Unterschied zwischen dem Natürlichen und dem Geistlichen.

„Manche Leute denken, dass auf der einen Seite das Natürliche ist und auf der anderen Seite das Geistliche, so dass man die eine Seite verlassen muss, wenn man errettet ist. Aber im biblischen Verständnis wird das Natürliche mit dem Geistlichen durch die Herrschaft Jesu Christi in Kontext gebracht. Somit ist nichts verloren. Alles ist gewonnen. Das Leben wird grösser und voller.“
Ellis Potter

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Psalm einer Arbeitslosen

Erhöre mich, wenn ich rufe,
Gott meiner Gerechtigkeit,
der du mich tröstest in Angst,
sei mir gnädig und erhöre mein Gebet.
Viele sagen von mir:
die ist bloß faul. Wer richtig Arbeit sucht, der findet auch welche.
Viele denken von mir:
Die ist nichts wert, die lebt nur auf unsere Kosten.
Viele sagen von mir:
die ist nur arbeitsscheu. Die ist selber Schuld an ihrer Misere.
Viele sagen zu meinen Freunden:
Geh bloß weg von der, die zieht euch nur mit runter.
Viele sagen zu meinen Kindern:
Ihr könnt nicht mithalten. Mit euch wollen wir nichts zu tun haben.
Aber ich bin unschuldig. Bedenkt die Vorurteile.
Helft mir und grenzt mich nicht länger aus.
Brecht meine Resignation auf.
Ich vertraue auf dich, Gott,
der die Armen nicht für immer vergisst
und die Hoffnung der Elenden nicht verloren sein lässt.
Amen
http://www.bayreuth-evangelisch.de/gebete-und-psalmen

Das Gewissen

Ein Gewissen, das nicht in Gottes Wort gefangen ist, bildet ein gefährliches Irrlicht und eine unerschöpfliche Fundgrube der Selbstgerechtigkeit. Es ist ein allzu schmeichlerischer und schönfarberischer Anwalt unser selbst. Und darum gilt eines mit aller Bestimmtheit: Im Kampf zwischen der Anklage des Teufels und der Verteidigung des Gewissens siegt immer der Teufel – einfach deshalb, weil er schärfer sieht als unser Gewissen und weil er uns weniger Freund ist. Unsere Feinde sehen unsere Schwächen ja immer schärfer als unsere Freunde. Darum sollen wir an dieser Stelle ruhig einmal auf den Teufel hören und uns fragen, was er wohl als Ankläger des Jüngsten Gerichtes gegen uns vorzubringen hätte. Und in der Tat: Der teuflische Verkläger hat uns einige Wahrheiten zu verraten, die nicht nur bitter, sondern eben auch wahr sind.
Helmut Thielicke – Das Leben kann noch einmal beginnen – Ein Gang durch die Bergpredigt. S.87

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“Wenn du den Himmel haben könntest,

ohne Krankheit,
mit all den Freunden, die du je auf der Erde hattest,
und allem Essen, das du je gemocht hast,
und allen Freizeitaktivitäten, die du je genossen hast,
und aller landschaftlicher Schönheit, die du je gesehen hast,
und all den körperlichen Freuden, die du je verspürt hast,
ohne menschliche Konflikte oder Naturkatastrophen…
…Könntest du zufrieden sein mit dem Himmel, wenn Christus nicht dort wäre?“
(John Piper)

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Ein Gott, der wirklich da ist

