Es gibt einige Mythen rings um Judas Iskariot. Wo man nicht
viel weiß und eine Persönlichkeit besonders ist, wird viel ausgedacht. Doch was
ist wahr und glaubwürdig? Das sollten wir anhand der Glaubwürdigkeit der
Quellen entscheiden! Woher wissen wir von Judas Iskariot?
Woher wissen wir von Judas Iskariot? 1. Die biblischen Quellen
Die meisten historischen Informationen über Judas Iskariot finden wir in der
Bibel in den vier Evangelien (Matthäus, Markus, Lukas & Johannes) & der
Apostelgeschichte. Diese fünf neutestamentlichen Bücher sind alle von
Augenzeugen (bzw. Augenzeugen waren Quelle der Informationen) im ersten
Jahrhundert nach Christus geschrieben worden, d.h. wenige Jahre nach dem
historischen Leben von Judas Iskariot.
Damit bieten die biblischen Quellen die ältesten und glaubwürdigsten
Informationen über Judas Iskariot! Es gibt keine hinreichende Begründung und
Belege für eine Verfälschung von Informationen über ihn in diesen Quellen.
2. Das Judas-Evangelium
Vor einigen Jahren machte das sogenannte Judas-Evangelium großes Aufsehen.
Manche „Experten“ meinten die Geschichte von Judas Iskariot (und damit auch die
von Jesus Christus) müsste durch diese Schrift umgeschrieben werden. Doch was
ist da wirklich dran?
Zunächst war die Vermutung, dass das Judasevangelium im 2. Jahrhundert n. Chr.
in einer frühchristlich-gnostischen Sekte entstanden ist. Die Schrift sei zum
ersten Mal von Irenäus von Lyon in Adversus haereses („Gegen die Irrlehren“ um
180) erwähnt worden (Adv. Haer. I 31,1) und schon von ihm deutlich abgelehnt.
Irenäus schreibt, dass die Gnostiker behaupten würden, Judas habe in Wahrheit
als einziger Jünger die wahre Bestimmung Jesu erkannt. Jesus selbst habe Judas,
um den Verrat gebeten – um sich von seiner körperlichen Hülle befreien und
seinen Daseinszweck erfüllen zu können.
„Du wirst sie alle übertreffen. Denn du wirst den Menschen opfern, der mich
kleidet.“
Dies sagt Jesus nach Angaben der National Geographic Society in der wichtigsten
Passage des Manuskripts.
Diese Deutung des Judas passt gut in das Gedankengebäude der Gnostiker. Sie
glaubten, dass Jesus Gott war, der sich durch die Schein-Kreuzigung seiner
menschlichen Hülle entledigt habe. Doch inzwischen ist diese Deutung des
Judas-Evangeliums zu hinterfragen:
Deren Gültigkeit ist inzwischen heftig umstritten [5][6] und eine neuere
Übersetzung durch Dr. April DeConick (2007: „The Thirteenth Apostle: What the
Gospel of Judas Really Says“) besagt, dass Judas im Judas-Evangelium keineswegs
als Freund Jesu beschrieben würde, sondern in Wahrheit als ein Dämon. Die
ursprüngliche Deutung durch National Geographic beruht laut DeConick eindeutig
auf Übersetzungsfehlern.
Wie auch immer das Judas-Evangelium zu verstehen ist – es ist und bleibt eine
apokryphe Schrift! Wie wahr kann eine Schrift sein, die mehr als hundert Jahre
nach dem Leben von Judas Iskariot geschrieben wurde? Entweder ist sie ein
Ausdruck einer christlich-gnostischen Sekte oder aber eine Bestätigung der
Evangelienberichte.
