Wie empfange ich den Heiligen Geist?

1. Die Relevanz dieser Frage
„Wer Christi Geist nicht hat, der ist nicht sein“, sagt Paulus in Römer 8,9. Wer Christus angehört, hat den Heiligen Geist, und nur derjenige, der den Geist Christi hat, hat wirklich teil an Christus. Es ist daher einsichtig, daß der Heilige Geist im Blick auf die Teilhabe am Heil eine wesentliche Rolle spielt. Es herrscht jedoch eine nicht geringe Unklarheit über die Art und Weise, in der der Heilige Geist zum Menschen kommt, und vielfach sind diesbezüglich falsche Vorstellungen erkennbar. In dieser Schriftstudie soll daher untersucht werden, auf welche Weise der Heilige Geist zum Menschen kommt. Wir beschränken uns dabei auf das Kommen des Heiligen Geistes im Zusammenhang der Zueignung des Heils. Andere Wirkweisen des Heiligen Geistes, die sich nicht auf die Zueignung und Anwendung des Heils beim Menschen beziehen, werden nur am Rande erwähnt. Wir werden dabei die ganze Schrift befragen, nicht nur das Neue Testament, denn erst auf dem Hintergrund des Alten Testaments wird erkennbar, was das neutestamentliche Kommen des Heiligen Geistes beinhaltet. Wir werden dabei sehen, daß der Heilige Geist im Alten wie im Neuen Testament durch das Wort zum Menschen kommt. Weiterlesen

Der Heilige Geist macht lebendig

Diese Macht tritt oft bis zum Fürchten nahe. Dabei ist der Heilige Geist die „dienende“ Person der Gottheit: Er will nur Jesus verherrlichen, seine Worte dem einzelnen persönlich zuwenden, ihm die Vergebung übermitteln und Gottes Liebe groß und verpflichtend ins Leben stellen. Selten wird Jesus so herrlich und die Liebe des Vaters so groß wie bei einer Erweckung; das Kreuz als Versöhnungsstätte und das offene Grab als Zeuge des Lebendigen werden leuchtende Wirklichkeiten. So ist Erweckung in hervorragendem Maße Wirksamkeit des Heiligen Geistes. So wie Christus durch den Geist Gottes lebendig gemacht wurde, so werden auch die vielen geistlich Toten durch diesen Geist lebendig gemacht. Er kommt von oben als unmittelbare Gabe Seiner Hand. Wie sich die Taube auf Jesus herablässt, so lässt sich der Heilige Geist auf die Menschen herab. Er ist alles andere als eine psychologisch herangezüchtete Erscheinung. Man wird des Geistes nicht teilhaftig ohne Buße und ohne den Sohn Gottes. Dr. O. Riecker

Zwischenmenschliche Beziehungen aus biblischer Sicht

Männlicher Chauvinismus
Feminismus
Wenig überzeugende christliche Alternativen
Die Rückkehr zur streng Rollenverteilung
Die evangelikale Frauenbewegung
Voreheliche Beziehungen
Die biblische Alternative
Der Selbstwert des einzelnen
Allgemeines Priestertum aller Gläubigen
Die biblische Ordnung
Einander dienen als Angelpunkt aller Beziehungen
Unverheiratete und Sexualität

Wie sollen sich unsere zwischenmenschlichen Beziehungen als Ehepartner oder Unverheiratete in einer von Chauvinismus und Feminismus geprägten Kultur nach biblischem Muster gestalten?

Männlicher Chauvinismus
In der Vergangenheit, zum Teil noch in der Gegenwart, ging man allgemein von einem starren Rollenverhalten der beiden Geschlechter aus. Vom Mann wurde erwartet, der außer Haus tätige Ernährer zu sein, während die Arbeit der Frau auf das Haus beschränkt blieb, so daß ihre einzige Aufgabe Kindererziehung und Haushaltsführung war. Zweifellos sind dies an sich wichtige Aufgaben, aber unsere stark chauvinistisch geprägte Gesellschaft betrachtete sie eher geringschätzig und eines Mannes nicht würdig. Auch hinsichtlich lediger Frauen setzte erst langsam ein Umdenkungsprozess ein, da sie oftmals als unausgefüllt und offen für sexuelle Abenteuer betrachtet wurden. Eheliche Untreue wog bei Frauen schwerer als bei Männern, ohne daß dies als doppelte Moral galt. In der Vergangenheit fehlten gleiche berufliche Chancen und gleicher Lohn völlig. Selbst in einigen westlichen Ländern scheut man noch davor zurück, Frauen politische Verantwortung zu übertragen. Einige Kulturen (z.B. im Islam) gingen zum absoluten Extrem, in dem sie ihre Frauen versteckten. Geprägt vom männlichen Chauvinismus erwartet unsere Gesellschaft vielfach auch, daß die Frau neben ihrer Berufstätigkeit die Doppelbelastung von Familie und Haushalt bewältigt. Es ist keine Seltenheit, daß beide nach einem anstrengenden Arbeitstag nach Hause kommen, der Mann ohne lang zu überlegen, auf sein Recht, Feierabend zu haben, pocht, den aber die Frau dazu nutzen muß, mit Hochdruck Liegengebliebenes im Haushalt aufzuarbeiten.