Der Theologe, der sagt, man solle Gott lieben, der aber nicht genau weiß, welche Beziehung zwischen seinem Wort »Gott« und dem Gott, der wirklich da ist, besteht, redet Unsinn. Es ist lächerlich, von der Liebe zu einem Gott zu reden, der gar nicht da ist. Betrachten Sie z. B. den modernen Theologen, der behauptet, das Gebet habe keine reale Grundlage. Das sagt Robinson in seinem Buch Gott ist anders eindeutig, indem er behauptct, es gebe keine wirkliche vertikale Beziehung zu Gott. Ein solches vertikales Verhältnis zu Gott ist einfach deshalb unmöglich, weil Gott — für Robinson — nicht ein solcher Gott ist, der einer vertikalen Beziehung einen Sinn verleihen könnte. Aber Gott ist ein persönlicher Gott, und deshalb ist die Aufforderung, ihn zu lieben, kein Unsinn.
Oder betrachten Sie andererseits den Humanisten, der den Menschen für eine Maschine hält. Wenn ich eine Maschine bin, chemisch oder psychologisch determiniert, dann ist mein Versuch der Liebe zu Gott bedeutungslos. Weiter: wenn Gott jenes große philosophische »Andere«, das unpersönliche All, ein panthcistisches »Etwas« ist, dann ist die Aufforderung, Gott zu lieben, entweder eine Illusion oder ein grausamer Schwindel.
Das gesamte Christentum steht und fällt mit der Existenz und dem Wesen Gottes und der Existenz und der Natur des Menschen — der Existenz und Natur des »Ich«. Aus diesem Grunde ist die einzige hinreichende Basis für das christliche Leben des einzelnen und der Gemeinde eine persönliche Beziehung zu dem Gott, der da ist und der persönlich ist.
Darüber hinaus müssen wir aber durch unser Leben zeigen, daß wir wissen: Gott ist wirklich da. Wir sagen allzu oft, Gott existiere, und bleiben dann in einer scholastischen, theoretischen Orthodoxie stecken. Allzu oft bekommt die Welt den Eindruck, daß wir unser ganzes organisatorisches Programm aufstellen, als existiere Gott gar nicht und als ob wir alles selbst auf der Grundlage moderner Reklametheorien machen müßten.
Stellen wir uns einmal vor, wir wachten morgen früh auf, öffneten die Bibel und stellten fest, daß zwei Dinge herausgenommen worden seien, nicht wie die Liberalen sie herausstreichen, sondern wirklich herausgenommen. Stellen wir uns vor, Gott hätte sie entfernt. Der erste fehlende Punkt sei die wirkliche Kraft des Heiligen Geistes und der zweite Punkt die Realität des Gebets. Folglich würden wir weiter den Befehlen der Schrift gehorchen und auf der Basis dieser neuen Bibel zu leben beginnen, die nichts über die Kraft des Heiligen Geistes und nichts über die Kraft des Gebets aussagte. Ich möchte Ihnen eine Frage stellen: Würde sich dadurch morgen unser Leben wirklich von dem Leben unterscheiden, das wir gestern noch geführt haben? Glauben wir wirklich, daß Gott lebt? Wenn wir es tun, dann leben wir anders.
Francis Schaeffer schreibt in Kirche am Ende des 20. Jahrhunderts (Wuppertal: R. Brockhaus Verlag, 1971, S. 49–50): http://theoblog.de/gott-ist-wirklich-da/25662

Ein sehr großer Teil der modernen Erweckungsbewegung war mehr ein Fluch als ein Segen

Zitat

“Ein sehr großer Teil der modernen Erweckungsbewegung war mehr ein Fluch als ein Segen, denn es hat Tausende zu einer Art Frieden geführt bevor sie ihr Elend erkannten; der verlorene Sohn wird mit dem Vaterhaus versöhnt ohne dass man ihn lehrt zu sagen: “Vater, ich habe gesündigt.” Wie kann der geheilt werden, der nicht krank ist, oder der mit dem Brot des Lebens gesättigt der nicht hungrig ist? Das traditionelle Verständnis von Sünde wird verachtet… Alles in dieser Zeit ist oberflächlich… Deshalb springen die Menschen in die Religion hinein und springen dann wieder heraus. Ohne Demut kamen sie zur Kirche, ohne Demut blieben sie dort, und ohne Demut gehen sie wieder hinaus.” Spurgeon zum Thema Erweckung
C.H. Spurgeon, 1882

