Steht der Glaube im Widerspruch zur Wissenschaft?

Glaubender: Wenn wir die Ergebnisse der Naturwissenschaften hier anwenden wollen, müssen diese Ergebnisse ja dergestalt sein, dass sie die Annahme eines Gottes entweder als unmöglich oder als extrem unwahrscheinlich entlarven.

Atheist: Ja, tun sie das denn nicht?

Glaubender: Die Naturwissenschaften arbeiten auf der Grundlage eines methodischen Atheismus. Sie tun so, als ob es keinen Gott gäbe, um zu versuchen, ungeklärte Fragen allein aus der Beobachtung der Naturgesetze zu erklären. Das ist vollkommen legitim. Würde jeder Naturwissenschaftler bei jedem auftauchenden Problem sofort sagen das hat Gott so gemacht, könnte man sich alle Forschung gleich sparen.

Atheist: Genau.

Glaubender: Das Problem ist nun, dass der methodische Atheismus ein Konstrukt ist, das es in Wirklichkeit nicht gibt. Kein Wissenschaftler ist nämlich nur Wissenschaftler, sondern in erster Linie ein Mensch. Und wie es kein so-tun-als-ob-Leben gibt, gibt es auch keinen Wissenschaftler, der nur so tut, als gäbe es keinen Gott und der nicht darüber hinaus eine tatsächliche Meinung zu diesem Thema hätte, die ihn natürlich beeinflusst. Aber kommen wir zurück zur Arbeit des Forschers. Verlaufen nun im positiven Extremfall alle seine Beobachtungen, Experimente und Schlussfolgerungen erfolgreich, kommt er zu einer Theorie, die Gott als Hypothese nicht mehr notwendig braucht, richtig?

Atheist: Richtig.

Glaubender: Was beweist das nun in Bezug auf die Existenz oder Nichtexistenz Gottes?

Atheist: Ich kann mir denken, worauf Du hinaus willst. Du willst jetzt bestimmt behaupten, dass die Menschen erforschen können, was sie wollen, sie aber niemals beweisen können, dass es Gott nicht gibt, da ja jede Form von Wirklichkeit, die sie vorfinden, von Gott genau so hätte gedacht und geplant worden sein können.

Glaubender: Wäre das denn eine falsche Aussage?

Atheist: Nein, aber das ist mir zu billig und zu kindisch. Ich kenne diese Art der Argumentation: Immer, wenn eine neue wissenschaftliche Erkenntnis den Schöpfungsglauben erschüttert, heißt es: dann hat eben Gott dieses Gesetz aufgestellt. Das geht bis hin zum Urknall. Wenn alle Wissenschaftler der Welt sich über den Urknall einig wären, sagt man einfach, dass Gott den Urknall ausgelöst hat und ist mit seinem Gottesglauben wieder aus dem Schneider. Gegen solche Leute kann man nicht argumentieren.

Glaubender: Ich bin mir nicht sicher, ob ich dich richtig verstanden habe. Hast Du nun gesagt, das Argument ist falsch, oder hast Du gesagt, das Argument ist billig und kindisch?

Atheist: Bitte?

Glaubender: Diese Sprachverwirrung finden wir heute überall. Ich will das mal mit einem Beispiel verdeutlichen. Neulich sagte ein Politiker: Wir brauchen wieder mehr Kinder. Eine (kinderlose) Politikerin, mit dieser Aussage konfrontiert, antwortete: Das ist mal wieder typisch. Jetzt sollen die Frauen wieder mehr Kinder kriegen. Das ist doch totale Mottenkiste. Mit Mottenkiste meinte sie natürlich alt, konservativ, altmodisch. Sie ist also der Frage, ob wir wirklich mehr Kinder brauchen, dadurch aus dem Weg gegangen, dass sie die Kategorie wahr/falsch oder sinnvoll/sinnlos durch die Kategorie modern/altmodisch ersetzt hat. Hätte sie gesagt, es sei sinnlos, mehr Kinder zu bekommen, hätte sie für jeden ersichtlich ihre Inkompetenz in Fragen der Demographie und Volkswirtschaft verraten und einiges mehr über ihren Charakter. So hat sie stattdessen lieber auf eine Frage geantwortet, die nie gestellt worden ist. Man kann das überall beobachten. Forderungen werden abgewiesen, nicht weil sie sinnlos sind, sondern weil sie konservativ oder unmodern sind, Parteiprogramme werden gelobt, nicht weil sie sinnvoll, sondern weil sie progressiv, zeitgemäß oder gar kühn sind. Wenn mir die Meinung meines politischen Gegners nicht passt, ich aber nicht nachweisen kann, dass sie falsch ist, sage ich stattdessen einfach, sie sei unmodern und erziele denselben Effekt. Darum frage ich Dich noch einmal: Ist das Argument, das Du nanntest, kindisch und billig, oder ist es tatsächlich unwahr?

