Wer bist du wirklich?

Was antwortest du, wenn dich jemand fragt:
„Wer bist du?“ Vermutlich nennst du zuerst deinen Namen.
Aber das ist nur die Bezeichnung, mit der du gerufen wirst.
Sie sagt nichts darüber aus, wie du wesensmäßig bist.
Welche Antworten könntest du noch geben?
„Ich bin eine Frau.“
„Ich bin ein Mann.“
„Ich bin der Sohn / die Tochter von …“
„Ich bin der Bruder / die Schwester von …“
„Ich bin der Vater / die Mutter von …“
„Ich bin geboren in …“
„Ich wohne in …“
„Ich bin Christ.“
„Ich bin Freikirchler.“
Oder du antwortest, indem du sagst, was du tust:
„Ich bin Künstler.“
„Ich bin eher der Wissenschaftler.“
„Ich bin ein Computerfreak.“
„Ich arbeite bei einer bestimmten Firma.“
„Ich bin Sportler.“
Die beste Antwort wäre: „Ich bin ein Kind Gottes.“

Die Herrlichkeit von Ostern!

Anlässlich der Feier von Jesu wunderbarer Gabe der Auferstehung, hier ein paar Zitate von verschiedenen christlichen Autoren zu diesem Thema teilen.

  • Ich bin die Auferstehung und das Leben. Wer an mich glaubt, der wird leben, auch wenn er stirbt: Und wer da lebt und glaubt an mich, der wird nimmermehr sterben. – Johannes 11,25–26
  • Die beste Nachricht des christlichen Evangeliums ist, dass der überaus herrliche Schöpfer des Universums in Jesu Christi Tod und Auferstehung gehandelt hat, um jedes Hindernis zwischen uns und Ihm zu beseitigen, sodass wir ewige Freude daran finden können, Seine unendliche Schönheit zu sehen und zu genießen. – John Piper
  • Die frohe Botschaft, dass Er auferstanden ist, verändert die Welt von heute nicht. Vor uns liegen immer noch Arbeit, Disziplin und Opferbereitschaft. Aber die Tatsache von Ostern gibt uns die geistliche Kraft, die Arbeit zu tun, die Disziplin anzunehmen und das Opfer zu bringen. – Henry Knox Sherrill
  • Der Teufel, die Finsternis und der Tod mögen schwadronieren und sich rühmen, die Schmerzen des Lebens werden noch eine Weile stechen, aber keine Sorge, die Mächte des Bösen atmen ihren letzten Atemzug. Keine Sorge … Er ist auferstanden! – Charles R. Swindoll
  • Nichts, was du nicht weggegeben hast, wird jemals wirklich dir gehören. Nichts in dir, was nicht gestorben ist, wird jemals von den Toten auferweckt werden. Wenn du nach dir selbst suchst, wirst du auf lange Sicht nur Hass, Einsamkeit, Verzweiflung, Wut, Ruin und Verfall finden. Suche aber nach Christus, und du wirst Ihn finden, und mit Ihm auch alles andere, das in die Luft geworfen wird. – C S. Lewis
  • Die Ostergeschichte ist die Geschichte von Gottes wunderbarem Fenster der göttlichen Überraschung. – Carl Knudsen
  • Ostern ist der Beweis Gottes, dass das Leben im Wesentlichen geistig und zeitlos ist. – Charles M. Crowe
  • Nach dem Tod beginnt etwas Neues, über das alle Mächte der Todeswelt keine Macht mehr haben – -Dietrich Bonhoeffer
  • Immanuel, Gott mit uns in unserer Natur, in unserem Leid, in unserem Lebenswerk, in unserer Strafe, in unserem Grab, und jetzt mit uns, oder vielmehr wir mit Ihm, in der Auferstehung, der Himmelfahrt, dem Triumph und der Herrlichkeit des Zweiten Kommens. – Charles H. Spurgeon
  • Gott hat Seine Liebe am Kreuz bewiesen. Als Christus hing, blutete und starb, sagte Gott zur Welt: „Ich liebe dich.“ – Billy Graham
  • Früher war der Tod ein Henker, aber durch die Auferstehung Christi ist er nur noch ein Gärtner. Wenn er versucht, dich zu begraben, pflanzt er dich in Wirklichkeit ein, und du wirst besser dastehen als zuvor. – George Herbert
  • Die Auferstehung Jesu ist der Beginn von Gottes neuem Projekt, die Menschen nicht von der Erde in den Himmel zu entführen, sondern die Erde mit dem Leben des Himmels zu besiedeln. Darum geht es schließlich auch im Vaterunser. – N. T. Wright
