Christ In Seinem Wort Begegnen

„Hier in seinem Wort zieht Er seinen Mantel aus, und offenbart sein innigstes Herzen. Hier ist jede Seite mit Tropfen seines Bluts befleckt, oder mit Strahlen seiner Herrlichkeit geschmückt. Auf Schritt und Tritt sehen wir ihn als den Gottmensch, als sterbend und doch lebend, als begraben und jetzt auferstanden, als das Opfer und den Priester, als den Prinz und Retter und in allen seiner Ämter, wodurch Er seinen Heiligen so teuer und kostbar ist.“ Charlie Spurgeon

ANBETUNG UND DEMUT

„Deshalb beuge ich meine Knie vor dem Vater, von dem jede
Vaterschaft in den Himmeln und auf Erden benannt wird“ (Eph 3,14)

Demut kommt am besten in unserer Anbetung zum Ausdruck. In der Anbetung loben und preisen wir unseren Schöpfer und staunen über ihn. Durch dieses Staunen ordnen wir uns an den richtigen Platz in diesem Universum ein. Wir verstehen, daß kein Mensch – auch nicht wir selbst – über allem steht und der Bezugspunkt ist, sondern Gott allein.
Wenn Demut anderen gegenüber nicht letztlich in der Demut Gott gegenüber wurzelt, verliert sie schnell ihr Gleichgewicht und natürlich auch ihre Quelle. Nur wer sich ganz Gott unterordnet, kann in aller Demut anderen nicht nur folgen und gehorchen, wo es nötig ist, sondern auch entgegentreten und ihnen den Weg weisen.
Wer täglich Gott von ganzem Herzen anbetet und damit auch seine aufrichtige Demut zum Ausdruck bringt, wird auch anderen Menschen anders gegenübertreten. Die Ausrichtung auf unseren Vater im Himmel hilft uns, mit seinen anderen Kindern richtig umzugehen.
Jesus lehrt uns beten (Das Vaterunser in Mt 6,9-13)
Unser Vater im Himmel!
Dein Name werde geheiligt.
Dein Reich komme.
Dein Wille geschehe wie im Himmel so auf Erden.
Unser tägliches Brot gib uns heute.
Und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unsern Schuldigern.
Und führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von dem Bösen.“ https://www.thomasschirrmacher.info/wp-content/uploads/2001/09/978-3-928936-48-4_ABC_der_Demut.pdf

Persönliches Zeugnis von Pastor Uwe Holmer

Pastor Uwe Holmer schrieb einmal: „Ich weiß: Ich habe ein Zuhause. Dahin wandere ich. Das macht den Lebensweg hell, weil das Ziel hell ist. So habe ich hier keine ‚bleibende Stadt‘ – ich muss sterben. Aber ich habe ein Zuhause bei Gott. Und daraufhin lebe ich.“ Am 25. September 2023 hat Uwe Holmer dieses herrliche und helle Ziel erreicht. Der gekreuzigte und auferstandene Herr Jesus Christus, dem er treu nachgefolgt ist und gedient hat, hat ihn zu sich gerufen. Wir freuen uns auf das Wiedersehen in der „bleibenden Stadt“, die einen festen und ewigen Grund hat und deren Baumeister Gott ist (Hebr 11,10). Seiner Ehefrau und der ganzen Familie wünschen wir des Herrn Trost und Beistand. In dankbarer Erinnerung an diesen treuen Mitstreiter für die Sache des Reiches Gottes veröffentlichen wir an dieser Stelle ein persönliches Zeugnis, das Uwe Holmer beim Jubiläumskongress des Gemeindehilfsbundes am 3.11.2017 im Geistlichen Rüstzentrum Krelingen gehalten hat:
1.) Als Erstes möchte ich meine dankbare Freude bezeugen, dass ich durch Paulus und Luther die feste Gewissheit bekommen habe über die Vergebung meiner Sünden und über mein Kindesrecht bei Gott im Himmel. Obgleich ich gläubige Eltern hatte, gab es eine Zeit, in der ich sehr ungewiss war, ob ich einst selig werde. Ich war fromm, ich betete und las die Bibel, wusste aber nicht, ob das vor Gott genug sei. So hatte ich immer noch Angst vor Tod und Gericht. Dann wurde bei einer Evangelisation zur Bekehrung aufgerufen. Ich fühlte mich angesprochen, aber ich dachte, bekehren muss ich mich nicht. Ich war ja kein Ehebrecher und kein Alkoholiker, die sich natürlich bekehren müssen. So beschloss ich: Ich will besser werden, will mich mit aller Kraft anstrengen, dass ich keine Sünde mehr tue. Aber das hatte ich mir früher schon mehrfach fest vorgenommen. Ich hatte es aber nie geschafft. Ich spürte: Ich werde es nie schaffen, so gut zu leben, wie Gott es will. Wenn schon Adam ein Sünder war, dann bin ich es auch. Wenn ich aber einst vor dem heiligen Gott stehe, dann brauche ich die vollkommene Gerechtigkeit, die Jesus am Kreuz für alle Menschen erkämpft hat. So ging ich zum Seelsorger, bekannte meine Sünden, bat Gott um Vergebung und übergab mein Leben der Führung von Jesus. Als der Seelsorger mir die Vergebung aller meiner Sünden zugesprochen hatte und mir bestätigte, dass Jesus mich angenommen hat, bin ich von den Knien aufgestanden und gesprungen vor Freude.