Atheist: Nun, ich habe zwar immer noch den Eindruck, dass dieses Argument irgendein Trick und damit ein Scheinargument ist, aber kein Wissenschaftler der Welt kann eine Theorie verkünden, die die Fragen wer hat das geplant? und was war davor? unmöglich machen würde, da hast Du recht.

Glaubender: Eben. Aber zu Deiner Beruhigung sei gesagt, dass ich mich auch nicht mit diesem Argument begnüge; Wissenschaftler können nämlich mit all ihren Methoden, Experimenten, Zahlen und Versuchsreihen auch ganz andere, viel einfachere Fragen nicht beantworten. Stell Dir beispielsweise[1] einmal vor, Deine Mutter hätte Dir zu Deinem Geburtstag einen Hefezopf gebacken. Nun sind die bedeutendsten Wissenschaftler aller naturwissenschaftlichen Disziplinen aufgefordert, diesen Hefezopf zu untersuchen. Die Trophologen können uns Auskunft geben über die Kalorien in dem Hefezopf, die Biochemiker über die Proteine, die Physiker über die Teilchen usw. Wenn man nun alles, was die verschiedenen Disziplinen analysiert haben, zusammen trägt, kann man dann mit Hilfe dieser Ergebnisse alle denkbaren Fragen über diesen Hefezopf beantworten?

Atheist: Die Frage, wie er schmeckt, dürfte für Naturwissenschaftler schwer zu beantworten sein…

Glaubender: Dann versuchen wir es mit einer anderen Frage: Wer hat den Hefezopf gebacken?

Atheist: Da müssten die Wissenschaftler mich wohl fragen…

Glaubender: Eine weitere Frage: Warum wurde er gebacken?

Atheist: Du hast Recht, derlei Fragen sind für die Naturwissenschaft nicht zu beantworten.

Glaubender: Könnten sie denn diese Fragen beantworten, wenn sie noch mehr know how und ein noch tieferes Verständnis ihrer jeweiligen Bereiche hätten?

Atheist: Nein, Fragen dieser Art sind für Naturwissenschaften grundsätzlich unbeantwortbar.