  • Die ersten Christen glaubten an die Auferstehung, nicht, weil sie keinen toten Körper finden konnten, sondern weil sie einen lebendigen Christus fanden. – Barry McCarty
  • Die Auferstehung verspricht uns zwar ein neues und vollkommenes Leben in der Zukunft, aber Gott liebt uns zu sehr, um uns mit dem Schmerz, der Schuld und der Einsamkeit unseres gegenwärtigen Lebens allein zu lassen. – Josh McDowell
  • Wenn ich das ewige Leben erben will, muss ich eine Korrespondenz mit dem Ewigen pflegen. – Henry Drummond
  • Jesus Christus ist nicht in diese Welt gekommen, um schlechte Menschen gutzumachen; er kam in diese Welt, um tote Menschen lebendig zu machen. – Verfasser unbekannt.
  • Der Grund für die Auferstehung … ist, dass das gegenwärtige leibliche Leben nicht wertlos ist, nur weil es sterben wird. … Was du in der Gegenwart mit deinem Körper tust, ist wichtig, denn Gott hat eine große Zukunft für ihn auf Lager. … Was du in der Gegenwart tust – indem du malst, predigst, singst, nähst, betest, lehrst, Krankenhäuser baust, Brunnen gräbst, dich für Gerechtigkeit einsetzt, Gedichte schreibst, dich um die Bedürftigen kümmerst, deinen Nächsten liebst wie dich selbst – wird in Gottes Zukunft Bestand haben. Diese Aktivitäten sind nicht einfach nur Mittel und Wege, um das gegenwärtige Leben weniger scheußlich und ein wenig erträglicher zu machen, bis zu dem Tag, an dem wir es ganz hinter uns lassen. Sie sind Teil dessen, was wir den Aufbau des Reiches Gottes nennen können. – N. T. Wright
  • Vielleicht ist die Verwandlung der Jünger Jesu Christi der beste Beweis für die Auferstehung. Es war die Auferstehung, die die Angst des Petrus in Mut und den Zweifel des Jakobus in Glauben verwandelte. … Es war die Auferstehung, die Saulus, den Pharisäer, in Paulus, den Apostel, verwandelte und seine Verfolgung in Predigt verwandelt. – John Stott
  • Jesus ist gekommen, um die Toten aufzuerwecken. Er kam nicht, um das Belohnbare zu belohnen, das Verbesserbare zu verbessern oder das Korrigierbare zu korrigieren; Er kam einfach, um die Auferstehung und das Leben derer zu sein, die sich auf einen Tod einlassen, den Er gebrauchen kann, und nicht auf ein Leben, das Er nicht gebrauchen kann. – Robert Farrar Capon
  • Das Christentum zu predigen bedeutete (für die Apostel) in erster Linie, die Auferstehung zu predigen. … Die Auferstehung ist das zentrale Thema in jeder christlichen Predigt, von der in der Apostelgeschichte berichtet wird. Die Auferstehung und ihre Folgen waren das „Evangelium“ oder die gute Nachricht, die die Christen brachten. – S. Lewis
  • Kurz gesagt, ich bin nicht Christ geworden, weil Gott mir versprochen hat, dass ich ein noch glücklicheres Leben haben werde, als ich es als Atheist hatte. So etwas hat Er nie versprochen. Ihm zu folgen würde unweigerlich … Degradierungen in den Augen der Welt mit sich bringen. Vielmehr wurde ich Christ, weil die Beweise so überzeugend waren, dass Jesus wirklich der einzige Sohn Gottes ist, der Seine Göttlichkeit durch Seine Auferstehung von den Toten bewiesen hat. Das bedeutete, dass Ihm nachzufolgen der vernünftigste und logische Schritt war, den ich tun konnte. – Lee Strobel
  • Wenn Jesus von den Toten auferstanden ist, dann muss man alles akzeptieren, was Er gesagt hat. Wenn Er nicht von den Toten auferstanden ist, warum sollte man sich dann über irgendetwas von dem, was Er gesagt hat, Gedanken machen? Die Frage, von der alles abhängt, ist nicht, ob man Seine Lehre mag oder nicht, sondern ob Er von den Toten auferstanden ist oder nicht.– Timothy Keller
  • Die Wahrheit ist, dass Satan und Gott vielleicht genau dasselbe Ereignis wollen – aber aus unterschiedlichen Gründen. Satans Motiv für die Kreuzigung Jesu war Rebellion; Gottes Motiv war Liebe und Barmherzigkeit. – Joni Eareckson Tada

