„Wir haben geglaubt und erkannt“

Lassen Sie mich nun noch zum Schluß ein weniges andeuten über den biblischen Sinn jener Formel: wir haben geglaubt und erkannt, so wie er sich mir zu erschließen scheint. Es ist auffällig, in welch betonter Weise das Wissen, das Erkennen neben den Glauben tritt. Dieser biblische Glaube ist gerade kein blinder Glaube, sondern es gehört zum Glauben, daß ihm die Gabe des Sehend-Werdens zuteil wird. Unwissenheit ist bereits im Alten Testament Sünde und Strafe zugleich. Die Leugnung Gottes ist nicht Sache des Erkennens, sondern im Gegenteil Zeichen der Torheit. Würde unser Erkennen wirklich das sein, was es zu sein bestimmt ist, nämlich Begreifen der Wahrheit, dann wäre es gar nicht denkbar, daß wir Gott leugnen. Die These: «es ist kein Gott» ist nicht das Ergebnis, sondern vielmehr die erste Setzung, durch die unser Erkennen sich um seine eigentliche, seine wahre Erleuchtung gebracht hat. Es ist — nach biblischer Meinung — doch nicht so, als ob der Satz, daß Gott ist, ein Satz subjektiver Setzung wäre, während der andere, daß kein Gott ist, sich auf allgemeingültige Erkenntnis, auf wissenschaftliche Einsicht berufen könnte. Würde der Satz, daß Gott ist, Ursprung und Ziel unseres Erkennens geblieben sein, dann — ja dann wäre es in der Tat nicht nötig, von Glauben und Erkennen zu sprechen. Dann wäre es nicht nötig, daß uns als Verkündigung — als moria tou kerygmatos (1 Kor 1,21; [dt. die Torheit der Predigt]) — begegnete, was uns als Einsicht je und je schon innewohnt.
Hans-Joachim Iwand (Nachgelassene Werke, Bd. 1, Glauben und Wissen, 1962, S. 24–25)

Stammen alle Menschen von einem Paar ab?

Die Zeitschrift DAILY MAIL berichtete online am 24. November 2018 von einer Studie, die ergeben habe, dass alle modernen Menschen von einem Paar abstammen. In dem Artikel heißt es:
Alle modernen Menschen stammten von einem einsamen Paar ab, das vor 100.000 bis 200.000 Jahren lebte, sagen Wissenschaftler.
Wissenschaftler untersuchten die genetischen „Strichcodes“ von fünf Millionen Tieren – einschließlich Menschen – von 100.000 verschiedenen Arten und folgerten, dass wir von einem einzigen Paar Erwachsener stammten, nachdem ein katastrophales Ereignis die Menschheit fast ausgelöscht hätte.
Diese Strichcodes oder DNA-Ausschnitte, die sich außerhalb der Kerne lebender Zellen befinden, deuten darauf hin, dass es nicht nur Menschen sind, die von einem einzigen Wesenspaar stammen, sondern auch neun von zehn Tierarten.
Stoeckle und Thaler, die Wissenschaftler, die die Studie leiteten, kamen zu dem Schluss, dass neunzig Prozent aller heute lebenden Tierarten von Eltern stammen, die alle etwa zur gleichen Zeit, vor weniger als 250.000 Jahren, mit der Geburt begannen und die Muster der menschlichen Evolution in Frage stellten.
Im Artikel wird allerdings auch darauf hingewiesen, dass dieser Befund nicht im Sinne einer klassischen Schöpfungslehre interpretiert werden solle. Es dürfte viele Diskussionen geben. Hier: www.dailymail.co.uk.

Stammen alle Menschen von einem Paar ab?

 

Gibt es kleine und große Sünden?