Das ist heute in meinem Alter eine noch tiefere Freude: Ich gehöre Jesus. Und immer neu darf ich Vergebung meiner Sünden erbitten. Und ich erhalte sie aus lauter Gnade, ohne all mein Verdienst, ganz umsonst. Ich bin gewiss: die Gnade allein reicht aus, um vor Gott zu bestehen. Und der Glaube allein ergreift das immer neu! So danke ich Gott für Martin Luther – und den Evangelisten, der mich damals zu Jesus führte. Dadurch bin ich im Blick auf Tod und Gericht getrost und froh. Ich bin im Frieden mit Gott und werde angenommen. Das macht meinen Lebensweg hell.

2.) Sodann muss ich aber bekennen, dass ich zugleich je länger desto trauriger bin über meine evangelische Kirche. Auch eine Portion heiliger Zorn ist dabei. Seit 1955 habe ich in meinem Verkündigungsdienst Menschen zu Jesus rufen dürfen. Doch mit zunehmender Radikalität häufen sich die Irrlehren in der EKD, der Ev. Kirche in Deutschland. Sie bestreiten die Wahrheit meiner biblischen Botschaft und fordern mich damit heraus. Während meines Studiums waren es nur einzelne Professoren und Studenten, die die biblischen Heilstatsachen mit Bultmann zu Mythen erklärten. Leider haben die damaligen Bischöfe dazu weithin geschwiegen. Heute nun hat die Bultmannsche Radikalkritik die oberste Führungsschicht unserer EKD erreicht und bestimmt sie heute weithin. Dazu muss man wissen, dass Prof. Bultmann alle biblischen Wunder für Mythen und damit für „erledigt“ erklärte. So ergibt sich dann der Unsinn, dass die Gemeinde im Gottesdienst das Apostolische Glaubensbekenntnis spricht. Bischöfe und Pastoren bekennen es mit. Kein Mensch aber weiß, wie viel sie davon selber glauben. Der Gott der modernen Theologen kann keine Wunder tun, kennt weder Himmel noch Hölle. Ihre Botschaft ist auf Innerweltliches geschrumpft. Sie haben keine Botschaft Gottes mehr an die Menschen, die zum Himmel führt.

Da predigt der oberste Geistliche einer Landeskirche in einem öffentlichen Gottesdienst, Jesus Christus sei am Kreuz nicht für die Sünde gestorben. Gott sei kein rächender, sadistischer Gott. Ich frage mich: Wie wird dieser Prediger das Abendmahl halten und Passionslieder singen? Hier ist das Zentrum der biblischen Versöhnungslehre verraten.

Ein anderer Bischof schreibt in einer Osterbetrachtung, Jesus, der Gottesmann und Meister ist tot. Sein Leib wird vergehen wie jeder Menschenleib. Dagegen aber hat schon der Apostel Paulus im 1. Kor.-Br., Kap. 15 geschrieben: „Ist Christus nicht auferstanden, so ist unsere Predigt vergeblich, so ist auch euer Glaube vergeblich…Hoffen wir allein in diesem Leben auf Christus, so sind wir die elendesten unter allen Menschen. Nun aber ist Christus auferstanden von den Toten als Erstling unter denen, die entschlafen sind.“

Das stelle man sich vor: Paulus schreibt von uns Christen: Wir wären die elendesten unter allen Menschen, wenn Christus nicht auferstanden wäre. Welch eine Tragik, auch für Pastoren, Bischöfe und Professoren! Wo die leibliche Auferstehung Jesu geleugnet wird, ist alles verloren. Die Apostel dagegen waren Augenzeugen der Auferstehung Jesu. Sie waren dessen so gewiss, dass sie dafür ihr Leben hingaben! Und ich bin ebenfalls gewiss und froh, dass ich den Aposteln glauben darf. Ihr Blutzeugnis ist mir gewisser als die Schreibtischgedanken von Professoren 2000 Jahre danach.

