Überragend! Der Herr und die Herren

 Kyrios Jesus – Jesus ist Herr. Dieses frühchristliche Bekenntnis ist einer der Gründe, warum Christen in der Anfangszeit der Gemeinde verfolgt und umgebracht wurden. Dabei hat der griechische Begriff Kyrios einen ganz anderen Inhalt, als das Wort „Herr“ heute bei uns, wenn wir von „Herr“ Meier und „Herr“ Müller sprechen. Auch wir Christen sind uns kaum noch bewusst was es bedeutet, wenn wir „Herr Jesus“ sagen. Denn zwischen dem urchristlichen Bekenntnis, das Jesus den Hoheitstitel „Herr“ gibt und dem heutigen Sprachgebrauch hat es einen gewaltigen Bedeutungswandel gegeben.

Das Wort „Herr“ heute

Heute wird etwa ab dem Alter von 16 Jahren jeder Mann mit Herr angeredet, wie jedes Mädchen in diesem Alter mit Frau angesprochen wird. Heute ist jedermann Herr. Ursprünglich bedeutete das deutsche Wort Herr der Ältere, der Ehrwürdige, der Dienstherr, auf jeden Fall der Höhergestellte. Dies wird auch im lateinischen senior (der Ältere) deutlich. Das Wort Herr wurde im frühen Mittelalter ausschließlich für Adelige angewandt, später auch für Geistliche (der Pfarr – Herr = der Pfarrer) und für Ratsherren. Etwa seit dem 18. Jahrhundert ist Herr eine Bezeichnung für den Mann jedes Standes. Heute ist jeder Herr. Das Problem ist nur: wenn jeder Herr ist, ist keiner mehr Herr.

Eigentlich ist das Wort Herr nicht mehr angemessen um den griechischen Begriff Kyrios wiederzugeben, denn Kyrios ist ein Titel, ein Auszeichnung von höchstem Rang und Gewicht. Auch wenn wir heute Herr Jesus sagen ist das oft nur noch eine Höflichkeitsformel, eine kindliche Anrede Jesu, die aber bei weitem nicht mehr das trifft, was die Urchristen aussagten, wenn sie bekannten: Jesus ist Herr. Oder das Wort Herr ist gar zum Füllwort in unseren Gebeten entartet. Wir tun gut daran uns die neutestamentliche Bedeutung des Wortes Kyrios bewusst zu machen.

Wir sollten uns auch bewusst sein, dass die deutsche Sprache in diesem Fall etwas arm ist. Im Englischen gibt es die beiden Worte: Lord (Herr oder Gebieter) und Mister (Herr). Dasselbe gilt im Französischen: Seigneur (für den hohen Herrn, oder den Herrn im religiösen Sinn) und Monsieur (höfliche Anrede für jedermann).

Bedeutung des Wortes Kyrios im späten Griechentum

Für den Menschen im Hellenismus hatte das Wort Herr etwas Ehrfurchtserregendes, etwas Erschreckendes, ja sogar etwas Bedrohliches an sich. Das hängt mit dem Kaiserkult zusammen. Der Kaiser galt als teilhaftig am Wesen der Gottheit. Das wurde in der Kunst und Architektur sehr deutlich. Der Kaiserpalast war gestaltet wie ein Göttertempel. Auf Bildern wird der Kaiser häufig mit einem Lichtschein um das Haupt dargestellt. Der Kaiser erschien selten in der Öffentlichkeit der Hauptstadt. So erhielten seine wenigen öffentlichen Auftritte den Charakter einer Epiphanie – einer Göttererscheinung. Der Kaiser besaß in der Regierung und Verwaltung des Reiches unumschränkte Macht. An den verschiedensten Orten des Reiches waren Kaiserbilder aufgestellt. In diesen Bildern erschien der Herrscher als gegenwärtiger Gott.

Der Kaiser Augustus wird Kyrios Theos – Herr und Gott genannt. Auch Herodes der Große, Agrippa I und II und Caligula erhalten den Titel Kyrios. Nero wird als Kyrios der ganzen Welt bezeichnet, und Domitian ließ sich unser Herr und Gott nennen.

Die Kaiser erwarteten von ihren Untertanen unbedingte Loyalität, d.h. dass der Kaiser als höchste Gottheit akzeptiert wurde. Darüber hinaus waren sie oft sehr tolerant im Umgang mit religiösen Minderheiten. Das darf aber nicht darüber hinweg täuschen, dass das Römische Reich ein totalitärer Staat mit religiösem Anspruch war. Von jedem Bürger wurde die Anbetung der höchsten Gottheit, nämlich des Kaisers erwartet. Dieser Anspruch sollte das Reich politisch zusammenhalten.

Und jetzt war da diese kleine jüdische Sekte der Christen ( in den Augen der Römer) und behauptete Kyrios Jesus – Jesus ist Herr. Mit diesem kurzen Satz waren sie zu Staatsfeinden geworden. Denn wenn Jesus Herr war, dann war Nero nicht Herr. Herr sein kann nur einer. Mit diesem Satz stellten die Christen das gesamte politische System in Frage. In den Augen der Römer waren sie Atheisten, weil sie dem Kaiserkult nicht huldigten. Aber noch mehr – sie waren Anarchisten, denn der Kaiserkult war engstens mit der politischen und sozialen Werteordnung verflochten. Der Kaiserkult hielt die öffentliche Ordnung aufrecht. Lukas versucht in seinem Evangelium und in der Apostelgeschichte nachzuweisen, dass die Christen keine Staatsfeinde waren. Denn sie folgten einem Herrn der bekannte: „Mein Reich ist nicht von dieser Welt“, und deswegen waren sie keine Kämpfer gegen die bestehende politische Ordnung (Johannes 18,36).

Mit dem Bekenntnis Jesus ist Herr begann für die Urgemeinde blutigste Verfolgungszeiten. Seit dem Brand von Rom 64 n.Chr. wurden sie unter Nero blutig verfolgt. Schutzlos waren sie der grausamen Gewalt ausgeliefert. Da am Anfang kaum höhergestellt Persönlichkeiten Christen sind, gab es keinen Widerspruch und keine Fürsprecher.

Wie leicht wäre es für sie gewesen zu widerrufen. Der Kaiser Trajan gibt folgende Anweisungen: „Die Angeklagten, die für schuldig befunden werden, sind zu bestrafen, unter dem Vorbehalt, dass ein Mann, wenn er erklärt, er sei kein Christ, und dies durch sein tatsächliches Verhalten beweist und er unsere Götter verehrt, mag er vorher noch so verdächtig gewesen sein, durch seine Reue Verzeihung erhalten soll.“ (Kindlers Kulturgesch. Europas Bd. 3, S. 295) D.h. ein kleines „formelles“ Opfer für die Götter und den Kaiser und sie wären frei gewesen, hätten in Ruhe und Frieden leben können. Aber – damit hätten sie auch ihr Bekenntnis, dass Jesus Christus Herr ist widerrufen.

Die Bekehrung des Apostel Paulus

Die Erkenntnis, dass Jesus Herr ist hat aus einem der größten Christenhasser den größten Missionar aller Zeiten gemacht. Saulus war ein leidenschaftlicher Verfolger der ersten Christengemeinde. (Apostelgeschichte 8,3; 9,1f.) Er verfolgte die Gemeinde, weil Jesus für ihn ein Verfluchter war. In 5. Mose 21,33 heißt es: „Denn ein Gehenkter ist ein Fluch Gottes.“ Und so waren für ihn die Christen eine abscheuliche Sekte, die einen Verfluchten anbeteten. Diese Sekte wollte er vernichten.