„Ob sie nun den Judas aus dem gleichnamigen Evangelium als Helden oder als
Dämon sehen — keiner der Wissenschaftler, die den Text untersuchten, ist der
Meinung, dass er genaue historische Informationen enthält. Bart Ehrman [Kenner
des frühen Christentums und des Gnostizismus] erklärt: „Es ist kein von Judas
verfasstes Evangelium, noch erhebt es Anspruch darauf. . . . Dieses Evangelium
wurde nicht zu Lebzeiten des Judas geschrieben und auch nicht von jemandem, der
ihn wirklich kannte . . . Dieses Buch wird uns also keine zusätzlichen
Erkenntnisse darüber liefern, was zur Zeit Jesu geschah“.
3. Woher wissen wir von Judas Iskariot?
Es gibt viele andere alte und neue Bücher, die weitere Informationen über Judas
Iskariot versprechen. Sie sind sicher spannend zu lesen. Doch woher haben diese
Menschen ihre neuen Informationen hunderte oder tausende Jahre später?
Andere versuchen die vorhandenen Informationen anders zu interpretieren. Zum
Beispiel rekonstruiert Martin Meiser in seinem Werk „Judas Iskariot: Einer von
uns“ die historischen Tatsachen neu. Was kommt Neues dabei heraus? Mit unserer
aktuellen Deutungsbrille enthalten die Texte auf einmal problematische
antijüdische Züge und andere aktuelle akute Nöte wie Freitod und
Männerprobleme…
Eine Deutung der Informationen aus dem Neuen Testament ist ja legitim, aber
nicht durch erfundene Tatsachen oder unberechtigte Literarkritik. Leider wird
Judas Iskariot aber gerne für die eigene Ideologie instrumentalisiert.
Aufgrund der Quellenlage sollten wir uns auf die biblischen Berichte über Judas
Iskariot fixieren. Sie sind glaubwürdige Primärquellen, die allen anderen
angeblich neuen Informationen und Interpretationen vorzuziehen sind.
Von Viktor Janke · Veröffentlicht 3. April 2019 · Aktualisiert 7. April 2019 https://viktorjanke.de/woher-wissen-wir-von-judas-iskariot/
Weiterführende Quellen:
http://de.wikipedia.org/wiki/Judasevangelium
Spiegel-Artikel „Wirbel um Judas-Evangelium“, 06.04.2006, http://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/0,1518,410159,00.html
Archiv für den Monat April 2019
Judas Iskariot – Teil 1: Was bedeutet der Name Judas Iskariot?
Judas Iskariot ist einer der berühmtesten Jünger von Jesus. Doch was bedeutet der Name Judas Iskariot? Damit beginnt die Artikelserie zu Judas Iskariot.
1. Namensbedeutung von „Judas“
2. Was bedeutet „Iskariot“?
3. Weitere Namensspekulationen zum Name Judas Iskariot
A) Namensbedeutung von „Judas“
Judas ist die griechische Form von Juda, einem Stammvater der zwölf Stämme Israels (1Mos 29,35 / 35,23). Deshalb war der Name sehr häufig in Israel: es gab z.B. noch einen Apostel (Judas Thaddäus) und ein Bruder von Jesus (Mk 6,3) und viele andere (Apg 5,37 / 9,11 / 15,22) , die so hießen.
Juda (hebräisch Jehuda oder Jehudi) wird in der Bibel als Zusammensetzung aus dem Gottesnamen (JHWH) und dem Verb hdh („loben, danken“) in der Bedeutung „Ich will JHWH lobpreisen“ (1. Mose 29,35) verstanden.
Zum viertenmal ward sie schwanger und gebar einen Sohn und sprach: Nun will ich dem HERRN danken. Darum nannte sie ihn Juda. Und sie hörte auf, Kinder zu gebären.
1. Mose 29,35
Während es sehr viele Namen in der Bibel gibt, die hervorragend zu ihrem Träger passen, ist dies bei Judas Iskariot nicht der Fall.
Wegen seiner negativen Assoziation wird der Name Judas als unzulässiger Vorname für ein Kind normalerweise abgelehnt (Begründung: es läuft dem Kindeswohl zuwider).
