Das programmierte Ende

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Oft laufen die Evangelikalen anderen hinterher und sind dabei spät dran. Einige der Anliegen, die sie gegenwärtig auf ihre Agenda setzen, wurden beispielsweise schon vor 40 Jahren von Jürgen Moltmann formuliert (Moltmann wiederum erhielt zahlreiche Impulse von der Frankfurter Schule und dem Neomarxisten Ernst Bloch).
Es gibt Ausnahmen. Francis A. Schaeffer warnte bereits 1970 vor den unsäglichen Folgen der Umweltverschmutzung. Im stilistisch etwas chaotischen Buch Das programmierte Ende: Umweltschutz aus christlicher Sicht beleuchtete er die Missachtung und Ausbeutung der Natur durch den Menschen. Aus der Sicht Schaeffers bietet der christliche Glaube eine solide Begründung für die Wertschätzung der Schöpfung. Die Natur sollte nicht in platonischer Weise ausgeblendet, sondern respektvoll behandelt werden (S. 55).

Gerade die Christen sollten nicht als Zerstörer auftreten. Wir sollten die Natur mit außerordentlichem Respekt behandeln. Wir mögen einen Baum fällen, um ein Haus zu bauen oder ein Feuer anzufachen, das der Familie Wärme spendet. Aber wir dürfen nicht aus bloßer Willkür einen Baum fällen. Wir dürfen, wenn nötig, die Rinde der Korkeiche loslösen und sie verarbeiten. Aber wir dürfen nicht ohne zwingenden Grund einen Baum entrinden und ihn dann austrocknen und als Skelett im Winde stehen lassen. Damit verletzen wir das »Recht« des Baumes. Wir dürfen unser Haus von Ameisen säubern; aber wir dürfen nicht vergessen, daß wir die Ameise an dem Platz, den Gott ihr zugewiesen hat, als Gottes Werk zu ehren haben. Warum sollten wir mutwillig eine Ameise auf einem Waldpfad zertreten? Sie ist ein Geschöpf wie wir selbst; freilich nicht im Bilde Gottes geschaffen, aber doch dem Menschen gleich, was ihre Geschöpflichkeit betrifft. Ameise und Mensch sind gleichermaßen Geschöpfe Gottes.
https://theoblog.de/das-programmierte-ende/18512/

Karl Barth: Sein Leben für Jesus Christus!

Wir sind am Ende des Karl-Barth-Jubiläumsjahres 2019 angelangt und fragen uns: Was bleibt? Barth schrieb bereits im Jahr 1922: «Alle meine Gedanken kreisten um den einen Punkt, der im Neuen Testament Jesus Christus heisst» (Das Wort Gottes als Aufgabe der Theologie, 218). Sein Glaube an Jesus trug ihn durch alle Sünden, Irrungen und Wirrungen seines Lebens. Warum? Weil Jesus sowohl ganz Gott als auch ganz Mensch ist, unser Heiland, der für uns gestorben und auferstanden ist. In einem seiner letzten Interviews im November 1968 fasste Barth seine Theologie treffend zusammen: «Das letzte Wort, das ich als Theologe und auch als Politiker zu sagen habe, ist nicht ein Begriff wie ‹Gnade›, sondern ist ein Name: Jesus Christus. Er ist die Gnade, und er ist das Letzte, jenseits von Welt und Kirche und auch von Theologie. Wir können ihn nicht einfach ‹einfangen›. Aber wir haben es mit ihm zu tun. Um was ich mich in meinem langen Leben bemüht habe, war in zunehmendem Masse, diesen Namen hervorzuheben und zu sagen: dort […]. Dort ist auch der Antrieb zur Arbeit, zum Kampf, auch der Antrieb zur Gemeinschaft, zum Mitmenschen. Dort ist alles, was ich in meinem Leben in Schwachheit und Torheit probiert habe. Aber dort ist’s». Damit ist auch die grösste Stärke und das für uns Bleibende in Barths umfangreicher Theologie lokalisiert: der Glaube an Jesus Christus.  Michael Freiburghaus

https://www.karl-barth-jahr.eu/Karl_Barth_Sein_Leben_fuer_Jesus_Christus-25123-0-0-67.html?fbclid=IwAR1iDhUCmo5s_TgmTzoNAocW2aGS41eiHbhMf22mLruIsFKsAECSkXi3Vtk

Die Frage ist nicht nur, ob Gott existiert, sondern was für ein Gott existiert.