Von Calvin beten lernen

Tim Keller nimmt in seinem Buch über das Gebet auch in den Blick, was der Reformator Calvin über das Gebet in seiner Institutio geschrieben hat. Keller fasst Calvins „Gebetsregeln“ wie folgt zusammen:

  1. Ehrfurcht vor Gott, d.h. sich vergegenwärtigen, was für etwas Großes und Ernstes Gebet ist: „Wer dagegen an das Evangelium glaubt – also davon überzeugt ist, eine Gnade empfangen zu haben, die ebenso unverdient wie unerschütterlich ist – hat eine immer größere Freude und Liebe, die sich in einer immer stärkeren Ehrfurcht äußert. Weil wir eine unaussprechlich tiefe Liebe zu Gott verspüren, zittern wir, wenn wir daran denken, dass wir das Vorrecht haben, vor ihn treten zu dürfen, und wollen ihm um nichts in der Welt Unehre machen.“ (110)
  2. Der eigenen Unzulänglichkeit bewusst sein: „Wir müssen uns mit rücksichtsloser Ehrlichkeit unseren Fehlern und Schwächen, unseren Zweifeln und Ängsten und unserer innerer Lehre stellen.“ (111)
  3. Gott in demütigem Vertrauen gegenübertreten
  4. Mit zuversichtlicher Hoffnung beten
  5. Gnade: „Absolut nichts, was wir sagen oder tun, kann uns die Tür zu Gott öffnen. Das kann nur die Gnade – Gottes Gnade, die nicht auf unserer Leistung beruht, sondern auf dem Erlösungswerk Christi.“ (115)

Timothy Keller, Beten: Dem heiligen Gott nahekommen, Gießen: Brunnen, 2016.
https://wobig.eu/2017/07/29/von-calvin-beten-lernen

Vergeude dein Leben nicht mit Banalitäten.

Jeder Mensch wird sterben. Das ist ein Fakt. Drei Dinge hatten Mönche im 6. Jahrhundert in ihrer Zelle. Die Bibel, eine Kerze und einen Totenkopf. Der Totenkopf sollte sie daran erinnern, dass sie sterben werden, in einer halben Stunde oder in einem halben Jahrhundert.
Vergeude dein Leben nicht mit Banalitäten. Erinnere dich daran, was aus Ewigkeitsperspektive wirklich zählt und lebe dafür. Unterhaltung? Reichtum? Wirklich?
Der Totenkopf war echt, oft der Schädel eines vorangegangenen Mönchs. In den Katakomben stand:
„Was du jetzt bist, war ich einmal. Was ich jetzt bin, wirst du sein.“
Unsere Jahre auf der Erde leben wir in der Perspektive auf die Ewigkeit. Wir trainieren für die Ewigkeit. Im Westen blenden wir die Tatsache, dass wir sterben müssen aus.
Ich werde mir keinen Totenkopf ins Zimmer stellen, aber ich möchte jeden Tag in dem Bewusstsein leben, dass es mein letzter sein könnte. Ich will bereit sein, Jesus gegenüberzustehen.
Aus „Practicing the Way“ J.M. Comer

Substanzielle Heilung

Aufgrund des vollkommenen Werkes Christi wird bei der Auferstehung des Leibes der Mensch psychisch und physisch vollkommen sein. Diese psychologische Spaltung kann aber schon jetzt, in diesem Leben, substantiell überwunden werden. Es ist keine vollkommene, aber eine wirkliche und substantielle Überwindung. Die Heilung kann und muss wesensmässig sichtbar sein, wenn sie auch noch nicht in diesem Leben vollkommen ist.
Gott kann und wird immer wieder umfassende Heilung schenken, aber er tut es nicht immer. Selbst wenn Gott jemanden von einer bestimmten Krankheit völlig heilt, muss das nicht heissen, dass der Betreffende dann in jeder Hinsicht vollkommen gesund ist.
Aus: Francis Schaeffer. Geistliches Leben – was ist das? R. Brockhaus Verlag: Wuppertal 1975.