2. Was bedeutet „Iskariot“?
Zur Klarheit trägt der Judas, der Jesus verraten hat, den Beinamen „Iskariot“. Iskariot – in manchen Übersetzungen auch Iskarioth bzw. Ischariot – ist höchstwahrscheinlich hebräisch (isch kariot) und bedeutet „Mann aus Keriot“ – ein Ort in Judäa (z.B. Josua 15,25).
Dafür spricht auch die nähere Beschreibung von Judas Vater Simon – aus Karioth:
Er redete aber von Judas, dem Sohn des Simon Iskariot. Der verriet ihn hernach und war einer der Zwölf. (Johannes 6,71)
Jesus antwortete: Der ist’s, dem ich den Bissen eintauche und gebe. Und er nahm den Bissen, tauchte ihn ein und gab ihn Judas, dem Sohn des Simon Iskariot. (Johannes 13,26)
Damit war Judas wahrscheinlich der einzige Judäer unter den zwölf Jüngern gewesen, die nach den NT-Berichten sonst alle aus Galiläa stammten (vgl. „ihr Männer von Galliläa“ in Apg 1,11).
Alle anderen Erklärungsversuche sind unwahrscheinlich!
Name Judas IskariotJudas Iskariot von James Tissot (zwischen 1886 und 1894)
3. Weitere Namensspekulationen zum Name Judas Iskariot
Beim wissenschaftlichen Bibellexikon im Internet „wibilex“ heißt es zum Beinamen:
„Gelegentlich wird der Beiname als Charakterisierung seiner Tat verstanden, das Wort Iskarioth wird dann von aramäisch sakar = ausliefern oder schaqar = lügen verstanden. Die philologische Problematik dieser Deutung besteht darin, dass die Endung –oth nicht erklärt werden kann.
G. Schwarz hat den Beinamen von aram. qarita = Stadt (Jerusalem) abgeleitet (Schwarz, 8-12). Auch dies ist unwahrscheinlich: bereits Markus hätte sie trotz seiner sonst nachweisbaren Aramäisch-Kenntnisse nicht mehr verstanden. Auch hat diese Ableitung in frühchristlicher antijüdischer Polemik keine Rolle gespielt.
Gelegentlich wird der Name von einer Zugehörigkeit des Judas zu den sog. Sikariern her gedeutet, zu einem Kreis von antirömischen Widerstandskämpfern, die auch vor Mordtaten an ihren innenpolitischen Gegnern nicht zurückschreckten. Allerdings müsste man dabei für den Anfang des Beinamens eine Umstellung von Sik- zu Isk- vornehmen. Auch entspricht es nicht dem typischen Verhalten dieser Widerstandskämpfer, der notgedrungen mit der römischen Besatzungsmacht kooperierenden Hohenpriesterschaft zuzuarbeiten.
Als die wahrscheinlichste Erklärung gilt immer noch die Deutung als Ortsangabe: Judas, Mann (איש) aus Kerioth in Judäa.“
https://www.bibelwissenschaft.de/wibilex/das-ibellexikon/lexikon/sachwort/anzeigen/details/judas-iskarioth/ch/40e73698784d2e872b42ebcb802d33b4/#h3, 02.04.2019 Wer Interesse an weiteren Spekulationen zum Namen hat, wird hier (http://en.wikipedia.org/wiki/Judas_Iscariot#Etymology) fündig.
Viktor Janke Veröffentlicht 2. April 2019 · Aktualisiert 5. April 2019 https://viktorjanke.de/was-bedeutet-der-name-judas-iskariot/
Denn dazu steht nichts in der Bibel, …
Jeder kennt das: Themen, zu denen nichts in der Bibel steht: Internet, Smartphones, McDonald’s…, ja sogar Eiscreme und so weiter. Wenn du jetzt tatsächlich vor einer Entscheidung stehst, sich Weichen in deinem Leben stellen oder du dich einfach nicht mehr vor einer Stellungnahme zu einem Thema drücken kannst: Welche Faktoren sind ausschlaggebend für dich?
