Die Kraft des Evangeliums und die Wurzeln von Rassenkonflikten

Allein das Evangelium verfügt über die Kraft, von diesen neun destruktiven Kräften – allesamt Auswirkungen der Sünde –  nachhaltig zu befreien. Sie alle liegen auch Rassenkonflikten zugrunde.

  1. Satan: Das Evangelium verleiht die Kraft, Menschen und Strukturen aus der Gebundenheit des Teufels zu befreien (1Joh 3,8).
  2. Schuld: Jesus hat unsere Schuld am Kreuz getragen (1Petr 2,24; 3,18). Wird diese nicht anerkannt, muss man sie verleugnen, sich in ihnen „baden“ oder diese zum eigenen Vorteil ausnützen.
  3. Stolz: Es gibt viele Formen des Stolzes (Überlegenheit, intellektuelle Analysen, anti-intellektueller Ärger, laute verbale Attacken, das Verachten von Stille, falsches Sicherheitsgefühl, versteckte Angst). Gott bringt den Stolz zum Schweigen (Jes 2,12+17).
  4. Hoffnungslosigkeit: Ohne Hoffnung auf die Auferstehung ist der Glaube dahin (1Kor 15,17). Ohne Hoffnung kaum Bemühung, Rücksicht und Achten auf zivile Rechte!
  5. Gefühle der Minderwertigkeit und der Selbstzweifel: In Christus sind wir als seine Kinder adoptiert worden (1Joh 3,1-2). Von Minderwertigkeit gehen viele selbstzerstörerische Impulse aus, die sich u. a. in ständigem Klagen und Nörgeln auswirken können.
  6. Eifersucht: Gier nach Besitz ist eine Quelle alles Bösen (1Tim 6,9-10). Wer Christus vertraut, kann den Bedürfnissen anderer begegnen und wahrhaft Diener werden.
  7. Hass:  Das Evangelium durchtrennt den Strang des Hasses und füllt das Herz mit Freude darüber, dass Gottes Zorn von uns weggenommen ist und die Zukunft Vergeltung und Gerechtigkeit von seiner Seite bringen wird.
  8. Angst: Wer aus der Todesfurcht erlöst worden ist (Hebr 2,14-15), muss nicht mehr das untergründige Gefühl der Angst wuchern lassen.
  9. Apathie ist leidenschaftsloses Leben, ein Dahinvegetieren von der einen Ablenkung zur nächsten. Sie kann sich nicht für die Verlorenheit und das Leid der Welt aufraffen. Christus hat sich ein Volk gereinigt, das eifrig in guten Werken ist (Tit 2,14; geschaffen zu guten Werken, Eph 2,10; sich einen guten Ruf in guten Werken erwirbt, 1Tim 5,10; reich ist in guten Werken, 1Tim 6,18; sich als Modell für gute Werke präsentiert, Tit 2,7; sich guten Werken widmet, Tit 3,8+14; den anderen zu guten Werken anreizt, Hebr 10,24).

John Piper. Bloodlines. Race, Cross and the Christian. Crossway: Wheaton, 2001. S. 87-106. The Power of the Gospel and the Roots of Racial Strife (6. Kapitel).

Moralischer Totalitarismus

Ich finde es erfrischend, wenn linke Denker wie Svenja Flaßpöhler feststellen, dass Betroffenheitsgesten die Diskussionskultur in der Gesellschaft und an den Hochschulen nicht nur beschädigen, sondern erdrücken. Das Ende eines Debatten-Diskurses ist ganz schnell erreicht; wenn „an die Stelle von Argumenten Gefühle treten, ist an Diskutieren nicht zu denken. Das würgt alles ab“.