Entmythologisierung des Ostergeschehens

Karl Barth über Rudolf Bultmanns Entmythologisierung des Ostergeschehens (aus KD III/2, 1948): „Wieder vertritt hier Bultmann die wohlbekannte, die reichlich humorlose Marburger Tradition, laut derer das erste Gebot der Wahrhaftigkeit unweigerlich darin bestünde, dass man sich in dieser Hinsicht nur ja keine Freiheiten erlauben dürfe. «Man kann nicht elektrisches Licht und Radioapparat benützen, in Krankheitsfällen moderne medizinische und klinische Mittel in Anspruch nehmen und gleichzeitig an die Geister- und Wunderwelt des Neuen Testamentes glauben». Wen schauderte da nicht? Aber wenn nun das moderne Weltbild in Wirklichkeit gar nicht so abgeschlossen, das moderne Denken so einheitlich gar nicht wäre, wie man es uns einst unter der Diktatur der Marburger Kant-Schule glauben machen wollte?“ https://jochenteuffel.com/2021/09/21/karl-barth-uber-rudolf-bultmanns-entmythologisierung-des-ostergeschehens-aus-kd-iii-2-1948-wieder-vertritt-hier-bultmann-die-wohlbekannte-die-reichlich-humorlose-marburger-tradition-laut-derer-das-ers

Ich sehne mich nach Deiner Hilfe, o HERR, und Dein Gesetz ist meine Freude. (Psalm 119,174)

Dieser Vers ist identisch mit dem vorhergehenden Vers 173, in welchem der Psalmist sich nach der Hilfe des Herrn ausstreckt und in welchem er bezeugt, dass er das Wort seines Herrn erwählt hat. Und doch ist in unserem heutigen Vers eine Steigerung sichtbar: Der Psalmist bittet nicht nur um des Herrn Hilfe, sondern er hat geradezu Sehnsucht darnach: Ich sehne mich nach Deiner Hilfe, o HERR. Und er hat nicht nur das Wort seines Herrn erwählt, sondern er hat Freude daran: Dein Gesetz ist meine Freude.
Ohne Zweifel wird es den Herrn motivieren, uns Seine Hilfe zu schenken, wenn wir unsererseits Ihm unsere Freude über Sein Wort bezeugen. Das mag etwas menschlich tönen; aber Tatsache ist, dass unser Herr durchaus empfänglich ist für solche Zeugnisse. In Vers 162 unseres Psalmes hören wir den Psalmisten sagen: Ich freue mich über Dein Wort wie einer, der grosse Beute gewinnt (Ps 119,162). Und der Prophet Jeremia legt das Zeugnis ab: Sooft Deine Befehle erfolgten, habe ich sie meine Speise sein lassen, und Deine Weisungen sind mir eine Wonne und Herzensfreude gewesen (Jer 15,16). Solche Worte würden nicht in der Schrift stehen, wären sie nicht wohlgefällig für den Herrn. Lasst uns daher noch vielmehr wie unser Psalmist dem Herrn unsere ungeteilte Freude über Sein Wort kundtun!
Ein solches Zeugnis wird uns dann den inneren Freimut schenken, dem Herrn im Gebet zu sagen: Ich sehne mich nach Deiner Hilfe, o HERR! Und was ist die Antwort des Herrn auf so ein Gebet? Wir hören Ihn in Psalm 12,6 sagen: Ich will Hilfe schaffen dem, der sich darnach sehnt!
Mit freundlicher Genehmigung von Marcel Malgo.
https://reformationsgesellschaft.de/tag/andacht/

GOTT IST HEILIG

Was heißt das?

„Heilig“ meint eine Seinsqualität, über die nur der ewige Gott verfügt. Kein irdische Kreatur kann diesem Anspruch auch nur halbwegs gerecht werden. Was aber heißt heilig? Um diese Wahrheit besser verstehen zu können, müssen wir seine Begrifflichkeit genauer untersuchen.