Wie ist es möglich, dass ein Mann, der Jesus und seine Anhänger leidenschaftlich verfolgt und ausrottet plötzlich das Lager wechselt? – Er begegnet Jesus als dem Kyrios. „Als er aber hinzog, geschah es, dass er Damaskus nahte. Und plötzlich umstrahlte ihn ein Licht aus dem Himmel; und er fiel auf die Erde und hörte eine Stimme, die zu ihm sprach: Saul, Saul, was verfolgst du mich? Er aber sprach: Wer bist du Herr (kyrios)? Er aber sagte: Ich bin Jesus, den du verfolgst.“ (Apostelgeschichte 9,3-5)

In Vers 5 fragt Paulus: Wer bist du Herr / Kyrios? und die Antwort ist: „Ich bin Jesus“. Jesus ist Herr! Das war das Schlüsselerlebnis für Paulus. Er sieht den Verfluchten in der Herrlichkeit Gottes. Er sieht dass Jesus Herrscher ist (vgl. Gal. 3,13f.). Auf einmal kann Paulus alles einordnen: Jesus ist der verheißene Messias. Der Gekreuzigte ist der Auferstandene – er ist Herr. Und dies wird das große Thema des Paulus und damit der gesamten Christenheit „Christus Jesus als Herrn zu verkündigen“ (2.Korinther 4,5).

Kyrios in den NT – Schriften

Gott als Kyrios

Jesus redet Gott, den Vater mit Kyrios an (Mattäus11,25) Auch die Christen reden Gott als Herrn an, weil er der Schöpfer ist (Apostelgeschichte 17,24) So wird auch der Gottesname Jahwe in der griechischen Übersetzung des Alten Testaments mit Kyrios wiedergegeben. Derselbe Titel wird im Neuen Testament jetzt konsequent auf Jesus angewandt.

Jesus als der Kyrios

Schon als Jesus auf der Erde lebte wurde er mit Kyrios / Herr angeredet. Er machte aber auch deutlich, dass dies allein nicht reicht. Schon damals bestand die Gefahr, dass das wirkliche Gewicht des Wortes Herr verlorenging. In Matthäus 7,21 beschreibt er die Herr-Herr-Sager, die den Titel sogar besonders ernst nehmen (sie sagen zwei mal Herr), aber Rhetorik allein reicht nicht: „Nicht jeder, der zu mir sagt: Herr, Herr! wird in das Reich der Himmel eingehen, sondern wer den Willen meines Vaters tut, der in den Himmeln ist.“ Zum Aussprechen des Kyrios / Herrn gehört auch das Handeln, der Gehorsam. Jesus macht dies in Lukas 6,46 sehr deutlich: „Was nennt ihr mich aber Herr, Herr und tut nicht, was ich euch sage?“. D.h., wer nicht bereit ist den Willen Jesu zu tun, soll auch nicht äußere Formeln und Worthülsen gebrauchen, die dies ausdrücken.

Jesus ist Herr

– das ist wahrscheinlich das erste Bekenntnis der Urchristen, und wenn auch das Bekenntnis allein nicht genügt, sondern der Gehorsam dazugehört, so ist es doch enorm wichtig. In Römer 10,8b – 10 heißt es: „Denn das Wort des Glaubens, das wir predigen, dass, wenn du mit deinem Mund Jesus als Herrn bekennen und in deinem Herzen glauben wirst, dass Gott ihn aus den Toten auferweckt hat, du errettet werden wirst. Denn mit dem Herzen wird geglaubt zur Gerechtigkeit, und mit dem Mund wird bekannt zum Heil.“

Das Bekenntnis, d.h. das öffentlichen Anerkennen der Autorität Jesu, ist enorm wichtig. Vorhin haben wir gesehen, dass das bloße Bekenntnis ohne Glauben und Gehorsam nicht ausreicht. Aber – ein Glaube ohne Bekenntnis ist ebenso wertlos. (Lukas 12, 8-9, siehe auch Johannes 12,42 – 43) Das öffentliche Anerkennen der Autorität Jesu ist enorm wichtig, weil man sich so für jeden sichtbar auf die Seite Jesu stellt. Für viele der ersten Christen hat dieses öffentliche Bekenntnis zu Jesus ihren Tot bedeutet. Welch ein Zeugnis haben uns diese Christen damit hinterlassen.

Dass es dabei nicht um eine Pflichtbekenntnis geht, ist klar. Es ist immer eine Antwort der Liebe auf das, was Jesus für uns getan hat. In 1. Johannes 4,15f. wird Liebe und Bekenntnis gleichgesetzt: „Wer bekennt, das Jesus der Sohn Gottes ist, in dem bleibt Gott und er in Gott. Und wir haben erkannt und geglaubt die Liebe, die Gott zu uns hat. Gott ist Liebe, und wer in der Liebe bleibt, bleibt in Gott und Gott in ihm.“ Bekenntnis und Liebe, Liebe und Gehorsam, das gehört zusammen (Johannes 14,15).

Jesus ist Herr

– mit diesem Bekenntnis unterstellt sich die neutestamentliche Gemeinde Jesus Christus als ihrem Herrn. Und diese Herrschaft Jesu hat allergrößte Dimensionen. In Philipper 2,5-11 wird die Dimension der Erniedrigung, aber auch der Erhöhung Jesu eindringlich geschildert: „Diese Gesinnung sei in euch, die auch in Christus Jesus war, der in Gestalt Gottes war und es nicht für einen Raub achtete Gott gleich zu sein. Aber er machte sich selbst zu nichts und nahm Knechtsgestalt an, indem er den Menschen gleich geworden ist, und der Gestalt nach wie ein Mensch erfunden wurde, erniedrigte er sich selbst und wurde gehorsam bis zum Tod, ja, zum Tod am Kreuz. Darum hat ihn Gott auch hoch erhoben und ihm den Namen verliehen, der über jeden Namen ist, damit in dem Namen Jesu jedes Knie sich beuge, der Himmlischen und Irdischen und Unterirdischen und jede Zunge bekenne, dass Jesus Christus Herr ist, zur Ehre Gottes, des Vaters.“

Hier wird in sehr eindringlichen Worten die Größe des Werkes Christi beschrieben. Wie groß war seine Erniedrigung, die ja nicht erst mit dem Kreuz begann. Aber dann wird auch die Dimension seiner Erhöhung beschrieben. Er hat einen Namen über jedem Namen. Namen waren im Altertum mehr als Schall und Rauch. Hier wird deutlich, dass seine Stellung überragend, über jeder anderen Macht ist. Diese Realität wird einmal jeder anerkennen müssen, jedes Knie wird sich beugen, jede Zunge wird bekennen, dass Christus Herr ist.

Jesus ist Weltherrscher

In Römer 14,9 wird deutlich, dass er Herrscher über die gesamte Menschheit ist. Er steht über jeder Macht und Gewalt und sitzt zur Rechten Gottes (1.Petr. 3,22). Jesus ist Herr der Herren und König der Könige (Offbarung 17,14).

Doch nun müssen wir uns fragen, wo diese Herr-Sein Jesu denn sichtbar wird. Denn wenn wir mit offenen Augen in unsere Welt schauen, habe dort doch offensichtlich ganz andere Herren das Sagen.

… noch sehen wir es nicht

In Hebräer 2,8 wird diese Spannung auf den Punkt gebracht: „Denn indem er ihm alles unterwarf, ließ er nichts übrig, das ihm nicht unterworfen wäre; jetzt aber sehen wir ihm noch nicht alles unterworfen.“

Das ist die große Spannung, in der wir als Christen stehen: Wir glauben und wissen dass alles Jesus unterworfen wurde – Jesus ist Herr – aber dies ist noch nicht sichtbar.

Wir sehnen uns danach mit Christus zusammenzusein, ihn endlich zu sehen, aber solange wir noch in unserem Körper sind und Christus noch nicht wiedergekommen ist ist die Devise glauben und nicht schauen. In 2.Kor.5,6-8 wird dies formuliert: „So sind wir nun allezeit guten Mutes und wissen, dass wir, während wir einheimisch im Leib, wir vom Herrn ausheimisch sind – denn wir wandeln durch Glauben, nicht durch Schauen -; wir sind aber guten Mutes und möchten lieber ausheimisch vom Leib sein und einheimisch beim Herrn sein.“

Es geht hier darum, dass wir uns wünschen bei Christus zu sein, aber solange wir noch in unserem Körper sind (d.h. leben) und Jesus nicht wiedergekommen ist, gilt es zu glauben, nicht zu sehen. Das ist eine Grundwahrheit des Glaubens, darum geht es beim Christenleben: im Glauben zu leben und nicht im Sehen. Widerstehen wir darum allen Versuchungen die Herrschaft Jesu sichtbar machen zu wollen bevor Gott es will und Jesus sichtbar für alle erscheint. Aber arbeiten wir auch darauf hin, dass Menschen Christus als Herrn anerkennen, bevor er kommt. Darum geht es bei Mission, darum geht es bei Evangelisation und bei allem Zeugnis.

