An Pfingsten kommt der Heilige Geist und der bringt nichts

„An Weihnachten bringt das Christkind Geschenke, an Ostern der Hase seine bunten Eier – an Pfingsten kommt der Heilige Geist und der bringt nichts.“ Die Kinderweisheit ist ernüchternd, der Heilige Geist nicht in Warenwerten abzuwiegen. Und dennoch: Pfingsten – ein Festtag, an dem wir Gott danken: für das Überströmen der Gnade, die Ausgießung des Heiligen Geistes, unseres Trösters und Lehrers, den „Geburtstag der Kirche“.
Kurze Erklärung zum Pfingstfest:
Pfingsten ist das „Fest des Heiligen Geistes“ und nach Weihnachten und Ostern das dritte Hauptfest des christlichen Kirchenjahres. Der Name geht auf das griechische Wort „pentekoste“ (der fünfzigste) zurück, weil das Pfingstfest seit etwa Ende des vierten Jahrhunderts fünfzig Tage nach Ostern gefeiert wird. In Erinnerung an die in der Bibel geschilderte Ausgießung des Heiligen Geistes wird Pfingsten auch als Geburtstag der Kirche und Beginn der weltweiten Mission verstanden. Die biblischen Berichte schildern nach Jesu Tod am Kreuz, der Auferstehung Christi und Himmelfahrt eine neue Gemeinschaft der Jünger: „Sie wurden alle erfüllt von dem Heiligen Geist und fingen an, zu predigen in anderen Sprachen“, heißt es in der Apostelgeschichte. Bis zum vierten Jahrhundert wurde an Pfingsten zugleich Christi Himmelfahrt gefeiert. Erst später entwickelten sich daraus zwei eigenständige Feiertage. Im Kirchenkalender endet mit Pfingsten die österliche Festzeit. Die Ausgießung des Heiligen Geistes wurde früher in einigen Gottesdiensten an Pfingsten durch das Herablassen einer hölzernen Taube in der Kirche dargestellt.
https://www.karl-barth-jahr.eu/Pfingsten-1933-0-0-65.html

EDEKA erklärt uns Pfingsten.

In der aktuellen Ausgabe des Kundenmagazins von Edeka dreht sich nicht alles nur ums Essen. Auf einer Seite im Prospekt informiert der Lebensmittelhändler über das bevorstehende Pfingstfest. In dem kurzen Text heißt es: „Pfingsten ist neben Weihnachten und Ostern das bedeutendste Fest des Christentums.“ Edeka erklärt zudem die Wortherkunft des Pfingstfestes vom griechischen Wort „Pentekoste“, das für 50 Tage – den Zeitraum zwischen Ostern und Pfingsten – stehe. Zur Bedeutung von Pfingsten schreibt Edeka: „In der christlichen Kirche ist Pfingsten das Fest der Entsendung des Heiligen Geistes, das vor mehr als 2.000 Jahren zur Gründung der Kirche führte. (pro)

