500 Facebook Freunde

500 Facebook Freunde: Postmoderne Selbstverwirklichung
Jawohl, künftig muss wahr sein, was allen einleuchtet. Niemand kommt gegen den gesunden Menschenverstand an. Die Vernunft wird die Menschheit endlich zur Vernunft bringen! Schön wär’s gewesen. Gerade mal zweihundert Jahre nach der Aufklärung erschüttern zwei Weltkriege den Globus. Moderne Kriege. Mit vernünftigen Argumenten und sachlichen Hintergründen. Wer hätte dem Ansinnen Deutschlands rational widersprechen wollen, den eigenen Lebensraum zu erweitern? Wer hätte bestritten, dass es unterentwickelte Völker gibt, die nur zu niederen Diensten tauglich sind? Wer hätte in Frage gestellt, dass sich der Stärkere gegen den Schwächeren durchsetzt – die Natur macht es uns doch täglich vor!
Die beiden Weltkriege haben Europa zweierlei gezeigt: 1) Vernunft ist nie neutral. Sie ist immer an Eigeninteressen gebunden. 2) Auch die moderne Welt hat von willkürlichen Glaubensüberzeugungen gelebt. Niemand hat zum Beispiel je bewiesen, dass ein öffentliches Bildungswesen zu mündigeren Menschen führt. Das hat man einfach angenommen. Und die Zeit des Nationalsozialismus hat dann eben gezeigt, dass auch ein gebildetes Volk falsch abstimmen kann. Oder wer hätte garantieren können, dass die Welt sich fortschrittlich entwickelt, wie die Aufklärer annahmen? Spätestens der Beginn der Umweltprobleme in den 1970er Jahren machte klar, dass Fortschrittsdenken eine fragwürdige Glaubenssache ist. Schliesslich zerbrach auch die Überzeugung, dass alle Völker der Erde sich einmal zu modernen Gesellschaften nach europäischem Vorbild entwickeln würden. Ausgerechnet der hartnäckige Widerstand so genannter «Entwicklungsländer» machte deutlich, dass Europa keineswegs eine Vorreiterrolle in der Menschheitsentwicklung übernahm.
Diese ernüchternde Bilanz markiert im Grunde das Ende der modernen Zeit. Oder der Anfang der «Postmoderne» (Nach-Moderne). Es ist eine Moderne, die sich selbst durchschaut hat: Vernunft ist nur ein Trick, eigentlich ist alles ein Machtspiel. Die Plattform dieser Machtspiele ist ein Markt, ein System von Angebot und Nachfrage, ein Forum von Gewinnern und Verlierern. Wer sich kaufen lässt, ist der Dumme. Wer sich verweigert, wird umworben. Besser (und vor allem leichter) als auf ein Lebensziel, baut man den eigenen Selbstwert auf die unzähligen Möglichkeiten, die man ausschlägt. Lieber 500 potentielle Facebook-Freunde, die einen täglich darin bestätigen, gefragt zu sein, als zwei, drei echte Freundschaften, die Zeit und Kraft kosten. Postmoderne ist nicht einfach ein zufälliger Zerfall der Gesellschaft. Sie ist eine logische Folge des aufklärerischen Denkens. Die Menschen sind aus den modernen Träumen erwacht.
Die meisten Christen haben das nur halb durchschaut. Sie beobachten, dass viele ihrer Zeitgenossen allem Grösseren und Höheren abschwören und sich lieber selbst verwirklichen. Also bieten sie Christentum als eine Art Selbstverwirklichungsstrategie an. Sie merken, dass sich alle nur fürs Hier und Jetzt interessieren. Folglich bieten sie das Evangelium als Lifestyle-Produkt fürs Diesseits an. Sie beobachten, dass Wachstum und Mehrheiten zum Massstab werden für Erfolg und Wahrheit. Also träumen sie von Erweckungen und erheben das Wachstum ihrer Gemeinden zum geistlichen Prinzip. Sie machen alles mit, was der Zeitgeist vorgibt – nur eben auf fromme Weise. Wer aber nicht begriffen hat, dass Postmoderne den Markt anbetet, wird ihm erliegen. Kirchen beginnen, Sinnsuchende als Kunden zu betrachten, Gemeinde als wirtschaftlichen Betrieb zu führen, den Erlebnishunger mit frommen Konsum-Events zu stillen, die Verzettelung der Glaubenden durch Standardisierung zu beheben. Und um Gottes Willen kein Leiden! Christus will uns gesund und glücklich. So verkauft man das Evangelium heute – und die eigene Seele gleich dazu.
Dabei hat uns Jesus eine ganz andere Logik gelehrt: Nicht Zahlen, sondern Menschen, keine Wachstumsstrategien, sondern Wachheit, keine Grossevents, sondern verbindliche geistliche Lebensgemeinschaft, keine Standardisierungen, sondern Vertrauen auf Gottes individuelle Lebensgeschichten. Mit einer solchen Haltung sollen wir antreten und ein augenfälliges Stück Gegenkultur zur heutigen Zeit werden. Wohl werden wir uns so bis auf Weiteres damit begnügen müssen, kleine Brötchen zu backen. Aber immerhin Brötchen des ewigen Lebens. Autor: Alex Kurz Quelle: Magazin wort+wärch, Ausgabe Mai 2013