Jesus ist Herr – Herausforderung für uns heute

Jesus ist Herr – das war nicht nur das Bekenntnis der Urgemeinde. Es ist das Bekenntnis aller Christen zu aller Zeit. Diese Bekenntnis bedeutet Konfrontation. Denn wenn wir Jesus als Herrn im neutestamentlichen Sinn bekennen dann stellt das andere Menschen in ihrem Lebenskonzept in Frage. Und auch heute noch gibt es Orte, wo Christen um dieses Zeugnisses willen verfolgt werden.

Wenn Jesus Herr ist, dann ist der Mensch nicht Herr seiner selbst! – Wir merken, dies ist ein anstößiges Bekenntnis in einer toleranten Zeit. In der Zeit nach der Aufklärung, wo der Mensch endlich herausgetreten ist aus seiner selbstverschuldeten Unmündigkeit. Heute meint jeder sein eigener Herr zu sein. Aber, wenn Jesus wirklich Herr ist, stimmt das nicht. Und damit stehen wir in Opposition zum Zeittrend. Dann ist das Bekenntnis Jesus ist Herr ein unbequemes, aber nötiges Bekenntnis wider den Zeitgeist.

Wenn Jesus Christus Herr ist, dann können wir nicht tun und lassen was wir wollen, dann sind wir ihm gegenüber verantwortlich. Und deswegen ist unser öffentliches Bekenntnis zu Jesus so wichtig, auch zur Warnung der anderen. Manchmal habe die Leute mit ihren „Jesus lebt“ Ansteckern und ihrer naiven Art Zeugnis von Jesus zu sein innerlich belächelt. Aber sie haben doch den Mut sich öffentlich zu Jesus zu stellen, wo ich – aus ästhetischen Gründen – geschwiegen habe. Unsere Umwelt braucht dieses Zeugnis.

Wenn Jesus Herr ist, dann sind die Herren dieser Welt letztlich keine Herren. Norbert Blüm soll gesagt haben: „Die Herren dieser Welt kommen und gehen, aber unser Herr kommt“. Wir haben das in den letzten Jahren häufig erlebt wie schnell die Herren dieser Welt kommen und gehen, oft über Nacht.

Machen wir uns das klar: Wenn Jesus Herr ist, dann ist Gerhard Schröder letztlich nicht Herr, auch Bush oder Putin nicht. Das Bekenntnis der Urchristen, und auch unser Bekenntnis ist: Jesus ist Weltherrscher – auch wenn Nero tobt, auch wenn scheinbar alles drunter und drüber geht, auch wenn wir nicht wir nicht wissen, wie es morgen aussieht. Wenn Jesus Herr ist, d.h. Weltherrscher ist, dann brauchen wir keine Angst haben vor der Zukunft. Jesus fordert uns in Matthäus 24,6 auf: „Seht zu, erschreckt nicht!“ Deswegen brauchen wir unsere Augen nicht verschließen. Jesus sagt: „Seht zu!“. Aber er befiehlt uns ebenso: „Erschreckt nicht!“

Jesus der Herr hat alles unter Kontrolle, auch wenn wir dies jetzt noch nicht sehen. Auf diesen Herrn setzen wir unsere Hoffnung. Vor ihm wird sich einmal jedes Knie beugen, auch das stolzeste und bekennen: Jesus Kyrios. (Phil.2,10f.) Wir sind auf der Seite des Siegers, und wir werden einmal mit ihm herrschen.

Wenn Jesus Herr ist, dann muss sich sein Herr-Sein – seine Herrschaft – jetzt schon in unserem Leben auswirken. Es geht nicht um ein allgemeines Bekenntnis. Es geht um ein persönliches Bekenntnis und eine persönliche Beziehung. Wie Thomas formuliert hat: Mein Herr und mein Gott“. (Joh.20,28).

Wenn Jesus Herr ist, dann bin ich nicht Herr. Jedesmal wenn ich „Herr Jesus“ sage behaupte ich genau das. Dann ist sein Wille verbindlich und wichtiger als mein Wille.

Wer A sagt, der muss auch B sagen. Wer Herr sagt, der muss auch den Willen des Herrn tun. Und auch wenn wir „Abba, Vater“ (Römer 8,15) zu Gott sagen dürfen, so ändert dies nichts an der Tatsache, dass Gott Herr bleibt. Er bleibt der Höhergestellte, er ist niemals mein Kumpel oder gar mein Laufbursche. Vertrautheit ja, aber auch Achtung. Und deshalb Vorsicht vor Formulierungen, die das verwischen. Gott ist nicht der Daddy oder Papa, der tun muss was die Kid’s wollen. Und wenn Jesus Herr ist, dann ist auch Evangelisation und Mission dran, weil dies der ausdrückliche Wille Jesu ist.

Gott bewahre uns davor, dass wir zwar Herr, Herr sagen, singen und beten, aber tief im Innern denken: „Ich tu aber was ich will!“. Dann seien wir doch so konsequent und sparen uns solche frommen Worthülsen. Denn: Wenn Jesus Herr ist, dann muss sich seine Herrschaft schon heute in unserem Leben auswirken. Copyright © 2001 by Ralf Kaemper. Alle Rechte vorbehalten. Dieser Artikel wurde erstmalig in der Zeitschrift der Brüdergemeinden „PERSPEKTIVE“ in der Ausgabe 4/2001 veröffentlicht. Dieses Dokument ist ausschließlich für den persönlichen Gebrauch bestimmt. Sie dürfen ihn mit Quellenangabe kopieren und weitergeben. Eine Verwendung für komerzielle Zwecke ist nicht gestattet.
https://www.efg-hohenstaufenstr.de/downloads/bibel/kyrios.htm

Selbstmord für Alte empfohlen!?

Yusuke Narita, Professor für Wirtschaftswissenschaften an der renommierten US-amerikanischen Yale Universität, fordert einen Massen- Selbstmord von Senioren, um zukünftigen finanziellen Problemen mit deren Versorgung vorzubeugen. Statt einem kollektiven Aufschrei des Entsetzens gibt es viele, die diese Idee durchaus ernst nehmen und diskutieren. Ethisch- christliche Vorstellungen vom generellen Schutz des Lebens treten offensichtlich mehr und mehr in den Hintergrund.

Jahrzehntelang hatte man den Menschen der westlichen Industrieländer vermittelt, das sie aufgrund der stark ansteigenden Weltbevölkerung keine Kinder mehr in die Welt setzen dürften. Unterstützt von einem gesellschaftlichen Trend zu Konsum und egoistischer Selbstverwirklichung wurde dieser Gedanke gerne aufgenommen und die Geburtenraten gingen beständig zurück. Selbst die millionenfache Abtreibung ungeborener Kinder wurde in diesem Zusammenhang als humaner Fortschritt und Zeichen der Selbstbestimmung gefeiert.

Natürlich war von Anfang an klar, dass es einmal erhebliche Probleme geben würde, wenn eine deutlich kleinere Zahl junger Menschen für zahlreiche Ältere sogen muss. Weil man dafür aber keine Lösung hatte, wurde diese Frage einfach immer weiter verdrängt. Zwischenzeitlich steigt die Zahl der Rentner, genau wie vorherzusehen, immer weiter. Es ist vollkommen klar, dass die Sozialkassen überfordert sein werden, wenn sich dieser Trend weiter fortsetzt. Unter anderem deshalb wird die Sterbehilfe seit Jahren beworben, damit ältere Menschen, mit entsprechendem gesellschaftlichem Druck, relativ günstig entsorgt werden können; vorgeblich sogar mit deren Zustimmung.