Feminismus
Verständlich reagierten viele Frauen auf eine solche Haltung mit Protest und versuchten, aus dem ihnen aufgezwungenen, stereotypen Rollen verhalten auszubrechen, als Dienstmädchen und emotional labil zu gelten. Berechtigte Forderungen von beruflicher Chancengleichheit und angemessener Bezahlung, sowie langfristige gesellschaftliche Anerkennung wurden erhoben. Parallel zu diesen verständlichen und rechtmäßigen Anliegen der Frauen, gesellte sich jedoch eine Strömung, die für die völlige Loslösung der Frau von ihrer Rolle als Mutter, Hausfrau und Erzieherin eintrat, da die alleinige Lebenserfüllung für sie im beruflichen Erfolg läge. Die Medien taten ihr übriges, um die Aufgabe der Frau als Hausfrau und Mutter total abzuwerten und als minderwertig hinzustellen. Die Schaffung des eigenen Freiraums und die Karriere im gesellschaftlichen Leben wurden als «non plus ultra» dargestellt. Später möchte ich noch darauf eingehen, welch negative Folgen dies mit sich brachte. Da der Feminismus nun hinter jeglicher Autoritätsstruktur in der Ehe männliche Diktatur vermutete, trat man für völlige Befreiung davon ein. Das neue allgemein vorherrschende Freiheitsverständnis tat sein übriges. Es ging bald nicht mehr um Freiheit vom männlichen Chauvinismus und männlicher Herrschaft, sondern um völlige Freiheit, nicht nur im eigenen Handlungsbereich, sondern auch in der Sexualität – und zwar in dem Maße, wie das fälschlicherweise von den Männern vorgelebt worden war. Man plädierte, wie in der Abtreibungskampagne deutlich wird, für volles Verfügungsrecht über den eigenen Körper.

Wenig überzeugende christliche Alternativen
Manche Vorschläge und Reaktionen von christlicher Seite auf die eben dargestellten gesellschaftlichen Entwicklungen, brachten wenig weiter. Auf einige dieser, meines Erachtens zur Lösung des Problems ungeeigneten Antworten, möchte ich nachfolgend eingehen.

Die Rückkehr zur streng Rollenverteilung
Alarmiert von den gesellschaftlichen Entwicklungen, betonten einige Christen neu eine strenge Rollen verteilung in der Ehe, was sich auch in vielen auf dem Markt erschienenen christlichen Ehebüchern niederschlug. Man sah die Lösung für das Auseinanderbrechen von Ehe und Familie in der Rückkehr zur Autorität, die in der Reihenfolge Mann – Frau – Kinder ausgeübt werden sollte. Hier hat der Mann die gesamte Autorität inne, während es Aufgabe der Frau ist, sich unterzuordnen und zu dienen, d.h. Kinder aufzuziehen und den Haushalt zu führen. Dem Mann kommt hier in jeder Hinsicht, bis in die Alltagsentscheidungen hinein, die aktive Rolle zu, während die Frau die passive, sich seinem Willen fügende Rolle einnimmt. Ich denke da besonders an ein Buch, das noch nicht zu den extremsten gehört, in dem selbst das Windelnwechseln als eines Mannes nicht würdig betrachtet wird, weil sich das gegenüber den älteren Kindern nachteilig auf die Autoritätsstellung auswirken könne. Absurd ist auch die Vorstellung, daß die Frau unfähig sei, eigene Entscheidungen zu treffen und in allen Bereichen die Zustimmung des Mannes brauche. Geistlich gesehen, haben wir es mit einer Art priesterlicher Hierarchie zu tun, die die Frau unter dem Mann ein stuft.