Über den Lebensstil der Christen

Diese Beschreibung der Christen stammt aus dem 2. Jahrhundert. Wie würde heute jemand den Lebensstil der Christen beschreiben?
Denn die Christen sind weder durch Heimat noch durch Sprache und Sitten von den übrigen Menschen verschieden. Sie bewohnen nirgendwo eigene Städte, bedienen sich keiner abweichenden Sprache und führen auch kein absonderliches Leben. Keineswegs durch einen Einfall oder durch den Scharfsinn vorwitziger Menschen ist diese ihre Lehre aufgebracht worden und sie vertreten auch keine menschliche Schulweisheit wie andere. Sie bewohnen Städte von Griechen und Nichtgriechen, wie es einem jeden das Schicksal beschieden hat, und fügen sich der Landessitte in Kleidung, Nahrung und in der sonstigen Lebensart, legen aber dabei einen wunderbaren und anerkanntermaßen überraschenden Wandel in ihrem bürgerlichen Leben an den Tag. Sie bewohnen jeder sein Vaterland, aber nur wie Beisassen; sie beteiligen sich an allem wie Bürger und lassen sich alles gefallen wie Fremde; jede Fremde ist ihnen Vaterland und jedes Vaterland eine Fremde. Sie heiraten wie alle andern und zeugen Kinder, setzen aber die geborenen nicht aus. Sie haben gemeinsamen Tisch, aber kein gemeinsames Lager. Sie sind im Fleische, leben aber nicht nach dem Fleische. Sie weilen auf Erden, aber ihr Wandel ist im Himmel. Sie gehorchen den bestehenden Gesetzen und überbieten in ihrem Lebenswandel die Gesetze. Sie lieben alle und werden von allen verfolgt. Man kennt sie nicht und verurteilt sie doch, man tötet sie und bringt sie dadurch zum Leben, Sie sind arm und machen viele reich; sie leiden Mangel an allem und haben doch auch wieder an allem Überfluss, Sie werden missachtet und in der Missachtung verherrlicht; sie werden geschmäht und doch als gerecht befunden. Sie werden gekränkt und segnen, werden verspottet und erweisen Ehre. Sie tun Gutes und werden wie Übeltäter gestraft; mit dem Tode bestraft, freuen sie sich, als würden sie zum Leben erweckt. Von den Juden werden sie angefeindet wie Fremde, und von den Griechen werden sie verfolgt; aber einen Grund für ihre Feindschaft vermögen die Hasser nicht anzugeben. Brief an Diognet (2. Jh. n. Chr.), Kapitel 5
http://www.unifr.ch/bkv/kapitel79-4.htm