Durch die bisherigen Formen der Sterbehilfe werden aber noch viel zu wenige alte und damit teure Menschen getötet. Deshalb wird in der öffentlichen Diskussion damit begonnen, ehemalige Selbstverständlichkeiten infrage zu stellen, wie das Tabu der Tötung alter und schwacher Menschen, zum vorgeblichen Nutzen der Jüngeren. Das wird dann nicht mehr ethisch begründet sondern ganz pragmatisch.

Noch hofft man auf eine gewisse Freiwilligkeit, droht im Hintergrund aber schon mit einem schlechten Gewissen und dem Appell an die Verantwortung für eine nächste Generation, der man vor allem durch seinen frühen Tod nachkommen sollte.

 In Japan wurde die Forderung zur Kinderlosigkeit fast flächendeckend durchgesetzt. Das Land leidet schon jetzt an einer starken Überalterung. Aufgrund knapper öffentlicher Mittel müssen die meisten Senioren auch noch im Rentenalter weiterarbeiten. Dabei wird der Lohn per Gesetz um bis zu 40% reduziert. Mit seinen Altersbezügen alleine aber kann man sich das teure Leben aber nicht leisten.

Professor Narita von der Yale- University äußerte in einem Interview mit der New York Times (NYT): „Ich denke, dass die Lösung ziemlich klar ist: Es ist der Massenselbstmord der Alten.“ Nachdem er dann noch einige Einzelheiten vorgebracht hatte, wie man Senioren dazu drängen könnte, sich das Leben zu nehmen, überlegte der Professor: „Ob das schlussendlich wirklich eine gute Sache ist oder nicht, ist eine schwer zu beantwortende Frage.“ Auch Euthanasie, also die Tötung von Kranken und Behinderten, hält  Narita für eine denkbare Option: „Die Möglichkeit, so etwas in Zukunft obligatorisch zu machen, wird diskutiert werden müssen.“

Der Professor ist durchaus kein Unbekannter. Auf Twitter hat er rund 570 000 Follower und ist in Japan ziemlich angesehen. Unter anderem trat er bereits in einigen Talkshows auf und war auf dem Cover eines verbreiteten Nachrichtenmagazins abgebildet. Es handelt sich hier also nicht nur um die abseitigen Überlegungen eines weltfremden Extremisten.

Masato Fujisaki, ein Kolumnist der Newsweek Japan warnte in diesem Zusammenhang dringend davon, die Aussagen des Professors zu schnell auf die leichte Schulter zu nehmen. Naritas Fans seien Leute, „die denken, dass alte Menschen endlich sterben sollten und die Sozialhilfe gekürzt werden müsse“.

Menschen zum Tod zu drängen ist zwischenzeitlich auch in Europa salonfähig geworden, stellenweise wird das sogar als Fortschritt und „Entscheidungsfreiheit“ gepriesen. In den Niederlanden gehen zwischenzeitlich schon etwa 5% der Todesfälle auf bewusste Tötung mit ärztlicher Hilfe zurück; mit steigender Tendenz. Durch Sterbehilfe verlieren in den Niederlanden jährlich aber auch mehr als 1000 Menschen ohne eigene Willensentscheidung das Leben. Darunter sind viele Kinder mit Behinderungen, deren Eltern für ihren Tod entscheiden oder demente Angehörige.

Längst sind es schon einsame und depressive Menschen, die aufgrund gesellschaftlicher Glückserwartungen an ihrem Lebenswert zweifeln. Ein sinnvolles Leben mit Leiden oder altersbedingten Einschränkungen scheint vielen immer weniger denkbar. Immer stärker etablieren sich in den Niederlanden gesellschaftlich verankerte Vorstellungen über ein legitimes, lebenswertes Leben und über ein Leben das einen selbst und auch andere belastet und deshalb beendet werden sollte. Diese bei vielen Menschen schon vorhandenen Vorstellungen führen durch Äußerungen, wie die von Professor Narita, zu einer weiteren gesellschaftlichen Verschärfung darüber, welcher Mensch als lebenswert anzusehen ist und wer nicht.

Christen schätzen das Leben als unverfügbares Geschenk Gottes. Wenn Menschen darüber zu bestimmen beginnen, wer leben darf und wer besser sterben sollte, sind Ungerechtigkeiten, sozialer Druck, falsche Glückserwartungen und Missbräuche sicher. Statt jemanden zu töten, soll man leidende Menschen trösten, sie unterstützen und ihnen helfen. Gott ist ein Gott des Lebens und nicht des Todes. Er wertet das Leben nicht nach Leistungsfähigkeit, nach Menge und Möglichkeit von Genuss und Konsum. Statt den Tod alter, schwacher, behinderter oder kranker Menschen zu fordern, verspricht Gott jedem der dafür bereit ist, seine Nähe und Hilfe. Der umstrittene Philosoph Peter Singer hatte schon vor dreißig Jahren dafür plädiert, alle Säuglinge, die wahrscheinlich nie echte Lebensfreude erleben werden, mit staatlicher Genehmigung töten zu lassen, um Platz für gesunde und fröhliche Babys zu schaffen.

„Du Gott zeigst mir den Weg, der zum Leben hinführt. Und wo du bist, hört die Freude nie auf. Aus deiner Hand kommt ewiges Glück.“ (Ps 16, 11) „Alles ist durch Jesus entstanden. […] In ihm war das Leben, und dieses Leben war das Licht für die Menschen.“ (Joh 1, 3+4) Das Alter nimmt Menschen keinen Lebenswert: „Gott, verlässt mich nicht im Alter, wenn ich grau werde. Dann verkündige ich deine Macht Kindeskindern und deine Kraft allen, die noch kommen sollen.“ (Ps 71, 18) Der Tod gehört natürlich auch zu einer christlichen Lebens- Perspektive: „Gott, lass mich erkennen, dass es ein Ende mit mir haben muss und mein Leben ein Ziel hat und ich einmal davon muss.“ (Ps 39, 5)
(von Michael Kotsch)
https://xuvu7p.podcaster.de/2023/04/14/selbstmord-fuer-alte-empfohlen/

Martin Luther, Über die Musik

Ich liebe die Musik, und es gefallen mir die Schwärmer nicht, die sie verdammen.
Weil sie
1. ein Geschenk Gottes und nicht der Menschen ist,
2. Weil sie die Seelen fröhlich macht,
3. Weil sie den Teufel verjagt,
4. Weil sie unschuldige Freude weckt.
Darüber vergehen die Zornanwandlungen,
die Begierden,
der Hochmut.
Ich gebe der Musik den ersten Platz nach der Theologie.
Das ergibt sich aus dem Beispiel Davids und aller Propheten, weil sie all das Ihre in Metren und Gesängen überliefert haben.
5. Weil sie in der Zeit des Friedens herrscht.
Haltet also aus, und es wird bei den Menschen nach uns besser mit dieser Kunst stehen, weil sie im Frieden leben.
Ich lobe die Fürsten Bayerns deshalb, weil sie die Musik pflegen.
Bei uns Sachsen werden die Waffen und Bombarden1 gepredigt.
https://jochenteuffel.files.wordpress.com/2023/04/luther-ueber-die-musik.pdf

Der SOHN Gottes hat im Neuen Testament über 130 Namen und Umschreibungen!

(nach rev./unrevidierter Elb. Übersetzung):

Beginnend mit den 7 Worten „Ich bin …“:

1.) Das Brot des Lebens (Joh6,35)

2.) Das Licht der Welt (Joh8,12)

3.) Die Tür (Joh10,9)

4.) Der gute Hirte (Joh10,11)

5.) Die Auferstehung und das Leben (Joh11,25)

6.) Der Weg, die Wahrheit und das Leben (Joh14,6)

7.) Der wahre Weinstock (Joh15:1)

8.) Gottes Sohn (Mt14,33)

9.) Sohn des lebendigen Gottes (Mt16,16)

10.) Sohn des Höchsten (Lk1,32 ; Lk8,28)

11.) Sohn des Hochgelobten (Mk14,61)

12.) „Mein geliebter Sohn, an dem ich Wohlgefallen gefunden habe.“ (Worte des Vaters in Mt3,17 …)

13.) „Mein Geliebter“ (Worte des Vaters, zitiert in Mt12,18)

14.) Der Sohn Seiner Liebe (Kol1,13)

15.) Der Geliebte (Eph1,6)

16.) Der Herr (Mt21,3 …)

17.) Unser Herr und Heiland (2.Petr3,18)

18.) Herr der Herren

(Offb17,14; Offb19,16)

19.) König der Könige (Offb17,14; Offb19,16)

20.) Der Fürst der Könige der Erde (Offb1,5)

21.) Der Fürst des Lebens (Apg3,15)

22.) König der Juden (Mk15,2 …)

23.) König Israels (Joh1,49)

24.) Der Trost Israels (Lk2,25)

25.) Der Löwe aus dem Stamm Juda (Offb5,5)

26.) Die Wurzel Davids (Offb5,5)

27.) Die Wurzel und das Geschlecht Davids (Offb 22:16)

28.) Horn des Heils (Lk1,69)

29.) Das Heil Gottes (Lk2,30 ; Lk3,6 …)

30.) Der Aufgang aus der Höhe (Lk1,78)

31.) Der Messias (Joh1,41 …)

32.) Der Christus (Mt16,16 ….)