Jesus ist anders

Jesus hatte keinen anderen Nachweis seiner Legitimation als sich selbst. Er schrieb nie ein Buch, befehligte keine Armeen, hatte kein politisches Amt inne und besaß kein Eigentum. Er zog umher in einem Umkreis von mehr oder weniger hundertfünfzig Kilometern von seinem Dorf und versammelte Massen um sich, die über seine provokativen Reden und Wundertaten nur staunen konnten.
Jesus war absolut demütig und doch strahlte sein Wesen eine unbezwingbare Autorität aus. Viele Gelehrte versuchten ihn durch kluge Fangfragen zu Fall zu bringen, doch seine einfachen Antworten und Gleichnisse sprechen von einer umfassenden Lebensweisheit und Weisheit, die alle seine Zeitgenossen überzeugte.
Ihm stand aller Reichtum der Welt zur Verfügung und er verzichtete darauf. Allen Korruptionsversuchen widerstand er fest. Auch durch Ehrungen und Schmeicheleien ließ er sich nicht verführen. Als Schöpfer des Universums lebte er demütig wie ein Diener seiner Geschöpfe.
Jesus selbst gründete keine Partei oder Organisation und och bilden seine Ideen die Grundlage für unzählige Orden, Universitäten, Forschungseinrichtungen und Kirchen. Er weigerte sich strickt, Gewalt anzuwenden oder jemanden zu bedrängen und doch eroberte er die Herzen von Millionen Menschen.
Er hinterließ keine philosophischen Lehrbücher oder autobiographische Schriften und doch gibt es keine Person der Weltgeschichte über deren Leben mehr Menschen Bescheid wissen als von Jesus Christus. Seine Lebensgeschichte, die Evangelien, ist der häufigste geduckte Text der Weltgeschichte. Über keinen Menschen wurden mehr Abhandlungen verfasst als über ihn.
Jesus Christus malte keine Bilder und schuf keine neue Stilrichtung und doch inspirierte er wie kein anderer zahllose Künstler, Musiker, Maler, Architekten und Bildhauer in ihrem Schaffen. Wie keine Person vor ihm motivierte er Wissenschaftler für ihre Forschungen und Entdeckungen.
Seine ethischen Werte und Maßstäbe bilden bis heute die Grundlage der Erziehung und der Rechtsprechung in den meisten Ländern der Welt. Niemand veränderte das Leben von so vielen Menschen so grundlegend, wie Jesus. Aus Terroristen machte er friedvolle Menschen, aus Süchtigen machte er stabile Persönlichkeiten, Verzweifelten gab er Hoffnung und mit Versagern baute er sein unsichtbares Reich auf der Erde.
Die Genialität von Jesus Christus war allen offensichtlich, die ihn sahen und hörten, Die meisten bedeutenden Persönlichkeiten verblassten mit der Zeit in den Geschichtsbüchern, Jesus hingegen ist noch immer Gegenstand Tausender von Büchern und unvergleichlicher Medienkontroversen. Ein Großteil dieser Meinungsverschiedenheiten hat mit den radikalen Behauptungen zu tun, die Jesus von sich selbst aufstellte – Behauptungen, die sowohl seine Anhänger wie auch seine Feinde in Erstaunen versetzten. Er behauptete Gottes Sohn zu sein, über die Natur und die übernatürliche Welt zu herrschen, sowie Krankheit beseitigen und Sünde vergeben zu können. Und all das konnte er praktisch und vor Zeugen belegen.
Und genau diese einzigartigen Behauptungen von Jesus waren die Ursache dafür, dass ihn sowohl die römischen Behörden als auch die jüdische Hierarchie als Bedrohung empfanden. Trotz seiner Stellung als Außenseiter ohne jegliche Legitimation oder politische Basis veränderte Jesus in nur drei Jahren die Welt für die nächsten 20 Jahrhunderte. Michael Kotsch