✅Das hebräische „kadósch“ wie das griechische „hágios“ gehen auf die Grundbedeutung „scheiden“, „trennen“ zurück. Das bedeutet, dass Gott von der Welt der Dinge grundsätzlich unabhängig, ja geschieden ist. Er ist weder pantheistisch mit der Natur verwoben noch mit irgendeinem Teil der Schöpfung (Erde, Sonne, Sterne) physikalisch oder religiös identisch.

✅ Jahwe-Gott ist das handelnde Gegenüber von allem, was er schuf, der ganz Andere, „der allein Unsterblichkeit hat“ (1. Tim 6,16a) Deshalb kann nichts Vergängliches Gott sein. „Heilig“ und „Heiligkeit“ beziehen sich also streng auf Gott selbst: Auf sein Wesen, seinen Willen und seine Sphäre: „Wer ist dir gleich unter den Göttern, o Herr? Wer ist dir gleich, herrlich in Heiligkeit, furchtgebietend in Ruhmestaten, Wunder vollbringend?“ (2. Mose 15,11)

✅ Die Heiligkeit Gottes ist ohne Parallele im Himmel und auf der Erde. Man kann nennen, was man will – nichts und niemand ist ihm gleich! Seine Attribute überragen alles, was lebt. Jahwe-Gott ist:

▶︎ der Ewige,

▶︎ der Nicht-Erschaffene,

▶︎ der Hoheitliche,

▶︎ der einzigartig Herrliche,

▶︎ der Unnahbare,

▶︎ der absolut Reine,

▶︎ der leidenschaftlich Liebende,

▶︎ der vollkommen Gerechte,

▶︎ der Allmächtige.

✅ Im Licht der Bibel meint Heiligkeit also den Realitätsbereich des ewigen Gottes. Er ist unendlich fern von unserer irdischen Wirklichkeit, die von Sünde, Schuld, Leid, Krieg und Tod durchwirkt ist. Wahre Heiligkeit gibt es nur in der göttlichen Transzendenz: „Blicke vom Himmel hernieder und sieh herab von dem Ort, wo deine Heiligkeit und Ehre wohnt!“ (Jes 63,15)

✅ Insofern kann nichts auf der Erde heilig genannt werden. Denn alle Schöpfung und alles, was Menschen erstellt haben, so schön es uns auch erscheinen mag, ist im Innersten von Zerfall, Vergänglichkeit und Tod gezeichnet. Alles trägt in sich eines Todesdistanz zu Gott. Heiligkeit aber ist Leben pur – ewige Quelle, ewiger Strom – unsterbliche Superqualität.

✅ Gott ist in seiner Heiligkeit aber auch der Unbegreifliche. Er teilt sich mit – und er schweigt zugleich (vgl. Jes 64,11). Die Bibel umschreibt die polaren Kräfte seines heiligen Wesens mit:

▶︎ Gnade und Gerechtigkeit,

▶︎ Liebe und Wahrheit,

▶︎ Nähe und Distanz,

▶︎ Rettung und Verdammnis (vgl. Matth 10,28; Mark 16,16).

✅ Es kann erschütternd, ja erschreckend sein, dem heiligen Gott zu begegnen: „Und die Herrlichkeit des Herrn war vor den Augen der Kinder Israels wie ein verzehrendes Feuer oben auf dem Gipfel des Berges“ (2. Mose 24,17). Das Neue Testament bestätigt diesen Charakter der Heiligkeit: „Denn unser Gott ist ein verzehrendes Feuer.“ „Es ist schrecklich, in die Hände des lebendigen Gottes zu fallen!“ (Hebr. 12,29)

❤️ Darüber hinaus wird alles, was zu Jahwe-Gott gehört, heilig genannt. Dazu zählen heilige Orte, heilige Engel, der Heilige Geist, die Heiligen Schriften, das heilige Volk, das Heilige Land usw. „Heiligkeit“ bzw. „heilig“ bezeichnen etwas, worüber der heilige Gott allein verfügt oder was ihn konkret repräsentiert. Horst Stricker

