Der Prophet Haggai und seine kurzen wirkungsvollen Predigten.

In dem Propheten Haggai finden sich fünf prophetische Botschaften, die Haggai dem Volk überbrachte (daneben gibt es noch einige Verse mit historischen Informationen):
Im sechsten Monat, 1. Tag. Hag 1,2–11 (Ermahnung).
Im sechsten Monat, 24. Tag. Hag 1,13 (Ermutigung).
Im siebten Monat, 21. Tag. Hag 2,2–9 (Ermutigung).
Im neunten Monat, 24. Tag. Hag 2,11–19 (Ermahnung).
Im neunten Monat, 24. Tag. Hag 2,21–23 (Ermutigung).
Wenn man diese Botschaften laut liest, braucht man dafür vielleicht fünf Minuten. Die kürzeste dieser Botschaft ist die zweite Botschaft. Sie umfasst nur vier Worte (im Hebräischen sind es sogar nur zwei): „Ich bin mit euch“ (Hag 1,13). Und obwohl die Botschaften so kurz waren, blieben sie nicht ohne Wirkung!
Bei den ersten beiden Botschaften in diesem Propheten lesen wir, wie das Volk darauf reagierte: Sie hörten, sie fürchteten sich vor dem HERRN, und sie arbeiteten am Haus des HERRN (Hag 1,12.14).[2]
Wie viel stundenlange Ermunterungen und Ermahnungen haben wir vielleicht schon (über den Propheten Haggai) gehört? Doch haben wir wie der Überrest wirklich zugehört? Und haben wir vor dem Wort Gottes gezittert? Und ist es dann auch zu Taten gekommen?
Gerrit Setzer

Heute, 14. Dezember 1503 wurde Nostradamus geboren.

Die Zukunft ist eines der spannendsten Themen überhaupt. Die einen fürchten sie, die anderen sehnen sie herbei. Die einen erwarten, dass alles immer schlimmer wird. Die anderen erhoffen eine kontinuierlich bessere Welt. Man kann nun einfach blind in die Zukunft hineinleben, neugierig auf das was da kommen mag. In einem gewissen Rahmen ist es aber auch möglich, seine Zukunft und die seiner Umwelt mitzugestalten, beispielsweise durch Entscheidungen, die man heute trifft und umsetzt. Entscheidungen für eine Ausbildung, ein Studium, einen Wohnort oder eine Ehe werden die Zukunft zweifellos stark beeinflussen. Politisches und gesellschaftliches Engagement ist zumeist ebenso auf die Zukunft ausgerichtet, wie der Einsatz in der Gemeinde oder die Erziehung der eigenen Kinder.
Um möglichst alles richtig zu machen, um Fehler zu vermeiden oder um einfach auf zukünftige Herausforderungen eingestellt zu sein, ist es natürlich hilfreich diese zu kennen. Trendforschung, Futurologie oder einfach die täglichen Meldungen der Medien geben Auskunft darüber, was uns allen mit unterschiedlicher Wahrscheinlichkeit in naher Zukunft bevorsteht. Manches plant man selbst, manches wird einem durch die gesellschaftlichen Rahmenbedingungen vorgegeben. Vieles ist naheliegend und absehbar, weil man gegenwärtige Trends einfach in die Zukunft weiterdenken kann. So ist es ziemlich wahrscheinlich, dass die Mobilität weiter zunimmt, die Kinderzahlen in Europa stagnieren, der Einfluss von Computern und durch Programme künstlicher Intelligenz zunimmt, dass neue Krankheiten auftreten und dass der Einsatz von Verbrennungsmotoren zurückgeht. Bei den nicht ganz so deutlich absehbaren Entwicklungen ist man auf andere Quellen angewiesen. Manche bauen auf Orakel, Astrologie oder Träume. Christen vertrauen den Aussagen biblischer Propheten, was das große Ganze der Zukunft betrifft. Viele Menschen halten auch „Seher“, wie Nostradamus, für zuverlässige Informanten.
Jedes Jahr erscheinen neue Bücher und Artikel über Nostradamus und seine Prognosen für das nächste Jahr und das kommende Jahrzehnt. Zumeist werden dann zuerst der Prophet selbst und seine Lebensgeschichte vorgestellt. Gewöhnlich führt man dann einige verblüffende Beispiele an, wo Nostradamus die Ereignisse seiner Zeit und auch die der jüngsten Vergangenheit erstaunlich exakt vorhergesehen haben soll. Das passt auch irgendwie immer. Wobei wahrscheinlich kaum jemand auf diese Deutungen gekommen wäre, wüsste man nicht schon von den entsprechenden Ereignissen der letzten Jahre. Wer in den häufig rätselhaften, mysteriösen und deutungsoffenen Sprüchen des Nostradamus auf die Suche geht, der findet sicher irgendetwas, das irgendwie mit einem Namen, einem Ort, einer wichtigen Zahl oder einer Erfindung der letzten Jahre in Verbindung gebracht werden kann. Fast immer hat das aber nichts damit zu tun, dass Nostradamus wirklich in die Zukunft schauen konnte, sondern damit, dass man in einem sehr unkonkreten, metaphorischen Text schnell all das finden kann, wonach man sucht. Die erstaunliche Trefferquote des Nostradamus funktioniert deshalb fast ausschließlich für die schon zurückliegenden Ereignisse. Wenn man im längerfristigen Rückblick auswertet, was der französische Seher angekündigt hat, dann tritt sein offensichtliches Scheitern ganz klar zutage.

Der französische Apotheker und Sterndeuter Michel de Nostredame (Nostradamus) lebte zwischen 1503 und 1566. Heute ist er vor allem noch durch seine prophetischen Gedichte bekannt. Schon von Jugend auf interessierte sich Nostradamus für Magie, Okkultismus und Astrologie. Obwohl er sich lebenslang intensiv mit der Sternendeutung beschäftigte, unterliefen ihm bei der konkreten Beobachtung der Planeten und der Erstellung von persönlichen Horoskopen immer wieder grobe fachliche Fehler. Er erlebte mehrere schwere Schicksalsschläge, beispielsweise als seine ganze Familie innerhalb weniger Wochen an der Pest starb. Gelegentlich äußerte er sich kritisch gegen die damaligen Glaubens­vor­stellungen der katholischen Kirche und gegen einzelne Herrscher. Deshalb wurde er auch vor ein Inquisitions­gericht zitiert. In seinen sehr kryptisch formulierten Ge­dichten, die bis heute immer wieder neu gedeutet werden, formu­lierte er klug verschlüsselt seine Kritik an der Kirche und der Politik seiner Zeit. Wahrscheinlich sagen seine Prophe­zeiungen deshalb deutlich mehr über die damalige Welt als über die Gegenwart aus. Manche seiner Verse hatte Nostradamus ohne große Veränderungen aus anderen damals verbreiteten Dichtungen und Prophezeiungen übernommen. Sogar eine zu seiner Zeit vielgelesene Sammlung prophetischer Aussagen katholischer Heiliger, der Mirabilis Liber, lieferte ihm passende Formulierungen. Mit seiner Feststellung „wenn ich tot bin, wird mein Name weltweit leben“, hatte Nostradamus aber eine offensichtlich richtige Prophezeiung abgegeben.1