Svenja Flaßpöhler:

Der zentrale Unterschied ist doch der: Der Faschismus wendet sich gegen Minderheiten, gegen Schwache. Wenn aber zum Beispiel Studierende dafür kämpfen, dass ein Eugen-Gomringer-Gedicht von der Wand ihrer Hochschule verschwindet, dann ist der Feind der weiße, erfolgreiche Mann. Dreh- und Angelpunkt ist also das Verhältnis von Privilegierten und Nichtprivilegierten. Oder auch: von Betroffenen und Nichtbetroffenen. Es gibt im Feminismus die sogenannte Standpunkttheorie, die besagt, dass jede Position an einen Standpunkt gebunden ist, aber dass die Unterdrückten einen objektiveren Zugang zur Wahrheit haben, weil sie viel mehr sehen als die privilegierte Gruppe, die gar kein Interesse an einer höheren Erkenntnis hat. Sicher ist es richtig, dass ich nicht weiß, wie es ist, eine schwarze Hautfarbe zu haben. Insofern kann mich die Sicht eines dunkelhäutigen Menschen, der tagtäglich Diskriminierung erfährt, zu neuen, wertvollen Einsichten führen. Problematisch finde ich aber, wenn Menschen, die keiner solch unterdrückten Gruppe angehören, unterstellt wird, dass sie zu bestimmten Themen nichts Wertvolles sagen können. Ich als weiße, heterosexuelle Frau in einer Führungsposition habe in bestimmten Themenkomplexen ganz schlechte Karten.

Ich empfehle die vollständige Lektüre dieses Interviews mit der Chefredakteurin des Philosophie Magazins gern: taz.de.
https://theoblog.de/moralischer-totalitarismus/33728/

Habeck ist zu schlau fürs Glauben

Ich bin, wenn Sie so wollen, ein säkularer Christ. Als solcher glaube ich nicht an Gott und gehöre keiner Kirche an, teile aber die Werte des Christentums. (Robert Habeck)
Lieber Herr Habeck, das ist Unsinn. Es klappt so nicht.
Das Christentum ist keine Wertegemeinschaft. Es bringt unter anderem Werte hervor, doch das sind Früchte, und die wachsen nun einmal irgendwo dran; man findet die nicht einfach auf der Straße. Bastian Volkamer
Was Sie sagen, ist so intelligent wie: ich bin ein nicht-floraler Vegetarier. Jemand, der nicht an den Apfelbaum glaubt und keinen Garten bestellt, aber gerne Obst isst.
Ich bin Robert. Ich glaube an nichts. Ich lasse aber ungern das Wählerpotenial der Christen links liegen. Ich weiß natürlich als Philosoph, dass die Selbstdefinition als Christ obwohl ich keinen Cent an diesen Jesus Christus glaube, inhaltlicher und verbaler Bullshit sind aber hey, vielleicht merkt das ja keiner und ich komme damit durch. Das gibt garantiert wieder Pluspunte bei den nächsten Umfragen. Es menschelt doch auch so sehr auf der christlichen Seite, die Katrin hat damit seit Jahren riesen Erfolge. Und Nächstenliebe haben wir schließlich auch im Parteiprogramm: Make peace not war! So long, Euer Robert. FB Birgit Kelle

Hamed Abdel-Samad

Heute 55 Min ·

Liebe Freunde,

Danke für eure Unterstützung und Solidarität. Mein YouTube-Kanal ist wieder Online. Besonders will ich Sascha Lobo und Tobias Huch danken, aber auch allen, die meinen Kommentar auf Facebook und Twitter geteilt haben. Jedoch ist es immer noch sehr traurig, dass allein die Berühmtheit des Betreibers des Kanals und die Intervention einflussreicher Personen dabei entscheidend war. Vergessen dürfen wir nicht jene, die immer noch gesperrt sind, nur weil sie kritische Inhalte zum Islam veröffentlichen und keine mediale Rückendeckung haben. Für sie und für alle, die nicht einmal öffentlich reden können, will ich immer ein Sprachrohr sein!