Der Gott, an den die Juden und Christen glauben, ist von allen anderen Göttern in der Welt völlig verschieden. Er ist ein persönlicher-unendlicher Gott. Die Gottheiten des Osten sind der Definition nach unendlich, indem sie alles gleichermaßen umschließen, Männliches und Weibliches, Grausamkeit und Nicht-Grausamkeit und so fort. Sie sind aber nie persönlich. Im Gegensatz dazu waren die Gottheiten des Westens, die griechischen und römischen Götter, der große Gott Thor und die Angelsächsischen Götter persönlich, aber immer begrenzt und endlich. Der Jüdische-Christliche Gott ist einzigartig. Er ist unendlich, und er ist zugleich persönlich. Das programmierte Ende. Umweltschutz aus christlicher Sicht | Francis A. Schaeffer | ISBN: 9783417004243 Seite 34

„Marriage Story“: Scheiden tut weh

Josh Panos hat Noah Baumbachs Film „Marriage Story“ besprochen. Fazit:
Es ist nicht relevant, wie sehr die Gesellschaft versucht, die Ehe kleinzureden, sie umzudefinieren oder den Prozess der Scheidung zu vereinfachen. Menschen werden immer instinktiv wissen, dass Ehe wichtig und Scheidung furchtbar ist. Diese Wahrheit finden wir in der Bibel, wir finden sie aber auch in den Büchern, die wir lesen, und den Filmen, die wir schauen. Wenn Filme wie Noah Baumbachs Marriage Story entstehen – die die Wichtigkeit der Ehe erfassen und das Trauma der Scheidung lebendig werden lassen –, sollten Christen das begrüßen. Auch wenn es hart ist, diesen Film zu schauen, bietet er doch eine notwendige, ernüchternde und unnachgiebige Sicht auf einen Schrecken, von dem die Gesellschaft versucht, den ihm innewohnenden Horror zu entkräften. Mehr bei Evangelium21: www.evangelium21.net.

Geschichte des Mülls

Man kann die Sozialgeschichte der Moderne unter verschiedenen Aspekten betrachten. Man kann den Wandel der Arbeits- und Produktionsbedingungen untersuchen (ein sehr häufiger Forschungsansatz), man kann wissenschaftlich-technische Innovationen als Triebkräfte sozioökonomischer Veränderung in den Mittelpunkt stellen oder man kann die moderne Gesellschaft von ihrem Ende her anschauen: vom Konsum und dem dabei entstehenden Müll her.
Jemand, der diesen Ansatz gewählt hat, ist der Historiker Wolfgang König, lange Jahre an der TU Berlin Professor für Technikgeschichte. In seinem Buch „Kleine Geschichte der Konsumgesellschaft“ beschreibt er den Weg der Moderne in die Kultur des Konsums. Sein neustes Buch setzt daran an. Es hätte gut und gerne „Kleine Geschichte des Mülls“ heißen können, erschienen ist es unter dem Titel „Geschichte der Wegwerfgesellschaft“, Untertitel: „Die Kehrseite des Konsums“.