Die evangelikale Frauenbewegung
Eine andere, wenig helfende Reaktion von christlicher Seite, stellt die, von mir so bezeichnete, evangelikale Frauenbewegung dar. Hier heißt es, man soll sich zu einer völligen Lösung der Rollenunterschiede von Mann und Frau bereit finden. Dabei wird darauf verwiesen, daß die paulinischen Aussagen über familiäre Ordnung in Eph. 5 und Kol. 3, die dem Mann die Führung übertragen, beliebig austauschbar seien, so daß sich unter diesen Umständen der Mann der Frau fügen müsse. Andere wiederum, wie Paul Drewitt in seinem einflußreichen Buch «Der Mann als Mann und Frau zugleich», vertreten die Meinung, daß Paulus hinsichtlich ehelicher Strukturen irrte. Daß Paulus die Autorität in der Ehe dem Manne zuschreibe, sei im Einfluß seiner pharisäischen Erziehung begründet, der er, obschon Drewitt ihn für den bedeutendsten Apostel hält, nicht habe entfliehen können. Heute hingegen habe man hinsichtlich der zwischenmenschlichen Beziehungen ein tieferes geistliches Verständnis, das berechtige, die paulinische Rollenverteilung als kulturbedingt zu verstehen.

Voreheliche Beziehungen
Die dritte von Christen propagierte Lösung kopiert einfach die zurzeit vorherrschende Sicht zu vorehelichen Beziehungen. Unserer Gesellschaft betrachtet intime Beziehungen vor der Ehe als selbstverständlich und wesentlichen Bestandteil der persönlichen Freiheit. Selbst die jungen Leute, die noch nicht so weit gehen möchten, passen sich in allen anderen Bereichen dem herrschenden Lebensstil an, was in ihrer Grundhaltung zur Sexualität, in der Begegnung mit dem anderen Geschlecht und durch die Art und Weise ihrer Kleidung zum Ausdruck kommt. Unverheiratetsein wird als Leben der Selbsterfüllung ohne Verantwortung verstanden.

Die biblische Alternative
Als drittes gilt es daher erneut nach biblischen Lösungen zu fragen.
Der Selbstwert des einzelnen
Von biblischer Seite her sind wir dazu aufgerufen, unser Augenmerk auf die Bedeutung des einzelnen Menschen an sich und weniger auf geschlechtliche und rollenmäßige Unterschiede zu richten.1. Mose 1,26 – 27 hebt eindeutig hervor, daß wir als Mann und Frau zum Bild Gottes geschaffen wurden, um sein Wesen, seine Liebe, seine Gerechtigkeit, sein Denken und seine Kreativität wiederzuspiegeln. Im Vergleich zu dieser Zentralaussage, daß wir alle in Gottes Augen wertvolle Ge schöpfe sind, die durch das Werk Jesu Christi und die Kraft des Geistes wieder in die Ebenbildlichkeit Gottes umgestaltet werden sollen, lesen wir in der Bibel sehr wenig über die einzelnen Unterschiede. Männer und Frauen werden gleichermaßen von Gott angesprochen und erhalten fast ausnahmslos die gleichen Gebote. Doch daraus ergibt sich unter anderem die Konsequenz, daß die fundamentalen Züge des Wesens Gottes in der Familie ausgelebt und den Kindern vermittelt werden müssen. In dieser Verantwortung stehen wiederum beide, Vater und Mutter, gemeinsam.

