staatsbürger als auch Himmelsbürger. Wir haben die Verantwortung, dafür zu sorgen, dass ein Dieb zivile Gerechtigkeit erfährt. Wir wären dem Staat gegenüber unverantwortlich (und in gleicher Weise würden wir Böses unterstützen), wenn wir einfach nach dem Motto „Schwamm drüber!“ handeln würden.

Gott ist nicht lieb

Von Gott als dem „lieben Gott“ zu reden, das ist wie wenn ein Hundebesitzer, der einem im Blick auf seinen quicklebendigen Hund die Angst zu nehmen versuchte mit den Worten: „Der ist lieb, der tut nichts…“ Nein, Gott ist nicht lieb – weder im Alten, noch im Neuen Testament. Wenn wir genauer hinschauen auf das, was Menschen in der Bibel von Gott berichten und wie sie ihn erfahren… Wenn wir auch unsere eigenen Erfahrungen, Fragen, Ängste und Zweifel unter die Lupe nehmen… Wir wären dann wohl vorsichtiger, zögerlicher von Gott als dem „Lieben“ zu sprechen. Gott ist nicht lieb. Wohl aber ist Gott die Liebe. Ein Liebender. Das ist Gott sehr wohl. Einer, der das Leben liebt, die Menschen liebt. Und darum nicht gleichgültig bleibt, wenn sein Recht, sein Wille und Anspruch von uns gebrochen wird. Als solch einen liebenden, fühlenden, emotions- und energiegeladenen Gott begegnen wir ihm in der Bibel immer wieder. Gott ist nicht lieb. Weil Gott fühlt und etwas tut. Weil er handelt und reagiert. Denn gleichgültig ist ihm seine Schöpfung und unser menschliches Tun und Handeln nicht. Auch parteiisch ist unser Gott. Ein Richter, der sich auf die Seite derer stellt, deren Recht gebrochen wird. Der das Unrecht hasst und Respekt und Achtung fordert. Einer, der das Fürchten lehren kann und mit dem nicht zu spaßen ist.
Johannes 3,16 Denn Gott hat der Welt seine Liebe dadurch gezeigt, dass er seinen einzigen Sohn für sie hergab, damit jeder, der an ihn glaubt, das ewige Leben hat und nicht verloren geht. NGÜ

Vorteile des Alters

„Einer der Vorteile des Alters ist, dass man Erfahrung hat, so dass, wenn etwas Neues aufkommt und man sieht, dass die Leute darüber begeistert sind, man sich daran erinnern kann, dass man vor vielleicht vierzig Jahren eine ähnliche Begeisterung hegte. Und so hat man gesehen, wie Moden und Neuerungen und Verschrobenheiten eine nach der anderen in die Kirche Christi hineinkamen. Jedes neue Phänomen erregt großes Aufsehen und weckt Begeisterung und wird lauthals als DAS Mittel, das die Kirchen wieder füllen wird, DAS Mittel, welches das Problem lösen wird, angekündigt. Das haben die Leute über jedes einzelne Phänomen gesagt.“ (D. Martyn Lloyd-Jones)

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2. Petrus 2, 12 Die falschen Lehrer jedoch haben nicht mehr Verstand als die vernunftlosen Tiere, deren Schicksal es ist, gejagt und getötet zu werden. Sie äußern sich abfällig über Dinge, von denen sie nichts verstehen, und ihre Verdorbenheit wird sie ins Verderben stürzen. NGÜ

Die falschen Lehrer erweisen sich zwar als wortgewaltig (V. 18), aber sie haben nichts zu sagen; sie haben den Geist Gottes nicht, den sie zu haben vorgeben. Das zeigt sich an ihren Lästerungen. Sie rühmen sich tiefer Einsichten und übersehen, dass sie es nicht mit Fleisch und Blut zu tun haben, sondern mit satanischen Mächten (Eph. 6,10-13).
Das sind die selben falschen Lehrer, die der Apostel am Anfang des Kapitels erwähnte. In den jetzt folgenden Versen wird ihr Charakter beschrieben, und dieser zeigt, dass es nicht an einem irregeleiteten Verstand lag, dass sie zu Irrlehrern wurden, sondern an ihrem bösen Herzen. In 1,4 sprach Petrus von der göttlichen Natur, die Gott seinen Kindern gegeben hat, jenen, die „dem Verderben entflohen“ sind, „das in der Welt ist durch die Lust“; hier spricht Petrus von der Natur des Sünders. Sie ist wie die der „Tiere“, und diese sind „von Natur geschaffen zum Fang und Verderben“. Weil die falschen Lehrer und alle, die ihnen folgen, wie die Tiere leben, und werden auch wie Tiere enden.
Der Schlussteil von Vers 12 sagt voraus, dass sie zugrunde gerichtet werden; sie werden Gottes zukünftigem Zorn nicht entrinnen. Judas fügt sinngemäß hinzu, dass die falschen Lehrer aufgrund ihrer bösen Gesinnung zum Verderben bestimmt sind (V. 10). Als Feinde Gottes, die die Botschaft seines Wortes absichtlich verfälscht haben, werden sie alle der ewigen Strafe im Feuersee entgegengehen (Offb 20,9-15).
Das Böse straft sich selbst. Darum betont die Bibel immer wieder, dass Sünde Dummheit ist und zerstört (Ps 111,10; Spr 9,10).
Zusammenfassung
In bewusstem Gegensatz zu dem Anspruch, die allein richtige „Erkenntnis“ des christlichen Glaubens und des ihm entsprechenden Lebens im Gegenüber zur christlichen Überlieferung zu besitzen, stellt Petrus mit Hilfe eines Wortspieles eindrucksvoll fest: „Diese (Leute) aber sind wie die vernunftlosen Tiere“; „deshalb lästern sie, was sie nicht verstehen“ und werden daher wie die Tiere, die man fängt und „verdirbt, aufgrund ihrer Verderbtheit verdorben werden“ (beachte die Variation des Leitworts: Verderben, verderben).
V11 http://bibelkreis-muenchen.de/?p=3287
Vers 10 http://bibelkreis-muenchen.de/?p=3230
Vers 9 http://bibelkreis-muenchen.de/?p=3148
Vers 8 http://bibelkreis-muenchen.de/?p=3139