In der Tat: Einwegartikel, das Vernichten von Nahrungsmitteln, die Tatsache, dass gebrauchsfähige, aber eben nicht mehr modische oder „hippe“ Artikel im Müll landen – all das ist die Kehrseite unserer Konsumgesellschaft. Für die Umwelt hat das dramatische Auswirkungen. König stellt diese ausführlich und kompetent dar. Dass die Menge an Müll der Privathaushalte im 20. Jahrhundert immer weiter zunahm, aber auch, dass sich die Recycling-Bemühungen seit den 1970er Jahren durchaus positiv auf das Müllvolumen auswirken.
König gibt aber nicht nur Informationen zum Müllproblem, er erklärt auch, wie es zum Paradigma des Wegwerfens und Verschwendens kommen konnte und stellt Lösungen vor, die ein Zurück zur Weiternutzung, zum Teilen und zum achtsamen Umgang mit den Dingen ermöglichen. Es sind gangbare Wege zur Nachhaltigkeit, die ohne übermäßigen Verzicht eingeschlagen werden können – allein: mit ein wenig Nachdenken über Effizienz und Suffizienz unseres Konsums.
Wolfgang Königs Buch ist ein wichtiger Beitrag zu einer Verhaltensänderung, die der heute lebenden Generation obliegt, damit nachfolgende Generationen in würdiger Weise leben können. Die nachhaltige Nutzung von Lebensmitteln und Konsumgütern wie Kleidung und Möbel ist ein wichtiger Faktor in der emissionsarmen Wirtschaftsform, die wir anstreben. Königs „Geschichte der Wegwerfgesellschaft“ passt in die gegenwärtige Klimadebatte. Lesenswert. (Josef Bordat)
Bibliographische Angaben:
Wolfgang König: Geschichte der Wegwerfgesellschaft.
Die Kehrseite des Konsums.
Stuttgart: Franz Steiner Verlag 2019.
168 Seiten, € 21,90.
ISBN 978-3-515-12500-0.

Geschichte des Mülls

Du sollst den Namen des Herrn nicht zum Eitlen anrufen!

Man möchte sich in die Reihen der Gläubigen mengen, um den Philosophen, die den Gott der Religion zu retten glauben, indem sie ihn durch ein unpersönliches, schattenhaft abstraktes Prinzip ersetzen, die Mahnung vorzuhalten: »Du sollst den Namen des Herrn nicht zum Eitlen anrufen!« [Siegmund Freud. Das Unbehagen in der Kultur]

Die neuzeitliche Utopie ersetzte die Erwartung unsterblichen göttlichen Lebens für jeden

Die neuzeitliche Utopie ersetzte die Erwartung unsterblichen göttlichen Lebens für jeden, der sich danach ausstreckt, durch die Perspektive verbesserter irdischer Lebensbedingungen später lebender Menschen. Dazu bedurfte es der Verwandlung der Gesellschaft in eine zweckrationale Organisation, die diese Verbesserungen herbeiführen sollte. Das gegenwärtige Leben hat, auch wenn es schön und richtig gelebt wird, nicht mehr einen Ewigkeitssinn in sich selbst. Kultur existiert eigentlich noch gar nicht, sondern sie soll das künftige Ergebnis gegenwärtiger Arbeit sein. Es gibt auch nicht wirklich etwas zu feiern. An die Stelle des Festes tritt die Freizeit. Wieso allerdings die Verbesserung des Lebens künftiger Generationen dieses Leben der Banalität sollte entreißen können, kann die Utopie nicht einsichtig machen. Die Utopie ist inzwischen tot. Toter als es Gott je war. Es hat sich gezeigt, daß die Organisation der Gesellschaft im Dienst der Utopie materielle Verbesserungen eher behinderte als beförderte.
[Robert Spaemann. Die europäische Kultur und der banale Nihilismus, oder: Die Einheit von Mythos, Kult und Ethos]

Der Grund Für Seine Liebe

„Es gibt Zeiten, wo ich die Lehre von der erwählenden Liebe Gottes gegen die ganze Welt nicht tauschen würde.* O, wenn du nie auf den getrübten Gewässer der Seelendepression gewesen bist, kann ich verstehen, wenn du darüber spottest.

Aber wenn du weißt, wie es ist, entleert zu sein, sogar zu spüren, was für einen unaussprechlichen Sünder du bist, dann wirst du Gott dafür danken, dass Er, Der dich liebt, den Grund für seine Liebe in sich selbst und nicht in dir findet.“

Archibald Brown, der Nachfolger von Charles Spurgeon, bei der Metropolitan Tabernacle. 