Bild: Ligonier

Historisch gesprochen, haben sowohl die römisch-katholische Kirche als auch der Protestantismus gelehrt, dass es große und kleine Sünden gibt (oder Grade). Die römisch-katholische Kirche macht einen Unterschied zwischen einer Todsünde und einer lässlichen Sünde. Der Punkt dieser Unterscheidung ist, dass manche Sünden so gravierend, schlimm und ernst sind, dass die Begehung einer dieser Sünden tödlich ist im Sinne, dass es die Gnade der Rechtfertigung tötet, die in der Seele des Gläubigen ruht. Nach ihrer Theologie ist nicht jede Sünde in dem Maße zerstörerisch. Es gibt wirkliche Sünden, die lässliche Sünden sind. Diese sind weniger ernste Sünden in Bezug auf ihre Konsequenzen und sie haben nicht die rechtfertigungstötende Wirkung der Todsünden.
Viele evangelikale Christen haben die Vorstellung von Sündengraden verworfen, weil sie wissen, dass die protestantische Reformation die römisch-katholische Unterscheidung zwischen tödlichen und lässlichen Sünden ablehnte. Als Folge davon sind sie zu dem voreiligen Schluss gekommen, dass es im Protestantismus keine Unterschiede zwischen Sünden gibt.
Wir sollten zu den Ansichten der Reformatoren selbst zurückkehren. Johannes Calvin war ein ausgesprochener Kritiker der römisch-katholischen Kirche und ihrer Unterscheidung zwischen tödlichen und lässlichen Sünden. Calvin sagte, dass jede Sünde tödlich ist im Sinne, dass sie den Tod verdient. Der Jakobusbrief erinnert uns: „Denn wer das ganze Gesetz hält, sich aber in einem verfehlt, der ist in allem schuldig geworden“ (Jak 2,10). Selbst die kleinste Sünde ist ein Akt kosmischen Hochverrats. Wir fühlen oft nicht den Ernst unserer Taten in diesem Ausmaß, aber es ist wahr.
Wenn ich sündige, wähle ich meinen Willen über den Willen des allmächtigen Gottes. Per Implikation sage ich dadurch, dass ich intelligenter, weiser, gerechter und mächtiger bin als Gott selbst. Calvin sagte, dass jede Sünde tödlich ist im Sinne, dass Gott jeden von uns gerechterweise zerstören könnte für die kleinste Sünde, die wir begangen haben. Die Strafe der Sünde wurde am Tag der Erschaffung des Menschen bekanntgegeben: „Aber von dem Baum der Erkenntnis des Guten und des Bösen sollst du nicht essen; denn an dem Tag, da du davon isst, musst du gewisslich sterben!“ (1Mo 2,17). Aber Gott behandelt uns nicht immer entsprechend der Gerechtigkeit. Er behandelt uns entsprechend der Gnade, erlaubt uns zu leben und bewirkt unsere Erlösung. Calvin sagte, dass jede Sünde tödlich ist, weil wir dadurch den Tod verdienen, aber keine Sünde ist tödlich im Sinne, dass sie unsere rettende Gnade vernichten kann. Wir müssen Buße tun, ja, aber die rechtfertigende Gnade, die der Heilige Geist uns bringt, wird durch unsere Sünde nicht vernichtet. Calvin und jeder der Reformatoren verfocht leidenschaftlich, dass es einen Unterschied gibt zwischen kleineren Sünden und dem, was sie ernsthafte oder gräuliche Sünden nannten.
Dieser Unterschied ist für uns Christen wichtig zu verstehen, damit wir lernen können, liebevoll miteinander umzugehen. Die Sünde der Kleinlichkeit, bei der Menschen sich an kleinen Übertretungen in der Gemeinde stören, kann den Leib Christi auseinanderreißen. Großer Schaden kommt, wenn er durch das Feuer von Tratsch und übler Nachrede angefacht wird. Wir sind zu Geduld und Toleranz berufen gegenüber dem ringenden Scheitern anderer Christen. Das heißt nicht, dass wir berufen sind, nachlässig mit Sünde umzugehen, denn im Neuen Testament werden bestimmte Sünden aufgeführt, die ernst sind und in einer Gemeinde nicht erlaubt werden dürfen. Ehebruch ist ernst. Inzucht erzwingt Gemeindezucht. Trunkenheit, Mord und Unzucht werden wiederholt erwähnt. Diese Sünden sind so zerstörerisch, dass sie Gemeindezucht erfordern, wenn sie sich manifestieren.
