Beten ohne Unterlass

Der Kampf um ein konsequentes Gebetsleben
Wie viele andere Gläubige habe ich seit jeher versucht, mir jeden Morgen Zeit für Hingabe und Gebet zu nehmen. Und wie die meisten anderen Gläubigen habe ich es immer als Kampf empfunden, konsequent dran zu bleiben.
Stell dir meine Überraschung vor, als ich in Calvins Institutio auf eine Stelle stieß, wo er erklärt, dass es nicht ausreicht, nur einmal am Tag zu beten. Calvin verweist auf die Ermahnung, „Betet ohne Unterlass“ (1Thess 5,17) und sagt, dass jeder Christ danach streben sollte, beständig im Gebet zu verharren. Aber er fügt hinzu: „Da wir so schwach sind und viel Hilfe brauchen, und so lustlos, dass wir angetrieben werden müssen, ist es sinnvoll, dass jeder von uns bestimmte Stunden zum Gebet einplanen sollte.“
Fünf Zeiten zum Gebet
Laut Calvin sollten wir bestimmte Zeiten festlegen, wenn auch nur kurze, in denen wir uns mit ganzem Herzen dem Gebet widmen sollten. Er schlug fünf Tageszeiten vor:

  • nach dem Aufstehen
  • bevor wir mit der Arbeit beginnen
  • mittags
  • nach dem Abendessen (oder nach der Arbeit des Tages)
  • wenn wir uns bettfertig machen

Er fügt jedoch sofort hinzu: „Es darf keine abergläubische Einhaltung dieser Zeiten sein“ – um damit „unsere Schuld bei Gott bezahlen“ und ihn zwingen zu können, dass er uns hört.
Tägliche Gebete zusammenstellen
Obwohl ich diese Ermahnung seit Jahren kannte, habe ich erst kürzlich erfahren, dass Calvin tatsächlich fünf Gebete für diese verschiedenen Tageszeiten vorformuliert und sie in seinen Genfer Katechismus 1542/45 aufgenommen hat. Sie sollten als Beispiele für Einzelpersonen und Familien dienen. Das hat mich ermutigt, seine Gebete als Grundlage für das Verfassen meiner eigenen zu verwenden.
Ich möchte andere ermutigen, dasselbe zu tun, was ich mit Calvins Vorlage gemacht habe: Nimm diese als Beispiele und verwende sie, um deine eigenen Gebete zu formulieren. Etwas Geschriebenes zu haben, das ich lesen und als Grundlage für das Gebet zu Gott verwenden konnte – und für jedes nur eine einzige Minute zu benötigen – war äußerst hilfreich, um mich an die Gegenwart Gottes und die Wahrheiten zu erinnern, die ich am Morgen in der Bibellektüre gelernt hatte. So wird der ganze Tag von Gott und dem Evangelium „umrahmt“.
Nachfolgend die Gebete, die ich verwende. Auch hier gilt: Benutze sie einfach als Grundlage, um deine eigenen anzufertigen.
1. Nach dem Aufstehen: um Liebe
Vater, danke für die Gnade, die mein Leben bis heute erhalten hat. Gib mir genug Liebe für diesen Tag – ein Gefühl deiner Liebe zu mir (damit ich nicht ängstlich bin oder mich getrieben fühle), ein Aufblühen meiner Liebe zu dir (damit ich nicht stolz oder egoistisch bin) und eine daraus resultierende Liebe zu anderen Menschen (damit ich nicht kalt oder abgelenkt bin). Erleuchte meinen Verstand und öffne mein Herz durch deinen Geist. Und weil es keinen Wert hat, zwar gut anzufangen, aber nicht ausdauernd dran zu bleiben, bitte ich dich, dass du deine Gnade in mir erhältst und vergrößerst, bis du mich in die volle Gemeinschaft mit deinem Sohn Jesus Christus, unserem Herrn, geführt hast, damit ich seine wunderschöne und gewaltige Herrlichkeit sehe. Halte mich, so wie ich mich nur durch deine Gnade zum Schlafen niedergelegt habe und heute Morgen wieder aufgestanden bin, in einer freudigen, lebendigen Erinnerung daran, dass ich, was auch immer geschieht, eines Tages ein letztes Mal aufstehen werde – zur Auferstehung –, weil Jesus Christus für mich in den Tod ging und für meine Rechtfertigung auferstanden ist. Ich bitte dich in Jesu Namen.
2. Vor dem Arbeitstag: um Durchhaltevermögen
Herr, gib mir den ganzen Tag ein Bewusstsein deiner Gegenwart, lass mich produktiv sein und trotzdem geduldig, wenn du Unterbrechungen schickst, gib mir Weisheit und Mitgefühl in meinem Handeln sowie deinen väterlichen Schutz vor Gefahren und Widrigkeiten. Lass mich jeden Erfolg oder jede Herausforderung in der Arbeit, die du mir heute gibst, akzeptieren, wie groß sie auch sein mögen. Und gib mir vor allem Mitgefühl und die Bereitschaft, in meiner Tätigkeit unterbrochen zu werden, um anderen Gutes zu tun. Ich bitte dich in Jesu Namen.
3. Mittags: um Gegenwart und Erinnerung
O Herr, Gott, danke, dass du mein Leben durch Nahrung und Unterkunft erhältst; dass du mir ein neues Leben durch das Evangelium geschenkt hast; danke für die Gewissheit, dass sich die schlechten Dinge in meinem Leben für immer zum Guten wenden werden und dass meine guten Dinge mir nicht genommen werden können; und für die Gewissheit, dass das beste und vollkommenste Leben noch vor mir liegt. Gib mir jetzt ein freudiges Gefühl deiner Gegenwart und befreie mich von meinen typischen Sünden wie perfektionistischer Werkgerechtigkeit, Angst vor Kritik und Bequemlichkeit. Lass nicht zu, dass sich meine Neigungen in übertriebenen Begierden zu Dingen dieser Welt verwickelt werden, sondern lass mich mein Herz auf die himmlischen Dinge richten, wo Christus, mein Leben, zu deiner Rechten sitzt. Ich bitte dich in Jesu Namen. (Erinnern Sie sich an die Erkenntnisse beim Lesen der Bibel am Morgen)
4. Am Ende des Arbeitstages: für Menschen, mit denen ich mich heute getroffen oder beschäftigt habe
Herr, sende meiner Familie, meinen Freunden und Nachbarn deine irdischen und geistlichen Segnungen. Segne diejenigen, die uns heute Gutes getan haben, und vergib all denen, die uns Übles getan oder gewünscht haben. Gib ihnen Reue und eine bessere Gesinnung. Sei barmherzig zu denen, die in Schwierigkeiten sind und leiden. Sorge entsprechend ihrer Bedürfnisse für sie. Tue dies um desjenigen willen, der umherging, Gutes zu tun, der Schmerzensmann, dein Sohn und unser Erlöser, Jesus Christus. Ich bitte dich in seinem Namen.
5. Beim Schlafengehen: um Erholung
O Herr, beschütze uns heute Nacht vor allen Gefahren und auch vor der Angst davor. Sei uns gnädig, dass wir nicht nur körperlich, sondern unsere Seele und unser Gewissen in deiner Gnade und Liebe auch geistlich ausruhen, damit wir in jeder Hinsicht beruhigt und erleichtert sein können. Und da kein Tag vergeht, an dem ich nicht auf vielfältige Weise sündige, bitte ich dich, dass du alle meine Vergehen in deiner Gnade zudeckst, damit ich deine Gegenwart nicht verliere. Vergib mir um Jesu willen. Zuletzt: Gewähre uns die Gnade, immer so zu leben, dass wir uns nicht fürchten müssen, zu sterben; dass wir, lebend oder sterbend, durch den Verdienst und die Sühne deines Sohnes Christus Jesus, in dessen Namen wir diese unvollkommenen Gebete darbringen, dir gehören. Amen. Gebet 1. Thessalonicher 5,17
Tim Keller
https://www.evangelium21.net/media/1679/beten-ohne-unterlass