Hamed Abdel-Samad

Gestern um 17:23 ·

Bravo, YouTube! Islamisten wollen mich umbringen, um mich zum Schweigen zu bringen, und YouTube erfüllt Ihnen den Wunsch! Mein YouTube-Kanal Hamed.TV wurde heute von YouTube gelöscht, ohne Vorwarnung. In diesem Kanal richte ich mich hauptsächlich an Muslime in der arabischen Welt. Ich diskutiere darin mit gläubigen Muslimen, mit säkularen Stimmen und mit Atheisten über die Probleme der islamischen Welt. In diesem Kanal veröffentlichte ich letztes Jahr ein Appell an junge Muslime, und warnte sie darin vor der terroristischen Propaganda des IS. Mein Kanal hat über 120.000 Abonnenten und über 25 Millionen Klicks. Aber das interessiert YouTube nicht. Das soziale Netzwerk lässt sämtliche islamistische Kanäle laufen, die für Hass und Gewalt aufrufen, bringt aber ständig kritische Stimmen zum Schweigen und unterstützt somit den medialen Dschihad, den die Islamisten weltweit betreiben! Wo soll das hinführen? Wollen wir das einfach hinnehmen?
An alle meine Freunde,
BITTE, teilt diesen Kommentar so oft, bis YouTube davon erfährt, und zeigt YouTube, dass wir die Meinungsfreiheit ernst nehmen!
#YouTube
#Hamed.TV
#Meinungsfreiheit
#Freedon_of_speech

Ist alles Neue falsch?

Daß Gottesdienststile stets im Fluß sind, ist mir bewußt. Mir ist völlig klar, daß, wenn ein typischer Puritaner aus dem siebzehnten Jahrhundert in die Grace Community Gemeinde käme (wo ich Pastor bin), er geschockt wäre von der Musik, vielleicht auch betrübt, wenn er sieht, daß Männer und Frauen zusammensitzen, und ganz sicher wäre er entrüstet, daß wir eine Lautsprecheranlage benutzen. Spurgeon würde unsere Orgel nicht schätzen. Aber ich will gar keine stagnierende Kirche. Ich fühle mich auch nicht irgendeinem bestimmten musikalischen oder liturgischen Stil verpflichtet. Über diese Dinge redet die Schrift gar nicht. Auch denke ich nicht, daß meine persönlichen Neigungen in solchen Angelegenheiten notwendigerweise dem Geschmack anderer Leute vorzuziehen seien. Mir liegt nichts daran, irgendwelche nebensächlichen Gesetze aufzustellen, die bestimmen, was in Gottesdiensten sein darf und was nicht. Das zu tun, wäre die reinste Gesetzlichkeit. Meine Beschwerde richtet sich gegen diese Philosophie, die Gott und Sein Wort eine so untergeordnete Rolle in der Kirche zuweist. Ich bin überzeugt, daß es unbiblisch ist, Unterhaltung über biblische Predigt und Anbetung im Gottesdienst zu setzen. Und ich stehe in Opposition zu solchen, die meinen, mit Händlermethoden besser Leute ins Himmelreich zu bringen als ein souveräner Gott. Diese Philosophie hat der Weltförmigkeit die Kirchentüren geöffnet. »Ich schäme mich des Evangeliums nicht«, schrieb der Apostel Paulus (Röm. 1,16). Leider ist die Scham für das Evangelium mehr und mehr das richtige Kennzeichen einiger der bekanntesten und einflußreichsten Kirchen unserer Tage. John F. MacArthur Wenn Salz kraftlos wird – CLV

Judas Iskariot – Teil 7: Welchen Wert & Bedeutung haben 30 Silberlinge? von Viktor Janke

Viele Details in der Bibel haben eine Bedeutung. Hier geht es um die Frage: Welchen Wert & welche Bedeutung haben die 30 Silberlinge bzw. Silberstücke – der Judaslohn?

