Trennung zwischen Christ und Welt

Wie immer man es sieht, die falsch verstandene Trennung zwischen Christ und Welt hatte katastrophale Folgen, auch (und vielleicht gerade) bei evangelikalen Christen. Und bei ihnen ist es nicht einmal so, dass sie diese Trennung radikal vollziehen, wie etwa die Hutterer oder Amish-People. Evangelikale leben manchmal in einem Kokon evangelikaler Frömmigkeit, während sie gleichzeitig fast kritiklos den Gesetzen des säkularen Lebens folgen. Auf dem Evangelisationskongress 1989 in Manila zitierte Os Guiness Ray Kroc, den Gründer und ersten Vorsitzenden der weltweiten Kette von McDonald’s.   Kroc war ein Evangelikaler, und bevor er starb, wurde er von der „New York Times“ gefragt, woran er glaube. Er antwortete: „Ich glaube an Gott, an meine Familie und an McDonalds.“ Dann fügte er hinzu: „Und wenn ich mein Büro betrete, dann kehre ich die Reihenfolge um.“ Os Guiness sagte, er sei sicher, dass das als Scherz gemeint gewesen sei, aber Millionen von Christen leben so. Sie bekennen: Jesus ist mein Herr, und leben doch einen kompromissvollen Teilzeitglauben.

Wenn Wissen zum Glauben drängt

ZEIT Campus interviewt Armin Maiwald von der “Sendung mit der Maus”. Der gelernte Theaterwissenschaftler erklärt seine Vorliebe für Karl Popper, gibt seine Ansichten zum Niveau des Fernsehens preis und erzählt unter anderem auch, dass er Gott und Glauben nie zum Thema gemacht hat, weil das eben nicht ein Gegenstand unter anderen ist. Und dann sagt er auf die Frage nach dem Verhältnis von Glauben und Wissen:
Ich bin kein gläubiger Mensch im Sinne der kirchlichen Institutionen. Aber je mehr ich in wissenschaftliche Grenzbereiche eindringe, desto mehr zweifele ich, dass das alles nur Zufall sein kann. Ich habe mal eine Geschichte über Frösche gedreht. Der Biologieprofessor konnte auf den Tag genau sagen, wann ein Frosch lurcht. Aber auf die Frage: »Warum macht er das?«, kam nur die Antwort: »Das kann ich Ihnen nicht beantworten. Da kann man nur gläubig werden.«
http://images.zeit.de/text/campus/2008/03/armin-maiwald-mensatalk

„Es kann doch nicht nur eine wahre Religion geben!“ – oder etwa doch?

„Zu behaupten eine Religion ist die Wahrheit und zu versuchen, andere zu missionieren ist arrogant. Alle Religionen sind gleich gut.“
„Ein Absolutheitsanspruch ist nicht nur dumm sondern gefährlich, denn er hat zu unzähligen Kriegen geführt!“ So oder ähnlich regen sich Leute über die christliche Botschaft auf. Und damit haben sie natürlich ein Grundproblem aller Religionen angesprochen. Denn jede Religion behauptet von sich „die Wahrheit“ zu sein. „Die Anderen“ die nicht zu „der Wahrheit“ gehören werden zuerst abgestempelt und in Schubladen gesteckt, dann grenzt man sich von ihnen ab, schließlich leitet man aus dem Absolutheitsanspruch ab, „die Anderen“ unterdrücken und bekämpfen zu müssen. Das passiert gegenwärtig in vielen Ländern auf der Welt, z.B. im Nahen Osten, in Indien oder im Sudan. Auch bei uns hat z.B. der Dreißigjährige Krieg zu unendlich viel Blutvergießen und Leid geführt, weil Menschen „die Anderen“ zur „Wahrheit“ führen wollten. Wer das Weltgeschehen beobachtet, der merkt schnell: Religion ist eines der größten Hindernisse für den Weltfrieden. Was soll man dagegen tun? Weiterlesen

Das Streben nach unserem eigenen Glück

Wenn in den meisten modernen Köpfen die Vorstellung spukt, dass das Streben nach unserem eigenen Glück und die ernste Hoffnung auf Genuss etwas Schlechtes ist, dann möchte ich hier einbringen, dass diese Vorstellung sich von Kant und den Stoikern her eingeschlichen hat und kein Bestandteil des christlichen Glaubens ist. Wenn wir nämlich die Versprechungen über Belohnung und das atemberaubende Wesen der verheissenen Belohnung in den Evangelien erkennen, dann scheint unser Herr unser Verlangen (nach Glück) nicht zu stark, sondern zu schwach zu finden. Wir sind halbherzige Geschöpfe, die mit Alkohol, Sex und Ehrgeiz spielen, während uns eine unendliche Freude angeboten wird; wie ein unwissendes Kind, das lieber weiter Sandkuchen in einem heruntergekommenen Sandkasten bäckt, weil es sich nicht vorstellen kann, was mit einem Angebot für einen Urlaub am Meer überhaupt gemeint ist. Wir geben uns viel zu schnell zufrieden. Das Gewicht der Herrlichkeit (C.S. Lewis)

Gibt es Wahrheit? Und wenn ja, was ist Wahrheit überhaupt?