Ein kleiner Faktencheck

Spannender als die gerade neu herausgegebenen Zukunfts­prognosen des Nostradamus sind die schon zehn oder zwanzig Jahre zurückliegenden Ansagen. Zwischenzeitlich liegt die damalige Zukunft hinter uns und wir können ziemlich genau überprüfen, ob und wo Nostradamus in seiner Deutung der Zukunft recht hatte und wo nicht. Genau zu diesem Zweck möchte ich jetzt aus einem Buch zitieren, dass im Jahr 1999 erschienen ist.2 Darin schreibt Manfred Dimde über die Prophezeiungen des Nostradamus für das 21.Jahrundert. Der Autor wird vorgestellt als „führender deutscher Nostradamus- Experte“. Obwohl Nostradamus als zuverlässige Informations­quelle für die Zukunft präsentiert wird, will man allerdings keinesfalls eine Garantie für die im Buch geäußerten Aussagen übernehmen. Deshalb heißt es schon ganz zu Beginn: „Die Ratschläge in diesem Buch sind vom Autor und vom Verlag sorgfältig erwogen und geprüft, dennoch kann eine Garantie nicht übernommen werden. Eine Haftung des Autors bzw. des Verlages […] ist ausgeschlossen“ (4). Solche Aussagen lassen natürlich auch beim Leser gewisse Zweifel aufkommen – ganz zurecht übrigens, wie sich später zeigt. Wer sich in seinen Entscheidungen während der letzten 20 Jahre nach den im genannten Buch vorgestellten Aussagen gerichtet hätte, der hätte häufig deutlich danebengelegen. Manche Aussagen der Nostradamus in den Mund gelegten Deutungen sind natürlich eingetroffen – vor allem weil sie bereits 1999 absehbar waren. Dazu gehört der islamische Terrorismus oder die zunehmende Technisierung der Gesellschaft.
Deutlich interessanter ist die Weltgeschichte ab 1999, wie sie Nostradamus zufolge hätte ablaufen sollen. Dabei muss man dem Buch zugutehalten, dass es auch vor ganz konkreten Ankün­digungen nicht zurückschreckt.
Schon zu Beginn des 21.Jahrhunders solle demnach ein Zeitalter unbeschränkter Bewegungsfreiheit anbrechen. Jeder könne dann relativ kostengünstig in jedes beliebige Land reisen (43). Die Corona-Einschränkungen der Jahre 2020/21 hatte Nostradamus bei seiner Prognose aber offensichtlich übersehen. Reisen würde, so Nostradamus, zukünftig immer billiger. Schon bald würden die Passagiere mit Flugzeugen von mehr als 1000 Sitzplätzen transportiert (44f.). Zwischenzeitlich aber werden Flugreisen eher teurer und die sehr großen Flugzeuge werden ausgemustert.
Schon bald würden vor allem die europäischen Staaten dazu übergehen, ihren Bürgern alles Lebensnotwendige zum Nulltarif anzubieten, prognostiziert Nostradamus in Dimdes Buch (46). Darauf warten viele Menschen bis heute allerdings vergeblich. Etwa in der Mitte des Jahrhunderts solle die Medizin ein Durchschnittsalter von 120 Jahren ermöglichen. Bereits wenig später könnten die Menschen 300 bis 400 Jahre alt werden und das bei großer geistiger und körperlicher Fitness (48f.). Bis dahin würde man alle Organe des menschlichen Körpers bei Bedarf einfach austauschen können. Ein so rasanter Zuwachs des Lebensalters konnte bislang allerdings, trotz deutlichen medizinischen Fortschritten, nicht beobachtet werden.3 Nostradamus verspricht dann auch, dass es in Europa zukünftig keine Epidemien mehr geben würde (49). Dabei scheint der Prophet Corona entweder übersehen zu haben oder dessen Relevanz zu leugnen.
Spanien würde, Nostradamus zufolge, in der ersten Hälfte des 21.Jahrhunderts eine herausragende wirtschaftliche und politische Stellung einnehmen, in enger Kooperation mit den Ländern Südamerikas. (53, 82f., 88f.). Bislang aber entwickelte sich das Land allerdings eher zu einem Problemfall.4 Auch Weißrussland und die Ukraine sollten in diesen Jahren einen Aufschwung erleben, wovon bisher nichts zu erkennen ist.
Bis 2020 solle sich die UNO in einen westlichen und einen islamischen Völkerbund aufspalten (54). Auch wenn das Datum bereits vorüber ist, deutet sich keine solche Entwicklung an. Bis 2029 solle in Frankreich eine neue Technologie entwickelt werden, die den Menschen Energie in beliebiger Menge fast kostenlos zur Verfügung stellt (62-66). Auch diese Prophezeiung des Nostradamus ist bislang noch nicht absehbar. Bei der derzeitigen kontinuierlichen Verteuerung der Energie würde das sicher begrüßt. Mit einer neuen Technologie solle bis 2011 eine bemannte Raumexpedition zum Mars stattgefunden haben, die das Tor zur weiteren Besiedlung des Weltraums aufstoßen würde, prognostizierte Nostradamus angeblich (70-73). Auch zehn Jahre nach diesem Datum liegt eine von Menschen durchgeführte Reise zum Mars noch immer in der ferneren Zukunft.

2011 hätte es, nach Nostradamus, zu einem kriegerischen Konflikt zwischen Frankreich und England kommen sollen, ausgelöst durch tödliche Attentate auf den amerikanischen Präsi­denten und drei europäische Staatschefs (92). Zwischen 2011 und 2014 sollte es dann, Nostradamus zufolge, zu einem weiteren schwerwiegenden Weltkrieg zwischen den islamischen Ländern auf der einen und den USA sowie Europa auf der anderen Seite kommen (84, 99f.). Dabei sollten die Hälfte der amerikanischen Bevölkerung, Zweidrittel der Europäer und Dreiviertel der Muslime ums Leben kommen. Besonders hart würde es Großbritannien treffen, wo chemische und atomare Waffen zum Einsatz kämen. Tiere und Pflanzen würden dadurch langfristig verseucht (100f.). Die überlebende Bevölkerung würde infolge der Vergiftungen und Verstrahlungen an kaum zu behandelnden Hauterkrankungen leiden. Japan würde einen Atomschlag knapp überleben, weil noch kurz zuvor eine Raketenabwehr im Weltraum installiert werden konnte (104).
2017 sollte, der Nostradamus-Prophezeiung zufolge, in England das Königtum abgeschafft oder eine neue Königin eingesetzt werden (80). Obwohl die derzeitige Amtsinhaberin Elisabeth II. schon 1999 in recht fortgeschrittenem Alter war und es deshalb eine durchaus große Wahrscheinlichkeit für die Erfüllung einer solchen Prognose gegeben hatte, ist bisher keines der beiden angekündigten Ereignisse eingetreten.
2018 sollte dann eine grundlegende Neueinteilung Europas vorgenommen werden (84f.). Die Italiener würden ihre Heimat den Muslimen überlassen und fast geschlossen nach Nordeuropa umziehen (81). Gleichzeitig solle der Papst zu einem Kreuzzug gegen die Muslime aufrufen, der zur Zerstörung der Kaaba in Mekka führen würde (102). Bald nach den kriegerischen Auseinandersetzungen zwischen 2011 und 2014 würde der Papst seinen Sitz nach Deutschland verlegen, sagt angeblich die Prophezeiung von Nostradamus. Auch der Staat Israel würde so stark von muslimischen Ländern bedroht, dass die meisten Juden ihren Wohnsitz in Deutschland nehmen würden (105).
Von vielen Prophezeiungen des Nostradamus kann man froh sein, dass sie offenbar nicht eingetreten sind. Die Erfüllung der noch offenen biblischen Prophezeiungen können wir freudig erwarten.
Nostradamus und sein aktueller Interpret, Manfred Dimde, entwarfen in dem hier besprochenen Buch eine durchaus spannende Geschichte der vor der Jahrtausendwende nahen Zukunft. Die phantasiereichen Prognosen haben sich glücklicherweise fast alle nicht erfüllt. Diese weitgehend falschen Zukunfts-Ansagen betreffen übrigens nicht nur Dimes Nostradamus-Interpretation. Auch die meisten anderen Nostradamus-Deuter liegen regelmäßig daneben. V. J. Hewitt und Peter Lorie veröffentlichten beispielsweise 1991 ihre Nostradamus-Prophezeiungen für die 1990er Jahre.5 Demnach hätte 1994 das ganze Nachtleben der französischen Hauptstadt Paris eingestellt werden sollen (52), was nicht stattfand. Der irakische Staatschef Saddam Hussein würde zwischen 1996 und 1999 seine Macht im Nahen Osten ausbauen und Israel bedrohen, wurde vorausgesagt (65). Der Diktator starb allerdings bereits 1996 nach dem Einmarsch der amerikanischen Armee. Zwischen 1996 und 1998 hätte Israel durch arabische Armeen verwüstet werden sollen (70). Für 1993 hatte Nostradamus in Kalifornien ein äußerst schweres Erdbeben angekündigt, an dem hunderttausende Menschen sterben würden (74-85). Wenig später würden riesige Flutwellen weitere Gebiete des Landes verwüsten. Millionen Flüchtlinge würden dann in die angrenzenden US-Staaten fliehen (84-99). Auch das blieb glücklicherweise aus. Im Jahr 1998 würden, dieser Nostradamus- Interpretation zufolge, Außerirdische regelmäßig auf der Erde landen und sich im Fernsehen an die Weltbevölkerung wenden (133f.).
Für die Zuverlässigkeit der „Prophezeiungen“ des Nostra­damus muss man aufgrund dieser und ähnlicher Aus­sagen zu einem eindeutig negativen Urteil kommen. Die bis heute jedes Jahr wieder neu erscheinenden Prophezeiungen des Nostradamus für die jeweils nähere Zukunft sollte deshalb besser gar nicht oder nur mit größter Skepsis zur Kenntnis genommen werden.6