Es ist klar, dass es verschiedene Grade von Sünde gibt, wenn wir die Warnungen der Schrift bedenken. Es gibt mindestens 22 Stellen im Neuen Testament, die von Graden des Lohns sprechen, die den Heiligen im Himmel gegeben werden. Es gibt unterschiedliche Stufen, Belohnungen und Rollen im Himmel. Die Bibel warnt uns davor, uns eine schärfere Strafe zuzuziehen. Jesus sagte zu Pontius Pilatus: „Der, welcher mich dir ausliefert, hat größere Schuld“ (Joh 19,11). Jesus misst und bewertet Schuld, und mit größerer Schuld und größerer Verantwortung kommt auch ein größeres Urteil. Es ist ein Thema, welches sich durch das ganze Neue Testament zieht.
Die Vorstellung von Abstufungen bei der Sünde und der Belohnung ist gegründet auf Gottes Gerechtigkeit. Wenn ich zweimal so viele Sünden begehe wie eine andere Person, verlangt es die Gerechtigkeit, dass die Strafe dem Verbrechen entspricht. Wenn ich zweimal so tugendhaft gewesen bin wie eine andere Person, verlangt es die Gerechtigkeit, dass ich eine größere Belohnung bekomme. Gott sagt uns, dass der Zutritt zum Himmel nur auf Grundlage des Verdienstes Christi geschieht, aber, wenn wir im Himmel sind, werden wir Belohnungen entsprechend unserer Werke erhalten. Die, die reich an guten Werken waren, werden eine reiche Belohnung erhalten. Die, die pflichtvergessen und nachlässig in ihren Werken waren, werden eine kleine Belohnung im Himmel erhalten. Auf gleiche Weise werden die gemeinsten Feinde Gottes eine strenge Qual in der Hölle erleiden. Die, die weniger feindselig waren, werden eine geringere Strafe von der Hand Gottes empfangen. Er ist vollkommen gerecht und wenn er richtet, wird er alle mildernden Umstände in Betracht ziehen. Jesus sagte: „Ich sage euch aber, dass die Menschen am Tag des Gerichts Rechenschaft geben müssen von jedem unnützen Wort, das sie geredet haben“ (Mt 12,36).
Wieso ist es wichtig für uns, diesen Punkt zu betonen? Ich habe schon oft mit Männern gesprochen, die mit Lust zu kämpfen hatten und sich selbst oder mir sagten: „Ich kann doch gleich Ehebruch begehen, weil ich mich schon der Lust schuldig gemacht habe. Ich kann vor Gott nicht schlechter dastehen, also kann ich die Tat auch zu Ende bringen.“ Ich antworte darauf immer: „Du kannst sehr wohl schlechter dastehen.“ Das Gericht über tatsächlichen Ehebruch wird viel schwerer sein als über Lust. Gott wird mit uns auf diese Weise umgehen und es ist sehr töricht für eine Person, die ein geringfügiges Verbrechen begangen hat, zu sagen: „Ich bin ja schon schuldig; also kann ich genauso gut auch ein Schwerverbrechen begehen.“ Gott bewahre, dass wir so denken. Wenn wir es doch tun, werden wir das gerechte Gericht Gottes erfahren. Wir müssen das im Sinn behalten, wenn wir ein christliches Gewissen und einen christlichen Charakter entwickeln wollen.
Dieser Artikel von R.C. Sproul erschien zuerst bei Ligonier Ministries. Übersetzung und Wiedergabe mit freundlicher Genehmigung.
https://www.evangelium21.net/ressourcen/gibt-es-kleine-und-grosse-suenden