a) Die Familie muß vor allem vermitteln wie Liebe, Annahme und Vergebung geübt werden sollen. Denn Gott ist Liebe und wir sind als seine Kinder dazu berufen, einander zu lieben.
b) In der Familie muß gezeigt werden, daß auf böse Taten Strafe und Gericht folgen, d.h. es muß eine Disziplin erfolgen, die sich an Gottes Geboten ausrichtet. Wiederum betrifft dies beide Elternteile.
c) Die Familie sollte in ihrer Erziehung zur Heiligkeit und Gerechtigkeit im gegenseitigen Umgang, zu sexueller Treue, Wahrhaftigkeit und Pflichttreue Leitlinien setzen.
d) In der Familie müssen den Kindern Maßstäbe zur Erkenntnis der Wahrheit vermittelt werden, so daß sie später im Alltag zwischen echt und unecht, wahr und falsch unterscheiden können.
e) In der Familie sollten Kreativität, die Sicht für die Bedeutung des Individuums, Verantwortungsgefühl anerzogen und geübt werden. Grundzug unseres Menschseins ist die Kreativität, die auch unser Familienleben bestimmen sollte. Für unser Verhalten und unseren Beitrag werden wir einmal als Eltern und Kinder vor Gott Rechenschaft ablegen müssen. Die Eltern, für das, was sie den Kindern vermittelten, die Kinder dafür, was sie damit angefangen haben. Natürlich könnte man noch endlos weitere Punkte aufzählen, die ein Familienleben ausmachen. Getragen wird unsere Ehe und Familie von der gemeinsamen Verantwortung des Elternpaares.
Allgemeines Priestertum aller Gläubigen
Die Bibel redet eindeutig vom Priestertum aller Gläubigen, das Männer und Frauen betrifft. Sie lehrt keine geistliche Hierarchie, die dem Mann einen direkteren Zugang zu Gott, gegenüber der Frau, ermöglicht. Denken wir hier zum Beispiel an die Erklärung des Paulus in Gal. 3, 28-29, mit der er sich entschieden gegen die Vorstellung wendet, daß sich der Mann allein aufgrund seines Mannseins von einer Frau nichts in geistlichen Dingen oder bezüglich biblischer Wahrheit sagen lassen möchte. Wer hier von einer Frau grundsätzlich nichts lernen will, handelt zumeist aus Stolz und Überheblichkeit und weniger aus biblischen Gründen. Anders verhält es sich in der Frage der Ältestenschaft in der Gemeinde, da uns der Herr hierzu in der Schrift eindeutige Weisungen und Ordnungen gegeben hat, Was jedoch unsere persönliche Einstellung anbetrifft, so sind wir alle zur Bereitschaft aufgerufen, voneinander lernen zu wollen und in Demut einander anzunehmen – ganz gleich, ob der andere gleichen oder anderen Geschlechts ist.
Die biblische Ordnung
In der Bibel werden uns klare Ordnungsstrukturen gegeben. So lehren u.a. im Neuen Testament Epheser 5 und Kolosser 3, daß dem Mann die Führung in der Ehe übertragen wurde. Wie sollte daher unsere Antwort auf Paul Drewitts Einwand lauten, der Führungsordnungen und Gleichheit für vereinbar hält? Meines Erachtens liefert die göttliche Dreieinigkeit hier das eindeutigste Vorbild, da hier Gleichheit und Unterordnung zugleich im göttlichen Verhältnis zwischen Vater und Sohn sichtbar werden. Obwohl der Sohn ganz Gott ist und in seinem Wesen dem Vater gleichgestellt ist, unterwirft er sich selbst freiwillig dem Willen des Vaters. In dieser fundamentalen christlichen Lehre, dem Kern des Evangeliums, finden wir daher beides, Strukturen und Gleichrangigkeit – ein Prinzip, das die Schrift ebenfalls der Ehe zugrundelegt. Während es nicht der rechte Weg zu sein scheint, zum oben angesprochenen, früheren starren Rollen verhalten zurückzukehren, werden in der Schrift dennoch deutliche Rollenunterschiede bei Mann und Frau aufgezeigt. Auch wird in der feministischen Kritik eine deutliche Einseitigkeit erkennbar, da sie lediglich in ihrer Abwertung der Mutterrolle vom männlich chauvinistischen Persönlichkeitsbild ausging, das nach Einkommen und Status wert und hier die alleinige Erfüllung sieht. Als Christ möchte ich eine solche Einstufung entschieden zurückweisen. Nirgendwo läßt die Bibel erkennen, daß Einkommen und Besitz meine Persönlichkeit ausmachen. Erfüllung liegt auch, nicht allein beruflicher Karriere und Chancengleichheit zugrunde. Vielmehr sind wir als Mann und Frau nach dem Bilde Gottes geschaffen. Die Wertung des Frauseins – als Mutter Kinder zur Welt zu bringen, sie zu erziehen und eine familiäre Atmosphäre zu schaffen, die Gottes Wesen ausstrahlt – fällt daher in den Augen eines Christen sehr hoch aus. Das letzte Kapitel der Sprüche sagt zudem einiges zur Rolle der Frau. Dort wird ein Leben beschrieben, das die Familie in den Mittelpunkt stellt, sich jedoch nicht beschränkt, sondern darüber hinaus noch anderen Aktivitäten nachgeht. Sie kauft und verkauft und wirkt praktisch von innen nach außen.
Einander dienen als Angelpunkt aller Beziehungen