Glaubender: Genau. Und viele Wissenschaftler sind so redlich, die Grenzen ihrer Arbeit einzuhalten. Aber es gibt Wissenschaftler, deren Ehrgeiz so weit geht, dass sie behaupten, dass alles, was durch Naturwissenschaft nicht erforscht werden kann, die Menschheit nicht wissen könne. Die logische Konsequenz dessen wäre beispielsweise die Abschaffung aller Fakultäten, die sich mit Kunst, Musik, Literatur, Soziologie, Recht etc befassen. Wie soll denn die Chemie Mozart für ein Genie erklären? Wie soll die Biologie beurteilen, dass nicht jeder Schüler, der abstrakt zu malen versucht, eben so talentiert ist wie Kandinsky? Anhand welcher Messreihen soll die Physik erkennen, dass Steuerhinterziehung strafbar ist? Die Konsequenz für unser Beispiel wäre, dass es unmöglich sei, herauszufinden, wer warum diesen Hefezopf gebacken hat – obwohl ein sechsjähriges Kind das bewerkstelligen könnte. Ganz nebenbei bemerkt: Der Satz Nur mit Hilfe der Naturwissenschaften können wir zur Wahrheit gelangen ist ein Widerspruch in sich, da diese vermeintliche Erkenntnis nicht selbst durch die Naturwissenschaften ermittelt werden kann! Aber Wissenschaftler, die behaupten, dass man eigentlich nur dann Wissen gewinnen kann, wenn man, salopp gesagt, Atome zählt, tun eigentlich nichts anderes als alle anderen Leute, die die Existenz einer schöpferischen Intelligenz leugnen, sie tun es mit Hilfe ihres Wissens und ihres Instrumentariums nur konsequenter. Und je konsequenter ein Irrtum vertreten wird, desto augenscheinlicher wird er. Sagt jemand einfach, Gott existiere nicht, ist es schwer, diese Aussage als Irrtum zu entlarven. Denkt er seinen Materialismus konsequent zu Ende und sagt, alle sinnvollen Fragen sind nur durch Zählen, Messen und Wiegen zu beantworten, leuchtet der Irrtum schnell ein. Es gibt mittlerweile Hirnforscher, die den Materialismus so radikal denken, dass sie den Menschen nur als Ansammlung von physikalischen, biochemischen Prozessen sehen und ihm jeglichen Geist absprechen; mit anderen Worten, sie benutzen ihre Intelligenz, um zu beweisen, dass es keine Intelligenz gibt. In diesem Zusammenhang habe ich den sophistisch klingenden Satz gehört: Es gibt nur Handlungen, keine Handelnden. Soll heißen: Unsere Handlungen sind nicht Folge eines in Freiheit gefassten Beschlusses, sondern geschehen aufgrund unserer körperlichen Verfasstheit zwangsläufig. Hierzu eine Anekdote: Ein armer Schlucker, der nicht einmal hundert Euro sein Eigen nennen kann, findet eines Tages auf seinem Kontoauszug eine Million Euro vor, die ihm eine entfernte Erbtante überraschend vermacht hat. Direkt am nächsten Tag geht er zu einem Luxusautohändler und kauft sich einen Lamborghini für 180.000 Euro. Unserem Hirnforscher stehen jetzt nur zwei Möglichkeiten der Erklärung zur Verfügung, warum der arme Schlucker sich dieses Auto kauft:

1) Er hätte es an diesem Tag, Erbschaft hin oder her, mit welchem Geld auch immer, sowieso getan.

2) Der Vorgang des Geldtransfers, also allein die virtuelle Änderung einer Zahl auf dem Bankcomputer, hat die körperliche Verfasstheit des armen Schluckers dermaßen verändert, dass er sich plötzlich einen Wagen kauft, dessen Namen er noch am Vortag nicht einmal hätte buchstabieren können. Es fällt schwer zu entscheiden, welche der beiden Antwortmöglichkeiten die Lächerlichere ist. Ein derart radikal gedachter Materialismus führt dazu, dass das Denken selbst ersetzt wird durch elektrochemische Vorgänge; die Vertreter dieser Annahme zerstören also den Ast, auf dem sie selber sitzen: hätten sie Recht, könnten sie es gar nicht wissen, denn keine ihrer Behauptungen wären mehr Teil einer rationalen Diskussion, sondern nur einzelne sinnlose Ereignisse im Nervennetz ihres Gehirns. Wenn wir also jemanden derartige Theorien verkünden hören, dürfen wir die Behauptungen dieses Menschen ruhig als sinnentleertes Geschwafel abtun – seiner eigenen Argumentation folgend!

Atheist: Okay, Du hast mich überzeugt. Aber eine Frage habe ich noch zu diesem Thema: Neuerdings gibt es einige Wissenschaftler, die behaupten, ein so genanntes „Gottesgen“ gefunden zu haben oder vorgeben zu wissen, wie spirituelle Vorgänge im Gehirn ablaufen. Wäre das nicht ein vernichtender Schlag gegen den Gottesglauben, wenn man mit dieser Forschungsarbeit sozusagen nachweisen könnte, dass nicht Gott den Menschen erschaffen hat, sondern umgekehrt der Mensch Gott?

Glaubender: Gegenfrage: Wenn Du in die Sonne schaust und man diesen Vorgang physikalisch im Nervennetz Deines Gehirns nachweisen kann, hat man dann damit den Sitz der Sonne in den menschlichen Körper verlagert? Beweist man damit, dass außerhalb Deiner selbst keine Sonne existiert?

Atheist: Nein, Du hast Recht, natürlich nicht.