Doch die Irrlehren gehen weiter und werden katastrophal: Da hat die EKD einen „Grundlagentext“ herausgegeben: „Rechtfertigung und Freiheit. 500 Jahre Reformation 2017.“ Darin heißt es: „Seit dem 17. Jahrhundert werden die biblischen Texte historisch kritisch erforscht. Deshalb können sie nicht mehr so wie zur Zeit der Reformation als „Wort Gottes“ verstanden werden. Die Reformatoren waren ja grundsätzlich davon ausgegangen, dass die biblischen Texte wirklich von Gott selbst gegeben waren. Angesichts von unterschiedlichen Versionen eines Textabschnitte oder der Entdeckung verschiedener Textschichten lässt sich diese Vorstellung so nicht mehr halten“. Damit hat die Bibelkritik nun endlich was sie schon lange will: Sie hat die Bibel entschärft. Für die bibelkritischen Theologen ist sie keine Autorität mehr als Gottes verbindliches Wort. Nun kann jeder sie nach Belieben nutzen und sich heraussuchen was ihm gefällt. Jetzt ist Raum für jede Irrlehre! Luther hatte noch gesungen: „Das Wort sie sollen lassen stahn und keinen Dank dazu haben. Gott ist bei uns wohl auf dem Plan mit seinem Geist und Gaben.“ Das ist in der evangelischen Kirche nun vorbei. Jetzt bestimmen Menschen was gelten soll. Ich fasse es nicht. Das in der Kirche der Reformation!

Weitere Beispiele für den Abfall der EKD von dem Gehorsam gegenüber Gottes Wort findet man in dem Buch von Ulrich Parzany „ Was nun Kirche?“ Oder auch in dem Heft von Joachim Cochlovius „Was ist die Bibel wert?“ Das jedoch gilt nach wie vor: Wer Gottes Wort verwirft, wird von Gott verworfen. Und auch das gilt: Wer segnet, was Gottes Wort Sünde nennt, stellt sich dreist, ja tollkühn, gegen den heiligen Gott!

3.) Und was ist nun zu tun? Austreten? Weglaufen? Nein! Sondern kämpfen! Und dazu gibt uns Luther die beste Ermutigung: Er hat uns eine Schrift gegeben mit dem Titel: „Dass eine Gemeinde Recht und Macht hat, alle Lehre zu beurteilen und Lehrer/ Verkündiger zu berufen und abzuberufen…“ (1523) Wir haben in Deutschland bibeltreue Hochschulen. Aber die Kirchenleitungen haben die Gemeinden entmündigt, indem sie nur Absolventen der staatlichen Universitäten und Kirchlichen Hochschulen einstellen. Doch nach Luther haben die Gemeinden selbst das Recht, Pastoren einzustellen, auch solche, die an freien, ebenfalls staatlich anerkannten, Hochschulen ausgebildet sind.

Aber dazu brauchen die Gemeinden gläubige und tapfere Kirchenälteste und Presbyter, die für ihr Recht zu kämpfen bereit sind. Es sind die Gemeinden, die die Konsistorien und Kirchen finanzieren! Es ist ihr Recht, bibelgläubige Pastoren zu berufen! Es sind ihre Kirchengebäude, in denen sich die Gemeinden versammeln! Da treten wir doch nicht aus! Luther macht uns Mut, dies Recht einzufordern.

Was ist zu tun? Austreten? Weglaufen? Nein! Im Augsburgischen Bekenntnis heißt es ausdrücklich im Art. 28: „Wo sie (die Bischöfe) aber etwas dem Evangelium entgegen lehren, setzen oder aufrichten, haben wir Gottes Befehl in solchem Falle, dass wir nicht sollen gehorsam sein…“ Als biblische Begründung nennt das Bekenntnis Matthäus 7: „Seht euch vor vor den falschen Propheten.“ Und Gal. 1,8: Auch, wenn wir oder ein Engel vom Himmel euch ein Evangelium predigte, das anders ist als wir es euch gepredigt haben, der sei verflucht.

Also: Weil ich Glied meiner evangelisch-lutherischen Kirche bin, habe ich den Befehl Gottes, den Bischöfen nicht zu gehorchen, die offensichtlich „etwas gegen das Evangelium lehren und tun!“

Aber auch ihr Gläubigen der Landeskirchlichen Gemeinschaften und Freikirchen erfahrt mit Eurem Zeugnis vom Auferstandenen Christus Widerspruch durch solche falschen Propheten. Auch Ihr seid herausgefordert zum Bekennen!

Liebe Freunde: Manchmal frage ich mich: Ist das alles nicht der blanke Wahnsinn, was unsere Bischöfe und die Leitung der EKD uns bieten!? Sie sollen das Evangelium ins deutsche Land tragen und bieten solche himmelschreienden Irrlehren! Oder bin ich wahnsinnig, dass ich mich darüber aufrege? Da nennt Paulus im 1. Timotheusbrief die christliche Gemeinde „Haus Gottes und Pfeiler und Grundfeste der Wahrheit“(3,15). Ja, das war sie damals zur Zeit der Reformation. Was ist sie heute?