Die Qualität biblischer Prophetie

Im Vergleich zu Nostradamus haben sich zahlreiche biblische Prophezeiungen ziemlich zuverlässig erfüllt.7 Beispielsweise kündigte Daniel zutreffend die zukünftige Herrschaft der Griechen an (Dan 11,1-4; vgl. Sach 9,13). Jesaja sagte den Messias voraus, der ohne Sünde sein würde, für die Schuld der Menschen sterben und trotzdem von ihnen abgelehnt werden würde (Jes 53). Jesus warnte vorausschauend von der nahe bevorstehenden Zerstörung des Tempels in Jerusalem (Mt 24,1+2). Das alles spricht für große Zuverlässigkeit und rechtfertigt ein Vertrauen in die heute noch ausstehenden biblischen Prophetien bezüglich der weltgeschichtlichen Zukunft. Jesus hat versprochen, ein zweites Mal leibhaftig auf die Erde zu kommen, um eine irdische Herrschaft mit einer langen Frie­dens­zeit aufzurichten (Sach 14, 8+9; Mt 29-31; Off 20, 4-6). Schlussendlich spricht er von einem Gericht über alle Menschen. Diejenigen, die von ihm Vergebung der Sünden erbeten haben und mit ihm leben wollen, werden das dann auch für alle Ewigkeit machen (Offb 21). Alle anderen werden an einem gottfernen Ort leiden, weil es ohne Gott keine dauerhaft glückliche und erfüllte Existenz geben kann. Michael Kotsch

  1. Vgl. Allan Hall: Die geheimen Offenbarungen. Nostradamus, Tosa Verlag Wien 2003, S. 8-23 / Elmar Gruber, Nostradamus: sein Leben, sein Werk und die wahre Bedeutung seiner Prophezeiungen, Scherz Verlag, München 2003, S. 314–348. 
  2. Vgl. Manfred Dimde: Nostradamus. Prophezeiungen für das 21. Jahrhundert, Falken Verlag, Niedernhausen 1997/1999. 
  3. Statistisches Bundesamt: Lebenserwartung in Deutschland nahezu unverändert, https://www.destatis.de/DE/Presse/Pressemitteilungen/2021/07/PD21_331_12621.html, 9.7.2021. 
  4. Vgl. Sandra Louven: Krise in Spanien: Warum EU-Milliarden allein nicht zu Wachstum führen, in: Handelsblatt vom 24.2.2021, https://www.handelsblatt.com/politik/international/wirtschaft-in-not-krise-in-spanien-warum-eu-milliarden-allein-nicht-zu-wachstum-fuehren/26933690.html?ticket=ST-505350-rYru5O23iLGhbgIGJBfK-ap3. 
  5. V.J. Hewitt / Peter Lorie: Die unglaublichen Weissagungen des Nostradamus zur Jahrtausendwende, Bertelsmann, Gütersloh 1991. 
  6. Vgl. z.B. Kurt Allgeier: Nostradamus – Was uns in den nächsten Monaten und Jahren bevorsteht, Kopp Verlag, Rottenburg a. N. 2020. 
  7. vgl. z.B. Arnold G. Fruchtenbaum: Handbuch der biblischen Prophetie, Gerth Medien, Aßlar 1993. 
    https://bibelbund.de/2021/10/die-prophezeiungen-des-nostradamus-zuverlaessig-oder-zweifelhaft/

Christus in Jesaja

Jesaja hat viel von Christus prophezeit. Die nachfolgende Aufstellung vermittelt einen gewissen Überblick. In Klammern werden Bezugsstellen im Neuen Testament genannt, die jedoch auch keinen Anspruch auf Vollständkeit haben.
– Jesaja 6,3.10 (Johannes 12,40–41) – Er ist Gott
– Jesaja 7,14 (Matthäus 1,23) – Er ist Immanuel
– Jesaja 8,12.13 (1. Petrus 3,14.15) – Er ist ein Heiligtum
– Jesaja 8,14-.(Römer 9,33; 1. Petrus 2,8) – Er ist ein Fels des Strauchelns
– Jesaja 8,16–18 (Hebräer 2,13) – Er ist der Vertrauende und verbindet sich mit dem Überrest
– Jesaja 8,23 – 9,6 (Matthäus 4,15.16) – Er ist ein großes Licht und eine wunderbare Person
– Jesaja 11,1–5 (Offenbarung 19,11–16) – Er ist ein gerechter Richter
– Jesaja 11,10 (Römer 15,12) – Er ist der Retter der Völker
– Jesaja 28,16 (Römer 9,33; 10,11; 1. Petrus 2,6) – Er ist der Eckstein an Gottes Haus
– Jesaja 32,1 (Offenbarung 20,4–6) – Er ist König im Reich
– Jesaja 40,3–5 (Markus 1,1–3) – Er ist der HERR, der einen Vorläufer hat
– Jesaja 42,1–4 (Matthäus 12,15–21) – Er ist der Auserwählte des Herrn
— Jesaja 49,1–13 (Apostelgeschichte 13,47) – Er ist das Licht der Nationen
– Jesaja 50,4–9 (Matthäus 27,26 ff.) – Er ist der abhängige Knecht des Herrn
– Jesaja 52,13 – 53,12 (1. Petrus 2,22 ff.) – Er ist der Stellvertreter für Sünder
– Jesaja 59,20 (Römer 11,26.27) – Er ist der Erlöser für Jerusalem
– Jesaja 61,1.2a (Lukas 4,18.19) – Er ist der Verkündiger froher Botschaft
Gerrid Setzer
https://www.bibelstudium.de/articles/2766/christus-in-jesaja.html