Glaubender: Man könnte, wenn sich diese Forschungsergebnisse festigen sollten, im Gegenteil eher fragen, wozu ein solches Gen oder Spiritualitätszentren im menschlichen Körper denn da sind, wenn Gott nicht existiert.

[1] Das Beispiel stammt von John Lennox in: Hat die Wissenschaft Gott begraben? Eine kritische Analyse moderner Denkvoraussetzungen, Wuppertal: R. Brockhaus, 2002, S. 24f.

http://www.lohnt-sich-atheismus.de/index.php

Toleranz

„In einer Zeit, die Toleranz hochhält, Vielfalt betont und kategorische Festlegungen scheut, muten Bekenntnisse zur Wahrheit regelrecht anachronistisch an – man erntet damit oft verlegene Blicke, hohen Blutdruck, ja offene Feindseligkeit. Bekenntnisse zur Wahrheit stempeln einen zum Kulturtrottel, zum politisch höchst Inkorrekten oder gar zum Parteigänger von Fanatikern und Bombenwerfern.“ Os Guinness:In The Journey – Our Quest for Faith and Meaning (Die Reise – unsere Suche nach Glaube und Sinn)

Lust am Herrn

Frust statt Lust am Herrn? Warum viele Christen die Wirklichkeit Gottes in ihrem Leben so wenig erfahren.
«Habe deine Lust am Herrn, er wird dir geben, was dein Herz wünscht.»Psalm 37,4
«So seid nun Gott untertan. Widersteht dem Teufel, so flieht er von euch. Naht euch zu Gott, so naht er sich zu euch. Reinigt die Hände, ihr Sünder, und heiligt eure Herzen, ihr Wankelmütigen.» Jakobus 4,7 bis 8
Die meisten Christen hoffen, dass nach ihrer Umkehr zu Gott auf einen Schlag alles anders ist: Selbstbezogenheit und die negativen Charaktereigenschaften wären einfach verschwunden. Weil dem nicht so ist, plagt sie tiefe Unruhe oder zumindest Unzufriedenheit mit sich selbst und der Tatsache, dass sie die Wirklichkeit Gottes in ihrem Leben immer weniger erfahren. Sie fragen sich: Bin ich wirklich wiedergeboren? Ist tatsächlich etwas Neues in mir geschehen? Kann ich mich ändern? Die Bekehrung ist der Anfang des christlichen Lebens. Die anschliessende Erneuerung hingegen ist ein Prozess. Die Bibel nennt ihn Heiligung. Gott arbeitet an uns, aber es ist unsere Sache, an dieser Veränderung mitzuarbeiten. Die neue Persönlichkeit ergibt sich nicht von selbst; sie will geformt werden. Wie kann das geschehen? Indem wir täglich ganz bewusst unsere inneren Haltungen und Motive von Gott formen lassen. Indem wir unsere Selbstbezogenheit aufbrechen und uns durch Gottes Geist bestimmen lassen, der in uns die Eigenschaften hervorbringen will, die wir an Jesus sehen. Gott hat uns geschaffen, dass wir seinem Bild ähnlich seien. Sein grösster Wunsch ist es, dass wir wieder werden, wozu wir geschaffen sind. Wir sollen Gottes Wesen spiegeln. Natürlich ist das Heil etwas, das uns ausschliesslich aus Gottes Gnade und ohne jedes menschliche Bemühen geschenkt wird (Römer 9,16). Aber ein Leben, das Gott entspricht, wird nicht dadurch erreicht, dass wir ein schnelles Gebet sprechen, mit dem wir unser Leben Gott unterstellen oder den Finger in die Bibel stecken und gleich wie in einem Orakel den aufgeschlagenen Text als Willen Gottes interpretieren. Christus möchte ein neues Leben in uns entfalten. Das Christenleben soll keine lästige Pflichtübung sein, vielmehr geht es darum, in einer lebendigen Gemeinschaft mit dem Herrn zu leben – Lust zu haben an ihm. Wie kommen wir dazu? Es gibt zwei Meinungen darüber, wie wir Gott erfahren können. Es gibt Christen, die ihn und seine Nähe vor allem in ihrer Seele erleben wollen, in Einsamkeit, Gebet und Stille. Und dann gibt es Christen, für die Gott ausschliesslich in gehorsamem Tun erfahrbar ist. Beide Sichtweisen sind begrenzt. Wer das äussere Tun einseitig betont, steht in der Gefahr, perfektionistisch und gesetzlich zu werden und damit zu einem Menschen, der keinen Zugang zur Gnade und Barmherzigkeit Gottes und zur Kraft, die darin liegt, findet. Bibelkenntnis ist absolut wichtig, aber theologische Richtigkeiten allein bringen noch kein Leben, solange ein Mensch nicht weiss, wie er die geistlichen Wahrheiten in seinen Alltag übersetzen soll. Deshalb soll Gottes Wort wie ein ganz persönlicher, wichtiger Brief zu mir sprechen! Angenommen, ich wäre in finanzieller Not und mir würde brieflich mitgeteilt, ich könnte auf der Bank eine Million Euro abholen, würde das bei mir eine starke Reaktion auslösen. Wäre der Absender des Briefes zuverlässig, würde ich mich unverzüglich aufmachen und das Geld holen. Christus muss mich zuerst ergreifen – doch ich muss mich von ihm auch tatsächlich ergreifen lassen. Anderseits – wird die innere Erfahrung zu stark betont, kann man leicht irregeleitet werden. Losgelöst von der Autorität der Schrift kann persönliche Erfahrung zum Götzen werden. Ein Mensch, der sich alleine auf seine Erfahrung beruft, steht in Gefahr, sich als «besserer Christ» zu fühlen. Die Erneuerung seines Wesens, die Heiligung, entschwindet seinem Blickfeld. Beides gehört zusammen: Wir brauchen immer wieder die Begegnung in der Stille mit dem Herrn. Je mehr wir ihn suchen, desto kostbarer wird uns seine Nähe. Damit wir aber nicht Selbsttäuschungen unterliegen, brauchen wir Gottes Wort, das uns Leitung und Korrektur ist. Weiterlesen