Welchen Sinn hat das Coronavirus? Vier biblische Wahrheiten

Ich werde versuchen, die gestellte Frage – „Wie kann man so etwas begreifen? Wie kann man sich einen Reim darauf machen?“ – von der Schrift her zu beantworten. Aber bevor ich das tue: Ich verspüre ein Unbehagen dabei, weil es hier einen großen Unterschied gibt. Einerseits gilt es, Menschen durch die biblische Lehre zum Thema Leid zu helfen und sie darauf vorzubereiten. Es ist es aber etwas anderes, diese Lehre körperlich und emotional zu vermitteln, wenn jemand gerade mitten im Leid steckt. Es sterben gerade tausende von Menschen. Das bedeutet, dass hunderttausende trauern. Was ich also gleich sagen werde, könnte für einige zur falschen Zeit kommen. Wenn ich vor Ort wäre, in einer Kirche etwa, würde ich erkennen können, ob es der richtige Moment ist, etwas zu sagen oder nicht.

Nichts und niemand ist stärker als Jesus

Nach dieser Einleitung werde ich nun versuchen, die Frage zu beantworten. Wie lässt sich ein tödliches Virus begreifen? Lasst mich mit einer empirisch und historisch belegten Tatsache sowie einer klaren biblischen Tatsache beginnen. Die empirische Tatsache ist, dass am Sonntag, dem 26. Dezember 2004, mehr als 200.000 Menschen durch einen Tsunami im Indischen Ozean getötet wurden. Zu den Opfern gehörten ganze Kirchengemeinden, die sich wie gewöhnlich zum Gottesdienst versammelt hatten und in den Tod hinweggefegt wurden. Das ist eine historische Tatsache. So etwas geschieht mit Christen, seitdem es Christen gibt. Nun zur biblischen Tatsache, nämlich Markus 4,41: „… auch der Wind und der See [sind Jesus gehorsam]“. Das ist heute genauso wahr wie damals. „Jesus Christus ist derselbe gestern und heute und auch in Ewigkeit“ (Hebr 13,8).
„Die Frage ist nicht, ob Jesus alle Katastrophen und Krankheiten der Welt in ihrer sündigen und satanischen Dimension überwacht, einschränkt, leitet oder regiert. Er tut es.“
Diese zwei Tatsachen zusammen – die historische und die biblische – ergeben folgende Wahrheit: Jesus hätte die Naturkatastrophe verhindern können. Er hat es im Jahr 2004 nicht getan. Da er immer tut, was weise und richtig und gut ist, hat er auch mit dieser tödlichen Katastrophe weise und gute Absichten gehabt.
Ich würde daher dasselbe über das Coronavirus sagen. Jesus hat alles Wissen und alle Autorität über die natürlichen und übernatürlichen Kräfte dieser Welt. Er weiß genau, wo das Virus angefangen hat und wohin es als Nächstes geht. Jesus hat die volle Macht, das Virus zurückzuhalten – oder auch nicht. Das können wir auch jetzt beobachten. Weder Sünde, Satan, Krankheit oder Sabotage sind stärker als er. Er kann nie in die Ecke gedrängt werden; er kann niemals gezwungen werden, hinzunehmen, was er nicht will.