Wie man ein Leben wie deines überlebt

Und warum Selbsthilfe nur wenig Hilfe ist

Es wurde zu einem sensationellen und rasend schnell verbreiteten Video. Jordan Peterson, Bestseller-Autor, Professor für Psychologie und Life-Coach, saß während einer Versammlung an der Liberty University auf dem Podium. Plötzlich stürzte jemand – scheinbar ein Student – aus dem Publikum auf die Bühne. Sekunden bevor der Sicherheitsdienst ihn einholte, schrie er unter Tränen: “Ich brauche Hilfe! Kann ich Sie treffen? Ich brauche Hilfe.”
Nach einem spontanen Gebet und der Abführung des Studenten von der Bühne wurde die Veranstaltung fortgesetzt, doch die Worte schienen wie ein Phantom im Gebäude zu verweilen.
Fakt ist, dass jedes Jahr Millionen von Amerikanern zugeben, dass sie Hilfe brauchen, und viele tun dies dadurch, dass sie zu Selbsthilfe-Gurus laufen. Das Selbsthilfe-Genre ist eines der zuverlässigsten und ertragreichsten Genres im Verlagswesen. Petersons “12 Regeln fürs Leben” ist lediglich eines der neuesten Phänomene: Seit 2018 wurden über drei Millionen Exemplare verkauft. Mittlerweile platziert sich Selbsthilfe-Literatur Jahr für Jahr auf der Liste der Bestseller, ein Jahrzehnt nach dem andern, von neueren Autoren wie Jen Sincero, Rachel Hollis und Eckhart Tolle, bis hin zu alten Klassikern wie Dale Carnegie, Tony Robbins und Norman Vincent Peale.
Auch wenn sich die Autoren in ihrer Sprache, Methodik und Perspektive unterscheiden, vereint sie alle das Eine: sie wollen deine Probleme beheben, und jeder hat dafür den besten Weg gefunden.
Die Sehnsucht nach Weisheit
Für Evangelikale ist es leicht das Selbsthilfe-Genre spöttisch zu belächeln. Ich beobachtete, dass das die führende Haltung in Evangeliums-zentrierten, christlichen Kreisen ist. In vielerlei Weise ist der Zynismus berechtigt. Da ist etwas zutiefst Trügerisches in der Mehrheit der Selbsthilfe-Literatur: ein spießiges Wohlstandsevangelium des ausdrucksstarken Individualismus.
Dennoch irren wir uns, wenn wir nur kritisieren. Es ist besser sich als Christ zu fragen, ob wir aus dem Erfolg des Selbsthilfe-Genres nicht etwas über uns selbst lernen können.
Selbsthilfe-Literatur gedeiht, weil Menschen sich nach Weisheit sehnen. Ohne bewusst anzuerkennen, dass das Leben schwer und unübersichtlich ist und dass wir mehr Hilfe brauchen, als wir in uns selbst haben, würde Selbsthilfe- und Motivations-Literatur nicht gekauft werden. Für Gläubige besteht nicht die Frage, ob wir uns bemühen sollten Weisheit fürs Leben zu erwerben, sondern was für eine Art der Weisheit wir brauchen.
Die Mehrheit der Selbsthilfe-Literatur beantwortet diese Frage mit überaus spießigen Appellen zu neuen Methoden, inspirierenden Mantras und (noch am wichtigsten) so viele Produkte des Gurus wie nur möglich zu kaufen. Sie tendiert auch dazu, komplexe Realitäten des Lebens gegeneinander auszuspielen – als ob das hartnäckige Festhalten am eigenen Selbstwertgefühl im Angesicht von Not und Kritik die Tatsachen von Versagen und Zerbrochenheit verschwinden ließen.
Während manch Selbsthilfe-Schrift tatsächlich hilfreiche Gewohnheiten bietet oder uns zur Vernunft zurückführt, so tut sie das doch fast immer mit einem blinden Auge auf die vielen Bereiche des Lebens, auf welche die Weisheit des Gurus keinen Zugriff hat.
Literatur der inspirierten Weisheit
Es gibt da eine Alternative. Besser, als einerseits eifrige Leser der Selbstverbesserung zu verachten, oder andererseits die Arena der Wahrheit säkularen Wahrsagern zu überlassen, können wir uns anderswo zu einer unerschöpflichen Quelle der realitätsnahen Erkenntnis, der ganzheitlichen Hilfe und der allgegenwärtigen Gnade wenden: biblische Weisheitsliteratur.
Leider würden viele Evangelikale höchstwahrscheinlich Mühe damit haben, überhaupt zu identifizieren, welche Bücher der Bibel als “Weisheit” eingestuft werden. Das Ausmaß und die Wichtigkeit biblischer Weisheit wird von uns oft nicht verstanden. Wir mögen in den Sprüchen nach Twitter-baren Schätzen graben. Bei Hiobs Leiden murmeln wir etwas von Gottes uneingeschränkter Souveränität. Prediger meiden wir komplett! Kein Wunder, dass säkulare Gurus den Hohlraum fluten, welcher dadurch entsteht, dass wir den Reichtum der Weisheit unseres Schöpfers übersehen.
Biblische Weisheitsliteratur gibt uns mehr als nur schlagkräftige Einblicke ins Gottvertrauen oder poetische Schnörkeleien über den Sinn (oder dessen Abwesenheit) des Lebens. Sie ist auch mehr als nur eine Hürde für Prediger, die es auf dem schnellsten Weg zum Evangelium zu überspringen gilt. Biblische Weisheit ist eher eine schlüssige, erleuchtete Regel des Lebens, die das wahre Wesen aller Dinge offenbart: Gott, Menschen, das Universum selbst.
Das sachte Glimmen der Selbsthilfe
Die besten Selbsthilfe-Bücher sind die, welche – vielleicht ihrem eigenen Willen zum Trotz – uns wirklich helfen, die Realität zu sehen, wie sie ist. Inmitten der Trümmer fehlgeleiteter Inspirationen erinnert uns effektive Selbsthilfe-Literatur an etwas Offensichtliches, das wir zu vergessen tendieren: Verhaltensweisen; Menschen reagieren auf Freundlichkeit viel besser als auf Härte; räum dein Zimmer auf.
Aber selbst die beste Selbsthilfe-Literatur, überaus im Einklang mit den Naturgesetzen, ist wie ein Knicklicht im dunklen Raum. Es wirft ein Licht, aber nicht weit und nicht auf Dauer. Biblische Weisheit hingegen erleuchtet, majestätisch wie ein prächtiger Kronleuchter, alles von oben her.
Weil säkulare Selbsthilfe-Literatur mit Ich beginnt –  mit meinen gefühlten Bedürfnissen, meiner Wahrnehmung von mir Selbst – ist sie verhängnisvoll begrenzt. Biblische Weisheit hingegen, beginnt mit Gott. “Der Weisheit Anfang ist die Furcht des Herrn” (Sprüche 9,10). Biblische Weisheit hat eine kosmische Perspektive, nicht bloß eine individuelle.
Die frische Brise der Offenbarung
Das Buch Hiobs – selbst nach säkularen Maßstäben ein Meisterwerk – ist eine erstaunliche Darstellung dessen. Wie Selbsthilfe-Literatur, so ist auch Hiob aufs Leid gerichtet. Aber anders als alle Selbsthilfe-Literatur gibt Hiob eine himmlische Perspektive; eine Perspektive, die den geistlichen Kampf und göttliche Vorsehung der irdischen Existenz in Betracht zieht.
Wir lernen von Hiob, dass das Leid dazu neigt, unser Verständnis zu übertreffen; wir können Krebs, oder den Tod von Kindern, oder einen brennenden Helikopterunfall nicht völlig “fassen”. Keine Menge an therapeutischer Arbeit kann uns helfen den Sinn eines Universums zu verstehen, in dem Fressen und Gefressenwerden die Regel ist. Stattdessen ist da die Realität Gottes – seine Gegenwart, sein Recht zu herrschen und seine Fürsorge über seine Schöpfung. Dieses Bewusstsein vermag viel mehr als bloß eine positive Einstellung. Es befähigt zu einer Anbetung, die es sowohl schafft, den Frieden frei zu setzen, der allen Verstand übersteigt, als auch letztlich unsere Auferstehung und Erlösung vom Tod zur Folge hat.
Biblische Weisheit beleuchtet die Welt außerdem im Licht der Realität. Jede Generation tendiert dazu eine verzerrte Sicht der Realität zu haben. Wir geben unsere Aufmerksamkeit den kulturellen Gurus, die den Zeitgeist entweder bestätigen (Selbstverwirklichung um jeden Preis) oder sie fordern auf, sich dem entgegen zu stellen (Opfer bringen; sich in Hingabe verlieren). Die Weisheit der Schrift korrigiert beide unserer Irrtümer.
Wahre Weisheit offenbart, dass harte Arbeit oft belohnt wird, aber nicht immer (Sprüche 13,23). Sie treibt uns voran, das Beste aus dem Leben zu machen, während sie uns den unausweichlichen Tod nicht vergessen lässt (Prediger 3,19). Biblische Weisheit erinnert uns, dass es gut ist sich etwas zu verdienen, aber auch, dass der Erwerb nicht befriedigt (Prediger 2,11)
Wir brauchen mehr als Motivation
Der größte Unterschied zwischen biblischer Weisheit und der Selbsthilfe liegt jedoch in seinem Angebot der Gnade. Weder das noch so lautstark-motivierende Alphamännchen noch die lebhafteste, selbstbewusste Cheerleaderin kann sich mit der Gnade messen, die Gottes Weisheit bietet.
Warum? Weil die Weisheit den Schlichten zuruft. Biblische Weisheit ist absolut einzigartig: sie ist für die Törichten, nicht die Klugen. Für die Armen, nicht die Reichen. Höre den Ruf der Weisheit:
“Die Weisheit ruft draußen laut, öffentlich erhebt sie ihre Stimme; im ärgsten Straßenlärm schreit sie, an den Pforten der Stadttore hält sie ihre Reden: Wie lange wollt ihr Einfältigen die Einfalt lieben und ihr Spötter Lust am Spott haben und ihr Toren Erkenntnis hassen? Kehret um zu meiner Zurechtweisung! Siehe, ich will euch meinen Geist sprudeln lassen, euch meine Worte kundtun (Sprüche 1,20-23)
Biblische Weisheit kann die Törichten weise machen. Das ist gute Neuigkeit für willensschwache Leute wie mich, die mehr als nur Motivation brauchen. Wir brauchen Vergebung. Es reicht nicht aus, versichert zu werden, dass man es schaffen kann. Ich muss wissen, dass ich auch an den Tagen sicher und geborgen bin, an welchen ich es nicht geschafft habe. Das ist das Versprechen der leibhaftigen Weisheit: Jesus, “welcher uns von Gott gemacht worden ist zur Weisheit, zur Gerechtigkeit, zur Heiligung und zur Erlösung” (1. Korinther 1,30)
Es ist nicht zu spät dafür, uns dem Weg von Gottes Weisheit anzuvertrauen, indem wir Tag und Nacht darüber nachdenken, während wir stark werden, genährt wie ein Baum am Flussufer (Psalm 1,1-3). Suche die Hilfe, die du in einer dunklen Welt brauchst um klar zu sehen und die Gnade, die du brauchst, um wieder aufzustehen, wenn du gestolpert bist – und finde sie auf den Seiten Gottes perfekter, wohlwollender und reichlicher Weisheit. Übersetzung vom glaubend.de Team
Ein Artikel von Samuel James. Übersetzung mit Freundlicher Genehmigung von Desiring God. Download als pdf.
https://www.glaubend.de/wie-man-ein-leben-wie-deines-ueberlebt/