Doch ebenfalls schwer ist mir, dass viele gläubige Christenmänner und –frauen das so ruhig, fast gleichmütig, hinnehmen. Wir haben gute bibeltreue Theologen. Und wir haben Bekenntnisgruppen in etlichen deutschen Ländern. Ich weiß, einige hätten schon den Mut, zu einem gemeinsamen Bekenntnis aufzurufen. Aber die Sorge ist, dass die gläubigen Brüder und Schwestern im Lande nur von Ferne zuschauen.

Ihr Gläubigen in den verschiedenen Kirchen, Freikirchen und Gemeinschaften: Übernehmt Verantwortung für das Evangelium in unserem Volk! Wie die Politiker nach dem Krieg neu begannen „Im Bewusstsein ihrer Verantwortung vor Gott…“, so übernehmt doch nun auch Ihr Verantwortung vor Gott für unsere verwüstete Kirche und für die Geltung des Evangeliums in unserem Volk! Macht euch auf, wenn ein Bekenntnistag ausgerufen wird zur Ehre Gottes und zum Dienst an unserem Volk. Auch jetzt schon könnt Ihr etwas tun: Dem Netzwerk „Bibel und Bekenntnis“ beitreten (siehe die Internetseite) oder Mitgliedschaft in dem Bekenntniskreis in Eurem Bundesland. Oder tretet dem Gemeindehilfsbund als Mitglied oder Freund bei. Das wäre schon mal ein Signal: Mit mir könnt Ihr rechnen. Das Augsburger Bekenntnis sagt: Wir haben Gottes Befehl! Und denkt daran, liebe Leute: Luther hat nur eine Diskussion unter Gelehrten anstoßen wollen. Erst dadurch, dass viele wackere Christenmenschen seine 95 Thesen aufgriffen und weitergaben, wurde aus dem frischen Wind in Wittenberg ein Orkan, der die ganze Christenheit reinigte!

4.) Eines aber muss ich euch unbedingt noch zurufen: Der „Gott“ der modernen kritischen Theologen ist viel zu klein. Er kann nur, was die Naturgesetze in dieser Welt zulassen. Er ist den Naturgesetzen und Verhältnissen in dieser Welt unterworfen. Der Gott Abrahams, Isaaks und Jakobs aber und der Vater Jesu Christi ist der Gott, der das Universum schuf. Von ihm heißt es: Am Anfang schuf Gott die Himmel und die Erde!

Der Apostel Paulus sagt von ihm: Er ist der König der Äonen, also der König der Welt-Zeitalter. Er ist unvergänglich und unsichtbar. Er allein ist Gott und ihm gebührt Ehre und Herrlichkeit in die Äonen der Äonen hinein. Wisst ihr wie groß das Weltall ist? Unser Gott ist größer, hat er doch alles geschaffen! Ihn will auch ich ehren, indem ich ihm vertraue, indem ich ihm zutraue, dass er einen neuen Himmel und eine neue Erde schaffen kann und will und wird. Wenn jemand mit den Naturgesetzen dieser Erde das Universum messen will, so kommt er mir vor, wie ein Mensch, der mit einem 2-Meter-Zollstock den Atlantik ausmessen will! Das Universum ist unermesslich groß. Und sein Schöpfer ist noch viel größer. Die Bibel sagt von IHM einfach: Er ist allmächtig.

Das Schönste aber ist, dass wir Menschen zum Ebenbild Gottes geschaffen wurden und zu ewiger Gemeinschaft mit IHM. Das ist höchste Berufung! Diesem Gott weihe ich mich heute neu. Ihm darf ich gehören, Ihm darf ich dienen. Diesem Gott darf ich nahe sein. Und Gott nahe zu sein, ist mein Glück! Amen.

Pastor Uwe Holmer, Persönliches Zeugnis beim Jubiläumskongress des Gemeindehilfsbundes am 3.11.2017 im Geistlichen Rüstzentrum Krelingen

Was ist jetzt wichtig?

Auch viele Mitchristen finden die andauernde Debatte um Homosexualität überhaupt nicht wichtig, sondern eher überflüssig und vor allem störend. Leider halten andere Zeitgenossen das Thema aber für so wichtig, dass sie schwerste juristische Geschütze auffahren, wenn Christen biblische Aussagen zur praktizierten Homosexualität nicht nur zitieren, sondern auch als für heute maßgebend erklären. Die skandinavischen Länder gelten bei uns vielfach als vorbildliche Demokratien. Der Prozess in Finnland ist besonders bemerkenswert, weil die dort von der Staatsanwaltschaft kritisierten Äußerungen von Frau Päivi Räsänen ruhig, begründet und überhaupt nicht aggressiv vorgetragen worden sind. Es geht hier um die „Kriminalisierung christlicher Inhalte“.