Obwohl die Bibel bestimmte Ordnungen und Strukturen für die Ehe vorgibt (und daher sollten wir auch nicht leichtfertig über für Mann und Frau zugeschnittene Aufgaben hinwegsehen), erkennen wir jedoch, daß die Bibel den gegenseitigen Dienst zum Mittelpunkt aller gesunden zwischen menschlichen Beziehungen macht – sei es zwischen Eltern und Kindern, Mann und Frau. In Philipper 2 sagt uns Paulus, daß wir in all unseren Beziehungen Christus zum Vorbild haben, d.h. immer das Interesse des anderen vor Augen haben und seine Bedürfnisse über die eigenen stellen sollten. Führung in der Ehe heißt auch nicht, daß der Mann die alles dominierende Herrschaft ausübt, sondern bedeutet in erster Linie Verpflichtung zum Dienst. Paulus führt diesen Grundsatz in Epheser 5 weiter aus, in dem er betont, daß der Mann die Frau in einer Weise lieben soll, wie Christus die Gemeinde geliebt hat, d.h. er liebte sie und gab sein Leben für sie. Im Gegensatz zu der in unserer Gesellschaft herrschenden Meinung, die die selbstbestimmte Freiheit als Weg zur Lebenserfüllung verkündet und zur Schaffung des eigenen Freiraums aufruft, weist die Bibel den Weg zur Erfüllung über den Dienst. Unsere Einstellung zur christlichen Ehe sollte daher nicht von der Frage bestimmt sein: was bringt mir dieser Mensch und was kann ich von ihm erwarten, sondern: «welche Verpflichtungen habe ich ihm gegenüber. Nirgendwo geht die Bibel auf unsere Forderungen gegenüber dem Partner ein, vielmehr finden wir eindeutige Anweisungen der Verpflichtungen, die wir im gegenseitigen Dienst unter der Herrschaft Christi haben.
Unverheiratete und Sexualität
Unsere Gesellschaft vertritt die Meinung, daß Unverheiratete aufgrund der Tatsache, daß sie frei von jeglichen familiären Verpflichtungen und bindender Verantwortung sind, ein beneidenswertes Leben führen können, was jedoch der Bibel widerspricht. Genau wie für den Verheirateten gilt für den Ledigen, daß Lebenserfüllung allein im Dienst zu finden ist. Meines Erachtens ist die Gabe des Ledigseins, von der Paulus in 1. Kor. 7,8 spricht, eine der am meisten vernachläßigsten der Gemeinde. Die Schuld ist hier vorwiegend bei den Verheirateten zu suchen, die verkennen, welchen Beitrag sie leisten könnten, wenn sie ein positiveres Bild von Ledigen hätten. Anderseits liegt die Schuld bei vielen Ledigen selbst, weil sie das Gesellschaftsklischee übernehmen und ihr Ledigsein als Leben ohne Verantwortung betrachten. Jesus selbst war unverheiratet, aber keineswegs unausgefüllt, da diese Stellung die unvergleichliche Möglichkeit bietet, für andere da zu sein, was erschwert wird, wenn man verheiratet ist und Kinder hat, für die man in erster Linie Verantwortung trägt. Man verkennt diesen Zeitabschnitt total, wenn man ihn als eine Art Lückenbüßer zwischen Jugendalter und Ehe betrachtet. An dieser Stelle sollten. wir uns ebenso einer Prüfung unterziehen, um die Beziehung zu Unverheirateten neu aufzubauen. Auch hier sind uns die Aussagen Jesu in der Bergpredigt richtungsgebend (Matth. 5,27 – 30), nach denen er bereits den begehrlichen Blick als im Herzen begangenen Ehebruch bezeichnet. Es reicht also nicht aus, wenn wir auf das eigentliche Miteinanderschlafen verzichten, sondern unsere gesamte Verhaltensweise zum anderen Geschlecht muß von der Reinheit unseres Herzens bestimmt sein. Christen ist es nicht möglich, die Leichtlebigkeit und Maßstäbe unserer Gesellschaft zu übernehmen, da uns das Neue Testament zu einem radikal anderen Verhalten aufruft. Paulus sagt in 1. Timotheus 5,1 – 2: Einen älteren Mann fahre nicht hart an, sondern ermahne ihn als einen Vater, jüngere als Brüder, ältere Frauen als Mütter, jüngere als Schwestern in aller Keuschheit Warum fordert uns die Bibel auf, dem Menschen außerhalb unserer Ehe mit absolut reinen Motiven zu begegnen? Die Schrift bezeichnet die Sexualität als eine gute Gabe Gottes, grenzt jedoch unser Verlangen danach auf eine lebenslange Beziehung zwischen Mann und Frau ein – alles, was darüber hinausgeht, richtet sich gegen Jesu Gebot. In unserem selbstbezogenen Wunsch nach Sexualität behandeln wir uns oft wie Objekte, da wir sie von der ganzheitlichen Bindung unseres Lebens an einen Partner losgelöst sehen. Diese Trennung läßt jedoch unser Handeln in letzter Konsequenz zerstörerisch und rücksichtslos sein, da wir noch unsere eigene Erfüllung im Auge haben. Wir meinen, in flüchtigen sexuellen Beziehungen unsere Liebe zum Partner aus drücken zu wollen, sagen je doch in Wirklichkeit, daß wir ihn gerade nicht lieben, weil wir ihm auf allen anderen Gebieten die Bindung verweigern und folglich rein egoistisch handeln.