Laut Matthäusevangelium war Judas bereit Jesus für 30 Silberstücke zu verraten (was „verraten“ genau heißt, kannst du hier nachlesen):

und sprach: Was wollt ihr mir geben? Ich will ihn euch verraten. Und sie boten ihm dreißig Silberlinge. (Mt 26,15)

1. Was sind 30 Silberstücke wert?

Interessanterweise kommt das Wort „argurion“, was hier mit „Silberstücke“ bzw. „Silberlinge“ übersetzt wird, sonst nicht mehr als Währung im Neuen Testament vor (es werden andere Währungen genannt). Dasselbe Wort wird sonst häufig verwendet, aber immer in der allgemeinen Bedeutung von „Geld“ oder „Silber“. Allein aufgrund der Verwendung des Wortes in der Bibel ist es also schwierig den Wert von 30 Silberstücken zu errechnen.

Nach Meinung vieler Ausleger und Kommentatoren sind dreißig Silberlinge in etwa der Monatslohn eines Tagelöhners. Das heißt, man nimmt an, dass ein Tagelöhner etwa ein Silbergroschen pro Tag bekam. Im Gleichnis von den Arbeitern im Weinberg (Matthäus 20) ist das zum Beispiel der Fall. Doch das dort verwendete Wort ist „denarion“!

Andere Ausleger (wie John MacArthur oder Fritz Rienecker) sind der Meinung, dass es 80 DM oder 25-40 € entspricht. Das ist meines Erachtens eindeutig zu wenig und unwahrscheinlich.

Dreißig Silberstücke waren damals auf jeden Fall ausreichend, um sich davon ein Grundstück zu kaufen (Apg 1,18):

Von der Belohnung, die er [Judas] für seine Untat bekam, wurde dann in seinem Namen ein Acker gekauft.

Apostelgeschichte 1,18 (NEÜ)

Nun müsste man die Grundstückspreise kennen :-). Ich gehe davon aus, dass es mindestens 10.000€ sind. Zu diesem Ergebnis kommen nämlich die wissenschaftlichen Nachforschungen von Ulli Kulke in der Welt online.

Auch der Kaufpreis eines Sklaven spricht für eine höhere Summe. Diesen als bekannt anzunehmende Bezug zu 2. Mose 21,32, einen festgelegten alttestamentlichen Gesetzes-Preis eines Sklaven, werden die ursprünglich jüdischen Leser sicher selbst gemacht haben:

Stößt es aber einen Sklaven oder eine Sklavin, so soll der Besitzer ihrem Herrn dreißig Lot Silber geben, und das Rind soll man steinigen.

Der Durchschnittspreis für einen Sklaven variierte je nach Zeit und Ort, aber war mit Sicherheit höher als ein Monatsgehalt.

Zuletzt sollte man bedenken, wie wertvoll der Verrat von Jesus für den Hohen Rat und für Judas gewesen sein muss. Der Hohe Rat wollte Jesus unter allen Umständen beseitigen und fand keine Möglichkeit dazu. Und Judas war ein Jünger von Jesus und dazu geldgierig. Es musste schon eine lukrative Summe gewesen sein.

Bedeutender als der materialistische Wert, ist die geistliche Bedeutung der 30 Silberlinge:

2. Welche Bedeutung haben die 30 Silberlinge?

Einige Verse nach der Verhandlung um den Lohn für den Verrat schreibt Matthäus selbst, dass durch den Verrat für 30 Silberlinge eine Prophetie in Erfüllung ging:

So erfüllte sich die Voraussage des Propheten Jeremia: „Sie nahmen die dreißig Silberstücke – die Summe, die er den Israeliten wert war – und kauften davon den Töpferacker, wie mir der Herr befohlen hatte.“

Matthäus 27,9-10

Zu den 30 Silberstücken finden wir bei Jeremia nichts. Die nächste Parallele ist wohl in Jeremia 32,6-15 zu finden. Dort geht es um einen Kauf eines Ackers für 17 Silberlinge (eine Zeichenhandlung dafür, dass Gottes Volk aus dem Exil ins eigene Land zurückkehren wird).