So nennt das Ludwig Brühl, Sprecher von ADF International, und schreibt in seinem Kommentar: „Schon zu Beginn der polizeilichen Ermittlungen meinte die Generalstaatsanwältin in einem Interview, dass man zwar historische Bücher wie den Koran, Mein Kampf oder die Bibel zitieren dürfe, aber nicht die darin vertretenen Meinungen auch selber öffentlich äußern. Dass sie diese Bücher alle in einen Topf wirft, verrät ihre Einstellung dazu. … Christen in Europa haben angesichts solcher Aussagen und Drohungen zu lange geschwiegen. Jetzt gilt es Räsänen zu unterstützen und sich zu überlegen, was wir konkret für Religions- und Meinungsfreiheit tun können.“

In Demokratien sind Christen wie alle Bürger aufgefordert, für die Einhaltung der Grundrechte einzutreten. Die Auseinandersetzungen darüber machen aktuell deutlich, dass es im Blick auf Werte und Menschenbild keine wirkliche Neutralität des demokratischen Staates gibt. In demokratischen Gesellschaften wir darum gerungen und mehrheitlich entschieden, was sich schließlich im geltenden Recht niederschlägt und auswirkt.

Wir müssen gespannt sein, ob Gerichte in europäischen Ländern auf Grund des geltenden Rechtes christliche Inhalte kriminalisieren oder das Recht, sie öffentlich zu vertreten, bestätigen. Eins scheint mir allerdings klar: Freiheitsrechte, die wir nicht in Anspruch nehmen, werden wir möglicherweise bald verlieren. Es ist im Blick auf die demokratische Kultur in unserem Land besorgniserregend, dass viele Christen in den kontroversen Fragen schweigen, um Anstoß und Widerspruch zu vermeiden.

Was ist noch wichtiger?

Für uns Christen ist am allerwichtigsten, das Evangelium von der freien Gnade Gottes allen Menschen zu verkünden. Es gibt wirklich keinen Menschen, den Gott nicht liebt. Und zwar aus zwei starken Gründen. Erstens: Gott hat jeden Menschen zu seinem Ebenbild geschaffen. Das geschah aus Liebe. Zweitens: Jesus Christus ist für alle Menschen am Kreuz gestorben und von Gott auferweckt worden. Das ist der stärkste Beweis der Liebe Gottes. Sie gilt uns allen, obwohl wir Gott vergessen und besserwisserisch unsere eigenen Wege gegangen sind. „Gott aber erweist seine Liebe zu uns darin, dass Christus für uns gestorben ist, als wir noch Sünder waren.“ (Römer 5,8) Es gibt kein größeres Wunder der Liebe als dieses: „Gott war in Christus und versöhnte die Welt mit ihm selber und rechnete ihnen ihre Sünde nicht zu und hat unter uns aufgerichtet das Wort von der Versöhnung. So sind wir nun Botschafter an Christi statt, denn Gott ermahnt durch uns; so bitten wir nun an Christi statt: Lasst euch versöhnen mit Gott!“ (2.Korinther 5,19-20)

Von dieser Einladung ist niemand ausgeschlossen. Nicht die Habgierigen, obwohl Habgier nach der Bibel Götzendienst ist. Nicht die Selbstgerechten, obwohl die von Jesus als „Pharisäer“ am schärfsten kritisiert werden. Und bei denen, die sexuell ihren eigenen Vorlieben folgen und Gottes Bestimmung für die kostbare Gabe der Sexualität missachten, macht Gottes Einladung keinen Unterschied zwischen hetero und homo und sonst wie. Wir alle brauchen Umkehr von unseren gottlosen Wegen, Vergebung unserer Sünden und Erfüllung mit dem heiligen Geist. So, nur so finden wir zu unserer Identität als geliebte Kinder Gottes.

Das gilt auch für alle Menschen, die sich zur LSBTQ-Community zählen. Uneingeschränkt! Und unser größter Wunsch ist es, dass alle Menschen die Einladung Gottes hören und annehmen. Mir ist schmerzlich bewusst, dass es hier ein Problem gibt. „Wenn du nicht gutheißt, wie ich lebe, liebst du mich nicht.“ Den Vorwurf spüre ich. Wer richtig lebt, braucht keine Vergebung der Sünden. Er erwartet Bestätigung seiner Lebensweise. Es tut mir weh, wenn Menschen mir meine Liebe nicht glauben und ich ihnen das große JA der Liebe Gottes nicht vermitteln kann. Ich selber lebe von der überströmenden Liebe Gottes. Ich habe alle Gebote Gottes gebrochen und bin nur aus Gnade gerettet. Ich will, darf und muss bis zum letzten Atemzug auf die Vergebung meiner Sünden durch Jesus vertrauen. Eine andere Gerechtigkeit habe ich nicht.