Factum November/Dezember 1985 Jerram Barrs http://www.factum-magazin.ch/wFactum_de/

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Spielverderber oder Lebensretter

Ob ich die 10 Gebote als Spielverderber oder als Lebensretter empfinde, tut zuerst einmal nichts zur Sache. Wichtiger ist die Absicht des Schreibers. Wozu wurden die 10 Gebote aufgeschrieben? Zum spielverderben oder lebenretten? Die Antwort auf diese Frage findet sich ganz offensichtlich im Bibeltext. Wenn wir nämlich das Kapitel mit den 10 Geboten von Beginn weg lesen, steht da: „Ich bin der Herr dein Gott, der ich dich aus Aegyptenland aus der Knechtschaft, geführt habe.“ Die 10 Gebote wurden einem Volk anvertraut, das soeben aus dem Sklavendienst befreit wurde. Ihr Ziel ist es, die Freiheit zu bewahren und nicht in eine neue Knechtschaft zu führen.

http://gotteskuss.blueblog.ch/10-gebote/spielverderber-oder-lebensretter.html

Was ist Wahrheit?

Inhalt
Vorwort
Der Ernst der Situation
Erklärung der Situation
Biblische Wahrheit
Östlicher Mystizismus
Warum zum Osten
Das unterschiedliche Gottesbild
Das unterschiedliche Menschenbild
Die unterschiedlichen Wege zur Erlangung des Heils

Vorwort
Das Thema, das wir behandeln, ist eigentlich sehr alt. Es geht zurück auf eines der ältesten Gespräche, die unsere Kultur kennt, nämlich das Gespräch zwischen Pilatus und Jesus, wo Jesus sagt: «Ich bin dazu in die Welt gekommen, um für die Wahrheit Zeugnis abzulegen.» Darauf antwortete Pilatus: «Was ist Wahrheit?» Und mit dieser Hauptfrage wollen wir uns hier befassen. Schon die Tatsache, daß ich diese Frage stelle, hat für uns im 20. Jahrhundert bereits etwas Anstößiges. Pilatus hat ja diese Frage nicht mit all zu großem interesse gestellt, sondern mit innerer Ablehnung, manche sagen sogar, mit gewisser Müdigkeit und Zynismus, und damit das Gespräch mit Jesus beendet. Nach seiner Frage «Was ist Wahrheit?» ist er sofort weg gegangen. Wir im 20. Jahrhundert sind so weit wie Pilatus damals. Vielleicht sind wir sogar einen Schrift weiter, denn es gilt in der Welt der Wissenschaft und an unseren Universitäten fast als unanständig, offen über die Frage «Was ist Wahrheit?» zu reden. Es ist aus praktischen, aber auch aus wissenschaftlichen. Gründen unanständig. Aus praktischen Gründen, weil man Angst hat vor Wahrheitsfanatikern. Sobald man heute an der Universität oder wo immer über Wahrheit spricht, wird man für einen neuen Ayatollah Khomeiny gehalten. Und man weiß, wie Khomeiny auch über die Wahrheit redete und Tausende von Mitmenschen ins Gefängnis warf und in den Tod trieb. Man wird dann so gleich daran erinnert, daß wir im Christentum auch solche Khomeinys gehabt haben. Denken wir nur an die Kreuzfahrer, an die Inquisition und an die vielen Kriege, die im Namen des Christentums geführt wurden. Es sind vor allem die Feinde des Christentums, die uns daran erinnern. Es gibt also Gründe genug, um beispielsweise das Reden über das Christentum als Wahrheit zu vermeiden. Es sind aber nicht nur praktische und historische Gründe, die es schwierig machen, über die Wahrheit zu sprechen. Es gibt auch wissenschaftliche Ein wände. Wir leben doch nach Kant. Und hat Kant uns nicht unwiderlegbar dargestellt, daß der Mensch nur über seine eigene Subjektivität etwas mit Sicherheit sagen kann? Das Ding an sich ist doch unkennbar; und das heißt: Die Wirklichkeit an sich ist unkennbar. Das hat dazu geführt, daß heute jede Betonung objektiver Wahrheit verdächtig geworden ist. «Was ist objektiv?» wurde man heute mit einer Variante auf Pilatus‘ Frage antworten.
Ich möchte nun in drei Punkten diese Dinge der Skepsis des modernen Menschen und seinen Zweifel an der Wahrheit besprechen:
1. Den Ernst der Situation.
2. Eine nähern Erklärung der Situation, wobei der Unterschied zwischen dem christlichen und dem modernen Wahrheitsbegriff gezeigt wird.
3. Den aktuellen östlichen Mystizismus näher untersuchen. Weiterlesen

Bei Gott sind wir so und so in bester Gesellschaft.

Kain erschlug seinen Bruder Abel, und Gott nahm ihn in Schutz.

Noah war ein frommer Mann und ohne Tadel zu seinen Zeiten und lag betrunken in seinem Zelt.

Abraham log, und Gott segnete ihn.

Sarah lachte über Gottes Verheißung, und Gott erhörte ihr Gebet.