Wahrsager irrten 2022

Roboter übernehmen die Herrschaft der Welt, der russische Präsident Wladimir Putin zieht sich aus der Politik zurück und Zombies überfallen friedliche Städte. Auf Schloss Neuschwanstein bricht ein verheerendes Feuer aus und Ex- Präsident Trump lässt sich scheiden. All das wurde für 2022 vorhergesagt. Eingetroffen davon ist allerdings nichts.
In einigen wenigen Fragen lagen Astrologen und Zukunftsdeuter für 2022 durchaus richtig. Allerdings war das dann auch absehbar oder wurde schon seit Jahren immer wieder angekündigt; wie der Tod von Königin Elisabeth II. Und irgendwann musste die uralte Monarchin ja auch einmal sterben. Wer das also seit ihrem 80jährigen Geburtstag regelmäßig prognostizierte, der hatte nach vielen Fehlschlägen jetzt endlich Recht. Ein Nachweis für seherische Fähigkeiten aber sind solche Prognosen nicht. Auch die vagen Andeutungen auf einen Krieg zwischen Russland und der Ukraine kann man wohl keinen übernatürlichen Fähigkeiten zuschreiben. Immerhin gab es schon seit Jahren entsprechende Drohungen und heftige Kämpfe in der Ostukraine. Die stellenweise geäußerten Hinweise auf eine erhöhte Inflation waren nach den wirtschaftlichen Problemen währen der Corona- Zeit und der damit verbundenen Verschuldung des Staates durchaus naheliegend.
Katastrophenprognosen gehören eigentlich jedes Jahr zum Repertoire medialer Zukunftsdeuter. Da immer irgendwelche spektakulären Naturkatastrophen, Firmenzusammenbrüche und Kriege passieren, besteht eine relativ große Chance mit seinen Aussagen irgendwie etwas Passendes zu treffen. Erdbeben, Vulkanausbrüche, Terroranschläge, das alles hat es natürlich auch 2022 gegeben, allerdings nicht in dem Umfang, wie es von bekannten Zukunftsdeutern vorhergesagt worden war. Ein kanadisches Medium hatte für mehr als 150 Orte schwere Erdbeben vorausgesagt; darunter fast alle amerikanischen Bundesstaaten, Dänemark, die Ukraine, Großbritannien und viele Gebiete, die regelmäßig von Erdbeben betroffen sind. Die meisten dieser prognostizierten Katastrophen sind glücklicherweise ausgeblieben.
Eine als vorgeblich „sichere Prophetie“ vorhergesagte Belagerung von Paris, ein Massensterben in Indien, das Auftreten von Riesenkaninchen, die eine Stadt angreifen und der Tod des  nordkoreanischen Diktators Kim Jong Un sind nicht eingetreten, wie wir heute wissen.
Niemand hatte für 2022 hingegen vorhergesagt, dass Ex-Tennisstar Boris Becker zu einer Gefängnisstrafe verurteilt wird. Niemand prognostizierte den drei Monate andauernden Ausbruch des Vulkan Cumbre Vieja auf den Kanarischen Inseln oder die Ermordung von 19 Schulkinder bei einem Amoklauf in Uvalde / Texas. Keiner sagte korrekt die Kandidaten der Nobelpreise voraus oder das frühe Ausscheiden der Deutschen bei der Fußball- Weltmeisterschaft. Ebenso unerwähnt blieb die Pleite der weltweit drittgrößten Börse für Kryptowährungen im November 2022.
Trotz aller Fehlschläge blüht der Markt für scheinbar zuverlässige Informationen aus der Zukunft noch immer. Es wäre halt auch wirklich phantastisch, würde man die Zukunft kennen und bei Bedarf natürlich verändern können. Das würde die Neugierde befriedigen, aber auch die Möglichkeit geben, sich auf besondere Herausforderungen des nächsten Jahres besser und vor allem rechtzeitig einstellen zu können. Man könnte andere warnen, wobei die Zukunftsprognose dann natürlich nicht mehr eintreffen würde. Man könnte auch gute Geschäfte machen, wenn man schon im Voraus wüsste, welche Produkte in der Zukunft gebraucht oder beliebt sein werden. Politiker könnten punkten indem sie frühzeitig Themen aufgreifen, die sich dann als ganz besonders relevant herausstellen. Das ganze würde natürlich nur funktionieren, wenn nicht alle über die gleichen Informationen verfügen. Sonst bieten am Ende alle dieselben Produkte an oder sprechen über dieselben Themen.
Auch für das Jahr 2023 gibt es natürlich schon wieder einige „absolut sichere“ Vorhersagen. Wie schon immer dominieren bei den allgemeinen, nicht ganz persönlichen Vorhersagen die negativen Prognosen. Für sich selbst möchte man gerne hören, dass alles gut geht. In der übrigen Welt aber reizt das Gruseln zumeist mehr als der normale Alltag. So wundert es kaum, dass auch 2023 wieder einmal der ultimative Krieg ausbrechen soll, unabsehbare Auswirkungen der Klimaerwärmung zu erwarten sind und die nächste Wirtschaftskrise ins Haus steht. Wenn man die gegenwärtigen Trends und Entwicklungen mit etwas Phantasie in die Zukunft verlängert, dann müssen sich manche Prognosen geradezu erfüllen. Kriege, Korruption und Wirtschaftskrisen gab es halt schon immer und wird es wohl auch immer geben, solange die Welt läuft wie sie läuft. Natürlich werden 2023 auch einige bekannte Persönlichkeiten sterben, zumeist die älteren, bedrohten oder besonders risikoreich lebenden.
Nostradamus- Experten sagen für 2023 eine große, zwei Jahrzehnte andauernde Wirtschaftskrise voraus und den Ausbruch des dritten Weltkriegs. Viele Menschen würden dann erst nach Jahren wieder ihre Bunker verlassen können. Die meisten Teile Frankreichs werden zwar in den künftigen Krieg einbezogen, nicht aber erobert. Vor diesem Hintergrund soll es 2023 in den größten Teilen Europas zu einem mehrjährigen Stromausfall kommen. Die Nahrungsmittel werden dann so knapp, dass sich die Menschen gegenseitig verspeisen werden. Im Anschluss wird, so die Vorhersagen, eine komplett neue Weltordnung aufgerichtet, um ähnliche Katastrophen künftig zu verhindern. Alle bisherigen Regierungen und Staaten werden aufgelöst. Außerdem soll es nach Nostradamus 2023 in Westeuropa mindestens einen großen Terroranschlag geben. 2023 sollen Menschen auch auf dem Mars landen. Die Klimaerwärmung soll 2023 erschreckende Formen annehmen. Das Wasser des Schwarzen Meeres soll dabei fast zum Sieden kommen und dadurch alle Fische töten. Ein weltweiter Kampf der Armen gegen die Reichen soll 2023 seinen Anfang nehmen. 2023 soll ein neuer, letzter Papst sein Amt antreten. Die meisten Astrologen und Zukunftsseher bleiben mit ihren Prognosen wohlweislich aber eher im Allgemeinen. Sie kündigen an, was derzeit als wahrscheinlich gilt und was sie in ähnlicher Weise schon seit Jahren ankündigen.
Im Gegensatz zu den meisten Zukunftssehern, die heute von sich reden machen, wurden im Leben von Jesus Christus ziemlich viele, detaillierte Vorhersagen erfüllt. Wenn man die Evangelien mit der Lebensgeschichte Jesu liest, dann stößt man immer wieder auf Aussagen, die jüdische Propheten Jahrhunderte vorher getroffen hatten, weil Gott ihnen diese Information mitgeteilt hatte. Da finden sich Hinweise zur Geburt Jesu ebenso wie über seine Predigten und Heilungen, sein Sterben und Auferstehen. Diese biblischen Vorhersagen sind weitaus zuverlässiger als die jedes Jahr zu hörenden Prognosen für die nahe Zukunft. Wenn diese Aussagen der Bibel über Jesus aber stimmen, dann wahrscheinlich auch die über das eigene Leben. Demnach überlebt die Seele den Tod des Körpers. Aber nur derjenige, dessen Schuld von Gott vergeben wurde, wird dann auch in der Ewigkeit mit Gott zusammenleben können.
Jesus spricht: „Ich habe euch das alles gesagt, damit ihr in meinem Frieden geborgen seid. In der Welt habt ihr Angst. Aber verliert nicht den Mut! Ich habe die Welt besiegt!“ (Joh 16, 33)
Denen, die mit ihm leben wollen verspricht Jesus: „Seid gewiss: Ich bin jeden Tag bei euch bis zum Ende der Welt!“ (Mt 28, 20) (von Michael Kotsch)
https://xuvu7p.podcaster.de/2022/12/29/wahrsager-irrten-2022/