Ich möchte so gern auch den Menschen der LSBTQ-Community die Liebe Gottes bezeugen. Ich möchte aber nicht die Gebote Gottes missachten. Jesus hat gesagt: „Bleibt in meiner Liebe! Wenn ihr meine Gebote haltet, bleibt ihr in meiner Liebe, so wie ich meines Vaters Gebote halte und bleibe in seiner Liebe.“ (Johannes 15,9f) Ich bin dankbar für Menschen wie Frau Päivi Räsänen, die in ihren Äußerungen den Respekt und die Liebe zu allen Menschen spüren lassen und zugleich den aufrechten Gang der Jesus-Nachfolger gehen: „Man muss Gott mehr gehorchen als den Menschen.“

Quelle: Netzwerk Bibel und Bekenntnis 13.9.2023
http://www.bibelundbekenntnis.de

https://www.gemeindenetzwerk.de/?p=20346#more-20346

Mut zum Dienen!

Das deutsche Wort ‚Demut‘ ist „ein Wort, um welches die deutsche Sprache von allen Sprachen der Welt beneidet werden kann“3 .
Demut war als Begriff und als Sache bei den Germanen unbekannt 4 und wurde erst von den Missionaren und in der oberhochdeutschen Kirchensprache (‚thiomouti‘, ‚dio-mouti‘) eingeführt5.
‚De-mut‘ entstand dabei als ‚Diene-Mut‘, aus der Gesinnung zum Dienen, also dem ‚Mut zum Dienen‘. Demütig bedeutet ‚dienstwillig‘. „‚Demut‘ meint also den Diene-Sinn, die Bereitschaft des Menschen zu dienen.“6
Demut ist also keine passive Haltung, kein kriecherisches Über sich-ergehen-lassen, sondern ein aktives, gewolltes Dienen, das Mut und Stärke erfordert.
‚Demut‘ gibt das griechische Wort ‚tapeinophrosyne‘ [andere Bedeutungen: Bescheidenheit, Selbstbescheidung] wieder. Das diesem Wort zugrundeliegende Wort ‚tapeinos‘ bedeutete bei den Griechen „meist im sittlich verwerflichen Sinne: Kriechend, niedrig, ge#mein“7. Im Neuen Testament haben beide Worte jedoch eine völlig andere Bedeutung, die das deutsche Wort ‚Diene-Mut‘, das die Missionare in Anlehnung an die Bibel geschaffen haben, gut wiedergibt.
3 Zitiert nach Chr. Ernst Luthardt. Kompendium der theologischen Ethik. Dörffling & Franke: Leipzig, 1921. S. 169
4 Ebd. S. 169: „Das Altertum kennt weder das Wort … noch die Sache.“
5 Friso Melzer. Unsere Sprache im Lichte der Christus-Offenbarung. J. C. B. Mohr: Tübingen, 1952. S. 241+266; Friso Melzer. Das Wort in den Wörtern: Die deutsche Sprache im Lichte der Christus-Nachfolge: Ein theo-philologisches Wörterbuch. J. C. B. Mohr: Tübingen, 1965. S. 65-66
6 Friso Melzer. Unsere Sprache im Lichte der Christus-Offenbarung. a. a. O. S. 266; vgl. zum deutschen Begriff Demut vor allem ebd. S. 266-267 und Friso Melzer. Das Wort in den Wörtern. a. a. O. S. 65-73
7 Chr. Ernst Luthardt. Kompendium der theologischen Ethik. a. a. O. S. 169

Thomas Schirrmacher KLEINES abc DER DEMUT https://www.thomasschirrmacher.info/buecher/kleines-abc-der-demut/

Der perfekte Prediger

Theodor Beza war ein jüngerer Kollege und später der Nachfolger des Reformators Johannes Calvin. In seiner Calvin-Biografie erinnert Beza sich an die drei großen Prediger im Genf der Reformationszeit – Calvin selber, Guillaume Farel und Pierre Viret. Farel – so Beza – war der leidenschaftlichste Theodor Beza war ein jüngerer Kollege und später der Nachfolger des Reformators Johannes Calvin. In seiner Calvin-Biografie erinnert Beza sich an die drei großen Prediger im Genf der Reformationszeit – Calvin selber, Guillaume Farel und Pierre Viret. Farel – so Beza – war der leidenschaftlichste und kraftvollste der drei. Viret war der redegewandteste; die Zuhörer sogen seine geschickten, sprachlich schönen Formulierungen förmlich ein und merkten gar nicht, wie die Zeit verging. Calvin war der tiefgründigste; seine Predigten waren voll der „gewichtigsten Einsichten“. Calvin hatte am meisten Substanz, Viret die größte Beredsamkeit, Farel die größte Wucht, und Beza kommt zu dem Schluss: „Ein Prediger, der eine Kombination dieser drei Männer war, wäre der absolut perfekte Prediger gewesen.“ Womit Beza zugibt, dass sein großer Mentor, Calvin, kein perfekter Prediger war. Seine Predigten gingen zwar in die Tiefe, aber Viret und Farel konnten die Aufmerksamkeit der Zuhörer besser fesseln, hatten mehr Überzeugungskraft und sprachen mehr zum Herzen der Menschen.
(Predigen: Damit Gottes Wort Menschen erreicht, Gießen: Brunnen, 2017, S. 2017, S. 19–20 Tim Keller)