Wer hat Gott erschaffen?

Die Menschen mögen vielleicht denken: ‚Da jede Wirkung eine Ursache haben muss, muss auch Gott eine Ursache haben.‘ Sie mögen deshalb fragen: „Was kam vor Gott?“ Aber der ewige Gott ist keine Wirkung. Es gab niemals eine Zeit, in der er nicht da war. Gottes Wesen leitet sich weder von etwas außerhalb seiner selbst ab, noch ist er abhängig von irgendetwas außerhalb seiner selbst. Nichts unterscheidet Gott von der Schöpfung auf dramatischere Weise als dies, weil die Schöpfung per Definition abhängig und abgeleitet ist und die Macht des Seins nicht in sich selbst trägt. Gott dagegen braucht nichts; er existiert von aller Ewigkeit her.

Die Ewigkeit erstreckt sich auch in die andere Richtung. Es wird niemals eine Zeit in der Zukunft geben, in der Gott aufhört zu existieren. Sein Wesen bleibt selbstexistierend in alle Ewigkeit. Wenn irgendetwas existiert, dann muss etwas schon immer existiert haben. Wenn es jemals absolut nichts gegeben hat, dann könnte es auch jetzt nichts geben, weil man nicht irgendetwas aus nichts zaubern kann. Und umgedreht – wenn es jetzt etwas gibt, dann beweist das in sich selbst, dass es schon immer etwas gegeben hat. Und das, was immer da ist, existiert aus sich selbst heraus. Das ist derjenige, der die Macht des Seins in sich selbst trägt, der lebendige Gott. Also ist seine Ewigkeit eine weitere Eigenschaft, die unsere Seele zur Anbetung und zum Lobpreis anregen sollte: Wir sind von dem geschaffen, der auf ewig die Macht des Seins in sich selbst trägt. Stell dir die Größe eines solchen Wesens vor.

Seine Ewigkeit trennt Gott vielleicht mehr als alles andere von uns. Seine Heiligkeit bezieht sich nicht nur auf seine Reinheit, sondern auch auf seine Andersartigkeit oder Transzendenz – der Sinn, in dem er verschieden von uns ist. Eine Sache, die wir Menschen gemeinsam haben, ist, dass wir Geschöpfe sind, die von Natur aus zeitlich sind. Am Ende eines menschlichen Lebens, wenn wir begraben werden, wird unser Grab mit einem Grabstein markiert, auf dem unser Name sowie der Geburts- und Todestag stehen. Wir leben auf dieser Erde zwischen diesen zwei Zeitpunkten: Geburt und Tod. So etwas gibt es für Gott nicht. Er ist unendlich nicht nur in Bezug auf den Raum, sondern auch in Bezug auf die Zeit. Es gab niemals eine Zeit, in der Gott nicht da war. Er ist von Ewigkeit zu Ewigkeit. Gottes Ewigkeit ist untrennbar mit seiner Selbstexistenz, seiner Aseität, verknüpft. Und doch ist das Wort Aseität nicht im Wortschatz des durchschnittlichen Christen. Aseität bedeutet „Sein oder Existenz in sich selbst zu tragen“.

Der Mathematiker und Philosoph Bertrand Russel erklärt in dem Buch Warum ich kein Christ bin die Gründe für seinen Unglauben. Bevor er ein Jugendlicher war, sei er überzeugt gewesen, dass es einen Gott geben müsse, um das Universum zu erklären. Dann las er jedoch John Stuart Mill, der das traditionelle, kosmologische Argument für die Existenz Gottes bestritt, das von der Gegenwart der Dinge im hier und jetzt auf die Existenz einer ersten Ursache zurückschließt. Dieser Schluss ist gegründet auf dem Gesetz von Ursache und Wirkung, welches besagt, dass jede Wirkung eine vorhergehende Ursache haben muss. Mill behauptete, dass, wenn alles eine vorhergehende Ursache habe, auch Gott eine haben müsse. Aber wenn Gott eine vorhergehende Ursache habe, dann sei er ein Geschöpf wie alle anderen. Als er das in seinen späten Jugendjahren las, entschied sich Russel dafür, das klassische Argument für die Existenz Gottes als fehlerhaft zu betrachten. Russel behielt diese Position bis zu seinem Tod und erkannte nicht, dass sie auf einer fehlerhaften Definition des Gesetzes von Ursache und Wirkung beruht.