„Nimm zu Ohren, der HERR, meine Worte, merke auf mein Nachsinnen!“ Psalm 5,1

Es gibt zwei Arten von Gebeten – jene, die in Worten ausgedrückt werden, und die anderen, die ungesagten Wünsche stiller Andacht vor Gott. Worte sind nicht das Wesen, sondern die Kleider des Gebets. Mose schrie am Roten Meer zu Gott, obwohl er nichts sagte. Doch der Gebrauch der Worte mag das Herz vor Ablenkung bewahren und die Kraft der Seele unterstützen und die Anbetung steigern. Wie wir sehen, gebraucht David beide Formen des Gebets und fleht einmal um Erhörung und ein anderes Mal um Aufmerksamkeit. Welch ein ausdrucksstarkes Wort: »Merke auf mein Seufzen!« »Habe ich um das Richtige gebeten, dann gib es mir; habe ich versäumt, um etwas höchst Notwendiges zu bitten, so fülle den Mangel meines Gebets aus! Lass Deine heilige Seele alles so ansehen, wie es mein überaus herrlicher Mittler vor Dich gebracht hat, und dann gedenke daran nach Deiner Weisheit, wäge es auf Deiner Waage, beurteile meine Aufrichtigkeit und den wahren Zustand meiner Bedürfnisse und antworte zur rechten Zeit um Deiner Barmherzigkeit willen!« Lasst uns den Geist des Gebets kultivieren, was sogar noch besser ist als das gewohnheitsmäßige Beten. Wir sollten anfangen zu beten, bevor wir niederknien, und nicht aufhören, wenn wir uns erheben. Der Morgen ist die passendste Zeit zum Umgang mit Gott. Eine Morgenstunde ist so viel wert wie zwei Stunden am Abend. Während noch der Tau auf dem Gras liegt, lass die Gnade auf deine Seele herabkommen. Das hebräische Wort, das David für »rüsten« verwendet, hat eine tiefe Bedeutung. Es ist das Wort, das man verwendete, wenn man in rechter Weise das Holz und das Opferfleisch auf den Altar schichtete, und es wurde für die Anordnung der Schaubrote auf dem Tisch gebraucht. Ich will Ordnung in meine Gebete bringen, oder – wie der alte Master Trapp es ausdrückte – »meine Gebete zum Appell antreten lassen«. Nachdem der Psalmist seinen Entschluss zum Beten gefasst hat, hören wir ihn beten. Er spricht mit Gott über seine grausamen und hinterhältigen Feinde; er bittet Gott, sie von ihm zu entfernen, weil sie doch Gott selbst missfallen. Lasst uns hier die ernste Wahrheit lernen, dass ein gerechter Gott die Sünde hassen muss. Er bietet dem Bösen nicht den geringsten Unterschlupf. Wie töricht sind wir doch, wenn wir zwei so einander verhasste Gäste wie Jesus Christus und den Teufel gemeinsam beherbergen wollen! Seid versichert, Christus wird in den Räumen unseres Herzens nicht wohnen, wenn wir den Teufel im Keller unserer Gedankenwelt bewirten. Irdische Könige hielten sich gewöhnlich einen Hofnarren in ihrem Gefolge; aber der allweise Gott wird keine Narren in Seinem himmlischen Palast dulden. Nachdem er das Wesen und das Schicksal der Bösen beschrieben hat, wendet sich David der Stellung der Gerechten zu. Sie werden in Gottes Haus eintreten – nicht aufgrund ihrer eigenen Verdienste, sondern wegen der zahllosen Barmherzigkeiten Gottes. Sie gehen mit großer Zuversicht hinein wegen der Unermesslichkeit der göttlichen Gnade.
https://www.evangeliums.net/predigten/bibel_predigt_zu_psalm_5_1.html


Wo kommt der Terrorismus her?

Aus dem Vorwort zu C.S. Lewis, Anw. an Unterteufel: „Das größte Übel geschieht nicht in den Räuberhöhlen … Es geschieht nicht einmal in den Konzentrationslagern oder Arbeitslagern. Diese zeigen nur das Endergebnis. Sondern es wird in sauberen, mit Teppich ausgelegten, warmen und gut beleuchteten Büros von unauffälligen Männern u. Frauen u. glatt rasierten Wangen, die ihre Stimmen nicht erheben müssen, erdacht, geordnet, protokolliert, unterstützt und ausgeführt.“