Pfarrer Uwe Holmer ist am 25. September im Alter von 94 Jahren gestorben.

Serrahn (IDEA) – Er zählte zu den profiliertesten evangelikalen Persönlichkeiten in Deutschland: Pfarrer Uwe Holmer (Serrahn/Mecklenburg) ist am 25. September im Alter von 94 Jahren gestorben. Das teilte seine Familie der Evangelischen Nachrichtenagentur IDEA mit. Der Mecklenburger Pfarrer wurde weltweit bekannt, als er 1990 den DDR-Staatsratsvorsitzenden Erich Honecker aufnahm.
Holmer leitete von 1983 bis 1991 die diakonische Einrichtung Hoffnungstaler Anstalten in Lobetal bei Berlin. Dort beherbergten er und seine Frau Sigrid – sie starb 1995 – die Honeckers zweieinhalb Monate in ihrem Pfarrhaus. Viele Bürger protestierten dagegen. Es gab sogar Bombendrohungen. Doch Holmer blieb bei seiner Entscheidung.
Er war bis zu seinem Tod überzeugt: „Es war richtig, die beiden aufzunehmen. Wir können als Christen nicht nur über Vergebung predigen, wir müssen sie leben.“ Dabei hätte Holmer allen Grund gehabt, auf die Honeckers zornig zu sein. Acht der zehn Kinder des Pfarrers durften trotz bester Zeugnisse nicht die Oberschule besuchen – aus ideologischen Gründen. Der Aufenthalt der Honeckers bei der Familie Holmer ist auch Thema eines 90-minütigen Fernsehfilms, der erstmals im März 2022 im ZDF ausgestrahlt wurde.
Seine geistliche Prägung erhielt der gebürtige Wismarer durch den Jugendbund für entschiedenes Christentum (EC). Nach seinem Theologiestudium (1948–1954) war er zwölf Jahre Gemeindepfarrer in Mecklenburg.
Von 1967 bis 1983 leitete er die Bibelschule Falkenberg bei Berlin. Nach seiner Tätigkeit in Lobetal war er bis zum Eintritt in den Ruhestand Leiter eines diakonischen Suchtkrankenzentrums in Serrahn. Holmer bekleidete auch führende Ämter in der evangelikalen Bewegung.
So war er in der DDR ab 1988 Vorsitzender der Evangelistenkonferenz. Nach der Wiedervereinigung Deutschlands gehörte er zum Hauptvorstand der Deutschen Evangelischen Allianz. Außerdem war er stellvertretender Vorsitzender der Deutschen Evangelistenkonferenz. Holmer ist Vater von zehn Kindern. Vier seiner sechs Söhne sind Pfarrer. Nach dem Tod seiner ersten Frau heiratete der Theologe 1996 ein zweites Mal. Holmer hat 49 Enkel, seine Frau Christine zwölf. Beide haben außerdem 57 Urenkel.
Millionen abgetriebene Kinder fehlen „an allen Ecken und Enden“
Holmer prangerte wiederholt die Abtreibungspraxis in Deutschland an. Jährlich würden etwa 100.000 Kinder im Mutterleib getötet, also zwei Millionen in 20 Jahren. Sie fehlten in der Gesellschaft an „allen Ecken und Enden“. Stattdessen lade man Fachkräft aus ärmeren Ländern ein, die dort aber dringendst benötigt würden, um ihre Heimat zu entwickeln und zu stärken: „Das ist Egoismus schlimmster Art.“
Kirchlicher Mahner
Holmer übte ferner scharfe Kritik an Fehlentwicklungen in der evangelischen Kirche und mahnte sie zur Umkehr. So schrieb er 2020 an den damaligen EKD-Ratsvorsitzenden Heinrich-Bedford-Strohm (München), die evangelische Kirche sei „selber schuld“ an der hohen Zahl von Kirchenaustritten, weil sie „die ihr aufgetragene Botschaft verraten“ habe. Sie sage den Menschen nicht mehr, wie man in den Himmel komme. „Dadurch macht sie sich letztlich überflüssig“. Viele Pfarrer und sogar Bischöfe orientierten sich heute an einer „extremen Bibelkritik“, nach der die Wunder und die Auferstehung Jesu Christi Mythen seien.
Von der Ewigkeit reden
Weiter schrieb Holmer: „Eine Kirche, die nichts von der Ewigkeit predigt, hat nichts Wesentliches zu sagen.“ 2019 äußerte er in einem Beitrag unter der Überschrift „Ein Schrei ins Land“ für die Evangelische Nachrichtenagentur IDEA: „Die Heilige Schrift ist von Gott eingegeben. Wehe einer Kirche, der dieses Wissen verloren gegangen ist!“ Die Bibel sei die Norm, die alles kirchliche Lehren und Leben trägt. Wer das nicht lehrt, gehört nicht auf evangelische Kanzeln.“ In dem Beitrag forderte er auch, Absolventen der Freien Theologischen Hochschule Gießen in Pfarrämter landeskirchlicher Gemeinden zu berufen. 2021 sagte er in einem IDEA-Interview im Blick auf das Lebensende: „Ich habe eine lebendige Hoffnung, die über den Tod hinausgeht … Gott hat mein Leben nicht nur wunderbar geschaffen, er wird es auch wunderbar vollenden.“
Holmer engagierte sich in der Aufklärung über das DDR-Regime.
https://www.idea.de/artikel/pfarrer-uwe-holmer-gestorben?fbclid=IwAR1rjiZUzjFKkoqlBENsz1HkRW9zPN0h8SRi7b-vpSpVIlVEkMdogdld2Pc