33.) Jesus Christus (Joh1,17 …)

34.) Christus Jesus (Röm2,16 …)

35.) Der Christus des Herrn (Lk2,26)

36.) Der mit heiligem Geist tauft (Joh1,33)

37.) Der Heilige (Apg3,14)

38.) Der Heilige Gottes (Joh6,69 …)

39.) DAS Heilige [noch im Mutterleib] (Lk1,35)

40.) Lehrer (Mt23,8 …)

41.) Meister (Mt23,10 …)

42.) Rabbi (Joh1,38 …)

43.) Rabbuni (Mk10,51 …)

44.) Der alleinige Gebieter (Jud1,4)

45.) Richter (Apg10,42)

46.) Führer (Mt2,6 ; Apg5,31)

47.) Der Prophet (Joh7,40 …)

48.) Der große Hirte der Schafe (Hebr13,20)

49.) Der Oberhirte (1.Petr5,4)

50.) Der Fels (1.Kor10,4)

51.) Fels des Ärgernisses (Röm9,33 ; 1.Petr2,8 …)

52.) Stein des Anstoßes (Röm9,32 ; 1.Petr2,8)

53.) Stein, den die Bauleute verworfen haben (Mt21,42 ; Apg4,11 ; 1.Petr2,7)

54.) Eckstein (Mt21,42 ; Apg4,11; Eph2,20 ; 1.Petr2,7)

55.) Lebendiger Stein (1.Petr2,4)

56.) Tempel (Offb21,22; zusammen mit Gott)

57.) Lampe (Offb21,23; im himmlischen Jerusalem)

58.) Licht, das alle Menschen erleuchtet (Joh1,9)

59.) Das wahrhaftige Licht (Joh1,9)

60.) Ein Licht zur Offenbarung der Nationen (Lk2,32)

61.) Der glänzende Morgenstern (Offb 22:16)

62.) Die Kostbarkeit (1.Petr2,7)

63.) Das Alpha und das Omega (Offb22,13)

64.) Der Erste und der Letzte (Offb1,17 …)

65.) Der Anfang und das Ende (Offb22,13)

66.) Der Erstgeborene aller Schöpfung (Kol1,15)

67.) Der Anfang (Kol1,18)

68.) Der Anfang der Schöpfung Gottes (Offb3,14)

69.) Der Anfänger und Vollender des Glaubens (Hebr12:2)

70.) Der Erstgeborene (Hebr1,6)

71.) Der Erstgeborene aus den Toten (Kol1,18)

72.) Der Erstgeborene der Toten (Offb1,5)

73.) Der Erstgeborene aller Schöpfung (Kol1,15)

74.) Der Erstgeborene unter vielen Brüdern (Röm8,29)

75.) (Der) Erstling (1.Kor15,23)

76.) Vorläufer (Hebr6,20)

77.) Der Lebendige (Offb1,18)

78.) Das Bild des unsichtbaren Gottes (Kol1,15)

79.) Ausstrahlung seiner [=Gottes] Herrlichkeit (Hebr1,3)

80.) Abdruck seines [=Gottes] Wesens (Hebr1,3)

81.) Der alle Dinge durch das Wort seiner Macht trägt (Hebr1,3)

82.) Der wahrhaftige Gott und das ewige Leben (1.Joh5,20)

83.) Gott (Hebr1,8)

84.) Gott über allem (Röm9,5)

85.) Unser großer Gott und Retter (Tit2,13)

86.) Mein Herr und mein Gott (Joh20,28)

87.) Derselbe, [und seine Jahre werden nicht aufhören.]

(Hebr 1:12)

88.) Der Erbe (Mt21,38 …)

89.) Der Erbe aller Dinge (Hebr1,2)

90.) Der Kommende (Mt 11:3)

91.) Ein Stärkerer (Lk3,16)

92.) Haupt über alles (Eph1,22)

93.) Haupt des Leibes / der Gemeinde (Kol1,18; Eph5,23)

94.) Das Haupt eines jeden Mannes (1.Kor11,3)

95.) Das Wort (Joh1,14)

96.) Das Wort Gottes (Offb19,13)

97.) Treu und Wahrhaftig (Offb19,11)

98.) Der treue Zeuge (Offb1,5)

99.) Der treue und wahrhaftige Zeuge (Offb3,14)

100.) Der »Amen« heißt (Offb3,14)

101.) Ein Name den niemand kennt als nur Er selbst (Offb19,12)

102.) Nazarener (Mk1,24 …)

103.) Nazoräer (Mt2,23 …)

104.) Der Zimmermann (Mk6,3)

105.) Der Sohn des Zimmermanns (Mt13,55)

106.) Sohn Abrahams (Mt1,1)

107.) Sohn Davids (Mt1,1 …)

108.) Der Gekreuzigte (Mt28,5)

109.) Das Weizenkorn (Joh12,24)

110.) Ein Beispiel (1.Petr2,21)

111.) Siehe, der Mensch (Joh19,5)

112.) Dein Frommer (Apg2,27)

113.) Der Gerechte (Apg3,14)

114.) Gottes Knecht (Apg3,13; Mt12,18: „Mein Knecht“)

115.) Gottes Heiliger Knecht (Apg4,27)

116.) Sohn des Menschen (Mt8,20 …)

117.) Das Lamm (Offb6,1 …)

118.) Das Lamm Gottes (Joh1,29)

119.) Unser Passahlamm (1.Kor5,7)

120.) Ein Lamm wie geschlachtet (Offb5,6)

121.) Das geschlachtete Lamm (Offb13,8)

122.) Gottes unaussprechliche Gabe (2.Kor9,15)

123.) Der der uns liebt und uns von unsern Sünden erlöst hat durch sein Blut (Offb1,5)

124.) Mittler eines neuen Bundes (Hebr9,15 …)

125.) Mittler zwischen Gott und Menschen (1.Tim2,5)

126.) Sühneort (Röm3,25)

127.) Hoherpriester in Ewigkeit (Hebr6,20)

128.) Arzt (Mt9,12)

129.) Der Retter (Lk2,11 ; Apg5,31 …)

130.) Der Retter der Welt (Joh4,42; 1.Joh4,14)

131.) Der Retter des Leibes (Eph5,23)

132.) Emmanuel (Mt1,23) (im AT: Immanuel)

133.) Der Bräutigam (Mt9,15 …)

Abschließend:

Die Selbstbeschreibungen Jesu aus den 7 Sendschreiben:

I.) „Der die sieben Sterne in seiner Rechten hält, der da wandelt inmitten der sieben goldenen Leuchter:“ (ELB1905 Offb 2:1b)

II.) „Der Erste und der Letzte, der starb und wieder lebendig wurde:“ (ELB1905 Offb 2:8b)

III.) „Der das scharfe, zweischneidige Schwert hat:“ (ELB1905 Offb 2:12b)

IV.) „Der Sohn Gottes, der seine Augen hat wie eine Feuerflamme und seine Füße gleich glänzendem Kupfer:“ (ELB1905 Offb 2:18b)

V.) „Der die sieben Geister Gottes hat und die sieben Sterne:“ (ELB1905 Offb 3:1b)