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Gefährdete Meinungsfreiheit

Momentan wird Bundesbildungsministerin Karliczek mit üblen Ausdrücken diffamiert, nur weil sie eine genauere Studie über die Entwicklung von Kindern in gleichgeschlechtlichen Partnerschaften fordert und bemerkt, dass die „Ehe für alle“ 2017 wohl etwas überstürzt eingeführt wurde. Allein diese durchaus vernünftigen und berechtigten Fragen zu stellen, wird in wütenden Stellungnahmen mit Empörung zurückgewiesen. Unter anderem wurde der Ministerin vorgeworfen, sie habe eine „hinterwäldlerische Haltung“ und eine „ärgerliche Realitätsverweigerung“. Ohne näher auf ihre Gründe einzugehen, wird lautstark festgestellt, dass es sich ganz sicher um „Vorurteile in unsachgemäße Scheinargumente“ handeln müsse, wenn jemand die „Ehe für Alle“ kritisiere. Wie leider kaum anders zu erwarten wurden die Anfragen der Ministerin dann auch als „diskriminierender Unsinn“ diffamiert. – Allein, wer es in der Öffentlichkeit wagt, Bedenken gegen die vielfach beworbene Gender- Agenda zu äußern, wird heute sofort ausgebuht und lächerlich gemacht.
Hier kann jeder ein Musterbeispiel weltanschaulicher Agitation beobachten. Als die Befürworter homosexueller Partnerschaften und Gender- Veränderungen vor wenigen Jahrzehnten noch in der absoluten Minderheit waren, beklagten sie die vorgebliche Ungerechtigkeit, dass ihre Meinung nicht akzeptiert, sondern sogar unterdrückt würde. Vorgeblich wollte man sich damals damit zufriedengeben, als Minderheit akzeptiert zu werden. Natürlich würde man Andersdenkende auch weiterhin akzeptieren, wurde damals sofort zugesichert.
Sobald sich Gender- Vertreter aber an den Hebeln der Macht und in öffentlicher Funktion wissen, ist es mit der Akzeptanz anderer Meinungen schnell vorbei. Selbst sachliche Argumente sollen heute verboten oder lächerlich gemacht werden. Schon längst geht es eben nicht mehr um eine Suche nach Wahrheit und objektiven Daten, sondern um die Durchsetzung seiner eigenen Ideologie. Alle Fragen und Fakten, die nicht zu diesem Modell passen, werden dann verdrängt. Wissenschaftliche Forschung hat sich schon längst auf diesen Trend eingestellt. Weil Gender- Vertreter viele Fördergelder verteilen, weiß zwischenzeitlich jeder Wissenschaftler, dass Ergebnisse, die nicht in die schöne neue Gender- Gesellschaft passen, nie veröffentlicht werden. Und wenn sie trotzdem bekannt werden, ist die Karriere des Forschers unwiederbringlich geschädigt. Ergebnisoffene Studien sind, was alle Gender- Fragen angeht, deshalb momentan eine absolute Seltenheit.
Christen sollten angesichts einer zunehmend ideologisierten Gesellschaft vorsichtig sehr sein, um nicht selber vom Gender- Mainstream mitgerissen zu werden. Nötiger als je ist eine Verankerung gläubiger Menschen in ihrer Beziehung zu Gott und ihrem absoluten Vertrauen in die Bibel als zuverlässiger Mitteilung Gottes. Massive Beeinflussungs- Kampagnen in Medien, Schulen und Universitäten lassen zunehmend auch überzeugte Christen auf den aktuellen Zeitgeist einschwenken. Immer häufiger sind heute theologische Argumentationen zu hören, die am Ende nur noch das Ziel haben, die „ärgerlichen Aussagen“ der Bibel über Homosexualität und Gender zu entkräften oder elegant wegzuerklären. Damit allerdings verliert der Glaube seine geistliche Orientierungs- und Veränderungskraft.
https://www.facebook.com/michael.kotsch.9/posts/1374158562723918

 

Rezension zu „Weiterglauben: Warum man einen großen Gott nicht klein denken kann“ von Thorsten Dietz