Selbstzufriedenheit

Selbstzufriedenheit ist ein tödlicher Feind für geistliches Wachstum. Es muss ein dringliches Verlangen geben, oder Christus wird sich seinem Volk nicht offenbaren. Er wartet darauf, begehrt zu werden. Zu schlimm, dass er bei vielen von uns so lange warten muss, so lange und vergeblich. Jedes Zeitalter hat seine eigenen Merkmale. Heute befinden wir uns in einem Zeitalter religiöser Komplexität. Die Einfachheit, die in Christus ist, trifft man nur selten unter uns an. Stattdessen gibt es Programme, Methoden, Organisationen und eine Welt nervöser Aktivitäten, die Zeit und Aufmerksamkeit auf sich ziehen, aber niemals die Sehnsucht des Herzens stillen kann. Die Oberflächlichkeit unserer inneren Erfahrung, die Leere unserer Anbetung und diese unterwürfige Imitation der Welt, die unsere Werbemethoden charakterisiert, das alles zeugt davon, dass wir Gott heute nur unvollkommen und den Frieden Gottes fast überhaupt nicht kennen. A. W. Tozer

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Die Bibel ist voller Paradoxe: Z.B. “… als Sterbende, und siehe, wir leben.”

Die Bibel ist voller Paradoxe, d.h. Wahrheiten, die dem entgegenzustehen scheinen, was wir normalerweise erwarten würden, oder Wahrheiten, die scheinbar einander widersprechen.
G.K. Chesterton meinte, dass ein Paradox die Wahrheit ist, die einen Kopfstand macht, um Aufmerksamkeit zu erregen.
Wir retten unser Leben, indem wir es verlieren; wir verlieren unser Leben, indem wir es lieben (Markus 8,35).
Wir sind stark, wenn wir schwach sind (2. Korinther 12,10), und kraftlos in unserer eigenen Stärke (Johannes 15,5).
Wir finden vollkommene Freiheit als Sklaven Christi, aber Knechtschaft, wenn wir frei sind von Seinem Joch (Römer 6,17-20).
Wir erfahren mehr Freude, wenn wir mit anderen teilen, was wir haben, als wenn wir mehr bekommen. Oder, mit den Worten des Herrn: »Geben ist seliger als Nehmen « (Apostelgeschichte 20,35).
Wir vermehren, was wir haben, indem wir es ausstreuen, und werden arm, wenn wir es für uns selbst horten (Sprüche 11,24).
Wir haben eine neue Natur, die nicht sündigen kann (1. Johannes 3,9), und doch ist alles, was wir tun, von der Sünde befleckt (1. Johannes 1,8).
Wir siegen durch Unterwerfung (1. Mose 32,24-28) und unterliegen durch Kämpfen (1. Petrus 5,5c).
Wir werden erniedrigt, wenn wir uns erhöhen, aber Er erhöht uns, wenn wir uns erniedrigen (Lukas 14,11).
Wir können alles besitzen und doch nichts haben; wir können arm sein und doch viele reich machen (2. Korinther 6,10).
Wenn wir weise sind, dann sind wir Toren, aber wenn wir Narren um Christi willen sind, dann sind wir wirklich weise (1. Korinther 1,20.21). Das Leben des Glaubens bringt Freiheit von Angst und Sorge; das Leben im Schauen bringt Angst vor Verlust durch Motten, Rost und Diebe (Matthäus 6,19).
Der Dichter sieht das Leben des Christen als Paradox von Anfang bis Ende:
Wie seltsam ist der Kurs, den ein Mensch steuern muss,
Wie verwickelt der Pfad, den er zu gehen hat;
Seine Hoffnung auf Glück entsteht aus der Angst,
Und sein Leben empfängt er aus den Toten.
Seine höchsten Ambitionen müssen zunichte werden,
Seine besten Pläne durchkreuzt;
Auch kann er nicht vollkommen gerettet werden,
Bis er sich völlig verloren gibt.
Wenn all das getan ist und sein Herz gewiss ist
Der völligen Vergebung der Sünden;
Wenn sein Freispruch besiegelt, sein Friede gesichert ist,
Von diesem Augenblick an beginnt sein eigentlicher Kampf.
William MacDonald, Licht für den Weg, Tägliche Andachten, CLV, Bielefeld, 16. April.