„Der Ratschluss des Herrn bleibt ewig bestehen, die Gedanken seines Herzens von Geschlecht zu Geschlecht“ (Ps 33,11).

„Ich erkenne, daß du alles vermagst, und daß kein Vorhaben dir verwehrt werden kann“ (Hi 42, 2).

Die Frage ist nicht, ob Jesus alle Katastrophen und Krankheiten der Welt in ihrer sündigen und satanischen Dimension überwacht, einschränkt, leitet oder regiert. Er tut es. Die Frage ist, wie wir all das auf Grundlage der Bibel verstehen können. Wie können wir es begreifen?
Ich möchte vier biblische Realitäten aufzeigen, die uns in unserem Bemühen unterstützen können, diese Krise zu verstehen.

1. Der Vergänglichkeit unterworfen

Als die Sünde durch Adam und Eva in die Welt kam, bestimmte Gott, dass die geschaffene Ordnung einschließlich unserer leiblichen Körper, obwohl nach seinem Bild geschaffen, Verderben und Vergänglichkeit unterliegen sollten. Alle Lebewesen müssen sterben. Christen entkommen dem leiblichen Verderben, der Vergänglichkeit und dem Tod nicht, auch wenn sie durch das Evangelium der Gnade Gottes gerettet werden. Die Grundlage für diese Feststellung findet sich in Römer 8,20–23:

Die Schöpfung ist nämlich der Vergänglichkeit unterworfen, nicht freiwillig, sondern durch den, der sie unterworfen hat, auf Hoffnung hin, dass auch die Schöpfung selbst befreit werden soll von der Knechtschaft der Sterblichkeit zur Freiheit der Herrlichkeit der Kinder Gottes. Denn wir wissen, dass die ganze Schöpfung mitseufzt und mit in Wehen liegt bis jetzt; und nicht nur sie, sondern auch wir selbst, die wir die Erstlingsgabe des Geistes haben, auch wir erwarten seufzend die Sohnesstellung, die Erlösung unseres Leibes.

Es wird der Tag kommen, an dem die gesamte Schöpfung von ihrer Knechtschaft, d.h. von Krankheit, Katastrophen und Tod befreit wird und die Freiheit der Herrlichkeit der Kinder Gottes erbt. Bis dahin seufzen Christen – Paulus sagt: „sogar wir, die den Geist haben“ – mit der ganzen Schöpfung. Sie teilen Verderben, Vergänglichkeit, Krankheit, Katastrophen und Tod, während sie mit Seufzen auf die Erlösung des Körpers warten (was bei der Auferstehung geschieht).

Der Unterschied für Christen, die Christus vertrauen, besteht darin, dass unsere Erfahrung mit diesem Verderben keine Verdammnis bedeutet. Römer 8,1: „So gibt es jetzt keine Verdammnis mehr.“ Der Schmerz reinigt uns, er ist keine Strafe. „Gott hat uns nicht zum Zorngericht bestimmt“ (1Thess 5,9). Wie alle Menschen sterben wir an Krankheiten, nicht unbedingt wegen einer bestimmten Sünde – das ist sehr wichtig. Wir sterben wie alle Menschen an Krankheiten wegen des Sündenfalls. Aber für diejenigen, die in Christus sind, hat der Tod keinen Stachel mehr (1Kor 15,55). Das ist der erste Baustein, um zu verstehen, was gerade passiert.

2. Krankheit als Gottes Gnade

Gott fügt seinem Volk manchmal Krankheiten als reinigendes und rettendes Gericht zu. Nicht zur Verdammnis, sondern als Akt der Gnade, zur Rettung. Dieser Punkt baut auf 1. Korinther 11,29–32 auf. Der Text befasst sich mit dem falschen Gebrauch des Abendmahls, aber das Prinzip dahinter gilt allgemein.

Wer unwürdig isst und trinkt, der isst und trinkt sich selbst [hier geht es um Christen am Tisch des Herrn] ein Gericht, weil er den Leib des Herrn nicht unterscheidet. Deshalb sind unter euch [euch Christen] viele Schwache und Kranke, und eine beträchtliche Zahl sind entschlafen. Denn wenn wir uns selbst richteten, würden wir nicht gerichtet werden; wenn wir aber gerichtet werden [mit dieser Krankheit und Schwachheit und Tod], so werden wir vom Herrn gezüchtigt [gezüchtigt wie ein Kind], damit wir nicht samt der Welt verurteilt werden.