Wenn heute über „Wahrheit“ gesprochen wird, so lautet die herrschende Vorstellung, dass es mit Bezug auf die wirkliche Wirklichkeit, jenseits unserer wissenschaftlichen Modelle, so etwas wie Wahrheit nicht gibt. Also auch nicht mit Bezug auf alles sogenannte Orientierungswissen. Hier formiert sich im Namen von Freiheit ein heftiger Widerstand gegen jeden Wahrheitsanspruch. Es ist zwar ständig von „Werten“ die Rede, aber dieser -Begriff ist in seiner heutigen Verwendung durch und durch vom Relativismus initiiert. Schon die Rede von „unseren Werten“ oder von „christlichen Werten“ usw. ist relativistisch. Sie suggeriert ja, dass Werte in Wertungen gründen statt umgekehrt Wertungen in Werten. Und wenn dann doch für europäische Werte ein Absolutheitsanspruch erhoben wird, dann gilt dieser Anspruch eigentlich nur einem Wert, der unbedingt gelten soll, dem höchsten Wert Europas nach Auskunft unserer Bundeskanzlerin, dem Wert der Toleranz.
Darin steckt aber ein Denkfehler. Toleranz gilt den Überzeugungen anderer Menschen, die wir für irrig halten, aber achten, weil es Menschen sind, die sich mit ihnen identifizieren. Und solche Toleranz gründet selbst in einer höchst voraussetzungsvollen eigenen Überzeugung von der Würde jedes Menschen. Weiterlesen

Modeindustrie unterzeichnet „Charta gegen Magersucht“

Vertreter der deutschen Modeindustrie haben eine Charta gegen die Magersucht unterschrieben. Sie verpflichten sich dadurch, zukünftig keine extrem dünnen Models für Ihre Modeshows zu engagieren. Ein BodyMassIndex von 18,5 ist für die Mädchen und Frauen ab jetzt die erlaubte Untergrenze (bei Frauen zwischen 16 und 25 Jahren liegt der Normalwert des BMI zwischen 18 und 25). Außerdem werden Mädchen unter 16 Jahren ganz vom Laufsteg verbannt. Diese Vereinbarung soll helfen, den Schlankheitswahn, den vor allem die Modebranche vermittelt, einzudämmen. Anfang der 1990er Jahre begründete ein Nacktfoto von Kate Moss den „Heroin-Style“, die Models wurden nun immer dünner. Die Grenze zur ungesunden Unterernährung wurde verwischt. Manche Fotomodels überlebten diesen Hungerwahn nicht – so schockierte die Nachricht über den frühen Tod der Brasilianerin Ana Carolina Reston (21), die bei Ihrem Tod nur noch 40 Kilo wog die gesamte Branche. In Deutschland leiden schätzungsweise 600 000 Mädchen und Frauen an Magersucht. Stars aus der Film-, Musik- und Modewelt haben ihnen ein falsches Bild von Schönheit eingeimpft. Die ständige Konfrontation mit extrem schlanken Mädchen im Fernsehen und den Fotomagazinen sind zwar nicht der einzige Grund für die Essstörung unter den jungen Frauen. Aber der Zusammenhang ist nicht zu übersehen. Der Profit wird angebetet. Auf Kosten der Seelen von unzähligen Frauen verkauft die Modebranche ein Lebensgefühl, dem man immer nur hinterherrennen, doch nie erreichen kann. Nur selbstbewusste Menschen können diesem Zwang des „immer schöner, reicher und cooler“ standhalten. Dazu muss man aber wissen, dass man so wie man eben aussieht akzeptiert und geliebt ist. Genau das tut unsere Gesellschaft aber schon lange nicht mehr. In unserer Welt zählen nur Muskeln und straffe, gebräunte Haut. Bei Gott ist das ganz anders. Er liebt dich, genau so wie du bist. Um zu Ihm zu kommen, musst du keine 15 Kilo abnehmen. Die äußerlichen Dinge sind hier völlig nebensächlich. Lass dich von der Modeindustrie nicht betrügen! Wahre Schönheit ist ein Herz, dass Gott gefällt!   Geschrieben von Veli

Buchempfehlung Ess-Störungen verstehen und überwinden
Ron Kubsch u. Jörg Berger. Ess-Störungen verstehen und überwinden. Hänssler Verlag, 2006, 96 S., 6,95 €, ISBN: 3775145516.
Beschreibung:
Viele Menschen leiden unter Ess-Störungen, die ein ernst zu nehmendes gesundheitliches Problem darstellen. Das Buch wendet sich an Betroffene, Mitbetroffene und Verantwortliche in der Jugend- und Gemeindearbeit und möchte über Ess-Störungen aufklären und erste Hilfestellungen geben.