Anmerkung: „Es gibt Zeiten“ –  d.h.: Jede Sekunde von jedem Tag.

Was bedeutet Heiligkeit? Heiligkeit bedeutet mehr als Absonderung vom Bösen

Leitverse: Jesaja 6,3; 1. Thessalonicher 4,3

Jes 6,3: Und einer rief dem anderen zu und sprach: Heilig, heilig, heilig ist der HERR der Heerscharen, die ganze Erde ist voll seiner Herrlichkeit!Inhalt

Einleitung

Was bedeutet eigentlich Heiligkeit? Stimmt es, dass die Heiligkeit Gottes der Liebe Gottes gegenübersteht? Wir wollen anhand des Wortes Gottes kurz untersuchen, ob wir nicht manchmal ein zu eingeschränktes Verständnis bezüglich Heiligkeit haben.

Wie bei vielen Untersuchungen ist es sinnvoll, sich zuerst die Frage zu stellen, wo das Wort „Heiligkeit“ oder „heilig“ zum ersten Mal vorkommt. Das hilft in der Regel, die Grundbedeutung besser zu erfassen.

Das erste Vorkommen des Wortes „heilig“

Das erste Vorkommen dieses Wortes finden wir in 1. Mose 2,3: „Und Gott segnete den siebten Tag und heiligte ihn; denn an demselben ruhte er von all seinem Werk, das Gott geschaffen hatte, indem er es machte.“

Gott heiligte den siebten Tag. Hier hat das Wort „heilig“ die Bedeutung „etwas für sich beiseitestellen“ oder „etwas unterscheiden von anderen Dingen“. So heißt es zum Beispiel auch in Hebräer 2,11: „Denn sowohl der, welcher heiligt, als auch die, welche geheiligt werden, sind alle von einem.“ Auch wir Christen sind solche, die durch Christus geheiligt wurden, die nun unterschieden sind von anderen Menschen. Nicht dass wir dadurch besser wären als andere Menschen, sondern wir unterscheiden uns nun durch die neue Natur von unseren Mitmenschen. Wir sind für Gott beiseitegestellt, oder wir sind, wie Galater 1 uns sagt, von Gott „herausgenommen aus dem jetzigen Zeitlauf“.

Gottes Wesen

Nun gehen wir einen Schritt weiter. Gottes Wesen ist Licht und Gottes Wesen ist Liebe; so lernen wir es aus dem ersten Johannesbrief. Und ich frage mich, ob man nicht diese beiden Aspekte von Gottes Wesen in dem einen Wort „Heiligkeit“ zusammenfassen kann. Oft kann man hören, dass das Wesen Gottes als „Licht“ mit dem Gedanken der Heiligkeit auf eine Stufe gestellt wird und so das Wesen Gottes als „Liebe“ davon unterschieden wird. Man hört dann schon mal sagen: Gott ist Licht, aber auch Liebe, so als ob diese beiden Wesenszüge gegeneinander streiten würden.

Nein, Gottes Wesen ist seine absolute Heiligkeit und diese umfasst die Liebe Gottes und auch Gottes Wesen als Licht. Sie bedeutet aber noch weit mehr als dies. Oft wird diese Heiligkeit auch mit der herrlichen Größe und Pracht Gottes verbunden (z.B. Ps 96,6.9), dann wieder mit Gottes Gerechtigkeit (z.B. Jes 5,6), Gottes Erlösung (z.B. Jes 41,14; 47,4; Ps 111,9) und auch Gottes Barmherzigkeit (Hes 39,25; Kol 3,12).