Ich habe mich darauf gefreut das Buch „Weiterglauben: Warum man einen großen Gott nicht klein denken kann“ von Thorsten Dietz zu lesen. Doch leider ist das Buch sehr enttäuschend und ich kann es nicht weiterempfehlen! Aber der Reihe nach…
Zunächst sei angemerkt, dass Thorsten Dietz ein unbeschriebenes Blatt für mich war und ich gespannt war ein Buch von einem Professor für Systematische Theologie an der Evangelischen Hochschule Tabor zu lesen! Ich habe mich verpflichtet eine Rezension zu schreiben und hier ist sie:
1. Der Inhalt von „Weiterglauben“
Im Vorwort des Buches beschreibt Dietz sein Anliegen Menschen zu helfen, wie sie heute noch weiter glauben können. Der Autor greift von vornherein die Beobachtung auf, dass es in der Christenheit zwei unterschiedliche Lager gibt, zwischen denen große Spannungen bestehen und die viele Christen verunsichern.
„Der Titel dieses Buches, Weiter glauben, markiert diese Spannung: Die einen sehnen sich nach mehr Weite im Glauben; andere empfinden solche Weite als Auflösung, sie wollen am Glauben weiter festhalten. „Weiter“ lässt sich temporal und lokal verstehen: lokal im Sinne von mehr Weite, Flucht aus der Enge, aber eben auch temporal, weiter im Sinne von weiterhin glauben, den Glauben nicht verlieren wollen. Dieses Buch handelt von der Frage, ob und wie beides gelingen kann.“ S. 15
Der Autor möchte verbinden:
„In diesem Buch werden Prozesse der Polarisierung untersucht und beschrieben mit der Absicht, die Brücken, die Übergänge und Verbindungstunnel zwischen den Lagern zu pflegen und zu stärken. Unterschiedliche Frömmigkeitsstile brauchen vielleicht einander zur Ergänzung, verschiedene Phasen des Glaubens können auch zeitversetzt nebeneinander bestehen, so manche notwendige Auseinandersetzung könnte verständnisvoller und gründlicher geführt werden.“ S. 11 Weiterlesen

Fünf Arten, wie Menschen sich selbst anbeten

Timothy Keller erklärte einmal: Wenn dein Gott niemals anderer Meinung ist als du, dann kann es sein, dass du eine idealisierte Version deiner selbst anbetest. Es zeigt sich, dass die Götter, die Menschen in ihrem Kopf entwerfen, ungefähr genauso denken, wie die Menschen selbst. Hier sind fünf Arten, wie sich Menschen ihren eigenen Gott kreieren.
1. Sie lehnen die Existenz Gottes ab.
Menschen verbannen es aus ihrem Denken, dass der eine wahre Gott wirklich existieren könnte, der sie geschaffen hat und der bestimmte Normen auferlegt, die sie einhalten müssen. Die Götter ihrer Vorstellungskraft haben überhaupt keine Probleme mit ihren persönlichen Glaubensüberzeugungen und Handlungen. So zu denken ändert nichts an dem wirklichen Gott, aber es wird die gegenwärtige und ewige Beziehung dieser Menschen mit Gott beeinflussen.
2. Sie bestimmen, wie ihre Gottheit zu sein hat.