Was ist heute wichtig?

Für uns Christen ist am allerwichtigsten, das Evangelium von der freien Gnade Gottes allen Menschen zu verkünden. Es gibt wirklich keinen Menschen, den Gott nicht liebt. Und zwar aus zwei starken Gründen. Erstens: Gott hat jeden Menschen zu seinem Ebenbild geschaffen. Das geschah aus Liebe. Zweitens: Jesus Christus ist für alle Menschen am Kreuz gestorben und von Gott auferweckt worden. Das ist der stärkste Beweis der Liebe Gottes. Sie gilt uns allen, obwohl wir Gott vergessen und besserwisserisch unsere eigenen Wege gegangen sind. „Gott aber erweist seine Liebe zu uns darin, dass Christus für uns gestorben ist, als wir noch Sünder waren.“ (Römer 5,8) Es gibt kein größeres Wunder der Liebe als dieses: „Gott war in Christus und versöhnte die Welt mit ihm selber und rechnete ihnen ihre Sünde nicht zu und hat unter uns aufgerichtet das Wort von der Versöhnung. So sind wir nun Botschafter an Christi statt, denn Gott ermahnt durch uns; so bitten wir nun an Christi statt: Lasst euch versöhnen mit Gott!“ (2.Korinther 5,19-20)
Von dieser Einladung ist niemand ausgeschlossen. Nicht die Habgierigen, obwohl Habgier nach der Bibel Götzendienst ist. Nicht die Selbstgerechten, obwohl die von Jesus als „Pharisäer“ am schärfsten kritisiert werden. Und bei denen, die sexuell ihren eigenen Vorlieben folgen und Gottes Bestimmung für die kostbare Gabe der Sexualität missachten, macht Gottes Einladung keinen Unterschied zwischen hetero und homo und sonst wie. Wir alle brauchen Umkehr von unseren gottlosen Wegen, Vergebung unserer Sünden und Erfüllung mit dem heiligen Geist. So, nur so finden wir zu unserer Identität als geliebte Kinder Gottes. Ulrich Parzany

Auf dem falschen Weg

„Wenn ich eine Berechnung falsch angefangen habe, komme ich umso schneller weiter, je früher ich mir das eingestehe und noch einmal von vorne anfange. Es ist nichts Progressives daran, stur wie ein Esel weiterzumachen und sich zu weigern, einen Fehler zuzugeben. Und ich denke, wenn man sich den gegenwärtigen Zustand der Welt anschaut, ist ziemlich offensichtlich, dass die Menschheit einen großen Fehler gemacht hat. Wir sind auf dem falschen Weg. Und wenn das so ist, müssen wir zurückgehen. Zurück geht es am schnellsten weiter.“ C.S. Lewis

Gott‘ im Verfassungsstaat

„Im Namen der Allerheiligsten Dreifaltigkeit, von der alle Autorität kommt und auf die, als unserem letzten Ziel, alle Handlungen sowohl der Menschen wie der Staaten ausgerichtet sein müssen, anerkennen Wir, das Volk von Irland, in Demut alle unsere Verpflichtungen gegenüber unserem göttlichen Herrn, Jesus Christus …“ (Präambel der Verfassung von Irland)
Zitiert nach Peter Häberle. ‚Gott‘ im Verfassungsstaat. S. 3-17 in: Walther Fürst u. a. (Hg.).