Geisterunterscheidung — eine vergessene Tugend

Ich möchte über eine vernachlässigte, aber notwendige christliche Grundkompetenz nachdenken: Über die Gabe Geister zu unterscheiden (1Kor 12:10). Kaum eine Zeit hatte diese Gabe so nötig, wie die unsrige!

In der religiösen Mischkultur unserer Tage mixen sich viele ihre spirituellen Smoothies, lassen sich von ihren Gefühlen treiben und brauchen dringend eine biblische Orientierungshilfe. Nicht jeder geistliche Smoothie schmeckt nach Jesus! Er könnte sogar Schad- und Giftstoffe enthalten, die Du auf den ersten Blick nicht erkennen kannst. Daher schreibt der Apostel Paulus:

Prüft alles und behaltet das Gute! Das Böse aber – ganz gleich in welcher Form – sollt ihr meiden. (1Thess 5:21–22)

Es geht mir in diesem Artikel also um die Gesundheit und Urteilsfähigkeit der christlichen Gemeinde. Dabei geht es nicht nur darum, das Böse, Unechte und Falsche zu vermeiden, sondern auch zu lernen, was gut, echt und wahr ist. Das dürfen wir dann geniessen und uns daran freuen.


Das Charisma „Geister zu unterscheiden“

Eine der etwa 20 Geistesgaben, die im Neuen Testament erwähnt werden, ist die Fähigkeit „Geister zu unterscheiden“ (1Kor 12:10). Doch was ist mit diesem Fachausdruck genau gemeint?

  • Bei dieser wichtigen Gnadengabe geht es um eine Wahrnehmung oder um ein Hineinschauen in die unsichtbare Welt.
  • Es geht generell um die Urteilsfähigkeit und Unterscheidungskraft von „Gut und Böse“.
  • Im Besonderen um die Fähigkeit, Geisteskundgebungen im Hinblick auf ihre Echtheit und Herkunft zu beurteilen (siehe auch den Artikel von Matthias Schöni).

Einige Bibelstellen dazu:

„Prüft die Geister!“ (1Joh 4:1)

Christen werden aufgefordert:

„Glaubt nicht jedem, der behauptet, dass Gottes Geist durch ihn redet. Prüft vielmehr genau, ob das, was er sagt, wirklich von Gottes Geist stammt. Denn in dieser Welt verbreiten viele falsche Propheten ihre Irrlehren“ (1Joh 4:1).

Wörtlich heisst es hier: „Glaubt nicht jedem Geist“; damit ist hier der Geist des Menschen gemeint, der vom Geist Gottes oder vom Teufel inspiriert sein kann. Unter dem Wort „Geister“ kann vieles verstanden werden:

Modern übersetzt kann man von einem Durchblick rund um den spirituellen Bereich sprechen.
Wir halten fest, dass diese geistliche Urteilsfähigkeit oder Urteilskraft eine Gabe des Heiligen Geistes an wiedergeborene Christen ist. Es geht dabei um eine geistgewirkte Unterscheidung zwischen antigöttlichen, göttlichen oder menschlichen Kräften und Einflüssen.

Das hat jedoch nichts damit zu tun, dass manche konservativen Christen hyperkritisch, fast ängstlich allen neuen Bewegungen gegenüber stehen. Wir sollen ja nicht von vorneherein alles Ungewohnte oder Neue verdächtig finden und ablehnen, sondern „alles prüfen und das Gute behalten“ (1Thess 5:21).

Viel zu oft ist die Einheit der Gemeinde durch liebloses Verurteilen und hartes Richten zerstört worden. Rechthaberei und Besserwisserei sind keine Früchte des Heiligen Geistes, sondern Liebe, Freundlichkeit und Güte (Gal 5:20–22). Permanente Warner, die nur ihre eigene theologische Überzeugung gelten lassen und jede andere Sichtweise verwerfen, schaden mehr als dass sie nützen. Es muss uns immer um das Wohl und die Gesundheit des Leibes Christi gehen, wir sollen heilen und nicht spalten! Denn Paulus schreibt:

Jedem von uns wird eine geistliche Gabe zum Nutzen der ganzen Gemeinde gegeben“ (1Kor 12:7).

Was ihr sagt, soll hilfreich und ermutigend sein, eine Wohltat für alle. Tut nichts, was den Heiligen Geist traurig macht“ (Eph 4:29–30).

Auf der anderen Seite dürfen wir jedoch auch nicht naiv, leicht-gläubig und gegen den Gebrauch unseres prüfenden Verstandes sein. Denn der Apostel fährt fort:

Liebe Brüder und Schwestern, seid, was eure Urteilskraft (Vernunft) betrifft, doch nicht wie kleine Kinder, die nicht verstehen, was man ihnen erklärt! Im Bösen, darin sollt ihr unerfahren sein wie Kinder; in eurem Denken aber sollt ihr reife, erwachsene Menschen sein. (1Kor 14:20; vgl. Rom 16:17–18).

Um es mit dem englischen Theologen, John Stott, zu sagen: “Es kommt auch auf den Verstand an“ (vgl. Ps. 32:9).

Wie zeigt sich die Fähigkeit „Geister zu unterscheiden“ im Neuen Testament?

Als Jesus in der Wüste vom Teufel versucht wurde, tat dieser das jeweils mit einem frommen Bibelvers auf den Lippen. Jesus bewies „Geisterunterscheidung“ und widerstand dem Bösen:

Weg mit dir, Satan, denn es heißt in der Schrift: ‚Bete allein den Herrn, deinen Gott, an und diene nur ihm!‘ (Mt 4:10)

Später war die Versuchung noch viel raffinierter getarnt, als Simon Petrus auf die erste Leidensankündigung seines Meisters mit folgendem Ratschlag reagierte:

Das möge Gott verhüten, Herr; nie darf dir so etwas zustoßen! Aber Jesus wandte sich um und sagte zu Petrus: ‚Geh weg von mir, Satan! Du willst mich zu Fall bringen. Was du denkst, kommt nicht von Gott, sondern ist menschlich!‘ (Mt 16:22–23).