Ich bin nackt – schau gefälligst weg! Bestandsaufnahme des Sexismus

Sollten wir uns nicht alle darüber aufregen, dass Frauen im 21. Jahrhundert immer noch diskriminiert und belästigt werden, ihr aufgrund des Geschlechts Barrieren in den Weg gelegt werden und wir uns nicht alle ständig fragen, warum das noch möglich sei angesichts einer Armada von Vorkämpfern des Feminismus? Sollte diese chauvinistische Gesellschaft nicht endlich einsehen, dass Frauen keineswegs das schwache Geschlecht darstellen? Die Gesellschaft scheint – bei Betrachtung der neuen Sexismus-Debatte – nur noch aus Testosteron-gesteuerten Bullen zu bestehen. Bullen wie der Rainer. Prüderle.
Überall erheben sich die Stimmen gegen die Männlichkeit, etwa in dem NDR-Magazin Panorama 3, in dem drei Journalistinnen über weitere schlüpfrige Begegnungen mit dem Rainer berichten. Die Katze ist aus dem Sack, Zeit für Prügel für die Medien-Machos!
Ein “Cicero”-Reporter schreibt: “Ein Kinderspiel, dachte ich. Und fragte bei den zuständigen Stellen nach: Wie oft wenden sich Sexismus-Opfer an sie? Und welcher Fall war besonders aufsehenerregend? Zuerst die Gewerkschaften: Ver.di kann nicht weiterhelfen; der Deutsche Journalistenverband verweist auf seine Landesverbände. In Berlin und Brandenburg erinnert man sich „nur an einen einzigen Fall, der schon länger zurückliegt“ und den man aus Datenschutzgründen nicht ausführen könne. Das Macho-Land Bayern? Fehlanzeige: Der Landesverband weiß von keinen Fällen zu berichten. Im Fachbereich Gleichstellung? „Keine offiziellen Beschwerden oder Hilfegesuche.“
Bleibt noch die Geheimwaffe. Der Verein „ProQuote“, der sich für mehr Frauen in Führungspositionen einsetzt. Dort muss man doch von irgendwelchen Fällen wissen!
Ein Anruf bei der Vorsitzenden Annette Bruhns, die selbst unter den Spiegel-„Bullen“ arbeitet. Wir plaudern über die Notwendigkeit von mehr Frauen in den Chefetagen, darüber, dass es echtes Teamwork zwischen den Geschlechtern braucht. „Natürlich gibt es auch in unserer Branche Sexismus.”
Hätte sie ein Beispiel parat? Bruhns zögert. „Die erschütterndste Meldung erreichte uns via Facebook von einer Frau, die in der Werbung arbeitet.“ Sie halte es für “naiv zu erwarten, dass Angestellte ihre Vorgesetzten öffentlich anprangern – egal ob Journalistinnen, Bankangestellte oder Arzthelferinnen. Für solche Vorfälle – die meines Wissens in keiner Branche zum Alltag gehören – gibt es Betriebsräte, Personalabteilungen oder, etwa bei öffentlich-rechtlich Sendern, Frauenbeauftragte.”
Beim WDR schwärmt die Gleichstellungsbeauftragte Wilhelmine Piter erst einmal von den dortigen Strukturen: Frauen in Nöten könnten sich an sie, ihre Vorgesetzten, den Personalrat, die Personalabteilung oder aber an den hauseigenen psychosozialen Dienst wenden. Außerdem gebe es Verhaltenskodizes und regelmäßige Konfliktbewältigungsschulungen. Sexismus im Arbeitsalltag? Eigentlich „kein Problem“, ausgenommen von „wenigen Einzelfällen“, lässt Piter wissen. Vielleicht liegt das auch daran, dass sich die WDR-Belegschaft im Jahre 2011 aus 2158 Frauen und 2304 Männern zusammensetzte.
Angesichts dieser Daten lässt sich pfiffigerweise die Frage stellen: Hat Deutschland überhaupt ein Problem mit Sexismus? Kann es vielleicht sein, dass hier eine gewaltige Sexismus-Debatte aufgeblasen wurde? Eine Debatte, die zwar wenig Fundament, dafür aber umso mehr Wortgewalt bietet? Die im Kampf um die rare Ressource Aufmerksamkeit einen deutlichen Punktsieg für das weibliche Geschlecht verspricht?
Es ist interessant, dass zwar keine der Gesprächspartnerinnen konkrete Beispiele für Sexismus im Medienbetrieb nennen kann, aber dennoch alle versichern, dass es sich um ein gesamtgesellschaftliches, strukturelles Problem handle. „Es zieht sich auch durch alle Arbeitsbereiche und ist keineswegs auf den Journalismus beschränkt“, teilt etwa verdi-Frau Cornelia Haß mit. Es ist leichter, Pudding an die Wand zu nageln, als aus so einer Aussage irgendeinen empirischen Wahrheitsgehalt herauszulesen.
Diese Debatte über einen empirischen Sexismus, der sich “durch die Gesellschaft” zieht, ist schlichtweg verlogen. Da werden Aussagen getroffen, die niemand verifizieren kann, nicht einmal das Heer von Gleichstellungsbeauftragten und Sexismusberatern. Es stimmt jedenfalls nachdenklich, wenn die Artikel, die prominent in unseren großen Magazinen aufgemacht werden, nicht durch eine einzige Aussage bestätigt werden können – das widerspricht jedem journalistischen Grundsatz.
Warum beschwert sich niemand über die barbusigen Damen, die täglich die Seiten von Welt-Online, dem Focus oder anderen Medienanstalten zieren? Warum beschwert sich niemand darüber, dass das Dschungel-Camp für den Grimme-Preis nominiert wurde? Ist das nicht der Siegeszug des Sexismus, dass Frauen unbeschwert nackt sein dürfen, während die Reaktion von Männern eben auf Nacktheit als Sexismus verschrieen wird?
Wir leben in einer Gesellschaft, in der Silikon-Brüste einer RTL-Show als preisverdächtiges Kulturgut für einen Medienpreis gelten, und wollen uns weis machen, dass der Rainer Symbolfigur unserer patriarchalischen Gesellschaft ist? Da muss doch irgendwas aus dem Lot geraten sein.
Achtung für Frauen bedeutet, dass man sie nicht als Lustobjekte degradiert, so wie unsere medienverseuchte Wirklichkeit das tut, sondern sie in ihren Aufgaben, in ihrem Sein schätzt und ihnen das zeigt. Sexismus ist real, solange die Medien – eben die, die diese Debatte selbst hervorriefen – das Dschungelcamp produzieren. Sexismus ist eben auch real, solange wir uns diesen Schrott ansehen.
Jesus ging mit Frauen anders um, er beachtete sie, er hörte ihnen zu, er schenkte ihnen keine erotische, sondern barmherzige Aufmerksamkeit. Jesus war ein wahrer Mann. Anders ist es nicht zu erklären, dass alle Männer – Petrus, Jakobus und die anderen Jünger – von ihm geflohen sind in der Stunde seines Todes. Aber von den Frauen heißt es:

Und es waren auch Frauen da, die von ferne zuschauten, unter ihnen Maria von Magdala und Maria, die Mutter Jakobus’ des Kleinen und des Joses, und Salome, die ihm nachgefolgt waren, als er in Galiläa war, und ihm gedient hatten, und viele andere Frauen, die mit ihm hinauf nach Jerusalem gegangen waren.

Vielleicht ist die Bibel, Gottes Wort, weniger sexistisch als unsere Gesellschaft, auch wenn wir heute das Gegenteil meinen. Ich hoffe, dass viele Menschen darin Antworten finden auf die Fragen unserer Zeit. Denn sie ist so aktuell wie nie.
Von Simon

Was bedeutet eigentlich „christlich“?

Dieser Begriff ist unklar geworden, weil sich hinter ihm alles Mögliche sammelt.
Begriffsklärung
Bei dem Begriff „christlich“ stecken das Wort „Christ“ und die Wortendung „-lich“ zusammen.
a) „Christ“
„Christ“. Woher kommt der Begriff? Schaut man ins Wörterbuch, steht da: „Anhänger des Christentums“ (Duden).
Der Begriff „Christ“ kommt aus dem Griechischen von „Christus“ (Χριστός), was „der Gesalbte“ bedeutet – entsprechend dem hebräischen „Messias“ (מָשִׁיחַ). Er bezeichnet jemanden, der zum König oder Priester gesalbt wird. Dieser Titel „Christus“ bezieht das Neue Testament ausgehend von der alttestamentlichen Erwartung eines zukünftigen Retters dann als Erfüllung auf Jesus Christus (Johannes 1,41).
Wo taucht der Begriff „Christ“ zuerst auf? Die ersten Menschen, die als „Christen“ bezeichnet wurden waren Jünger Jesu (Apostelgeschichte 11,26b). „Christ“ ist also eine Außenbezeichnung für Menschen gewesen, die Jesus Christus als Schüler nachgefolgt sind und ihn als ihren Herrn anerkennen. Deutlich wird das in dem Bekenntnis des Thomas zu Jesus: „Mein Herr und mein Gott“ (Johannes 20,28). Der zweifelnde Thomas erkennt Jesus als den gekreuzigten und auferstandenen Herrn und Gott in seinem Leben an. Nach dem Zeugnis des Neuen Testamentes ist ein „Christ“ also nur jemand, der ein Jünger Jesu geworden ist und mit seinem Leben anerkennt, dass Jesus Christus sein persönlicher Herr und Gott geworden ist. Im Leben eines solchen „Christen“ hat ein Herrschaftswechsel stattgefunden. Nicht mehr man selbst, jemand anders oder auch gottfeindliche Mächte regieren über das Leben, sondern man gehört allein Jesus Christus.
Wie kann das geschehen? Jesus Ruf hier auf der Erde war: „Tut Buße, denn das Himmelreich ist nahe herbeigekommen!“ (Matthäus 4,17). Genauso setzt es Petrus fort: „Tut Buße und jeder von euch lasse sich taufen auf den Namen Jesu Christi zur Vergebung eurer Sünden, so werdet ihr empfangen die Gabe des Heiligen Geistes.“ (Apostelgeschichte 2,38). Menschen, die „Christen“ geworden sind, haben persönlich auf diesen Ruf Jesu geantwortet in Form von Sündenbekenntnis, Lebensumkehr und mit der Taufe auf den Namen Jesus. Dadurch wurde deutlich, dass man nun zu einem Jünger Jesu, zu einem „Christen“, geworden ist. So eine Lebensantwort finden wir bei dem Gefängniswärter von Philippi: „Liebe Herren, was muss ich tun, dass ich gerettet werde? Sie [Paulus und Silas] sprachen: Glaube an den Herrn Jesus, so wirst du und dein Haus selig! […] Und er ließ sich und alle die Seinen sogleich taufen und führte sie in sein Haus und deckte ihnen den Tisch und freute sich mit seinem ganzen Hause, dass er zum Glauben an Gott gekommen war.“ (Apostelgeschichte 16,30-34).