Was ich an Volker Beck mag

Was ich an Volker Beck mag, ist, dass er ein aufrechter Radikaler ist. In Zeiten, in denen alles diffamiert wird, was als radikal bezeichnet werden kann, – nicht aufgrund der jeweilig vertretenen Meinung, sondern allein aus dem Grund, DASS jemand radikal ist – finde ich das erfrischend. Beck ist tatsächlich ein hingegebener Radikaler. Die Art, wie er agitiert, wie er keine Kosten und Mühen scheut, wie er auch vor taktischen Fouls nicht zurückschreckt, ist vorbildlich. Jeder Evangelikale kann sich an ihm ein Beispiel nehmen (und viele von uns haben ja bereits in ganz ähnlicher Weise agitiert).

Was mich allerdings befremdet, ist Becks Misstrauen in unser demokratisches System. Man kann mir natürlich nachsagen, ich sei naiv und mir fehle einfach das Hintergrundwissen des Bundestagsabgeordneten. Aber ich habe immer geglaubt, in unserem Staats- und Rechtssystem könne jede/r sagen, was sie/er denke und für die Wahrheit halte, und dann könne darüber öffentlich gestritten und diskutiert werden. Dieser Ansicht ist Beck offensichtlich nicht. Ihm ist es lieber, wenn bestimmte Positionen gar nicht erst zur Sprache kommen. Und darin stimmt er zu meinem Bedauern mit den politischen Machern in Berlin überein, die Ansichten, die nicht zum gesellschaftlichen Mainstream gehören, lieber unter den Tisch fallen lassen möchten, weil sie die Bürger intellektuell für überfordert halten, sich alles anzuhören und sich dann selbst eine Meinung zu bilden. Selbst die Liberalen sind in dieser Hinsicht gar nicht so liberal, wie sie selbst gerne glauben möchten.

Das ist, wie gesagt, bedauerlich. Denn die irrationale Angst vor radikalen Ansichten wird irgendwann dazu führen, dass Frau und Mann nur das finden/glauben/meinen dürfen, was der Mehrheit gefällt und was für die politische Kaste opportun ist. In dieser Hinsicht wiederum leistet uns Volker Beck gerade mit seiner radikalen Agitation einen wertvollen Dienst. Mir wäre nur lieb, er wäre in der Lage, andere Positionen neben seiner stehen zu lassen.

http://wirres-und-wahres.blogspot.com/2008/02/was-ich-volker-beck-mag.html

Who is Keith Moon?