Jakob war ein listiger Betrüger, und Gott versprach ihm Bewahrung auf allen seinen Wegen.

Mose war ein Mörder, und Gott machte ihn zum Führer seines Volkes.

Simson war ein Geweihter Gottes, erschlug aus Wut dreißig Männer, gab seine Frau einem anderen und nahm sich eine Geliebte.

Rahab war eine Prostituierte, und Gott bewahrte sie und ihre Familie.

David war ein Ehebrecher, Mörder und Lügner, und Gott ließ ihn sein Haus, den Tempel bauen.

Elia war lebensmüde, und Gott stärkte ihn.

Jeremia verfluchte den Tag seiner Geburt, und Gott gebrauchte ihn.

Jona lief davon, und Gott ließ ihn in Ninive sein Bote sein.

Zachäus war ein kleiner Mann und großer Gauner, und Jesus kehrte in seinem Haus ein.

Judas verriet seinen Herrn, und Jesus gab ihm das Abendmahl.

Paulus verfolgte die Christen, und Jesus ließ ihn das Evangelium nach Europa bringen.

Sie sind alle Sünder wie sie im Buche stehen, und zugleich von Gott geliebt, wie es im Buche steht, in der Bibel.

Effektives Zeitmanagement

Steine, Kiesel, Sand

Ein Professor lehrte über Effektives Zeitmanagement. „Wir werden“, kündigte er an, „ein Experiment durchführen.“ Er stellte ein großes Glasgefäß auf den Tisch und füllte es sorgfältig mit Steinen, die er aus einem Karton entnahm. Schließlich war das Glas bis oben mit Steinen gefüllt. Er fragte seine Studenten: „Ist das Glas voll?“ Die einhellige Antwort war natürlich: „Ja.“ Er machte eine Pause und fragte: „Wirklich voll?“ Er holte einen Beutel mit Kies unter dem Tisch hervor und goss den Inhalt in das Glas, wobei er es leicht schüttelte. Die Kiesel bewegten sich zwischen den größeren Steinen hindurch nach unten und füllten nach und nach die Zwischenräume. Schließlich fragte der Professor: „Ist das Gefäß voll?“ Wiederum antworteten die Studenten: „Ja.“ Nun brachte der Professor einen Beutel Sand aus seiner Aktentasche zum Vorschein und ließ die feinen Körner in das Gefäß rieseln. Der Sand füllte die verbliebenen Lücken zwischen Kieseln und Steinen. Wieder seine Frage: „Ist das Glas voll?“ Nun war wirklich kein Platz mehr in dem Gefäß. Also war die Antwort: „Ja.“ Der Professor fragte, welche Lektion man aus dem Experiment lernen könne. Einer der Studenten meinte: „Egal, wie viel wir zu tun haben, es gibt immer noch Zeit für weitere Dinge. „Der Professor lächelte. „Nein, das ist nicht richtig. Stellen Sie sich vor, die Steine wären die wichtigsten Dinge in Ihrem Leben: Liebe, Gesundheit, Familie, Freunde… – und die Kiesel wären ebenfalls wichtig, aber nicht so bedeutend wie die Steine. Der Sand, das sind die unwichtigen, nebensächlichen Dinge.“ Er machte eine Pause und fuhr fort: „Wenn Sie nun zuerst den Sand in das Gefäß füllen, bleibt nie und nimmer Platz für die wichtigen Dinge. Also stellen Sie fest, was in Ihrem Leben die Steine und die Kiesel sind und füllen Sie die zuerst in den Krug. Der Rest ist nur Sand.“ Deshalb vergesst nicht, euch die Frage zu stellen: ” Was sind die grossen Steine in meinem Leben?”

„Neurotheologie“–„Gott“:nur ein„Hirngespinst“? Zweiter Beitrag

Neue technische Verfahren ermöglichen es, neurophysiologische Prozesse so abzubilden, dass man genau beobachten kann, welche Regionen des Gehirns bei bestimmten seelisch-geistigen Prozessen aktiv oder welche Funktionen ausgeschaltet sind. In der Regel arbeitet das Gehirn so, dass es sich gemäß den Informationen, die aus dem Körper selbst oder aus der Außenwelt aufgenommen werden, als System immer neu organisiert und diese neuen Informationen mit den im Gehirn und Körper gespeicherten Informationen verknüpft und so auf die gestellten Anforderungen antwortet. Es gibt keine seelisch-geistigen Prozesse, die sich nicht in neurophysiologischen Prozessen des Gehirns abbilden. Vor allem amerikanische Wissenschaftler wollen auf diese Weise die neurophysiologischen Bedingungen von „religiösem Erleben“ erforschen und beschreiben. Sie werden daher als „Neurotheologen“ bezeichnet. Abstrakt begriffliches Denken und von Gefühlen geprägte Vorstellungen und Empfindungen, die Menschen existentiell betreffen, spiegeln sich in unterschiedlichen Regionen des Gehirns wider. Letzteres ist zum Beispiel für den Glauben charakteristisch. So kann es sein, dass ein mit Gefühlen verbundener Begriff wie „Gott“ in bestimmten Hirnregionen besondere neurophysiologische Aktivitäten hervorruft. Man kann diese Beobachtung verschieden deuten, je nach dem, von welchen weltanschaulichen Voraussetzungen man ausgeht. Man kann alles geistige Geschehen auf bloße Nebenprodukte materieller physiologischer Vorgänge reduzieren. Dann wäre „Gott“ nichts anderes als eine Ausgeburt dieser Hirnfunktionen, ein „Hirngespinst“. Weiterlesen