Dieser Ruf von Jesus Christus („Tut Buße und ändert euer Leben“) schallt auch heute durch seine heutigen Jünger in die Welt und fordert zur Lebensantwort auf. Fordert dazu auf, der Botschaft Jesu Christi persönlich zu antworten – an ihn zu glauben und diesen Herrschaftswechsel in seinem Leben zu vollziehen. So eine Lebensantwort kann z. B. in einem kurzen Gebet geschehen: „Herr Jesus Christus, ich glaube, dass du am Kreuz für meine Sünden gestorben und auferstanden bist. Bitte sei du ab heute der Herr meines Lebens.“
Erst dann gehört man zu Jesus Christus und ist somit ein „Christ“ und darf sich zu der Gemeinschaft der „Christen“ zählen. Damit wird deutlich: zuerst kommt „Christ werden“ und dann erst „Christ sein“ – nicht umgekehrt.
b) „christlich“
Die Wortendung „-lich“ macht aus einem Nomen ein Adjektiv und beschreibt die Art und Weise, die dem Hauptwort entspricht. Wir sprechen häufig von „christlichen Kirchen“, „christlichen Verhaltensweisen“, „christlichen Parteien“ und „christlichem Abendland“. Und meinen dabei eine wie auch immer geartete Lebensart oder Kultur. Das Problem dabei ist jedoch, dass sich „christlich“ verselbstständigt hat. Es kann losgelöst von der Quelle sein – nämlich der persönlichen Zugehörigkeit zum Herrn Jesus Christus. Man kann sich heute „christlich“ verhalten, aber dennoch kein „Christ sein“. Doch das ist nicht im Sinne des Erfinders Jesus Christus. Vor einem „christlichen Leben“ kommt das „Christ werden“.
Die Bibel nennt einen „christlichen“ Lebensstil „Heiligung“ und nimmt Jesus Christus als Vorbild. Sie wird dabei sehr konkret: kein Neid, Streit, keine Habsucht, Unzucht, sondern Liebe üben: allen Menschen (auch den Feinden) gegenüber und Vergebung praktizieren. Dieser Lebensstil aus der Liebe Gottes heraus äußert sich in einem Jesus Christus entsprechenden Tun und Lassen. Doch nicht, um sich etwas zu verdienen. Die Gnade und Liebe Gottes in Jesus Christus führt dazu, dass sich diese Liebe aus Dankbarkeit Gott gegenüber im Umgang mit Menschen und der Schöpfung zeigt – ohne etwas zurückzuerwarten:  „Und alles, was ihr tut mit Worten oder mit Werken, das tut alles im Namen des Herrn Jesus und dankt Gott, dem Vater, durch ihn.“ (Kolosser 3,17).
Darin wird deutlich, dass „christlich“ leben unmittelbar an die Zugehörigkeit als „Christ“ zu dem persönlichen Herrn Jesus Christus gebunden ist. Es ist ein Lebensstil der daraus folgt.
Fazit
„CHRISTlich“ ohne Christus und christliches Leben ist unchristlich.
„CHRISTlich“ mit Jesus Christus im Herzen und gemeinsamer christlicher Nächstenliebe im Leben ist wahrhaft christlich.
„CHRISTlich“ ist nur der, der zu Jesus Christus gehört und der in Gemeinschaft mit anderen „Christen“ ein Leben führt, das seiner Liebe entspricht.