Andere Ausleger vermuten, dass Jeremia als Autor genannt wird, weil dieser Prophet als erster in der von ihm benutzten und zitierten Buchrolle stand. Gemeint sei jedoch Sacharja 11,12-13. Dieses Zitat von Matthäus könnte auch aus Jeremia und Sacharja zusammengesetzt sein.

Und ich sprach zu ihnen: Gefällt’s euch, so gebt her meinen Lohn; wenn nicht, so laßt’s bleiben. Und sie wogen mir den Lohn dar, dreißig Silberstücke. 13 Und der HERR sprach zu mir: Wirf’s hin dem Schmelzer! Ei, eine treffliche Summe, deren ich wert geachtet bin von ihnen! Und ich nahm die dreißig Silberstücke und warf sie ins Haus des HERRN, dem Schmelzer hin. (Sacharja 11,12-13)

Laut Sacharja war dieser Kaufpreis von 30 Silberstücken ein verachtender Kaufpreis. Soviel wollen die auf den Bruch mit Samaria zusteuernden Oberen Israels dem im Dienst ihres Gottes stehenden Hirten zahlen, als dieser seinen Dienst quittieren will. Das war eine messianische Prophetie – die sich nun erfüllte.

30 Silberlinge war laut dieser Prophetie ein Kaufpreis, der Verachtung ausdrückte – ganz so, wie wir heute vom „Judaslohn“ sprechen. Fruchtenbaum schreibt sehr interessant in „Das Leben des Messias“, S. 101-102:

Im Laufe der Geschichte wurde diese Summe ein symbolischer Preis für Verachtung. Wenn man jemand seine Missachtung zeigen wollte, konnte man ihm 30 Silberstücke geben und damit aussagen: Du bist mir so viel wert, wie ein toter Sklave. Wenn man einen Kaufpreis aushandelte und zu diesem Wert kam, nahm man in der Regel dann 29 oder 31 Silberstücke, nur um dieses Stigma zu vermeiden.

In Sacharja 11,4-14 sagte Gott dem Propheten Sacharja, dass er eine messianische Rolle spielen sollte: die Rolle des guten Hirten, der eine Herde füttert, die später geschlachtet wird. Nach einer gewissen Zeit sollte Sacharja zu den jüdischen Führer gehen und zu ihnen sagen: Wir haben vorher keinen Lohn vereinbart. Gebt mir, was ich euch wert bin. Wenn meine Arbeit dir etwas wert ist, bezahle mich entsprechend. Wenn sie dir nichts wert ist, zahle mir nichts. Es wäre weniger schlimm gewesen, wenn sie ihm gar nichts gezahlt hätten.

Aber sie wählten genau 30 Silberlinge, um somit zu sagen: Deine Arbeit ist uns soviel wert, wie ein toter Sklave. Gott gebot Sacharja daraufhin die 30 Silberlinge zu nehmen und in den Tempelbezirk zu werfen – genau wie Judas es Jahrhunderte später tun würde. Und dann sagte Gott zu Sacharja: ‚Dies ist der Preis, für den ich geschätzt wurde.‘ Was er hier sagte, meinte, dass Gott selbst eines Tages für den Preis eines toten Sklaven verkauft werden würde. Und als sie Judas 30 Silberstücke gaben, erfüllten sie diese Prophetie und verkauften den Gott Israels für den Preis eines toten Sklaven. Sie hatten ganz bewusst diesen Preis von 30 Silberlingen ausgewählt, um Jesus gegenüber ihre Verachtung zu zeigen.

Eine letzte Bemerkung zu diesen 30 Silberlingen: Sie kamen vom Hohepriester. Wenn sie von ihm kamen, stammten sie auch aus dem Tempelschatz. Ein Hauptzweck des Tempelschatzes war es, Opfer zu kaufen. Dies wollten sie nicht, als sie Judas das Geld gaben, aber es war genau das, was sie taten. Sie kauften ein Opfer. Genauer, sie kauften das eine Opferlamm, das die Sünder der Welt wegtragen würde.