Ist Gott ein Hirngespinst?

Ist Gott ein Hirngespinst? Forschungsergebnisse einer Disziplin, die sich neuerdings „Neurotheologie“ nennt, werden mitunter als positive Antwort auf diese Frage verkauft. Neurotheologen untersuchen, was im Gehirn von Menschen vorgeht, die religiöse Erlebnisse haben, wie zum Beispiel ein buddhistisches Bewusstseinserlebnis oder eine christliche Gotteserfahrung: Man hat bei Menschen in religiöser Ekstase bestimmte Vorgänge in einigen Hirnbereichen beobachtet, besonders im Temporallappen, sowie in der Amygdala und im Hypothalamus. Der Neurobiologe Michael Persinger (Laurentian University, Kanada) soll sogar mit Hilfe eines umgebauten Motorradhelmes, durch den das Gehirn eines Menschen bestimmten elektromagnetischen Feldern ausgesetzt werden kann, in einem Menschen religiöse Erlebnisse im Labor hervorgerufen haben. Wissen wir nun also, dass Gott ein Hirngespinst ist und wie dieses Hirngespinst entsteht? Weiterlesen

Die Realität des Bösen

Kann es einen guten und allmächtigen Gott geben, wenn es in der Welt so viel Böses, Leidvolles und Ungerechtes gibt? Philosophen und Theologen aller Jahrhunderte haben ganze Bibliotheken zu dieser Frage gefüllt. Es gibt keine einfache Antwort auf das Problem des Bösen. Die Bibel zeigt Grundsätze auf. Sie helfen, dieses elementare Thema zu ordnen. Das Problem des Bösen für den gläubigen Menschen Der altestamentliche Prophet Habakuk stand mitten im Spannungsfeld der einen grossen Frage: Warum und wie wirkt das Böse auch im Leben eines gläubigen Menschen? Habakuk beobachtete, wie die Gesetze pervertiert wurden. Gewalt ging vor Recht. Die Gerechten wurden von den Gottlosen übervorteilt. Es wurden verkehrte, falsche Urteile gesprochen (vgl. Habakuk 1,2-4). Habakuks Gebet war ein Aufschrei: „Wie lange soll ich schreien, und du willst nicht hören?(…) Warum lässt du mich Bosheit sehen und siehst dem Jammer zu?“ Wie konnte Gott so viel Böses tolerieren, zuerst in seinem eigenen Volk und dann in der ganzen Welt? Dasselbe Problem, das den Propheten damals bewegte, fordert gläubige Menschen bis heute immer wieder heraus. Die Entscheidung, Gott zu vertrauen angesichts einer uns unverständlichen Situation, fordert den Glauben heraus. Während es Christen aufgetragen ist. Gutes zu tun und gegen Bosheit und Ungerechtigkeit anzukämpfen, scheint es manchmal, wie wenn Gott angesichts von Ungerechtigkeit und Bosheit einfach schweigen würde. Die Herausforderung des gläubigen Menschen liegt darin, drei biblische Wahrheiten zusammenzuhalten:

1. die Güte Gottes

2. die Allmacht Gottes

3. die Realität des Bösen

Wer eine dieser drei Wahrheiten verneint, hat angesichts des Bösen in der Welt keine Schwierigkeiten mehr. Wenn jemand sagt: «Gott ist gut, aber schwach», dann ist Gott gar nicht in der   Lage. gegen das Böse in der Welt einzuschreiten, Ein anderer sagt: «Gott hat alle Kraft, aber er ist nicht gütig», dann wird Gott das Böse   unberührt lassen, oder er ist vielleicht sogar dessen Verursacher. Und ein Dritter sagt: «Gott ist gütig und allmächtig, aber das Böse ist keine Realität; was wir als wirklich böse annehmen, ist gar nicht böse; wenn wir die richtige Sicht hätten, würden wir feststellen, dass in der Welt alles richtig läuft.

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