Genau darum geht es bei der Gabe der Geisterunterscheidung: Jesus erkennt, dass die gutgemeinten, menschlichen Worte seines Jüngers für ihn eine satanische Versuchung darstellten. Vorbildlich für uns unterscheidet er, was antigöttlich, menschlich und göttlich ist.

Ein anderes Beispiel dafür finden wir in der Apostelgeschichte. Lukas schreibt:

Eines Tages begegnete uns eine Frau, die von einem Wahrsagegeist besessen war; sie war eine Sklavin und brachte ihren Besitzern mit ihrer Wahrsagerei viel Geld ein. Die Frau lief hinter Paulus und uns anderen her und schrie in einem fort: ‚Diese Leute sind Diener des höchsten Gottes! Sie sagen euch, wie ihr gerettet werden könnt!‘ So ging das viele Tage, bis Paulus es schließlich nicht mehr ertragen konnte. Er drehte sich um und sagte zu dem Wahrsagegeist: ‚Im Namen von Jesus Christus gebiete ich dir: Verlass diese Frau!‘ Im selben Augenblick verließ der Geist die Frau. (Apg 16:16–18).

Was für eine fromm klingende Propaganda für Paulus und seine Mitarbeiter! Diese Sklavin sagte zu 100% die Wahrheit „Diese Leute sind Diener des höchsten Gottes! Sie sagen euch, wie ihr gerettet werden könnt!“ Aber Paulus liess sich von dieser Schmeichelei nicht blenden. Er hatte die geistliche Fähigkeit, den Einfluss des Heiligen Geistes vom Einfluss dämonischer Mächte in einer Person zu unterscheiden.

Der Versucher kennt auch die Wahrheit und bedient sich nach Belieben der Wahrheit, um sich zu tarnen und seine Ziele zu verfolgen (vgl. 2Kor 11:14). Doch Paulus prüfte die Geister (1Joh 4:1), erkannte den falschen Geist und handelte entsprechend. Wie verhängnisvoll wäre es gewesen, wenn dieser falsche Geist unerkannt sein Unwesen in der jungen Gemeinde in Philippi getrieben hätte!

Die Gabe der Unterscheidung der Geister ist nötig, weil der Teufel auch Wunder tut und Gaben verleiht (Mt 7:15–23; 2Thess 2:9–11; Offb 13:11–15). Die Gabe der Geisterunterscheidung gewinnt aufgrund der Warnungen Jesu vor falschen Propheten und falschen Christussen in der letzten Zeit (Mt 24:24) eine grosse Bedeutung. Satan tarnt sich als „Engel des Lichts“ (2Kor 11:14).

Doch Jesus hat seiner Gemeinde eine Unterscheidungsgabe geschenkt, um sie vor satanischen Verführungskünsten zu schützen. So können wir erkennen, „ob wir es mit dem Geistder Wahrheit oder mit dem Geist des Irrtums und der Lüge zu tun haben“ (1Joh 4:6; vgl. auch 2Tim 4:3–4).

Wozu benötigen wir das Charisma „Geister zu unterscheiden“?

Kaum ein Zeitalter hatte diese Gabe so nötig wie das unserige. Der Einfluss über das Internet, Social Media, Podcasts, Mails, Radio, TV, Konferenzen und Bücher ist immens. Ein Irrlehrer kann so z. B. auf Englisch nahezu die ganze Welt erreichen. Gleichzeitig stumpfen wir durch den unendlichen Strom an Informationen und Sinneseindrücken ab und können immer weniger beurteilen, was biblisch wahr oder falsch, echt oder unecht, geistlich oder ungeistlich, hilfreich oder verführerisch ist. Doch nicht jeder spirituelle Smoothie, den wir zu uns nehmen, schmeckt nach Jesus und ist gesund. Ist es da eine Frage, ob die Gabe der Unterscheidung der Geister nötig ist?
Diese Gabe ist dringend nötig im geistlichen Geschehen in unseren Gottesdiensten, in der Verkündigung und Lehre, im Worship und Gesang, in der Ausübung der Gnadengaben, in der Seelsorge und im Gebet für Menschen, im kirchlichen Leben und in der Diakonie. Auch da gilt: „Prüft alles und behaltet das Gute! Das Böse aber – ganz gleich in welcher Form – sollt ihr meiden.“ (1Thess 5:21–22)

Gerade auch im Zusammenhang mit prophetischer Rede sagt der Apostel:

Von denen, die diese Gabe haben, sollen nur zwei oder drei das Wort ergreifen; die anderen ´Gläubigen‘ sollen das Gesagte beurteilen“ (1Kor 14:29; vgl. auch Röm 12:6!).

Es gibt unter dem Anspruch geisterfüllter Rede manchen Irrtum und manche unbiblischen Versprechen. Wir müssen daher lernen, die Stimme Gottes von der Stimme des Versuchers zu unterscheiden. Dabei besteht das Prinzip des Prüfens darin, Gottes Wort als Massstab an das Wort der Menschen anzulegen.

Merken wir, wie weit unsere Gleichgültigkeit und fast grenzenlose Toleranz von biblischen Massstäben entfernt sind?

Christen sollen prüfen, beurteilen und unterscheiden. In der Apostelgeschichte werden die Leute von Beröa mit folgenden Worten besonders gelobt:

Sie hörten sich aufmerksam an, was Paulus und Silas lehrten, und forschten täglich nach, ob dies mit der Heiligen Schrift übereinstimmte (Apg 17:11)

Nachforschen, prüfen und beurteilen! Weil die Vermischung aus Gottesgeist und Menschengeist oder sogar dämonischem Geist so gefährlich ist. Denn so wird das geistliche Immunsystem der Gemeinde ausser Kraft gesetzt und dem Geist des Irrtums Tür und Tor geöffnet. Die Folgen davon können katastrophal sein (vgl. 2Petr 2:1–3). Die Gabe der Geisterunterscheidung ist daher absolut nötig.

Diese heute weithin vergessene Tugend muss wiederentdeckt werden, denn sie dient der Gesundheit der Gemeinde Jesu Christi. Gott gibt uns damit nicht nur eine Gabe, sondern auch eine Aufgabe und die Verantwortung, sie zu gebrauchen. Nach Johannes von Damaskus (650–754 n. Chr.) ist die geistliche Urteilsfähigkeit “grösser als jede andere Tugend. Sie ist die Königin und Krone aller Tugenden.”

Wie soll nun das Ganze praktisch aussehen?

Geister unterscheiden zu können, sollte zur Grundkompetenz aller Christen gehören. Davon bin ich fest überzeugt!

Obwohl alle Nachfolger Christi sich um ein geistliches Unterscheidungsvermögen bemühen sollten, haben im AT die Priester (3Mo 10:10) und im NT Älteste, Lehrer und Hirten der Gemeinde eine besondere Verantwortung, über der biblischen Lehre zu wachen (das sog. Wächteramt, vgl. 1Tim 4:16).

Doch nirgends lehrt das Neue Testament das „Amt des Geisterunterscheiders“ (siehe De Boor’s Korinther Kommentar, Seite 204), sondern ermutigt uns alle, nach den besten Gaben zu streben (1Kor 14:1), also ganz sicher auch nach der Gabe der „Unterscheidungen von Geistern“ (in 1Kor 12:4–11 geht es um 9 Funktionen oder Tätigkeiten und nicht um Personen oder Ämter!).