Er war der Mann mit den tausend Gesichtern und verkörperte die Seele von THE WHO. Moon geht hinter seinem Schlagzeug leuchtend auf und trommelt, als würde sein Leben davon abhängen. Denn der Mond hat zwei Seiten. Und eine birgt sich immer in Dunkelheit. Rastlos kreist Moon in den Untergang, bis die Erde ihn schließlich ganz verdeckt… Keith Moon wird am 23. August 1947 in London geboren. Den Gezeiten nach ein bisschen zu früh, und so ist der Insulaner ein kleiner schmächtiger Junge. Größe und Anerkennung muss sich Keith als Klassenclown erwerben. Die Lehrer sind erleichtert den unruhigen Schüler nicht länger hinter die Schulbank maßregeln zu müssen, als man ihn mit 14 Jahren wegen ‚Untauglichkeit’ von der Schulpflicht befreit. Keith verschafft sich Aufmerksamkeit als Schlagzeuger. Er kann einfach nicht still sitzen und lässt es nach Herzenslust krachen. Sein Sound entwickelt sich recht individuell und geht ab wie Schmidts Katze. Später liefert der Drummer die Inspiration zu der Figur ‚das Tier’ von der Muppet Show. Unbewusst bricht Keith alle Regeln des Schlagzeugspiels und brilliert durch Amateurbands hindurch zu höheren Gefilden. Seinen künstlerischen Aufgang erlebt Moon 1964 bei der Band THE WHO. Schrill und theatralisch gestalten sich ihre Konzerte und bieten den aggressivsten Britrock ihrer Zeit. Den Durchbruch haben sie nach einem Fernsehauftritt, bei dem sie vor laufender Kamera ihr Bandequipment auf dem Boden zertrümmern. England ist platt. In späteren Tourneen steht die neuartige Zerstörercombo ihrem Ruf in nichts nach. Besonders ihr Trommelwirbel kennt keine Grenzen und nimmt am Hotelinventar kleine dekorative Veränderungen vor oder verarscht Leute. Die Zeitungen sind voll von „Moon the loon“. Er belebt das Bild von THE WHO mit seinem durchgeknallten Humor und einer Vielzahl von grotesken Gesten und bunten Mimiken. Auch aus seinem Instrument holt er alle nur denkbaren Tonfarben heraus und erschöpft es. Das Publikum liebt ihn als Witzbold und bejubelt ihn als Schlagzeugvirtuosen. Showmensch Moon wird Publikumsliebling. Am Rockstarhimmel angekommen, scheint kein anderer so voll mit Alkohol und Drogen wie Moon. Nachts ruft der verrückte Paukenschlag Freunde an und fragt ganz kleinlaut, ob sie ihn lieb haben. Ewig sucht er diese Bestätigung über andere, unfähig zu sich selbst einen positiven Kontakt herzustellen. Denn tiefe Unsicherheit überzieht die Künstlerseele wie eine Kraterlandschaft, an die er nur ungern Licht kommen lässt. Hinter einem lachenden Mondgesicht versteckt sich eine Persönlichkeit, die nie sie selbst sein konnte. Die Sache wird noch schmerzvoller, als er aus einer bedrohlichem Menschengemenge mit dem Auto flieht und dabei versehentlich den Kopf seines gestolperten Bodyguards überrollt. Dieses Trauma trägt dazu bei, dass Moon sich noch mehr in seine Einsamkeit einkugelt und sich gänzlich dem Alkohol zuwendet. Er findet nicht wieder ins Leben zurück. Drogen treiben ihn mehrmals bis an die Schwelle des Todes. Viel zu spät erkennt man in dem berühmten Künstler ein psychisches Wrack und beginnt mit einer Psychotherapie. Am 7. September 1978 stirbt Keith Moon an einer Überdosis Tabletten, die seine Alkoholsucht dämpfen sollten. Im Morgenrot. Kein anderer Song passt wohl so gut auf die Haut von Keith Moon wie „Love, reign over me“ (Quadrophenia). Moon sehnte sich sein Leben lang nach Liebe und Aufmerksamkeit und war gleichzeitig in seiner seelischen Zerrüttung unnahbar. Nur Jesus kann da berühren, wo sonst kein Trost hinkommt. Er schenkt Erlösung durch sein Blut und gießt aus Ruhe für die Seelen. Seine Liebe regiert und regnet auf uns Menschen Tag für Tag, auf dass wir Leben haben. Fürwahr, er hat unsere Leiden getragen, und unsere Schmerzen hat er auf sich geladen. (Jesaja 53,4) http:/