VI.) „Der Heilige, der Wahrhaftige, der den Schlüssel des David hat, der da öffnet, und niemand wird schließen, und schließt und niemand wird öffnen:“ (ELB1905 Offb 3:7)

VII.) „Der Amen, der treue und wahrhaftige Zeuge, der Anfang der Schöpfung Gottes:“ (ELB1905 Offb 3:14)

Gewaltig:
Bedenke, dass JESUS höher ist als jeder andere NAME. Er steht ÜBER jeder anderen Person (außer Gott Vater) und über jeder Sache im Universum, die man irgendwie benennen kann, auch über allen Deinen Sorgen und Problemen 🤔😥:

„HOCHERHABEN über jede Herrschaft und Gewalt, über jede Macht und Hoheit, überhaupt ÜBER JEDEN NAMEN, der nicht nur in dieser, sondern auch in der zukünftigen Weltzeit genannt wird.“ (MENG Eph 1:21)

Selbstverwirklichung statt Umkehr

Selbstverwirklichung statt Umkehr
Lust statt Pflicht
Vergnügen statt Verantwortung
Scheidung statt Treue
Sex statt Liebe
Pille statt Kindersegen
Abtreibung statt Elternschaft
Altersheim statt Familie
Versicherung statt Gottvertrauen
Aktien statt Almosen
Geld statt Gott
Zerstreuung statt Andacht
Rausch statt Reue
Feten statt Fasten
Gesundheit statt Gnade
Fitness statt Seelenheil
Menschenautonomie statt Gottesautorität
Dialog statt Mission
Meditation statt Gebet
Starkult statt Gedächtnis heiliger Menschen
Transzendentale Meditation statt Anbetung
Fluch statt Segen
Tod statt Leben.
Du hast den Namen, dass du lebst, bist aber tot. (Offb 3)
https://info2.sermon-online.com/german/ThomasJettel/Unterwegs_Notiert_0002_199904.pdf

Überblick

Wer schon mal einen Berg hinauf gewandert oder geklettert ist, kennt das. Bei guter Aussicht gibt es den großen Ausblick und Überblick. Von oben sind die Wege in den Tälern gut erkennbar. Wer unten unterwegs ist, kann sich leicht verlaufen.
So ist es auch in den leidvollen Tälern unseres Lebens. Dort kann man zum Optimisten oder auch zum Pessimisten werden. Optimisten reden sich ein: Das Leid ist nur eine vorübergehende Störung. „Wird schon wieder“, kann man von ihnen hören. „Augen zu und durch“ ist ihre Devise. Pessimisten haben als Bekenntnis gewählt: Alles ist schlimm. Das Leben ist voller Schmerzen. Katastrophen sind der Normalzustand.
Folgende Einstellung kann sich dann herausbilden: Entweder das Leben ist freundlich zu mir und dann ist Gott auch gut oder das Leben ist schlimm und dann ist Gott böse und existiert nicht. Optimisten und Pessimisten liegen jedoch falsch.
Wer vom Tal in Richtung Bergspitze klettert, kann seinen Blickwinkel ändern – bekommt den Überblick. Dazu hilft die Lektüre der Bibel. Darin erfahren wir: Das Leid ist nicht der Normalzustand. Gott ist gut und er hat am Anfang die Welt ohne Leid und Tod erschaffen. Weiterhin erfahren wir: Der Mensch hat sich von Gott abgewendet und so die Welt zu einem finsteren Tal gemacht: Leid und Tod kleben uns seitdem an den Fersen. Je höher wir den Berg hinauf gehen, um so deutlicher bekommen wir den Überblick. Wir erkennen: Gott hat begonnen, alles wieder gut zu machen.
Die Gipfelkreuze auf den Bergen erinnern an Jesus, der vor 2.000 Jahren am Kreuz einen sehr hohen Preis bezahlt hat, damit die Geschichte umgekehrt werden kann. Durch seinen Tod am Kreuz – daran erinnern wir uns zu Karfreitag – und seine Auferstehung – Ostern lässt grüßen – macht er die Gipfelperspektive möglich und zeigt von dort aus, dass Gott gut ist. Er will uns Menschen durch die finsteren Täler tragen und bis ins Gelobte Land führen. Aus Optimisten und Pessimisten können auf diese Weise Realisten werden. Lutz Scheufler
https://www.lutz-scheufler.de/?mailpoet_router&endpoint=view_in_browser&action=view&data=Wzk1LCJlZTRjMzg4NjhiMzAiLDEyMTQsIjEzZnhyNTlvNjNlbzQ4a2tra3c0YzBzMGdvY28wd3c0Iiw3MCwxXQ&fbclid=IwAR3tFsl-_DTO1WYbtZe3qpUHrssg_NqZPVHR4C97Iv1hY_iDDMcAtUQh1BA