Überfordert dich das?

Wenn es jemandem von euch an Weisheit mangelt zu entscheiden, was in einer bestimmten Angelegenheit zu tun ist, soll er Gott darum bitten, und Gott wird sie ihm geben (Jak 1:5).

Willst Du ein gutes Unterscheidungsvermögen bekommen? Dann studier eifrig Deine Bibel! Denn sie ist der Massstab, an dem alles geprüft werden muss (vgl. 1Tim 6:3–4; Hebr 4:12). Sie ist die Grundlage, um zwischen Irrtum und Wahrheit unterscheiden zu können. Jeder Christ kann so ein geistliches Unterscheidungsvermögen entwickeln.

Nur wer im Wort Gottes verwurzelt ist, kann in unserer nach-christlichen Zeit, die ihre Ethik auf dem persönlichen Nutzen (Utilitarismus) des Menschen aufbaut, die Geister unterscheiden. Wir haben einen ungeheuren Vorteil gegenüber der Urgemeinde: Uns steht die ganze Bibel in schriftlicher Form zur Verfügung.

Wir dürfen jedoch nicht nur immer Milch trinken oder einen Smoothie aus Losungen und Lobpreis schlürfen. Um reife und erwachsene Christen werden zu können, müssen wir auf der festen Speise der Bibel herum kauen, bis uns Gottes Wort immer klarer wird und ganz durchdringt.

Ein reifer Christ kann feste Nahrung zu sich nehmen. Nur wer seine Urteilsfähigkeit geschult hat, der kann auch zwischen Gut und Böse unterscheiden. (Hebr 5:14)

Durch stetige Übung können Du und ich – und auch die heutige „Generation Lobpreis“ – es lernen, ein geistliches Unterscheidungsvermögen zu entwickeln. So kannst Du differenziert werten und unterscheiden, was menschlich und was göttlich ist. Denn nicht alle Gedanken und Empfindungen, die uns in den Sinn kommen und plötzlich auftauchen, sind unmittelbar vom Heiligen Geist inspiriert.

Und dann gibt es ja noch gewisse Anteile in meiner Person, die nicht völlig von Gott durchdrungen sind. Da gibt es Angst, Oberflächlichkeit, Eitelkeit, Geltungsbedürfnis, Stolz, Unreinheit und vieles mehr. Doch Jesus möchte alle Schichten meines Menschseins prägen und heiligen (vgl. Rom 12:1–3!). Alles in meinem Leben soll IHM gehören und zu Seiner Ehre allein dienen. Auch meine Mitarbeit in der Gemeinde!

Einige biblische Kriterien zur Unterscheidung der Geister

Um erfolgreich prüfen zu können, braucht man einen guten und geeigneten Massstab. Hier ist er!

  • Ist das, was gesagt, gesungen oder geschrieben wird, in völliger Übereinstimmung mit der Heiligen Schrift?
  • Ist die Bibel die alleinige Glaubensgrundlage oder irgendetwas anderes (1Kor 4:6)?
  • Was wissen wir über den Ursprung der Sache, über die Quellen, aus denen geschöpft wurde?
  • Was wird über Jesus gesagt? Wird er nur als Mensch oder als Mensch gewordener Gott bezeugt (1Joh 4:1–3)? (Konzil von Chalcedon, 451 n.Chr.: wahrer Mensch und wahrer Gott)
  • Wird er klein gemacht oder steht er als HERR im Mittelpunkt (1Kor 12:3; Joh 16:14; Ps 115:1)?
  • Wird einseitig ein christliches Leben voller Triumph, Sieg und Wohlergehen abgebildet – oder wird der christliche Weg durch Leiden zur Herrlichkeit aufgezeichnet (Theologie des Kreuzes, Rom 8:18; Phil 1:29; Phil 3:10)?
  • Dient alles zum Wohl der Gemeinde und zum Bau des Reiches Gottes (1Kor 12:7)?
  • Und Jesus sagte: „Hütet euch vor den falschen Propheten! Sie kommen im Schafskleid zu euch, in Wirklichkeit aber sind sie reißende Wölfe. An ihren Früchten werdet ihr sie erkennen“ (Mt 7:15–16). „Früchte“ sind ja nach aussen sichtbare Auswirkungen des Inneren eines Menschen (Joh 15:5 & Gal 5:19–25). Über die (verborgenen) Motive eines Menschen können und sollen wir nicht urteilen (1Kor 4:5).
  • Entspricht der Lebenswandel des Verkündigers oder Gabenträgers dem Neuen Testament (vgl. 2Tim 3:1–7)? Doch beachte: Nobody is perfect, auch ich nicht!

Zum Schluss: einige hilfreiche Gebete

  • Herr Jesus, bitte schenk mir ein verständiges Herz und ein Offensein für deine Wege (vgl. 1Kö 3:9).
  • Herr, hilf mir, die Wahrheit deines Wortes und die Lügen der Welt zu unterscheiden.
  • Herr, hilf mir, deine Stimme von der Stimme des Versuchers zu unterscheiden. Ich will nur auf deine Stimme hören.
  • Herr, gib mir ein Verlangen nach deinem Wort, damit ich mich sehne nach deiner Unterweisung, Führung und Weisheit. Du hast versprochen, demjenigen Weisheit zu geben, der dich darum bittet. Danke, dass du mir so gern ein geistliches Unterscheidungsvermögen schenken möchtest.
  • Herr Jesus, richte meine Ohren auf dein stilles Reden, so dass mein sündiges Herz überführt, meine Lebenswege korrigiert und mein Denken erneuert wird. Du bist nicht ein Ankläger, der mich entmutigen und verzweifeln lassen möchte. Sondern du bist mein Fürsprecher, der mich durch das Wort sanft korrigiert und mich auf dem richtigen Lebensweg führt.

Amen!

Anmerkung des ‹Daniel Option›-Teams:

Wir danken Pfr. Jürgen Neidhart, dass wir diesen Artikel publizieren dürfen. Vor einigen Monaten hat Jürgen Neidhart auch ein Buch mit 52 kurzen Andachten publiziert: “Stärkendes Seelenfutter”. Es gibt dazu auch eine Leseprobe. Herzliche Empfehlung im Namen des “Daniel Option”-Teams.

https://danieloption.ch/glaube/geisterunterscheidung-eine-vergessene-tugend/

Jürgen Neidhart

Jürgen Neidhart (Jg. 1954), verheiratet, drei erwachsene Kinder und zwei Enkel, studierte evangelische Theologie an der Staatsunabhängigen Theologischen Hochschule Basel (1974-1979) und an der Trinity International University in Deerfield bei Chicago. Als Pfarrer arbeitete er zunächst in Basel, Sulgen und Davos. Von 1994 bis 2008 wirkte er als Dozent am Seminar für biblische Theologie in Beatenberg. Bis zu seiner Pensionierung im Jahr 2019 war er als evangelisch-reformierter Pfarrer in Zihlschlacht-Sitterdorf im Kanton Thurgau tätig. Zusammen mit seiner Frau Mirjam wohnt er in Amriswil in der Schweiz.