Das alles kann unter dem Oberbegriff „Heiligkeit“ zusammengefasst werden. Vielleicht kann man das sich wie folgt vorstellen:

In Worten ausgedrückt: Gottes Heiligkeit zeigt sich in den verschiedenen Wesensarten seines Charakters. Ein König z.B. hat eine bestimmte Pracht und auch eine bestimmte Herrlichkeit. Aber er ist nicht heilig – seine Pracht ist vom Grundsatz her nicht prächtiger als die Pracht eines anderen Königs. Gottes Pracht und Herrlichkeit aber ist eben etwas Besonderes, etwas, was völlig von der Pracht normaler Könige unterschieden ist. Und so ist es auch mit seiner Barmherzigkeit, Liebe, Gerechtigkeit usw.; diese Wesensarten sind immer etwas Besonderes – eben heilig. Oder es gab zu alttestamentlichen Zeiten viele Tempel, aber der Tempel Gottes war der heilige Tempel. Er war etwas Besonderes, ein Tempel, der sich deutlich von anderen unterschied. Das Gleiche könnte man vom siebten Tag sagen, den Gott ja auch heiligte. Es war ein Tag, aber es war doch ein besonderer Tag.

Heilig = abgesondert vom Bösen?

So finden wir auch in Jesaja 6,3 Gottes heiliges Wesen: „Und einer rief dem anderen zu und sprach: Heilig, heilig, heilig ist der Herr der Heerscharen, die ganze Erde ist voll seiner Herrlichkeit!“

Oft hört man den Gedanken, Heiligkeit bedeute Absonderung vom Bösen. Und das ist sicherlich darin eingeschlossen. Aber es bedeutet eben mehr! Gerade Jesaja 6,3 zeigt uns, dass wir nicht wirklich weiterkommen, wenn wir eine derart eingeschränkte Sichtweise bezüglich des Wortes „heilig“ oder Heiligkeit haben. Wenn die Seraphim ausrufen „heilig, heilig, heilig“ dann deshalb, weil Gott in allen Eigenschaften seines Wesens „etwas Besonderes“ ist. Seine Gerechtigkeit ist etwas Besonderes, ebenso seine Reinheit sowie seine Majestät, seine Gnade ist etwas Außergewöhnliches, seine Liebe etwas Unergründliches. Das schließt natürlich auch den Gedanken ein, dass Gott abgesondert ist vom Bösen und Sünde nicht sehen kann. Aber es ist sicherlich viel zu wenig, hier zu sehen, dass die Seraphim rufen: „Abgesondert vom Bösen, abgesondert vom Bösen, abgesondert vom Bösen ist der Herr der Heerscharen.“

Es ist sicherlich eher die Herrlichkeit der Heiligkeit, die in 2 Mose 15 besungen wird gemeint: „Wer ist dir gleich unter den Göttern, Jahwe! Wer ist dir gleich, herrlich in Heiligkeit, furchtbar an Ruhm, Wunder tuend! Du strecktest deine Rechte aus – die Erde verschlang sie. Du hast durch deine Güte geleitet das Volk, das du erlöst, hast es durch deine Stärke geführt zu deiner heiligen Wohnung.“ Hier wird die Heiligkeit des Herrn besungen, und sie bewegt sich auf der Ebene des Ruhmes (besondere Würde) und des Wundertuns (besondere Fähigkeit) und zeigt sich in dem außergewöhnlichen Sieg (allein durch das Ausstrecken der Hände) über die Feinde, in der besonderen (weil mit nichts verdienten) Güte seinem Volk gegenüber, in der kostbaren (weil unendlich teuren) Erlösung durch das Blut eines Stellvertreters, mit der Er das Volk erlöst hat, mit der besonderen (weil jedes Hindernis überwindenden) Macht, mit der Er es zu sich selbst geführt hat. Als Gott in der Ewigkeit war und es noch nichts Böses gab, wovon Er sich hätte absondern können, da war Gottes Wesen bereits durch Heiligkeit gekennzeichnet.