…darum: Fragen wir nach Gottes Blick auf die Welt, …
Ohne eine bestimmte Sicht auf die Dinge, die uns umgeben, auf uns selbst und auf so ziemlich alles, kann kein Mensch existieren. Diese Sicht nennen wir der Einfachheit halber „Weltanschauung“. Auch wir Christen haben einen Blick auf die Welt, die Gott zum einen geschaffen hat, die sich zum anderen aber auch entschieden von ihm abgewandt hat. Jesus in dieser Welt nachzufolgen bedeutet eben auch, immer mehr seinen Blick auf die Welt zu bekommen, wie er zu denken und zu handeln. Aber wie lernt man das?
…indem wir sensibel werden für den „Geschmack“ Gottes!
Am deutlichsten wird das vielleicht so: wenn du jemanden schon lange kennst, sei es ein Freund, deine Geschwister oder sogar Eltern, dann ist dir irgendwann „der Geschmack“ dieser Person vertraut. Du könntest etwa sagen, welche Dinge, Sorten, Farben, Eigenschaften, Verhaltensweisen, usw. ihr gefallen würden. Wie kommt das? Stell dir mal eine konkrete Person vor und denke über folgende Fragen nach:
- Wie viel Zeit verbringst du mit ihr?
- Was hast du bis jetzt alles mit ihr erlebt?
- Wie drückst du dein Interesse an dem, was sie dir mitteilt und sagt, aus?
- Nimmst du sie beim Wort? Wie zeigt sich das?
Stell dir doch diese Fragen einmal in Bezug auf Jesus. Woher nimmst du die Maßstäbe, mit denen du Fragen und Herausforderungen deines Alltags begegnest? Wie gehst du mit allgemeinen Geboten Gottes um?
In der Bibel gibt es ganze Bücher, die so „arbeiten“: Die Weisheitsliteratur (am anschaulichsten das Buch der Sprüche). Sie zeigen auf, was es heißt, Gottes Willen auf unser Leben anzuwenden. Sie sagen dir nicht, was du wann ganz genau machen sollst, sondern verdeutlichen an konkreten Situationen die großen Prinzipien des Willens Gottes, hinter denen er selbst mit seinem Wesen steht. Hinter der Frage nach unserer Sicht auf die Welt steht also eine noch größere Aufgabe: Weise werden wie Jesus!
Denn ALLES gehört Jesus!
In den folgenden Wochen werden wir deshalb einige Artikel zu Themen veröffentlichen, zu denen die Bibel auf den ersten Blick vielleicht nichts sagt. Damit wollen wir dir beispielhaft aufzeigen, dass es keinen Bereich des Lebens gibt, von dem Jesus nicht will, dass wir nach seinem Willen fragen und leben. Wir wollen dir Einblick dahinein geben, was es heißt, sein Denken von Gottes Wort prägen zu lassen und sein Wort weise und konkret auf unser Leben anzuwenden. Im ersten Artikel klärt Hanniel darüber auf, was es eigentlich mit dem biblischen Begriff „Welt“ auf sich hat und in welchem Verhältnis er zum nichtbiblischen Begriff „Kultur“ steht. Bleibt dran, es wird sich lohnen! Jonathan Malisi
http://www.josiablog.de/2019/04/das-darf-ein-christ-nicht/
Logiker (stehen) in der Versuchung, so zu tun, als hätte die Wirklichkeit nur eine Ebene.