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Was ist die Hölle?

1) Die Hölle ist ein Ort der Strafe Mt. 23, 33/ 25/ 46/ Joh. 5, 28 – 29/ 2. Thess. 1, 9/ 2. Pet. 2, 4

2) Die Hölle ist ein Ort der Schande Dan. 12, 2

3) Die Hölle ist ein Ort der Finsternis Mt. 8, 12/ 22, 13/ 2. Pt. 2, 4.17/ Jud. 13

4) Die Hölle ist ein Ort der Qual  Röm. 2, 9/ Offb. 14, 11

Feuer: Mt. 13, 42/ 25, 41/ Offb. 20, 15/ 21, 8
– Schmerzen:
Lk. 16, 24
– seelische Pein:
Röm. 2, 9 (Drangsal)
– Angst:
Röm. 2, 9
– Weinen und Zähneknirschen:
Mt. 8, 12/ 22, 13/ 24, 51/ 25, 30

5) Die Hölle ist ein Ort der Trennung von Gott
Mt. 7, 23/ Luk. 13, 28/ 2. Thess. 1, 9

„Die Strafe besteht hauptsächlich in dem tiefen Gefühl des göttlichen Unwillens, in der Bitterkeit, der wilden Verzweiflung, einer ungerechtfertigten und vergeblichen Empörung, einer fortwährenden Strafe, von der nichts die Aufmerksamkeit des Verdammten ablenken kann.“(A. Matter, Etude de la Doctrine Chrétienne, zitiert nach René Pache, Das Jenseits, S. 161)
Die Bibel macht ganz deutlich, daß die Hölle genauso eine Realität ist wie der Himmel. Sie zeigt unmißverständlich, daß von Natur aus alle Menschen unterwegs sind zur Hölle (Joh. 3, 36), weil sie von Natur aus alle von Gott getrennt und sogar Seine Feinde sind (Röm. 5, 10) und deshalb immer wieder Seine Gebote übertreten und infolgedessen die Strafe der ewigen Trennung von Gott verdient haben.
Glücklicherweise ist das aber nur die Hälfte der Wahrheit. Die Bibel sagt uns nämlich auch, daß niemand wirklich in der Hölle enden muß, weil Gott Seinen Sohn Jesus Christus in diese Welt geschickt hat. Er war der Einzige, der je als Mensch gelebt hat, ohne zu sündigen, und deshalb konnte Er die Strafe, die wir verdient haben, auf sich nehmen, damit wir „straffrei“ ausgehen können. Er hat am Kreuz die Hölle erlitten, um uns die Tür in den Himmel zu öffnen. Jeder, der das als Geschenk für sich persönlich annimmt, bekommt die Gewißheit: das gilt auch für mich.