Lassen Sie das einmal sacken. Der Herr Jesus nimmt das Leben seiner Geliebten durch Schwächen und Krankheiten – dieselben Worte übrigens, die zur Beschreibung der Schwächen und Krankheiten verwendet werden, die Jesus in seinem irdischen Leben heilt (Mt 4,23; 8,17; 14,14) – und bringt sie in den Himmel. Er bringt sie wegen der Entwicklung ihrer Sünde dorthin, von der er sie trennt und vor der er sie erlöst. Nicht um sie zu bestrafen, sondern um sie zu retten.
Anders ausgedrückt: Einige von uns sterben an Krankheiten, „damit wir nicht samt der Welt verurteilt werden“ (V. 32). Wenn er das bei einigen seiner Geliebten in Korinth tun kann, dann kann er es auch bei vielen von uns tun, auch durch das Coronavirus. Und das nicht nur wegen des Missbrauchs des Abendmahls, sondern auch wegen anderer Sünden – obwohl nicht jeder Tod auf eine bestimmte Sünde zurückzuführen ist. Das ist der zweite Baustein.

3. Krankheit als Gottes Gericht

Gott benutzt manchmal Krankheiten, um diejenigen gezielt zu richten, die ihn ablehnen und sich der Sünde hingeben. Ich nenne zwei Beispiele. In Apostelgeschichte 12 ließ sich der König Herodes gottgleich verehren. „Sogleich aber schlug ihn ein Engel des Herrn, weil er Gott nicht die Ehre gab; und er verschied, von Würmern zerfressen“ (Apg 12, 23). Gott kann das mit allen tun, die sich selbst erhöhen. Wir sollten uns wundern, dass nicht jeden Tag mehr Machthaber wegen ihrer Arroganz vor Gott und Menschen tot umfallen. Das ist allein Gottes allgemeiner Gnade und Barmherzigkeit zuzuschreiben. Ein weiteres Beispiel ist die Sünde der Homosexualität. In Römer 1,27 heißt es: „Gleicherweise haben auch die Männer den natürlichen Verkehr mit der Frau verlassen und sind gegeneinander entbrannt in ihrer Begierde und haben Mann mit Mann Schande getrieben und den verdienten Lohn ihrer Verirrung an sich selbst empfangen.“ Dies ist ein Beispiel für den Zorn Gottes. In Römer 1,18 heißt es: „Es wird geoffenbart Gottes Zorn vom Himmel her über alle Gottlosigkeit und Ungerechtigkeit der Menschen, welche die Wahrheit durch Ungerechtigkeit aufhalten.“ Das ist der dritte Baustein. Gott kann Krankheiten nutzen und tut es manchmal auch, um diejenigen zu richten, die ihn und seinen Weg ablehnen.

4. Gottes Donnerschlag

„Ich und du, jeder, der zuhört, und jeder Machthaber auf dem Planeten, jeder, der davon hört, erhält eine donnernde Botschaft Gottes, die lautet: ‘Kehr um!’.“
Alle Naturkatastrophen – ob Überschwemmungen, Hungersnöte, Heuschreckenschwärme, Tsunamis oder Krankheiten – sind ein Donnerschlag göttlicher Gnade inmitten des Gerichts. Er ruft alle Menschen dazu auf, umzukehren und ihr Leben durch Gottes Gnade neu auf einen unendlichen Wert auszurichten, die Herrlichkeit Gottes. Die Grundlage dafür findet sich in Lukas 13,1–5. Pilatus hatte Besucher des Tempels niedergemetzelt. Der Turm in Siloah war zusammengebrochen und hatte achtzehn Umstehende getötet. Die Menge möchte nun, genau wie ich gefragt wurde, von Jesus wissen: „Okay Jesus, erklär uns das mal. Sag uns, was du über diese Naturkatastrophen und diese Grausamkeit denkst. Diese Leute standen nur da und jetzt sind sie tot.“ Jesus antwort (Lk 13,4–5)

„Jene achtzehn, auf die der Turm in Siloah fiel und sie erschlug, meint ihr, daß diese schuldiger gewesen sind als alle anderen Leute, die in Jerusalem wohnen? Nein, sage ich euch; sondern wenn ihr nicht Buße tut, so werdet ihr alle auch so umkommen!“

Das ist die Botschaft Jesu an diese Welt. Es ist eine Botschaft an jeden einzelnen Menschen in diesem Moment der Geschichte, angesichts des Coronavirus. Ich und du, jeder, der zuhört, und jeder Machthaber auf dem Planeten, jeder, der davon hört, erhält eine donnernde Botschaft Gottes, die lautet: „Kehr um!“. (Ich denke, die chinesische Regierung sollte besonders aufmerken. Sie ist in letzter Zeit – erst gestern habe ich einen neuen darüber Artikel gelesen – gegenüber den Nachfolgern Christi harsch und repressiv vorgegangen.) Kehr um und suche Gottes Gnade, um dein Leben – unser Leben – auf seinen unermesslichen Wert auszurichten.Coronavirus John Piper
John Piper ist leidenschaftlicher Prediger und Professor für Praktische Theologie am Bethlehem College und Seminar in Minneapolis, Minnesota (USA). Er hat viele Bücher verfasst, von denen etliche auch in deutscher Sprache erhältlich sind.
Dieser Beitrag erschien zuerst bei Desiring God. Übersetzung und Wiedergabe mit freundlicher Genehmigung. Mehr Ressourcen von Desiring God.
https://www.evangelium21.net/media/1926/welchen-sinn-hat-das-coronavirus