3. Wie viel ist uns Jesus wert?

Für Judas war Jesus weniger als 30 Silberlinge wert. Für Maria von Magdala war er kostbarer als 300 Denare (Johannes 12,5). Und für dich?

Wir können uns selbst und anderen viel vormachen. Was Jesus uns wirklich wert ist, sehen wir auf unseren Bankkontoauszügen, in unserer Wochenplanung und in unseren Gesprächsinhalten. Ich hoffe, dass wir eine Sehnsucht haben Jesus immer mehr zu lieben und wertzuschätzen!

„Was in meinem Haus klassisches Latein ist, bestimme ich“ Friedrich Dürrenmatt

Dürrenmatt ist ein Schriftsteller, der es mir in der Schulzeit besonders angetan hat. Der Roman „Der Richter und sein Henker“ und die Komödien „Die Physiker“ und „Der Besuch der alten Dame“ waren Pflichtlektüre. Im Vergleich zu Schiller schnitt Dürrenmatt bei uns Schülern deutlich besser ab. Ich war damals so angetan von Dürrenmatt, dass ich fast sein vollständiges Werk durchgearbeitet habe. Dieses gibt es übrigens für wenig Geld zu erwerben oder in so gut wie jeder Bibliothek (selbst in der Bibliothek unserer technischen Hochschule fand man diese). Dennoch schlich sich mir mehrfach der Verdacht auf, dass man gezielt die „konservativeren“ Werke Dürrenmatts nicht in die Schullektüre aufnahm, wie dieser kurze Überblick zeigen soll:

Prosa:

  • „Der Richter und sein Henker„‘ erzählt die Geschichte von Kriminalkommissar Bärlach, der einen bisher ständig davon gekommenen Verbrecher nicht anders zur Strecke bringen kann, als durch eine kompliziert Intrige. Gerechtigkeit scheint sich auf legalem Wege nicht durchsetzen zu können
  • Was viele nicht wissen ist, dass Komissar Bärlach einen weiteren Fall löst. (Ich hätte es mir gewünscht, dass die Lehrerschaft wenigstens mit einem Satz darauf aufmerksam gemacht hätte). In „Der Verdacht“ geht es um die Entlarvung eines KZ-Arztes. Sicherlich weniger tiefsinnig als der erste Teil, dafür näher an der Realität (zumindest der Nachkriegszeit).
  • Thematisch reiht sich der Roman „Das Versprechen“ an. Sehr sensibel bespricht Dürrenmatt das Thema des Kindesmissbrauchs. Auch hier kommt ein Komissar nur „falsch ermittelnd“ zum „richtigen Ergebnis“. An der sehr sehenswerten Verfilmung „Es geschah am helllichten Tage“ war Dürrenmatt ebenfalls beteiligt.
  • Ich denke, in „Die Panne“ wird Schuld uns Sühne, Verbrechen und Strafe am tiefgründigsten besprochen. Ein allzu durchschnittlicher Vertreter kommt vor ein Galgengericht. Bereits auf den ersten Seiten erahnt man das tragische Ende
  • In den späteren Jahren wird Dürrenmatts Werk bizarrer, was „Im Auftrag oder Vom Beobachten des Beobachters der Beobachter“ beweist. 24 Kapitel: Jedes nur einen Spagetti-Satz lang.
  • Schließlich muss noch das „Durcheinandertal“ erwähnt werden. Viele Stränge führen in ein kleines Schweizer Dorf. Doch die Idylle täsucht. Ein riesiges Hotel benutzt der schmierige Prediger „Moses Melker“ (welch Ironie) dazu, den Reichen dieser Welt die Armut zu zeigen. Im Winter jedoch dient das Hotel als Versteck für ein Verbrechersyndikat. Als ein 14jähriges Mädchen vergewaltigt wird, sucht man nicht das Nahe liegende, sondern vermutet lieber eine sowjetische Invasion. So viel Chaos kann natürlich nur in einer schlimmst möglichen Wendung enden.