Wie Jesus die Sicht auf Frauen revolutionierte

Buchauszug von Rebecca McLaughlin
Schon als Junge hörte der Historiker Tom Holland auf, an die Bibel zu glauben. Die Götter der Griechen und Römer erschienen ihm viel attraktiver als der gekreuzigte Held des christlichen Glaubens. Nach Jahren der Forschung kam Holland in seinem Buch Dominion jedoch zu dem Schluss, dass selbst der säkulare Mensch im Westen tiefgehend durch das Christentum geprägt ist. Insbesondere weist er nach, dass alle Seiten der heutigen Debatten über Geschlecht und Sexualität auf christliche Vorstellungen zurückgreifen:
„Dass jeder Mensch die gleiche Würde besaß, war auch nicht ansatzweise selbstverständlich. Ein Römer hätte darüber gelacht. Gegen Diskriminierung aufgrund von Gender oder Geschlecht zu Felde zu ziehen, ist nur möglich, wenn viele Menschen die Prämisse teilen, dass jede Person einen Wert hat. Die Ursprünge dieses Grundsatzes … liegen weder in der Französischen Revolution noch in der Unabhängigkeitserklärung noch in der Aufklärung, sondern in der Bibel.“
Im griechisch-römischen Denken waren Männer den Frauen überlegen. Sex war ein Mittel, um das zu beweisen. „Was eingenommene Städte für die Schwerter der Legionen waren, das waren die Körper derer, die man sexuell benutzte, für den römischen Mann“, schreibt Holland. „Ob für Männer oder Frauen – penetriert zu werden bedeutete, als minderwertig markiert zu sein.“ In Rom „benutzten Männer Sklaven und Prostituierte so selbstverständlich zur Befriedigung ihrer sexuellen Bedürfnisse wie den Straßenrand als Toilette.“ Die Vorstellung, dass jede Frau das Recht hat, über ihren Körper selbst zu bestimmen, hätte man als lachhaft empfunden.
„Das Christentum warf dieses Modell über den Haufen. Frauen galten nicht länger als weniger wert als Männer, denn sie waren ebenso im Bild Gottes erschaffen.“
Das Christentum warf dieses Modell über den Haufen. Frauen galten nicht länger als weniger wert als Männer, denn sie waren ebenso im Bild Gottes erschaffen. Männer waren nicht mehr frei, Sklaven und Prostituierte (beiderlei Geschlechts) zu benutzen, sondern sollten einer Frau treu sein oder aber als Ledige in Keuschheit leben.
Das Szenario, wie es im Report der Magd beschrieben wird – ein Mann, der mit einer versklavten Frau schläft –, ist genau eines der Dinge, die das Christentum zum Unrecht erklärte. Der christliche Ehemann sollte seine Frau lieben, wie Christus die Gemeinde geliebt hat (vgl. Eph 5,25). Er durfte sie nicht beherrschen, weil sie körperlich schwächer ist als er, sondern sollte ihr als Miterbin der Gnade des Lebens Ehre erweisen (vgl. 1Petr 3,7). Während römische Familien ihre Töchter oft schon vor der Pubertät verheirateten, war es christlichen Frauen erlaubt, später zu heiraten. Einer Frau, deren Mann verstorben war, wurde zugestanden, allein zu bleiben; sie war aber auch frei, einen Mann ihrer Wahl zu heiraten, solange er zum Herrn gehörte (vgl. 1Kor 7,39–40).
Kein Wunder, dass das Christentum auf Frauen so attraktiv wirkte. Jesus hatte ihre Situation völlig verändert.
Jesu schockierende Beziehung zu Frauen
Wenn wir die Evangelien durch die Brille des 1. Jahrhunderts lesen könnten, würde der Umgang Jesu mit Frauen uns schier umhauen. Das längste (aufgezeichnete) Gespräch, das er mit jemandem geführt hat, war das mit einer samaritanischen Frau von schlechtem Ruf (vgl. Joh 4,7–30). Und das war kein Einzelfall. Immer wieder hieß Jesus Frauen willkommen, die seine Zeitgenossen verachteten.
Einmal war er zum Essen im Haus eines Pharisäers eingeladen, als eine „Sünderin“ dort hereinkam. Sie weinte über den Füßen Jesu, trocknete sie mit ihren Haaren ab und küsste sie. Der Pharisäer war entsetzt: „Wenn dieser ein Prophet wäre, so wüsste er doch, wer und was für eine Frau das ist, die ihn anrührt, dass sie eine Sünderin ist!“ (Lk 7,39). Jesus drehte den Spieß jedoch um und erklärte diese Frau zu einem Vorbild der Liebe (vgl. Lk 7,36–50). Er nahm Frauen an, die andere als sexuelle Sünderinnen verachteten. Ebenso waren ihm Frauen willkommen, die als unrein angesehen wurden.
Eines Tages war Jesus auf dem Weg zu einem zwölfjährigen Mädchen, um es zu heilen. Eine Frau, die 12 Jahre an Unterleibsblutungen gelitten hatte, war zu dem Schluss gekommen, dass sie geheilt werden würde, wenn sie nur den Saum seines Gewandes berühren könnte. Sie hatte recht, aber Jesus ging danach nicht einfach weiter. Er ließ sie aus der Menge heraustreten und lobte ihren Glauben (vgl. Lk 8,43–48).
„Kein Wunder, dass das Christentum auf Frauen so attraktiv wirkte. Jesus hatte ihre Situation völlig verändert.“
Als Jesus schließlich bei dem kranken zwölfjährigen Mädchen ankam, war sie gestorben, aber es war nicht zu spät. Auf Aramäisch, ihrer gemeinsamen Muttersprache, sagte er zu ihr: „Mädchen, ich sage dir, steh auf!“, und sie stand auf (Mk 5,41). Ob es nun kleine Mädchen waren oder Prostituierte, ob verachtete Ausländerinnen oder Frauen, die durch Blutungen unrein waren, ob verheiratet oder alleinstehend, krank (vgl. Mt 8,14–16) oder behindert (vgl. Lk 13,10–16), Jesus nahm sich Zeit für Frauen und begegnete ihnen mit Zuwendung und Respekt.
Im Lukasevangelium werden Frauen oft mit Männern verglichen, und in den Fällen, in denen es einen Unterschied gibt, kommen die Frauen besser weg. In allen vier Evangelien sind Frauen die ersten Zeugen der Auferstehung Jesu – und das, obwohl zur damaligen Zeit das Zeugnis einer Frau vor Gericht nichts galt.
Die Freundschaft Jesu mit zwei Schwestern gewährt uns einen tieferen Einblick in seine Beziehung zu Frauen. Maria und Martha begegnen uns zuerst im Lukasevangelium, als Jesus in ihrem Haus zu Gast ist. Martha ist mit Dienen beschäftigt. Maria sitzt zu den Füßen Jesu und lernt zusammen mit seinen Jüngern. Martha beschwert sich und verlangt, dass Jesus ihrer Schwester sagt, dass sie ebenfalls bedienen soll.
Aber Jesus antwortet: „Maria hat das gute Teil erwählt; das soll nicht von ihr genommen werden“ (Lk 10,42). In einer Kultur, wo man von Frauen erwartete, dass sie dienten und nicht lernten, bestätigt Jesus Maria darin, von ihm zu lernen. Aber Jesus schreibt Martha keinesfalls ab. Johannes erzählt eine andere Geschichte, in der Jesus nach dem Tod ihres Bruders Lazarus ein bemerkenswertes Gespräch mit ihr führt.
Tatsächlich sieht es so aus, als ob Jesus Lazarus unter anderem deshalb sterben ließ, um dieses Gespräch mit Martha – die er liebte (vgl. Joh 11,5) – zu haben. Dabei sprach er jene weltbewegenden Worte:
„Ich bin die Auferstehung und das Leben. Wer an mich glaubt, wird leben, auch wenn er stirbt; und jeder, der lebt und an mich glaubt, wird in Ewigkeit nicht sterben. Glaubst du das?“ (Joh 11,25–26) Martha glaubte. So wie seither unzählige Frauen.
Buchhinweis
Rebecca McLaughlin, Kreuzverhör: 12 harte Fragen an den christlichen Glauben, cvmd: München 2022, 336 Seiten, ca. 14,90 Euro.
Rebecca McLaughlin ist Autorin bei The Gospel Coalition und hat mehrere Bücher veröffentlicht, von den zwei auch auf Deutsch erschienen sind.
Dieser Beitrag erschien zuerst bei The Gospel Coalition. Übersetzung und Wiedergabe mit freundlicher Genehmigung. Mehr Ressourcen von The Gospel Coalition.
https://www.evangelium21.net/media/3755/wie-jesus-die-sicht-auf-frauen-revolutionierte?fbclid=IwAR3kiOe7Wti9APhIhu4Zs4skfsqkW1AEYI71cLCbIFZy7HVBshagIsXdFI8