„Priorisierung bei Ressourcenknappheit“

Die richtige Allokation im Gesundheitswesen ist immer ein ethisches Problem. Soll man eine bestimmte Summe Geld für die Erforschung einer seltenen Krankheit ausgeben, um deren Behandlung zu ermöglichen und damit das Leben einiger Menschen viel besser zu machen, oder soll man das gleiche Geld für die Entwicklung von verbesserten Medikamenten für Volkskrankheiten ausgeben und damit das Leben vieler Menschen etwas besser machen? Das hinter solchen Fragen lauernde konsequenzialistische Kalkül mag man – aus Prinzip – ablehnen, doch Entscheidungen müssen trotzdem fallen. Ein Doktorand kann nur an einer Sache forschen: Neues Medikament für selten vorkommende Krankheit, oder: Weniger Nebenwirkungen bei vorhandenem Medikament für häufige vorkommende Krankheit.
Zeiten einer Pandemie sind Zeiten einer außergewöhnlichen Belastung für das Gesundheitswesen. Im Moment erleben wir in Italien und Spanien, was das bedeuten kann: Menschen werden nicht mehr nach Stand der Heilkunst behandelt, weil dafür die Mittel fehlen. Es wird damit gerechnet, dass Plätze auf der Intensivstation auch in Deutschland knapp werden könnten. Daher gibt es seit gestern klinisch-ethische Empfehlungen der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv-und Notfallmedizin (DIVI), der Deutschen Gesellschaft für Interdisziplinäre Notfall-und Akutmedizin (DGINA), der Deutschen Gesellschaft für Anästhesiologie und Intensivmedizin (DGAI), der Deutsche Gesellschaft für Internistische Intensivmedizin und Notfallmedizin (DGIIN), der Deutsche Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin (DGP), der Deutschen Gesellschaft für Palliativmedizin (DGP)und der Akademie für Ethik in der Medizin (AEM), die eine Grundlage für Entscheidungen über die Zuteilung von Ressourcen in der Notfall- und der Intensivmedizin im Kontext der Corona-Pandemie schaffen sollen.
Ich tue mich, was die Bewertung des Papiers betrifft, etwas schwer. Einerseits werden sachlich begründete Fallunterscheidungen vorgenommen, mit hochvernünftigen Entscheidungsregeln, die schließlich in Gestalt eines sehr anschaulichen Diagramms für die Praxis aufbereitet werden, um so Entscheidungen in wenigen Minuten zu ermöglichen, mit etwas Routine hinsichtlich der „Priorisierung im Mehr-Augen-Prinzip“ anhand von „Indikatoren“ auch schneller. Andererseits dreht sich mir der Magen um, wenn ich daran denke, wer bei der Prüfung von „Komorbidität mit deutlicher Einschränkung der Langzeitprognose“ alles durchs Raster fällt.
Jede und jeder sollte das Papier lesen – unter besonderer Berücksichtigung der „Anlagen“ für die Praxis. Damit man weiß, was auf uns, eine jede und einen jeden von uns, zukommen kann.
(Josef Bordat) https://jobosblog.wordpress.com/2020/03/26/priorisierung-bei-ressourcenknappheit/

In den Medien hört und sieht man nur immer wieder von Masseninfizierungen, aber kaum ein Wort der Besinnung auf unseren Gott.

Persönliches Zeugnis:
Anfang der 1990er Jahren wäre ich fast an einer beidseitigen Lungenentzündung hops gegangen. Eins weiß ich noch: Es war übelst, langsam immer weniger Luft zu bekommen!
1999 hätte mir dann beinahe ein Asthmaanfall nach einer massiven Staubattacke das Lebenslicht ausgeblasen. Gott hatte es aber anders mit mir im Sinn und am Folgetag hab ich dann das Tageslicht im Schwabinger Krankenhaus wieder erblickt.
Bis der Herr beschließt, mich endgültig von diesem Planeten zu rufen, möchte ich erklären, dass ich an Jesus Christus als wahren Herrn und Erlöser glaube. Ich glaube, dass Jesus der Sohn Gottes ist, er hat sich als freiwilliges Opfer ans Kreuz schlagen lassen, starb für unsere Sünden und ist von den Toten auferstanden. Jesus Christus liebt uns alle, viel mehr als wir verdienen, und vergibt unsere Sünden, wenn wir an ihn glauben und unsere Schuld bereuen.
Es steht geschrieben:
“Jesus spricht: Ich bin die Auferstehung und das Leben. Wer an mich glaubt, wird leben, auch wenn er stirbt; und jeder, der da lebt und an mich glaubt, wird in Ewigkeit nicht sterben. Glaubst du das?” (Johannesevangelium 11,25f)
Also, ihr Lieben, nur für den Fall, dass es mich irgendwann erneut trifft und ich nicht mehr dazu käme, euch noch was zu schreiben…
Wer an Christus glaubt, ihm vertraut, kann niemals tiefer fallen als in Gottes Hand! Wolfgang Stoitzner