/www.soulsaver.de/ Autor: Antje Erschienen am 17.01.2008

Scham – und Schuldkultur

Der Oxforder Altphilologe Eric Robertson Dodds hat 1951 treffend die Unterscheidung zwischen Schamkulturen und Schuldkulturen eingeführt, die die Völkerkunde und die Psychologie inzwischen vielfach bestätigt hat. In einer schamorientierten Kultur gilt nicht ein ruhiges Gewissen oder ein anständiger Charakter, sondern die öffentliche Wertschätzung als höchstes Gut. Es kommt nicht darauf an, ob man schuldig oder unschuldig ist, sondern welche Konsequenzen es auf den guten Ruf, hat. In einer schuldorientierten Kultur gilt die Sorge des Menschen nicht vor allem seiner Ehre, sondern der Sühnung seiner Schuld. Der Politiker, Talkmaster und ehemalige zweite Vorsitzende des Zentralrats der Juden in Deutschland, Michel Friedmann, habe nach seinem Prostituierten-Skandal nur deshalb recht schnell wieder auf öffentlicher Bühne auftreten können, weil er gespendet und kundgetan hatte, seine Verfehlung „mit seiner Freundin geklärt“ zu haben. „Da sagt die Schuldkultur: ‚Was geht es mich dann noch an?'“Allein im Medienspektakel spiele die Scham eine Rolle. Auch Bill Clinton habe durch das öffentliche Vergießen einer Träne seine Schuld eingestanden. Weiterlesen

Rolling Stones

Altersmilde Rolling Stones direkt aus dem Pflegeheim nach Berlin?

„Die Altersmilde lässt auch …… rollende Steine weich werden Es ist lange her, dass die Rolling Stones den „Street Fighting Man“ besangen und Sympathie für den Teufel bekundeten. Die Rockrebellen sind in die Jahre gekommen, wollen aber nicht alt werden. Und machen prompt, was ältere Herren machen, die sich das nicht eingestehen wollen: Sie markieren den Halbstarken. Für ihr neues Album „A Bigger Bang“ haben die Stones den Song „Sweet Neo Con“ (Süßer Neokonservativer) geschrieben. Darin steht unter anderem „Du nennst dich einen Christen, ich nenne dich einen Heuchler“. Freundliche Übersetzer könnten den Reim „Patriot – Full of Shit“ in „Patriot – Idiot“ übertragen, weil sich „Scheißkerl“ texttechnisch nicht unterbringen lässt. Sehr nett ist die Attacke jedenfalls nicht. Und Mick Jagger unterstrich in einem Interview, die Wut auf die Politik habe ihn zu alter Deutlichkeit getrieben. Nur hielt das nicht lange an. Als sein Bandkollege Keith Richards als Wahlamerikaner meinte, der Text sei „ganz schön gewagt“ und als die Stones um den Kartenverkauf bei den anstehenden USA-Konzerten ihrer Welttournee bangten, da zählte Jagger zwei und zwei zusammen und kam auf null. Schließlich hat er in seiner Jugend mal an der London School of Economics studiert und weiß, was zählt: Zahlen. Also ruderte er öffentlich zurück in den Mainstream, beteuerte, der Song sei kein Angriff auf Präsident Bush, auch wenn der Text die Frage stellt: „Where’s the Money gone / In the Pentagon?“ „Money makes the world go around“ hieß es einst im Musical „Cabaret“. Kabarettreif ist es, wenn jetzt die Stones ihre Fans bitten, sich durch den „kleinen politischen Sturm im Wasserglas“ nicht abhalten zu lassen, das neue Album zu kaufen. Damit die Rechnung aufgeht.“ Zitat von Hannoversche Allgemeine Zeitung. Die grössten Bonzen der Rockgeschichte promoten ihren neuen Film in Berlin. Welch eine Aufwertung der kränkelnden Filmbranche. Die Faltenmonster helfen wo sie Geld riechen. Musik und Film müssen sich vereinen um das jahrelang ausgesaugte Volk nochmal zum Gaffen und zum Zahlen zu begeistern. Wer will denn noch Action und Katastrophen auf der Leinwand sehen? Wir haben doch den blanken Horror voller Action total Real vor unseren Augen. Möge der Herr uns vor Leuten wie den Stones und Martin Scorsese bewahren. Farbige Bilder und laute Rockmusik können uns kaum noch begeistern. Ihr Doku-Film trägt den Namen „Shine A Light“. Für viele ihrer Fans waren sie leider nur ein trügerisches Irrlicht ins Verderben. Darum vertrauen wir lieber auf Jesus, der das wahre Licht der Welt ist. Geschrieben von Ali Freitag, 8. Februar 2008 http://www.soulblog.de/  