Wilhelm Busch über Christus im AT

Erneut erschüttert las ich vor kurzem zum wiederholten Male diesen Text von Wilhelm Busch! Welch harter Kampf hier stattfand! Wie kämpfen wir heute um die Kraft des übenatürlichen Wortes Gottes?
Als ich – ein junger Theologe – die Universität verließ, hatte ich in den Vorlesungen über das Alte Testament gelernt, dass man in den fünf Büchern Mose verschiedene Quellen feststellen könne: den Jahwist und den Elohist … Ich hatte älteste und jüngere Bestandteile unterscheiden gelernt … Ich hatte gehört, dass es einen ersten und einen zweiten Jesaja gäbe … Man hatte  mir  gezeigt,  wie  man  die  »unterchristliche Frömmigkeit« des Alten Testaments von der »Lehre Jesu« unterscheiden könne … Kurz  –  das  Alte  Testament  war  ein  höchst zweifelhaftes  Erzeugnis  religiöser  jüdischer Literatur.  So  entließ  mich  die  Universität  in eine große Gemeinde als »Prediger des Wortes Gottes«. »Wort Gottes«?! War das Alte Testament »Wort Gottes«? Man hatte uns gesagt, das Alte Testament sei für uns gültig, »soweit es Christum treibe«.  Nun  schön!  Aber  –  was  »trieb  denn hier Christum«? Selbst das große Kapitel Jesaja 53 war ja – wie man uns gesagt hatte – gar nicht eine messianische Verheißung, sondern es wurde hier »die Idee des stellvertretenden Leidens« ausgesprochen. Es wurde mir klar: Das ganze Alte Testament war nichts als eine einzige Verlegenheit. Doch wie dankbar bin ich, dass mir aus dieser kritischen Haltung herausgeholfen wurde durch allerlei Erlebnisse, die mir zeigten, dass man auch ganz anders mit diesem Buch um-gehen könne. Da sagte mir einst meine liebe Mutter: »Ich habe so viel Segen vom 3. Buch Mose.« Ich horchte auf: Vom 3. Buch Mose?! Da  standen  doch  nur  längst  überholte  Kultvorschriften, deren Ursprünge nach Ägypten oder Babylon oder wer weiß wohin wiesen! Ich hielt eine Bibelstunde über die Geschichte, wie Mose Wasser aus dem Felsen schlägt. Und da sagte ich schöne und herzbewegende Worte über die Tatsache, dass Gott die Seinen nicht im Stich lässt. Ich war überzeugt, ich hätte sehr gut gesprochen. Aber da kam ein alter, erfahrener Jünger Jesu auf mich zu und erklärte mir:  »In meiner Bibel steht: ›Der geistliche Fels, der nachfolgte,  war  Christus.‹  –  Davon  habe  ich heute Abend bei Ihnen nichts gehört.« Solche  und  ähnliche  Erlebnisse  zeigten  mir, dass  ich  das  Eigentliche  im Alten  Testament noch gar nicht bemerkt hatte. Aber – wie sollte ich dahin kommen? Da gab mir bei einem Besuch in Berlin der damalige Generalsekretär des CVJM, Heilmann, ein  Buch  von  Spurgeon:  »Alttestamentliche Bilder.«  Ich  verschlang  dies  Buch.  Eine  neue Welt  ging  mir  auf.  Nun  forschte  ich  weiter.  Ich  entdeckte  F.  W.  Krummachers  »Blicke  in das  Reich  der  Gnade«.  Und  schließlich  fand ich das herrliche Buch von G. D. Krummacher (Erweckungsprediger  in  Wuppertal): 
»Die Wanderungen  Israels  durch  die  Wüste  nach Kanaan.«  Die  Beschäftigung  mit  Tersteegen brachte mich an die Schriften der Madame de la Mothe-Guyon. Bei  meiner  neuen  Lektüre  entdeckte  ich:
Es gab  eine  stille  Strömung  in  der  Christenheit (wir nennen sie »Pietismus«), die allezeit ein geistliches  Verständnis  des Alten  Testaments gepflegt hatte. Ich kann es nicht aussprechen, wie viel ich diesen »Pietisten« verdanke. Von ihnen  habe  ich  die  Schrift  neu  lesen  gelernt.
Und nun muss ich immer wieder an das Wort des Herrn Jesu denken: »Suchet in der Schrift, denn sie ist’s, die von mir zeuget!«In diesem Buch  wage  ich  es,  einige  Predigten  zu  bringen, die ich in Essen in den Jahren nach dem Zweiten Weltkrieg gehalten habe.
Es wäre mir  lieber,  man  würde  meine  Lehrmeister  lesen. Aber  ihre  Bücher  sind  längst  vergriffen.  So muss der Schüler eben seine sehr viel armseligeren Zeugnisse vorlegen. Man wende nicht ein, solche Sprache verstehe der moderne Mensch nicht mehr. Die Gottesdienste waren von viel Jugend und auch von gebildeten Leuten besucht. Wichtiger war mir, dass  die  gläubigen  Kinder  Gottes  hier  Nahrung für ihr inneres Leben fanden.
Meine theologisch gebildeten Brüder werden von diesen Predigten sagen: »So geht’s nicht!« Sie  werden  einwenden,  man  dürfe  nicht  mit »Allegorie« und »doppeltem Schriftsinn« aus-legen. Da  kann  ich  nur  erklären:  »Brüder,  seht  ihr nicht, wie uns das Alte Testament verschlossen ist? Zeigt mir einen besseren Weg! Ich bin überzeugt, dass es dem Heiligen Geist gefallen hat, überall im Alten Testament verborgen das Kreuz Jesu Christi zu bezeugen.« Dies Kreuz aber ist die lebendige Quelle allen Heils.
Wilhelm Busch in seinem Vorwort zu seinem Werk: „Spuren zum Kreuz“
https://www.nimm-lies.de/wilhelm-busch-ueber-christus-im-at/13678

Zum heutigen Welttages des Buches

Jedes Jahr feiern Bücherfreunde am 23. April den Welttag des Buches. Die UNESCO macht seit 1995 an diesem Tag auf die Bedeutung des Lesens und der Bücher aufmerksam. Ein guter Anlass, sich mit dem bedeutendsten Werk der Weltliteratur zu beschäftigen: der Bibel, dem „Buch der Bücher“.

Kleine Bibliothek

Die Bibel ist kein Buch wie jedes andere. Sie ist eine kleine Bibliothek zwischen zwei Buchdeckeln. In ihren 66 Büchern finden sich die verschiedensten Literaturgattungen: Geschichtsbücher, Briefe, Liebeslieder, Weisheitsliteratur, prophetische und apokalyptische Schriften, Gesetzestexte, Wundergeschichten, Gleichnisse, Lieder  und Gebete.

Über einen Zeitraum von etwa 1.600 Jahren hinweg schrieben mindestens vierzig verschiedene Leute die Texte auf. Sie kamen aus unterschiedlichen sozialen und gesellschaftlichen Verhältnissen. Wir finden zum Beispiel neben dem Adoptivprinzen Mose den militärischen Oberbefehlshaber Josua. Unter den Schreibern sind König David, der Hirte Amos, der Fischer Petrus und der Zollbeamte Matthäus sowie der Arzt Lukas und der Pharisäer Paulus. Ungleicher kann man sich die verschiedenen Schreiber der Bibel gar nicht vorstellen. Und trotzdem ist die Bibel logisch aufgebaut und in sich schlüssig. Das liegt am Geist Gottes. Er inspirierte die Männer, deshalb ist der eigentliche Autor dieses einzigartigen Buches Gott selbst. Davon war auch der Philosoph Immanuel Kant (1724-1804) überzeugt. Er sagte einmal: „Die Bibel ist das Buch, dessen Inhalt selbst von seinem göttlichen Ursprung zeugt. Die Bibel ist mein edelster Schatz, ohne den ich elend wäre.“

Gottes Wort ist nicht an einen bestimmten Kulturkreis gebunden. Es hat jedem Menschen zu jeder Zeit und an jedem Ort etwas zu sagen. Deshalb wurde der Weltbestseller Bibel in über 2.400 Sprachen übersetzt.

Hauptperson: Jesus Christus

Die Hauptperson der Bibel ist Jesus Christus. Er macht dieses Buch so wichtig und besonders, denn er ist die Rettung für jeden Menschen. Durch die Bibel erfahren wir, wie Gott sich die Beziehung zu uns, seinen Geschöpfen, vorgestellt hat. Wir lesen, dass jeder Mensch von Gott durch seine Sünde getrennt ist. Doch in Jesus Christus, dem Sohn Gottes, zeigt uns Gott, wie wir zu ihm zurückkommen können: Durch den Glauben an seinen Tod und die Auferstehung. Vielleicht findest du in deinem Bücherregal eine Bibel. Doch mit ihr ist es, wie mit einem Medikament: Es nützt nichts, es zu besitzen, man muss es einnehmen, um seine Wirkung zu erfahren. Wenn du die Bibel liest, wirst du entdecken, dass sie ein Buch ist, das verändert.

„Eines müssen wir wissen: Gottes Wort ist lebendig und voller Kraft. Das schärfste beidseitig geschliffene Schwert ist nicht so scharf wie dieses Wort, das Seele und Geist und Mark und Bein durchdringt und sich als Richter unserer geheimsten Wünsche und Gedanken erweist.“ (Die Bibel, Hebräer 4,12)

Lies die Bibel und erfahre mehr über Jesus Christus. Begegne ihm, der das Zentrum der Bibel ist und erlebe, warum die Bibel kein Buch wie jedes andere ist.
https://www.soulsaver.de/blog/welttages-des-buches/?fbclid=IwAR2aOo8crGdc5JoiOXhBLcWp-q9YG6r8DRnDaVjWzBKUw7UAW51scqzuZuk

Jerusalem

Jerusalem, du neue Stadt,
gib deinen Liedern neuen Klang,
in reiner Freude darfst du jetzt
der Ostern hohes Fest begehn.

Des Todes Drache unterliegt,
der Held aus Juda siegt mit Macht,
da seiner Stimme heller Schall
die Toten aus den Gräbern ruft.

Was mit Gewalt der Tod geraubt,
gibt jetzt die Unterwelt zurück.
Befreit aus der Gefangenschaft,
folgt Jesus die erlöste Schar.

Er triumphiert in Herrlichkeit,
und weithin spannt sich seine Macht,
er eint den Himmel und die Welt
zum Reich, in dem er ewig herrscht.

Dem Herrn sei Preis und Herrlichkeit,
der aus dem Grabe auferstand,
dem Vater und dem Geist zugleich
durch alle Zeit und Ewigkeit. Amen.

Nach: Chorus novae Jerusalem; Fulbert von Chartres, + 1029