Menschen geben dem Gott, den sie sich selbst ausdenken, Eigenschaften und Mächte, von denen sie denken, dass er/sie/es sie haben sollte. Sie bestimmen auch, welche Eigenschaften ihr Gott nicht haben sollte, einschließlich des Rechts, irgendetwas von ihnen zu verlangen, das sie nicht tun wollen.
3. Sie entscheiden im Voraus, was nach ihrem Tod passieren sollte.
Viele Menschen entscheiden sich, an ein Leben nach dem Tod zu glauben, das ihrem persönlichen Gefühl von Fairness und Gerechtigkeit entspricht. Wenn sie die biblische Lehre über die Realität der Hölle nicht mögen, entwerfen sie in ihrem Verstand vielleicht eine Ewigkeit, in der jeder in irgendeiner Form von Paradies lebt, außer natürlich die wirklich bösen Menschen.
4. Sie leugnen Beweise für Gott in der Schöpfung und in der Bibel.
Menschen wenden sich von Gottes Offenbarung seiner Selbst in der Schöpfung und in der Bibel ab, und entscheiden sich, alternative Erklärungen zu glauben, wie die Welt und die Menschen entstanden sind. Obwohl die Erde gefüllt ist von zahllosen unterschiedlichen Kreaturen und Stoffen, die alle auf einen obersten Konstrukteur hinweisen, ziehen es viele Menschen vor, die Existenz der Welt dem Zufall zuzuschreiben. Statt die Wahrheitsansprüche, die historische Genauigkeit und die göttliche Inspiration der Bibel zu untersuchen, lehnen sie die Bibel vorschnell als die Schrift von Menschen ab, die eine Mischung aus Wahrheit und Mythos enthielte.
5. Sie weigern sich, sich irgendeiner Autorität unterzuordnen, außer der, der sie sich unterordnen wollen
Um selbstbestimmt zu sein, können Menschen nicht zulassen, dass andere ihnen sagen, was sie zu tun haben. Sie müssen die Kapitäne ihres eigenen Schiffes sein, ohne irgendjemandem rechenschaftspflichtig zu sein, weder Ehepartner, Vorgesetztem, Regierung noch Schöpfer.
Gott will und befiehlt, dass jeder ihn allein anbetet (5Mo 6,13; Lk 4,8). Die Götter unserer Vorstellung haben keine Macht, uns zu lieben oder uns von irgendetwas zu retten, uns selbst eingeschlossen. Trachte danach, den einen wahren Gott zu kennen und zu lieben, der uns in seinem Ebenbild geschaffen und seinen Sohn in die Welt gesandt hat, um uns zu erlösen und zu einer richtigen Beziehung mit ihm wiederherzustellen.
Le Ann Tree ist seit 34 Jahren mit ihren Mann Andy verheiratet und hat vier Kinder. Sie hat vor kurzem ihren dreißigjährigen Traum erfüllt und einen Master of Arts in Theological Studies erworben. Sie mag es, über Gottes rettende Gnade in Christus zu reden, Zeit mit Familie und Freunden zu verbringen und zu boogieboarden, besonders wenn die Sonne scheint und die Wellen sanft sind. Dieser Artikel erschien zuerst bei Core Christianity. Übersetzung und Wiedergabe mit freundlicher Genehmigung.
https://www.evangelium21.net/ressourcen/fuenf-arten-wie-menschen-sich-selbst-anbeten?fbclid=IwAR3-BQVpiG-94S-GLSdmFxdSkjLab_2gPyX9rzL7wQmTxdejTB81zWl5wFc