Das Gesetz von Ursache und Wirkung lehrt, dass jede Wirkung eine Ursache haben muss, nicht dass alles eine Ursache haben muss. Wirkungen sind per Definition von etwas anderem verursacht. Wir müssen jedoch nicht unterstellen, dass alles eine Wirkung ist – zeitlich, endlich, abhängig und abgeleitet. Es ist nichts Irrationales an der Vorstellung eines selbstexistierenden, ewigen Wesens, welches die Macht des Seins in sich selbst trägt. Solch ein Konzept ist nicht nur logisch möglich, sondern (wie Thomas Aquinas gezeigt hat) logisch notwendig. Damit irgendetwas existieren kann, muss etwas irgendwo, irgendwie die Macht des Seins haben, denn ohne die Macht des Seins könnte nichts sein. Dasjenige, welches die Macht des Seins in sich selbst trägt und nicht abhängig ist von irgendetwas außerhalb seiner selbst, muss die Macht des Seins von aller Ewigkeit her haben. Das ist es, was Gott von uns unterscheidet. Wir erinnern uns an den ersten Satz des Alten Testaments: „Im Anfang schuf Gott die Himmel und die Erde“ (1Mo 1,1). Alles im Universum, außer Gott, ist geschöpflich. Alles in der Schöpfung – im Universum – hat einen Anfang in der Zeit. Gott allein ist von Ewigkeit zu Ewigkeit und besitzt die Eigenschaft der Ewigkeit. Dieser majestätische Aspekt von Gottes Wesen geht so weit über alles hinaus, was wir uns in dieser Welt vorstellen können, dass er allein ausreichen sollte, um unsere Seelen dazu zu bewegen, ihn zu preisen und zu verehren. Er allein hat die Macht des Seins in sich selbst. Wir denken über diese Dinge nicht oft genug nach. Wenn wir über ein Wesen nachsinnen, das ewig ist und die Macht für alles andere generiert, was existiert – uns eingeschlossen – dann sollten wir dazu bewegt werden, ihn anzubeten.GottSchöpfung1. Mose 1,1

R.C. Sproul (1939 – 2017) war ein reformierter Pastor und Professor für Systematische Theologie. Er ist Gründer von Ligonier und Autor zahlreicher Bücher und Filme.

Dieser Beitrag erschien zuerst bei Ligonier Ministries. Übersetzung und Wiedergabe mit freundlicher Genehmigung. Mehr Ressourcen von Ligonier Ministries.
https://www.evangelium21.net/media/1629/wer-hat-gott-erschaffen

Wo ist Gott in dieser Welt?

Aktuell durchleben wir eine einzigartige, epochenprägende Zeit. So manche Sicherheit und Überzeugung die wir hatten, geraten ins Wanken. Die Corona-Pandemie verwirrt und verunsichert uns alle. Wie ist damit umzugehen? John Lennox äußert sich in „Wo ist Gott in dieser Welt?“ zu der aktuellen Lage. Als weltweit anerkannter Apologet und emeritierter Mathematikprofessor an der Univeristät Oxford beleuchtet er die gegenwärtige Thematik aus der ihm typischen, nüchternen Art und Weise.

Lennox nimmt den Leser dabei mit in ein Café und antwortet ihm auf die Frage: Wo Gott in der momentanen Welt sei? „Was nun folgt, ist mein Versuch, dich zu ermutigen, zu unterstützen und dir Hoffnung zu geben“.

Eine globale Pandemie ist dabei nichts Neues. Doch das Verhalten der aktuellen weltweiten Regierungschefs ist anders. „Im Westen haben in der Vergangenheit Zeiten nationaler Katastrophen dazu geführt, dass die Kirchen sich füllten und die Regierung zum Gebet aufrief“. Leider fehlt dieser Appell in weiten Teilen der Welt heute noch, obwohl das Coronavirus jeden von uns mit dem Problem von Schmerz und Leid konfrontiert. „Dieses Buch konzentriert sich auf das sogenannte Problem des natürlichen Übels“. 

In seinen Ausführungen betont der Autor, dass wir in dreifacher Hinsicht unsere Schlüsse aus dem Coronavorus ziehen müssen: intellektuell, emotional und geistlich. Eine wesentliche Rolle spielt dabei die Weltanschauung, die jeder von uns vertritt, denn „deine Weltanschauung wird deine Reaktion auf Krisen beeinflussen“.  

  • Die theistische Sichtweise lehrt, dass es einen Gott gibt, der der Schöpfer und Erhalter der Welt ist und der den Menschen nach seinem Bild geschaffen hat.
  • In der atheistischen Sichtweise geht man davon aus, dass es über dieses Universum hinaus keine übernatürlichen Dimension gibt. 
  • Bei der pantheistischen Sichtweise ist die Vorstellung von Gott und der Welt zu einer unpersönlichen Einheit verschmolzen.

Im weiteren Verlauf erläutert der Autor, weshalb der Atheismus schlussendlich eine Sackgasse darstellt. Lennox geht dabei auf Richard Dawkins‘ determistische Interpretation des Atheismus ein, „der die Kategorien des Guten und Bösen durch blinde, erbarmungslose Gleichgültigkeit in einem fatalistischen Universum zu ersetzten scheint“. Dabei gelangt er zu dem Schluss, dass eine Moral existieren muss und widmet sich deshalb der Frage, warum es einen liebenden Gott angesichts des Coronavirus gibt. Schließlich unterscheiden Theologen „zwischen Gottes zulassendem Willen – der Tatsache, dass Gott ein Universum geschaffen hat, in dem es möglich ist, Böses zu tun – und Gottes bestimmendem (oder lenkendem) Willen – den Dingen, die Gott aktiv tut“. Übereinstimmend mit dem Zeugnis des Neuen Testamentes kann Gott dabei nicht als Urheber des Bösen angeklagt werden. Vielmehr ist es der „Virus der Sünde“, der zu einem Bruch zwischen Menschheit und ihrem Schöpfer führte. Die Diskussion über das Leid in der Welt ist endlos und unbefriedigend. „Als Mathematiker bin ich es gewohnt, dass, wenn wir eine Frage über Jahre erfolglos bearbeiten, wir überlegen, ob es vielleicht besser wäre, sich mit einer anderen Frage zu befassen oder die Frage anders zu formulieren“. Und so blickt Lennox nun auf die Liebesbeweise Gottes, die sich in Kreuz und Auferstehung zeigen. Im sechsten Kapitel zeigt der Verfasser nun auf, dass Gott den Unterschied ausmacht. Hier gibt er konkrete Hilfestellungen und Handlungsweisen, die sich vor allem an Christen richten, damit sie ein Licht in der Dunkelheit sein können.