Camus im Widerspruch

Der französische Philosoph Albert Camus dachte die Vorstellung, dass es keine absoluten Werte gebe, zu Ende. Trotzdem blieben seine Thesen in sich widersprüchlich. Auch Camus konnte nicht ohne Werte Leben. Camus hat eine -absurde Philosophie geschaffen in der er ganz auf eint absolute Ethik und auf absolute Werte verzichten will. Er ist sich dabei durchaus im klaren, was eine relative Ethik mit sich bringt: «Wenn man an nichts glaubt, wenn nichts Sinn hat und wenn wir keinen Wert bejahen können, ist alles möglich und nichts von Wichtigkeit. Es gibt dann kein Für und kein Gegen, der Mörder hat weder unrecht noch recht. Man kann die Verbrennungsöfen schüren, so wie man sich der Pflege Leprakranker weiht. Bosheit und Tugend sind zufällig oder Launen.» Weiterlesen

Der Zerbrochenen Krug

Der neue Schulrat kommt zur Besichtigung, stellt sich in die sechste Klasse und fragt. „Wer weiß was über den ‚Zerbrochenen Krug‘?“ Ein kleiner Möchtegern-Punk wird knallweiß und stammelt erschrocken: „Also ganz ehrlich: Ich war’s nicht!“ Der Schulrat schaut entsetzt den Deutschlehrer an, der kratzt sich verlegen am Kopf und antwortet dann leise: „Herr Schulrat, der Harry macht wirklich ziemlich viel Mist – aber diesmal glaub‘ ich dem Jungen!“ Mühsam um Beherrschung ringend, schleppt sich der Schulrat ins Rektorzimmer und erzählt dort den Zwischenfall. Der Rektor legt nachdenklich die Stirn in Falten, denkt ein paar Momente nach und sagt dann zum Schulrat besänftigend: „Ach, wissen Sie was: Ich gebe Ihnen jetzt zwanzig Mark, und damit ist der Krug vergessen!“ Nach mehreren Wochen Erholungsurlaub wird der Schulrat zu einem Empfang des Regierungspräsidenten eingeladen. Ihm erzählt er im Laufe des Abends, warum er so lange nicht dienstfähig war. Der Regierungspräsident hört sich die Sache an, sagt danach lange Zeit kein Wort – und zieht den Schulrat schließlich verschwörerisch zur Seite. Dabei flüstert er leise: „Also ganz im Vertrauen – die Sache mit dem Krug: Ich glaube, der Rektor war’s selber. Sonst hätte der Ihnen doch nie freiwillig zwanzig Mark gegeben!“

Wer was sagt

Der Vater sagt, ich sei zu klein.

Die Mutter sagt, ich sei zu langsam.

Der Lehrer sagt, ich sei ein Träumer.

Der Lehrmeister sagt, die anderen seien besser.

Die Kollegen sagen, ich sei nicht solidarisch.

Der Leutnant sagt, ich habe keine Haltung.

Der Pfarrer sagt, ich sei auf dem falschen Weg.

Meine Frau sagt, die anderen verdienten mehr.

Die Kinder sagen, der Vater sei ein Waschlappen.

Und du, was sagst du, großer Gott, Vater im Himmel?

Du sagst, ich sei dir ähnlich.