 

Vom Ideal der reinen Vernunft

Nie wird das Erkennen so frei, so autoritätslos sein, wie es dem Ideal der reinen Vernunft entspricht, nie wird es aus seinem eigenen Prinzip leben können, sondern es wird die Autorschaft des Wortes Gottes in allen seinen Sätzen und Aussagen an der Stirn tragen, und das Leben, dem dies Erkennen gilt, wird immer verborgen bleiben: „meditatio vitae futurae“ [dt. Meditation über das Leben zu kommen].
Hans-Joachim Iwand (Nachgelassene Werke, Bd. 1, Glauben und Wissen, 1962, S. 21)

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Frieden sieht anders aus

Viele der Beteiligten im Nahostkonflikt sind nicht ernsthaft an einer Lösung der Streitigkeiten interessiert. Bei ihren Geldgebern in Europa und Nordamerika beteuern palästinensische Politiker seit Jahrzehnten ihren Friedenswillen. In Wirklichkeit aber leben sie weit besser mit dem gegenwärtigen Zustand als mit einem wirklichen Frieden, der einen zukünftigen Staat Palästina sehr bald aus einem Weltinteresse verdrängen würde.
Fast alle palästinensischen Spitzenpolitiker sind durch ihren Job superreich geworden und verfügen über volle Auslandskonten; vor allem durch das Geld, das ihnen vom Ausland überwiesen wurde. Statt die immensen Hilfszahlungen in effektive Entwicklungsprojekte zu stecken, werden die Familien von Selbstmordattentätern finanziert, Tunnel zum Waffentransport nach Israel gebaut, Raketen für Terrorangriffe angeschafft und die eigene Großfamilie versorgt.
Wenn man wirklich Frieden wollte, könnte man in den Medien Verständnis für Israel wecken oder zumindest Fake- Meldungen von israelischen Übergriffen klarstellen. Doch genau das Gegenteil passiert: Sehr viel Geld wird investiert, um in der eigenen Bevölkerung den Hass auf Israel zu schüren. Jeden Tag werden im palästinensischen Radio, Fernsehen und Internet wilde Verschwörungstheorien über die „jüdische Weltverschwörung“ verbreitet. In vielen Fällen greift man dabei auf die altbekannten Propagandalügen der Nationalsozialisten zurück und bewirbt sogar Hitlers „Mein Kampf“. So wird es nie zu einem Frieden kommen. Aber wie gesagt, viele palästinensische Verantwortungsträger wollen das auch gar nicht, weil ihr Einkommen und ihre Stellung durch einen latenten Kriegszustand viel angenehmer ist als bei einem wirklichen Frieden.
Auch mache sehr konservative Israeli freuen sich insgeheim über jeden palästinensischen Übergriff, weil das ihre Position zu bestärken scheint, dass Friede mit Arabern nie möglich sein wird und dass harte Maßnahmen gegen Palästinenser so halt notwendig sind. – Allerdings darf man dabei nie vergessen, dass in Israel Meinungsfreiheit herrscht und sich die Bürger viel leichter ein ausgewogenes Bild machen können, wenn sie es denn wollen. In den Palästinensergebieten wird die Opposition zumeist schnell unterdrückt oder derjenige wirtschaftlich ruiniert, der öffentlich äußert, dass die Israeli einen berechtigten Anspruch auf ich Land und auf Frieden haben könnten.
Wahrscheinlich wird es erst dann wirklichen Frieden geben, wenn Gott in dieser Region aktiv eingreift.
„Wünschet Jerusalem Frieden! Es möge wohlgehen denen, die dich lieben! Es möge Friede sein in deinen Mauern und Glück in deinen Palästen! Um meiner Brüder und Freunde willen will ich dir Frieden wünschen.“ (Psalm 122, 6ff.) Michael Kotsch

Der Gottesdienst und die Psalmen

In vielen Kirchen werden sonntäglich oder sogar täglich Psalmen im Wechsel gelesen oder gesungen. Diese Kirchen haben sich einen unermeßlichen Reichtum bewahrt, denn nur im täglichen Gebrauch wächst man in jenes göttliche Gebetbuch hinein. Bei nur gelegentlichem Lesen sind uns diese Gebete zu übermächtig in Gedanken und Kraft, als daß wir uns nicht immer wieder zu leichterer Kost wendeten. Wer aber den Psalter ernstlich und regelmäßig zu beten angefangen hat, der wird den anderen, leichten, eigenen „andächtigen Gebetlein bald Urlaub geben und sagen: ach, es ist nicht der Saft, Kraft, Brunst und Feuer, die ich im Psalter finde, es schmeckt mir zu kalt und zu hart“ (Luther).
Wo wir also in unseren Kirchen die Psalmen nicht mehr beten, da müssen wir den Psalter um so mehr in unsere täglichen Morgen- und Abendandachten aufnehmen, jeden Tag mehrere Psalmen möglichst gemeinsam lesen und beten, damit wir mehrmals im Jahr durch dieses Buch hindurchkommen und immer tiefer eindringen. Wir dürfen dann auch keine Auswahl nach eigenem Gutdünken vornehmen, damit tun wir dem Gebetbuch der Bibel Unehre und meinen besser zu wissen, was wir beten sollen, als Gott selbst. In der alten Kirche war es nichts Ungewöhnliches, „den ganzen David“ auswendig zu können. In einer orientalischen Kirche war dies Voraussetzung für das kirchliche Amt. Der Kirchenvater Hieronymus erzählt, daß man zu seiner Zeit in Feldern und Gärten Psalmen singen hörte. Der Psalter erfüllte das Leben der jungen Christenheit. Wichtiger als dies alles aber ist, daß Jesus mit Worten der Psalmen auf den Lippen am Kreuz gestorben ist.
Dietrich Bonhoeffer (Gemeinsames Leben; Das Gebetbuch der Bibel, Werkausgabe, Bd. 5, S. 115–116