Die Ausführungen zeichnen sich durch ein fürsorgliches Hinterfragen der aktuellen Bedenken aus. Lennox vermeidet es in Plattitüden abzudriften, sondern bekennt offen, dass er nicht alle Fragen, die diese Krise aufwirft, beantworten kann. Und deshalb stimmt er dem Rat von Charles Haddon Spurgeon, einem Erweckungsprediger des neunzehnten Jahrhunderts zu, der schrieb: „Gott ist zu gut, um lieblos zu sein, und Er ist zu weise, um sich zu irren. Und wenn wir seine Hand nicht erkennen können, müssen wir seinem Herzen vertrauen“.

Insgesamt gelingt es dem emeritierten Professor den Leser mit in seine Gedanken hineinzunehmen und ihn dazu einzuladen, „über den Glauben nachzudenken, mit Gott zu rechnen und das Rettungswerk Jesu anzunehmen“. Das Buch eignet sich zur Erweiterung des eigenen Horizontes, ist aber vor allem zum Verschenken geeignet, um Menschen, die nach den großen Fragen des Lebens suchen, verlässliche Antworten zu liefern. 


Das Buch: Lennox, J. C. (2020): Wo ist Gott in dieser Welt?, Daniel Verlag, 72 Seiten ISBN: 978-3-945515-50-1, Preis: 2,90€  erhältst du im Buchhandel oder direkt hier.
https://www.lesendglauben.de/2020/05/23/wo-ist-gott-in-dieser-welt/

Is there any growth of any kind without pain?

Is there any growth of any kind without pain? Possibly not. When we grow physically, emotionally, intellectually, socially or in our relationship with God the old us dies and the new us comes into being. The old us is familiar to us and doesn’t want to die so there is a struggle. The new us is unknown so we don’t know what we will be like if we grow. We need to walk by faith in the dark, which is frightening, so we need to take the Hand of Jesus and trust the light of Scripture. When you have pain, look for the area of growth. If you find it the pain will not go away but it will have meaning and you will have hope and courage. God bless us as we grow in Him. Amen.

Gibt es irgendein Wachstum ohne Schmerzen? Möglicherweise nicht. Wenn wir körperlich, emotional, intellektuell, sozial oder in unserer Beziehung zu Gott wachsen, stirbt das alte Wir und das neue Wir ins Leben. Das alte Wir sind uns bekannt und will nicht sterben also gibt es einen Kampf. Das neue Wir ist unbekannt, also wissen wir nicht, wie wir sein werden, wenn wir wachsen. Wir müssen durch den Glauben an die Dunkelheit wandeln, was erschreckend ist, also müssen wir die Hand Jesu nehmen und dem Licht der Schrift vertrauen. Wenn du Schmerzen hast, suche den Bereich des Wachstums. Wenn du es findest, wird der Schmerz nicht weggehen, aber er wird Bedeutung haben und du wirst Hoffnung und Mut haben. Gott segne uns, während wir in Ihm wachsen. Amen. Amen. Ellis H.Potter

Jeder, der lebt und an mich glaubt, wird nicht sterben in Ewigkeit. Johannes 11,26

7-mal «nicht»

Im Johannes-Evangelium finden wir sieben wertvolle Aussagen mit einer starken Form der Verneinung.

  1. «Wer irgend von dem Wasser trinkt, das ich ihm geben werde, den wird nicht dürsten in Ewigkeit» (Johannes 4,14). Bei Jesus Christus wird unser Durst nach echter Lebenserfüllung für immer gestillt.
  2. «Wer zu mir kommt, wird nicht hungern» (Johannes 6,35). Im Herrn Jesus finden wir eine Person, die unser Herz und unser Leben erfüllen kann, so dass wir nie mehr inneren Hunger leiden müssen.
  3. «Wer zu mir kommt, den werde ich nicht hinausstossen» (Johannes 6,37). Bei Jesus Christus sind wir willkommen. Nie wird Er jemand ablehnen, der sich vertrauensvoll an Ihn wendet.
  4. «Wer mir nachfolgt, wird nicht in der Finsternis wandeln» (Johannes 8,12). Wenn wir an den Herrn Jesus glauben und seine Jünger werden, wird es in unserem Leben für immer hell.
  5. «Wenn jemand mein Wort bewahrt, so wird er den Tod nicht sehen in Ewigkeit» (Johannes 8,51). Als Glaubende kommen wir nicht ins Gericht. Der Tod ist für uns das dunkle Tor zu ewigem Glück.
  6. «Ich gebe ihnen ewiges Leben, und sie gehen nicht verloren in Ewigkeit» (Johannes 10,28). Als Schafe des guten Hirten können wir nicht mehr verloren gehen. Wir bleiben ewig sein Eigentum.
  7. «Jeder, der lebt und an mich glaubt, wird nicht sterben in Ewigkeit» (Johannes 11,26). Als Erlöste besitzen wir die Hoffnung, dass der Herr uns lebend in den Himmel entrücken wird. https://nzd.beroea.ch/home.html

Knowing Jesus

Knowing Jesus includes right teaching and information about Him and experience of or with Him through obedience and imitation. Some people get a lot of information about Jesus but don’t experience much healing or change. Some people have a lot of experiences with Jesus but don’t really know much about Him. It is easy to figure out which side we lean on. A healthy Christian life involves gently leaning on the more neglected side. God bless us and guide us and make our lives more complete. Amen.
Jesus zu kennen, beinhaltet richtige Lehre und Informationen über ihn und Erfahrung von oder mit ihm durch Gehorsam und Nachahmung. Manche Menschen bekommen viele Informationen über Jesus, aber erfahren nicht viel Heilung oder Veränderung. Manche Menschen haben viele Erfahrungen mit Jesus, wissen aber nicht wirklich viel über ihn. Es ist leicht herauszufinden, auf welcher Seite wir uns lehnen. Ein gesundes christliches Leben beinhaltet, sich sanft auf die vernachlässigte Seite zu lehnen. Gott segne uns und führe uns und mache unser Leben vollständiger. Amen. Amen. Ellis H.Potter