Wahrheit und Liebe: Was wir von Francis Schaeffer für die Gegenwart lernen können

Beschreibung:
Francis August Schaeffer (1912–1984) zählt zu den bedeutendsten christlichen Apologeten des 20. Jahrhunderts. Durch seine Bücher (z. B. Gott ist keine Illusion, Wie sollen wir denn leben? und Preisgabe der Vernunft), Vorträge und das 1955 gegründete Schweizer Studienzentrum L’Abri (‚Zuflucht‘) wurden er und seine Frau Edith weltweit bekannt und halfen unzählbar vielen Menschen, ihren Glauben zu festigen sowie intellektuell verantwortbar und kulturrelevant zu bezeugen. Die so genannten „L’Abri-Fellowships” haben bei der Entwicklung gegenwartsnaher Glaubensstile Pionierarbeit geleistet und gezeigt, dass Christen gesunde reformatorische Lehre mit einer aufrichtigen Liebe für die Menschen verbinden können. Die idea-Dokumentation “Wahrheit und Liebe” lädt ein, sich mit dem Leben und Werk von Francis Schaeffer (erneut) auseinanderzusetzen und von ihm zu lernen.
Dr. Helge Stadelmann schreibt über den Band: »Es ist zu wünschen, dass sich manche evangelikale Theologen durch diesen Band zur intensiven und theologisch reflektierten Auseinandersetzung mit der eigenen Kultur anregen lassen. In der Praktischen Theologie wird es gerade modem, die eigene Disziplin als Kulturhermeneutik zu betreiben. Bevor es da zu einer unkritischen Einfärbung der Praktischen Theologie von der umgebenden Kultur her kommt, könnten verantwortliche apologetische Vorarbeiten dazu helfen, dass es zu einer christlichen denkerischen Durchdringung der Kultur, statt zu einer kulturbestimmten Überfremdung von Theologie und Gemeindepraxis kommt« (JETh 2007, 411).
Mit Beiträgen von Dick Keyes, Gordon R. Lewis, Udo W. Middelmann, Wim Rietkerk, Thomas Schirrmacher, Stephen J. Wellum, Rüdiger Sumann sowie Ruth und Christian Weißenborn. Das Inhaltsverzeichnis können Sie hier herunterladen: mbsjb2007inhalt.pdf http://www.bucer.eu/fileadmin/uploads/media/MBSJb2007_Inhalt.pdf
Ron Kubsch (Hg.). Wahrheit und Liebe. VKW: Bonn, 2007, 267 S. ISBN 3-938116-23-4, ISSN 1610-7241.
http://www.theoblog.de/?page_id=7

Zufall

»Zu behaupten, dass sich eine komplexe Welt wie die unsere durch Zufall aus dem Chaos entwickelt haben soll, ist als wenn jemand darauf bestehen würde, dass Shakespeare’s Dramen von randalierenden Affen in einer Druckerei gedichtet wurden.« Merrill C. Tenney

 

Der „neue Atheismus“ – Gefahr oder Aufwachmittel? Anmerkungen zu einem aktuellen Thema.

Seit geraumer Zeit macht der sogenannte „neue Atheismus“ von sich reden. Gibt es in den Reihen bekennender Christen genügend ansteckenden Glauben, um dieser Herausforderung zu begegnen?
Aktuelle Titel wie
„Wir brauchen keinen Gott“ (Michel Onfray), „Der Gotteswahn“ (Richard Dawkins), „Der Herr ist kein Hirte“(Christopher Hitchens) oder das „Manifest des evolutionären Humanismus“ (Michael Schmidt-Salomon, Giordano-Bruno-Stiftung) sind eine bewusste Provokation. Im letzten Jahr wühlten solche Veröffentlichungen die Medienwelt auf. Manche sagen den Höhepunkt dieser Bewegung für das Jahr 2009 voraus, dem 200. Geburtstag von Charles Darwin.
Entgegen anderen Tendenzen, die eine Versöhnung zwischen den Religionen anstreben, vertritt dieser „neue Atheismus“ einen bewussten Anti-Theismus, d.h. er versucht, den Glauben an einen (monotheistisch verstandenen) Gott mit Argumenten aktiv zu bekämpfen. Gleichzeitig wird aber auch betont, dass es nicht nur um die Bekämpfung religiöser Inhalte geht, sondern vielmehr um die Rettung der Aufklärung, das Bewahren sogenannt wissenschaftlicher und rationaler Konzepte, die dem Menschen erst ein ethisches Handeln ermöglichen würden. Denn nach Meinung dieser Bewegung richten religiöse (gemeint: monotheistische) Überzeugungen, wenn ernst genommen und nicht humanistisch aufgeweicht, großen Schaden an.
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