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Die Welt von Morgen

Die Zukunft ist auch nicht das was sie einmal war. In den 60er Jahren schien man detailliert zu wissen, wie die Welt im Jahr 2000 aussehen wird. Heute wirken diese „absolut sicheren“ Prognosen unfreiwillig komisch oder zumindest seltsam. Obwohl die Jahrtausendwende schon etwas zurückliegt gibt es heute immer noch keinen Wochenendurlaub auf dem Mond und immer noch hat nicht jedes Einfamilienhaus ein kleines Atomkraftwerk im Keller. Aber genauso haben sich Wissenschaftler die Zukunft vorgestellt. Ihre Modelle haben halt nur einige Aspekte außer Acht gelassen. Aber das merkt man meistens erst im Nachhinein.
In ihrer Nummer vom Dezember 1953 werfen die Macher von „Hobby. Das Magazin der Technik“ einen Blick in die Zukunft. Innerhalb weniger Jahre, so meinen sie, würde der Autoverkehr weitgehend automatisiert, gesteuert von Radarstrahlen. Bis zum Jahr 2000 werde es wahrscheinlich eine regelmäßige interstellare Raumschiffverbindung zum Mars geben. Auf der Erde werde man sich schon bald mit „fliegenden Unterfassen“ fortbewegen, die sich bereits in der Erprobungsphase befänden.
In einem Sonderband prognostizieren die Hobby-Herausgeber 1968 für das Jahr 2000 eine durchschnittliche Arbeitszeit von nur noch 25 Stunden pro Woche. Schmutzige oder körperlich anstrengende Tätigkeiten gäbe es dann so gut wie gar nicht mehr. Die Menschen würden sich darauf konzentrieren können, ihre Freizeit zu genießen. Eine Immunisierung gegen alle bekannten Erreger schütze den Menschen im Jahr 2000 vor den meisten Krankheiten. Auf Mond und Mars werde es dann ständig bewohnte Siedlungen geben. Man werde sich in fliegenden Autos fortbewegen und Nahrung zu sich nehmen, die größtenteils in chemischen Fabriken hergestellt werde. Landwirtschaft sei in dieser Zeit von untergeordneter Bedeutung. Kriege werde man dann ganz ohne Menschen und ohne den Verlust von Menschenleben führen.
Die Herausgeber von „Die Welt von morgen machen wir heute. Ein Blick in die Zukunft“ (1971) kritisieren zuerst die Futurologen des 19.Jahrhunderts. Ein großer Teil ihrer Prognosen hatten sich nicht erfüllt, stellen sie zutreffend fest. Anerkannte Professoren hielten es beispielsweise für unmöglich, dass je ein Gegensand der schwerer als Luft ist fliegen könne. Sie waren auch fest davon überzeugt, dass man nie in der Lage sein werde ein Atom zu spalten. Der amerikanische Schriftsteller Edward Bellamy prophezeite 1887, schon bald würden alle Bürgerseige überdacht. Man würde auch nicht mehr einkaufen gehen, weil einem alles per Rohrpost nach Hause geschickt werde. Im Unterschied zu diesen Mißschlägen meinten die Autoren 1971 zuverlässige Aussagen über das Jahr 2000 machen zu können. Dann stellen sie eine kugelrunde Küche im Weltraumstil vor, beschreiben, wie man Zähne, Hände und Lebern in Speziallabors züchten werde und künstliche Herzen mit miniaturisiertem Atomkraftreaktor serienmäßig transplantiert würden. Mehr als eine Millionen verschiedener wissenschaftlicher Zeitschriften würden dann regelmäßig erscheinen. 15 Milliarden Menschen müssten im Jahr 2000 auf der Erde Platz finden.
Eigentlich ist es durchaus lustig in solchen alten Zukunftsprognosen zu lesen. Wenn die Welt schon heute nicht so ist wie man sie sich damals vorstellte, verraten die Studien zumindest was man damals für die zukunft erträumte oder befürchtete. Heutige Trendstudien und Zukunftsmodelle werden in 50 oder 100 Jahren wahrscheinlich auch dumm dastehen, weil sie wichtige Entwicklungen oder Erfindungen natürlich nicht vorausgesehen haben. Das kann einen gelassen machen. Manches vor dem, wir uns heute fürchten, wird nicht eintreffen – manches auf das wir sehnlichst hoffen allerdings auch nicht. Dafür erwarten uns voraussichtlich einige Katastrophen, von denen heute noch niemand etwas ahnt. Manche heute undenkbaren Erfindungen werden dann das alltägliche Leben grundsätzlich verändert haben.
Für den Christen ist hier zweierlei wichtig. Zum einen sollte man „wissenschaftlich zuverlässige“ Zukunftsprognosen nicht mit biblischer Prophetie verwechseln. Da wo Menschen sich mit ihrem systembedingt begrenzten Erkenntnishorizont häufig irren, steht Gott sicher zu seinen Ankündigungen. Das, was er vor Jahrtausenden seinen Boten mitgeteilt hat, wird er halten, wie es zahlreiche bereits erfüllte Prophezeiungen deutlich machen. Er wird einmal dieser Welt ein Ende bereiten und jedem, der auf ihn vertraut, ein Leben in einer vollkommenen, ganz anderen Welt ermöglichen. Zum anderen sollten Christen sich durch die immer wieder wechselnden Zukunftsprognosen nicht beständig zu Sorgen verleiten lassen. Stattdessen sollten sie umso mehr auf Gott vertrauen, der jedem, der ihm vertraut, beistehen will – ganz gleich wie die Welt von Morgen dann tatsächlich aussehen wird.https://www.facebook.com/michael.kotsch.9?ref=ts&fref=ts

Gibt es heute noch Prophetie?

Prophetie und prophetisches Reden sind in den letzten Jahren in Mode gekommen. Es gibt evangelikale Gemeinden, die sich ausführlich mit diesem Thema befassen oder sogar Prophetie-Kurse anbieten. Dadurch sollen Christen lernen und trainieren, einander durch prophetisches Reden zu stärken. Der folgende Beitrag versucht, Möglichkeiten und Grenzen der Prophetie in der christlichen Kirche aufzuzeigen. Prophetie hat in der Bibel einen hohen Stellenwert – im Alten wie im Neuen Testament. Für Paulus hat sie unter den Geistesgaben den wichtigsten Platz, und er fordert dazu auf, sich am meisten nach dieser Gabe auszustrecken (1Kor 14,1). Weiterlesen

Prüfsteine wahrer Prophetie

Auch heute noch treten immer mal wieder Menschen mit einem prophetischen Anspruch auf. Wie ist das zu beurteilen? Hier einige Prüfsteine
1. Das Leben des Propheten muss mit dem geoffenbarten Wort übereinstimmen (Mi 3,5; Jer 23,14; 29,21-23). Es muss also zueinander passen. Ein Prediger sozialer Gerechtigkeit kann nicht mit seinem Porsche vorgefahren kommen …
2. Der Aufruf zum Götzendienst ist eine Missachtung des 1. Gebots und von daher Kennzeichen falscher Prophetie (5.Mose 13,1-3). Achtung: Der Götzendienst kann auch sehr gut getarnt daher kommen, z.B. als Wohlstandsevangelium, dass den Reichtum anbetet.
3. „… das Wort existiert nicht“ (5.Mose 18,22). Die Botschaft eines Propheten muss mit der Botschaft anderer wahrer Propheten übereinstimmen. Mose galt als der größte Prophet.
4. Erfüllung der Weissagung. (Hilft einem erst hinterher, beglaubigt jedoch fortan den Propheten als „echt“).
„Die Botschaft entscheidet über die Legitimität des Amtes, nicht das Amt über die Legitimität der Botschaft.“
Michakommentar von Manfred Dreytza.