Buddhismus

Buddhismus als Weg zu Wohlbefinden und Entspannung? Viele moderne Zeitgenossen fühlen sich vom Buddhismus stark angezogen. Der lächelnde Buddha ist heute ein Symbol von Friedfertigkeit und Gelassenheit und daher zum wichtigen Accessoire geworden – vor allem im Bereich von Entspannung und Wellness. Auch den ehemaligen Psychotherapeuten (Schwerpunkt Rebirthing. Durch eine bestimmte Atemtechnik sollen der Zustand der Geburt oder sogar vorgeburtliche Erinnerungen bewusst wieder erlebt werden) Martin Kamphius beeindruckte die Friedfertigkeit des Buddha. Eine persönliche Begegnung mit dem Dalai-Lama faszinierte ihn derart, dass er sich sieben Jahre den strengen Regeln des tibetischen Buddhismus unterwarf. Die Kernlehre des Buddhismus ist die Überwindung des Leidens mithilfe eines achtfachen Pfades, der Regeln der Weisheit, Sittlichkeit und Achtsamkeit enthält, und an dessen Ende die Erleuchtung und das Nirvana stehen. Yoga und Meditation sind wichtige Mittel, um zu einer inneren Leere und schließlich zu einem neuen geistlichen Bewusstsein zu gelangen. Auf dem Weg zu diesem Ziel, der sich angeblich übermehrere Leben erstreckt, ist allerdings jeder auf sich alleine gestellt. Im Gegensatz zum Christentum kennt der Buddhismus keinen Erlösergott, der den Menschen persönlich liebt und ihm nah sein möchte. Kamphuis erlebte einen Weg, der auf die genaue Befolgung der Lehranweisungen und Praktiken größten Wert legte. Jede Handlung und jede falsche Körperhaltung hatte Konsequenzen für das Erreichen der Erleuchtung. Dadurch entwickelte sich eine große Angst, etwas falsch zu machen. So standen am Ende oft Verzweiflung und Stress. Eines Tages, er war gerade mit seiner Frau in Australien auf Weltreise, hörten beide von Christus. Tief berührt von seiner Liebe, tat sich ihnen eine völlig neue Welt auf. Im Gegensatz zu Buddha entfloh Jesus der grausamen Welt und ihren Leiden nicht, sondern starb selbst grausam am Kreuz für die Sünder. Wer mit seiner Schuld zu ihm kommt und sich ihm anvertraut, darf inneren Frieden und Veränderung erfahren. Martin Kamphuis erfuhr, dass beidem Gott der Bibel Erlösung nicht von Leistung abhängt und welchen gefährlichen Einfluss fernöstliche Praktiken haben können. Vor einigen Wochen hielten Martin und Elke Kamphuis,eine ehemalige Esoterikerin, einen aufklärenden Vortrag bei uns. Hildegund Beimdieke https://www.feg-herborn.de/gemeindemagazin/

Jürgen Klopp schreibt einen Brief und betet für alle Fußballer.

Der Brief im Wortlaut:
„Ich denke nicht, dass dies ein Moment ist, in dem die Gedanken eines Fußballmanagers wichtig sein sollten. Aber ich verstehe, dass unsere Fans etwas von der Mannschaft hören wollen, und dem werde ich nachkommen. In erster Linie müssen wir alle – in der Gesellschaft meine ich – alles dafür tun, um uns gegenseitig zu schützen. Das sollte im Leben immer der Fall sein, aber in diesem Moment, denke ich, ist das wichtiger denn je. Ich habe bereits gesagt, dass Fußball immer die wichtigste der unwichtigen Sachen zu sein scheint. Heute sind der Fußball und Fußballspiele überhaupt nicht wichtig. Natürlich wollen wir nicht vor leeren Stadien spielen und wir wollen nicht, dass Spiele oder Wettbewerbe ausgesetzt werden. Aber wenn dies einem Einzelnen hilft, gesund zu bleiben – nur einem –, werden wir es ohne nachzufragen tun. Wenn es eine Entscheidung zwischen Fußball und dem Wohl der Gesellschaft ist, ist das keine Frage. Wirklich nicht.
Die heutige Entscheidung und Verkündung wird mit dem Ziel getroffen, die Sicherheit der Menschen zu gewährleisten. Deswegen unterstützen wir dies komplett. Wir haben gesehen, wie Mitglieder von Teams, gegen die wir antreten, krank geworden sind. Dieses Virus hat gezeigt, dass es keine Immunität bietet, Teil des Fußballs zu sein. An alle mit uns rivalisierenden Klubs und Einzelne, die betroffen sind oder es noch sein werden: ,Ihr seid in unseren Gedanken und Gebeten‘. In diesem Moment weiß keiner von uns, wie das Endergebnis aussehen wird, aber als Team müssen wir überzeugt davon sein, dass die autorisierten Behörden ihre Entscheidungen auf der Basis von fundiertem Urteilsvermögen und Moral treffen.
Ja, ich bin der Manager dieses Teams und Klubs und trage deshalb eine Verantwortung für unsere Zukunft auf dem Platz. Aber ich denke in diesem Moment, bei so vielen Leuten in unserer Stadt, der Region, dem Land und auf der Welt, die Angst haben und Unsicherheit verspüren, wäre es falsch, über mehr zu reden als darüber, den Ratschlägen der Experten zu folgen und sich um sich selbst und um andere zu kümmern. In dieser Nachricht des Teams an unsere Anhänger geht es nur um euer Wohlbefinden. Setzt eure Gesundheit an erste Stelle. Geht keine Risiken ein. Denkt an die Verletzlichen in unserer Gesellschaft und handelt, wo möglich, mit Mitgefühl für sie. Passt bitte auf euch auf und achtet aufeinander. You’ll never walk alone, Jürgen“