Die Himmelfahrt Jesu Christi Ihre Bedeutung und ihr Platz in der Heilsgeschichte

Leitverse: 1. Timotheus 3,16; 2. Könige 2,9-14 Inhalt

Als der Prophet Elia in den Himmel auffuhr, wünschte sich sein Nachfolger Elisa das Doppelte der Kraft des Elia. Die Voraussetzung, dieses zu bekommen, ist bemerkenswert: Nur wenn Elisa sähe, wie Elia in den Himmel auffuhr, dann würde er dieses Teil bekommen. Deshalb war Elisa sehr konzentriert, diesen Moment der Auffahrt nicht zu verpassen. Er verpasste sie nicht und wurde Zeuge einer beeindruckenden Szene (2Kön 2,9-14).

Auch heute könnte es genauso wichtig sein, die Auffahrt des Herrn nicht zu verpassen. Natürlich, sie ist längst geschehen und nicht mehr zu verpassen. Aber die Bedeutung der Himmelfahrt Jesu wird selten herausgestellt. Sie hat ihren wichtigen Platz in der Heilsgeschichte so wie die Kreuzigung und Auferstehung.

Aufgenommen in Herrlichkeit

Zu dem Geheimnis der Gottseligkeit, die Basis des Glaubens, welches uns in der Person Christi geöffnet wird, gehört, dass ER aufgenommen wurde in Herrlichkeit:

  • 1Tim 3,16: Und anerkannt groß ist das Geheimnis der Gottseligkeit: Er, der offenbart worden ist im Fleisch, ist gerechtfertigt im Geist, gesehen von den Engeln, gepredigt unter den Nationen, geglaubt in der Welt, aufgenommen in Herrlichkeit.

Nicht nur, dass die Herrlichkeit der Ort war, zu dem Er auffuhr. Der ganze Einzug in den Himmel war eingehüllt in Herrlichkeit. Die Wolke der Herrlichkeit Gottes nahm Ihn auf und war das Geleit für seinen Einzug in den Himmel. Er wurde aufgenommen in der Wolke:„Und als er dies gesagt hatte, wurde er emporgehoben, indem sie es sahen, und eine Wolke nahm ihn auf von ihren Augen weg“ (Apg 1,9).

Ich glaube, dass diese Auffahrt des Herrn nicht weniger beeindruckend war als die des Elia. Es ist der Sohn des Vaters, der seine Mission mit dem Einsatz seines Lebens erfüllt hat, der jetzt in den Himmel eintritt, hinaufsteigt zur Krönung, um von Gott dem Vater begrüßt zu werden. Es beginnt mit seiner Auffahrt, seiner Inthronisierung. Jesus, der verachtete Nazarener, wird unmittelbar darauf zum Herrn und Christus gemacht. Er nimmt jetzt Platz auf dem Thron des Vaters. Ein Mensch, der der Sohn Gottes ist, betritt als erster Mensch den Himmel, den Thronsaal Gottes und wird mit allen Ehren, Begeisterung und Bewunderung, die Gott der Vater seinem Sohn geben kann, empfangen und begrüßt. Der Himmel ist Zeuge dieser einmaligen Szene, die Rückkehr Jesu in das himmlische Reich, von dem Er ausgegangen war (Joh 3,13; 6,62). Der Sohn kommt wieder nach Hause und Er sagt: Ich habe dich verherrlicht auf der Erde; das Werk habe ich vollbracht, das du mir gegeben hast, dass ich es tun sollte. Und nun verherrliche du, Vater, mich bei dir selbst mit der Herrlichkeit, die ich bei dir hatte, ehe die Welt war“ (Joh 17,4.5).

Schon zuvor hören wir Ihn sagen: „Als er nun hinausgegangen war, spricht Jesus: Jetzt ist der Sohn des Menschen verherrlicht, und Gott ist verherrlicht in ihm. Wenn Gott verherrlicht ist in ihm, so wird auch Gott ihn verherrlichen in sich selbst, und sogleich wird er ihn verherrlichen“ (Joh 13,31.32).

Die Himmelfahrt, die zehn Tage vor dem Pfingstfest und vierzig Tage nach seiner Auferstehung stattfand, ist eng verbunden mit seiner Verherrlichung. Wir dürfen uns die Freude des Himmels vor Augen malen, wie unser Herr, als unser Vorläufer, im Himmel empfangen wird.

Sieg und Triumph

Die Himmelfahrt ist der Beweis seines Triumphes. Die Schlacht ist geschlagen, der Kampf gewonnen. Und der Himmel will Ihn zurück:

  • Mk 16,19: Der Herr nun wurde, nachdem er mit ihnen geredet hatte, in den Himmel aufgenommen und setzte sich zur Rechten Gottes.
  • 1Pet 3,22: Jesus, in den Himmel gegangen, ist zur Rechten Gottes, indem Engel und Gewalten und Mächte ihm unterworfen sind.
  • Eph 4,10: Der hinabgestiegen ist, ist derselbe, der auch hinaufgestiegen ist über alle Himmel, damit er alles erfüllte.

Wenn seine Auferstehung schon der Beweis einer vollbrachten Erlösung war, dann ist mit dem Einnehmen des höchsten Ehrenplatzes im Universum endgültig besiegelt, dass der Christus Gottes alle Forderungen Gottes erfüllt, ja übertroffen hat. Freiwillig stieg Er hinab, lebte wie wir – ausgenommen die Sünde –, starb den Tod für Sünder, stieg hinab in die unteren Örter der Erde.

Das Wort spricht wiederholt von seinem Abstieg und Aufstieg. Es ist diese unendliche Distanz, diese grenzenlose Erniedrigung, die nötig war, um Gottes Rat zu erfüllen. Und seine Erhöhung daraufhin ist genauso grenzenlos, so hoch und erhaben wie nie ein Mensch hätte kommen können. Und es ist atemberaubend, dass, weil Er sich so erniedrigte, Er den Himmel für uns öffnet. Er hat nicht nur den Weg frei gemacht, wir sind in Ihm schon jetzt dorthin mitversetzt.