Logiker (stehen) in der Versuchung, so zu tun, als hätte die Wirklichkeit nur eine Ebene. Oder, anders ausgedrückt, ein Logiker kann sich vorstellen, dass er die gesamte Wirklichkeit der Forderung unterwerfen kann, dass wir Begriffe ohne eingebaute Analogien haben. Er versucht, Gott und Gottes Geschöpfe „von oben“ aus einer übergeordneten Perspektive zu betrachten, die alles in einem großen Blickwinkel erfassen kann. Er hofft, dass dadurch Vernunft auf einheitliche Weise über das gesamte Feld hinweg funktioniert. Von dieser hohen Ebene aus hat er Kategorien, die gleichermaßen und einheitlich für Schöpfer und Geschöpf gelten. Um dies zu tun, macht er sich stillschweigend Gott überlegen. Er muss im Prinzip überlegen sein, wenn er die Ausdrücke beherrschen will, die er verwenden wird, um zu bestimmen, was sowohl für den Schöpfer als auch für das Geschöpf gültig sein kann. Er leugnet seinen geschöpflichen Status. Er leugnet auch den fundamentalen Charakter der Schöpfer-Geschöpf-Unterscheidung. – Vern Poythress
Heilsames Selbstgespräch
Es gibt zwischen Glauben und Wissenschaft mehr Parallelen, als man denken könnte
Das erste Bild eines schwarzen Lochs aus einer fernen Galaxie versetzt die Wissenschaft in Partystimmung. 8 Radioteleskope auf 4 Kontinenten und ein 200-köpfiges Team haben es geschafft. Ein Algorithmus hat die Unmengen von Daten zu einem Bild zusammengesetzt. Der Blick ins Nichts am Ende von Raum und Zeit schürt die Hoffnung auf tiefere Einblicke in die Geheimnisse des Universums.
Einer der Initiatoren hinter dem Verbund der Observatorien ist der Astrophysiker Heino Falcke. Über schwarze Löcher sagt er: „Wir wissen nicht, was in ihnen vor sich geht. Darin kann alles passieren. Man kann hinein, aber nicht mehr heraus. Das macht manchen Menschen Angst. Und hat etwas Mystisches, fast wie der Eingang zur Hölle.“
Falcke bekennt sich zu seinem Glauben an Gott. Dem „Spiegel“ sagte er: „Es gibt zwischen Glauben und Wissenschaft mehr Parallelen, als man denken könnte. Beide suchen nach dem Grund von allem. Nur traut sich die Physik nicht, einen Schritt weiterzugehen und die Frage nach Gott zu stellen. Ich glaube aber, dass der Mensch nicht nur aus Naturgesetzen besteht. Mein Bauchgefühl sagt mir, dass da noch mehr ist. Wir haben Geist, Gefühl und Seele. Und diesem Bauchgefühl folge ich auch in der Wissenschaft oft.“
Schwarze Löcher sind extreme Phänomene. Diese Monster der Schwerkraft verschlucken alles Licht. Um sie herum brodelt es, rast alles. Gas wird enorm heiss. Die Energien sind gewaltig, während die Zeit beinahe stillzustehen scheint.
Ein anderes Loch, wo die Zeit für einen Augenblick stillstand, ist ein Felsengrab in Jerusalem. Die Energie, die dort herrschte und den toten Jesus verwandelt wieder ins Leben setzte, muss grösser gewesen sein als in jedem lichtschluckenden Monsterloch im Universum.
Am Kreuz wurde es dunkel; im Grab herrschte Licht. Es ging um alles: um Sünde und Tod besiegen. Raum und Zeit durchbrechen. Ins Leben auferstehen. Den Weg in die Ewigkeit bahnen. Solches vermag nur eine Kraft, die ausserhalb des Sichtbaren existiert.