Die Natur mit Respekt behandeln

Wir sollten die Natur mit außergewöhnlichen Respekt behandeln. Wir mögen einen Baum fällen, um ein Haus zu bauen oder ein Feuer anzufachen, das der Familie Wärme spendet. Aber wir dürfen nicht aus bloßer Willkür einen Baum fällen. Wir dürfen, wenn nötig, die Rinde der Korkeiche loslösen und sie verarbeiten. Aber wir dürfen nicht ohne zwingenden Grund einen Baum entrinden und ihn dann austrocknen und als Skelett im Winde stehen lassen Damit verletzen wir das „Recht“ des Baumes.
Das programmierte Ende. Umweltschutz aus christlicher Sicht– November 1982 von Francis A. Schaeffer Seite 55

Leben in Corona- Zeiten

Vieles bleibt gleich, auch wenn einen täglich neue Hiobsbotschaften bezüglich der Corona- Pandemie erreichen. Noch immer brauchen die Menschen zu essen und zu trinken, noch immer sehnen sie sich nach Aufmerksamkeit und Zuwendung. Natürlich schlummert leider auch noch immer die Tendenz zur Sünde im eigenen Innern und im Innern jedes anderen. Ganz gleich, wie schlimm eine Katastrophe auch sein mag, immer werden einige Menschen versuchen ihren Vorteil dabei herauszuschlagen.
Einiges ist in Corona- Zeiten aber auch ganz anders. Tausende Infizierte müssen in Deutschland ein Krankenhaus aufsuchen. Einige von Ihnen erkranken schwer. Bisher starben glücklicherweise in Deutschland nur wenige Menschen infolge der neuen Lungenkrankheit.
Viele Bereiche des öffentlichen Lebens wurden zwischenzeitlich lahmgelegt und die Möglichkeiten der Freizeitgestaltung sind momentan deutlich eingeengt. Für viele hat das eine große Veränderung ihres Alltags zur Folge. Die Abende und Wochenenden werden nicht mehr auf Partys, im Kino, bei McDonalds oder in der Gemeinde verbracht. Wer in den besonders betroffenen Bereichen Tourismus, Bildung oder Gastronomie tätig war verfügt ganz plötzlich über viel mehr freie Zeit. Die aber gilt es auch gut zu füllen. Andernfalls fällt den Betroffenen schon bald die Decke auf den Kopf oder Familiensztreitigkeiten beginnen zu blühen. Mancher gerät auch in eine immer stärkere Panik, weil er den ganzen Tag nur noch neue Schreckensmeldungen über Corona konsumiert.
Deshalb hier ein paar einfache Tipps für die zusätzlich verfügbare Zeit mit Corona:
– Wichtig scheint es mir den Tag oder das Wochenende ganz bewusst zu strukturieren, die Zeit sinnvoll und abwechslungsreich zu planen. Schnell vergeht die Zeit sonst ungenutzt. Das ist auf längere Frist gesehen ziemlich frustrierend und unbefriedigend. Also gilt es einen eigenen Stundenplan aufzustellen, eine neue Routine zu entwickeln. Natürlich gehören kleine Pausen ebenfalls dazu. Nachdem man etwas Geplantes erledigt hat, kann man diese auch viel mehr genießen.
– Beispielsweise eignet sich die zusätzliche Zeit hervorragend dazu, Dinge aufarbeiten die lange liegen geblieben sind oder die man sich schon immer vorgenommen hat. Endlich steht die Zeit zur Verfügung das schon lange eingeplante Buch zu lesen, die Eintragungen im Tagebuch zu vervollständigen oder den Dachboden aufzuräumen. Eine bessere Gelegenheit für solche Aktionen wird es sobald nicht geben.
– Da, wo der Tagesplan für viele nicht mehr so vollgestopft ist wie sonst und viele persönliche Begegnungen ausgeschlossen werden, kann man mit einer entsprechenden Entfernung durchaus Kontakte pflegen oder sogar neu anknüpfen. Ohne Probleme kann man ausführliche Gespräche mit anderen Menschen führen, über Telefon oder Internet. Gerade einsame Menschen werden sich über eine Meldung freuen. Manche lange brachlegenden Kontakte können neu angeknüpft und heikle Beziehungen endlich geklärt werden. Manchmal ist auch die ganz praktische Hilfe angesagt, beispielsweise der Einkauf für jemanden aus der Nachbarschaft, der zu einer Hochrisikogruppe gehört.
– Manche aber haben gerade jetzt deutlich weniger Zeit als gewöhnlich, weil sie beispielsweise im Gesundheitswesen tätig sind oder ihre Angehörigen plötzlich zuhause betreuen müssen. Trotz aller zusätzlichen Belastung besteht hier die Möglichkeit Menschen zu helfen und Beziehungen zu vertiefen. Kraft für diese Arbeit geben kurze Pausen und eine enge Bindung an Gott.
– Um die schnell aufkommende Panik unter Kontrolle zu halten und, um nicht mehr Zeit aufzuwenden, als man es eigentlich beabsichtigt, sollte man den eigenen Medienkonsum begrenzen. Zumeist genügt es vollkommen, einmal am Tag neue Corona- Nachrichten zu suchen. Man muss eben nicht über jeden neuen Infizierten und jeden neuen Gesetzesvorschlag sofort informiert sein. Zumeist hilft das bei der Bewältigung des eigenen Alltags nicht, sondern blockiert die Aufmerksamkeit und verhindert die zur Verfügung stehende Zeit wie geplant zu verwenden.
– Jetzt besteht auch die einmalige Möglichkeit sich Gott zuzuwenden, erstmalig oder intensiver als bisher. Man kann zurückschauen und Gott für die Geschenke und Führungen vergangener Jahre danken. Man kann aber auch intensiver für die eigene Zukunft beten oder mit Gott planen, wie in den kommenden Jahren gute Schwerpunkte und notwendige Entscheidungen getroffen werden. – Ganz natürlich erinnert Corona auch an die eigene Sterblichkeit. Irgendwann wird das eigene Leben ganz sicher zuende sein. Jeder, der das bisher noch nicht getan hat, sollte sich ernsthaft darüber Gedanken machen, ob er die Ewigkeit bei Gott verbringen will und was das für hier und heute bedeutet.
– Gerade die Begegnung mit Gott kann ganz wesentlich zu einer inneren Ruhe beitragen, wenn andere Nachrichten nur noch konfuser oder panischer machen. Gott hört zu, wenn wir unsere Sorgen und Ängste bei ihm ausbreiten. Und im Gegensatz zu Politikern und Journalisten kann er wirklich helfen. Gott kann und will innere Ruhe geben und Orientierung für den heutigen Tag, als auch für den Rest des Lebens geben. Wer Kontakt zu Gott hat, nimmt die gegenwärtige Gefährdung durch die Corona- Pandemie ganz ernst, er lässt sich dadurch aber nicht in kopflose Panik versetzen, die schlussendlich keinem weiterhilft. Gott hält das eigene Leben und auch alles andere fest in seiner Hand.
„Wenn ich auch an Leib und Seele leide, so bist Du doch, Gott, jederzeit meines Herzens Trost und mein Teil.“ (Psalm 73, 26) Michael Kotsch FB