Die Ehre seines Platzes auf dem Thron kann man nur dann ermessen, wenn man seine tiefe Erniedrigung empfindet.

„Damit Er alles erfüllte!“ Es ist so, als ob in jedem Winkel des Himmels sein Name zu lesen ist, alles ist von Ihm geprägt und erfüllt!

  • Apg 2,36: Das ganze Haus Israel wisse nun zuverlässig, dass Gott ihn sowohl zum Herrn als auch zum Christus gemacht hat, diesen Jesus, den ihr gekreuzigt habt.

Auch dieses Wort macht die heilsgeschichtliche Dimension seiner Auffahrt und Verherrlichung deutlich. Die Reichweite seiner Verherrlichung hat Konsequenzen für die ganze Welt. Das Haus Israel verliert sein Monopol auf Gottes Heil, die ganze Welt kann Christus den Herrn, den Gesalbten Gottes, kennenlernen.

Erlösung ist vollbracht!

Natürlich ist die Erlösung schon in der Auferstehung von Gott besiegelt. Im Hebräerbrief aber wird vor dem Hintergrund der nie endenden Opfer und Dienste des Alten Bundes die Einmaligkeit und ewige Gültigkeit der Hingabe und des Wertes seines Blutes direkt in Verbindung gebracht mit seinem Eingang in das himmlische Heiligtum.

  • Heb 9,12: Er ist auch nicht mit {o. durch} Blut von Böcken und Kälbern, sondern mit {o. durch} seinem eigenen Blut ein für alle Mal in das Heiligtum eingegangen, als er eine ewige Erlösung erfunden hatte.

Auf Golgatha gab Er sein Blut, d.h. sein Leben, und ging geistlicherweise in das Allerheiligste mit seinem Blut. In diesem Schriftwort geht es aber darum, dass Er ein einziges Mal hineinging und nicht wieder neu hineingehen musste wie der irdische Hohepriester und dass Er sich zur Rechten Gottes gesetzt hat. Der „Dienst“ der Erlösung ist vollbracht, Christus sitzt auf dem Thron.

Er ist der Urheber, der Schöpfer ewigen Heils. Wer kann diesen atemberaubenden Anspruch stellen, wer kann sagen, dass er solches vollbracht hat?

  • Heb 5,9.10: Vollendet worden, ist er allen, die ihm gehorchen, der Urheber ewigen Heils geworden, von Gott begrüßt {o. angeredet} als Hoherpriester nach der Ordnung Melchisedeks.

Doch nur der, den Gott begrüßt und in seinem Heiligtum willkommen heißt, Platz zu nehmen auf seinem Thron, den höchsten Platz, den es gibt. Welch eine Begrüßung! Der Sohn kommt nach 33 Jahren zurück! Und Er bekommt den Ehrentitel „Hoherpriester nach der Ordnung Melchisedeks“!

Die Anrede des Vaters beinhaltet dieses Wort: „Setze dich zu meiner Rechten, bis ich deine Feinde lege zum Schemel deiner Füße!“ (Ps 110,1).

Vertretung im Himmel – Rettung auf der Erde!

Er ist durch die Himmel gegangen. Das ist seine Himmelfahrt, die Voraussetzung ist für sein Hohepriesteramt. Er fuhr auf in einem Triumphzug, gesehen von allen Engeln.

  • Heb 4,14-16: Da wir nun einen großen Hohenpriester haben, der durch die Himmel gegangen ist, Jesus, den Sohn Gottes, so lasst uns das Bekenntnis festhalten; denn wir haben nicht einen Hohenpriester, der nicht Mitleid zu haben vermag mit unseren Schwachheiten, sondern der in allem versucht worden ist in gleicher Weise wie wir, ausgenommen die Sünde. Lasst uns nun mit Freimütigkeit hinzutreten zu dem Thron der Gnade, damit wir Barmherzigkeit empfangen und Gnade finden zu rechtzeitiger Hilfe.

Er schaut nicht nur zu, wie wir es oft tun, nein, Er verwendet sich für uns bei Gott, dass wir auf dem schmalen Weg zur Herrlichkeit nicht aufgeben: „Daher vermag er auch völlig die zu erretten, die durch ihn Gott nahen, indem er immerdar lebt, um sich für sie zu verwenden {o. sie zu vertreten, für sie zu bitten}“ (Heb 7,25).

Gottes Geist: Lebendiges Wasser, Beistand und Kraft aus der Höhe

Die Bedingung, dass Gottes Geist zu Pfingsten auf die Erde gesandt würde, war ein in den Himmel aufgefahrener und verherrlichter Christus!

  • Joh 7,38.39: Wer an mich glaubt, wie die Schrift gesagt hat, aus dessen Leib werden Ströme lebendigen Wassers fließen. Dies aber sagte er von dem Geist, den die an ihn Glaubenden empfangen sollten; denn noch war der Geist nicht da, weil Jesus noch nicht verherrlicht worden war.

Der Geist Gottes sollte von einem verherrlichten Christus zeugen, uns diese Herrlichkeit lebendig sein lassen auf unserem Weg zum Ziel, der rein äußerlich nichts von dieser Herrlichkeit Christi, die Er mit uns teilen wird und die jetzt schon unser Besitz ist, erkennen oder erahnen lässt. In diesem Sinne können wir auch von Kraft aus der Höhe sprechen, der Inbegriff und die Auswirkung der Herrlichkeit in der Höhe.

Es ist in der Tat unser Geheimnis, dass unser Herr jetzt der Herr der Herrlichkeit ist und dass wir auf dem Weg in gerade diese Herrlichkeit sind. Er will uns seine Herrlichkeit zeigen, die der Vater Ihm gab aufgrund seines vollbrachten Werkes.

Zu Pfingsten kam dieser Geist und wurde die Kraft aus der Höhe für die Jünger. Aber dieser Tag wurde eben auch durch den Geist die Geburtsstunde der Gemeinde Gottes: „Nachdem er nun durch die Rechte {o. zur Rechten} Gottes erhöht worden ist und die Verheißung des Heiligen Geistes vom Vater empfangen hat, hat er dies ausgegossen, was ihr seht und hört. Denn nicht David ist in die Himmel aufgefahren; er sagt aber selbst: ,Der Herr sprach zu meinem Herrn: Setze dich zu meiner Rechten, bis ich deine Feinde hinlege als Schemel deiner Füße‘ {Ps 110,1}“ (Apg 2,33-35).