Wo werden Sie die Ewigkeit verbringen?
Detlev Fleischhammel http://www.jesus-service.de/Hoelle.htm

Denn es ist noch nie eine Weissagung aus menschlichem Willen hervorgebracht worden, sondern getrieben von dem Heiligen Geist haben Menschen im Namen Gottes geredet. 2.Petrus 1.21

Wie oft stellen Menschen andere Themen vorne an! Da redet man von der Ethik, der Weltverantwortung, von Natur und der Zukunft des Menschen, vom menschlichen Wohlergehen. Vielleicht kommt auch Gott dabei vor, aber das Herz schlägt nicht für Gott. Die Bibel wird nicht zu Gottes Wort durch die Frömmigkeit ihrer Schreiber, Leser oder Prediger. Die Bibel ist göttlich, weil sie von Gott eingegeben ist. Sie ist keine Zusammenfassung ihrer eigenen Meinung, und es war auch kein Ergebnis menschlicher Phantasie, Einsicht oder Spekulation. Noch so edler und religiöser Menschengeist kann niemals Heiliger Geist, Gottes Geist sein.
Was Menschen sich eventuell ausdenken oder was sie wollen, hat absolut nichts mit göttlicher Prophetie zu tun. Getrieben (pheromenoi) ist ein Partizip Präsens Passiv, das „fortwährend gedrängt“ oder „mit sich getragen“ bedeutet. Lukas benutzte dieses Verb zweimal (Apg 27,15.17), um zu beschreiben, wie der Wind jenes Segelschiffs, auf sich dem Paulus befand, über das Wasser dahintrieb. Hier bei Petrus gewinnt man den Eindruck, als hätten die Verfasser der Schrift ihre geistlichen Segel gesetzt und dem Heiligen Geist erlaubt, sie mit der kraftvollen Brise der Offenbarung zu füllen, während sie die Worte Gottes aufschrieben (vgl. Lk 1,70). Als Jeremia sagte: „Und das Wort des Herrn erging an mich folgendermaßen …“ (Jer 1,4), sprach er für alle alttestamentlichen Schreiber und im weiteren Sinne auch für alle neutestamentlichen Verfasser, die nach ihm kamen.
Die entschiedene Verteidigung der göttlichen Inspiration und Wahrheit der Schrift, wurde veranlasst durch die Infragestellung und Bestreitung letzterer durch die Irrlehrer (s. 3,3f. 16). Sie verwarfen wohl nicht die Inspiration der gesamten Schrift, sondern verstanden sich selbst als vom Hl. Geist inspiriert und stellten von ihren Einsichten und Auffassungen göttlicher Wahrheit her bestimmte Teile der ethischen Weisungen und Forderungen und der eschatologischen Verheißungen in Frage (vgl. 2,1.18f; 3,3f.l6).