Mir fällt die Decke auf dem Kopf

Wegen der Corona-Pandemie verbringen viele mehr Zeit zuhause. Doch wie geht man damit um, wenn einem zuhause die Sorgen umtreiben oder vor Langeweile die Decke auf den Kopf fällt? Hier einige Ideen, welche Tätigkeiten in der häuslichen Quarantäne in nächster Zeit guttun könnten.
Ein paar Empfehlungen:
1. Ließ Bücher
2. Behaltet den Tage-/Nachtrhythmus bei. Die markante Verschiebung führt verstärkt zur Unzufriedenheit und zur (depressiven) Verstimmung.
3. Halte Ordnung und Sauberkeit in Wohnung und Kleidung.
4. Schreibe Briefe. Auch eine Mail an betagte Personen oder ein Telefonanruf kann grosse Freude bewirken. Isolation schadet.
5. Mach Skype-Termine mit guten Freunden aus. Sei ehrlich, nicht stark!
6. Treib täglich Sport (es gibt jede Menge Fitnessübungen für zuhause).
7. Führe Tagebuch über neue Ideen, die aus der Verlegenheit oder auch aus kreativen Momenten heraus entstehen.
8. Beginnt den Tag mit den unangenehmsten Aufgaben. Legt für Dich selbst und gemeinsam Rechenschaft über Erreichtes ab.
9. Diese Zeit wird enden und Du wirst sagen, dass sie nicht nutzlos war.
Der räumliche Horizont beschränkt sich auf den Umkreis der Wohnung, zeitlich denken wir nur noch für ein paar Tage voraus, denn wer weiß schon, was in zwei Wochen sein wird? Das aber ändert die Art und Weise unserer Weltbeziehung: Auf einmal sind wir nicht mehr die Gejagten, wir kommen aus dem Alltagsbewältigungsverzweiflungsmodus, aus der Aggressionshaltung gegenüber der Welt und dem Alltag heraus. Wir haben Zeit. Wir können plötzlich hören und wahrnehmen, was um uns herum geschieht: Vielleicht hören wir wirklich die Vögel und sehen die Blumen und grüßen die Nachbarn. Hören und Antworten (statt beherrschen und kontrollieren): Das ist der Beginn eines Resonanzverhältnisses, und daraus, genau daraus kann Neues entstehen. Hartmut Rosa