Das Wort „heilig“ in Psalm 22

Nehmen wir noch ein anderes Beispiel. In Psalm 22,1 heißt es: „Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen, bist fern von meiner Rettung, den Worten meines Gestöhns?“, und dann heißt es im übernächsten Vers: „Doch du bist heilig.“ Nun, es sind die Worte des Herrn, die Er am Kreuz in großen Leiden ausrief, und die Bedeutung scheint klar, wenn es heißt: „Doch du bist heilig.“ Gott konnte die Sünde, die auf seinem Sohn lag, nicht sehen, und deshalb musste Er sich von Ihm abwenden. Und das ist auch so, aber Gott sei Dank, Er ist heilig und diese Heiligkeit umfasst auch seine unumschränkte Liebe. Gott musste seinen Sohn am Kreuz verlassen, weil Er Sünde nicht sehen konnte – das ist Absonderung vom Bösen, aber zur gleichen Zeit wurde Gottes gewaltige Liebe, die gewaltsam ist, die hart ist, wie der Scheol ihr Eifer, darin offenbar, dass Er bereit war, seinen einzigen vielgeliebten Sohn als Opfer für Sünder, für Feinde zu geben. Sollte jemand noch an Gottes Liebe zweifeln? Der schaue bitte auf dieses Kreuz, wo Gottes Heiligkeit geoffenbart wurde – eben dass Gott Licht und (nicht „aber“!) Liebe ist.

Das Wort „heilig“ im Vaterunser

Als der Herr Jesus seine Jünger lehrte, wie sie beten sollten, da sagte Er zu ihnen: „Betet ihr nun also: Unser Vater, der du bist in den Himmeln, geheiligt werde dein Name.“ Das ist es, was unser Gebetsleben aufs Erste kennzeichnen sollte, dass wir uns mit Gottes Wesen – seinem Namen – beschäftigen und es anbeten. Das heißt nicht, dass wir uns jedes Mal beim Beten daran erinnern sollten, dass Gott abgesondert ist vom Bösen, sondern wir sollten uns mit Gottes Liebe, Gottes Gerechtigkeit, Gottes Majestät und Pracht, Gottes Barmherzigkeit und Gottes Gericht – ja mit allem wofür sein Name steht, und wie sich diese Eigenschaft besonders auszeichnen – beschäftigen. Wenn wir uns allein daran erinnern, dass Gott abgesondert ist vom Bösen, dann machen wir den gleichen Fehler wie die Pharisäer, die ja die Abgesonderten heißen, denn sie achteten penibel darauf, dass nicht eine Mücke in ihrem Weinbecher schwamm, aber wenn ein Kamel darin trieb, dann übersahen sie es, so dass der Herr sie tadeln musste: „Wehe euch, Schriftgelehrte und Pharisäer, Heuchler! Denn ihr verzehntet die Krauseminze und den Anis und den Kümmel, und habt die wichtigeren Dinge des Gesetzes beiseitegelassen: das Gericht und die Barmherzigkeit und den Glauben {o. die Treue}; diese hättet ihr tun und jene nicht lassen sollen.“

So wollen wir uns neu klarwerden über die Heiligkeit Gottes, uns vom Bösen fernhalten und uns aber auch mit allen anderen Aspekten von Gottes Heiligkeit beschäftigen, wie z.B. der Gerechtigkeit, der Barmherzigkeit und der Treue.

„Denn dies ist Gottes Wille: eure Heiligkeit“ (1Thes 4,3).
https://www.soundwords.de/was-bedeutet-heiligkeit-a597.html

Wie viel Weihnacht steckt im »Spiegel«?

Die Helden der Bibel Wie viel Wahrheit steckt in den Geschichten von David und Goliat, Salomo und Mose? DER SPIEGEL 52/2019

Es hat mich sehr interessiert, was der SPIEGEL da an Neuem entdeckt zu haben glaubt. Herausgekommen ist eine erbärmlich schlecht recherchierte Titelgeschichte mit Allgemeinplätzen und alles andere als spannenden, ollen wissenschaftlichen Kamellen. Was sich für „bahnbrechend neu“ ausgibt, kennt man schon seit einem Vierteljahrhundert.