Das Grab war leer, ein schwarzes Loch. Und doch der Eingang zum Himmel. „Was sucht ihr den Lebendigen bei den Toten? Er ist nicht hier. Er ist auferstanden!“ Der Blick ins leere Grab weckt die unbändige, begründete Hoffnung auf neues, ewiges Leben. Der Glaube sieht weiter und tiefer als ein Radioteleskop. Frohe Ostern! Rolf Hoeneisen
Tolstoi und Nietzsche stehen am Scheideweg
Erklärung: Tolstoi findet alles Handeln böse, Nietzsche alles Handeln gut. Und so werden beide untätig, weil sie keine Entscheidungen fällen können, da sie schlicht nicht beurteilen können welcher Weg nun besser ist:
Beide sind sie ohnmächtig – der eine, weil er nichts festhalten, und der andere, weil er nichts loslassen darf. Der Tolstoische Wille ist gelähmt durch das buddhistische Gefühl, daß jedes beschränkte Handeln böse ist. Aber der Nietzscheaner ist ebenso gelähmt durch seine Ansicht, daß jedes beschränkte Handeln gut ist — Chesterton: Orthodoxie, S. 90
http://www.philippkeller.com/pages/chesterton-orthodoxie.html#mybook/7
Wer vereint hat immer recht!?
Immer wieder zerstreiten sich Christen aufgrund eifersüchtiger Revierkämpfe oder lehrmäßiger Bagatellen. Viele gemeindliche Auseinandersetzungen beruhen im Kern auf menschlichen Faktoren: Unterschiede in der Persönlichkeit, der Prägung, der Kultur, der Generationen usw. Einigkeit unter Christen ist nicht nur das Steckenpferd einiger Spezialisten, sondern eine von Gott geschaffene Realität. Durch ihre Wiedergeburt gehören Christen zu einer himmlischen Familie, sind Glieder an einem „ geistlichen Körper“ (1Kor 12) und „lebendige Steine“ im Tempel Gottes (1Petr 2, 5). Diese von Gott gewollte Einheit entsteht allerdings nicht durch ausgetüftelte Werbetricks, gemeinsame Großveranstaltungen, neuen Organisationen oder diplomatisch formulierte Bekenntnisse. Sie ist immer schon vorhanden, weil Gott sie gewollt und geschaffen hat.
In seinem „hohepriesterlichen Gebet“ bittet Jesus seinen himmlischen Vater um geistliche Einheit unter Christen. Diese Bitte richtet sich aber nicht an Gemeindeleiter oder Kirchen- Coachs, sondern an Gott selbst. Die hier gewünschte Einheit soll sich nach Jesu Wunsch definitiv auf der Grundlage biblischer Lehre entwickeln: „Heilige sie in der Wahrheit; dein Wort ist die Wahrheit.“ (Joh 17, 17).
In einer schon seit Jahren zu beobachtenden Einheits- Euphorie mancher Christen ist das eigentlich geistliche Ziel weitgehend aus dem Blick verloren worden. In einer postmodernen Trunkenheit von gesellschaftlicher Größe und Einfluss wird der Kreis des Christseins unverantwortlich ausgeweitet. Auf evangelikalen Großveranstaltungen sprechen plötzlich Sektierer wie Mormonen oder Vertreter anderer Religionen wie Hindus. Evangelikale sprechen plötzlich davon, dass moralisch lebende Muslime auch in den Himmel kommen. Mitglieder der Neuapostolischen Kirche werden als vorgeblich freikirchliche Christen willkommen geheißen. – Personen, die den Aussagen Jesu entsprechend ziemlich eindeutig als Irrlehrer betrachtet werden müssen, werden hier als geistliche Vorbilder vermittelt.
Katholische Sonderlehren werden bei einigen Evangelikalen bereitwillig relativiert, um eine vorgebliche Einheit der Christen nicht zu gefährden, die bei Licht besehen gar nicht vorhanden ist oder nur durch eine immer weitere Reduzierung geistlicher Überzeugungen erreicht werden kann. Hans Küngs „Projekt Weltethos“ vermittelt im deutschen Religionsunterricht eine trügerische Einheit der Weltreligionen, die auf wenige ethische Grundforderungen reduziert werden. Im „Ökumenischen Rat der Kirchen“ (ÖRK) mündet eine vorgeblich christliche Einigkeit in einem weltanschaulichen Einheitsbrei der pluralistischen Gesellschaft. Angesichts einer immer säkulareren Gesellschaft suchen viele evangelikale Christen den trügerischen Schulterschluss mit allen, die auch nur vage von Gott, Gebet oder Werten sprechen.