Ratschläge für einen schlechten Redner

Fang nie mit dem Anfang an, sondern immer drei Meilen vor dem Anfang! Etwa so: “Meine Damen und meine Herren! Bevor ich zum Thema des heutigen Abends komme, lassen Sie mich Ihnen kurz …”. Hier hast du schon so ziemlich alles, was einen schönen Anfang ausmacht: eine steife Anrede; der Anfang vor dem Anfang; die Ankündigung, daß und was du zu sprechen beabsichtigst, und das Wörtchen kurz. So gewinnst du im Nu die Herzen und die Ohren der Zuhörer.
Denn das hat der Zuhörer gern: daß er deine Rede wie ein schweres Schulpensum aufbekommt; dass du mit dem drohst, was du sagen wirst, sagst und schon gesagt hast. Immer schön umständlich. Sprich nicht frei – das macht einen so unruhigen Eindruck. Am besten ist es: du liest deine Rede ab. Das ist sicher, zuverlässig, auch freut es jedermann, wenn der lesende Redner nach jedem viertel Satz hochblickt, ob auch noch alle da sind.
Wenn du gar nicht hören kannst, was man dir so freundlich rät, und du willst durchaus und durchum frei sprechen … du Laie! Du lächerlicher Cicero! Nimm dir doch ein Beispiel an unsern professionellen Rednern, an den Reichstagsabgeordneten – hast du die schon mal frei sprechen hören? Die schreiben sich sicherlich zu Hause auf, wann sie «Hört! hört!» rufen … ja, also wenn du denn frei sprechen musst: Sprich, wie du schreibst. Und ich weiß, wie du schreibst.
Sprich mit langen, langen Sätzen – solchen, bei denen du, der du dich zu Hause, wo du ja die Ruhe, deren du so sehr benötigst, deiner Kinder ungeachtet, hast, vorbereitest, genau weißt, wie das Ende ist, die Nebensätze schön ineinandergeschachtelt, so dass der Hörer, ungeduldig auf seinem Sitz hin und her träumend, sich in einem Kolleg wähnend, in dem er früher so gern geschlummert hat, auf das Ende solcher Periode wartet … nun, ich habe dir eben ein Beispiel gegeben. So musst du sprechen.
Fang immer bei den alten Römern an und gib stets, wovon du auch sprichst, die geschichtlichen Hintergründe der Sache. Das ist nicht nur deutsch – das tun alle Brillenmenschen. Ich habe einmal in der Sorbonne einen chinesischen Studenten sprechen hören, der sprach glatt und gut französisch, aber er begann zu allgemeiner Freude so: “Lassen Sie mich Ihnen in aller Kürze die Entwicklungsgeschichte meiner chinesischen Heimat seit dem Jahre 2000 vor Christi Geburt …”. Er blickte ganz erstaunt auf, weil die Leute so lachten.
So musst du das auch machen. Du hast ganz recht: man versteht es ja sonst nicht, wer kann denn das alles verstehen, ohne die geschichtlichen Hintergründe … sehr richtig! Die Leute sind doch nicht in deinen Vortrag gekommen, um lebendiges Leben zu hören, sondern das, was sie auch in den Büchern nachschlagen können … sehr richtig! Immer gib ihm Historie, immer gib ihm.
Kümmere dich nicht darum, ob die Wellen, die von dir ins Publikum laufen, auch zurückkommen – das sind Kinkerlitzchen. Sprich unbekümmert um die Wirkung, um die Leute, um die Luft im Saale; immer sprich, mein Guter. Gott wird es dir lohnen. Du musst alles in die Nebensätze legen. Sag nie: “Die Steuern sind zu hoch.” Das ist zu einfach. Sag: “Ich möchte zu dem, was ich soeben gesagt habe, noch kurz bemerken, dass mir die Steuern bei weitem …” So heißt das.
Trink den Leuten ab und zu ein Glas Wasser vor – man sieht das gern. Wenn du einen Witz machst, lach vorher, damit man weiß, wo die Pointe ist. Eine Rede ist, wie könnte es anders sein, ein Monolog. Weil doch nur einer spricht. Du brauchst auch nach vierzehn Jahren öffentlicher Rednerei noch nicht zu wissen, dass eine Rede nicht nur ein Dialog, sondern ein Orchesterstück ist: eine stumme Masse spricht nämlich ununterbrochen mit. Und das musst du hören. Nein, das brauchst du nicht zu hören. Sprich nur, lies nur, donnere nur, geschichtele nur.
Zu dem, was ich soeben über die Technik der Rede gesagt habe, möchte ich noch kurz bemerken, dass viel Statistik eine Rede immer sehr hebt. Das beruhigt ungemein, und da jeder imstande ist, zehn verschiedene Zahlen mühelos zu behalten, so macht das viel Spaß.
Kündige den Schluss deiner Rede lange vorher an, damit die Hörer vor Freude nicht einen Schlaganfall bekommen. (Paul Lindau hat einmal einen dieser gefürchteten Hochzeitstoaste so angefangen: “Ich komme zum Schluss.”) Kündige den Schluss an, und dann beginne deine Rede von vorn und rede noch eine halbe Stunde. Dies kann man mehrere Male wiederholen.
Du musst dir nicht nur eine Disposition machen, du musst sie den Leuten auch vortragen – das würzt die Rede. Sprich nie unter  anderthalb Stunden, sonst lohnt es gar nicht erst anzufangen. Wenn einer spricht, müssen die andern zuhören – das ist deine Gelegenheit. Missbrauche sie.
Kurt Tucholsky (Gesammelte Werke III, 1960, S. 600)