An diesem Tag wurden alle Jünger mit einem Geist getränkt und zu einem Leib getauft. Haupt und Leib sind Bild und Realität der innigen und untrennbaren Verbindung Christi und der Gemeinde. Und es sollte ein verherrlichter Christus das Haupt sein, der, der alles in allem erfüllt. Nicht ein auferstandener Christus vor seiner Himmelfahrt, als Er noch auf der Erde war, sondern der, dem die Zukunft gehört, der, welcher diese Herrlichkeit für immer mit der Gemeinde teilen will. Er wird nirgends mehr sein, ohne dass die Gemeinde dabei ist, weil Haupt und Leib untrennbar sind.

Dass der Herr Jesus die Jünger verlassen würde, musste sie traurig machen. Doch der Meister macht ihnen klar, und auch uns durch das ganze NT, wie wichtig und absolut nötig es ist, dass Er zurückging. In diese Leere würde der Geist Gottes treten und sie erfüllen und in ihnen wohnen. Er würde wiederkommen, in diesem Geist, der auch „Geist Christi“ genannt wird.

  • Joh 16,5-7: Jetzt aber gehe ich hin zu dem, der mich gesandt hat, und niemand von euch fragt mich: Wohin gehst du? Doch weil ich dies zu euch geredet habe, hat Traurigkeit euer Herz erfüllt. Doch ich sage euch die Wahrheit: Es ist euch nützlich, dass ich weggehe, denn wenn ich nicht weggehe, wird der Sachwalter {o. Fürsprecher, Tröster, Beistand} nicht zu euch kommen; wenn ich aber hingehe, werde ich ihn zu euch senden.

ER bereitet unsere Ankunft vor!

Die Himmelfahrt hat auch direkt mit unserer Hoffnung zu tun. Er muss hingehen, um uns dort, wo Er mit dem Vater immer war, eine Wohnung einzurichten. Er kümmert sich persönlich darum, dass wir an diesen Ort kommen können.

  • Joh 14,2.3: In dem Haus meines Vaters sind viele Wohnungen; wenn es nicht so wäre, hätte ich es euch gesagt; denn ich gehe hin, euch eine Stätte zu bereiten. Und wenn ich hingehe und euch eine Stätte bereite, so komme ich wieder und werde euch zu mir nehmen, damit, wo ich bin, auch ihr seiet.
  • Joh 14,28: Ihr habt gehört, dass ich euch gesagt habe: Ich gehe hin, und ich komme zu euch. Wenn ihr mich liebtet, würdet ihr euch freuen, dass ich zum Vater gehe, denn der Vater ist größer als ich.

Der Heiland lässt hier in sein Herz schauen. Er wollte nach Hause! Er war in der Welt nicht zu Hause. Er war ein Fremdling, ein Diener konzentriert auf seinen Auftrag. Aber Er wollte, dass sein Zuhause auch unser Zuhause wird.

So werden wir nicht auf der Erde zu Hause sein, sondern bei Ihm. Wir werden als ehemals Irdische wohl nichts vermissen, auch wenn uns solche Gedanken dann und wann beschleichen wollen.

Jesus ist als unser Vorläufer vorausgeeilt, und Er ist jetzt im Heiligtum, welches denselben Ort beschreibt wie das Haus des Vaters, unter einem anderen Aspekt natürlich.

  • Heb 6,19.20: Wir haben die vor uns liegende Hoffnung als einen sicheren und festen Anker der Seele, der auch in das Innere des Vorhangs hineingeht, wohin Jesus als Vorläufer für uns eingegangen ist, der Hoherpriester geworden in Ewigkeit nach der Ordnung Melchisedeks.

Ein Vorläufer hat Nachfolger und die sind wir. Er ist der Anfänger und Vollender des Glaubens. Wir werden Ihm auf demselben Weg folgen, den Er durch die Himmel gegangen ist. Auch um unsere „Abholung“ wird Er sich persönlich kümmern.

ER hinterlässt einen Auftrag!

  • Mk 16,15: Und er sprach zu ihnen: Geht hin in die ganze Welt und predigt das Evangelium der ganzen Schöpfung.

Es wäre eine Unterlassung, diese Worte des Meisters in den Augenblicken seines Abschiedes von Jüngern nicht zu zitieren. Der Auftrag ist eindeutig. Es ist das Evangelium von der Herrlichkeit Gottes im Angesicht Christi (2Kor 4,6). Es ist aber auch die Botschaft von ewigem Heil, für die Christus starb und auferstand und auffuhr zum Himmel. Und der Platz auf Gottes Thron gibt uns die Vollmacht, zu gehen. Es ist eben nicht die Botschaft eines Versagers, der am Kreuz endete. Es ist die Botschaft des Siegers, der wiederkommt, der lebt!

ER kommt wieder!

  • Apg 1,11: Männer von Galiläa, was steht ihr und seht hinauf zum Himmel? Dieser Jesus, der von euch weg in den Himmel aufgenommen worden ist, wird ebenso kommen, wie ihr ihn habt auffahren sehen in den Himmel.

Auf dem Ölberg wird Er stehen: „Und seine Füße werden an jenem Tag auf dem Ölberg stehen, der vor Jerusalem gegen Osten liegt; und der Ölberg wird sich in der Mitte spalten nach Osten und nach Westen hin, zu einem sehr großen Tale, und die Hälfte des Berges wird nach Norden und seine andere Hälfte nach Süden weichen“ (Sach 14,4).

Er sitzt jetzt auf dem Thron des Vaters. Dann, wenn Er kommt, wird Er herrschen auf seinem Thron, zu dessen Füßen alle seine Feinde liegen werden (Off 3,21).

Die Herrlichkeit, die Er jetzt schon hat, wird hervorbrechen wie die Sonne!

So gewiss es den Tag seiner Auffahrt gab, so gewiss wird es den seiner Wiederkunft geben!

Alles dies werden wir aus unmittelbarer Nähe miterleben. Halleluja!

Hans-Jörg Ronsdorf

© H.-J. Ronsdorf, online seit: 30.04.2007, aktualisiert: 10.05.2020
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