Theaterstücke

  • „Die Physiker“: Sind Einstein, Newton und Möbius (mit siener Weltformel) eine Gefahr oder bleibt Ihnen nichts anderes übrig als sich vor den Verbrechern dieser Welt in einem Irrenhaus zu verstecken. Erstaufgeführt 1962 als sich die Großen Staaten dieser Welt von einer Megabombe zur Nächsten steigerten.
  • „Der Besuch der alten Dame“. Die Bürger eines heruntergekommen Schweizer Ortes werden doch nicht so gierig sein, jegliche Tugend zu vergessen, um an eine Großzügige Spende der alten Dame zu kommen? Leider ja!
  • „Romulus der Große“. Die letzten beiden Tage des römischen Reiches verbringt der Kaiser Romulus lieber mit Hühnerzucht. Man kommt nicht umhin Sympathie mit einem Tyrann zu entwickeln.

Hörspiele:

Die Nachkriegszeit war die Blütezeit des Hörspiels. Für Fernseher gab es (noch) nicht genug Geld, dafür war jeder mit Radios versorgt. Auch Dürrenmatt beteiligte sich kräftig, da vieles im öffentlichen Rundfunk erschien, finden sich viele Hörspiele immer noch auf youtube. Zumeist handelt es sich um Bearbeitungen von vorher oder parallel erschienen Theaterstücken.Der Prozess um des Esels Schatten: Ein Eselstreiber kann es nicht dulden, dass man auch den Schatten seines Esels nutzen will. Gier vermehrt sich bekanntlich schnell und endet in einer grausigen Zerstörung.

Stranitzky und der Nationalheld. Der Kriegsinvalide Adolf Josef Stranitzky sieht seine große Chance der Machtübernahme, als der Nationalheld Möwe aussätzig wird.

Herkules und der Stall des Augias: Der alternde und von Gerüchten und Schulden umgebene Herkules scheitert daran, die Statt Elis vom Pferdemist zu befreien.

Abendstunde im Spätherbst: Ein spannender kurzweiliger Krimi für zwischendurch.

Auch „die Panne“ und „Romulus der Große“ und „der Besuch der alten Dame“ wurden von Dürrenmatt höchstpersönlich als Hörspiele realisiert.

Besprechung

Eine ausführliche Dokumentation über Dürrenmatt findet sich auf youtube.

Dürrenmatt schaut tief in die menschliche Seele: Regelmäßig deckt er auf, dass in jedem auch so „frommen“ Spießbürger ein Tyrann steckt. Selbst wenn man diese innewohnende Tyrannei hinter großem Durcheinander und vielen Argumenten verstecken möchte, kann man vor Schuld nicht weglaufen.  Viele der Protagonisten unternehmen die verrücktesten Dinge um ihren Schein und Namen zu wahren. Alles also allzu menschlich. Wie oftmals wagt sich auch in diesem Fall ein Nichtchrist an eine aufrichtigere Analyse, als viele Christen es tun würden. Definitiv wird es dem Werk Dürrenmatts nicht gerecht, die Schuldfrage auf die Geschehen des dritten Reichs zu reduzieren.
https://www.nimm-lies.de/was-in-meinem-haus-klassisches-latein-ist-bestimme-ich/13588?fbclid=IwAR3mJEfd_whVP7jvBeHmebQsGPNCK1kDkgZej1C4G_ziXBC_8DiYId9haAI

ANDREA BOCELLI

„Eine junge Schwangere wurde wegen einer einfachen Blinddarmentzündung in ein Krankenhaus eingeliefert. Nachdem die Ärzte Eis an ihrem Bauch anwenden mussten, schlugen sie vor, dass das Baby besser abgetrieben werden solle. Sie meinten, das sei die beste Lösung weil das Baby sonst mit einer Behinderung zur Welt kommen würde. Die junge, tapfere Frau entschied sich, das Baby nicht abzutreiben und das Kind kam zur Welt. Die Frau war meine Mutter und das Kind war ICH.“ ANDREA BOCELLI