Echte geistliche Einheit ist absolut notwendig und erstrebenswert. Egoistische oder eigensinnige Zerspaltungen zwischen Christen sind definitiv Sünde. Die von Jesus gewollte Einheit aber kommt alleine von Gott. Sie wird durch den Heiligen Geist bewirkt, auf der Grundlage der Bibel. Einheit, die deutliche Aussagen Jesu überschreitet, ist eine geistliche Illusion und ein Betrug an den Gläubigen. Michael Kotsch
Gott, der Miesepeter
„Gott? Nein, der interessiert mich nicht! Der verbietet mir nur alles was Spaß macht!
Sex, Alkohol, Party. Ich fühl mich ganz gut ohne ihn!“
Denken so nicht viele Menschen über Gott? Denkst du vielleicht auch so? Vielleicht nicht in Bezug auf die oben genannten Dinge, aber in Bezug auf andere Themen?
Für viele Menschen ist Gott ein Spaßverderber. Manche denken er sei irgendwie schlecht gelaunt. Ob er wirklich Interesse an uns hat, das kann niemand sagen, wahrscheinlich nicht.
Das Gottesbild vieler Menschen ist verdreht. Verdreht, weil sie Gott nicht wirklich kennenlernen wollen. Sie nehmen sich einfach die Zeit nicht nach ihm zu forschen.
Dabei hat er sich uns gezeigt. – In aller Deutlichkeit – In der Bibel. Da können wir sehen wie er wirklich ist. Aber dafür müssen wir auch bereit sein. Wärst du dazu bereit?
Die Bibel beschreibt Gott nicht als einen Miesepeter, der uns alles verbietet was Spaß macht, sondern als einen „Gott, der uns alles reichlich zum Genuss darreicht.“ (1.Tim 6:17)
Immerhin ist er es ja der, der „uns das Leben und die Luft zum Atmen und überhaupt alles gibt.“ (Apg 17,25).
Aber mehr noch. Obwohl wir Menschen allesamt dem Gerichtsurteil Gottes verfallen sind, hat er uns seine Zuneigung gezeigt. Würdest du deinem Nachbarn der seit Jahren mit dir in Streit lebt, dem du gleichgültig bist, alles schenken was du an Reichtümern hast? Die Bibel sagt, Gott hat zu einem Zeitpunkt wo wir gar nichts von ihm wissen wollten, seinen Sohn für unsere Schuld sterben lassen, damit wir mit ihm versöhnt werden können. Das ist eine gewaltige Botschaft. In Römer 5,8 kann man davon lesen.
Dieser Gott ist der wahre Gott der Bibel. Ihn solltest du kennenlernen!
Wann wirst du das tun? https://www.wortzentriert.at/lehre/gott/gott-der-miesepeter/
Wer ist heutzutage ein „fundamentalistischer Christ“?
Dazu hatte ich heute eine kurze Diskussion auf facebook. Anlass war die Meinung eines Diskussionspartners, das Buch „Das geplante Universum“ (hgg. von Markus Widenmeyer) sei für fundamentalistische Christen ziemlich wertlos. Ich widersprach und wollte wissen, was man unter solchen Christen versteht. Antwort: „Leute, die die Bibel wörtlich und als göttliche Offenbarung verstehen.“
Das war mir zwar nicht neu, aber eine solche „Definition“ ist unsinnig. Denn: Ich selber hoffe eigentlich, dass ich (unter Beachtung des Kontextes versteht sich) wörtlich genommen werde, wenn ich etwas schreibe oder sage, und dass man dann nicht irgendwas sucht, was nicht dasteht, oder etwas, das ich gar nicht behauptet habe. Die meisten Menschen wollen, dass man sie beim Wort nimmt und es nicht herumdreht (es gibt spezielle Ausnahmen). In der normalen Kommunikation sind also demnach die meisten Menschen fundamentalistisch. Reinhard Junker